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Kein

welcher Anschauung Jean Jaurès   in der Humanité" vom] Drientarmee: Die bulgarischen Abteilungen, die Iftipsgrund und auf der Westseite des Col di kana. In der Falzarego­25. Juli Ausdruck gab. Welches war mun das Verhalten besetzt haben, sandten am 27. Oftober eine Kompagnie zur Erfun- zone wiefen wir einen feindlichen Angriff auf den kleinen Lagazoni der Vertreter der französischen   Sozialdemokratie in jenen Lagen? dung gegen Kriwolac. Diese Kompagnie zog sich vor unseren Vor- zurück. Auf der Höhe von Pod gara erneuerte der Gegner gestern Am 28. Juli 1914 gab die Stammerfraktion der Partei posten ohne Kampf zurüd. Beitweise aussetzende Kanonade und erfolglos feine Versuche, unsere Annäherung aufzuhalten. eine Erklärung ab, in der sie die Regierung aufforderte, un- Plänkeleien ohne Bedeutung fanden zwischen Nabrowo und der wichtiges Ereignis im Star st. Unsere Flieger festen ihre beschadet der Ablehnung der ersten Vermittlungsvorschläge bulgarischen Grenze statt, wo der Feind von einem großkalibrigen fühnen Flüge auch gestern fort. Es wurden zahlreiche militärische Sir Edward Greys durch Deutschland   alle Versuche, den Geschüß Gebrauch machte, aber das Feuer dieses Gefchüßes hatte Buntte bombardiert, darunter die Stationen Duino   und Nabrefina Frieden zu erhalten, energisch zu unterstützen, und hinzu- feine Wirkung. Der Tag vom 29. Oftober war im Abschnitt von sowie in legterer Ortschaft stehende Züge. jezte: Krivolac ruhig. Patrouillenfämpfe und zeitweise ausseßende Kano­General Cadorna. " Jenes Frankreich  , welches seit mehr als vierzig Jahren den nade im Abschnitte nördlich von Rabrowo. In Kriwolac wurde höheren Interessen des Friedens die Forderung auf Elsaß   eine heftige Ranonade aus der Richtung Veles gehört. Meldung des türkischen   Hauptquartiers. Lothringen   geopfert hat, darf sich nicht wegen Serbien   zum Kriege Paris  , 2. November.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von hinreißen lassen." Konstantinapel, 2. November.  ( W. T. B.) Bericht des gestern abend: In Belgien   im Abschnitt von Lombaertzyde Hauptquartiers: An der Dardanellenfront Am 29. Juli 1914 trat in Brüssel   das Internationale sehr heftiges feindliches Geschüßfeuer, begleitet von augenscheinlichen hielt gestern das örtliche Feuergefecht an. Ein Linienschiff Sozialistische Bureau zu einer außerordentlichen Vollsitzung Angriffsvorbereitungen, deren Ausführung durch das sofortige Ein- nahm in der Umgegend von Remiflifiman und ein Torpedo­zusammen. Dort machte Jaurès   den österreichischen und greifen unserer Artillerie verhindert wurde. In der Champagne be- boot bei Ariburun erfolglos an dem feindlichen Feuer auf dent deutschen   Mitgliedern nähere Mitteilung darüber, welchen schossen die Deutschen   gleichfalls unsere Siellungen auf der ganzen Lande teil. Unsere Artillerie beschädigte einen Schlepper bon starken Druck seine Partei auf die französische   Regierung be- Front zwischen der Höhe 193- Tabure und südlich von diesem Dorf. feindlichen Schaluppen, die westlich von Ariburun infolge hufs Einhaltung des Friedens ausübe, und hielt die große Sie füllten ihre Schüßengräben aus und stellten Sturmleitern auf. eines Sturmes gescheitert waren. Wir machten eine Mine Friedensrede, die seine letzte öffentliche Ansprache sein sollte. Feuer aus den Schüßengräben und Sperrfeuer unserer Batterien unbrauchbar, die der Feind bei Sedd ul Bahr auf dem linken Der Jubel, mit dem die Rede von der gewaltigen Volksmasse und Maschinengewehre hielten diefen Angriff oder Scheinangriff auf. Flügel legte. aufgenommen wurde, täuschte ihn indes nicht über den Ernst der Lage. Auf der Kaukasusfront schlugen wir in der Nacht tendes Ereignis, weder auf der Front Nabrowo- Gewgeli noch in vom 31. zum 1. verzweifelt unternommene Angriffe des Fein­Richtung Strumiga. Die Bulgaren   griffen am 30. Oftober die des an verschiedenen Stellen ab. Höhen an, die wir bei Kriwolac auf dem linken Wardaufer bejezt halten. Ihre Angriffe wurden zurückgeschlagen. Sonst nichts Neues.

Drientarmee: Im Laufe des 30. Oftober fein bedeu­

Frenchs Meldung.

Wiederaufnahme des schwedischen Dampf­London, 2. November.  ( W. T. B.) Feldmarschall French fährenverkehrs auf der Strecke Saßnih­

meldet: Der Feind beschoß am 29. Oftober abends die Strecke östlich von Ypern   heftig. Im übrigen war die Artillerie auf beiden

Trelleborg  . Safn

Nach Paris   zurückgekehrt, hatte Jaurès   Unterredungen mit ( den Regierungsvertretern) Malvy, Abel Ferry und Viviani; durch feine energischen Bemühungen brachte er es dahin, daß der Präsident der französischen Republik zur Erhaltung des Friedens eine Note an den König von England richtete. Dem Einflusse Frankreichs   und Englands gelang es auch, den Zar zu einer Depesche an den Kaiser Wilhelm   zu veranlassen, in welcher er sich seinerseits für das Schiedsgerichtsverfahren aussprach. Sonder barerweise fehlt diese Depesche in dem deutschen   Weißbuch.*) Ebensowenig Wirkung wie diese Depesche habe das An- Seiten wegen des nebligen und feuchten Wetters während der Kopenhagen  , 2. November.  ( W. T. B.) Auf der Strede erbieten auszuüben vermocht, welches Sir Edward Grey   am letzten Tage wieder weniger tätig. Die Minentämpfe dauern auf Saßniz- Trelleborg nehmen die schwedischen 31. Juli 1914 durch den englischen Botschafter in Berlin  , Sir beiden Seiten fort. Aus den Verlustlisten von sieben deutschen   Dampffähren, die einen Monat stillgelegen haben, heute die Ed. Goschen, dem deutschen   Reichskanzler unterbreiten ließ, Bataillonen, die an den Kämpfen bei Loos teilgenommen haben, regelmäßigen Tagesfahrten wieder auf. Gleichzeitig und das in dem Versprechen Grey's bestand, bei friedlicher geht hervor, daß ihre Verluste ungefähr achtzig Prozent ihrer nimmt der schwedische Dampfer Birger Jarl  ", der in dieser Zeit Erledigung der Krise für eine Abmachung zu wirken, die Stärke betrugen. zwischen Sagnik und Trelleborg   berkehrte, den deutsch  - russischen Deutschland   gegen jede feindselige Politik von seiten Englands, Austausch invalider Kriegsgefangener wieder auf. Frankreichs   und Rußlands   sicherstellen würde. Es sei will­türlich mißachtet" worden.

Der russische   Generalstabsbericht.

Englisches Torpedoboot gesunken. Petersburg, 2. November.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht Am gleichen Tage, wo jenes Anerbieten übermittelt London  , 2. November.  ( W. T. B.) Das Reutersche Bureau wurde, fiel Jaurès   in Paris   durch Mörderhand. Zum ersten Schlot, versuchten die Deutschen   vorzugehen, aber ohne Erfolg. Gibraltar   nach einem Busummenstoß, mit einem Hilfskreuzer der vom 1. November 1915. Nördlich des Kangersees, nordwestlich meldet amtlich: Das Torpedoboot 96 ist gestern in der Straße von mal erfährt der deutsche Leser hier das Folgende über die Dieser Tage hatten junge Lettische   Abteilungen auf der Front Riga   Handelsmarine gesunken. Zwei Offiziere und neun Mann werden fernere Einwirkung der ihres hervorragendsten Mitgliedes Gelegenheit, ihre große Tapferfeit bei der Feuertaufe zu zeigen. vermißt. beraubten sozialistischen Kammerfraktion auf die französische Auf der Front von Jakobstadt   wird der Artillerie- und Infanterie­Regierung:

Krieg erklären."

Der französische   Tagesbericht.

Paris  , 2. November.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern nachmittag. In der Champagne   dauerten die Stämpfe gestern abend im Gebiete von Tahure ohne Aenderung in den gegenseitigen Stellungen an. Wir machten etwa hundert un verwundete Gefangene außer denjenigen, die bereits aufgezählt waren. Man meldet keine bedeutende Aktion im Laufe der Nacht.

Die englische Zensur.

all­

Nach seinem( Jaurès  ) Tode setzten die sozialistischen   Devu- fampf etwas lebhafter. Auf der Front von Dünaburg   und weiter Nach seinem( Jaurès  ) Tode setzten die sozialistischen   Depu- südlich dauert das Artilleriefeuer an. In der Gegend von Garbo­tierten ihre Bemühungen zur Erhaltung des Friedens fort. Ihre Mehr als je wird die Einrichtung und Handhabung der eng von der Regierung bewilligten Forderungen waren: 1. bie Mobi nowka versuchten die Deutschen   Teilangriffe. Weiter füdlich bis zum lischen Zensur in Breffe und Barlament angegriffen. Bezeichnend ist, lisierung der französischen   Truppen folle nicht an der unmittel- Prypet nichts zu melden. In der Gegend von Huta Lisowska daß nach einer Meldung des Nieuwe Rotterdamsche Courant" vom baren Landesgrenze, sondern 8 bis 10 Kilometer von derselben( 11 Kilometer nordwestlich Czartorysk) ging der Feind in der Nacht 27. Oftober in London   jetzt der Zenfor als Nonsensor"( nonsens entfernt stattfinden( um gefährliche Bufammenstöße zu vermeiden; zum 31. Ottober zum Angriff über. Bu gleicher Zeit entspann sich ein gleich Unsinn) und das offizielle Preßbureau als Preßbourreau 2. die Regierung folle durch eine offizielle Ankündigung bekannt heftiger Kampf weiter füdlich in der Gegend von Nudka. Unsere Jäger( gleich Breßhenter) verspottet wird. Der New Statesman  " vom geben, daß die Mobilifierung noch nicht notwendig den Strieg bewiesen alle Angriffe, die äußerst bestimmt und heftig waren, zurüd. 23. Dltober fällt folgendes Urteil: Die englische Zensur ist deute( dies um weitere Friedensverhandlungen zu ermöglichen); Im folgenden Gegenangriff wurden 7 Offiziere und 460 Soldaten in den letzten parlamentarischen Debatten dem Lande int 3. die französische   Regierung werde dem Deutschen Reiche   keinen der Desterreicher gefangen genommen. In der Gegend westlich Ko- fcheinend ohne jedes System betrieben und scheint in den Händen ihrer ganzen Hilflosigkeit gezeigt worden. Sie wird Man wird über den Wert dieser Zugeständnisse ver- marow ist der Feind durch einen Bajonettangriff aus den Gräben scheinend ohne jedes System betrieben und scheint in den Händen bon Offizieren zu liegen, die nur deshalb zu Zensoren ernannt schtebener Ansicht sein können, jedenfalls aber gingen sie über geworfen, um die beiderseits lange gestritten wurde. In Galizien   worden sind, weil sie für jede andere Arbeit unbrauchbar sind, und alles hinaus, was die sozialdemokratischen Parlaments- belegten wir in der Nacht zum 31. 10. unter dem Schutz des Nebels nun den Blauſtift energisch schwingen, um zu beweisen, daß sie nicht vertretungen in anderen Ländern zugunsten der Erhaltung nordwestlich Tarnopol  . Der Gegner setzte sofort einen Gegenangriff wesen, zu lesen, daß aus einem Bericht der Times" die An­Teile der feindlichen Verschanzungen bei Botropiwno an der Strypa ganz überflüssig sind. Die ganze englische   Nation ist empört ge­des Friedens durchzusehen vermochten. an, wurde aber zurückgeschlagen. Nach heftigem Bajonettkampf be- erkennung deutscher Tapferkeit von der 8enjur gestrichen wurde. setzten unsere Truppen das Dorf Siemifowoe an der Strypa füd- An dem Tage, wo England nicht mehr imftande ist, die Tapferkeit westlich Tarnopol  . Ein großer Teil der Deutschen  , welche das Dorf eines Feindes anzuerkennen, hat es als Nation verspielt und ist weder für den Krieg noch für den Frieden brauchbar. verteidigten, wurden niedergemacht, die anderen wurden gefangen genommen. Die Zählung der Gefangenen und der Beute ist noch behandelt. Es gehen sogar Gerüchte, daß es der Daily Mail" ein­Die Benfur hat in lächerlichster Weise die Zeitungen verschieden nicht beendet. mal verboten worden ist, einen Bericht der Times" zu zitieren, der in der letzteren den Zenfor passiert hatte. Werden einmal die Zensur vorschriften übertreten, so pflegt nichts darauf zu folgen. Dem Star" wurde es verboten, von der Explosion der russischen Munitions fabrik in Ochta zu berichten. Die Evening News" dagegen brachten diese in der Zensur jedes System und jedes Gefühl der Verantwortung. Rom  , 1. November.  ( W. T. B.) Heutiger Kriegsbericht. Sie ist dazu da, zu verhüten, daß Nachrichten zum Schaden Eng Im Hochcordevole machte unsere Offensive neue Fortschritte im Tal- lands zur Kenntnis des Feindes gelangen fönnten, sie ist aber nicht fie auf. In der Nationalitätenfrage vertreten die sozialistischen, sprochen für ihre feste Haltung gegen die volksfeindliche Regierung Gruppen den Grundsatz der Selbstbestimmung. Trotzdem bestehen sowie für ihre gerechte Stellungnahme zur Judenfrage. Auch auch hier einige Differenzen. Ueberall ist der polnische Großgrund- gegen die antisoziale, reaktionäre Stadtduma erhob man Protest. befizer und die Großbourgeoisie taum mehr beliebt als die Russen- Die Stadtduma, die Spottgeburt eines Privilegiertenvahlrechts Herrschaft. Juden, Weißrussen   und Litauer fürchten, daß der Ein- und einer Anzahl ernannter Stadtväter, ist eine ausgesprochene fluß des Grundbesizes in einem selbständigen Polen   sie aus einer Vertretung von Hausbefiber- und Großhändlerinteressen. Bol­Unterdrückung in die andere, nicht weniger harte und schwere, nische Adlige haben darin den maßgebenden Einfluß. Die Herr­bringen würde. Polen   betrachten es fast als eine Beleidigung, schaften bekämpften u. a. die geforderte Anlage einer Trambahn, wenn jemand russisch mit ihnen spricht; Weißrussen   und Litauer um zu verhindern, daß Mieter in die Vororte abströmten und die wehven sich gegen Versuche, ihnen die polnische Sprache aufzu- Mietpreise im Zentrum der Stadt vermindert wünden. Obwohl drängen. Solche Gegenfäße erschweren naturgemäß die Arbeit die kommunalen Leistungen Wilnas kaum über dörfliche Bedürf­unserer Genossen. Ginig sind sie in der Auffassung, daß der polnische Großgrundbesizer politisch, sozial und fulturell zu den reaktionärsten Elementen gehöre. Ihm gegenüber wurde mir sogar der baltische Baron in sozialer und kultureller Beziehung als fortschrittlich gerühmt. Wo der polnische Großgrundbefizer herrsche, gäbe es keine Entwickelung, in feiner Beziehung.

*) D. h. in der Ausgabe vom 3. August 1914. Sie ist aber in die später herausgegebene Neuausgabe des Weißbuchs auf­genommen worden. Ed. B.

Aus der Arbeiterbewegung Wilnas.

III.

06. Ostpressequartier, 16. Oftober. In der Geschichte der vor- und auswärtsstrebenden Bewegun­gen in Rußland   nimmt Wilna   einen ehrenvollen Platz ein. Das Auge der russischen Reaktion schaute mit Aufmerksamkeit und Sorge nach diesem Zentralpunkt freiheitlich- geistigen Lebens. Hier holte die zarische Polizeifaust manches Opfer. Von vielen Ge­noffen höre ich hier: Auch der war in Sibirien  ! Mancher hat dort bis zu einem Jahrzehnt in der Berbannung geschnachtet. Tausende verließen Wilna  , Rußland  , Europa  , wanderten nach Amerika  , um der drohenden lebenslänglichen Verbannung oder dem Tode zu entgehen.

In der Ostsee   brachte eines unserer Torpedoboote im Riga­golf ein deutsches abgeschossenes Wasserflugzeug ein. Die Insassen wurden gefangen genommen.

Meldung der italienischen Heeresleitung. Gefchichte und wurden nicht zur Verantwortung gezogen. Es fehlt

niffe hinausgehen, sind die Mieten um 30 bis 50 Proz. höher als in Berlin  . Mit Bettelsuppen, die von Wohltätigkeitsvereinen ver­abreicht werden, speist man die Armen ab. Voraussehend, daß nach dem Abzug der Russen die Privilegiertenduma vollständig unfähig sein werde, die wachsenden sozialen Aufgaben zu lösen, forderte man die Heranziehung von Vertretern aus den bisher von der Mitverwaltung ausgeschlossenen Boltsgruppen. Höhnisch wur­den die Forderungen abgewiesen. Die polnischen Edelleute und Hausagrarier wollten sozialem Geist dauernd den Einzug in die Duma wehren. Mit dem gemeinschädlichen Verhalten der Duma beschäftigten sich die professionellen Vereine, und sie beschlossen fol­gende Resolution:" In Anbetracht der schweren Zeiten, die über Wilna   hereingebrochen find, beschließt die Versammlung energischen Kampf gegen den Lebensmittelwucher sowie gegen die Arbeitslosigkeit, die in Wilna   herrscht. Sie fordert die Durch­führung sozialer Reformen. Ueberzeugt, daß solche Aufgaben nur von einer demokratischen Stadtverwaltung durchgeführt wer­den können, erhebt die Versammlung Protest gegen die Duma, die die Forderung der professionellen Vereine auf eine Vertretung abgelehnt hat. Chne Rücksicht auf die Forderung des allgemeinen gleichen geheimen und direkten Wahlrechts erhebt die Versammlung erneut den Anspruch auf zuziehung von Vertretern aus den wirt­schaftlichen und politischen Gruppen, damit die unaufschiebbaren dringenden sozialen Reformen durchgeführt werden können. Die Versammlung betont deshalb ihre Forderung auf zuziehung von Vertretern der professionellen Vereine und der Krankenkassen." Von 7 Fachversammlungen mit über 2000 Besuchern wurde die Resolution angenommen.

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Wilna   ist die Geburtsstadt des jüdischen Arbeiterbundes und der litauischen sozialistischen   Partei. Träger der Bewegungen war Troß der widrigen Verhältnisse, trotz aller Verfolgung, trok das Kleinhandwerkertum, das auch jezt noch sehr stark vertreten der zarischen Praxis der administrativen Erdrosselung, wenn der ist. Wilna   gehört zu den Städten, in welchen die Bewegung dehnbare Kautschut der gesetzlichen Bestimmungen nicht ausreichte, zuerst aus dem Dunkel und der Enge kleiner, abgeschlossener, um die gegen brutale Unterdrückung sich Aufbäumenden zu zer­unter dem Ausschluß der Oeffentlichkeit theoretisierender Gruppen schmettern, trotz alledem blieb der freiheitliche Gedanke und Wille Heraustrat, breitere Massen des Proletariats erfaßte und sie zu lebendig. Die Formen fonnte man zerbrechen, die Gefäße der Willenskundgebungen hinriß. Im Mai 1902 veranstaltete man Bewegung zerstören, nicht aber den Geist töten. Selbst der eine große Demonstration, die ein blutiges Nachspiel hatte. Der Schrecken des Kriegs erwürgte ihn nicht. 2os von Rußland  , damalige Gouverneur v. Wall lief wahllos eine Anzahl Men- nieder mit dem zarischen Joch! das ist der beherrschende schen, ganz gleich, ob sie Demonstranten oder Zuschauer waren, Gedanke. Noch während der Ruffenherrschaft, solange noch nicht von seinen Polizisten ergreifen und auspeitschen. Dies Heldenstück die Verbindung mit Petersburg   durchschnitten war, erhob man versette einen sonst sehr ruhigen älteren armen und verheirateten Protest gegen das sinnlose Zerstören von Eigentum, gegen das bru­jüdischen Arbeiter, den Schuhmachergesellen Hirsch Leckert, in tale Verschleppen von Bewohnern Kurlands  , Litauens   und Bolens. fiebernde Erregung. Für sein letztes Geld faufte er einen Es ist schrecklich, wie besonders die Kosaken gehaust hätten, erflärte Revolver, warbete tagelang auf die Gelegenheit, um den Gouver- mir ein seit Jahren in der Bewegung stehender Litauer. Wie sie neur zu erschießen. Eine Gelegenheit bot sich ihm, der Verhaßte es in Ostpreußen   getrieben haben, so trieben sie es in Polen  , wurde verletzt, nicht gefährlich. Für den Täter hatte Rußland Litauen und in Kurland  , und sie werden es noch toller, noch schred­einen Strid bereit, er wurde erhängt. Der Arbeiterschaft be- licher treiben, wenn sie jemals nach hier zurückommen. Kosaten mächtigte sich Empörung, die in Streits zum Ausdruck kam. Die verwüsten aus Haß gegen die Kultur. Sehen sie etwas, das ihnen russische   Regierung hielt es für geboten, den Gouverneur zu ent- besser dünkt als ihr eigener Besitz und es ist nicht zu rauben, dann fernen, aber bei seiner glücklichen Veranlagung fiel er die Treppe wird es vernichtet.... Der Gedanke an die Möglichkeit eines hinauf; als Gehilfe des Ministers des Innern wirkte er weiter Wiedererscheinens der Russen und gar der Kosaken läßt hier für das garische System. manchen Menschen innerlich erzittern. Es ist eine große Zahl, von Außer dem Bund gab es in Wilna   noch eine russische, eine der sich jeder sagt: Kommen die Russen zurück, dann ist Freiheit polnische und eine litauische sozialistische Bewegung. In allen und Eigentum gefährdet, kommen die Kosaten, steht auch das Gruppen wirkten verschiedene Strömungen. Die Nationalitäten Leben auf dem Spiele. Genossen und Nichtgenossen versichern: frage spielte dabei eine große Rolle. Einigkeit herrscht in dieser Unter keinen Umständen bleiben wir hier, wenn die Deutschen  Frage auch jetzt nicht. Meinungsverschiedenheiten bestehen vor- Wilna   räumen sollten!- Nicht aus heißer Liebe zu den Deutschen nehmlich zwischen Polen   und Litauern. Sineinspielen noch Strö- wollen fie fort, der Jäger, der sie treibt, ist die Angst vor Ruß­mungen, die auf eine nationale Selbständigkeit der Weißruffen, land. Wilna   sandte noch einen anderen Protest nach Petersburg  fajt lauter Bauern, hinzielen. in die Duma Angesichts der Voraussicht, daß man bald von der Die Jahre der wilden Reaktion haben die russische   Partei ger  - Verbindung mit Rußland   abgeschnitten sein werde, forderte man trümmert. Alle nur irgendwie hervortretenden Mitglieder wur- von der Duma eine Stellungnahme mit dem Ziel einer so for den verbannt oder ins Gefängnis gesteckt. Aber auch die anderen tigen Beendigung des Krieges. Man protestiert gegen Gruppen verschonte Väterchens Faust nicht. Mußten doch allein das Verhalten der K. D.( Konstitutionelle Demokratie, Kadetten"), gemäß wiedergegebene Erklärung zu übermitteln. Von Osten im letzten Jahre 27 Mitglieder der jüdischen Arbeiterbewegung die nur von Reformen sprechen und nichts tun, um sie herbei- richten sich doch immer noch hoffnungsvolle Blicke auf die deutsche Wilna   unfreiwillig verlassen. Sibirien   oder das Gefängnis nahm zuführen. Der sozialdemokratischen Fraktion wird Dant ausge- Arbeiterbewegung. Düwell, Kriegsberichterstatter.

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Die Stadtduma will keine Reformen, damit ist für sie die Sache erledigt. Auch der Rede Lloyd Georges an die englischen Gewerkschafter gedachte man, jie gab Anlaß zu einer scharfen, mit Beifall aufgenommenen Erklärung, die der Vorsitzende des Zen­tralverbandes der professionellen Vereine im Namen des Gesamt­vorstandes abgab. Er sagte: Lloyd George   hat unterstellt, der Krieg werde von den deutschen   Gewerkschaften geführt. Das be trachten wir als eine Verleumdung, die lediglich begtvedt, die Ar­beiter und Gewerkschaften gegeneinader zu heben, damit sie als blindes Werkzeug Lloyd Georges verbrecherischen Plänen dienen. Die hiesige Arbeiterschaft weist solche Versuche mit Entrüstung zurüd! Man bat mich, den deutschen   Gewerkschaften die sinn

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