Nr. 304. 32. Jahrgang.
Aus Groß- Berlin. Bildungsbestrebungen im Kriegsjahre.
nicht besser geboten werden könnten.
Straßenunfälle. Das Opfer eines bedauerlichen Unfalles ist der Auf ein Inserat meldete sich eine Frau Witwe Trimmler und gab Hauptmann der Landwehr Kuttenthal geworden. Er wollte gegen auf das Grundstück die gewünschte hypothet. Bei gemeinschaftlichem 8 Uhr abends in der Rheinstraße in Friedenau lurz vor einem in Kaffeegeplauder wurde es der Frau T. nahegelegt, wie wenig nett der Richtung nach Berlin verkehrenden Straßenbahnzug der Linie 87 es ist, wenn der Mensch allein ist, es wurden ihr von Frau Gitsels das Gleis überschreiten, wurde jedoch von dem Triebwagen erfaßt die glänzenden Eigenschaften des Dr. Thomas und seine hervor und umgestoßen. Hauptmann K. turde vom Fanglorb aufgenommen, ragende foziale Stellung in schönsten Farben geschildert, kurz, es Die Deffentliche Bibliothek und Resehalle erlitt aber bei dem Sturz einen Bruch des linken Oberarmes. Der wurde ihr, wie sie sich ausdrückt, gewissermaßen fuggeriert, in Berlin SO., Adalbertstr. 41, hat am 24. Oftober d. J. Verunglückte fand im Kreiskrankenhause in Lichterfelde Aufnahme. daß sie ein behagliches und friedliches Leben führen ihr 16. Betriebsjahr vollendet. Der Weltkrieg, der alle öffentZirkus Busch. Wie der Krieg das gesamte öffentliche Leben tam denn auch überraschend schnell zur Verlobung, nachdem würde, wenn sie sich mit dem Dr. Thomas verheiratete. Es lichen Verhältnisse so stark beeinflußt, hat auch die Entwicklung ungünstig beeinflußt, so übt er seine Wirkungen auch auf die der Angeklagte seine Position recht glänzend geschildert hatte. Bald des Bildungsinstituts im Berichtsjahre schwer beeinträchtigt. zirzensische Kunst aus. Ist es für eine Direktion schon schwer, unter nach diesem feierlichen Atte wurde der Frau Tr. zugeredet, die Villa Der Leserkreis, der sich zum überwiegenden Teil aus gewerb- normalen Verhältnissen allmonatlich neue wirklich zugkräftige doch zu faufen, wobei ihr vorgeführt wurde, daß das Ehepaar Gitiels lichen Arbeitern( 55 Proz.) und Handelsangestellten( 22 Proz.) Spezialitäten zu gewinnen, doppelt schwer ist das in einer Zeit, wo den Bau nur auf Anregung des Angeklagten und unter dessen Verzusammensetzt, ist durch die Einberufungen zum Heeresdienst ein großer Teil des internationalen Zirkusvolles unter den Waffen pflichtung, dauernd bei ihnen zu wohnen, aufgeführt habe; anderfehr bedeutend gelichtet worden. Auch unter den weiblichen steht und die noch vorhandenen Kräfte aus nationalen Rücksichten feits sei es doch auch ein prächtiger Gedanke, als jung verheiratetes Lesern machte sich eine Verminderung der Bibliothekbenußung ist es, daß das Novemberprogramm des Zirkus Bufch wieder eine tönnen. In der Tat ließ sich Frau Tr. auch das Grundstück zu nur zu einem Teile verwertet werden können. Um so erfreulicher Baar so ruhig im eigenen Hause in einem stillen Vorort wohnen zu bemerkbar, deren Grund in der ausgedehnten gewerblichen Reihe Nummern aufweist, wie sie auch unter regulären Verhältnissen einem Preise von 38 650 W. aufhängen, auch faufte sie die gesamte Tätigkeit der Frau zu suchen ist. In der Ausleihbibliothek wurden im 16. Betriebsjahr Rubini, der Vulkanmensch, der auf dem Gebiete der Feuerfresserei Tages erzählte der Angeklagte seiner Berlobten, daß er an einem zu nennen ist vor allem Möbeleinrichtung für 9000 M. von den Eheleuten Gitsels. Eines 50 247 Bände nach Hause verliehen gegen 69 766 Bände im ganz Erstaunliches leistete. Reichen Beifall erwarben sich, um noch Vorjahr. In Verlust geraten sind 14 Bände. Von der Ge- einige der Programmnummern zu erwähnen, Martha Schauf- juristischen Werke arbeite, mit dem er in etwa vier Jahren 67 000 M. berdienen werde. Er fügte fälschlich hinzu, daß er auch schon einen samtzahl der Entleihungen entfallen 34 642 Bände auf schöne feur für ihre eleganten Produktionen auf dem schwingenden Draht Verleger habe, der am 1. April 1915 die Summe von 20000 M. erhalten und 15 605 Bände auf belehrende Literatur. An lezterer Zahl feile und Gartoni, der als armloſer Künstler das auf dieſem müsse. Er selber verfüge aber nur über 5000 M. und deshalb sei sind die einzelnen Wissenszweige in folgender Weise beteiligt: er in der peinlichen Lage, sie um ein Darlehn von 15 000 m. gegen Geschichte und Lebensbeschreibungen 3478, Geographie 1710, Im Apollo- Theater wirken auch im neuen Monatsprogramm die Schuldschein zu bitten. Er könnte das Geld ja von einer 67jährigen Naturwissenschaften 3058, Rechts- und Staatswissenschaften, Kabarettistinnen Claire Waldoff und Guffy Holl als Antipoden. Berwandten erhalten, er müßte diese dann aber heiraten und dies Volkswirtschaft 1504, Gewerbefunde, Technik 2336, Philosophie, während jene ihre Ode an die Laubenkolonie in ihrer Berliner Art wolle er nicht. Frau Tr. glaubte diesen unwahren Angaben und Religion, Pädagogit, Sport 1828, Stunst, Musit, Literatur- diese ihre Kollegin vom Bau in der ergöglichsten Weise. Zu den Nun ereignete sich folgendes Ueberraschende. Kurze Zeit vor dem näfelnd und schnoddrig allabendlich vorträgt, fopiert und parodiert ließ sich verleiten, dem Angeklagten 15 000 m. bar auszuhändigen. geschichte usw. 1691 Bände. Die verlangten wissenschaftlichen bisherigen Kräften gefellen sich die effems in ihrem Zeitbild Tage, an dem er die 15000 m. erhalten hatte, reifte der Angeklagte Bücher machten im Berichtsjahre 31 Proz. aller Entleihungen Die Artistenfinder"," die eraft und tadellos arbeiten. Paul Jülich mit der Frau Gitsels nach Danzig , wohin diese übersiedelte. Dort aus. Insgesamt sind im 16. Jahre 59 275 Bände in und stellt sich im ersten Teil als Huntorist vor, während er im zweiten hin hatte er auch seine in der Villa in Hohen- Neuendorf befindlichen außer dem Hause entlehnt worden; in den 16 Betriebsjahren Teil mit seinen Refruten die Lachmuskeln der Zuschauer in Be- Sachen mitgenommen. Als er dann zurückgekehrt war, nahm er zusammen 1 118 468 Bände. wegung setzt. Tüchtiges auf dem Drahtseil leisten die Geschwister die 15 000 m. in Empfang und seit diesem Tage hat Die Lesehalle wurde im 16. Betriebsjahre von 40 945 Birkeneder und die Barra Truppe in ihrem fomischen Instru- Frau Tr. ihren Verlobten erst gestern im Gerichts. Personen gegen 64 594 Personen im Vorjahre, und zwar mentalaft. gebäude zum ersten Male wiedergefehen. Er teilte 38 226 Männern und 2719 Frauen, in den 16 Jahren zu- Wer ist die Tote? Am 1. d. M. wurde aus dem Tegeler See ihr nämlich mit, daß er einen nach Ansicht der Anklage von sammen von 987 779 Personen besucht. Die Zahl der hier in der Nähe der Spandauer Straße die Leiche einer unbekannten welchem er vor einer Verbindung mit ihr gewarnt wurde, ihm selbst bestellten anonymen Brief erhalten habe, in ausliegenden periodischen Schriften beträgt, da eine Anzahl Frauensperson gelandet, die bis zwei Wochen im Waffer gelegen da fie alle möglichen schlechten Eigenschaften habe. Er erklärte ihr, ihr Erscheinen während der Kriegszeit eingestellt hat, 558 Bei- baben kann. Die nach der Tegeler Leichenhalle gebrachte Tote ist daß er fofort nach ihrer Heimat Königsberg fahren werde, um die tungen und Zeitschriften jeder Art und Richtung. Die im etwa zwanzig Jahre alt, klein, ſchlant, hat braune Augen, dunkles erforderlichen Feststellungen zu machen. In Wirklichkeit fuhr er aber Lesesaal aufgestellte, 2258 Bände zählende Nachschlagebibliothek schwarzen Strümpfen und Schnürschuhen, Brosche, fliegenden Adler Nun wurde Frau Tr. doch ängstlich und schrieb einen Brief an Frau Haar und ist bekleidet mit dunkelblauem Rock, schwarzkarierter Bluſe, wieder nach Danzig zurück und ließ nichts mehr von sich hören. wurde von den Besuchern in umfassender Weise zu Rate barstellend, darunter Eisernes Kreuz hängend. Anscheinend liegt Gitsels, in welchem sie die Befürchtung aussprach, einem Heiratsgezogen. Selbstmord vor. Erkenner der Toten wollen sich bei der Tegeler schwindler zum Opfer gefallen zu sein. Auf diesen Brief hin löste Polizei melden. der Angeklagte kurzerhand die Verlobung auf. Dies der Sach verhalt.
Die Gesamtzahl der Besucher, die im 16. Betriebsjahre Bibliothek und Lesehalle benutten, belief sich auf 91 192 Perfonen. Seit der Eröffnung vor 16 Jahren haben insgesamt 1962 973 Personen das Institut aufgesucht.
Die Deffentliche Bibliothek und Lesehalle, die jedermann 31 unentgeltlicher Benutzung offensteht, ist werttäglich von 5-10 Uhr abends, an Sonn- und Feiertagen von 9-1 und 3-6 Uhr geöffnet.
Der erste fleischlose Tag.
Dem fettlosen Montag, der seine Wirkungen nur in den Gast- und Speisewirtschaften ausübte, ist der fleischlose Dienstag gefolgt. Schon nach außen machte er sich bemerkbar. Die Fleischerläden waren durchweg geschlossen, da die in ihnen feilgebotenen Fleisch- und Wurstwaren unter das Verkaufsverbot fallen. Auch an den Fleischständen in den Markthallen herrschte Ruhe, alle hatten geschlossen. Dagegen waren die Fischstände von Käuferinnen belebter als sonst am Dienstag. Am Freitag wird sich diese Erscheinung wiederholen. Die Käsehandlungen wurden besser als sonst besucht, um anstatt Wurstbelag Käsebelag zu kaufen. Die Speisezettel der Gastwirtschaften und Restaurants sind auf den fleischlosen Tag zu geschnitten. In die einzelnen Haushaltungen fann man nicht hineinsehen und feststellen, wo im Hinblick auf den fleischlofen Tag bereits am Montag Fleischborrat angehäuft ist. Wo bisher schon die fleischlosen Tage Regel waren, hat der fleischlose, Tag eine Aenderung in der Lebenshaltung nicht herbei. geführt.
70 Pferdediebstähle.
Gebiete bisher Gebotene weitaus übertraf.
-
alte Arbeiter Friedrich led. Dieser war zur Verbüßung von zwei Kleine Nachrichten. Im Gefängnis erhängt hat sich der 62 Jahre Wochen Haft in das Stadtvogteigefängnis in der Dirdienstraße eingeliefert worden. Als der Wärter gestern abend gegen 7 Uhr feine Belle aufschloß. fand er den Häftling tot auf. Er hatte sich am Bellenfenster erhängt. Aus einer Eierkiste heraus verhaftet wurde ein junger Einbrecher, der in der vergangenen Nacht in der Mendelsjohnstraße festgenommen wurde. Eine Warenschwindlerin, die eine ganze Reihe hiesiger Geschäftsleute zum Teil empfindlich ge= schädigt hatte, wurde durch die Aufmerksamkeit eines Kaufmanns dingfest gemacht. Die Kriminalpolizei stellte fest, daß die Verhaftete ihre Schwindeleien nur begangen hatte, um ihren Geliebten zu unterstützen, was sie mit ihrem Gehalt sie war Kontoristin nicht fonnte.
-
-
Aus den Gemeinden.
Milchbezug in Charlottenburg .
Der heute tagenden Stadtverordnetenversammlung wird vom bezuges unterbreitet. Danach ist es vom 15. November ab den im Magistrat eine Vorlage über die zukünftige Regelung des MilchStadtfreis Charlottenburg vorhandenen Betrieben, in denen gewerbs mäßig Milch im Kleinhandel verkauft wird, untersagt, werttäglich vor 10 Uhr, an Sonn- und Feiertagen vor 9 Uhr vormittags den gemäß Abs. 2 für die Milchkarteninhaber bereit zu haltenden Vorrat Milch an solche Personen abzugeben, die nicht im Besitz der vom Magistrat ausgestellten Milchkarten find. Bis zu dieſem Zeitpunkt haben diese Betriebe die Hälfte ihres Tagesmilch vorrates den In habern von Milchkarten spätestens von 7 Uhr morgens ab zur Vers fügung zu halten und an diese in diesem Umfange in den durch die Milchkarten gefennzeichneten Mengen abzugeben.
farten im freien Handel abgesetzt werden. Ter nach dieser Zeit vorhandene Milchvorrat kann ohne Milch
-
-
Der Angeklagte bestritt, darauf ausgegangen zu sein, die Tr. zu schädigen; die 15 000 m. habe er nicht durch Vorspiegelung falscher Tatsachen erlangt; wo aber das Geld geblieben, wollte er nicht sagen und deutete bloß an, daß er es zur Ablösung eines früheren Verhältnisses gebraucht habe. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu neun Monaten Gefängnis unter Anrechnung von 1 Monat auf die Haft, die aufgehoben wurde.
Harte Strafen.
-
In Bayern ist auf Grund des Kriegszustandsgesezes verordnet, daß landwirtschaftliche Arbeiter ihre Stellung nicht ohne Einwilligung ihres Dienstherrn oder ohne wichtigen Grund vor Abschluß der Erntearbeit verlassen. Wegen Vergehens gegen diese der Freizügigkeit der Arbeiter entgegenstehende Verordnung sind eine Reihe Verurteilungen erfolgt. Am Montag hatte sich das Reichsgericht wieder mit drei derartigen Anklagesachen zu befassen. In allen drei verwarf es die Revision der verurteilten Arbeiterinnen.
magd Therese Himmelstoß zu einem Monat Gefängnis Das Landgericht II in München hat am 15. Juli die Dienst verurteilt, weil sie am 24. März den Dienst einer Befizerin trop deren Widerspruches verlassen hatte. Wegen ähnlichen Vergebens ist die Landwirtstochter Marie Simon und deren Mutter, erstere zu einer, lettere zu drei Wochen Gefängnis vom Landgericht Meiningen verurteilt. Das Landgericht Aschaffenburg erkannte wegen gleichen Bergebens gegen die verehelichte Katharina Nüchter in Frankfurt a. M. auf einen Tag Gefängnis.
Aus aller Welt.
Maßnahmen gegen Lebensmittelwucherer.
Der Bevölkerung werden auf Antrag Milchfarten zur Verfügung gestellt, die gegen Bezahlung zum täglichen Bezug bis zu 1 Liter Milch für 1 sind unter einem Jahr, bis zu 3 Liter Milch für Kinder vom 1. bis vollendetem 4. Lebensjahr und bis zu 1 Liter Milch Wegen Ueberschreitung der Höchstpreise für Weißkohl um 40 f. für Kinder vom 4. bis vollendetem 14. Lebensjahr berechtigen. An verurteilte die Straffammer in M. Gladbach den Landwirt andere Perionen, denen ärztlicherseits der Genuß von Milch in be- hommen( Lobberich ) zu zwei Monaten, deffen Tochter stimmten Mengen verordnet wird, tönnen gleichfalls Milchfarten zu einem Monat, den Landwirt Solter aus Borst au sechs ausgegeben werden. Wochen Gefängnis.
Der Schrecken der Fuhrwerksbefizer war ein 31 Jahre alter Kutscher" Paul Schulz, ein schon oft bestrafter Mensch, der in der legten Zeit mindestens 70 Pferdediebstähle verübte, bis er jetzt endlich ergriffen wurde. Schulz nahm unter allen möglichen Namen Kutscherstellungen nur zu dem Zwecke an, Pferde in die Hände zu bekommen, sie zu stehlen und zu Geld zu machen. Papiere aller Art fertigte er sich jedesmal auf einen anderen Namen selbst an und fälschte sie mit allen möglichen Stempeln, die er ebenfalls mit eigener Hand herstellte. Die erbeuteten Pferde steate er zunächst hier und da unter, bis er eine Ges Die Ausgabe von Milchkarten erfolgt durch Vermittlung der Das Schöffengericht in Köln verurteilte den dortigen Großlegenheit fand, sie an den Mann zu bringen. Vor einigen Tagen Hausbefizer auf Antrag bei der zuständigen Brotkommission. Das schlächter Peter 2ummerzheim zu vierzehn Tagen Ge wurde wieder ein Gespann im Werte von 3000 M. gestohlen. Ein Alter der Kinder, für die Milchfarten beantragt werden, ist auf Ber- fängnis, weil er Rinderfett pro Kilo für 4 Mart angeboten und Kriminalbeamter stieß nun in einer Wirtschaft in der Gollnowstraße, langen durch Vorlage amtlicher Ausweispapiere( Standesamts schließlich für 3,60 Mart abgegeben hatte, aber erst, nachdem ihm in der Pferdehändler zu verkehren pflegen, auf einen Mann, der ein urkunden usw.) nachzuweisen. Die Milchkarte ist nicht übertragbar. der Stäufer auch einen balben Ochsen abgekauft hatte. Das Gericht Gespann für 1100 M. anbot. Er erklärte das damit, daß er am Anträge von Personen, denen ärztlicherseits der Genuß von Milch nahm an, daß sich der Angeklagte einen übermäßigen Gewinn ber nächsten Tag plötzlich zum Heere einrücken müsse und so gezwungen berordnet wird, sind unter Beifügung des ärztlichen Attestes an die schafft hat. sei, die Tiere zu verkaufen. Der Mann fand auch einen Käufer, mit Lebensmittelabteilung des Magistrats zu richten. Das Landgericht in Erfurt verurteilte die Milchhändlerin Zuwiderhandlungen gegen diese Verordnungen werden mit Ge- Marie Hoffmann aus Büßleben zu einem Monat dem er handelseinig wurde. Bevor aber das Geschäft zum Abschlußfängnis bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 1500 M. Gefängnis. Die Verurteilte hatte der Milch Wasser zugesetzt, tam, bat ihn der Kriminalbeamte über dieses und jenes um Auskunft. bestraft. Der Mann nannte sich jetzt Dahlheim und behauptete, daß er in Stopenhagen geboren sei. Zur größten Ueberraschung aller Anweienden aber kannte er feinen Geburtstag nicht und behauptete Wie wir schon berichteten, hat die Stadt am Oberhafen an der auch, daß er des Schreibens nicht kundig sei. Der Beamte brachte Lahnstraße eine Kartoffelverfaufsstelle eingerichtet, in der gegen Beihn jetzt zur Wache. Unterwegs versuchte nun der Verdächtige zugsscheine gute Speisekartoffeln in Mengen von 1 bis zu 3 Zentnern einen Pfandschein zu zerreißen und wegzuwerfen. Der Beamte hob je nach der Größe der Familien zum Preise von 3,50 M. pro aber die Feßen auf, stellte sie wieder zusammen und ersah aus dem Zentner abgegeben werden. Daneben kommen in vier weiteren Schein, daß ein Mädchen namens Gallinat einige Wirtschaftssachen wobei der Preis 40 Pf. für je 10 Pfund beträgt. Mit Rücksicht auf Stellen Kartoffeln in einer Höchstmenge von 30 Pfund zum Verkauf. berfest hatte. So ermittelte man die Wohnung des Mädchens, in die bei umfangreichen Lagerbeständen bestehende Verderbnisgefahr der auch„ Herr Dahlheim aus Kopenhagen " hauste. Dieser entpuppte empfiehlt der Magistrat, von dem Kartoffeleinkauf bereits jetzt aus fich als der lange gesuchte berüchtigte Pferdedieb Paul Schulz. In reichenden Gebrauch zu machen. der Behausung in der Weberstraße hatte er auch die Werkstatt, in der er sich die Papiere fälschte. Seine Geliebte ist ein ostpreußischer Flüchtling, dem er die Ehe versprochen hatte. Beide waren bei der Polizei nicht gemeldet.
Neuköllns Kartoffelversorgung.
Gerichtszeitung.
Ein Doctor juris als Heiratsschwindler.
um
-
fönnen"!
wie sie sagte ihre Kundschaft voll befriedigen zu Die Polizeidirektion in Metz hat dem Kaufmann Artur Etlin dortselbst auf Grund der Bundesratsverordnung zur Fern haltung unzuverlässiger Personen vom Handel den ferneren andel mit Butter unterfagt. Etlin hatte an eine Kan tinenverwaltung 50 Pfund Butter zum Preise von 3 M. das Pfund verkauft. Der Höchstpreis betrug aber nur 2,90 m.
Schentelbach in Me angewandt, der ebenfalls Butter zu Dieselbe Maßnahme wurde gegen den Kaufmann Mag höheren Preisen verkauft hatte, als nach dem festgesetzten Höchstpreise zulässig war.
Auch das Bezirksamt in Wolfstein ( Niederbayern ) mußte diese Verordnung gegen zwei Personen in Anwendung bringen. Es sind dies der Nahrungsmittelhändler Johann Wagner und die Nahrungsmittelhändlerin Franzista Hobelsberger, beide in Perlesreut .
Ein Zusammenstoß eines Leichenwagens mit einem StraßenEin Familiendrama hat sich am Dienstagmorgen in München bahnzuge ereignete sich am Montag gegen 1/47 Uhr abends in abgespielt. Der Kanzlist Johann Schreiber erfchoß seine Frau Bantow. Dort bog an der Ecke der Berliner und Kissingenstraße Ein Doctor juris und juristischer Repetitor stand gestern und dann sich selbst. Den Grund bildeten Streitigkeiten wegen der ein Leichenwagen, auf dem sich ein Sarg befand, kurz vor einem in unter der Anklage eines recht heimtückischen Heiratsschwindels unehelichen Kinder, die von beiden Seiten in die Ehe gebracht worden waren. der Richtung nach Nieder- Schönhausen fahrenden Straßenbahnzug vor der 3. Straffammer des Landgerichts III. der Linie 49 auf das Gleis und wurde, da der Fahrer vergeblich Der Angeklagte Dr. jur. Dstar Thomas betrieb bis April Berhaftung eines Dresdener Rechtsanwalts. Auf Ersuchen des feinen Zug auf jo furze Entfernung zum Stehen zu bringen versucht 1915 ein juristisches Repetitorium; fein Bureau befand sich in der Dresdener Untersuchungsrichters ist in Berlin- Schöneberg der Rechtshatte, angefahren. Infolge des Anpralls stürzten der Kutscher Funk Johannisstr. 4, er wohnte bei dem ihm eng befreundeten Ehepaar anwalt Franz Nettte verhaftet worden. N., der aus der Liste und sein Begleiter Dolfe vom Leichenwagen, famen jedoch mit ganz Gitiels in Hohen- Neuendorf , die sich dort eine Villa erbaut hatten. der Dresdener Rechtsanwälte gestrichen worden ist, soll Unters geringen Hautabschürfungen davon. An dem Leichenwagen wurden Der Ehemann G., der zur Marine eingezogen worden war, hatte schlagungen an einer Verwandten begangen haben. Er spielte in der die Vorderachse und das Verdeck zerbrochen, am Bahnwagen zwei den Angeklagten zum Generalbevollmächtigten ernannt, der nun Dresdener Gesellschaft eine große Rolle, weshalb ein Verhaftung Scheiben zertrümmert. nach Fertigstellung der Villa die Hypothekenregulierung vornahm. bedeutendes Aufsehen erregt."