Aus Groß- Berlin.

Liebesgaben- Sammlungen.

I schafft worden sind, so daß der Gesamtwert der durch das Schwerer Eisenbahnbetriebsunfall einer Türschließerin. Zentralfomitee im Verlauf des ersten Kriegsjahres zusammen- Auf dem Bahnhof   Börse hat sich in der Nacht zum Sonntag gebrachten Liebesgaben nicht viel weniger als fünf Millionen ein schwerer Unglücksfall zugetragen. Bei dem Versuch, den Tür­Mart beträgt. griff an einem Abteil dritter Klasse des schon aus der Halle fahren­Bei Kriegsausbruch hat es sich vor allem das Zentral- von Striegsteilnehmern, an Kriegswitwen und-waisen, ins- mitgerissen und stürzte zwischen den beiden letzten Wagen auf das Nicht eingerechnet sind zahllose Gaben an Angehörige den Zuges herumzuwerfen, wurde die Türschließerin Ida Scholz komitee vom Roten Kreuz angelegen sein lassen, überall besondere an Schwangere und an stillende Mütter, womit un- Gleis. Sie erlitt hierbei so schwere Verletzungen, daß ihr in der Sammlungen zu eröffnen, die für die Heeresangehörigen be- endlicher Segen gestiftet wurde; nicht eingerechnet auch die Charité beide Beine abgenommen werden mußten. stimmt waren, und es ist allseitig der Wunsch ausgesprochen Versorgung von Flüchtlingen aus Ostpreußen  , aus Elsaß­

Ein

Gasvergiftung ist die 73 Jahre alte Mitme Selma Grallert aus

worden, endlich einmal etwas davon zu hören, welche Summen Lothringen   und aus dem feindlichen Auslande und die Spenden Kleine Nachrichten. Sonnabendwachmittag brach der 53 Jahre zusammengekommen und für welche Zwecke sie verwendet für gefangene deutsche Krieger und internierte Zivilpersonen. alte Wächter Franz Wiener aus der Adolfstraße 22 vor dem Hause worden sind. Es ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, daß Neben dieser Liebesgabenverteilung im großen lief noch die Nr. 17 plötzlich zusammen und blieb befinnungslos liegen. die Vereinigungen, welche sich an die Deffentlichkeit um Geld leinarbeit", die Erfüllung zahlreicher Einzelwünsche aus Schuhmann brachte ihn nach dem Krankenhaus Moabit, dort konnten oder andere Spenden wenden, auch öffentlich über die ein- den Schüßengräben und Lazaretten und die Fürsorge für aber die Aerzte nur noch seinen Tod feststellen.- Das Opfer einer gegangenen Gelder Rechenschaft geben. Das Zentral- den„ Soldaten ohne Freund", die das Zentralfomitee entweder der Nostigstraße 27 geworden, die dort für sich allein hauste. Durch tomitee bom Roten Kreuz gibt jetzt öffentlich Aus- aus eigenen Mitteln oder durch Weitergabe der Adressen be­funft über die eingegangenen Liebesgaben, also zu wirkt hat. nächst über einen Teil seiner Tätigkeit. Danach haben betragen die Gesamteinnahmen des deutschen   Nachstehend eine Zusammenstellung und Wertberechnung und preußischen Zentralfomitees vom Roten Kreuz rund der Gaben: 20 Millionen Mark, die Ausgaben, über die in nächster Zeit noch besonders berichtet werden soll, rund 16½, Millionen Mart. Die Einnahmen und Ausgaben der deutschen   Landes­bereine und der preußischen Provinzialvereine vom Roten Streuz sowie der entsprechenden Abteilungen der Frauenvereine bom Roten Kreuz und ihrer Zweigvereinigungen sind in den oben aufgeführten Summen nicht enthalten.

Was die Beschaffung und Versendung der Liebesgaben durch Vermittelung des Zentralfomitees vom Roten Kreuz betrifft, so sagt der ausgegebene Bericht folgendes:

Wertberechnung.

1. Kleidungsstücke( Wäsche) 2. Rauchwaren

3. Genuß- und Lebensmittel, einschließlich der von der Abteilung„ Mineralwasser- Versorgung" versandten 661 Waggons mit 2823 950 Flaschen Mineralwasser

4. Musikinstrumente

5. Spirituosen und Fruchtsäfte, einschließlich der von der Abteilung„ Mineralwasser- Versorgung" bersandten 109 820 Liter Fruchtsäfte

6. Lazarettgegenstände usw.

7. Verschiedenes, einschließlich Weihnachtsgaben u. Spenden, die unmittelbar an die Abnahme­u. Sammelstellen usw. der Generalfommandos und der Marine abgegeben worden sind.

8. Geldspenden für die Beschaffung von Genuß­mitteln durch die Abnahmes u. Sammelstellen 9. Wert der noch in der Sammelstelle befindlichen Gegenstände.

9. 1 059 452,10 140 660,83

"

"

"

823 255,65 3416,

284 434,40 220 440,65

985 972,68

800 000,-

Aus allen Teilen Deutschlands  , aus Amerika   und anderen fremden Staaten sind die Liebesgaben in barem Gelde und in Waren bei dem Zentralkomitee zusammengeflossen, wurden hier im Materialiendepot" gesammelt und verwaltet und von hier an die staatlichen Abnahmestellen, an die Etappen­inspektionen, an größere Armeeverbände oder einzelne Truppenteile, an die Erfrischungsstellen der Bahnhöfe, an die Lazarette im Felde und in der Heimat oder wo sonst etwa 500 000,- noch Bedarf war, abgeführt. Für rund drei und eine Summa M. 4 767 682,31 halbe Million Mark Liebesgaben sind auf diese Weise allein vom Zentralkomitee des Roten Kreuzes in Berlin  Es sind also allein für die Liebesgabenfürsorge rund berteilt worden, wozu noch für 500 000 M. Waren kommen, 5 Millionen an Geld und Geldeswert beim Zentralkomitee die noch in der Sammelstelle zur Absendung bereit liegen, so zusammengeflossen! daß das Berliner   Zentralfomitee allein für vier Millionen Dieser Liebesgabentätigkeit schließen sich die von zahl­Mark Liebesgaben für unsere Feldgrauen im ersten Kriegs- reichen anderen behördlichen und privaten Stellen ins Wert jahre zusammengebracht hat, wovon für 1½ Million Mark gefekten Hilfsmaßnahmen an. Die größte und dauernde Hilfe Waren aus den eingegangenen Geldspenden vom Zentral- wird unseren braven Kriegern aber von den Angehörigen ge­tomitee selbst gekauft wurden. Dazu kommen aber noch leistet, und rührend ist der Opfersinn, den die ärmsten unter Gaben meist Genußmittel-, die auf Kosten des Zentral- der Teuerung schwer leidenden Kriegerfrauen aus der ar­tomitees von verschiedenen Abnahme- und Sammelstellen, beitenden Bevölkerung oft unter eigenen großen Entbehrungen ton Delegierten usw. im Werte von rund 800 000 m. be- feit Jahr und Tag betätigen.

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Unserem langjährigen Ab­teilungsführer, dem Genossen

Robert Henning

und seiner Frau

zu ihrer heutigen Silber­Hochzeit die herzlichsten Glückwünsche. 206/12

Die Genossen der III. Ab- W teilung des II. Wahlkreises, Friedrichstadt  .

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Am Mittwoch, den 13 Oktober, abends 82 Uhr,

im Reustaurant Friedr. Kubat, Treptow  , Am Treptower Part 66: Gemeinsamer Zahlabend

für alle 13 Bezirke. Sehr wichtige Tagesordnung. 197/16 Der Vorstand.

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einen starken Gasgeruch wurde man auf die Wohnung der Greisin auswerffam, öffnete und fand Frau Grallert in der mit Gas an­gefüllten Schlafstube tot auf dem Teppich liegen. Der Hahn Ser Gaslampe war geöffnet. Ob ein Selbstmord oder Unglücksfall vorliegt, ließ sich nicht feststellen. Ein gefährlicher Flebben fabri­fant, bekannt unter dem Spitznamen Alex, wurde am Sonnabend in einem Kaffeehaus der Oranienburger Straße   verhaftet. Der Fälscher wurde als ein 28jähriger Bäder Mois Wagner aus Graz  festgestellt. Er mußte jezt besonders die Kriegsverhältnisse aus und fertigte Papiere von ben verschiedensten Militär- und Zivil­behörden, dazu Ausweise von Wohlfahrts- und Wohltätigkeits­anstalten aller Art an. Mit diesen Papieren schickte„ Meg" seine Helfershelfer nach allen Hilfsstellen, und was die Bande zusammen­trug, wurde geteilt oder verkauft.

Zirkus Krone  , den Berlinern von früher her unter dem Namen Birkus Charles bekannt, hat seine Belte zu einem Gastspiel in der 2ohmühlenstraße, nahe der Wiener Brüde aufgeschlagen. Die Eröffnungsvorstellung am Sonnabendabend bot dem zahlreich erschienenen Publikum ein recht reichhaltiges und abwechselungs­volles Programm. Von den artistischen Kräften seien die elegante Berliner   Hochturnkünstlertruppe Hegelmann und die Draht­seikünstlerinnen Geschwister Emelina und Helena genannt. Für ihre vorzüglichen Leistungen wurde ihnen wohlverdienter Bei­fall zuteil. Ganz hervorragendes bietet der Zirkus, der mit einer sehr wertvollen Tierschau verbunden ist, auf dem Gebiete der Dressur. So hielt die recht aufregende Vorführung von zwölf dressierten Tigern durch den Tierbändiger Heinrich Wagner die Zuschauer in Spannung. Daneben zeigten die wohlgelungenen Vorführungen dressierter Pferde, Löwen  , Kamele, Eisbären, 3e bras und Seelöwen, daß die Direktion es versteht, ihren Zirkus selbst in diesen schweren Zeiten auf der Höhe zu halten. Auch ein bressiertes Nilpferd fehlte nicht in dem Reigen der erotischen Tiere. Den Glanzpunkt des Abends bildete nach unserer Meinung eine Herde dressierter Elephanten, die durch Herrn Direktor Arone vorgeführt wurden. Die gewaltigen Stoloſſe arbeiteten mit einer Erattheit, wie man sie bei Dressuren nur selten beobachten konnte.

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Dienstag, den 12. Oktober 1915, abends 8 Uhr, in den ,, Mu siker- Festsälen' ,, Kaiser- Wilhelm- Str. 31: -

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1. Vortrag des Herrn Dr. phil  . M. Baege:„ Gibt es eine Seele? 2. Kassenbericht pro 3. Vierteljahr 1915. 3. Verschiedenes

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Berantwortlicher Redakteur: Ernft Däumig, Steglit. Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.