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Der Vierverband und die griechische

Schiffahrt.

Athen  , 4. September.  ( W. T. B.)( Meldung der Agence d'Athènes.) Zwischen den Ententemächten und Griechen Iand ist ein Abkommen betreffend den Handel und die Schiff­fahrt Griechenlands   unterzeichnet worden. Griechenland   über­nimmt die Verpflichtung, durch gesetzgeberische Maßnahmen den Handel mit Bannware zu verhindern. Die Ententemächte werden der freien Ausfuhr von Tabak und Rosinen innerhalb der Grenzen der bisher nach den verschiedenen Ländern ausgeführten Mengen fein Hindernis in den Weg legen und die Ausfuhr aller aus­schließlich für den innern Bedarf Griechenlands   bestimmten Waren aus England und seinen Kolonien nach Griechenland   gestatten. Die Vereinbarung wird die Aufhebung der Durchsuchung griechischer Schiffe auf dem Wege von einem Hafen zum andern zur Folge haben.

Spanien   und der U- Bootskrieg.

Paris  , 5. September.  ( W. T. B.) Journal" meldet aus Madrid  : Die Besatzung des von einem deutschen   Unterseeboot versentten spanischen   Dampfers Isidora" traf in Bilbao   ein. Ministerpräsident Dato erklärte, die deutsche Regie­rung gebe an, es fehle ihr an Nachrichten über die Versenkung des Schiffes, so daß sie den Einspruch der spanischen   Regierung noch nicht beantworten könne.

Handelskammer

Die

Schriftstück:

des deutschen   Volkes während des Krieges, also um ein Lebens­interesse der Nation handelt. Die Ausführung der Ver­ordnung darf nicht in den Händen von Zentralbehörden liegen, sondern muß in der Hauptsache örtlich geregelt wer den, ein Weg, wie er beispielsweise von der städtischen Ver­waltung Berlins   beschritten worden ist. Die Handelskammer, die ihre Mitarbeit zur Verfügung stellt, ist in den von dem Magistrat gebildeten Kommissionen vertreten. Sie geht von der Ansicht aus, daß eine vorbeugende Tätigkeit besonders ersprießlich und erfolgreich sein wird. Mehr denn je zeigt es sich in der gegenwärtigen Zeit, daß viele Unzuträglichkeiten vermieden worden wären, wenn über den Umfang der Waren­erzeugung, über die Größe der lagernden Bestände usm. Klarheit geherrscht hätte. Hier ist die Wurzel der meisten übermäßigen Preissteigerungen zu suchen, und wenn wir auch die großen Schwierigkeiten, die auf dem Wege liegen, feines­wegs berkennen, glauben wir doch, daß ohne eine Verbesserung namentlich der Erzeugungsstatistik die Uebersichtlichkeit des Warenmarktes und damit der wirksamite Schutz gegen Preis­treibereien nicht erzielt werden können. Die Vervollkommnung unserer Statistik über die einheimischen Produktionszweige setzt bor allem eine stärkere Heranziehung sachverständiger, im prattijchen Leben stehender Auskunftspersonen

voraus

Wir finden es verständlich, wenn die Handelskammer den Vorwurf der fünstlichen Schraubung der Preise seitens der Pro­duzenten und Händler abzuschwächen sucht und wollen darob mit ihr nicht rechten. Daß die Hauptaufgabe sein muß, für die Gegen wart und Zukunft der Teuerung abzuhelfen, ist selbstverständlich. Erstaunlich ist nur eins: daß erst jebt eine solche Untersuchung eingeleitet wird. Aber freilich, dafür trifft die Schuld am wenigsten die Körperschaft der Handelskammer, sondern vor allem die Regierung. Schon in dem Plan, den der Vorstand unserer Partei im August vorigen Jahres entwarf, wurde hervorgehoben, daß alle Kräfte mobilisiert werden müssen, um den wirtschaftlichen Vertretung des Handels herbeiziehen muß, um bei der Be­fämpfung der Teuerung nicht im Dunkeln zu tappen, ist selbstver­ständlich. Aber bisher hat man vom grünen Tisch aus reglemen­tiert und kommandiert. Hoffen wir, daß die Handelskammer mit ihrer Untersuchung brauchbare Arbeit liefert.

und Teuerungsfrage. Schaben des Strieges entgegenzuwirken. Daß man die offizielle

Handelskammer zu Berlin   versendet folgendes Die Teuerung, von der eine Anzahl Waren, vornehm­lich Gegenstände des täglichen Bedarfs, ergriffen worden find, fordert zu Maßnahmen heraus, bei denen die Handels­tammer mitzuwirken berufen ist. Es gilt dies sowohl von der Teuerung, soweit sie auf natürliche Ursachen zurüdzuführen ist, als auch von den Preissteigerungen, welche durch willkürliche Einwirkungen verschuldet sind. Aus diesem Grunde ist die Aufdeckung der zwiefachen Ursachen der Verteuerung notwendig, zumal nur hierdurch die Fingerzeige für eine Besserung der Verhältnisse gewonnen werden können. Da aber die Untersuchung sich auf ein Interesse richtet, an dem alle Staatsbürger unmittelbar beteiligt sind, fann es nicht aus bleiben, daß in der Fülle der Ansichten, die durch die öffentliche Erörterung zutage gefördert werden, manche sich befinden, denen keine Berechtigung zugestanden werden darf. Namentlich sind Uebertreibungen und unzulässige Verall gemeinerungen häufig. Dieser Umstand, der durch zahl­Leiche Beispiele zu belegen ist, schädigt den Gang der Unter suchung, weil er sie auf falsche Bahnen lenkt und die Mitarbeit aller, die unentbehrlich ist, durch unfruchtbare Streitereien zer­flüftet. Vorzugsweise trifft dies zu für die Behauptung, daß Handel, Industrie und Landwirtschaft in erster Linie oder aus­schließlich für die Teuerung verantwortlich zu machen seien.

Schon die bisherige Untersuchung der Verhältnisse, die im verflossenen Jahre die Teuerung verursacht haben, stellte flar, daß ein erheblicher Teil von ihnen sich der Beeinflussung durch die genannten Erwerbsstände völlig entzieht. Erit indem man dies rückhaltlos anerkennt, geminnt man die Möglichkeit, die bessernde Hand dort anzulegen, wo Unzulänglichkeit der wirt­schaftlichen Einrichtungen, insbesondere behördliche Eingriffe, oder Eigennutz oder Verfehlungen von Privatpersonen die Miß­stände, die sich zeigten, verschärft oder gar erzeugt haben. Immer muß festgehalten werden: Hauptzmed der Untersuchung ist nicht die Abwägung der Schuld, die in der Vergangenheit liegt sie soll spätere Sorge jein, sondern die Beseitigung oder Milderung der Schäden, die für die Gegenwart uns aus der Verteuerung erwachsen und für die Zukunft be. drohen.

Die Verordnung des Bundesrats vom 23. Juli 1915, die den Wucher in Gegenständen des täglichen Bedarfs mit scharfen Strafen belegt, schafft eine der Grundlagen für den Kampf gegen übermäßige Preissteigerungen. Die Dehnbarkeit einer Reihe von Bestimmungen, die in der Verordnung sich finden, erregt an sich schwere Bedenken; aber diese Dehnbarkeit muß in den Kauf genommen werden, da es sich um die Versorgung

Aus Kurland  .

Ein Berliner   Genosse sendet uns folgenden Feldpostbrief: Mit großem Interesse haben ich und andere Kameraden die Berichte des Genoffen Düwell im Vorwärts" gelesen. Ich möchte nun gern schildern, wie es hinter der Bahnlinie Libau  - Szawie aussieht. Vom Kriege ist hier verhältnismäßig wenig zu spüren. Wenige zerstörte oder verbrannte Häuser, einsame Kreuze, das üb­liche Bild hinter der Front. In den Städtchen fallen die vielen leerstehenden, besseren Häuser auf, die aber als Quartier für uns sehr passend sind. Die Bauart ist wohl immer dieselbe in Kurland  : Holzhäuser   mit vielen Ecken und Winkeln und dem bekannten Schmuß. Die Straßen sind überall in gleich schlechtem Zustand, bei trockenem Wetter furchtbarer Staub, bei Regenwetter Schlid fuß­tief. Die Bevölkerung ist sehr religiös, wovon die vielen Kreuze und Kästen mit irgendeinem Heiligen Zeugnis ablegen. Gott   gebe den Frieden" oder Gott schüße Sie" hört man oft im Gespräch mit den Bewohnern, mit denen wir im allgemeinen gut auskommen. Höchstens mit den Juden, die alle Handelsleute sind( arbeiten habe ich noch keinen ohne Zwang sehen), kommen wir mal in Konflikt, weil sie uns die Preise für Lebensmittel in die Höhe treiben. Im

Politische Uebersicht.

Die kommende Nenorientierung.

Herr Dr. Oertel behandelt in der Deutschen Tages­zeitung" die Frage der Neuorientierung der inneren Politik nach dem Kriege. Er tut dies in der Form, daß er mit großem Wortschwall versichert, alles sei noch völlig nebelhaft, weshalb Er­örterungen über das, was nach dem Kriege komme, nicht nur be­denklich seien, sondern auch die jetzt bestehende Einmütigkeit und Geschlossenheit stören könnten. Nach dieser Mahnung, nicht weiter über diese Neuorientierung zu reden, stellt er am Schlusse seines Artikels selber ein Programm für diese Neuorientierung auf. Es lautet: Mögen im einzelnen neue Bahnen betreten werden, im ganzen wird jede Neuorientierung" das Ziel verfolgen müffen: Grhaltung und Stärkung der Monarchie, Wahrung und Festigung der Autorität, volle Wehrhaftigkeit des Reiches, Sicherung des deutschen   Wirtschaftslebens gegen alle Möglichkeiten, Stärkung des deutschen   Voltstums und Bertiefung der christlichen Grund­lage des Volfs- und Staatslebens."

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Der agrarische Wortführer wünscht somit eine Neuorientierung nach konservativer Schablone, dafür werden sich aber die Volks­massen bedanken.

Grundforderungen für das künftige Deutschland  .

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In der Kreuzzeitung  " veröffentlicht Wolfgang Gisen hart eine Artikelserie, in der er die Grundforderungen für die fünftige politische Größe Deutschlands  - natürlich vom tonfer­vativen Standpunkt aus gesehen erörtert. Er empfiehlt Frömmigkeit, Hebung des nationalen Gefühls und Vertiefung unserer politischen Bildung. Uns interessiert hier nur die lettere Forderung. Der Verfasser hält den bürgerlichen Kreisen einen Spiegel vor, der ihnen ein nicht gerade erfreuliches Bild zeigen muß. Den oberen Schichten wird zum Vorwurf gemacht, daß fie fich viel zu wenig mit politischen Problemen beschäftigt haben. Er führt aus:

Milchpreise und Butterpreise.

Der Reichsverband deutscher   Milchhändlerbereine sendet uns einen Auszug aus der Gingabe, die er an den Bundesrat gerichtet hat. Es heißt da:

" Soweit die Versorgung der Städte mit Milch in Betracht tommt, macht sich seit Ausbruch des Krieges überall im Reiche eine zum Teil erhebliche Steigerung der Preise bemerkbar, die nicht etwa in erster Linie dem Milchhandel zur Last zu legen ist, sondern ihre Ursache in den höheren Forderungen seitens der Milchproduzenten findet. Der Milchhandel ist soweit dies überhaupt geschehen nur gezwungenermaßen zu einer Erhöhung der Konsumpreise geschritten, die im Durchschnitt noch hinter der Erhöhung der Einkaufspreise( Pachtpreise) zurüd­bleibt. Der Milchhandel als solcher findet also trotz der Steige­rung der Konsumpreise keinen höheren, sondern vielmehr einen weit geringeren Verdienst als vordem.

Zwar haben verschiedene Behörden auf Grund des Höchst­preisgesetzes Höchstpreise für Milch festgesezt, allerdings mit zu meist negativem Erfolge; denn die Milchproduzenten stellten sich auf den Standpunkt, daß niemand sie zwingen könne, die Milch als Frisch milch zu verkaufen; fie ziehen es vor, die Milch zu Butter oder Käse zu verarbeiten, die beide sehr hoch im Preise stehen: denn beide lassen sich, weil aufbewahrungsfähig, zu Spe­fulationsaweden verwenden.

Mit einseitiger Festsetzung von Höchstpreisen für Milch ist den Konsumenten nicht gedient; sie werden lediglich zur Folge haben, daß die Frischmilch mehr noch als bisher dem Markte entzogen und zu Butter und Käse verarbeitet wird. Hohe Butter­und Käsepreise bieten Anreiz zur Zurüdhaltung der Frischmilch, wenn für diese nicht ebenfalls hohe Preise gezahlt werden; sie reißen also die Milchpreise ganz unmittel= bar mit in die Höhe.

Die Butterpreise sind aber entschieden zu hoch, fie führen zu einer ungebührlich großen Profitmacherei. Die Rechenschafts­berichte der Genossenschaftsmoltereien beweisen dies. So zahlte 3. B. die Genossenschaftsmolkerei Golmbach   für das erste Halb­jahr des Geschäftsjahres 1915 infolge der hohen Butterpreise siebzehn Prozent Dividende.

Ihre Ursache finden die hohen Butterpreise in den Preis­treibereien seitens der Butterbörsen. Solange man diesen das ungeschmälerte Recht der Preisnotierungen überläßt, wird auch auf dem Milchmarkte der Preistreiberei kein Ginhalt geboten werden können: denn dem Landwirt ist es nicht zu verdenken, toenn er die Milch des höheren Grlöses halber lieber verarbeiten läßt, sofern er nicht aus patriotischem Gefühl heraus mit ge­ringerem Verdienst zufrieden ist.

Der Untville der Bevölkerung richtet sich wegen der hohen Milchpreise naturgemäß immer gegen den Milchhandel, und doch ist dieser ganz schuldlos daran. Nur die festsehung von Höchstpreisen für Butter und Käse in einem Verhältnis, das den besonderen Anreiz der Milchberarbeitung ausschließt, kann eine weitere Steigerung der Milchpreise verhüten."

Leider sind wir nicht in der Lage, diesen Ausführungen be= dingungslos zuzustimmen, denn es liegen Beispiele vor, daß auch die Milchhändler die Gelegenheit, sich Extraprofite auf Kosten der Konsumenten zu verschaffen, ausgenußt haben. Dagegen stimmt es durchaus und wir haben schon wiederholt darauf hin­gewiesen, daß es nicht zm Ziele führt, wenn Höchstpreise bald hier, bald dort eingeführt werden, ohne daß man die wirtschaft­lichen Zusammenhänge berücksichtigt. In dem gegebenen Falle sind die Ausführungen des Verbandes durchaus überzeugend: man kann nicht die Berteuerung der Milch bekämpfen, wenn man nicht auch die Preise für Butter und Käse normiert. Die Nichtbe­achtung solcher Zusammenhänge ist einer der Hauptmängel der wirtschaftlichen Maßnahmen während des Krieges. Es wäre wirk­lich an der Zeit, daß da Wandel eintritt.

Todesurteil wegen Kriegsverrats.

Das Kriegsgericht in Mülhausen   i. E. hat vor einigen Wochen den dortigen Spediteur Alfred Meher wegen Kriegsverrats zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Dieses Urteil wurde angefochten und bei der neuerlichen Verhandlung hat das Kriegs­Dem Verurteilten gericht nunmehr auf die Todesstrafe erkannt. wurde nachgewiesen, daß er den Franzosen   Nachrichtendienste ge­leistet hat.

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Kriegsbekanntmachungen.

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Letzte Nachrichten.

Meldung des türkischen Hauptquartiers. Konstantinopel  , 5. September.  ( W. T. B.)

Vorsicht bei Unterhaltung mit Ausländern. " Jeder, der sich mit unserem politischen Leben beschäftigt, wird" bald mit Schreden gewahr werden, wie gering die Zahl länder auch solche, die in Deutschland   wohnen Amtlich. Berlin  , 5. September.  ( W. T. B.) Wenn Aus­Auskunft der Gebildeten ist, die sich die Mühe nehmen, hier das Bolt über Fragen der deutschen   Industrie einzuziehen suchen, aufzuklären und zu belehren, oder auch nur die Fragen, um die gekämpft wird, eingehend und mit sachlichem, ernstem Studium so ist im vaterländischen Interesse Vorsicht geboten. Vor Beant­zu prüfen. Jeder Patriot sieht bald, daß schlimmer als die wortung empfiehlt es sich, mit dem Kriegsministerium wegen ihrer inneren Feinde die Gleichgültigkeit im eigenen Lager ist. Wie Bulässigkeit in Verbindung zu treten. biele Fehler in der Geschichte der letzten Jahrzehnte wären zu vermeiden gewesen, wenn unsere oberen Stände mit entschlosse= nem Ernst an der Politik mitgearbeitet hätten, wenn die poli­tische Durchbildung in unserem Volke, aber auch in den oberen Ständen, umfassender, tiefer, allgemeiner gewesen wäre. Man muß sich doch klar machen, daß unser modernes konstitutionelles Staatsleben, das dem Bolte eine Beteiligung an der Geset- Sauptquartier teilt mit: Am 4. September brachten gebung des Staates gewährt, nur dann einen Sinn hat, wenn wir in den Dardanellen ein feindliches Unterseeboot zum nun auch wirklich das Volf sich eingehend mit all den schweren Sinken. Wir nahmen 3 Offiziere und 25 Mann seiner Be­Fragen des Staatslebens befaßt, die im absoluten Staate der fazung gefangen. Monarchie und ihrem Beamtentum überlassen bleiben. Zum Stonstitutionalismus gehört auch die umfassendste Bildung der oberen Stände. Fehlt diese, dann muß unfehlbar das Staats­schiff ins Schwanken kommen. Aber wie ungeheuerlich ist auch die Zahl der Gebildeten, welche ihr eigenes fleines Interesse denten, aber unfähig sind, fie vom Standpunkt des Staates und der Gesamtheit zu verstehen!"

Polenzauber.

Das

gen gebracht. Auch wurde der Feind genötigt, seine Lager zu räumen und neue aufzuschlagen. Am Abend zwangen unsere Batterien feindliche Torpedoboote, die sich dem Ein­gang der Meerenge zu nähern suchten, zur Rückkehr. Ein feindlicher Dampfer, der längere Zeit unter dem Feuer un serer Artillerie blieb, wurde in der Dunkelheit auf die hohe

Im Abschnit von Anaforta führten Erkundungs­abteilungen erfolgreich nächtliche Ueberfälle aus und nahmen dem Feinde von neuem zahlreiche Beute ab. Am 4. September verursachten unsere Artilleristen auf einem feindlichen Trans­portschiff an der Küste von Bujuk Kamifli einen Brand. Bei Ari Burun dauerten Artilleriekampf und Bomben­In der Hauptsache hat der Verfaffer zweifellos recht. Vermut  - werfen an. Bei Sedd ul Bahr feuerte die feindliche Artillerie lich hat ihm die Art des Kampfes vorgeſchwebt, wie sie der Reichs- mit Unterbrechungen und ohne Erfolg gegen die Uferfront berband gegen die Sozialdemokratie bisher geführt hat. Es ist Altchitepe. Am 4. September bombardierten unsere anato­Anfang fauften wir Gier für 4 bis 5 Pf. das Stück, Butter für allerdings faum anzunehmen, daß diese konservativen Erziehungs- lischen Batterien an der Meerenge wirksam feindliche Barken 1 Mart das Pfund, 3 junge Enten habe ich für 65 Pf. gekauft, eine versuche Erfolg haben werden, denn auch nach dem Kriege wird des Feindes am Kap Elias Burun, seine gedeckten Stellungen Hammelfeule, 6 Pfund, für 96 Pf., 1 Pfund Rindfleisch 20 Pf., Milch pro Liter 10 Pf. auf dem Markt. Da gingen die Juden filo- man die" politische Aufklärung" wieder dem Reichsverband über- bei Mortoliman sowie seine Batterien und Lager bei Sedd meterweit den Bauern am Markttage entgegen und fauften alles man doch aus Veröffentlichungen der letzten Zeit, daß dieser Ver- ul Bahr. Infolge unseres Bombardements versuchten die tragen, der das in seiner gewohnten Weise besorgen wird. Weiß zusammen, so daß sie die Preise in die Höhe treiben konnten. Durch band bereits wieder eifrig am Werke ist, Material gegen die feindlichen Batterien zu erwidern, wurden jedoch zum Schwei­Kommandobefehl wurden allerdings Höchstpreise festgefeßt( wie Sozialdemokratie zu schaffen. oben angeführt), aber einige Pfennige werden beim Handeln doch erschachert. An manchen Orten lassen wir an Markttagen einfach feinen heraus, der Verkauf soll auf dem Markt stattfinden. Pilze, Blaubeeren gibt es zu fabelhaft billigen Preisen und in großen Mengen. Nur die eingeführten Artikel sind sehr teuer. In der Nr. 225 des Vorwärts" las ich etwas über Plagegeister und ich muß bekennen, daß sie auch hier unsere schlimmsten Feinde sind. Fliegen, daß Wände und Tische schwarz sind, Läuse ebenfalls in ge­nügender Menge, aber noch ein dritter Feind ist hier, der schlimmer ist als die beiden vorgenannten, ich meine: ganze Armeen von Flöhen. Vor Fliegen fann man sich schützen, von Läusen befreien, aber vor Flöhen fann sich feiner retten. Wenn ich morgens und abends die Unterkleider ausziehe und umdrehe, hasche ich wohl ein halbes Dukend, die anderen haben Reißaus genommen oder ich habe dahin gegriffen, wo der Floh kurz vorher sak. Kaum bin ich wieder im Zimmer oder im Stroh, frabbelts schon wieder an allen Eden. Kürzlich marschierten wir von S. nach Pl. In A. blieben wir über Nacht und die Leute ließen es sich nicht nehmen, uns die Betten zur Verfügung zu stellen. Ich schlief im Bett einer alten Frau, das erstemal seit langer Beit, aber feine Macht der Erde wird mich wieder dahin bringen, im Bett einer alten Frau in Ruß­ land   zu schlafen. Viel Freude und Genuß bereitet mir die teilweise Herrliche Bandschaft; aber die größte Freude wäre doch, wenn wir heimwärts zögen.

Mit bestem Gruß

So überschreibt die" Post" einen Artikel, der sich scharf gegen die Wünsche der polnischen Bevölkerung wendet. Auf welchen ber­legenden Ton der Artikel gestimmt ist, das zeigt die folgende Probe: Wenn der ebenso eble wie schwarzlodige und schwermütige See hinausgeschleppt. Bole, der sich zurzeit seiner großen Revolution so gewandt ins Auf den übrigen Fronten ist keine Veränderung ein­demokratische deutsche Gemüt zu schleichen verstanden hatte, und getreten. der edel und schwermütig durch ganze Jahrzehnte von deutscher Romanliteratur wanderte und deutsche Mädchenherzen brach weil er ja so edel und unglücklich und schwarzlodig war! wenn also dieser bereits historisch gewordene Pole wieder an die Tore des deutschen   Herzens pocht, so wollen wir ihm nur ruhig den Weg weisen und ihm bedeuten, daß wir von 1848 bis 1915 gelernt haben, unsere Herzen gut und zweckmäßig zu verschließen. Romanfiguren dürfen heute nicht mehr unser politisches Wollen beeinflussen; ein bißchen romanhaft aber muten uns alle die Verherrlichungen an, mit denen der Wiener Polenklub und seine Mitläufer in Deutschland   die polnische Sache verbrämen."

Man muß natürlich erwarten dürfen, daß es der andersdenken­den Bresse und vor allem den Polen   nicht verwehrt wird, dem Organ des rheinisch- westfälischen Großkapitals entsprechend zu ant­

worten.

Eine Liga für die unterdrückten Juden. Paris  , 5. September.  ( W. T. B.) Hier hat sich eine Liga zur Verteidigung der unterdrückten Juden gebildet, die der Humanité zufolge den Zwed verfolgt, in Frankreich   die furchtbare Lage be­Kanntzumachen, in welche die Juden in gewissen Ländern seit Kriegsausbruch versetzt sind. Den Vorsitz übernahm der Russe Kritschewsky.

Die Ueberschwemmung bei Bari  .

Bari  , 5. September.  ( W. T. B.) Nach den ständigen Ueber­schwemmungen, die vorgestern einsekten, zählt man bis jetzt 19 Tote in Bari  , zwei in Capurso, zwei in Triggiano und außer dem 50 Verletzte, darunter viele Leichtverletzte.