Nr. 295.
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Montag, den 25. Oktober 1915.
Fortdauer der großen Schlacht an der italienischen Front.
Meldung des Großen Hauptquartiers.
Amtlich. Großes Hauptquartier, den 24. Oktober 1915.( W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplah.
Nordöstlich von Souchez wurden feindliche Vorstöße zurückgewiesen; in unsere Stellungen eingedrungene Abteilungen wurden sofort wieder hinausgeworfen.
Feindliche Flieger warfen erfolglos Bomben auf Oftende und Bahnhof Noyon . Ein englischer Doppeldecker wurde im Luftkampf westlich von St. Quentin zum Absturz gebracht. Führer und Beobachter( Offiziere) sind tot. Deutsche Flieger griffen mit anscheinend gutem Erfolge das englische Truppenlager Abbeville an und belegten Verdun mit Bomben; es wurden Treffer beobachtet.
Deftlicher Kriegsschauplah.
Heeresgruppe des Generalfeldmarichalls v. Hindenburg . Die bei Domnesnees gelandeten russischen Kräfte gingen vor dem Anmarsch deutscher Truppen wieder auf die Schiffe. Nordwestlich von Dünaburg warsen unsere Truppen den Gegner unter großen Verlusten für ihn aus seinen Stellungen bei Schloßberg und erstürmten Jurt. Die Russen ließen 18 Offiziere, 2940 Mann, 10 Maschinengewehre, 1 Minenwerfer in unserer Hand. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Nichts Neues.
Heeresgruppe des Generals v. Cinfingen. Wiederholte Angriffe gegen unsere Kanalstellung füdlich des Wygonowskoje- Sees wurden abgewiesen. Im Gegenstoß wurden zwei Offiziere, über 300 Mann gefangen genommen.
Westlich von Czartorysk find feindliche Stellungen bei Komarow genommen, vielfache russische Gegenangriffe wurden abgeschlagen, drei Offiziere, 458 Mann sind in unserer Hand geblieben.
Balkankriegsschauplak.
Von der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen warf die Armee des Generals von Koevess östlich der Lucavica die Serben weiter in südlicher Nichtung zurüd.
Die Armee des Generals von Gallwit hat bei Pa lanka das Südufer der Jasenica gewonnen, weiter östlich die Linie Napinac- nördlich Petrovac- Ranovac gegen teilweise sehr hartnäckigen Widerstand der Serben erreicht. Die große Zahl der von unseren Truppen beerdigten Serben läßt auf die Schwere der Verluste des Feindes schließen.
Bei Orsowa ist die Donau überschritten, die Höhe der Slava Bozija gewonnen. 3 Offiziere, 70 Mann wurden gefangen.
Die Armee des Generals Bojadjeff hat in Prahovo ( an der Donau nordöstlich von Negotin ) ein russisches Munitionslager erbeutet und hat halbwegs ZajezarKnjazevac das Westufer des Timok besetzt. Von den übrigen bulgarischen Heeresteilen liegen keine neuen Meldungen vor.
Oberste Heeresleitung.
Der österreichische Generalstabsbericht.
Wien , 24. Oktober. ( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: 24. Oktober 1915.
Russischer Kriegsschanplay.
Bei Nowo Aleksiniet gewannen wir die vorgeftern geräumten Höhen öftlich von Lopuszno wieder zurück. Bei Czartorysk schreiten unsere Angriffe vorwärts. Der Feind wurde bei Komarow geworfen. Sonst Lage unverändert.
Italienischer Kriegsschauplatz.
Die allgemeine Schlacht am Isonzo bauert fort. Gestern erstreckten sich die mit beispielloser Erbitterung geführten Infanteriekämpfe auch auf den Brückenkopf von Görz . Wieder brachen die Stürme des Feindes allenthalben am zähen Widerstand unserer tapferen Infanterie, die in der mächtigen Wirkung der Geschüße eine vorzügliche Stüße fand, unter furchtbaren Verlusten zusammen.
Der italienische Hauptangriff ist von Borstößen starker Kräfte gegen die Tiroler Front begleitet. Die Hochflächen von Bielgereuth und Lafraun stehen unter heftigem Artilleriefeuer. Mehrere italienische Infanteriedivisionen greifen dic Dolomiten front an. Hier wurden vorgestern und gestern je ein Angriff auf das Bamberger Haus, den Col di Lana und die Stellung von Tre Sassi , zwei Vorstöße gegen den Rufiedo ( füdwestlich Schluderbach) und je vier Angriffe auf unsere Linien nördlich des Ortes Sief und im Popena- Tal blutig abgeschlagen. An der Kärntner Front fanden nur Artilleriekämpfe und Blänkeleien statt. Im Flitscher Beden und im Krn= gebiet unternahm der Feind gestern vormittag noch einzelne vergebliche Vorstöße und Angriffsversuche, dann flaute der Kampf ab. Gegen die Front von Mrzli Vrh bis einschließlich des Tolmeiner Brückenkopfes richten sich noch immer die verzweifelten Anstrengungen der Italiener . Insbesondere die Höhe westlich von St. Lucia wird unaufhörlich angegriffen. Alpini drangen hier in ein kleines Frontftüd ein. Ein schneidiger Gegenangriff der Infanterie- Regimenter Nr. 53 und 86 warf sie binnen kurzem wieder hinaus.
Auch im Isonzo - Abschnitt zwischen dem Tolmeiner und dem Görzer Brückenkopf, wo namentlich bei Blava heftig gekämpft wurde, vermochte der Feind nirgends durchzubringen. Vor dem Görzer Brückenkopf waren schon vorgestern mehrere Angriffsversuche gegen den Monte Sabotino zusammengebrochen. Gestern gingen nach starker Artillerievorbereitung sehr bedeutende italienische Kräfte zum Angriff auf diesen beherrschenden Berg und gegen Oslavia vor. Der Kampf wogte hin und her, dauerte auch nachts fort und endete damit, daß unsere Truppen alle Stellungen in festem Besit behielten. Am Rande der Hochfläche von Doberdo tobte die Schlacht im Abschnitt zwischen Mainizza und dem Monte dei sei Busi mit unverminderter Gewalt weiter, während im Südabschnitt Tag und Nacht ruhiger verlief. Die mit frischen Kräften immer wieder von neuem vorgetriebenen Angriffe des Feindes scheiterten vollständig. Nur vorübergehend gelang es den Italienern, sich in einzelnen vorderen Gräben festzusehen. Unsere Infanterie, so das brave Infanterieregiment Nr. 39 südlich von San Martino, gewann ihre Stellungen im Handgemenge immer wieder zurüd.
Südöstlicher Kriegsschauplatz.
Neuorientierung und Burgfrieden.
Wir müssen bekennen, daß wir bisher in einem schweren Irrtum befangen waren. Wir glaubten, daß in dieser Zeit des Burgfriedens eine umfassende und tiefgehende politische Betätigung nicht möglich sei. Wurde uns doch immer und immer wieder gepredigt, daß alle Fragen der inneren Politik, alle Aeußerungen bestimmter politischer Anschauungen zu schweigen hätten, solange draußen die eisernen Würfel rollen. Bagten wir dann und wann einmal nur andeutungsweise irgendein wichtiges Problem der inneren Politik zu erwähnen, wurden wir sofort von den zurzeit maßgebenden Stellen in die engen Schranken burgfriedlicher Sittsamkeit zurüdgewiesen. Heute wissen wir aber, daß auch im Schatten des Burgfriedens eine sehr intensive politische Betätigung möglich ist. Ja, noch mehr: wir, die wir meinten, daß in diesen Kriegszeiten an eine politische Agitation überhaupt nicht zu denken sei, müssen sehen, daß man auch in diesen schweren Tagen eine großzügige agitatorische Tätigkeit entfalten kann. Zu dieser Erkenntnis sind wir gekommen durch ein Schriftstück, das in unsere Hände gelangt ist und dessen Inhalt wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Das interessante Dokument lautet:
Der Minister des Innern.
P. 219.
Die großen und mannigfachen innerpolitischen Aufgaben, die alsbald nach dem Kriege zu erwarten sind, erfordern auch seitens der Behörden eine besondere Pflege der Beziehungen zur Presse, eine gesteigerte Aufmerksamkeit für die publizistischen Strömungen und Stimmungen, ein intensives Bemühen, wo immer es angängig ist, auf die Saltung der Bresse Einfluß au gewinnen. Das gilt insbesondere auch bon der Kleinen Kreisund Lokalpresse, deren Haltung
für die Stimmung im Lande und für den Ausfall fünftiger Wahlen bon hervorragendem Einfluß ist. Die bisher von der Regierung angewandten Mittel haben weder dem Bedürfnis der kleinen Beitungen genügt, noch auch eine
nachhaltige politische Beeinfluffung sicherstellen können. Die Erfahrungen auch während des Krieges haben gezeigt, daß die von der Regierung geförderte„ Neue Korrespondenz" kein zulängliches Mittel war. Sie erwies sich nicht als ausreichend, einen wirksamen politischen Einfluß auszuüben, vor allem darum, weil sie dem dringenden Bedürfnis der fleinen Zeitungen nach journalistisch gutem Tegt und nach pünktlicher und reichlicher Nachrichtenversorgung nicht nachtam. Gerade die kleinen Zeitungen, die sich häufig nicht in guter petuniärer Lage befinden, haben ein dauerndes Interesse an der Benugung eines offigiös beeinflußten Korrespondenz- Apparates nur dann, wenn die Korrespondenz auch tatsächlichen, redaktionellen und zeitungstechnischen Nutzen bringt. Die Zeitungsverleger und Redakteure müssen durch ihr eigenes Interesse darauf angewiesen sein, die von der Regierung beeinflußten Korrespondenzen zu benußen, und zwar nicht nur neben anderen brauchbaren, auf das Bedürfnis der kleinen Presse besser zugeschnittenen Korrespondenzen, sondern möglichst ausschließlich. Ich habe aus diesen Gründen für die Bedürfnisse und die nachhaltige Beeinflussung der fleinen Presse einen Korrespondenz- Apparat bereitgestellt, der technisch und inhaltlich die verschiedenartigen Bedürfnisse der kleinsten und kleinen Zeitungen unter Berücksichtigung der verschiedenen Leistungsder fähigkeit Zeitungsverleger befriedigt. AIS besonderer Mißstand mußte es bisher empfunden werden, daß die " Neue Korrespondenz" wichtige Nachrichten, Laufe des Nachmittags und des Abends in Berlin einliefen, nicht mehr der fleinen Provinzpresse übermitteln fonnte, also einen eigentlichen Nachrichtendienst nicht bersah. Die bon nun an zur Verfügung stehenden Korrespondenzen werden vermöge intensiver redaktioneller Arbeit und vollkommener technischer Einrichtungen im Verlage einen ausreichenden und rechtzeitigen Nachrichtendienst sicherstellen.
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"
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Die im Verlage des Zentralbureaus für die beutsche Presse" G. m. b. H., Berlin SW. 48, herausgegebenen Korrespondenzen werden fünftig den erwähnten Zweden der Versorgung und Beeinflussung der fleinen Kreis- und Lokalpresse dienen. Diese Korrespondenzen werden den verschiedenartigen Bedürfnissen entsprechen, in orei verschiedenen Formen erscheinen und vertrieben
Die Armee des Generals der Infanterie v. Koevess drängte den Gegner über die Höhen nördlich von Arangjelovac zurück. Serbische Nachhuten, die sich südlich der Slatina zum Kampf stellten, wurden von unseren Bataillonen geworfen. Die beider= seits der Morava vordringenden deutschen Streitkräfte ge= wannen die Höhen südlich von Palanka und nördlich von Betrovac. Die bei Orsova übergesetzte Kraftgruppe vertrieb den Feind aus dem Bergland westlich von Kladovo . Die Bulgaren rückten über Negotin hinaus und überschritten mit den nördlich von Knjazevac vorgehenden Streitkräften den mittleren Timok. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: gez.: v. oefer, Feldmarschalleutnant. wurden 21 Gefangene abgenommen, darunter ein Offizier. Die Meldung der italienischen Heeresleitung. Bedeutung des Erfolges vom 21. Oktober im Seiferatal, wo 426 feindliche Leichen bestattet wurden, bestätigt sich. Längs des oberen Rom , 24. Oktober. ( W. T. B.) Amtlicher Kriegs- und des mittleren Jio nzo vervollständigten unsere Truppen bericht von Sonnabend. Die energisch von unseren tapferen gestern ihre Erfolge auf dem kleinen Javorced, auf dem Hügel von Reichsforrespondenz". Diese Korrespondenz erscheint täglich und 1. Als die übliche Manuskript- Korrespondenz:" Deutsche und unermüdlichen Truppen geführte Offensive dauerte mit Santa Lucia östlich von Plava und auf dem Hügel von Oslavia. liefert den kleinen Zeitungen den journalistischen notwendigen bedeutenden Erfolgen längs der ganzen Front an. Auf 3wei heftige Gegenangriffe des Feindes gegen den Mrzli wurden Stoff für alle den Zeitungslesern interessierenden Gebiete. Der dem Westufer des Gardasees wurde der Monte Medio nordöstlich abgewiesen. Auf diesem Frontabschnitt wurden 151 Gefangene Bezugspreis dieser Manuskript- Korrespondenz beträgt monatlich bon Cima Dalbal erobert und damit die Beherrschung des Bedro- gemacht, darunter zwei Offiziere. Auf dem Karst nahmen unsere 10 Mt. bei sechsmaliger Lieferung in der Woche, monatlich 5 Mt. tales vervollständigt. Jm Cordevoletal dauerte der Drud gegen Truppen am Morgen des 22. Oktober mit neuer Kraft den An- bei dreimaliger Lieferung. Der Nutzen dieser Korrespondenz wird die feindlichen Stellungen vom Col di Lana fort. Ein kleines griff wieder auf. Trok des beharrlichen Widerstandes des vor allem die Ersparung an redaktionellen Kräften Fort auf halber Höhe wurde erobert, dabei wurden einige Ge- Feindes gelang es unserer Infanterie, unterstützt durch das heftige und die rechtzeitige und ausreichende Versorgung mit Nachrichten fangene gemacht. Zwischen dem Hochboite und der Spize des fonzentrierte Feuer zahlreicher und starter Batterien, nach hin und Zeitungsstoff sein. Rienz näherten sich unsere Truppen durch die Täler, die das Massiv und her wogendem, erbittertem und blutigem Ringen fast längs den Verlegern in fertigen Matrizen( stereotypiert) bezogen werden. 2. Die einzelnen Aufsäße dieser Korrespondenz können von Monte Cristallo flankieren und durchfurchen, Schluderbach, indem der ganzen Front vorzubringen, besonders gegen San Martino Beim Bezuge der stereotypierten Deutschen Reichs- Korrespondenz" fie die vom Feinde entgegengesekten Hindernisse wegräumten. In del Carso. Zweitausend Gefangene, darunter sechzig Offiziere, erspart der Verleger neben den redaktionellen Kosten eine beträchtCarnien erneuerten sich die glücklichen Einfälle unserer Truppen sieben Maschinengewehre und große Mengen Munition und an- liche Summe an Sakkosten. Die Nummer der Deutschen Reichsin die Hochtäler des Degano, But und Charzo. Dem Feind deres Material fielen in unsere Hände. Cadorna. Korrespondenz", in Matrizen bezogen, foftet 4 Mt., während der
werden.
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