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Kriegsrat beim Zaren.

Petersburg, 4. September. ( W. T. B.)( Meldung der Petersburger Telegraphen- Agentur.) Heute früh fand unter dem Vorsitz des Kaisers die Eröffnung einer Reihe von besonderen Besprechungen statt, welche die Verein heitlichung der Maßnahmen zur nationalen Verteidigung zum Gegenstand haben. Die Be­ratungen sollen sich beziehen: 1. Auf die Organisation der Transportmittel und der jenigen öffentlichen Einrichtungen, die in den Bedürfnissen der Landesverteidigung liegen.

2. Auf Fragen der Lebensmittelversorgung.

Munition.

3. Auf die Herbeischaffung von Kriegsmaterial und Zuerst sprach der Kaiser, welchem der Kriegsminister Poliwanow, der Präsident des Reichsrats Kulomzine und der Präsident der Duma Rodzianko antworteten. Nach Schluß der Versammlung wurden die Mitglieder vom Kaiser, der Kaiserin und dem Kronprinzen empfangen.

Russische Heeresergänzung.

Kopenhagen , 4. September. ( W. T. B.) Berlingske Tidende" meldet aus Petersburg : Die Reichsduma hat sich in den letzten Tagen mit der Frage der Heeresergänzungen be­schäftigt und beschlossen, über den fürzlich gefaßten Beschluß der Einberufung der Reichswehr ersten Aufgebots hinauszugehen und auch das zweite Aufgebot einzuberufen, das alle für dienstuntauglich Erklärten umfaßt, deren förperliche Gebrechen aber nicht so groß sind, daß sie nicht zu einer geivissen Art von Kriegsdienst verwendet werden könnten. Durch ihre Einberufung soll eine große Anzahl ausgebildeter Soldafen für den Frontdienst freigemacht werden, die jetzt anderweitig beschäftigt werden.

Eine Erklärung des Petersburger Generalstabschefs.

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linge eingetroffen find, von denen die meisten alles verloren. Italienische Offiziersverlufte. haben. Die Verpflegung dieser erschöpften und hungernden Menschen Lugano , 4. September. ( T. 11.) Eine private Statistik der bietet Schwierigkeiten, von derdn Größe man sich feinen Begriff machen fann, wenn man diese traurigen Scharen nicht gesehen hat. Difizierstodesanzeigen in italienischen Zeitungen ergibt bisher In einigen Gegenden fonnten sie mit Erntearbeiten beschäftigt zwei Generale, 64 Stabsoffiziere, 138 Hauptleute und 478 Sub­werden. Das aber ist jetzt vorüber. Andere Arbeit kann nicht eher alternoffiziere.

beschafft werden, als bis die Industriezweige, die in den großen Der türkische Krieg.

Die Dardanellenkämpfe.

polnischen Fabrifgebieten stillgelegt, anderswo wieder eröffnet worden sind. Die Schwierigkeiten erhöhen sich dadurch, daß eine große Anzahl der Flüchtlinge die russische Sprache nicht beherrscht und nur polnisch, lettisch oder deutsch spricht. Diese Unglücklichen tönnen sich nicht einmal verständlich machen und sind ebenso schlimm daran, als wenn tier gibt bekannt: sie sich mittellos in einem fremden Lande befänden. Die Stadt­

Konstantinopel, 3. September. Das Hauptquar

Unser Küstenwachschiff Bahrsefid" versenkte mit seiner behörden zeigen die größte Bereitwilligkeit zu helfen, aber die Not Artillerie im Marmarameer südwestlich von Armudlu ein ist so groß, daß Millionen wie Tropfen im Meere verschwinden. Alle verfügbaren Eisenbahnen sind schrecklich überfüllt. Der Korrespon- feindliches Unterseeboot. Die Besagung konnte dent mußte mehrmals drei Tage warten, um mit einem Zuge von nicht gerettet werden. einer Stadt zur andern zu gelangen.

Der französische Tagesbericht.

Paris , 4. September. ( W. T. B.) Amtlicher Heeres­bericht von gestern abend: Heftige Beschießung von beiden Seiten an vielen Orten, besonders im Artois , im Abschnitt Neuville- Loretto, zwischen Somme und Oise in den Gebieten von Fougues- Court, Dancourt und Tillolay, in der Cham­ pagne in der Umgegend von Souain , in den Argonnen und an der lothringischen Front im Remaboistale, in der Um gebung von Gondreyon und Chazelles. Artilleriefener in den Vogesen im Gebiete von Lefseur und am Barrenkopf.

Der italienische Krieg.

Meldung der italienischen Heeresleitung.

An der Dardanellenfront fand am 2. September in den Abschnitten von Anaforta und Ari Burun schwaches beiderseitiges Geschüß- und Gewehrfeuer statt. Die Artillerie unseres rechten Flügels zersprengte ein feindliches Bataillon, das bei Glade übte. In der Nacht vom 1. zum 2. September drangen unsere Aufklärungsabteilungen in die feindlichen Schüßengräben ein und erbeuteten eine Menge von Gewehren und Kriegsbedarf. Bei Sedd ul Bahr besetzten wir einen 90 Meter langen feindlichen Schüßengraben vor unserent Zentrum, kurz nachdem er gegraben worden war. Auf dent linken Flügel brachten wir in der Umgebung von Kerevisdere zwei feindliche Geschütze zum Schweigen.

Sonst hat sich nichts von Bedeutung ereignet.

Niemand

London , 4. September. ( W. T. B.) Der militärische Mitarbeiter der Daily News" schreibt: Der lang same Fortschritt unserer Truppen auf Gallipoli beweist wieder das gewaltige Uebergewicht, das die Verteidigung über den Angriff gewonnen hat. Wir haben hier auf einer Front von zwölf Meilen vier Divisionen, die, obwohl nur fünf Meilen Rom , 3. September. ( W. T. B.) Amtlicher Be- von ihrem Ziele, der Straße Gallipo- Maidos entfernt, den­richt. An der oberen Rienz versuchte der Gegner neuer- noch unfähig sind, es anders zu erreichen, als durch das langwierige Kopenhagen , 4. September. ( T. 11.) Die Petersburger dings unsere Stellung am Monte Piano anzugreifen. Unternehmen, sich Schritt für Schritt durch die türfi­Börsenzeitung" veröffentlicht eine längere Erklärung des Chefs Er wurde jedoch mit schweren Verlusten abgeschlagen. In schen Schüßengräben durchzuarbeiten. des russischen Generalstabs General Mifnewitsch . Die Erklärung der Paralba- Zone( Hochpiave) besetzte der Feind das steil ab- wußte das besser als General Hamilton, da er die überraschende dient ganz offensichtlich zur Beruhigung der aufgeregten Bevölke- fallende Massiv des Monte Chiadeni und des Monte Avanza Landung in der Suvla- Bucht plante, um die Höhen von Anaforta rung, wird überall abgedrudt und kommentiert. General Mifne zwischen Sejital( Piave) und Fleonetal( Degano). Unsere durch einen Handstreich zu nehmen. Er konnte die Enttäuschung witsch erklärt zunächst, daß binnen kurzem eine völlige Erschöpfung Truppen im Hoch piave- und Deganotal führten nicht verhehlen, als der Angriff aus irgendeinem Grunde fehl der angreifenden deutschen Heere zu erwarten sei, da es bei dem eine Reihe von Operationen aus, die darauf abzielten, den geschlagen war. Es wäre aus vielen politischen, wirtschaftlichen und weiteren Vordringen der Deutschen sich als unmöglich heraus- Gegner aus dieser wichtigen Stellung zu vertreiben. Die militärischen Gründen höchst wichtig, einen entscheidenden Sieg auf stellen werde, für genügende Verpflegung zu sorgen. General Miknewitsch fährt dann fort: Wenn die Deutschen zurzeit noch mit Geschick vorbereitete und mit Kühnheit und Ausdauer der Halbinsel Gallipoli zu erringen. Die Truppen Hamil- immer die Oberhand haben, so erklärt sich dies zunächst aus ihrer ausgeführte Aktion sicherte uns den Besiz des ganzen Massivs tons stehen im Angesicht des gelobten Landes, und wenn sie es technischen leberlegenheit, und dann auch, weil ihre Armee der trog eines vom Feinde an mehreren Punkten geübten leb- erreichen könnten, würden die Verhandlungen mit den Baltan­Artillerie folgt, während unsere Artillerie der Armee folgt. Der haften Widerstandes. Der Feind mußte von Gipfel zu Gipfel staaten von selbst einen anderen Verlauf nehmen. Ein eng­russische Rückzug erfolgt planmäßig und wurde gebieterisch vom und schließlich von den beiden steilen Spizen des Monte lischer Erfolg an den Dardanellen würde ihre Zweifel zerstreuen Oberkommando verlangt. Er darf nicht einen Augenblick das Ver- Chiadeni vertrieben werden, wo sich kleine Abteilungen ver- und sie zum Eingreifen bestimmen Deshalb richten sich unsere trauen der Bevölkerung in den endgültigen Sieg erschüttern. Die schanzt hatten. Am Abend des 1. September versuchten be- Augen mehr auf Hamilton als auf French. lebendige Kraft Rußlands steht unendlich höher als die Deutsch - trächtliche Gruppen feindlicher Truppen mit Hilfe von Schein­lands. Alle notwendigen Maßregeln für eine ungeahnte Ent­wickelung der industriellen Kräfte Rußlands gehen ihrer Voll- werfern die verlorenen Stellungen wieder anzugreifen. Sie endung entgegen und sobald die dringendsten Bedürfnisse der wurden jedoch vollständig zurückgeschlagen. Auf dem Karst Armee an Striegsmaterial befriedigt sind, wird der russische Vor- gestattete uns in der Gegend von Sei Busi ein geschicktes Manöver einer unserer Abteilungen, fast ohne Widerstand marsch und der deutsche Rückzug beginnen." einige Gräben des Feindes zu befeßen. Eines unserer Flug­zenge bombardierte wirksam ein feindliches Lager längs der Straße Kostanjewica- Vojscica.

Kriegselend in Rußland .

Neue Einberufungen in Italien .

Kopenhagen , 4. September. ( W. T. V.) Der Berlingske Ti­dende" wird aus London berichtet: Ein amerikanischer Kor­respondent, der das westliche Nußland bereiste, gibt eine interessante telegraphische Schilderung seiner Erlebnisse. Sämtliche bereisten Basel, 4. September. ( W. T. B.) Die hiesigen Blätter melden Gebiete waren buchstäblich von Flüchtlingen aus den von den aus Paris : Die in Frankreich wohnenden Italiener des Jahr­Deutschen besetzten Gebieten überschwvenimt. Ieberall war er Zeuge gauges 1896 fowie die bisher zurüidgestellten des Jahrganges 1895 diefer eigenartigen Völkerwanderung, die in der Geschichte einzig werden einberufen. Die bisher militärfreien der Jahrgänge 1892 dasteht. Es wird angenommen, daß in den Städten Smolenst, bis 1894 müssen sich zu einer neuen Untersuchung stellen. Es ver­Riew, Moslau, Odessa , Witebst und Petersburg lautet, daß Italien bis zum Frühjahr die Effettivbestände in der letzten Zeit über anderthalb Millionen Flüchts an der Front verdoppeln will.

Hosennaht fahren zu lassen. Die Gelegenheit, die neue Kunst zu

Bei den Armierungstruppen proben, ist hier so ginſtig wie möglich.

im Osten.

In der Etappenstation.

Die neu eingekleidete Armierungsmannschaft wird zum Truppen teil befördert. Die Bahnfahrt ist so lustig wie lang, denn noch niemand ist sich so recht der Bedeutung der nächsten Tage bewußt, die das Verlassen der Heimat und das Betreten des Feindeslandes bringen sollen. Aber man sizzt sich im Abteil dritter Klasse in zweimal vierundzwanzig Stunden doch so müde und matt, daß schließlich alle an der lezten Bahnstation mit einem Gefühl ber Befreiung die Waggons verlaffen.

Die letzte große Bahn- und Etappenstation gen Dsten ist erreicht. Eines der Wahrzeichen des Krieges im Osten steht vor den Ankömm lingen: eine Entlausungsstation. Einige Kameraden, die mit der Lebensweise der fleinen Tiere, gegen die in jenen Instituten ein erbitterter Kampf geführt wird, vertraut sind, erzählen das wildeste Läusejägerlatein. Die anderen quittieren lachend durch drastische Scherze.

Die Gräberstätte.

Vom mesopotamischen Kriegsschauplah.

Konstantinopel , 2. September. ( W. T. B.)( Verspätet einge­troffen.) Amtlichen Nachrichten zufolge überraschte eine Abteilung arabischer Krieger in der Nacht zum 22. Auguſt ein englisches Lager bei Korna. Der Feind eröffnete unter Zuhilfenahme von Scheinwerfern ein Feuer gegen die Krieger, die, ohne Verluste zu erleiden, den Engländern ernste Verluste zufügten..

Der Friedensaufruf des Papstes. Mailand , 4. September. ( W. T. B.)( Ueber Bern.] Nach einer Drahtnachricht des vatikanischen Storrespondenten des Corriere della Sera " ist der vom Stardinal Gibbons im Auf­trage des Papstes an Wilson überreichte Friedensappell wahr­scheinlich der vom Papst zum Jahrestage des Kriegsausbruchs aeröffentlichte Aufruf und eine neue Anregung des Vatikans.

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Am Morgen weckt die aufgehende Sonne die Schipper zum Aufbruch. Der giveite Marschtag bricht an. So geräuschlos wie möglich entfernen sie sich vom Lager, um die reichlich verdiente Ruhe der Infanteriekameraden nicht zu stören.

Einige Gruppen unserer Armierungsfoldaten führt der Weg zur Bald ist die Armierungstruppe auf dem Marsche gen Osten, der Gräberstätte vor der Stadt. Unter blumengeschmückten Hügeln liegt aufgehenden Sonne und neuen Mühen entgegen. Die Grenze ist Freund und Feind beieinander. Einfache Holzfreuze mit schlichter nach furzer Zeit erreicht und wird singend überschritten. Die Sol Aufschrift fünden Namen und Truppenteil des Toten. Der neuen daten wenden noch einmal den Blick nach rückwärts, der ver­Soldaten bemächtigt sich ein neues, nie gekanntes Gefühl ehrfürch- trauten Heimat zu. Vor ihnen liegt das Unbekannte, Ungewisse. Der treue Rudiack, der alle Habseligkeiten des Soldaten be tiger Scheu. Sie stehen zum ersten Male vor den Gräbern der Kriegsopfer. Die Gespräche werden in gedämpftem Tone geführt. herbergt und nach Vorschrift mit Kochgeschirr und Mantel beschnallt Niemand kannte jene Menschen, die ihr Leben im Kampfe verloren ist, beginnt bald seine Wirkung zu tun. Die Last wird schwerer und und nun still unter grünem Rasen liegen. Sie schweigen völlig und schwerer, da man nun in Wahrheit russische Straßen unter den reden doch eine noch deutlichere Sprache als die Verwundeten. Und Beinen fühlt. Wer sie nicht fennt, vermag sie sich nur schwer die Seelen der Männer, die an den Gräbern stehen, verstehen ihre Sprache. borzustellen. Mit deutschen Wegen haben sie feinerlei Aehnlichkeit, Sie fühlen sich den fremden Toten eng verbunden. Ein neues felt- dagegen gleichen sie vielbenußten Reitbahnen. fames Solidaritätsbewußtsein quilt in ihnen empor. Das Wort Kamerad hatten sie schon gelernt und gern benutzt. Der Inhalt des Wortes wird ihnen erst in der Gräberstätte flar.

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Eine Kugel fam geflogen, Gilt sie mir oder gilt sie dir? Sie hat ihn weggerissen, Er liegt mir vor den Füßen, Als wär's ein Stück von mir!

Die Stadt ist schnell erreicht. Sie hat schwer unter den Stämpfen auf deutschem Boden gelitten. Was übrig geblieben ist, gleicht einem Heerlager. Das militärische Treiben hat das Zivilleben der Als wär's ein Stück von mir." Wie oft haben sie diese Worte fleinen Stadt völlig erdrückt. Das gesamte gefchäftliche Leben ist gefungen, gedankenlos. gedankenlos. Es waren ihnen nur Worte. An den auf den Bedarf der Soldaten, die in Scharen den Ort bevölkern, Gräbern haben sie des Dichters tnappe Zeile erlebt. Nun haftet eingestellt. Alle öffentlichen Gebäude dienen dem Kriege. Lange ihr voller Inhalt fest und tief in ihren Seelen und das Wort Fuhrparkfolonnen durchziehen den Ort, Autos und Reiter fezen Kamerad wird in Zukunft anders von ihrem Munde flingen. vorüber. Alles ist in Bewegung und erscheint auf den ersten Die Ausschmückung mancher Gräber zeigt die forgende Hand Blick einem Chaos gleich. Der Kundige weiß jedoch, daß in der Lieben. Aus ferner Heimat mögen fie gekommen sein, um be­würdiger Höhe über dem Treiben die Ortskommandantur thront, die wegten Herzens eine letzte Blume an der Ruhestätte des Bruders mit weise ordnender Hand die Belegungen der Massen und ein niederzulegen. Auch sie wird sterben. zelnen im Stadtbereiche ordnet.

Eine neue Plage für marschmüde Glieder ist das Pflaster der fleinen polnischen Stadt, der ersten menschlichen Wohnstätte in Feindes­land, die die Armierungsleute berühren. Die polnische Bevölkerung steht vor den Holzhütten und begrüßt lächelnd die deutschen Sol daten. Für sie ist das Bild durchziehender deutscher Truppen nicht neu. Auf den Gesichern der Schipper dagegen steht deutlich mit Mißtrauen gemischte Neugierde geschrieben. Das Bild polnischen Lebens ist ihnen fremdartig und der Durchzug durch die Stadt läßt ihnen feine Zeit, sich zu informieren. Mitgebrachte Vor­stellungen von Schmutz und Insekten, Feindseligkeit und Hinterlist bleiben haften.

Hinter der Ortschaft dehnt sich eine endlos weite Ebene. Glühendes Sonnenlicht liegt darüber. Ihr Anblick läßt die Soldaten ver­stummen. Knöcheltiefer and wechfelt mit moorigem Grund. Die Füße, die eben noch im lockeren Boden versanten, stolpern im nächsten Augenblick über Mafenbüichel und Moospolster oder versinten im glitschigen Grund. Die Sonne, die sonst so belebende, tötet alle Ein Kreuz trägt die Inschrift: Ein unbekannter Soldat. Hat Lebensgeister. In der Ferne winkt Wald. Die Kolonne löst sich Unsere Schippenmänner beziehen Quartier und werden dann be- niemand um ihn geweint? Oder kennen die fernen Freunde und auf. Zastend sucht jeder den besten Weg. Müden Lasttieren gleich urlaubt. Der Weg zur inneren Stadt führt sie am Lazarett vorbei. Lieben sein Schicksal noch nicht? Kameraden, wahre Kameraden schleppen sich die Männer vorwärts. Sehnsüchtigen Blickes schauen Leichtverwundete stehen davor. Schnell haben die Neulinge Gruppen werden ihm die Ruhestatt gegeben haben. Auch sein Grab trägt sie nach dem Walde aus, die Entfernung mit den Augen meffend. Ist der Wald Fota Morgana? Nein, er ist Wirklichkeit und spendet gebildet, wie sie überhaupt jede Gelegenheit benutzen, um von er- Blumenschmuck. Das Kommando zur Rast ertönt. fahrenen Kriegern zu hören, wie es draußen" zugeht. Den Ver Mit nachdenklichen Sinnen fehren die neuen Soldaten dem Schatten, befreiende Kühle. Das bleischwere Gepäck sinkt im Augenblick zu Boden und die wundeten bringen sie besondere Achtung entgegen und die Krieger Gräberort den Rücken. Zum ersten Male haben sie die blutige Hand Menschen darauf. erzählen gern von ihrem Erleben. Sie sprechen in ruhigem, wiir- des Krieges nahe ihrem Herzen gefühlt. Nach furzer Raft geht es vorwärts. Reiterpatrouillen über digem Tone von den Schlachten, wobei das Einzelerlebnis, dessen holen auf flinfem Noß die Truppe, mit neidischen Augen von den blutige Spuren fie am Störper tragen, meist eine untergeordnete Rolle Nach mühevollem Marschtage sind die Armierungssoldaten im Schippern verfolgt. spielt. Das endlose Massenringen hat ihnen die Richtigkeit des Einzellebens Stunde um Stunde vergeht. Wiederholte Rastpausen müssen gezeigt. Ihr Ernst bürgt dafür, daß sie nicht vergeffen werden, was letzten deutschen Dorf eingetroffen. In langgestreďten Baraden fie gesehen. Was nicht auf ihrem Munde ist, stebt eingegraben in finden sie ein Strohlager. Der Schlaf nimmt die Müden bald in die Kräfte erneuern. Die förperlichen Leiden, mit denen jeder der ihren Seelen. Erst wenn nach dem Kriege der Anblick der Narben seine Arme; die Träume gelten der Heimat. Aber sie bleiben nicht Landitürmer vorgerückten Alters behaftet ist, machen sich geltend; die alten Wunden brennen lassen wird, wird mancher Mund sich ungestört. In dunkler Nacht dringen Bewaffnete in die Schlaf- der Sanitäter bekommt Arbeit. öffnen. räume. Die Träumenden schrecken empor, erkennen die Anfömm­

Die Schipper auf dem Marsch.

Das Da ertönt der Nuf:" Halt! Falscher Weg!" Jeder glaubte, ſeine letzte Straft bereits ein Sie erscheint ihm zwecklos verbraucht.

Auch von den Ankömmlingen ist mancher nun ernster gestimmt. linge aber bald als Kameraden von der Infanterie. Truppen, die deprimiert. Sic ziehen in die Stadt. Ein Glas Bier oder ein ähnlicher Lurus, das entfagungsvolle Leben des Krieges schon lange führen, find nach gesetzt zu haben. ein Kommando abzuwarten, macht die Truppe deu es jenseits der Grenze nicht mehr gibt, lodt. Da schreckt sie endlosem Marsch todmüde im Dorfe eingetroffen und suchen Quar- Ohne auch die wimmelnde Schar der Vorgesetzten nicht. Sie haben ja tier. Es wird kein Wort gewechselt. Schnell rücken die Armierungs- Raft. Aber es geht wieder weiter und immer von neuem weiter. gelernt, die rechte Hand einem zuckenden Blize gleich an den Müzen foldaten eng aneinander, um den Anfömmlingen eine Ruhestatt zu In furzen Marichetappen wird der immer noch beträchtliche Weg überwunden. Das Ziel ist erreicht: ein fleines polnisches Dorf. rand und nach vorgeschriebener Schrittzahl von dort zurück zur sichern. Man räumt ihnen gern die bequemsten Pläge ein.