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Nr. 270. 32. Jahrgang.

Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 30. September 1915.

Der Verband hat in der Schneiderei durch seinen den Arbeitern ganz enorm gesteigert. Die Notwendigkeit, die Truppen mit Bier

Wie die Frauen der neutralen Länder und Arbeiterinnen gewährten sachverständigen Rat und wirksamen zu versorgen, habe zu einer Einschränkung der Bierlieferung ge­für den Frieden wirken.

Von Luise Biez.

Beistand den Lohndrückern einigermaßen das Handwerk zu legen führt. Durch alle diese Maßnahmen sei es der Mehrzahl vormocht, wobei auch die Heeresverwaltung, wie der Vortragende der minderbemittelten Birte immer schwerer geworden, den not mit anerkennenden Worten hervorhob, mehr und mehr das ge- wendigen Lebensunterhalt zu verdienen und dabei den Anforde wünschte Verständnis und Entgegenkommen zeigte. Arbeit rungen, die Staat und Gemeinde in bezug auf Steuern und andere

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Darunter

Der feinsinnige Professor Tönnies- Stiel, von dem bekannt geber, die nicht die amtlich festgesetzten Löhne gezahlt hatten Abgaben stellen, gerecht zu werden. ist, daß er die Geschehnisse des sozialen Lebens von hoher Warte und vor die Schlichtungskommission gezogen wurden, mußten In Preußen hatten die Gastwirte im Jahre 1918 allein mehr beobachtet und beurteilt, hat sich fürzlich, wie die Ethische Kultur" den geschädigten Arbeitern und Arbeiterinnen die vorenthalten Beträge als 18 Millionen Mark an Konzessions -, Betriebs- und Luftbarkeits­mitteilt, in einem Brief an das Stockholmer Swenska Dagbladet" nachzahlen. In einzelnen Fällen, wo die Lohndrückerei viele Monate steuern neben der hohen Summe von Stempelsteuern aufgebracht. über die Aufgaben geäußert, die den Frauen der neutralen Länder hindurch getrieben worden war, ehe sie dem Verband bekannt Hunderte von Gastwirten haben in Groß- Berlin ihre Eriſtenz schon zufallen bei der Propaganda für den Frieden und nach dem Frieden bei den Bemühungen für die Wiederherstellung der wurde, gingen die durch das Verfahren vor der Schlichtungs - verloren, Hunderte hätten auf ihre alten Tage Nebenbeschäftigung menschlichen Gemeinschaft, des freundschaftlichen Neben- und Mit- fommission erzielten Lohnnachzahlungen in die Hunderte von Marf. ergreifen müssen, nur um ihre Pflichten dem Hausbesitzer gegenüber einanderlebens der jetzt im Krieg stehenden Wölfer. Einem Arbeiter, der für einen Zwischenmeister die Stepparbeiten an nachzufommen, Hunderte hätten ihre Ersparnisse völlig aufgebraucht Der Schlußfaz des Tönniesschen Briefes, der vielfach in der Presse Militärhosen ausgeführt und für jede Hose 58 f. zu wenig erhalten und zugesetzt und Tausende häufen Zins- und Mietsschulden auf, Abdruck gefunden hat, lautet:" Darum werden alle geistigen inter - hatte, mußten im ganzen 464 Mark nachgezahlt werden. Einem nicht wissend, wann sie diese jemals bezahlen können. nationalen Bestrebungen in erster Linie auf Erhaltung des Friedens anderen Arbeiter, einem Flüchtling aus Ostpreußen , mußte derselbe leide selbstverständlich auch der Stand der Haus- und Grundbesiger abgestimmt sein müssen, und ich wiederhole es mittlung und Versöhnung sind erstens die neutralen Völker, zweitens nicht vor die Schlichtungskommission zu bringen sind, so daß zur Ber Zwischenmeister 345 M. nachzahlen. Es gibt Unternehmer, die in Groß- Berlin. Zu alledem sei nun das Branntweinverkaufsverbot gekommen. die Frauen durch die Natur der Dinge und durch das Sittengeſe vielleicht nur eine Regelung durch Einführung eines diesbezüglichen Trotzdem die Bundesratsverordnung es lediglich den Behörden an­berufen." Zu unserer großen Freude anerkannten die Frauen der neutralen 3wanges übrig bleiben wird. heim stelle, solche Verbote oder Beschränkungen zu erlassen, habe Länder seit Kriegsbeginn die Pflicht, in diesem Sinne zu wirken und In der Näherei haben bei Lieferungen von Sandsäcken, auch das ermächtigte Berliner Polizeipräsidium am 6. September 1915 sind eifrig bemüht, mit hoher Begeisterung und voller Hingabe für Sanitätstaschen usw. ähnliche Zustände die Arbeiterinnen zu bitteren davon Gebrauch gemacht und eine solche Verordnung erlassen. In­die Idee der menschlichen Solidarität aller Völker zu wirken. Slagen veranlaßt, denen abzuhelfen der Schneiderverband sich be- zwischen seien die Regierungspräsidenten von Frankfurt a. D. und In den skandinavischen Ländern: Schweden , Norwegen , Däne- müht. Snoop führte als schlimmstes Beispiel den im Vorwärts" Potsdam auch ihrerseits mit einer solchen Verordnung gefolgt. Die mark, in Holland , der Schweiz und auch in Amerika haben große bereits mitgeteilten Fall an, daß für Sandsäcke ohne Trag- Notwendigkeit solcher beschränkenden Bestimmungen müsse für Frauenkundgebungen für den Frieden stattgefunden, die abgelöst Das wurden von einer stillen eifrigen Propagandaarbeit.' Je nach der schlaufe eine Arbeiterin einen Lohn von nicht mehr als 1,70 M. Groß- Berlin unter allen Umständen verneint werden. Weltanschauung der Frauen trugen diese Kundgebungen einen ver- pro 100 Stück erhielt. Für 150 Stück, die sie für 2,55 M. anfertigte, Publikum in Berlin habe mit ganz wenigen Ausnahmen sich schiedenen Charakter. durfte sie nach Abzug ihrer aus eigener Tasche bezahlten Garnkosten dem Ernst der Zeit anzupassen verstanden, wie faum je zuvor. Von den Pazifisten( bürgerliche Friedensfreunde) wird haupt- sie verwendete darauf den ungewöhnlich hohen Betrag von 1,50 M. Gewisse Kreise machten stets das Gast- und Schankwirtschafts­fächlich die Barbarei des Krieges aufgezeigt: die grauenvolle Ver- ganze 1,05 M. Heimtragen. Dabei sollen, wie dem Verband auf gewerbe für die Folgen gesellschaftlicher Verhältnisse ver­nichtung unzähliger Menschenleben, die Zerstörung wertvoller Stultur- Anfrage an zuständiger Stelle bestätigt wurde, als Arbeitslohn für antwortlich. Auf Grund des Gesetzes über den Belagerungs­güter, die Leiden der Flüchtlinge, der daheimgebliebenen Frauen Säcke ohne Tragschlaufe mindestens 5 M. pro 100, für Säcke mit zustand von 1851 werden die Gastwirte für jede gering­und Kinder, der heimgekehrten Krüppel u. a. m. und unter Hinweis Tragschlaufe mindestens 8 M. pro 100 gezahlt und das Garn um fügige Uebertretung mit Gefängnis und vorübergehender oder auf alle diese Leiden wird Propaganda gemacht für einen baldigen Frieden und für Maßnahmen, die den Frieden zu einem dauernden sonst geliefert werden. Dieselbe Arbeiterin ließ bei einem anderen dauernder Schließung des Lokals bestraft. Wegen weniger Minuten gestalten sollen. Zwischenmeister, der ihr Helm bezüge zu nähen gab, sich ab- Ueberschreitung der Polizeistunde feien 1-5 Tage Gefängnis Von den Sozialistinnen wird tiefer gegraben. Ohne die Schuld- speisen mit 1 M. pro Dutzend, also mit 8% Pf. pro Stück, und verhängt worden. Ein umbestrafter Gastwirt in Schlesien frage der betreffenden Regierungen zu erörtern, legen sie die wirt- fie gab noch das Garn dazu. Nach amtlicher Festsetzung wären für sei wegen des Verkaufs von 60 Pf. Branntwein zu 2 Wochen Ges schaftlichen Ursachen des Krieges dar, weisen nach, daß der hoch- solche Bezüge 22 Pf. pro Stück zu zahlen und das Garn umsonst fängnis verurteilt worden. Der Vorsitzende einer Straffammer in entwickelte Stapitalismus mit seinem Ausdehnungsdrang, seiner Welt zu liefern. Noch dieser Tage wurde dem Schneiderverband durch Elberfeld habe das Höchstmaß von 1 Jahr Gefängnis angedroht, eroberungspolitik, in allen Ländern die woltpolitische Spannung den Arbeitsnachweis der Gemeinde Tempelhof gemeldet, daß dort wenn sich die Uebertretungen des Branntweinverbots häufen sollten. schuf, die sich im gegenwärtigen Weltenbrand entlädt. Arbeiterinnen für Helmbezüge gegen 5 Pf. Lohn, bei Bezahlung All diese Vorgänge haben bei den Gastwirten begreifliche Er­In larer Erkenntnis dieser Ursachen begnügen sich die Sozialistinnen" der neutralen Länder nicht mit der Propaganda für des Garns aus eigener Tasche, gesucht würden. Die Zwischen- regung und Unwillen hervorgerufen, sie fühlen sich als Bürger die Beendigung des Krieges, wenngleich diese naturgemäß das Nächst- meisterin sei, gab der Arbeitsnachweis an, eine Gräfin. Zurufe des zweiter Klasse behandelt. Während in vielen Orten Deutschlands , liegendste, das Wichtigste ist und deshalb überall in den Vorder- Erstaunens und der Entrüstung begleiteten diese Mitteilung des besonders in den größeren Städten, dem Bedürfnis dadurch Rech­grund gestellt wird; sie rufen vielmehr, unter Hinweis auf das Vortragenden. Aufsehen erregten auch seine Ausführungen über die nung getragen worden sei, daß nach Eintritt der Verbotsstunde noch entsegensvolle Wölferringen, gleichzeitig auf zum unermüdlichen Sanitätstaschen, die den Näherinnen meist nur Löhne Liköre, Kognat, Punsch, Grog bis zum Eintritt der Polizeistunde aus­Kampf für die Verwirklichung der großen sozialistischen Ideale, um zwischen 20 und 12 Pf. pro Stück und manchmal noch weniger geschenkt und verkauft werden dürfen, sei in Groß- Berlin das Verbot einer Wiederkehr männermordender Kriege vorzubeugen. ( in einzelnen Fällen nur 8 Pf.!) gebracht haben, aber den Unter- allgemein und lasse Ausnahmen nicht zu. Hier sollte sich das Und mit Recht verweisen unsere Genossinnen auf die Tatsache, nehmern pro Stück mit 1,60 m. für Lieferung des Stoffes und Polizeipräsidium doch eines Besseren besinnen und wie in Hamburg , daß gerade die Sozialdemokratie besonders viel durch den Krieg berliert. aller Arbeit bezahlt werden. Bei einem Unternehmergewinn, Köln a. Nh., Posen und vielen anderen Orten die Verordnung dem­Dieser Verlust kommt nicht nur zum Ausdruck durch die Zahl den Knoop auf 40 Pf. pro Stück schätte, werden dem Zwischen- gemäß ändern. Dies entspreche dem Gebot der Gerechtigkeit. der verlorenen Kämpfer, durch die furchtbare Bernichtung von meister gleichfalls pro Stück 40 Pf. gezahlt, io daß bei Nach einer eingehenden Besprechung aller Maßnahmen fand eine Menschen leben, ihnen muß zugerechnet werden, was an Menschen- obigen Arbeitslöhnen auch er noch reichlich verdient. Amtliche Fest- im Sinne des Vortrages gehaltene Entschließung einstimmige fultur, an hochentwickelten Intelligenzen, an boher, edler Ge- fegung der Löhne ist hier leider noch nicht erfolgt. Auch bei Annahme. finnung, an sozialistischer Weltanschauung mit in die Massengräber Patronengürteln sollen die Arbeitslöhne oft in auffallendem gesunken ist. Mißverhältnis zu den Lieferungspreisen stehen.

In ihren Kundgebungen begegnen wir auch Hinweisen auf die ungeheuren Summen, die in allen kriegführenden Ländern der Strieg verichtingt, von denen ein kleiner Teil die Erfüllung alter foziat politischer Forderungen hätte bringen und den Aufstieg der Arbeiter­flasse erleichtern können, während jetzt alles auf die gegenseitige Ber­nichtung von Menschen und Gütern eingestellt ist.

Die bürgerlichen Friedensfreunde führen also Krieg gegen den Krieg. Die Sozialistinnen dagegen bekämpfen den Krieg und seinen Nährboden: den Kapitalismus . Denn sie wissen nur zu genau, daß aller Abscheu gegen die Kriege und ihre Barbarei, alles Entiegen, von dem die Zeitgenossen gepackt werden, alle aufregenden Schilde rungen der blutigsten Schlachten à la Berta Suttner , Lamszus und anderer alleine nichts vermögen gegen jene realen Kräfte; die aus den ökonomischen Verhältnissen der Gegenwart ihre Nahrung erhalten und stets erneut friedengefährdend wirken.

Was aber in all diesen Kundgebungen der Sozialistinnen und der Pazifistinnen fast gleichermaßen zum Ausdruck komt, ist die Be­tonung der Tatsache, daß die Frauen am schlimmsten unter den Schrecknissen des Krieges leiden.

arbeiterinnen gegenüber ihrer Pflicht sich zu organisieren, mache diefe Der Vortragende schloß, die Gleichgültigkeit so vieler Heim Bustände möglich. Er rief die Versammelten auf, zur Bekämpfung solcher Auswüchse sich dem Verband der Schneider und Schneiderinnen anzuschließen. Starfer Beifall dankte dem Redner.

Der Mord in Weißensee beschäftigte die Kriminalpolizei weiter. mannstraße mit einem Stein in zwei Stücke geschlagen und diese Messer mitgebracht habe. Nach der Tat habe er es in der Hose­Der verhaftete Mörder hat jetzt zugegeben, daß er von Hause ein weggeworfen. Die Kriminalkommissare Gennat und Dr. Manger fuhren gestern morgen mit dem Verhafteten nach Weißensee, um sich von ihm zeigen zu lassen, wie und wo er das Messer zerschlagen In der Diskussion unterstrich Gertrud Hanna seine und weggeworfen hat. Bald nach Ankunft der Kraftwagen sammelte Mahnung. Sie wies darauf hin, daß in nächster Zeit und nach sich an der Hofemannstraße eine hundertköpfige Menschenmenge, aus dem Kriege die vielen Kriegerwitwen, die zu ihrer Rente nur etwas in dem der. Mord verübt wurde, ist übrigens in andere Hände über­der Verwünschungen gegen den Mörder laut wurden. Das Geschäft, dazu verdienen wollen, wahrscheinlich durch billigeres Angebot als gegangen. Der frühere Besizer Klauß hat es verkauft, weil er als Lohndrückerinnen wirken werden. Auch Trinks mahnte zum An- Landsturmmann im Felde steht. Alles was an den Mord erinnern schluß an die Organisation. Snoop erwähnte im Schlußwort noch könnte, ist daraus schon entfernt worden. eine Firma Blumenstein( Berlin , Warschauer Str. 37/38), die Sand­säcke in eigenen Werkstätten mit elektrischem Betrieb anfertigen läßt. buchs hat soeben den Herren Hauseigentümern und Berwaltern die Berliner Adressbuch 1916. Der Verlag des Berliner Adreß­Bei einem Stundenlohn bis 35 Pf. müsse die Arbeiterin bis Hauslisten für den Jahrgang 1916 zur Verteilung an die Haus­400 Stück pro Tag liefern, so daß auf das Stück noch nicht ein haltungsvorstände zugehen lassen. Es ist dringend geboten, daß die Pfennig Arbeitslohn kommt. Durch solche Bezahlung würden die Haushaltungsvorstände die Listen persönlich ausfüllen, weil nur da Durch die genane Schreibweise des Namens verbürgt wird, und weil Löhne noch mehr herabgedrückt. nur auf diese Weise die Wünsche der Eintragenden( Zusäße zur Bes rufs- oder Standesbezeichnung, Angabe der Sprechstunde usw.) zu­eine besondere Eintragungskarte für ihr Gewerbe nicht zugestellt wurde, verlässig erfüllt werden können. Auch die Gewerbetreibenden, denen mögen auf forgfältige Ausfüllung der einzelnen Rubriken in der Hausliste achten, da diese Angaben auch als Grundlage für die Auf­nahme im Gewerbenachweis dienen sollen. Die Abholung der Listen beginnt bereits am Sonnabend, den 2. Oktober, weshalb sofortiges. Vorbestellungen auf das Adreßbuch gleichzeitig in die vorgesehene Ausfüllen der Liste angezeigt erscheint. Es empfiehlt sich ferner, Rubrik der Hausliste einzutragen, weil mit Schluß des Vorbestell­

Als Trägerinnen und Gebärerinnen neuen Lebens, als Hüterinnen, Bflegerinnen und Erzieherinnen der heranwachsenden Jugend schmerzt Beschwerden über zu geringe Näherinnenlöhne werden, sie die Massenvernichtung blühenden Menschenlebens am tiefsten. wie der Vorsigende Bresemann mitteilte, im Bureau des Ver­Sie nehmen den innigsten Anteil an dem schweren Seelenleid bandes der Schneider und Schneiderinnen( Berlin , Sebastian­der Mütter, die ihre Söhne hergaben, der Frauen und Kinder, die straße 37/38, 9-1 Uhr) entgegengenommen. den Gatten und Vater beweinen, fie fühlen mit jenen, die infolge des Krieges ein noch färglicheres Brot als sonst ihre tägliche Nahrung nennen.

Alle ernsten Bestrebungen, die die Beendigung des Krieges zu befchleunigen geeignet sind, finden ihre volle Sympathie und ihre tatkräftige Unterſtüßung.

Dafür danken wir den Genossinnen der neutralen Länder und hegen die Hoffnung und den lebhaften Wunsch, daß ihr wirken nicht ohne Erfolg sein möge.

Aus Groß- Berlin.

Näherinnenklagen.

Die freien Gastwirte und die Lage im Gewerbe. Das Brauntweinverbot.

Die Gastwirte sind vom Kriege hart mitgenommen. Nicht nur, daß der Konsum erheblich zurückgegangen ist und zahlreiche Gast­wirte mit großen Mietsschwierigkeiten zu kämpfen und viele das Rokal haben schließen müssen, treten auch noch andere Erwerbs­erschwerungen in die Erscheinung.

termins

Kraft tritt. Im übrigen verweisen wir auf die Anzeige des Berliner 31. Ottober der um 2 M. höhere Ladenpreis in Adreßzbuches für 1916 in der gestrigen Nummer.

In einer am Dienstag in Obiglos Festsälen stattgefundenen Kleine Nachrichten. Ein Schwindler, der sich die feldgraue Versammlung der Freien Gast- und Schankwirte legte der erste Vor- Uniform zunuze machte, um leichtgläubige Frauen und Mädchen zu sigende des Verbandes, Bitfin, die Lage im Gastwirtsgewerbe dar. betrügen, wurde am Mittwochmorgen im Hause Höchstestraße 28 Die Finanzgesetzgebung 1906 und 1909 habe die Lage des Gast- verhaftet. Der Schwindler, der zuerst als Unteroffizier und später wirtsgewerbes wesentlich zum Schlechteren beeinflußt, denn die Zahr als Feldwebel, geschmückt mit dem Eisernen Krenze, auftrat, pumpte im Näherinnen für Sandsäcke, Sanitätstaschen der wirklichen Gast- und Schantstätten haben sich seitdem wesentlich Osten Berlins unter verschiedenen Namen leicht betörte Frauen und und so weiter kamen am Dienstag in Scharen zu der vom vermindert. Habe schon in Friedenszeiten das Gastwirtsgewerbe Mädchen, denen er die Ehe versprach, an. Wenn er seine Opfer Verband der Schneider und Schneiderinnen durch außerordentliche Sonderbesteuerung durch Staat und genügend gerupft hatte, verschwand er. Auf dem Polizeipräsidium nach dem Gewerkschaftshaus einberufenen Versammlung, Gemeinde schwer zu leiden, so leide es jetzt durch die Folgen des Lüttich mitgemacht haben wollte, als ein seit langem gesuchter Gauner.­entpuppte sich der Vaterlandsverteidiger", der den Sturm auf um an der Besprechung ihrer Arbeits- und Lohnverhältnisse Krieges und der Kriegsmaßnahmen in außerordentlich hohem Maße. Vermißt wird seit dem 26. September der 53 Jahre alte Tischler teilzunehmen. Schon lange vor Beginn war der für die Nicht nur daß zu Beginn des Krieges in vielen Orten, auch in der Beter Karstensen, Manteuffelstr. 76. Der Vermiste ist nervenfrant Versammlung bereitgehaltene Raum so überfüllt, daß Provinz Brandenburg , der Verkauf alkoholischer Getränke an Militär- und irrt entweder umher oder es ist ihm ein Unglück zugestoßen. schleunigst der größte Saal des Hauses, der an diesem Abend personen überhaupt verboten sei, habe auch vielfach jeder Branntwein- Bei seinem Fortgehen trug er einen dunkelblauen abgerissenen für eine andere Versammlung bestellt war, den Näherinnen ausschant an Zivilpersonen unterbleiben müssen. Aufhebung und Jackettanzug, weißen Strohhut mit schwarzem Band und Schnür­freigemacht und überlassen werden mußte. Versagung der Tanzlustbarkeiten, die Verkürzung der Polizeistunde, stiefel. Besonderes Kennzeichen: Blutig gefragte und geschwollene Knoop vom Schneiderverband gab in seinem Vortrag ein an die Unterwerfung auch geschlossener Gesellschaften unter dieselbe rechte ange. Mitteilungen wolle man an Frau Karstensen gelangen schauliches Bild der schlimmen Lohndrückereien, die bei Kriegsbedarf- und die vielen anderen Maßnahmen hätten in Verbindung mit platz in der Person eines achtzehnjährigen jungen Mannes fest­Ein Handtaschenräuber wurde gestern auf dem Alexander­Lieferungen in der Schneiderei und Näherei vorgekommen sind. Der der riesigen Verteuerung der Lebensmittel die geschäftliche Lage um genommen. Weg von der Heeresverwaltung zu den Arbeitern und Arbeiterinnen so mehr beeinflussen müssen, als sich die Notwendigkeit ergeben führt über eine manchmal etwas lange Kette von Zwischenpersonen, habe, immer größere Massen der männlichen Bevölkerung zu Heeres­von Unternehmern, Vermittlern, Meistern, die aus solchen Liefe- diensten einzuziehen. Der riesige Rückgang des Warenumsages bei rungen reichlichen Vorteil zu ziehen wissen. Knoop schilderte, wie der Mehrzahl der Gastwirte habe dazu beigetragen, daß in Groß­die Aufträge aus einer Hand in die andere gehen, ehe die Arbeit Berlin Hunderte von Läden, in denen sonst Wirtschaft mit Erfolg schließlich an die Arbeiter und Arbeiterinnen gelangt, und wie jede betrieben wurde, leer stehen. Zeigt der Hauswirt oder die Brauerei In der ersten nach den Ferien stattgefundenen Sisung nahmen dieser sich dazwischenschiebenden Hände möglichst viel Verdienst ein- fein Entgegenkommen, so ist die Miete und Amortisation un- die Stadtverordneten zunächst den Vericht der städtischen Sparkasse behalten will. Von den dabei erzielten hohen Gewinnen mancher erschwinglich. für das Rechnungsjahr 1914 entgegen; der eingewinn beträgt Unternehmer und Zwischenmeister gab er Beispiele, die bei Die Kontingentierung des Malzverbrauchs habe zur weiteren 29 345 M. Hiervon sollen 20 345 M. dem Reservefonds zugeführt den Zuhörerinnen große Bewegung hervorriefen. So soll ein Erhöhung des Bierpreises geführt. Die Kalamität auf dem Brau- liche fommunale Bedürfnisse überwiesen werden. Die Bersammlung und die verbleibenden 9000 M. der Stadtgemeinde für außerordent­Großunternehmer, der einen Auftrag von 25 000 Drellanzügen ein- gerstemarkt könne über kurz oder lang zu einer weiteren Erhöhung stimmte dem zu. In die Schultommission wurde an fach an einen Agenten weitergab, dabei pro Stück 3 M., also an Veranlassung geben. Die Beschlagnahme der Spiritusvorräte im Stelle des ausscheidenden Herrn Pfigner der Genosse oid dem ganzen Auftrag 75,000 m. verdient haben. April 1915 habe die Preise für Branntwein, Spirituosen und Liköre gewahlt.- Nach einem Antrage des Magistrats and der

Lassen.

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Aus den Gemeinden.

Erhöhung des Gaspreises in Köpenick .

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