Gewerkschaftliches.
Zusammenarbeit der verschiedenen
Gewerkschaftsrichtungen.
Die Kriegsnotwendigkeit des Zusammenarbeitens der verschiedenen deutschen Gewerkschaftsrichtungen hat die Erörterung der Frage hervorgerufen, wie sich das Verhältnis der verschiedenen Richtungen in der deutschen Arbeiterbewegung zu einander nach dem Kriege gestalten werde und ob ein engerer Zusammenschluß und ein dauerndes Zusammenarbeiten dann weiter möglich sei. Praktische Folgen hat die Erörterung dieser Dinge bisher nicht gehabt und konnte sie nicht haben, denn man ist sich auf allen Seiten noch durchaus unklar darüber, wie weit diese Zusammenarbeit etwa möglich und notwendig sern könnte und welches Maß von Entgegenkommen von den einzelnen Beteiligten dabei gefordert werden dürfte.
Da tritt unter der Devise„ Einer muß den Anfang machen" Otto Albrecht , der Redakteur der„ Allgemeinen Deutschen Gärtner- Zeitung", an die Organisationen im Gärtnerberuf mit einem Aufruf heran, in dem er u. a. aus führt:
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„ Die drei Verbände der Gärtnereiangestellten- der AIIgemeine Deutsche Gärtnerverein( als der älteste), der Deutsche nationale Gärtnerverband( als der zweitältere) und der Verband Deutscher Privatgärtner( als der jüngere) find bisher noch nicht hervor getreten, um ihrerseits der Deffentlichkeit zu beweisen, daß auch sie von dem Geist der Einigkeit, dem Einigungswillen und dem Willen zu einer Gemeinschaftsarbeit, die auf gegenseitigem Vertrauen begründet iſt, beſeelt sind. Die vergangene Zeit hatte die Gegensäße zwischen ihnen zu stark anwachsen lassen, so daß man fich auch heute noch gegenseitig bemißtraut. Im besonderen hält jeder zurück, mit dem Handausstrecken den Anfang zu machen; man könnte sich dabei ja etwas- „ bergeben", das seinem Ansehen Eintrag tut. Oder der andere könnte die Hand ja zurückweisen. Und doch lebt in allen drei Verbänden der sehnsuchtsvolle, starke Wunsch, daß es endlich zu einem Bündnis der Gemein schaftsarbeit tommen möchte. Am meisten werden von diesem Wunsche vielleicht die durchdrungen sein, die in Wehr und Waffen derzeit das Vaterland verteidigen; denn sie dürften am besten zu schätzen wissen, was Einigkeit und Geschlossenheit
bedeuten.
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Will keiner den Anfang machen? Einer muß es tun! Auf alle Gefahren hin, wie das auch aufgenommen werden möge. Und es geziemt sich vielleicht, daß es der älteste von den
dreien tut.
Einer muß den Anfang machen! Ich erhebe den Ruf hiermit vorerst als einzelnes Mitglied und schlage vor, daß der Allgemeine Deutsche Gärtnerberein den anderen beiden Verbänden in aller Form einen Bündnisvertrag anbietet, wie es hier angedeutet
worden ist."
Man darf wohl gespannt sein, welche Aufnahme der Vorschlag Albrechts bei den verschiedenen Gärtnerorganifationen obet. Der freigewerkschaftliche Allgemeine Deutsche Gärtnerverein und der christliche Deutsche nationale Gärtnerverband besonders haben recht lebhafte Kämpfe miteinander ausfechten müssen. Die Not hat beide in den letzten Jahren allerdings gezwungen, bei Streits zur Verbesserung der im
dieser
Woche:
Gärtnerberuf vielfach noch recht trübseligen Lohn- und Arbeits-| wenn die in den Zahlstellen vorhandenen Summert mitgerechnet verhältnisse mehr einer gemeinsamen Frontstellung zuzustreben. werden, noch um fast 45 000 M., nämlich von 9 38 796 auf 3 727 358 Reicht aber das und reichen die Kriegserfahrungen aus, den Mark erhöhen konnten. Dagegen haben sich die Bestände der Drang nach einem Bündnis stark genug erscheinen zu lassen, daß er die früheren Bedenken gegen eine Zusammenarbeit beiſeite schiebt? Das sind Fragen, wohl geeignet, das größte Interesse an den Vorgängen in der Gärtnerbewegung bei allen Gewerkschaftlern wachzurufen und rege zu erhalten.
Achtung, Schuhmacher! Die Zahlstelle Gleimstraße 70 ist nach Stralsunder Str. 17, Restaurant Henkel verlegt worden.
geben
aupttassen von 8 960 002 auf 8 922 656 M. vermindert. In den allgemeinen Bemerkungen des Berichtes wird auf den unglaublichen Mißbrauch hingewiesen, der mit dem Worte Burgfrieden" von öffentlichen und auch privaten Betrieben gemacht worden ist. So seien die Verbände der Gemeindearbeiter und Straßenbahner sowie der Krankenpfleger böse angelaufen, als sie von gewissen Betrieben die Aufhebung der Koalitionsberbote verlangt hätten. Die betreffenden öffentlichen Betriebe hätten sich hinter dem Burgfrieden verschanzt und die christlichere dem„ Kriegssegen" haben die Arbeiter, wie auch der Bericht der Gewerkschaften der Bedrohung des Burgfriedens angeschuldigt. Von christlichen Gewerkschaften feststellt, nicht übermäßig viel ab= bekommen. Wo dennoch etwas für sie abfiel, haben sie es sich durch harte, anstrengende Arbeit red= lich verdienen müssen." In vielen Fällen habe man sich mit Erfolg gegen Lohnkürzungen wenden müssen, wobei die Unternehmer oft in wenig angemessener Weise die Arbeiter an die Notwendigkeit des Opferbringens erinnert hätten. Das Zentralblatt der christlichen Gewerkschaften"( Nr. 18) sagt in seiner Besprechung des Berichtes, daß der Krieg die Unentbehrlichkeit der Gewerkschaften gezeigt und die Gewerkschaften als die weitaus wichtigste Organisation der Arbeiterklasse erwiesen habe.
„ Die Gewerkschaften haben sich als die wirklichen Interessenvertretungen der Arbeiterschaft erwiesen. Daraus sollte nun auch die Gesetzgebung die Schlußfolgerung ziehen und auch offiziell den Gewerkschaften den Charakter verleihen, den ihnen der Wille der Arbeiterschaft längst zuerkennt. Keine Handelsfammer, feine Handwerkskammer, und keine Landwirtschaftsfammer spiegelt auch nur im entferntesten so getreu das in ihren bezüglichen Interessengruppen herrschende Leben wieder, wie das die Gewerkschaften hinsichtlich der Arbeiterschaft tun."
Die christlichen Gewerkschaften im Jahre 1914. In ihrem soeben erschienenen Bericht über das Jahr 1914 die christlichen Gewerkschaften ihre Gesamtmitgliederzahl Ende 1914 mit 218 197 gegen 341 735 Ende 1913 an. Der Rückgang beträgt stark 36 Proz. und wird auf die immer umfangreicher gewordenen militärischen Einberufungen zurückgeführt. Die Durchschnittszahl der Mitglieder war Rückgang von 60 041 Mitgliedern oder um 17% Proz. Am Schlusse im Jahre 1914 282 744 gegen 342 785 im Jahre 1913, mithin ein des Jahres hatten alle Verbände einen Mitgliederverlust zu verzeichnen mit alleiniger Ausnahme der Heimarbeiterinnen, die Ende 1914 eine Mitgliederzahl von 10 159 aufiviesen gegen 8379 am Jahresschlusse 1913. Im Jahresdurchschnitt hatten die einzelnen Verbände folgende Mitgliederzahl( wobei die in Klammern gesetzten Ziffern die Durchschnittszahl des Jahres 1913 bezeichnen): Bergarbeiter 49 140( 66 652), Textilarbeiter 32 971( 38 772), Metall- Das Treiben der Kirdorff und Genossen wird als ein Verarbeiter 34 423( 41 732), Bayerische Eisenbahner 27 454( 27 990), gehen am Vaterlande bezeichnet. Aus solchen Vorkommnissen Bauarbeiter 32 581( 43 529), Deutsche Eisenbahner 24 837( 23 573), dürfe aber keine pessimistische Betrachtung für die Zukunft her= Heimarbeiterinnen 9293( 8385), Holzarbeiter 13588( 17 741), geleitet werden. Man dürfe sich die Zuversicht auf die durch den Fabrik-, Verkehrs- und Hilfsarbeiter 8944( 10 963), Tabatarbeiter Krieg eingeleitete Wendung nicht rauben lassen. Allerdings glaub 5043( 6714), Württembergische Eisenbahner 4030( 4112), Seram- ten auch die christlichen Gewerkschaften nicht an eine plöbliche und Steinarbeiter 5947( 8434), Lederarbeiter 4561( 6169), Ge- Sinnesänderung der Arbeiterfeinde, sondern rechneten mit meindearbeiter und Straßenbahner 3845( 4261), Forst-, Land- und einem großen Ringen gegen starke Widerstände: Weinbergarbeiter 3207( 3177), Gutenbergbund 3005( 3389), Gaſthausangestellte 3347( 3512), Militärhandwerker und Arbeiter 2572 ( 2716), Schneider 3766( 5071), Graphischer Zentralverband 2144 ( 2544), Nahrungs- und Genußmittelindustrie 2379( 3369), Maler 2716( 4359), Krankenpfleger 939( 1798), Telegraphenarbeiter 1199 ( 2878), Gärtner 813( 939). Im Laufe des Jahres 1915 sind natürlich weitere starke Verluste eingetreten, die von der Statistik noch nicht erfaßt sind. Die Kassenverhältnisse sind durch den Krieg ungünstig beeinflußt, werden aber doch als besser bezeichnet, als man sich im Anfang des Krieges vorgestellt habe. Die ge= zu samten Einnahmen blieben mit 5 863 674 M. um 1314 090 Mark hinter dem des Vorjahres( 7 177 764 M.) zurück. Allerdings erreichten auch die Ausgaben, die aber die Einnahmen um Auch die Hamburger Gauleitung des Tabatarbeiter- Verbandes mehr als 8000 M. überſtiegen, nicht die Höhe des Vorjahres, indem hat eine Reihe von Eingaben zur Beschaffung und Sicherstellung fie 5 871 801 gegen 6 102 688 M. im Jahre 1913 betrugen. Doch ist, eines genügenden Quantums Petroleum für die Hausarbeiter der wie der Bericht meint, nicht zu verkennen, daß die Spuren der fünf Tabatindustrie eingereicht und zwar an die Regierung in Stade Kriegsmonate noch keine allzu großen sind. Stark sind die Unter für die Hausarbeiter in Verden , Langwedel , Achim , Burgdamm, it üßungsleistungen angeschwollen. Für Arbeitslosen Osterholz - Scharmbed; an die Regierung in Lüneburg für die unterstübung und Reiseunterstüßung wurden im Jahre 1914 Hausarbeiter in Winsen a. d. Lube; an die Regierung in Sales877 011 gegen 285 755 im Jahre 1913 aufgewendet, in sonstigen wig für die Hausarbeiter in Altona , Wandsbed, Bredstedt , Pinne unterstübungen 466 954( 68 450). In der Besprechung der berg, Rellingen , Blankenese - Sülldorf ; an den Senat von HamVermögenslage wird darauf hingewiesen, von welcher Be- burg für die Hausarbeiter des hamburgischen Staatsgebiets. deutung die Finanzen der Gewerkschaften nach dem Kriege sein Außerdem haben die Verdener Tabakarbeiter in einer Eingabe ihren werden, und es wird als beruhigend bezeichnet, daß die christlichen Magistrat für die Frage der Petroleumversorgung zu interessieren Gewerkschaften trotz allem im Berichtsjahre ihren Vermögensbestand, versucht.
Kommen unsere Kollegen mit ihrem großen Erleben, ihren gefestigten Charaktern und gestähltem Willen aus den Schützengräben zurück, dann wollen wir in Gemeinschaft mit ihnen, die sieggewohnt sind, den Sieg über die Vorurteile und Widerstände auch an die Fahnen der freien, selbständigen Arbeiterbewegung heften!"
35 Angestellte des Gemeindearbeiterverbandes waren am 31. August den Waffen eingezogen.
Petroleumversorgung der Tabakarbeiter.
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