an Rußland und das ihm zur Gefolgschaft verpflichtete Frankreich . Für Italien lag damit in Gemäßheit des Dreibundvertrages die Pflicht vor, Deutschland und Desterreich- Ungarn gegenüber zum mindesten wohl wollende Neutralität zu beobachten. Von dieser Pflicht wurde Italien durch die Bestimmungen des Artikel 3 des Dreibundvertrages nicht entbunden, der die Verpflichtung zur Kriegsfolge behandelte und auf den Fall eines unprovozierten Angriffs auf einen der Vertragschließenden durch zwei Großmächte beschränkte. Selbst wenn die italienische Regierung die Ueberzeugung gehabt hätte, daß ein deutsch - österreichischer Aggressivkrieg vorlag, war sie durch den flaren Wortlaut des Artifel 4 zur wohlwollenden Neutralität verpflichtet. Das hat die italienische Regierung selbst anerkannt. Am 3. Auguſt 1914 meldete die„ Tribuna", Marquis San Giuliano habe auf die Mitteilung von dem zwischen Deutschland und Rußland aus gebrochenen Kriege dem deutschen Botschafter erklärt, daß Italien gemäß dem Geiste und dem Wortlaut des Dreibundvertrages Neutralität beobachten werde.
Der Minister hat des weiteren in seiner Rede die Behauptung aufgestellt, daß, als Italien sich von der Türkei die EisenbahnTonzession in Adalia habe geben lassen, die Deutsche Bank Agenten nach der betreffenden Zone gesandt habe, die unter dem Vorwande, landwirtschaftliche Maschinen zu verkaufen, die Ländereien zu kaufen versucht hätten, durch die die Eisenbahn habe führen müssen. Es sei hiermit festgestellt, daß die italienische Regierung sich bewußt war, daß die Gegend von Adalia zum mindsten zur Interessensphäre der deutschen Bagdadbahngesellschaft gehörte. Bevor sie daher die Konzessionserteilung für die Eisenbahn in Adalia bei der Pforte nachsuchte, bemühte sie sich darum, das Einverständnis Deutschlands zu erlangen. Dieses wurde ihr deutscherseits in bundesfreundlicher Gesinnung bereitwilligst aus gesprochen. Auch hat die Kaiserliche Regierung die Erteilung der Konzession an Italien bei der Pforte befürwortet. Ihren Dank hierfür scheint die italienische Stegierung nunmehr durch den Minister Barzilai zum Ausdruck bringen zu wollen, an dessen Erzählung von der Entsendung der Agenten der Deutschen Bank zum Anlauf von Ländereien nach Adalia kein wahres Wort ist.
Und der Feldmarschall selbst? Er hat Ostpreußen befreit und, wärtigen Preistreibereien auf dem Bachmarkt würden die Mehrden russischen Heeren schwere Niederlagen bereitet. Beurteilen ausgaben nicht aufwiegen. Sie müssen ihre paar Tiere verkaufen wir ihn richtig, so wird es ihm genügen, wenn das deutsche Volk und die Viehhaltung einstellen. Der Fleischmangel wird diese Beistungen dankbar anerkennt. Sein Ehrgeiz kann nicht dahin verschärft! gehen, in einer Zeit, wo der Haz längst aufgehört hat, als Zeichen der Vaterlandsliebe zu gelten, und wo ihn selbst die Kreuzzeitung " verwirft, als Prophet eines blöden Englandhasses gefeiert und von dem Grafen Reventlow als Schwurzeuge für die Politik einer zwar sehr lauten, aber doch kleinen Clique in Anspruch genommen wird.
Die Franzosen behaupten...
Der Zentrumsabgeordnete Dr. Pfeiffer schreibt für die, wenn wir uns recht erinnern, vor dem Kriege dem Freisinn nahestehende Ullsteinpresse Briefe von der Front. In seinem legten führt er Klage darüber, daß die Franzosen im Oberelsaß absichtlich und systematisch ein Kloster beschießen, und dieser Fall dient ihm als ein Beweis für die Ungerechtfertigkeit der Behauptung, nur die Deutschen feien es, die kirchliche Gebäude zerstörten. Wir lassen diesen Beweis gelten, aber eine Kritik verdienen die Säße, mit denen Herr Marimilian Pfeiffer seinen Bericht einleitet. Sie lauten:
„ Die Franzosen behaupten, und behaupten es nicht nur im eigenen verblendeten und Vernunfterwägungen verschlossenen Lande, sondern auch im Auslande, der ganze Krieg sei nichts anderes als ein Krieg gegen die katholische Kirche in Frankreich . Diesen Unfinn vermehrt man durch die Ausschmückung, es seien die deutschen protestantischen Regimenter gegen Belgien und die katholischen gegen das orthodore Rußland geschickt werden."
Die Franzosen behaupten... Wer das so liest, könnte glauben, ganz Frankreich sehe den Krieg so an, wie es hier geschildert wird; die Franzosen ganz allgemein seien in dem verrückten Gedanken be fangen, Deutschland führe einen Krieg gegen die katholische Kirche . Tatsächlich ist es nur ein sehr fleiner Bruchteil der Bevölkerung Frank reichs , der eine derartige Ansicht vertritt; Maurice Barrès im„ Echo de Baris" und einige seiner flerifalen Freunde, ungefähr dieselben Leute, die auch den Erfolg an der Marne dem unmittelbaren persönlichen Eingreifen der Jungfrau von Orléans zuschreiben. Sie als die Frans zosen zu bezeichnen, heißt ihre Bedeutung gewaltig überschäßen und heißt die deutiche öffentliche Meinung über den Seelenzustand der franzöfifchen Republik irreführen.
Das tägliche Brot.
Ein umständliches Verfahren.
Man ist in gewissen Kreisen geflissentlich bestrebt, die verschiedenen Sundgebungen der russischen Sozialdemokraten, die Der Abg. Pfeiffer gilt als ein fluger und verhältnismäßig der Internationale treugeblieben sind, als Aeußerungen von vorurteilsloser Mann. Sollte er sich nicht selbst sagen, daß es ver Emigrantenzirkeln hinzustellen, die angeblich keinen Einfluß hängnisvoll ist, in dieser Weise zu verallgemeinern? Wahrscheinlich auf die praktische Bewegung haben und in keiner Verbindung würde er wenig davon erbaut sein, wenn ein Pariser Blatt getvisse mit den Organisationen in Rußland stehen. Nun ist es nicht Dinge, die in Deutschland über den Krieg geschrieben worden sind, so mit drei Worten allen Deutschen in die Schuhe schöbe. Der Krieg zu bestreiten, daß auch innerhalb der russischen Sozialdemokratic, hat allenthalben eine Verwischung der Nuancen zur Folge, aber das o mit drei Worten allen Deutschen in die Schuhe schöbe. Der Krieg jedoch im Auslande mehr als im Inlande, Abweichungen heißt doch nicht, daß nun in allen Nationen einmütige Meinungen vom internationalen Standpunkt und nationalistisch- chauvi über alle mit dem Strieg zusammenhängenden Fragen bestehen und nistische Einflüsse zu verzeichnen sind. Die leitenden Partei- daß für jede Bosheit und jede Dummheit alle Glieder die gleiche instanzen jedoch, mit der Dumafraftion an der Spize, stehen Verantwortung tragen. Nichts ist falscher, als Franzosen, Engtreu zu der Politik, die von den„ Emigrantenfreisen" im länder, Russen usw. als Massen mit vollständig einheitlichen leberAuslande vertreten wird. Auf die allgemeine Haltung der zeugungen und Auffassungen hinzustellen und um der Zukunft willen sozialdemokratischen Dumafraktion einzugehen, erübrigt sich nichts bedenklicher, als die Narrheit einer kleinen Minorität für die hier, da ihr Standpunkt aus den mehrfach von uns wieder- Weisheit eines ganzen Landes auszugeben. gegebenen Deklarationen und Reden ihrer Vertreter bekannt ist. Daß diese Haltung den Anschauungen der in der praftischen Bewegung stehenden Parteigenossen entspricht, geht beispielsweise aus der bekannten Erklärung der Arbeiter vertreter auf dem Kongreß zur Bekämpfung der Zeuerung Die im Reichsamt des Innern über die Kartoffelversorgung hervor. In ähnlichem Sinne äußert sich auch die Redaktion gepflogenen Verhandlungen sind nach einer Mitteilung des Berdes in Petersburg gegründeten( und mittlerweile von den liner Tageblatts" zum Abschluß gekommen, aber sie haben leider Behörden geschlossenen) Arbeiterblattes ,, Utro"( ,, Der Morgen") nicht die Ergebnisse erzielt, auf die die Masse der Bevölkerung hoffte. in seiner ersten Nummer. Wir führen diesen Artikel an, weil Von Höchstpreisen und Beschlagnahme ist keine Rede, es soll nur er umgemein bezeichnend ist für die Anschauungen, die unsere cine Art von Verstadtlichung der Kartoffelversorgung durchgeführt Petersburger Genossen, ungeachtet der Präventivzensur, werden. propagieren. ,, Die erschütternden Ereignisse des Krieges heißt es in diesem Artikel, den die Demokratie nicht abzuwenden vermochte, haben in die Weltdemokratie und ihre einzelnen Sektionen eine heftige Zerrüttung hineingetragen. Der follettive Gedanke in einzelnen Ländern zerfiel in eine Anzahl einander bekämpfender Strömungen( folgt ein Zensurfleck). Aber inmitten der Verwüstungen und Zerstörungen haben die gesunden ideellen Elemente der Demokratie, die sich allmählich erholten, durch eine Reihe ununterbrochener Bestrebungen gesucht, wieder auf den offenen Weg zu kommen, ihre Kräfte zu sammeln und sich neue reale Aufgaben zu stellen.... Dieser Prozeß vollzieht sich sowohl auf europäischer wie auf nationaler Grundlage. Dieser Prozeß ist eine lebhafte, erfreuliche Erscheinung. Freilich besteht eine vollständige ideelle Gemeinsamkeit noch nicht,
eine solche fann noch nicht bestehen!- das ideelle Schaffen gruppiert sich nach einer Reihe von Schattierungen, aber als Ganzes betrachtet, und ausgelöst( folgt ein Zenfurfled) trägt es in sich die Bürgschaft einer gemeinsamen gefunden Richtungslinie der Demokratie. Unser Blatt stellt sich zur Aufgabe, diesen Prozeß der Ideenbildung in der Arbeiterdemokratie zu fördern, und auf diesem Gebiete wird es die Richtung der selbständigen Arbeiterpolitik so vertreten, wie sie zurzeit von den vetantivortlichen Elementen der Demokratie ( d. h. der sozialdemokratischen Dumafraktion. D. R. ) aufgefaßt wird."
Politische Uebersicht.
Ein Mißbrauch Hindenburgs.
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Wucher allenthalben.
Die bringende Notwendigkeit eines baldigen Einschreitens der Regierung gegen den Kartoffelwucher wird durch immer neue Beispiele erhärtet:
Der Vorsitzende des Bezirksverbandes der Amtshauptmannschaft Zwickau , Amtshauptmann Dr. Jani, erläßt folgende Mahnung:
In den letzten Tagen sind mir gegenüber mehrfach Klagen aus dem Bezirk darüber laut geworden, daß die Kartoffeln, obwohl die Ernte in vollem Gange ist und gute Ergebnisse verspricht, von den Landwirten und händlern nur zu Preisen abgegeben werden, die für die jezige Jahreszeit ungewöhnlich hoch sind, ja daß vielfach mit dem Berkauf der Kar toffeln überhaupt zurückgehalten werde. An die Landwirte und Händler meines Bezirks richte ich daher die Aufforderung, dafür besorgt zu sein, daß den berechtigten Wünschen der Bevölkerung, die Kartoffeln, dieses wichtige Volksernährungsmitiel, preiswert zu erwerben, dadurch ermöglicht wird, daß der Verkauf derselben nun alsbald in größerem Umfang und zu niedrigeren Preisen, als bisher, erfolgt.
Der gute Wille des Herrn Amtshauptmanns in allen Ehren, aber was wird seine Aufforderung helfen?
Ein Landrat gegen den Kartoffelwucher. Der Landrat des Kreises Hirschberg i. Schl. wendet sich mit folgender amtlicher Bekanntmachung im Kreisblatt gegen den Kartoffelwucher:
Die Lebensmittelpreise, insbesondere die Kartoffelpreise, habet im hiesigen Kreise stellenweise eine durchaus unberechtigte Höhe erreicht. Wenn Kartoffeln zu 6 Pf. für das Pfund verkauft werden, während im Großhandel der Preis etwa 3,50 M. fi den Zentner beträgt, so kann dies nur als Lebensmittelwer bezeichnet werden. Ich mache darauf aufmerksam, daß ich§ 5 der Bundesratsverordnung bom 23. Juli derartige Wucher mit Gefängnis oder Geldstrafe bis zu 10 000 m. bestraft werden. Außerdem kann nach der Bundesratsverordnung vom 22. September d. J. Handelsleuten, die übermäßige Preise forderit, die Ausübung des Gewerbes untersagt werden. Die Polizeibehörde ersuche ich, den Lebensmittelhandel zu überwachen und bei unberechtigt hohen Preisforderungen Anzeige sowohl an die Staatsanwaltschaft als auch an mich zu erstatten."
Straf Androhungen Es ist sehr start zu bezweifeln, daß sich die Wischerer durch die werden abbringen lassen. Dazu ist der Profit bei ihnen zu groß! ihrem verbrecherischen Treiben
Der Kriegssegen der Spirituszentrale.
Der Bevölkerung werden die Kartoffeln vorenthalten, dafür find sie den Brennercien um so reichlicher zugeflossen.
Die Brennereien haben Herr v. Gerlach iveist in der„ W. a. M." darauf hin noch im Spätfrühjahr ein Ertrageschäft gemacht. Als damals das Reich nicht recht wußte, wohin es mit feinem Ueberschuß an Kartoffeln sollte, ließ es Mengen von Kartoffeln durch die privaten Brennereien in Spiritus verwandeln. Als Lohn wurde ausgemacht, daß die Brennereien die Schlempe behielten. Das amtliche Organ der Spiritusinteressenten, die Zeitschrift für Spiritusindustrie", bezeichnete selbst diesen Lohn als angemessen". Ueber den angemessenen" Lohn hinaus aber erhielten die Brennereien noch einen schr erheblichen Profit dadurch, daß sie für 24 Zentner Kartoffeln nur einen Hektoliter Spiritus abzuliefern brauchten, während man sonst davon ausgeht, daß 18 3entner einen Hektoliter ergeben! Der Stärkever-. lust der Kartoffeln im Sommer kann diese für die Brenner glänzende Abmachung mit dem Reich nicht rechtfertigen, da er durch
Wasserverlust sicherlich fompenjiert wird.
Am 9. September hat die Spiritus Zentrale den„ Abschlagspreis" für Spiritus wieder einmal erhöht, und zwar auf 62 Ma pro Hektoliter. Der Abschlagspreis stellt, wie schon sein Name besagt, nur einen Teil des den Brennern schließlich gezahlten Preises dar. Immerhin ist es lehrreich, zu wissen, daß der Abschlagspreis jetzt angesichts einer Rekordernte 62 Mf. beträgt, während er in normalen Jahren sich um 42 Mt. Herum bewegte. Das Petroleum ist teuer. Der Spiritus fönnte verhältnis mäßig billig sein. Aber die Zentrale hat durch ihre Preispolitik auch diesen Brennstoff über Gebühr verteuert.
Höchstpreise für Erzeugnisse der Milchwirtschaft in Bayern .
Die bereits bestehende„ Reichsstelle für Kartoffelversorgung" wird fünftig aus einer Verwaltungsabteilung und einer Geschäftsabteilung bestehen, die G. m. b.." eingerichtet und unter Beteiligung des Reiches, der Bundesstaaten, der Städte und sonstiger Kommunalverbände, der Konsumgenossenschaften us.. ins Leben gerufen werden soll. Die neue Zentralstelle stellt zunächst den. Bedarf der Städte, der Konsumvereine usw. fest. Für den angemeldeten Bedarf erhalten die betreffenden Verbände Bezugsscheine, auf die sie sei es direkt, sei es durch Vermitte= gung des Handels beim Produzenten einkaufen. Der ge= samte angemeldete Bedarf wird seitens der Reichsstelle auf die einzelnen Landkreise verstrict" und seitens der Kreisverwaltung ( Landratsämter usw.) nach Maßgabe der Anbaufläche auf die einzelnen Besizer umgelegt. Allerdings werden von dieser Umlegung voraussichtlich nur die Besißer von mehr als 100 Hektaren betroffen werden. Die auf den einzelnen entfallende Kartoffelmenge stellt die untere Behörde sicher", d. h. der Erzeuger Das stellvertretende bahrische Generalfommando hat Höchst= kann diesen Teil seiner Kartoffelernte nur an die Reichskartoffelstelle oder gegen den Bezugsschein an eine Stadtverwaltung usw. preise für Erzeugnisse der Milchwirtschaft festgesetzt, die mit Wirverkaufen. Für den Verkauf dieser Mengen wird durch den kung vom 1. Oktober in Kraft treten. Die Festscßung erstreckt sich Bundesrat ein„ Uebernahmepreis" festgestellt, der sich, entsprechend nicht nur auf Erzeuger- und Handelspreise, sondern auch auf die den Bestimmungen des Höchstpreisgefeßes, genau nach Sorte und Preise beim Verkauf an den Verbraucher. Zur Verhinderung Qualität richtet. Weigert sich der Eigentümer, die auf ihn ent- einer den Bedarf der Heeresverwaltung und der einheimischen Befallende Menge sicherzustellen" oder zu dem Uebernahmepreis öfferung schädigenden Ausfuhr aus dem Korpsbezirk und gleichzu verkaufen, so kann die Zentralstelle zur Enteignung schreiten. Beitig zur Regelung und Ueberwachung des ganzen Verkehrs mit Wie die Städte dann den Weitervertrieb der Kartoffeln an die milchwirtschaftlichen Erzeugnissen ist durch die Verordnung eine Verbraucher einrichten sollen, steht noch nicht fest; wahrscheinlich Berteilungsstelle eingerichtet worden, durch die der ganze Verkehr wird man aber zu einem Absahmonopol der Städte, also zu einer Sache der Verteilungsstelle sein müssen, bei den ausgeführten Ermit den einschlägigen Erzeugnissen gehen muß. Es wird auch " Verstadtlichung" der Kartoffelversorgung, kommen. Wir warten zunächst ab, ob und in welcher Form der Bundesrat zeugnissen durch Anfragen an den Verbrauchsorten zu prüfen, ob diese Beschlüsse sanktionieren wird, und fragen uns einstweilen nur, grundegelegt werden. Die Verweigerung der weiteren Abgabe die bezahlten Einkaufspreise( Höchstpreise) dem Weiterverkauf zuwarum ein so komplizierter Apparat eingerichtet wird, wo das Not- bon Milcherzeugnissen aus dem Korpsbezirk an Geschäftsinhaber, wendige wirklich mit einfacheren Mitteln hätte erreicht werden denen Ueberforderungen nachgewiesen werden können, wird auch können. Geschieht es deshalb, weil man sich scheut, den durch die hier ein rasch durchführbares, wirksames Verfahren sein und da reiche Ernte gebotenen niedrigen Höchstpreis festzusetzen? bor schüßen, daß der Handel außerhalb des Korpsbezirkes durch Bemerkens die Höchstpreise übermäßigen Gewinn ziehen kann. wert ist, wie die neue Verordnung begründet wird. Am 31. Juli 1915 waren Höchstpreise für Stäse festgesetzt worden, durch die Richtlinien für die Preise der anderen Milcherzeugnisse und der Milch selbst gegeben werden sollten. Der Versuch schlug fehl, denn der gute Wille, dies zu erkennen, fehlte zum Teil in den beteiligten Kreisen, und die kurze Zeit, welche die Verordnung in Kraft war, genügte, um Unfitten zu zeitigen, die jeden reellen Handel und Verkehr in dieser Sparte ausschlossen". Wann wird man in anderen Teilen des Reiches dem bayrischen Beispiel folgen?
Künstliche Futtermittelteuerung.
An dem hölzernen Standbild Hindenburgs in Berlin haben an dem Geburtstag des Feldmarschalls allerlei Kundgebungen stattgefunden. Sie wurden gekrönt" durch eine Rede, die Graf Ernst Reventlom, der bekannte Redakteur der Deutschen Tageszeitung", nachmittags 5 Uhr vom Stapel lich. In ihren wesentlichen Teilen war diese Ansprache ein Kampfruf und Der gegenwärtige Fleischmangel und die Fleischteuerung. wercine Haẞpredigt gegen England. Es hieß da: den bekanntlich auf das teure Futter zurückgeführt, das die " Die Engländer hassen wir!" hat Hindenburg gesagt. Auch Viehzucht nicht mehr lohnend erscheinen läßt. Wie aber mitunter hierin liegt für uns eine Lehre, um die uns keine scheinmoralische die Teuerung der Futtermittel künstlich herbeigeführt wird, darüber Erwägung bringen soll.( Beifall.) Das Volk der Lüge und der orientiert der nachfolgende gravierende Fall: Die Stadt Breslau Verleumdung, das dadurch diesen unmenschlichen Krieg über hat ihre Rieselwiesen an den Bewirtschafter des Dominiums uns gebracht hat, das müssen wir hassen. Der Haß muß uns Weidenhof zum Preise von etwa 17,50 Mart pro Morgen ver= Deutschen den Blick scharf erhalten, damit wir nicht wieder die pachtet. Der Herr nußt das ihm übergebene Land, indem er es Betrogenen britischer Staatskunst werden, wie schon so oft. Der in Parzellen zerlegt und an fleine Stellenbesizer und Häusler einzelne Engländer kann ein anständiger Mensch sein; aber dieses weiterverpachtet, und zwar den Morgen für 45-50 Mark, also Gebilde des britischen Reiches bassen wir als Jubegriff der Lüge für das Dreifache dessen, was er selbst zahlt. Dieser Tage aber und Verleumdung. Wir müssen unser Letztes daran jetzen, daß erhielten seine Pächter, wie gesagt lauter kleine Leute, folgende dieses Reich gebrochen werde, daß es der Welt nicht mehr Schaden tun kann, daß die Ströme Blufes, dic Tränen der Witwen und Zuschrift: Waisen, die Leiden der Verstümmelten über dieses Reich kommen, das die Schuld daran trägt.... Lassen wir uns nicht mehr durch die glatten Redensarten des alten Betrügers England be trügen, wenn einmal Friedensverhandlungen fommen; wie Preußen 1815. Dann soll Hindenburgischer Geist uns leiten. Wie der Feldherr immer wußte, was er wollte und konnte, so muß es auch der Staatsmann. Der Wille ist alles. Diesmal soll Deutschland zuerst kommen und dann noch einmal Deutschland und erst dann die anderen!( Beifall.) Mit allen Mitteln in der Luft, auf der Erde, unter Wasser müssen wir dazu unsere Feinde bekämpfen, mitleidlos und ohne Nachlassen."
Da die Rede nicht etwa improvisiert und der Redner schon in den Morgenblättern angekündigt war, ist die Frage wohl gestattet, in wessen Namen und Auftrag Graf Reventlow eigentlich das Wort ergriffen hat? Sprach er für den Bund der Landwirte, für die Redaktion der Deutschen Tageszeitung" oder für wen sonst? Die große Masse der Berliner Bevölkerung wird jedenfalls mit dieser Art der Hindenburgehrung kaum einverstanden sein.
Wir können Rieselgras für das Jahr 1916 nur dann an Sie bezahlt ist.
Letzte Nachrichten.
Die Truppenlandung in Saloniki. verpachten, wenn bis dahin die volle Pacht für das Jahr 1915 dem„ Secolo" gedrahtet: Die Vertreter Frankreichs und EngMailand, 4. Oktober. ( W. T. B.) Aus Athen wird Gleichzeitig erlauben wir uns, darauf aufmerksam zu machen, lands haben über die Bedeutung der Landung von Truppen daß der Morgen Rieselgras für das Jahr 1916 75 Mart der Entente in Saloniki Erklärungen abgegeben, in denen kostet, und eine Anzahlung von 25 Mart pro Morgen bei es heißt: Obschon die Landung verfrüht erscheinen könne, sei Empfang des Schlußscheines zu entrichten ist. fie in Wirklichkeit durch die Notwendigkeit gegeben, die Verbindungswege mit Serbien , die ein rascher bulgarischer Vormarsch unterbrechen könnte, zu verteidigen. Die Alliierten müßten Serbien zu Hilfe eilen und gleichfalls das bedrohte Griechenland sicherstellen. Die Alliierten erschienen also auf dem Balkan als Freunde, wie sie es immer gewesen. Ihr Vorgehen entspreche außerdem einem Wunsche der griechischen Regierung, der schon im vergangenen Frühjahr ausgedrüdt worden sei, als Gunaris am Ruder war.
Sollten Sie bis 1. November d. J. von uns fein Rieselgras gepachtet haben, so nehmen wir an, daß Sie für das Jahr 1916 auf Rieselgras verzichten. Länger als bis zum 1. November d. J. können wir für Sie kein Rieselgras reservieren. Hochachtungsvoll
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Also ohne daß ihm selbst die geringsten Mehrausgaben entstehen er erhält bis zum Jahre 1928 sein Land zum alten Preise von 17,50 M. setzt dieser Agrarier die Pachtsumme für den Morgen um 25 M. auf 75 M. herauf! Die Empörung der Betroffenen Inzwischen vollzieht sich die Landung von ist grenzenlos, denn da sie auf das Futter der Rieselwiesen ange- Truppen der Alliierten in Saloniki unter wiesen sind, fönnen sie baum noch Bieh halten, selbst die gegen- Idem Befehl des Generals d'Amade.