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ob nicht die Schaffung eines Koalitionsministenums das Ge- bot der Stunde sei. Wer damals seinen Namen auf die im stillen Kämmerlein entworfene Ministerliste setzte, hat zu der gegenwärtigen Negierung sehr geringes Vertrauen. Wer nicht soweit kam, sieht nicht ein, warum man Bethmann Schwierig- keitcn machen solle und weist darauf hin, daß doch auch der Kanzler scharf genug die Notwendigkeit derSicher- hcitcn" betont habe, und daß die Proklamation des Kaisers, die selbstverständlich die Zustimmung des verantwortlichen Ministers besitze, keinen Zweifel zulasse. Und überhaupt ver- trägt es sich nicht mit dem Wesen des Nationalliberalismus, Opposition zu machen, und gar in einer so schweren Zeit wie der jetzigen Ministerstürzerei zu treiben, wäre mit der Loyalität einer in jeder Beziehung staatscrhaltenden Partei schlechter- dings unvereinbar. Sogar die freikonservative P o st" veröffentlicht eine Zuschrift, in der dem Kanzler das Zeugnis ausgestellt wird, daß seine Redenden unver- kennbaren Charakter positiver Ziele von einer Umschreibung tragen, wie sie besser unter den obwaltenden Verhältnissen, insbesondere nach Maßgabe einer militärisch noch nicht ent- schiedcnen Lage kaum gekennzeichnet werden konnte", und sie fügt hinzu, daß auch durch private Aeußerun gen diese"Ziele nicht abgeschwächt worden seien. Mehr Mißtrauen als die Freikonservativen brauchen die Nationalliberalen doch schließlich auch nicht in die nationale Zuverlässigkeit des Herrn v. Bethmann Hollweg zu setzen. So können wir denn in Ruhe die angekündigte Partei- vorstanbssitzung abwarten. Die einen werden da dem Vegrif derSicherheiten" eine geographisch und politisch etwas weitere, die anderen eine etwas engere Auslegung geben. Die einen werden einige Theaterblitze gegen die Regierung schleudern, die anderen werden sie ein wenig verteidigen. Am Ende aber wird man sich auf eine Resolution einigen, die die jetzt unterstrichene Notwendigkeit selbständiger Orientierung nnt den Pflichten braver Uutertanen in einer höheren Einheit versöhnt. Man wird die Formulierungen Bassermanns akzep- tieren und höchstens wird dieser oder jener für sich den Vorbehalt machen, daß er unter den Sicherheiten nicht ganz dasselbe »erstehe wie die großen Wirtschaftsverbände. Diesen Vor- behalt aber wird er sorgfältig im Schreine seines Herzens de- wahren, und Herr v. Bethmann wird in jedem Fall die Re- solution als eine dringende Mahnung auffassen dürfen, entschlossen und rücksichtslos den Weg zu gehen, den der Major der Landwehrkavallerie und General der national- liberalen Partei einem amtierenden Staatsmann in dieser Stunde vorschreibt. «» » Tie Nationalliberalen und der Reichskanzler. DerVossischen Zeitung" wird von nationalliberaler Seite mitgeteilt, daß es sich bei der vom Wolffschen Bureau ge- meldetenZusammenkunft führender Persönlichkeiten der nationalliberalen Partei, hauptsächlich Reichs- und Landtags­abgeordneter", um eine Besprechung von sieben Mitgliedern der nationalliberalen Partei, darunter sechs Abgeordneten, gehandelt hat, zu der der R e i ch s k a n z l e r in seine Woh- nung eingeladen hatte. ImDeutschen Kurier" veröffentlicht der Reichstags- abgeordnete Dr. Böhme einen scharfen Artikel f ü r Basser- niann, Fuhrmann und Stresemann und gegen den Reichskanzler. Weiter bringt das Blatt folgende bemerkenswerte Notiz: Es ist vielfach die Meinung verbreitet, daß zu der B e- sprechung beim Reichskanzler, über die das Wolffsche Telegraphen-Bureau gestern berichtete, die nationallibe- ralen Fraktionen des Reichstages und des preußi- schen Abgeordnetenhauses eingeladen gewesen seien. Demgegenüber ist die nationalliberaleBergisch-Märkische Zeitung" in der Lage festzustellen, daß an der Konferenz i n S« gesamt sieben Herren, darunter sechs Parlamen- tarier, teilgenommen haben, und da» ohne Wissen der Fraktionen bzw. der Fraktionsvorstände." » Zum Streit im nationalliberalen Lager. DenWests. Pol. Nachr.", der nationalliberalen Korrespondenz für Westfalen, entnehmen wir folgende in mehrfacher Hinsicht inter - essante Auslassung: Als auf Anregung de» Abgeordneten S chiff er. unter dem Vorsitze des Geheimrats Kahl, die. Freie Vaterländische Vereinigung" gegründet wurde, stellte man eS als ihre Auf­gabe hin, das vaterländischr Empfinden, das jetzt alle Volksgenossen beseelt, durch die Dauer de» Krieges hindurch und auch in kommenden Friedenszeiten als das gemeinsame Fundament aller politischen Betätigung zu erhalten. ES hat Zweifler gegeben, die in einer von unklaren Gefühls- Worten getragenen Bewegung, ohne gemeinsame sachlich« Grund- lagen und ohne konkrete, deutlich umschriebene Ziele, eher eine Gefahr, als einen Vorteil für unser künftiges politische» Leben erblickten. Ihre Besorgnis scheint unS heute nicht unbegründet zu sein. Kann für unser nationales Leben ein bedeutungsvollerer Moment gedacht werden, als der heutige? Nie- mals wieder lag für die Freie Vaterländische Vereinigung eine Auf- gäbe näher, niemals wieder war für sie ein Ziel lockender, als zu versuchen, diese verschiedensten nationalen Ouellbäche zu einem Strome in ein einheitliches Bett zu leiten, um einen einzigen nationalen Willen für da» künftige größere und stärkere Deutschland zu schaffen! Wir haben vergebens auf die Stimme der Freien Vater- ländischen Vereinigung gewartet. Wir sahen sie in Weimar tagen und entnahmen einigen zu ihrem Lobe geschriebenen Artikeln ledig« lich, daß man beabsichtige,Staatsmännern" die Möglich- keit der freien Rede ohne die unbequeme Debatte der Volks- Versammlung zu geben, sowie in Streitigkeiten zwischen Arbeit- gebern und Arbeitnehmern eine durch Sachkenntnis nicht belastete Entscheidung zu fällen. Aber um das gegenwärtige ungeheure Ringen und um seine über unsere Zukunft entscheidenden Ergebniffe scheint man, soweit die Berichte erkennen lassen, sich nicht gekümmert zu haben. Vielleicht fühlte die Freie Vaterländische Vereinigung durch Rücksicht auf ihre leitenden Männer sich ge- Kunden. Gemeinsam mit den Herren HanS Delbrück . Dernburg und Für st Hatzfeld hat der Vorsitzende der Vereinigung. Herr Geheimrat Kahl. Unter- s ch r i s t e n für eine Eingabe an den Reichskanzler geworben, worin denen, die unsere Ost« und Westmark durch Gebietserweiterungen die künftige Wieder- holung der jetzt erlebten Kriegsgreuel ersparen wollen, die Fehde angesagt wird, nach demGrundsatz, daß die Einverleibung oder die Angliederung politisch selbständiger und an Selbständigkeit gewöhnter Völker zu verwerfen ist." Es wird deshalb die Frage erlaubt fein: Ist die Freie Vater- ländische Vereinigung zu dem Zwecke gegründet worden, um un- männliche Sentimentalitäten im deutschen Volke in noch größerem Maße zu verbreiten, als sie bereits vor dem Kriege allzusehr zu beklagen waren?"

Der Seekrieg. vom V-Hootkrieg. Amsterdam , 11. August,(ffi. T. B.) Wie Lloyds aus London melden, ist die russische BarkAltezar" versenkt worden. Ein Boot mit dem Kapitän und zehn Mann der Besatzung ist gelandet. Der englische DampferRosalie" ist gestrandet; die Besatzung ist gerettet. Zum Untergang ües Meteor*. Sveudborg, 10. August.(SB. T. 95.)Svendborg Amt» Dag- blad' zufolge teilte der Kapitän des Schoner»Jason" über den Untergang desJason" folgendes mit: Der SchonerJason", von Falkenberg nach Granton mit Grubenhölzern unterwegs, wurde am Montagnachmittag vor Horns Riff von dem deutschen Hilfskreuzer Meteor ", der die ganze Besatzung aufnahm, in Brand gesteckt. Kurz darauf stieß derMeteor " auf eine Mine oder wurde von einem englischen Torpedo getroffen und flog in die Luft. (Anmerkung de» W. T. B.: Diese angebliche Mitteilung des Kapitäns beruht auf einem Irrtum. DerMeteor " wurde durck seinen Kommandanten, wie au» dem deutschen amtlichen Bericht hervorgeht, versenkt, als er sah, daß ein Kampf mit vier ihn stellenden englischen Kreuzern aussichtslos war.) Alle an Bord Befindlichen erzählten den dänischen Seeleuten, daß sie denMeteor " am Sonntag getroffen hätten. 65 Mann der R a m s e y" sollen ertrunken sein, 43 von ihnen wurden an Bord desMeteor " gebracht. Später wurde derMeteor " von englischen Schiffen verfolgt; als der Hilfskreuzer die Unmöglichkeit zu entkommen einsah, hielt er ein schwedische« Schiff an und setzte die Dänen und Engländer und einen Teil der deutschen Besatzung an dessen Bord, woraufMeteor " zum Sinken gebracht wurde. Das schwedische Schiff setzte seinen Kurs nach Esbjerg . Später wurden die sechs Dänen in ein Boot gesetzt, worauf das schwedische Schiff dem Vernehmen nach in süd­licher Richtung weiterfuhr. Englischer Torpeüobootszerftöm gesunken. London , 11. August.<W. T. B.) Die Admiralität meldet: Der britische TorpedobootszerstörerLynx" ist in der Nordsee auf eine Mine gelaufen und gesunken. Vier Offiziere und 22 Mann konnten gerettet werden. vom Angriff üer Zeppeline. London , 11. August. (W. T. B.) Amtlich wird ge- meldet: Ein Geschwader feindlicher Luftschiffe besuchte in der letzten Nacht die Ostküste. Einige Brände wurden durch Brandbomben verursacht, aber schnell gelöscht. Kein Material- schaden. 13 Personen sind tot, 12 Personen verwundet. Ein Luftschiff wurde durch Artilleriefeuer vom Lande her beschädigt. Es wird berichtet, daß das Luft- schiff heute früh nach Ostende geschleppt worden ist. Amerikanische Antwort auf öie öfter» reichische Note. Washington , 11. August. (W. T. B.) Meldung des Reuterschen Bureaus. Die Regierung hat auf die öfter- reichisch-ungarische Note eine An t w o r t nach Wien abgesandt, in der die Darstellung, als ob die Ausfuhr von Munition an die Alliierten mit der ameri- kanischen Neutralität nicht vereinbar sei, zurück- gewiesen Ivird. westlicher Kriegsschauplatz. Der französische Tagesbericht. Paris , 10. August. (W. T. B.) Amtlicher Bericht von 3 Uhr nachmittags. Im Artois nördlich der Eisenbahnstation S o u ch e z unternahmen die Deutschen heute nacht zwei Angriffe mit Petarden. Sie wurden durch unser Feuer in ihre Schützengräben zurückgeworfen. In den Ar- gönnen im Westteile des Waldes Geschütz- und Gewehr. feuer ohne Jnfanteriegefecht. Kämpfe mit Bomben und Granaten im Vauquois. Im Prie st erwalde griff der Feind nach heftigem Bombardement gestern abend gegen 8 Uhr unsere Schützengräben im Gebiete von Croix des Carmes an. Er wurde durch unser Sperrfeuer angehalten. In der Nacht wurde ein neuer, von einem Bombardement mit Granaten, die erstickende Gase entwickelten, begleiteter Angriff gleichfalls durch unsere Artillerie angehalten. In Lothringen wurde eine vom Feinde gegen den Bahnhof und die Mühle von Moncel gerichtete Patrouille leicht zurückgeworfen. In den Vogesen war die Nacht ruhig. Paris , 11. August. (W. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern abend. Der heutige Tag war ruhig. Man meldet nur Artilleriekämpfe im Artois , im AiSnetal(Gebiet von Troyon), an den Rändern der Argonnen und im Walde von Apremont. Vier der Flugzeuge, die an dem Bom- bardcment von Saarbrücken teilgenommen hatten, sind nicht in unsere Linien zurückgekehrt. Von einem der- leiben wird gemeldet, daß es in der Schweiz bei P a y e r n e(Kanton Waadt ) gelandet sei. Klagen über mangelnde französische (dffensive. Paris , 11. August. (W. T. B.) Die sozialistische Preffe drückt ihren Unwillen darüber aus, daß auf der französischen Front indenletzten dreiMonaten nichts unternommen wurde, außer der mißglückten ArtoiSoffensive, um d e r r u s s i- chen Armee in ihrer schwer bedrängtenLage durch Gegenaktionen zur Hilfe zu kommen.Huma- n i t s" stellt fest, die Oesterreicher und Deutschen hätten überall im Westen und im Osten den Heeresleitungen der Alliierten ihren Willen aufgezwungen. Man müsse dem deutsch -österreichischen Plan einen Gegenplan entgegenstellen. Dieser Gegenplan müffe auch von der Oeffentlichkeit erkannt werden können, damit da» Vertrauen in den Endsieg weiter erhalten bleibe. Frankreich empfinde ein großes Bedürfnis nach solcher Klarheit und erwarte, daß die Re- gierung seinen Wünschen Rechnung tragen werde. Sehnlich äußert ich Gustave Herv6 in der. Guerre Sociale, welcher eben- lall« die Untätigkeit der Heeresleitung der Alliierten erklärlich findet. Die Untätigkeit fei anscheinend dadurch begründet, daß im Heer irgend etwa« nicht in Ordnung sei. Die Regierung sei dazu da. die Stelle aufzudecken, wo es hapere, denn man brauche nicht das Genie eine« Napoleon , um nach Monaten trauriger Erfahrungen zu erkennen, daß diese oder jene Taktik nicht die erwünschten Er«

gebniffe gezeitigt habe. Wenn die Regierung die schwache Stelle nicht finden könne, so könnte sie vielleicht die Oeffentlichkeit in diskreter Weise auf den richtigen Weg bringen, fall» die Re- gierung sich dazu bereit finde, die Oeffentlichkeit nicht mehr zu knebeln. Gestlicher Kriegsschauplatz- Der rujsisihe Generalftabsbericht. Petersburg, 10. August. (W. T. B.) Der General- st ab des Generalissimus teilt mit: Auf den Straßen nach Riga wiesen wir in der Nacht zum 9. August mit Er- folg nach einem Kampfe Mann gegen Mann mehrere Angriffe der Deutschen zurück, trotz der Unterstützung, den letztere von ihrer sehr starken schweren Artillerie erhielten. Nach den Kämpfen, die im Laufe derselben Nacht und am folgenden Morgen in der Richtung Dünaburg und in der Gegend von Schwedenberg PonemuniWilkomir stattfanden, be- gann der Feind unter unserem Drucke zurückzuweichen, wo- bei er etwa hundert Gefangene, mehrere Maschinengewehre und Kisten mit Munition in unserer Hand ließ. An der Narew front auf den Straßen Lomza Snjadowo Ostrow dauern die erbitterten Kämpfe an. Unsere Artillerie warf die von den Deutschen gegen Nowo-Georgiewsk entlang dem linken Weichselufer unternommene Offensive zurück. In der Richtung auf L u b l i n L a u k o ff rechts des W i e p r z ging der Feind am Nachmittag des 9. August zur Offensive über, die wir trotz ihrer Hartnäckigkeit zum Stehen brachten. Auf den Straßen von V l o d a w a warfen wir mit Erfolg einen Angriff deS Feindes zurück, der erstickende Gase zur Anwendung brachte. Am D n j e st r, in der Gegend der Mündung der Strypa ergriffen die Oesterreicher am 8. August eine örtliche Offensive; der Kampf dauert dort an. In den übrigen Abschnitten unserer ganzen Front kein Zusammenstoß von Bedeutung. Petersburg, 11. August. (W. T. B.) Mitteilung des Großen General st abes. Nach den hier eingelaufenen Nachrichten ist der Angriff der Deutschen auf K o w n o am 8. August folgendermaßen verlaufen: Der Feind machte einen Angriff von der Front unserer Werke bei dem Dorfe Piple bis zur Front von Elisenthal am Flusse Jessja. Die Belagerungsartillerie des Feindes begann die Beschießung nach Mitternacht mit Geschützen jeden Kalibers bis zu 16 Zoll (40 Zentimeter) einschließlich, und dieser Orkan von Feuer dauerte nicht weniger als zwei Stunden; unsere Batterien antworteten kräftig. Gegen drei Uhr nachts rückten die Sturmkolonnen möglichst gedeckt in dichten Reihen gegen unsere Stellungen an. aber schon um 5 Uhr morgens war der Feind durch unser konzentriertes Feuer, durch die Explosion von Flatterminen und schließlich durch kräftige Gegenangriffe unserer Truppen auf der ganzen angegriffenen Front zurück- geworfen. Die Deutschen fluteten erschöpft und unter unge- heuren Verlusten in die benachbarten Geländefalten zurück, wo sie sich anscheinend wieder sammelten, um einen neuen Angriff vorzubereiten. Gegen Mittag verstärkte das feind- liche Feuer sich von neuem zu einem wahren Orkan. Trotz seiner Heftigkeit und Dauer und der Zerstörungskraft der feindlichen schweren Geschütze hielten unsere Truppen den Ge- schoßhagel, der auf sie herniederprasselte, wacker aus. Unsere Artillerie unterstützte diese Helden durch ihr Feuer kräftig. So verrann der ganze Tag. Bei Einbruch der Nacht ergossen die nach und nach vor unseren Stellungen angehäuften feind. lichen Kolonnen sich in einem neuen Ansturm, welcher zwei Stunden dauerte; es gelang ihnen, sich eines Teiles der Schützengräben unserer vorgeschobenen Stellungen zu be- mächtigen, welche sein Feuer gefegt hatte. Aber durch die heldenhaften Anstrengungen unserer herbeigeholten Reserven wurden die Deutschen abermals mit ungeheuren Verlusten zurückgetneben. Der Feind behauptete nur die Werke beim Torfe Piple, welche er um den Preis ungeheurer Anstren- gungen und Verluste erobert hatte. Corriere üella Sera* über üen rujsischen Rückzug. Mailand , 11. August. (W. T. B.)Corriere della Sera " enthält einen bemerkenswerten Artikel über die letzten Ereignisse auf den polnischen Schlachtfeldern, in dem es unter anderem heißt: Warum sollen wir diesen Rückzug der Russen ableugnen? Er ist durch den deutschen Willen den Russen aufgezwungen worden, die ihn über sich ergehen lassen müssen. Die Folgen des Rückzuges können heute noch nicht festgestellt werden, aber man wird sie morgen nicht abstreiten können. Die Deutschen können, wenn sie wollen. Truppen vom östlichen Kriegsschauplatz auf den westlichen werfen. Der Verfasser de» Artikels glaubt, daß da» Ende des russischen Rückzuges nicht von den Russen, sondern vom Willen der Deutschen abhängen werde. Ruftisihe Verleumdung. Amtlich. Berlin , 11. August. (W.T.B.) DieNo- woje Wremja" berichtete am 16.(29.) April 1915, daß deutsche Truppen in dem Dorf M st o w o bei Lodz eine Schreckensherrschaft geführt, die Einwohner beraubt, die Frauen geschändet, zwölf Männer ermordet und hundert Bauernhöfe niedergebrannt hätten. Der ganze Bericht ist er- u n d e n. Der Schulze Joseph Riboski, die Besitzer Kra- wiecki und Pawlowski haben eidlich bezeugt, daß die deutschen Truppen sich stets anständig, wieBrüder" benommen hätten und daß keine einzige der behaupteten Schandtaten vor- gekommen sei. der türkische Krieg. von den Dardanellenkämpfen. London , 11. August. (W. T. B.) Da» Pressebureau meldet: General Hamilton berichtet über bedeutungsvolle Fortschritte auf Gallipoli. In der südlichen Zone wurden aus einer Front von drei« hundert Meter östlich des Weges von Krita zweihundert Meter Raum gewonnen. Die Hilfe der Franzosen war von hohem Werte. Bei' Chunoch Bahr und Sari Bahr wurde ebenfalls Raum gewonnen und der Kamm des Gebirges besetzt. Die feindlichen Verluste sind erheblich. Auf einer anderen Stelle wurde eine neue Landung durch- geführt. Wir machten sechshundertdreißig Gefangene und erbeuteten eine Rordenfeltkanone, zwei Mörser und neun Maschmengewehre. Die Kämpfe im Kaukasus . Petersburg, 10. August. (W. T. B.) Bericht des �eneralstabeS der KaukafuSarmee. Am 8. August warfen wir im P e s s i n e t a l die Angriffe auf der ganzen