Einzelbild herunterladen
 
  
währten Untcrstützungsbeträge ersetzt werden." Es ist durchaus falsch, durch diese Worte der Atotive die in der Ministerialvcrordnung getroffene Anordnung zu rechtfertigen. Zunächst haben diese Worte der Motive nirgends im Gesetz Ausdruck gefunden. Ferner liegt keinBenehmen mit den zur Ausführung des Pensionsgesetzes berufenen Behörden" das ist die Militärbehörde vor. Selbst wenn solche Ab- machung vorliegen würde, darf weder der Lieferungsverband noch irgend eine Behörde die den Witwen zustehenden Renten kürzen. Hinzu tritt ferner, daß das Bürgerliche Gesetzbuch nach dem Gesetz von 1888 Abmachungen über unpfändbare Forderungen für ungültig erklärt hat. Die den Hinter- vliebencn von Kriegsteilnehmern zustehenden Ansprüche auf Renten sind unpfändbar, weil sie zuni Lebensunterhalt not- wendige Pensionen sind. Anders liegt es nur bei einer LOOV M. jährlich übersteigenden Pension. Aber, mag juristisch trotz des klaren Wortlautes des Gesetzes etwas Ungünstiges für die Witwe herausgelesen werden können� der Zweck des Gesetzes, die Lage der Witwen und Kinder gefallener Kriegsteilnehmer und das Gerechtig- keitsgefühl verlangen gebieterisch, den Witwen und Waisen die ohnedies unzureichenden Renten unverkürzt zukommen zu lassen. Das sollte der Reichstag cinnmtig aussprechen. der ruflische Generalftabsbericht. Petersburg, 18. August. sW. T. B.) Der General- st a b des G e n e r a l i s s i ni u s meldet: In der Gegend von Riga   und in der Richtung von Jakobstadt   keine besondere Ver- änderung. Versuche des Feindes im Laufe des 13. und 16. August vorzurücken, sind gescheitert. In der Richtung von Dünaburg   dauern die hartnäckigen Kämpfe an. Alle deutschen Angriffe wurden zurückgeschlagen. Bei K o w n o nahmen die Kämpfe einen überaus hartnäckigen Charakter an. ,Jm Laufe des 15. und 16. August machte der Feind, nachdem er mittels schwerer Artillerie von allen Kalibern bis zu 16 zölligen Geschützen die Angriffe vorbereitet hatte, alle An- strengungen, um im Sturm die Befestigung am linken User des Njemen zu nehmen. Am 16. August gegen Abend gelang es ihm, sich eines durch Feuer beträchtlich zerstörten kleinen Forts zu bemächtigen und in die Zwischenräume zwischen andere Forts des Westabschnitts einzudringen. Die Kämpfe dauern fort. Am linken Ufer des oberen N a r c w schlugen wir im Lause des 13. August eine Reihe von ungestümen Angriffen der Deutschen   in der Richtung auf Bilystok und Bialsk ab. Die Offensive des Feindes dauert an den Flüssen Nurzcc und Bug mit Er- folg fort. Die Verluste des Feindes sind sehr beträchtlich. Am Bug fand oberhalb der Ortschaft Janowo   ein Scharmützel statt, an welchem hauptsächlich Deckungsabtcilungen teilnahmen. Gleichwohl bemüht sich der Feind in der Gegend von W I o- d a w a, sich am rechten Ufer des Flusses zu befestigen. Inder Gegend von Nowo-Gcorgicwsk heftiges Artillericfeuer. Ter Feind führte Geschütze des größten Kalibers in den Kampf. Im Lause des 15. August und in der folgenden Nacht unternahmen die Deutschen   eine Reihe von Angriffen, welche sie hauptsächlich gegen die Befestigungen zwischen dem Narew und denr linken User des Wkra  -Flusscs richteten. In den anderen Abschnitten unserer gesamten Front keinerlei Ver- änderung. Im Schwarzen Meere versenkte eines unserer Unter- seeboote in der Kohlengegend einen mit Kohle beladenen türki- schen Dampfer. Westlicher Kriegsschauplatz. Der französische   Tagesbericht. Paris  , 18. August.  (W. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern abend. Auf dem größten Teile der Front Artilleriekampf ohne einen beachtenswerten Zwischenfall. In den Vogescn beschossen wir heftig die feindlichen Stellungen im Lingegebiet, am Reichsackerkopf und auf dem Grate zwischen Sondernach und Landersbach. An letzterer Stelle ging unsere Infanterie zum Angriff über, faßte auf dem Kamme Fuß und richtete sich dort ein. Ein Gegenangriff des Feindes wurde zurückgeschlagen. Die Fliegerangriffe auf Ireiburg. Aus dem Großen Hauptquartier   wird mitgeteilt: Ein bei Mülhausen   gefangengenommener französischer Flieger. welcher an, Bombenabwurf über F r e i b u r g teilgenommen hatte, hatte folgende selbstgeschriebene Notiz: Capitain Happe a ordonne de lancer des bornbes sur Fri- bourg. Sur la dernande du bombardier sur quel point de la ville il fallait les laisser tomber a rspondu n'importe pas pourvu que f a fasse des victimes boches." Auf deutsch  :Der Kapitän Happe(das war der Führer der AngriffseSkadrille It. F. 29 aus Belfort  ) hat den Bombenabwurf über Freiburg   befehligt. Auf die Frage des Bombardiers, auf welche Teile der Stadt die Bomben geworfen werden sollten, hat er ge- antwortet, gleichgültig wo, wenn ihnen nur Boches zum Opfer fallen." Dieser Befehl lüftet den Schleier über Absicht und Grundzug der französischen   Fliegerangriffe auf Ortschaften, welche außerhalb des Operationsgebietes liegen. Er ist gegeben von dein Offizier einer Nation, die Achtung vor dem Völlerrecht, vor Kultur und Menschlichkeit zu haben und nach ihr zu handeln heuchlerisch zu behaupten wagt. Der italienische Krieg. Meldung der italienischen   Heeresleitung. Rom  , 17. August.  (W. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern. Jni A l p e n m a s s i v d e s O r t l e r hat zwischen den Hochtälern der Adda und der Etsch   eine Ab- teilung unserer Truppen, die in der Nacht zum 16. von der Milanohütte abgegangen war, in angeseilten Abteilungen den Camoscipaß(3638 Dieter) und die Vedretta die Campo über- schritten. Sie erkletterte hierauf den Gletscher des Turckett- Spitz in einer Höhe von 3469 Meter, wo sie eine feindliche Abteilung überraschte. Hierauf marschierte sie auf die von einer feindlichen Abteilung besetzt gehaltene hintere Madatsch- spitze(3433 Meter), griff die Abteilung an, zerstreute sie und besetzte darauf Vetta stark. Im oberen Rienz meldet man neue Fortschritte unserer Infanterie, die den Sattelberg westlich der Langen Alp besetzte. Im Abschnitt des Monte Nero haben wir einige feindliche Schützengräben zwischen dem Vrsickamm und der benachbarten Ortschaft im Sturm genommen. Aufeinanderfolgende Gegenangriffe des Feindes gegen unsere Stellungen am Vrsic   wurden kräftig zurückgewiesen. In der Zone von T o l m e i n wurde eine glänzende Offensive gegen die Hügel Santa Maria und Santa Lucia begonnen, die das Gelände auf dem rechten Jsonzoufer decken. Nach der wirksamen üblichen Artillerievorbereitung ging unsere Infanterie lebhaft mit dem Bajonett vor und bemächtigte sich einer starken Grabenlinie längs des West- abhanges der Höhen. Der Gegner erlitt sehr schwere Ver- luste. 17 Offiziere, 347 Soldaten, 4 Maschinengewehre und eine große Menge von Munition fielen in unsere Hände. Der türkische Krieg. Die türkische tzauptquartiersmelüung. Konstantinopel  , 18. August.  (W. T. B.) Bericht des Hauptquartiers. An der D a r d a n e l l e n f r o n t warfen wir am 16. August unter beträchtlichen feindlichen Verlusten den Angriff einer feindlichen Division gegen unseren rechten Flügel in der Gegend von Anafarta zurück und erbeuteten ein Maschinengewehr und Kriegsmaterial. Unsere Artillerie traf an der Küste bei K e m i k l i einen feindlichen Transport- dampfer und verursachte auf ihm einen großen Brand. Bei A r i B u r n u herrscht Ruhe. Bei Sedd ul Bahr ver- suchte der Feind nach einer heftigen Artillerievorbereitung einen Angriff mit Bomben gegen unseren linken Flügel. Er wurde durch unsere Gegenangriffe in seine früheren Stellungen zurückgeworfen und ließ eine Anzahl Toter zurück. An den übrigen Fronten keine Veränderung. Konstantinopel  , 18. August.  (W. T. B.) Das Haupt- quartier teilt mit: An der Dardanellenfront wiesen wir am 17. August vormittags den Angriffsversuch einer feindlichen Kompagnie am Ufer von Anaforta zurück und machten einige Gefangene. Im Abschnitt von Ari Burnu herrschte Ruhe. Bei Sedd ul Bahr dauerten Geschützfeuer mit Unterbrechungen und Bombenwerfen fort. Unsere Er- kundungsabteilung, welche in dem durch eine von uns nahe dem Feinde gesprengte Mine gebildeten Trichter vorging, nahm ein Maschinengewehr weg. Auf den anderen Fronten nichts von Bedeutung. Der Seekrieg. vom-Dootkrieg. Kristiania  , 18. August.  (W. T. B.)Verdens Gang" meldet aus Bergen, daß der DampferHaakon 7" der Nordensfjeldsk Dampfschiffögesellschaft, der gestern mittag 2 Uhr von Bergen seine gewöhnliche Reise nach England antrat, abends in Bellervig zwischen Haugesund   und Bergen eintraf, wo er die Mannschaft des nor- wegischen DampfersMinerva" landete, der von einem deutschen Unterseeboot torpediert worden war. Das gleiche Boot beschlagnahmte auf demHaakon 7" Briefe und Wertsendungen und ließ die übrige Post über Bord werfen. Der Haugesunder DampferMinerva" war von Bergen   nach dem Jsafjord unterwegs. Seine Wasserverdrängung betrug 518 Tonnen. Norges Handels og Sjöfartstidende" erklärt dieser Meldung gegen- über, der in Grund gebohrte Dampfer hieß nichtMinerva", sondern Mineral  ", er stammte aus Narvig. Die Torpedierung fand elf Seemeilen südwestlich von Marstenen statt. Die Mannschaft wurde vom PostdampfcrHaakon 7" gerettet und in Bekkervig an Land gesetzt. Der DampferMineral" war mit Eisenerz von Narvig nach New Castle unterwegs, seine Wasserverdrängung betrug ötS Tonnen. Belfast  , 18. August.  (W. T. B.)(Meldung des Reu- terschen Bureaus.) Das FischerfahrzeugGeorg e" ist ver- senkt worden. Tic Besatzung ist gerettet. London  , 18. August.  (W. T. B.) Lloyds meldet, daß die norwegischen DampferM i n e r a l" undR o m u l u s" ver- senkt und die Besatzungen gerettet worden sind. Der Krieg in den deutschen Schutzgebieten. Kamerun  . Die fünfte Mitteilung des Kolonialamts über den Krieg in den deutschen   Schutzgebieten, die am 39. Juli abgeschlossen worden ist, bringt auch weitere Einzelheiten über die Kämpfe in Kamerun  . Danach ist im Nordwesten des Schutzgebietes der Bezirksamtssitz Dschang von den Engländern besetzt worden. Eng- tische Truppen stehen auch in stark befestigten Stellungen an beiden Ufern des Wuri und an der Dibombemündung. Im Küsten- gebiet weht über Kribi   die deutsche Flagge wieder, nachdem der Feind zum Rückzug gezlvuugen worden war. Engländer und Fran- zosen wählten Edca als Stützpunkt, von wo aus sie Vorstöße ver. suchten, die aber zurückgewiesen wurden. Die an der Mittelland- bahn gelegene Kcle-Ngwe-Stellung und die Station Efeka mußten von uns geräumt werden. Seit der Einschiffung der feindlichen Truppen in Kribi   am 28. Februar d. I. ist die Batauga-Küste vom Feinde frei. In der Njong-Mündung hat der Gegner einige Bar- lassen stationiert. Campo wird vom Feinde gehalten; die dortige Besatzung ist durch Truppensendungen von Gabun   aus erheblich verstärkt worden. Gelegentlich kleiner Gefechte, wie sie in letzter Zeit bei Campo stattfanden, scheuten die Engländer nicht vor Ver- letzung der spanischen   Neutralität zurück. Sie setzten etwa 29 Kilo- meter oberhalb Campo auf spanischem Gebiet Truppen an. Im Süden stnl) unsere Truppen auf Ojom zurückgegangen; aber auch diese Station mußte am 15. Februar geräumt werden, da die ganze Bevölkerung des in Neu-Kamerun gelegenen Ojem- Bezirkes zum Feind übergegangen war. Dieser Teil ist erst nach dem Marokko  -Wkommen dem alten Schutzgebiet angegliedert worden. Französische   Einflüsterungen waren daher hier erfolgreich gewesen. Eine von Gabun   aus vorgestoßene französische   Kolonne besetzte die Posten Mirkebe und Ngara-Binsam und ist im Vor- gehen gegen Akoafim begriffen. Am 22. Dezember war es fran- zösischer Uebermacht auch gelungen, Molundu zu besetzen. Unsere Truppen waren in die Linie Eta Ngato Jukaduma zurückge­gangen. Anfang Februar war Jukaduma, nachdem sich die schwache Besatzung auf Lomie zurückgezogen hatte, von den Franzosen be- setzt worden. Von hier aus stießen französische Kräfte auf der Straße Jukadamu Lomie gegen den Madomfluß und über Momie gegen Ngato vor. Lomie soll am 23. Juni von den Gegnern besetzt worden sein, und die französischen   Truppen sollen sich im Vormarsch auf Dschah-Posten befinden. Im O st e n wurde Bertua von uns geräumt, vom Gegner besetzt und stark befestigt. Seine Patrouillen drangen auf Kunde und Dengdeng, vom Njassi auf Abong Mbang vor. Manche blühende Handelsstätte wurde von den Senegalesen  zerstört, die Warenbestände, deren Bergung nur in den seltensten Fällen möglich war, wurden geplündert. Kaum retteten die Leiter der Faktoreien ihr Leben. Schließlich gelang es unseren Truppen, den Feind Ende Februar zur Räumung von Bertua zu zwingen. Auch Njasfi wurde nach heftigem Kampfe vom Feinde geräumt, der . sich hinter den Kadai zurückzog. Baturi wurde von ihm besetzt, Gasa stark befesfigt. Nach französischen   Zeitungsnachrichten stehen augenblicklich die Truppen der Sangha-Lobaye-Kolonnen in der Linie Lomie Ngangala Baturi. Lomie soll besetzt sein. Im Norden des Schutzgebietes gelang es den Feinden, infolge eines ausgebreiteten Telegraphennetzes unseren in Adamaua und dem deutschen Tschadsee-Gebiet stationierten Truppen um das Vielfache überlegene Kräfte schon zu einer Zeit entgegenzustellen, in der das Gerücht von der Verschärfung der politischen Lage in Europa   kaum zu unseren, mit der Küste noch nicht telegraphisch verbundenen Stationen gedrungen sein konnte. Trotzdem wurde der übermächtige Gegner mit schweren Verlusten zurückgeschlagen. Heftige Kämpfe haben auch bei Mora stattgefunden, die beendet wurden, als starke englische   Kräfte auf Garua   im Anmarsch waren. Marua wurde geräumt und von den Franzosen besetzt. Die Mora-Stellung ist vom Feind eingeschlossen. Kürzlich hat der Draht die Meldung des Generalgouverneurs von Nigerien   übermittelt, daß Garua   sich am 11. Juni bedingungslos ergeben habe und daß auch Ngaundere von den feindlichen Truppen, die Garuas Ergebung zuvor erzwungen hätten, erobert worden sei. Ob und welchen Einfluß die Be- setzung von Garua   und besonders vor allem von Ngaundere auf die Stellung unserer Truppen im Bezirk von Banjo   ausgeübt hat, läßt sich noch nicht übersehen. Zusammenfassend wird über die Kämpfe in Kamerun  gesagt: Ein Jahr ist verflossen, seitdem am 6. August 1914 plötzlich französische Granaten in den Zollposten Bonga am Sangha ein- schlugen, dessen kleine Besatzung noch keine Ahnung von dem Aus- bruch des Weltkrieges hatte. Der Kampf um Kamerun   batte be- gönnen. Aus Nigerien   und Aequatorial-Afrika drangen Truppen in das Schutzgebiet ein. Vor seiner Küste erschienen feindliche Kriegsschiffe; ihre Granaten zerstörten Küstenorte, verwüsteten Pflanzungen und Handelsniederlassungen ohne den geringsten Zwang militärischer Notwendigkeit. Vorbereiteter Verrat der Duala öffnete dem Gegner den Weg in den Kamerun  -Fluß. Leichtes Spiel glaubten nun die Engländer und Franzosen  , denen sich im Süden und Osten Belgier   zugesellten, zu haben. Sie haben sich gründlich getäuscht. Trotz großer Uebermacht, deren ziffernmäßiger Nachweis einer späteren Zeit vorbehalten bleiben mag, ist es ihnen im Küstengebiet noch nicht gelungen, die Urwaldgrenze auf Jaunde  zu überschreiten. Zwar haben die Franzosen im Süden und Osten Neu-Kamerun erobert, teilweise mit Unterstützung der Einge- borenen, mit denen sie noch ältere Bande verknüpften. Doch langsam nur hat sich der Fortschritt ihrer Unternehmungen vollzogen, seil- dem sie die Grenzen des alten Schutzgebietes überschritten haben. Nur schrittweise gelingt ihnen die Zurückdrängung unserer Truppen. Im Norden ist Adamaua und das Tschadsee-Gebiet jetzt in feindlichem Besitz; nur auf den nördlichen Vorbergen des Man- dara-Gebirges trotzt noch eine kleine Heldenschar englischem An- stürm. Geringfügig nur ist der Fortschritt der englischen Truppen im Westen; häufig durchstreifen unsere kühnen Patrouillen noch britisches Gebiet. Die über den Endpunkt der Nordbahn aus das Hochland von Dschang   vorgeschobenen englischen Abteilungen haben sich sogar auf Bare zurückziehen müssen. Als unverwüstlich haben sich Widerstandsfähigkeit und Mut unserer Truppen erwiesen, denen sich zu Beginn des Krieges Beamte und Kaufleute sowie Pflanzer einmütig zur Verfügung gestellt haben. Auch die ehemaligen alten farbigen Soldaten sind wieder zur Truppe geeilt---- Seit einem Jahre von jeder Verbindung mit der Außenwelt abgeschnitten, ver- harren die Tapferen im harten Kampfe gegen britische und fran- zösische Uebermacht. In französische   Hände gefallene deutsche Ver- mundete wurden von Senegalesen   hingemetzelt, in einem Falle so- gar auf Befehl eines französischen   Offiziers, wie ein namentlich bezeichneter englischer Offizier mit Entrüstung erzählte. Der Dumapräsiöent gegen öas verbot üer Veröffentlichung üer Dumareüen. Petersburg, 18. August.  (W. T. B.) NachRjetsch" hat der Präsident der Duma an den Generalissimus wegen deS Verbotes der Reden der liberalen Ab- geordneten im Kiewer   Militärbezirke telegraphiert, das Verbot sei durchaus verkehrt, da alle Reden in der Duma, sowohl von der Rechten wie der Linken geeignet seien, den Mut zu heben und das Vertrauen zur Organisierung der Verteidigung zu wecken. Ein derartiges Verbot sei deshalb für den Geist in der Armee schädlich. Die üauernüe Dumasejffon. Kopenhagen  , 18. August.  (T. U.) Wie nun feststeht, wird die gegenwärtige Dumasesfion eine dauernde sein. Nach Er- ledigung der wichtigsten Aufgaben wird sie nicht durch einen Ukas des Zaren feierlich geschloffen, sondern durch eine Rede des Vorsitzenden vertagt werden, um in jedem Augen- blick auf dessen Aufforderung wieder zu- sammcntreten zu können. Journalistische Wichtigtuerei. Der Stockholmer Korrespondent derVos fischen Zeitung" Max Theodor Behrmann, setzt sich in der gestrigen Nummer in zwei Spalten langen Ausführungen mit der.Petrograder Telegraphen- Agentur" auseinander, die ihn beschuldigt haben soll, die Wieder- gäbe der Sitzungsberichte der Duma durch den russisch  -amtlichen Drahtin grober Entstellung" kommentiert zu haben. Es ist ja recht hübsch, daß Herr Behrmann der ofsiziösen russischen Tele- graphen-Agentur jetzt auf den Leib rückt, nur sollte er dabei Methoden vermeiden, die ihn in den Geruch der Wichtigtuerei bringen müssen. So schreibt er in seinem eingangs erwähnten Artikel nach einer Schilderung der Nachrichtenkontrolle an der russisch  -schwedischen Grenze: Ein wahres Glück, daß trotz dieser technisch sast vollendeten Grenzsperre mitunter auch etwas klarere Nachrichtenbächlein über russische Grenzsteine geheimnisvoll nach dem Auslande rieseln. Diese Bächlein, an deren Ufern ich seit einiger Zeit zum größten Aerger russischer Exzellenzen und echt. russischer Zeitungsmänner emsig fische, haben mir nunmehr wirkliche und naturtreue Photographien der Worte und Sätze zugetrieben, die während der jüngsten Tage im Taurischen Palais zu Petersburg   den Ministerdänken zugeschleuderr worden sind." Wir wollen Herrn Bermann bei seinem Angelsport nicht stören, müssen aber doch darauf hinweisen, daß die von ihm angeführten Auszüge aus demlückenlosen Stenogramm der ersten Duma- sitzungen" keineswegs aus Nachrichtenbächlein stammen, die«über unsere Grenzsteine geheimnisvoll nach dem Auslände rieseln, sondern wortgetreu zu lesen sind in den großen Petersburger Tagesblättern, so in derRetsch" vom(29. Juli) 2. August. Es mag vielleicht recht vorteilhaft sein, wenn man Berichten, die in der Tagespresse zu finden sind, eine geheimnisvolle Herkunft andichtet. Wir find aber so altmodisch. daß wir eine solche journalistische Methode schon deshalb, weil sie ein schiefes Bild von den Presseverhältnissen in anderen Ländern liefert für unbedingt verwerflich halten. Der Kampf um üie Wehrpflicht in Englanü. London  , 18. August.  (W. T. 33.) DieTimes" erfährt, daß Werbeagenten alle wehrfähigen Männer, die jetzt durch das Nationalregister festgestellt werden können, dreimal per- sönlich aussuchen werden, um sie zum Eintritt in die Armee zu überreden.