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Militärbehörde befohlene Transport von Bich und Erntevorräten über die Weichsel   ist nur für die nächstgelegenen Bezirke und da, wo militärische Sammelstellen sind, durchführbar."

Die Regierung erteilte also den Leuten den Rat, mit Vieh und Ernte zu Hause zu bleiben, weil das besser war als eine plan­lose Flucht, und die Militärbehörde hat den Transport von Vieh erst befohlen, als die Leute auf der Landstraße lagen. Sie wollte retten, was zu retten war. Jetzt stellte es sich aber heraus, daß ein eiliger Abtransport nicht durchzuführen war. Nirgends war damals die Rede von einem wirtschaftlichen Mobilisationsplan der Landwirtschaftskammer. Diese hat wohl später, zum Beispiel bei der zweiten Flucht der Ostpreußen   Einrichtungen getroffen, damit den Flüchtlingen das Vieh abgenommen werden konnte.

Der französische   Tagesbericht. Paris  , 26. September.  ( W. T. B.) Amtlicher Be richt von Sonnabend nachmittag. Im Artois  setzte unsere Artillerie ihre wirksame Unternehmung gegen die feindlichen Linien fort. Südlich der Somme beschossen die Deutschen   unsere Schützengräben und unsere Sappen in der Umgebung von Andechs  , Dancourt und Tilloloy. Unsere der Umgebung von Andechy, Dancourt und Zilloloy. Unfere Batterien erwiderten energisch und ergriffen an vielen Stellen die Initiative des Feuers. Gegenseitige, andauernd starke Kanonade nördlich der Aisne   und an den Rändern des Aisne Marnekanals. In der Champagne erwiderte der Feind die heftige Beschießung seiner Schügengräben und Schanzwerke durch Feuer mit erstickenden Granaten im Gebiete von Aube­rive und St. Hilaire. Dieses Feuer hatte kein Ergebnis. Dieselbe gegenseitige Artillerietätigkeit in den Argonnen  , be­sonders im Abschnitte von Courtechaussée. Einige Kämpfe mit Bomben und Handgranaten im Priesterwalde. In Loth­ ringen   brachten unsere Patrouillen einige Gefangene mit. Ein neuer deutscher Angriff bei Manhoué wurde vollkommen zurückgeworfen. Eines unserer Geschwader belegte gestern den Bahnhof von Metz   mit etwa vierzig Granaten.

Paris  , 26. September.  ( W. T. B.) Amtlicher Be­richt von Sonnabend abend. An der belgischen Küste wirften unsere Batterien an der Beschießung der deut­ schen   Stellungen von Westende und Middelkerke   durch die englische Flotte mit. Die englischen Truppen griffen mit Erfolg die feindlichen Stellungen westlich Loos und Hullich an. Unsere Truppen unternahmen, indem sie in Verbindung mit der englischen   Armee operierten, nördlich von Arras   einen energischen Angriff, der ihnen gestattete, an mehreren Bunt­ten der feindlichen Linien Fuß zu fassen. 3Zwischen Somme und Aisne   Kämpfe mit Torpedos und Bomben. Im Ab­schnitt von Canny- sur- May brachte unsere Artillerie ein Mu­nitionslager in einem befestigten Hause in Beuvraignes zur Explosion. In der Champagne gingen unsere Infanterie­truppen nach einer neuen, sehr heftigen Beschießung der seind­lichen Schüßengräben, Unterstände, Blockhäuser und Batterien zum Sturm gegen die deutschen   Linien zwischen Suippe und Aisne   vor. Die ersten Stellungen des Gegners wurden fast auf der gesamten Angriffsfront besetzt. Unser Vormarsch dauert an. Artilleriekampf im Woewre, in Lothringen  , in den Vogesen  , in der Umgebung von Chapelotte und des Schragmännle.

Der russische Generalstabsbericht. Petersburg, 26. September.  ( W. T. B.) Bericht des Großen Hauptquartiers von gestern abend. In der Gegend von Riga   wurde das Geschüßfeuer an vielen Stellen heftiger. Die Deutschen   verwenden auch hier Geschosse, die giftige Gaje entwickeln. Ein heftiger Kampf entwickelte sich auf der ganzen Front an den Stellungen bei Dünaburg   und am See von Diswiaty, wo die Deutschen  , unterstützt durch ein wütendes Feuer ihrer Artillerie, wiederholt heftige Angriffe machten, die

Ein sozialistischer Ganghofer.

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Meldung der italienischen Heeresleitung.

aber all. acudgeschlagen wurden. Einzelne Gräben gingen wieder holt aus einer Hand in die andere. Während der Offensive ent­Rom, 26. September.  ( W. T. B.) Amtlicher Heeres­lang der Chaussee nach Dünaburg   in der Gegend des Laker Sees bei Nowo Aleksandrowsk glüdte es dem Feinde zuerst bericht von gestern. In dem Abschnitt zwischen Ortler   und in unsere Gräben einzubringen. Er wurde jedoch bald infolge eines Monte Cevedale erreichte eine unserer Alpiniabteilungen, die von Gegenangriffes unserer Truppen wieder hinausgeworfen. Nachdem Santa Caterina Valfurna aufgebrochen war, nach drei Nacht­sich die Deutschen   wieder gesammelt hatten, machten sie von neuem 20. September den Gipfel, der in der Höhe von 3251 Metern aus märschen unter Mitführung von Geschütz bei Tagesanbruch des in dichten Reihen einen Angriff auf unsere Gräben. Aber sie flute- dem Gletscher füdlich von der Königsspitze aufragt. Von dort ten, durch das Feuer unserer Artillerie und der Maschinengewehre auf ganz kurzen Abstand empfangen, in Unordnung zurück. Aber machten sich Abteilungen, die sich auf die Kreilspitze( 3391 Meter) mals gesammelt, griffen die Deutschen   noch zweimal in derselben auf das Schrotterhorn( 3389 Meter) und auf den Monte Pasquale ( 3559 Meter) abgezweigt hatten, zum Angriff auf die Suldenspitze Richtung an. Das Feuer der Artillerie war auch hier von außer­ordentlicher Heftigkeit. Aber diese Angriffe wurden auch diesmal( 3376 Meter) auf, die vom Gegner stark besetzt war, und eroberten zurückgeschlagen, und die Deutschen   ergriffen an einzelnen Stellen Sie, indem sie die Schüßengräben zerstörten. Eine ähnliche glüd­in voller Unordnung die Flucht. Die feindlichen Verluste sind sehr aus wurde eine feindliche Abteilung angegriffen, die von der Schau­liche Unternehmung wurde am Cevedalepasse ausgeführt. Von dort groß. Unsere beträchtlichen Verluste infolge des hartnädigen Kampfes sind der beste Beweis für die Tapferkeit unserer bachhütte( Suldental) herbeigeeilt war. Sie wurde bis auf den Truppen. Während eines dieser Gegenangriffe wurde eine Talgrund zurückgetrieben. Im Tonale- Abschnitt fand am 23. Sep­tember ein heftiger Kampf um den Besitz der Höhe Torione statt. Truppenabteilungen im Kampfeseifer bon den unserer Deutschen   umzingelt. Sie bahnte sich aber mit dem Bajonett den Sie wurde mehrmals erobert und wieder verloren. Wegen der Weg und schloß sich den benachbarten Truppen wieder an. An der Heftigkeit des Feuers beider Artillerien gelang es bis zuletzt feinem Front von der Umgegend von Oszmjany bis zum Pripjet keine be- der beiden Gegner, sich in der umstrittenen Stellung festzusehen. Nowogrudok und von Rawanowitschi. Nach ergänzenden Nachrichten feindlicher Angriffe im Abschnitte von Tolmein, die sofort abge. merkenswerte Veränderung; vereinzelte Kämpfe in der Gegend von An der ganzen übrigen Front fam es mit Ausnahme zweier fleiner über den Stampf bei Logischin hat das 41. deutsche   Armeekorps sehr wiesen wurden, zu keinen besonders erwähnenswerten Ereignissen. ernste Verluste erlitten; während seines ungeordneten Rüdzuges machten wir 7 Offiziere und 500 Soldaten unverwundet zu Gefan­genen und erbeuteten ein Geschütz und 7 Maschinengewehre, außer­dem eine große Anzahl deutscher Verwundeter, welche noch nicht genau feststeht.

In der Gegend von Dubno   wurde um die Dörfer Chorupan und Golochezica heiß gekämpft; bei einem Frontalangriff nahmen unsere Touppen dort 30 Offiziere und etwa 1000 Mann gefangen und erbeuteten ein Maschinengewehr. Diese Offensive ging unter einem orfanartigen Artilleriefeuer des Feindes vor sich, welches darauf unsere Truppen zwang, fich wieder an das Ufer der Ikwa zurückzuziehen.

An der Grenze von Galizien   machte der Feind eine Reihe von Angriffen bei dem Dorfe Nowo Aleksinjec, aber unsere Trup­pen gingen wieder zu einer kraftvollen Offensive über, warfen den Feind, machten mehr als 3000 Gefangene und nahmen 4 Maschinen­gewehre. Bei dem Dorfe Dobropol, südwestlich von Trembowla, griff unsere Kavallerie den Feind an, welcher die Flucht ergriff, und fäbelte auf der Verfolgung viele feindliche Reiter nieder, machte auch einen Teil von ihnen zu Gefangenen, welcher nach vorläufiger Schäßung etwa 500 Mann mit 17 Offizieren zählt; dabei wurden auch zwei Maschinengewehre erbeutet.

Anmerkung: Nach ergänzenden Nachrichten aus der Gegend von Luck haben wir 128 Offiziere und etwa 6000 Mann gefangen genommen, während die vorläufigen Schäßungen 80 Offiziere und 400 Mann angegeben hatten.

Der serbische Kampfbericht.

Cadorna.

Die türkische Hauptquartiersmeldung.

Konstantinopel  , 26. September.  ( W. T. B.) Das Haupt­quartier teilt mit: An der Dardanellenfront er­beuteten unsere Aufklärungsabteilungen auf dem linken Flügel bei Anaforta in feindlichen Schützengräben etwa dreißig Gewehre und Material. Wir nahmen einen Teil der vom Feinde bei seiner Landung auf diesem Flügel besetzten Stellungen wieder. Bei Ari Burun schwaches Feuergefecht. Bei Sedd ul Bahr griff eine unserer Abteilungen des linken Flügels mit Handgranaten die Bombenwerferstellungen des Feindes an und verhinderte ihn, Bomben zu werfen.

Auf der Kaukasusfront östlich von Wan   in der Gegend von Hochab brachten unsere Vorposten dem Feinde eine Niederlage bei und zwangen ihn, in östlicher Richtung zu fliehen. Der Feind ließ eine Menge Gewehre und Ma­terial in unseren Händen.

Von den übrigen Kriegsschaupläßen ist nichts zu melden. Der französische   Dardanellen- Bericht. Paris  , 26. September.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht. An den Dardanellen war die letzte Woche in beiden Zonen der Halbinsel sehr ruhig. An unserer Front versuchten die Türken einen Minenangriff. Wir zerstörten ihre Stollen durch Gegen­minen, wobei wir laut Aussagen Gefangener zwei Offiziere und 13 Mann töteten. Eines unserer Kriegsschiffe beschoß wirksam eine großkalibrige Batterie an der asiatischen Küste.

Versenkung eines französischen   Dampfers.

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Die

Frankfurt   a. M., 26. September.  ( W. T. B.) Frankfurter Zeitung  " meldet aus Athen  : Im libyschen Meer wurde ein französischer Verproviantierungsdampfer von einem Unterseeboot versenkt. Er hatte 5000 Tonnen Naum­gehalt und führte eine Kohlenladung von Malta   nach Cypern. Das Unterseeboot führte die österreichisch- ungarische Flagge. Die Besatzung des Dampfers wurde vor der Beschießung auf­gefordert, die Boote zu besteigen.

Nisch, 26. September.  ( W. T. V.)( Meldung der Agence Savas  .) Amtlicher Bericht. An der Sawefront behinderten wir am 21. September Befestigungsarbeiten des Feindes auf den Höhen von Bejana. Dieser eröffnet das Feuer gegen unsere Ar­tillerie, welche eine feindliche Batterie nach sechs Kanonenschüssen, von denen fünf die Unterstände des Feindes trafen, zum Schweigen brachte. Gin feindliches Flugzeug überflog Aliona. Es flog die Donau   herab, als unser Artilleriefeuer es zwang, auf das rumänische Ufer überzusehen. Kurz darauf erneuerte sich dasselbe Ereignis mit einem anderen Flugzeug. Die feindliche Artillerie von Aliona eröffnete sodann das Feuer gegen unsere Artillerie, welche unverzüglich die feindlichen Geschüße zum Schweigen brachte und dabei den Stellungsort eines Geschützes völlig zerstörte. In Lyon  , 26. Setpember.( W. T. B.) Progres" meldet der Nacht vom 22. zum 23. September versuchten zwei Boote mit aus Dünkirchen  : Das französische   Schiff Saint feindlichen Soldaten über die Sawe und die Drina bei Ratscha zu Pierre" ist in der Nacht vom 22. zum 23. September im sehen, wurden aber zurückgetrieben. Wir fuhren fort, die Be- Pas de Calais torpediert worden. Es versant sehr festigungsarbeiten des Feindes auf den Höhen von Bejana sowie schnell. Der Kapitän und vier Mann der Besatzung wurden bei Orpara gegenüber Ostrowitza zu behindern. gerettet.

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Süddeutschen, fie sind noch sehr hinter uns zurüd und man muß sie von diesem Standpunkt aus nehmen auch wenn sie gerührt find, wirken sie so possierlich. Sollte ich diesen perversen Früchten der Großstadt entrüstet sagen, daß dieses bocklederne Gemisch aus Grobheit und Rühr­samkeit, zu Geschäftszwecken, in Süddeutschland   verachtet und nicht einmal possierlich gefunden wird? Nein, ich zahlte der scheppernden Kathi ihren Plempel und ging meines Wegs, im Gedanken, daß dieser Lackel Pflenderer und der tränentrenfige Herr Ganghofer, die von der ungemischten Gesellschaft da drinnen an einen Faden gereiht wurden, doch glücklicherweise Raritäten in Süddeutschland  seien.

Vom U- Bootkrieg.

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die eigenen Leute, mitgeteilt, die feine Hoffnung auf eine Gesun dung mehr übrig lassen. Frankreich   ist ein gerichtetes Land. Und die Tränen, die dem Kaiser beim Erzählen mehr als einmal in die Augen famen, waren oft auch Tränen der Scham über solche Verkommenheit bei einem immer noch für ritterlich und edel ge­haltenen Volt, das der Besessenheit einer figen Idee zum Opfer ge­fallen ist. Die zweite, diesmal freudige Uebereinstimmung großen Stils zwischen dem Kaiser und mir, zeigte sich bei Gelegenheit des Gesprächs über den Sinn dieses Krieges. Der Sinn und Zwed, gewollt aus den Hintergründen, ist die Einigung und Läuterung Deutschlands  , damit es geschidt werde für seine welthistorische Auf­gabe, das Herz Europas   zu sein und der Verinnerlichung der europäischen   Menschheit vorzuarbeiten. Wir sind alle nicht gut, aber wir haben den Willen zur Güte. Und dem Aufrichtigen läßt es der Herr gelingen.

In der zweiten Nummer der von Parvus herausgegebenen Glode" wird unter dem Pseudonym Rudi geschrieben: Irgendwo in Oberbayern  , am Eingange zu einem hervor­ragenden Gamsrevier, in der Nähe einer bom zu Hause besser gefleideten norddeutschen Publikum bevorzugten Sommer­frische, ist ein einfaches Gasthaus. Was Küche und Keller dort bieten, steht eher über als unier dem Durchschnitt der Gaststätten im Vorgebirge, und das ist, man frage den sachkundigen Reichsrat von Cramer- Klett  , nicht eben viel. Trokdem erfreut sich diese Ginfehr eines auffallend guten Besuches. Unsere nordischen Gäste, Aus dieser Illusion wedte mich eine Nummer der Franks. au herber Kritik sonst gern geneigt und im Kulinarischen daheim Zeitung.", in der mit Behagen der einen Besuch bei Kaiser und sehr anspruchsvoll, schlucken den braunen Trank aus Malz und Kanzler behandelnde Abschnitt aus einem Buche von Anton Fen­Bichorie mit soviel Behagen, wie bei Hillern nach üppigem Mahl drich dem wievielten seit Kriegsbeginn? abgedruckt war. Das waren so die Hauptgedanken über den Sinn des Krieges. den Maschinen- Motta, verzehren das ihnen unter dem Namen Ich las und rieb mir die Augen. Da war's zu lesen:" In einem Gin inneres Feuer durchleuchtete das Gespräch, und es war, als Gesundheitstuchen" verabreichte Erzeugnis sehr ursprünglicher nicht zu großen Zimmer, geschmückt mit der( natürlich) unruhigen ob draußen vor dem Garten helle Kinderstimmen sängen: D Badfunst mit größerem Genuß als in Berliner   Friedenszeiten die Fülle des französischen   Geschmacks( der deutsche Geschmack ist selbst- Deutschland   hoch in Ehren, du heil'ges Land der Treu". lederen Bisquits, die Herr Kempinski aus der Champagne kommen redend immer ruhig") stand der Kanzler des Reichs, groß und Ja, also! Ich habe Toni Fendrich gekannt, als er noch ein ließ. Und was oder mer ist's, der diese minderen Speisen würzt? aufrecht, und gab mir seine weiche starke Hand. Ich bin frischer Bursche war und jeden niedergeschlagen hätte, der An­Der Herr Gastwirt höchstselbst. Auf sein Erscheinen schielen die dem Schicksal für diesen Kanzler dankbar.... Und darum ist lagen zur literarischen Gartenlauberei bei ihm vermutet haben mofanten Herren und die halb- oder ganz fetten Damen aus der schlichte Kanzler der providentielle Kanzler... Seine Hal- würde. Ein frischer und ein begabter Bursche, von den wenigen Berlin   W. schon, wenn ihnen die herbe Kathi außerhalb der tung ist ungewandte Zuverlässigkeit, sein Auge aufrichtiges For- einer, die anständig schreiben konnten. Noch als Redakteur und Seisohn" eine brave Mutter ihrer drei Kinder in München  - Au schen, sein ganzes Wesen verhaltene Festigkeit. Es liegt ein demo- Mitglied des badischen Landtags, so manches Bocksprünglein er mit aufdringlichem Geschepper der falschen Marientaler an ihrem fratischer, fast altrömischer( wie?) Bug in der Tatsache, daß es auf der grünen badischen Parteiwiese gemacht hatte, war er eine Geschnür, unter verständnisinnigem Gelicher der gebildeten Gäste, ieht nicht das überragende Genie eines einzelnen ist, die es schafft, Nummer unter den Parteiliteraten, auf die einige von unseren bie Derbe Staffeetasse auf den Tisch haut mit dem sinnigen Gruße: sondern die strenge Tüchtigkeit und die unerschütterliche Redlichkeit Führern, nicht zuleßt August Bebel  , seßen wollten. Dann hatte So, da habt's den Kümi( übel), as Fress'n und Sauffa friagt's| vieler. Und unter diesen vielen ist der Kanzler der erste...." er hart mit dem Leben zu ringen, und mußte das eine oder das glei." Das ist nämlich der Stil dieser alpinen Raststätte, den der Dann wurde Fendrich Toni zum Kaiser geführt: Als der andere schreiben, das abseits von ernstem Wollen und hohem Herr Wirt verkörpert. Ein Hüne mit dem Bauch eines Brau- Kaiser mich allein aus dem Gebüsch treten sah, stand er auf und Streben lag. Aber er gartenlaubte und ganghoferte nicht und meisters der älteren Ordnung. Den stattlichen Leib in ein rupfenes ging mir entgegen. Frischer und herzlicher haben mir auch die fand sich immer wieder... Hemd und in eine Bodlederne, nicht länger als ein Badehöschen, nächsten Freunde die Hand nicht geschüttelt, als er bei dieser ersten Vorbei! gezwängt. An den unendlichen Waden giftgrüne Strümpfe. Mit Begegnung. Bei aller achtungsvollen Distanz war vom ersten Nicht etwa, daß man ihm in der Partei die Annahme Den winzigen Aeuglein im vollen, roten Gesicht zwinkernd, begrüßt Augenblid an ein ganz und gar freies Verhältnis von Mensch zu einer Einladung zu einem Gespräch mit dem Kaiser und er die wonnig Erschauernden:" Seid's scho alle da, ös Bagasch?" Mensch hergestellt, das kein langes Suchen und Tasten nach dem dem Kanzler spießbürgerlich anrechnete. Oder, daß Und nachdem sie im Chor ihr:" Jawohl, Herr Pflenderer" gewie- Innern nötig machte. Ich schaute in ein Baar   hellblaue, blißblante eine männliche, sachliche Wiedergabe seiner Eindrücke ihm Re­hert haben, ertönt die huldvolle Einladung: Nacha tönnt's mi Augen, aus denen viel geschmolzener Stahl herausleuchtete, sah verwehren, gar einer absprechenden Kritik von glei...", worauf die aus Parlamentsberichten bekannte nicht in ein merkwürdig frisches energisches Gesicht, mit feiner einzigen präsentanten des Reichs ihn drängen möchte, die auch nach enden wollende stürmische Heiterfeit" beweist, wie sehr die Sitten Falte, außer einem ganzen System von Krähenfüßen um die sozialistischem Urteil im ganzen sich während dieser Katastrophe diefes schmutziggroben Hanswursts das gebildete Auditorium gau- Augenmintel, und entdeckte aus dem sorgenvollen Bilde, das man taktvoll benommen haben. Nein, das nicht. Ein Sozialdemokrat diert haben. Ich hörte, als ich jüngst, ohne noch die Reize dieser in den letzten Monaten überall in den Schaufenstern sah, nichts kann zu Kaiser und Kanzler gehen und als Sozialdemokrat zurück­gebirglerischen Unterkunft zu fennen, einer solchen Naturszene bei als die ganz weiß gewordene Schläfe. Aber in dem straffen, tehren. Aber diese tränenvolle Berflossenheit, diese rührseligen wohnte, mit Interesse dem Gespräch einiger Damen am Nachbar- elastischen Körper mit den hohen gelben Reiterstiefeln und der ein- Harmoniephantasien, dieser weinerlich- höheretöchtermäßige Ver­tische zu. Gigentlich," sagte die eine, wäre bei uns im theinfachen Bitewka, bie fein einziger Orden gierte, stedte viel drängen- 3üdungsreflamestiel das ist nicht mehr sozialistisch. Das ist nicht lande so etwas unmöglich, es ist doch fast gemein." Ach," meinte des Leben, das sich auf irgendeine Art Luft machen mußte. Der einmal aufrecht bürgerlich- literarisch. Das ist ganghoferisches die andere, bei uns in Hannover   gibt es das ja auch nicht, es ist Kaiser besitzt das Mitteilungsbedürfnis einer Individualität, die Reklametantentum, allen Leuten von Geschmad im Lande gleich zwar hübsch grob, aber doch auch wieder so originell, und neulich| starte, lebendige Eindrücke von allen Seiten erhält und sie sofort widerlich. Und den Angehimmelten gewiß am meisten. waren wir abends hier, da hat er zur Zither ein forchtbar rührendes verarbeitet. Ich habe nie im Leben zwei Stunden lang einer sol­Lied gesungen, da sieht man doch, wie viel Gemüt er hat. Er chen Fülle von Gedanken und Anregung auf allen Gebieten stand­tommt mir wie Ganghofer vor; hat er nicht auch in seinen Ro- halten müssen. Aber dennoch wurde nichts gesprochen, was nicht in manen manchmal recht derbe Stellen, und wie forchtbar gemütvoll irgendeinem Zusammenhang mit dem Kriege ſtand.... sind doch seine Kriegsbriefe, und wie reizend weiß er zu empfinden." Eine halbe Stunde lang hat mir der Kaiser, innerlich " Ja," kam dann die dritte und warf ein paar begehrliche Blicke widerstrebend und doch von der Ungeheuerlichkeit der Dinge mit auf die massigen Beine des Wirtes, der sich gerade an seinem gerissen, eidlich beschworene Tatsachen aus dem Verhalten fran­Schenktisch zu schaffen machte, es ist ein fomisches Volt, diese sösischer Aerzte nicht nur gegen den Feind, sondern auch gegen

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Mit der Partei hat Anton Fendrich   ja seit langem ein engeres Verhältnis mehr. Er ist weder politisch noch literarisch ein Wort­führer von ihr. Aber es tann Unkundige geben, die ihn trotzdem noch dafür halten. Ihnen soll ruhig und entschieden gesagt werden, daß auch die süddeutschen Sozialdemokraten es ablehnen, in ihren Reihen possierliche Pflenderer- oder Ganghofer- Figuren zu züchten zur Nachtischunterhaltung für das entnervte bessere" Publikum von Berlin   W oder seinesgleichen.