Millionen Dollar. Welche Länder waren es, die diese Käufe machten? Es ist in erster Linie England, nach dem in dieser Zeit die Ausfuhr von 557,8 auf 823,6 Millionen Dollar, dann Frankreich , wohin der Export von 152,9 auf 326,3 Millionen angewachsen ist. Aber auch die Ausfuhr nach den neutralen Ländern ist sehr stark gestiegen. So hat sich der Export nach Schweden fast versechsfacht, nach Norwegen vervierfacht, nach Italien verzweiundeinhalbfacht. Im Juni dieses Jahres wurde aus dem New Isorker Hafen�nach Dänemark viermal, nach Griechenland fünfmal, nach Schweden zweimal, nach der Schweiz dreimal, nach den Niederlanden um V«, nach Norwegen um 1l2 mehr als im Juni 1914 exportiert. Der Handel findet also heute die Wege, die er gehen kann, um dem Konsumenten die Ware zu bringen, die gefordert und bei deren Handel gut verdient wird.... Sehr beachtenswert sind die Fortschritte des amerikanischen Handels in den übrigen Weltteilen. Es betrug nämlich die Ausfuhr in Millionen Dollar: April Mai Juni 1014 191S 1914 1915 1914 1915 Europa ... 93.20 217.49 94.4 201.1 90.3 181.5 Nordamerika . 41.96 41.55 42.6 41.8 42.2 41.6 Südamerika . 8.99 10.94 10.2 11.98 7.6 13.7 Asien .... 8.83 15.00 6.4 9.6 7.2 13.6 Ozeanien .. 7.25 7.80 6.1 7.4 7.4 0.5 Afrika ..., 2.32 2.05 1.9 2.3 2.3 3.8 Insgesamt.. 162.55 294.75 166.7 274.2 157.1 268.5 Mit jedem Monate steigt also auch die Ausfuhr der Ver- einigten Staaten nach den übrigen Weltteilen. Die Ausfuhr nach Asien hat sich beinahe verdoppelt, ebenso nach Süd- amcrika. Es sind noch bescheidene Anfänge in der Eroberung des Weltmarktes, die Amerika macht. Sie sind aber über- aus beachtenswert. Südamerika ist es, das die besondere Aufmerksamkeit der Vereinigten Staaten auf sich gelenkt hat. Südamerika kaufte Waren in England für 275 Millionen, in Deutschland für 180, in Frankreich für 85 und in den Ver- einigten Staaten für 155 Millionen Dollar. Es ist also ein gewaltiger Markt, den zu erobern sich die Vereinigten Staaten vor allem zum Ziel setzen, und, wie die letzten Ausweise der Handelsstatistik zeigen, nicht ohne Erfolg. Dauert der Krieg noch längere Zeit, so wird zweifelsohne eine Verschiebung ins- besondere auf diesem Markte stattfinden.
Der französifihe Tagesbericht. Paris , 10, September. (23. T. B.) Amtlicher B e- richt von gestern nachmittag. Im ArtoiS gab es einen Handgranatenkampf und im Abschnitt von Neuville- Roclincourt Gcwehrfcuer von Schützengraben zu Schützengraben . Ziemlich lebhaftes Geschützfcuer südlich von Arras in der Gegend von Rohe. In den Argonnen fanden in der Gegend von Fontaine aux CharmeS sehr heftige Kämpfe während der Nacht statt. Die Deutschen er- neuerten ihre Ang.riffe mit großer Erbitte- r u n g. Mit Ausnahme eines Schützengrabenstückes und Verbindungsweges östlich von Layon wurde unsere Linie überall behauptet. Wir machten einige Gefangene und erbeuteten ein Maschinengewehr. In Lothringen im Walde von Parroy fanden einige Vorpostenkämpfe statt, in denen wir die Oberhand behielten. In den Vogcsen kam es zu Kämpfen mit Granaten auf den Höhen öst- lich von Metzeral . Gestern wurden von unseren Flugzeugen etwa 50 Bomben auf den Bahnhof von Challcrange abge- worfen. In der Nacht vom 8. September bombardierte eines unserer Lenkluftschiffe den Bahnhof und die Werkstätten von Nesle. Paris , 10. September. (W. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern abend. Der Artillcriekamps um Arras . im Ge> biete von Roye und auf der Front in der Champagne dauert an. In den Argonnen erneuerten sich die Angriffe des Feindes nicht. Der Tag war dort durch heftigen Artillerie- kämpf ausgezeichnet. Die Kanonade war im Woevregebiet, im Haatwald, im Apremontwald und im Mortmarewald gleichfalls ziemlich lebhast. Zrenchs Meldung. London , 10. September. (W. T. 23.) Meldung des Reuter- schen Bureaus. Generalfeldmarschall French meldet, daß seit dem 30. August östlich von Ipern einige Minen- und Zlrtillcric- kämpfe stattgefunden haben. Zwei deutsche Flugzeuge sind herabgeschossen worden. Demoralisation des belgisihen Heeres! Wir lesen in der„Vossischcn Zeitung": Die.Berner Tagwacht" veröffentlicht in ihrer Nummer vom 4. September den Brief eines belgischen Soldaten, der vom 1. August d. I. datiert und an die .Tribüne", das Organ der Marxist, schcn Sozialisten Hollands ge- richtet ist. Nach den Bekenntnissen dieses Vaterlandsverteidigers, der sich zu den Sozialisten extremster Richtung bekennt, aber durch seine auf- fallend detaillierten Angaben den Verdacht zerstreut, datz es sich um die Bekundung reiner Animosität oder gar um blanke Unglaubwürdig- leiten handeln könnte, scheint eS mit der Moral und Disziplin der belgischen HeereStrümmer nachgerade recht schlecht bestellt zu sein. Das auffallendste Merkmal sei die Häufigkeit der Dienstverweige« rungen bei Zumutung militärisch aufreibender, fruchtloser Aus- gaben. Gerade die Garderegimeister,.vor denen wir als Anti- Militaristen vor dem Kriege die meiste Furcht hatten, dasi sie unsere aktiven Bewegungen(Streiks. Demonstrationen) in Blut ersticken würden", seien'in dieser Hinsicht.wie umgekrempelt": „da kamen die Weigerungen massenhaft vor, besonders bei den so- genannten Kriegsfreiwilligen und Rekruten". Auch bei den Ab- lösungStruppen der Garde, die aus der 5. Division, dem 1. Linien- Regiment und den 2. und 3. Jägern zu Fuß bestanden, habe sich nach den häufigen blutigen Verlusten ein so starker Geist der Renitenz gegen das Vorgehen in die Feuerlinie eingestellt,„daß selbst einige Erschießungen, Strafen und anderes nicht? fruchteten." Nicht besser habe es bei der 2. Division ausgesehen, die mit ihren Linienregimentern 5, 6 und 7 die Front von Dixmuiden bis Knocke besetzt hält..Das 5. Regiment weigerte sich zu marschieren. Zum Schluß plötzlich der Befehl, sich zurückzuziehen. Hier keine Rekruten, sondern ältere. Viele Verurteilungen erfolgten vor dem Kriegsgericht. Aber... das Kriegsgericht fürchtet man nicht mehr, obgleich, wie der Briefschreiber behauptet,„von unserem ganzen Heere wenigstens 10 Prozent Gefängnisstrafen erhielten, wo- von die meisten über fünf Jahre hinausgehen...". Im übrigen faßt dieser belgische Soldat und Sozialdemokrat seine Eindrücke, wie folgt, zusammen:„Energischere Verteidiger des Friedens gibt es gegenwärtig nicht als unsere Mannschaften' Viele wünschen den Durchbruch des Feindes, andere sind stolz auf unsere Linie, diese aber bilden die Minderheit... der Haß gegen die Deutschen hat kolossal abgenommen..
Melüung öer italienischen Heeresleitung. Rom , 10. September. (W. T. B.) Kriegsbericht vom 9. September. An der T r e n t i n o- F r o n t be- schränkte der Feind seine Tätigkeit auf Arsillcrieaktionen, auf die unsere Batterien wirksam erwiderten. Eine gegen feindliche Werke auf dem Hoch-Cordcvole kühn vorgeschobene Erkun- dung stellte fest, daß unser Feuer am Fort Corte und am Elettrizitätswerk von Rcnaz schweren Schaden angerichtet hat. In der Senke von F l i t s ch zwang unsere Artillerie eine feindliche Kolonne, die ein Vorgehen von Predil gegen Flitsch versuchte, sich zurückzuziehen. Eine andere von Kas- Hütte östlich Predil gegen Predil absteigende Kolonne wurde angegriffen und zerstreut. Auf dem Karst fand kein besonders erwähnenswertes Ereignis statt. Der Feind warf zahlreiche Bomben auf die Wersten von Monfalcone , durch die ein Brand hervorgerufen wurde. Dann versuchte er durch das übliche Sperrfeuer Hilfsarbeiten zu hindern, die aber trotzdem aus- geführt wurden. Eines unserer Flugzeuge beschoß gestern früh die Eisenbahnstation Klause östlich von Santa Lucia. Es traf sie mehrmals und beschädigte außerdem die Brücke über die Baca. C a d o r n a.
Melüung des türkischen Hauptquartiers. Konstantinopel , 10. September. (W. T. B.) DaS Hauptquartier teilt mit: An der D a r d a n e l l e n- front in den Abschnitten von Anaforta und Ari Burun nichts von Bedeutung. Unser« Artillerie traf das Deck eines feindlichen Torpedobootes, welches unseren linken Flügel be- schoß, sich darauf aber sofort entfernte. Unsere Truppen auf diesem Flügel besetzten einen Schützengraben, der sich der feindlichen Linie allmählich nähert und dessen Bau am 9. September beendigt worden war. Unsere Küstenbatterien jagten zwei feindliche Torpedobootszerstörer in die Flucht, welche sich der Einfahrt der Meerenge näherten und unseren linken Flügel beschossen. Dieselben Batterien beschossen er- folgreich die feindlichen Jnfanteriestellungen bei Sedd ul Bahr und eine feindliche Gruppe am Landungsplatze von Morto - liman und zerstreuten sie. An der I r a k- F r o n t fanden zwischen dem 2. und 7. September nördlich von K o r n a vier Zusammenstöße zwischen unseren Truppen und Freiwilligen und dem Feinde statt. Unsere Trupven machten auch einen nächtlichen Ueberfall. Ge- legentlich dieser Gefechte wurden vier feindliche Offiziere, da- runter ein Bataillonskommandeur, und 190 Soldaten getötet, 50 verwundet und 100 Pferde getötet. Unsere Verluste be- tragen 4 Tote, 9 �Verwundete. Eine unserer Abteilungen ging bis in die Nähe der feindlichen Motorboote vor und zwang sie zur Flucht. Am 9. September überraschten unsere Truppen bei K a l a a t ul N e d j i m ein feindliches Baracken- lager, zwangen den Feind zur Flucht, brannten alle Baracken nieder und erbeuteten das Feldtelephonmaterral Sonst nichts Bemerkenswertes. Die Verluste öer Verbündeten vor den Dardanellen. Konstantinopcl, 10. September. (W. T. B.) DaS türkische Kriegspressequartier teist mit: Die Engländer messen sich alles Verdienst an den Dardanellenkämpfen bei und wollen den Anschein erwecken, daß nur die Söhne Englands ihr Blut an den Dardanellen vergießen. Sie schweigen über die Verluste der Neuseeländer , der Australier und vor allem der Franzosen . Gefangene, die wir kürz- lich gemacht haben, berichten, daß die Neuseeland :- scheu und australischen Truppen bereits die Hälfte ihrer neuen Mannschaft verloren haben, obwohl jedes Bataillon zur Auffüllung der Lücken bis jetzt um 1500 Mann verstärkt, das heißt also von Grund aus neugevildet worden war. Eine indische Brigade erlitt bei Sedd ul Bahr so starke Verluste, daß das englische Kommando die Unmöglichkeit einsah, sie wieder herzustellen, und ihre Reste bei den Ausrüstungskolonnen verwendete. Diese Gefangenen berichte«: auch, daß die Franzosen so furchtbare Verluste erlitten hätten, daß jedes der jetzigen französischen Bataillone sich aus den Resten von drei oder vier ausgeriebenen Bataillonen zusammensetze, die drei Viertel ihres Bestandes verloren hätten. Die fran- zösischen Gefangenen sagen, die französischen Truppen seien darüber entrüstet, daß die Engländer die Opter der Franzosen verschweigen. Die Neuseeländer und Australier erzählen, daß diese Zustände in ihrer Heimal lebhast erörtert würden. In Briefe« werde das Erstaunen darüber ausgedrückt, daß man in den Verlustlisten von den Dardanellen keinen Neuseeländer oder Australier finde.
vom H- Dootkrieg. La Rochelle , 10. September. (28. T. B.) Am Donnerstag nachmittag traf der Dampfer„Baleinau" mit dem Kapitän und 25 Mann der Besatzung des englischen Dampfers „Nora" an Bord ein. Die„Nora" wurde Dienstag nach- mittag 3 Uhr 30 Minuten bei Penmarch von einem deutschen Unterseeboot beschossen und versenkt. Das Schiff war von Santander nach Newport unterwegs. London , 10. September. (W. T. 23.) Das Pressebureau meldet, daß m der am 8. September zu Ende gegangenen Woche zehn Schiffe durch deutsche Untersee- boote versenkt worden sind. Die Zahl der ankommenden und abfahrenden überseeischen Dampfer betrug im selben Zeitraum 1138. London , 10. September. (W. T. B.) Einer Meldung des Reuterschcn Bureaus zufolge wurde der Dampfer„Mora" versenkt. Die Besatzung ist gerettet worden. Cme deutsche Erklärung zur Versenkung der„�lrabk*. Berlin , 10. September. (JB. T. 85.) Nachstehende Aufzeichnung ist als Anlage eine» kurzen Anschreiben« in Notenform dem hiesigen amerikanischen Botschafter übergeben worden: Aufzeichnung. Am 19. v. M. hatte ein deutsches Unterseeboot etwa 60 See- meilen südlich von Kinsale den englischen Dampfer„DunSleh" an- gehalten und war im Begriff, die Prise, nachdem die Besatzung das Schiff verlassen hatte, durch Geschützfeuer zu versenken. In diesem Augenblick sah der Kommandant einen größeren Dampfer in gerader Richtung auf sich zukommen. Dieser Dampfer, der— wie sich später herausstellte— mit der„Arabic " identisch war. wurde als feindlicher erkannt, da er kein« Flagge und keine Neu- tralitätSabzeichen führte. Beim Herannahen änderte er seinen ur- sprünglichen KurS, drehte dann aber wieder direkt auf das I7-Boot zu: hieraus gewann der Kommandant die Ueberzeugung. daß der Dampsir die Absicht habe, ihn anzugreifen und zu rammen. Um diesem Angriff zuvorzukommen, ließ er das Unterseeboot tauchen
und schoß einen Torpedo auf den Dampfer ab. Nach dem Schuß überzeugte er sich, daß sich die an Bord befindlichen Personen in fünfzehn Booten retteten. Nach seinen Jnsiruktionen durste der Kommandant die„Arabk" ohne Warnung und ohne Rettung der Menschenleben nur dann an- greifen, wem: das Schiff entweder einen Fluchtversuch machte oder Widerstand leistete. Aus den Begleitumständen mußte er aber den Schluß ziehen, daß die„Arabk" einen gewaltsamen Angriff auf da- Unterseebot plante. Dieser Schluß lag um so näher, als er am 14. v. M., also wenige Tage vorher, in der Irischen See von einen: großen, anscheinend der britischen Royal Mail Steam Packet Com- pany gehörigen Passagierdampfer, den er weder angegriffen noch angehalten hatte, schon aus weiterer Entfernung beschossen worden war. Daß durch das Vorgehen des Kommandanten Menschenleben verloren gegangen sind, bedauert die deutsche Regierung auf das lebhafteste; insbesondere spricht sie dieses Bedauern der Regierung der Vereinigten Staaten wegen de§ Todes amerikanischer Bürger aus. Eine Verpflichtung, hierfür Schadenersatz zu leisten, vermag sie indes selbst für den Fall nicht anzuerkennen, daß derKom man baut sich über die Angriffsabsicht der„Arabic " geirrt haben sollte. Sofern etwa über diesen Punkt zwischen der Deutschen und der Amerikanischen Regierung eine übereinstimmende Auffassung nicht zu erzielen sein sollte, wäre die Deutsche Regierung bereu, die Meinungsverschiedenheit als eine völkerrechtliche Frage gemäß Artikel 38 des Haager Abkommens zur friedlichen Erledigung internationaler Streitfälle dem Haager Schiedsgericht zu unterbreiten; dabei setzt sie als selbstverständlich voraus, daß der Schiedsspruch nicht etwa die Bedeutung haben soll, eine generelle Entscheidung über die völkerrechtliche Zulässigkeit oder Unzulässigkeit des deutschen Unter- seebootkriegeS zu treffen. Berlin , den 7. September 1915.
Mum'tionserzeugung und englische Gewerkschaften. London , 10. September. (W. T. B.) Meldung des Reuter- scheu 23ureaus. L l o y d G e o r g e hat auf dem G e w e r k- schaftskongreß in Bttstol die Arbeiter aufgefordert, die Munitionserzeugung zu beschleunigen, indem sie die Gewerkschaftsregeln vorläufig fallen ließen. Der Krieg sei ein Materialkrieg und ein reines Arbeitsproblem. Mit den Arbeitern sei ein siegreiches Ende gewiß, ohne sie würde der Krieg verloren werden. Wenn die Fachverbände gewisse Beschränkungen aufhöben, könnte die Produktion um 30 bis 200 Prozent gesteigert werden. Es bestünden bereits 16 nattonale Arsenale. 11 seien noch im Bau. 200000 un- geschulte Arbeiter, Männer und Frauen, würden noch gebraucht. Die kriegswütigen englischen Minister. London , 10. September. (W. T. 23.) Der„Jndependent", das Blatt der Arbeiterpartei, hat eine Umfrage veranstaltet, betreffend Stellung der Beftagten zu der Erklärung Lloyd Georges gegenüber Humbert, solange ein deutscher Soldat auf französischem oder belgischem Boden stehe, werde kein Engländer von Frieden träumen. Das Blatt veröffenllicht jetzt die Antworten von Sir Edward Grey , Lord Lansdowne, Lord Crewe, Arthur Henderson und Winston Churchill , welche Lloyd Georges Ansicht zustimmen. Lord Robert C e c i l» Untcrstaatssckretär des Auswärtigen Amts, sprach in einer Rede, welche er gestern abend in Croydon hielt, aus, er sehe nichts in der gegenwärtigen Lage, was ihn an: endlichen Siege der Alliierten zweifeln lassen könnte; er halte den Erfolg an den Dardanellen bestimmt für nicht fern. Die Blockparteien der Duma. Kopenhagen , 9. September. (W. T. B.)„Berlingske T i d e u d e" meldet aus Petersburg : DaS von den Block- Parteien der Duma ausgearbeitete gemeinsame Arbeits- Programm erklärt in der Einleitung, der Sieg könne nur erreicht werden, wenn die Behörden sich auf das Vertrauen des Volkes stützen könnten und dadurch imstande wären, die aktive gemeinsame Arbeit oller Bürger des Landes zu organisieren. AIS Bedingung für die Erlangung des Vertrauens wird die Erfüllung einer Reihe von Forderungen verlangt, darunter politische Amnestie, versöhnliche Politik in Finnland und Erweiterung deS VereinSrechts. Der Bor - sitzende des Zentrums der Duma, Fürst Lwow, überreichte gestern während der Dumasitzung dem Ministerpräsidenten daS Programm. Zu den Blockparteien gehören von 439 Dumamitgliedern nicht weniger als 300, nämlich das ganze Zentrum, Oktobristen, Fort- schr:t:spartei, Kadetten, der linke Flügel der Nationalisten unter BobrinSki, ferner die Polen , Sozialdemokraten, Mohammedaner und Weißrussen. verbot eines Petersburger �lrbeiterblattes. Kopenhagen , 10. September. (W. T. B.)„Politiken " meldet aus Petersburg : Da» einzige«rbeiterblatt in Petersburg . „Utro", ist verboten worden. DaS Blatt war erst kürzlich gegründet worden. Nur zwei Nummern sind erschienen, die dritte wurde in der Druckerei beschlagnahmt. Zur Dumba» Affäre. London , 10. September. (W. T. B)„Times" meldet aus Washington : 2Nan glaubt, daß der öst erre i ch i sch- u n- garische Botschafter sein Vorgehen mit Instruktionen erklärt bat, die er von seiner Regierung erhielt und die dahingingen, die österreichisch -ungarischen Untertanen vor dem Arbeiten in MunitionS - sabriken zu warnen, da darauf schwere Strafen gesetzt seien. Dumba soll Lansing gegenüber darauf hingewiesen haben, daß die an- gesprochenen Gelder teils für Annoncen, teils für philanthropische Zwecke bestimmt waren. Es war geplant. Warnungsannoncen zu veröffentlichen und die Arbeiter, die ihre Beschäftigung in MunitionS sabriken aufgaben, zu unterstützen. London , 10. September..(W. T. B.) Das� Reuteriche Bureau meldet aus Washington , dem Botschafter der Vereinigten Staaten in Wien sei telegraphisch Instruktion gegeben, der österreichisch -ungarischen Regierung mitzuteilen, daß Dr. Dumba den Veremi gten Staaten als österreichffch-ungarischer Botschafter nicht mehr genehm sei, und daß sie seine Abberufung verlangten. Die deutjchen Kriegsgefangenen in Kanada . Nach Mitteilungen der amerikanischen Regierung find die bisher in Kingston (Jamaica ) internier« gewesenen deutschen Gefangenen der dort herrschenden Hitze wegen nach Neuschottland gebracht und in Halifax und Amhcrst interniert worden.