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Nr. 309.

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Telegramm Adreffe: Sozialdemokrat Berlin  .

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morigplag, Nr. 151 90-151 97.

Montag, den 8. November 1915.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morikplatz, Nr. 151 90-151 97.

Deutsche   Truppen dicht vor Krusevac.

Das neue griechische Ministerium.

Athen  , 7. November.  ( Meldung der Agence Havas.) Das neue Kabinett wurde unter dem Vorsitz von Sku ludis ge­bildet, der das Ministerium des Aeußeren übernimmt. Die übrigen Mitglieder des Kabinetts Zaimis werden beibehalten. Das Kabinett wird morgen den Eid leisten.

Deutsche   U- Boote im Mittelmeer  .

Paris  , 6. November.  ( W. T. B.) Eine Mitteilung des Marineministeriums besagt, daß aus dem atlanti­schen Ozean kommende feindliche Unterseeboote die Meerenge von Gibraltar durchfahren haben, wahr­scheinlich in der Nacht vom 2. zum 3. November. Sie ver­sentten am 4. November auf der Höhe von Arzen den französischen Dampfer Da hra" und in der Nähe von Kav Ivi den französischen   Dampfer Calvados" und den italienischen Dampfer Jonio". Die Besatzungen der Dahra" und des Jonio" wurden gerettet; von der Besazung des Calvados" ist man ohne Nachricht.

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Algier  , 6. November.  ( W. T. B.) Nach einer Meldung der Agence Havas" hat ein deutsches Unterseeboot am Frei­tag den französischen   Dampfer Sidi Ferruch" vierzig Meilen bon Algier   entfernt beschossen und versenkt. Die Besazung bon 28 Mann ist in Algier   eingetroffen.

Kitchener Befehlshaber der Mittelmeer­Streitkräfte?

London  , 6. November.  ( W. T. B.) Meldung des Reuterschen Bureaus. Von maßgebender Seite werden die Gerüchte über Kitchener mit der allergrößten Entschiedenheit in Abrede gestellt. Es sei nicht nur unwahr, daß Kitchener zurüdgetreten sei, sondern es sei auch unwahr, daß er jemals dem König seinen Rücktritt an­geboten habe. Reuters   Sonderdienst meldet, die Nachricht von Kitcheners Abgang habe in London   großes Staunen erregt, das sich aber nach dem offiziellen Dementi sofort gelegt habe. Einem Blatte zufolge soll Kitchener tatsächlich das Kriegsamt verlassen haben, aber mur um eine höchst wichtige militärische Stelle zu übernehmen. Es sei allgemein bekannt, daß Kitchener Sachverständiger für die Angelegenheiten des nahen Ostens sei. Einige Blätter erwarten, daß er die Leitung der militärischen Aktion im Mittelmeer   übernehmen werde. Nitcheners Anwesenheit im Kriegsministerium sei nicht mehr so notwendig wie zu Beginn des Krieges, so daß er sich anderen wichtigeren Fragen widmen könne, die seiner Begabung noch mehr entsprächen. Wie verlautete, werde in Baris vielleicht ein gemischter Generalstab aufgestellt werden, der die verschiedenen militärischen Fragen erledigen werde. Das Gerücht, daß Kitchener den Oberbefehl der britischen Armee in Frankreich   übernehmen solle, entbehre jeder Begründung.

Meldung des türkischen Hauptquartiers.

Konstantinopel  , 7. November.  ( W. T. B.) Das Haupt­quartier teilt mit: An der Dardanellenfront dauerte der übliche gegenseitige Feuerkampf an. Zwei feind­liche Kreuzer und ein Monitor bei Ari Burun sowie ein Kreuzer bei Sedd ul Bahr beschossen mit Unterbrechung unsere Stellungen. Unsere Artillerie zerstörte ein feindliches Muni­tionsdepot bei Kutschuk Kemifli und ein Maschinengewehr in der Artillerieſtellung des Feindes bei Ari Burun.

An der Kaukasusfront im Abschnitt von Narman und in der Umgebung von Milo wurden starke feindliche Patrouillen durch unsere Gegenpatrouillen vertrieben. Sonst ist nichts zu melden.

Beschlagnahme von Lebensmitteln usw. in Frankreich  .

Paris  , 7. November.  ( W. T. B.) Der Minister des Innern brachte in der Kammer einen Gesetz antrag ein, der die Bürgermeister und gegebenenfalls die Präfekten   er­mächtigt, während des Krieges alle Lebensmittel, Heizmaterial und Beleuchtungsmaterial ab­zuschätzen und mit Beschlag zu belegen. Verstöße gegen die behördlichen Entschlüsse werden mit Geldbuße bis zu 10 000 Francs oder Gefängnis bis zu einem Jahre bestraft.

Meldung der italienischen Heeresleitung.

Meldung des Großen Hauptquartiers.

mtlich. Grokes Hauptquartier, den 7. November 1915. 3. Z. B.)

Westfisher Kriegsschauplah.

Nichts Neues.

Deftlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenbura. Südwestlich und südlich von Riga   wurden mehr­fache rassische Teilangriffe abgeschlagen. Vor Düna= burg scheiterten feindliche Angriffe bei Illurt und zwischen Swenten- und Ilsen- See.

In der Nacht vom 5. zum 6. 11. waren die Rasen nordwestlich des Smenten- Sees durch nächtlichen Ueber­fall in unsere Stellung eingedrungen; sie sind gestern wieder hinausgeworfen.

Heeresgruppe

des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayess. Die Lage ist unverändert.

.Heeresgruppe des Generals von Linkingen. Nordwestlich von Czartorysk wurden bei einem ab­geschlagenen feindlichen Angriff 80 Gefangene gemacht und ein Maschinengewehr erbeutet.

Balkan  - Kriegsschauplah.

Desterreich- ungarische Truppen haben den Feind von der Gracina- Höhe( 12 Kilometer nordwestlich von Jwan­jica) zurückgedrängt und sind im Tal der westlichen Mo­raba über Slatina hinaus vorgedrungen.

Beiderseits von Kraljewo ist der Flußübergang erzwungen. In Kraljewo, das nach heftigem Straßen­kampf von brandenburgischen Truppen genommen wurde, find 130 Geschüße erbeutet.

Destlich davon gingen österreich- ungarische Truppen vor und machten 481 Gefangene.

Unsere Truppen stehen dicht vor Krnjevac. Die Armee des Generals von Gallwit nahm gestern über 3000 Serben gefangen, erbeutete ein neues englisches Feld­geschütz, viele beladene Munitionswagen, 2 Verpflegungs­züge und zahlreiches Kriegsmaterial.

Oberste Heeresleitung.

*

Der österreichische Generalstabsbericht.

Wien  , 7. November.  ( W. T. B.) Amtlich wird verlaut­bart: 7. November 1915:

Russischer Kriegsschauplatz. Südöstlich von Wisniowczyk an der Strypa und nordwest­lich von Dubno   schlugen unsere Truppen starke russische   An­griffe ab. Bei Wisniowczyk war es der siebente Angriffsver­such, den die Russen in den letzten vier Tagen gegen dieses Frontstück gerichtet haben. Sonst im Nordøsten nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplah.

Die Lage ist unverändert. Alle Versuche des Feindes, unsere Stellungen im Abschnitte von San Martino zu durch­brechen, find gescheitert.

Südöstlicher Kriegsschauplatz.

Die Montenegriner versuchten, die ihnen in den letzten Tagen entrissenen Stellungen zurückzugewinnen. Ihre Angriffe scheiterten. Die im Moravicatale vordringende öster­reichisch- ungarische Kolonne befindet sich im Angriff gegen die Höhen nördlich von Jwanjica. Südöstlich von Cacak warfen wir den Feind über den Glogovaci Vrh zurück. Bei der Ein­nahme von Kraljevo   durch die Deutschen   wurden hundert­dreißig serbische Geschüße eingebracht. Die südöstlich der Gruza- Mündung kämpfenden t. u. t. Truppen haben gestern fünfhundert Serben gefangen genommen. Die Armee des Generals von Gallwig erreichte unter Kämpfen nördlich von Krusevac das Tal der westlichen Morava  .

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

front dauerte gestern der Artilleriekampf fort. Abgesehen von einem Angriffe gegen Zagora im Verlaufe des Vormittags, der sofort Rom  , 6. November.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht: Jm abgewiesen wurde, ließ die feindliche Artillerie keine Tätigkeit er­Daonetal ging eine unserer Abteilungen auf das linke Ufer des kennen. Die Unsrigen setzten trotz des strömenden Regens uner­Chiese über und griff die Stellungen von Malga Stabalone nörd- müdlich ihre Befestigungsarbeiten fort. In der Gegend des Monte lich vom Berge Lavanech an. Sie vertrieb den Gegner und brachte San Michele brachte uns ein glänzender Angriff in den Besitz einer ihm Verluste bei. Im Ledrotal nahm die feindliche Artillerie das starken feindlichen Verschanzung. Wir machten 154 Gefangene Feuer gegen die Dörfer des Bedens von Bezzecca   wieder auf, und erbeuteten zahlreiche Munitionstisten und anderes Kriegs­Cadorna richtete Schaden an und verursachte Brände. Längs der Isonzo  - material.

Berliner   Kriegswahlen.

Die gestern stattgefundenen Ergänzungswahlen zur Stadtverordnetenversammlung gingen unter größerer Wahl­beteiligung vor sich, als manche Genossen angenommen hatten. Schwache Beteiligung wird immer dann eintreten, wenn die Sicherheit der Wahl von vornherein gegeben ist, wie das gestern der Fall war. Der Besitzstand sollte bleiben, wie er war und infolgedessen waren nirgends Gegenkandidaten auf­gestellt worden. Von einem Wahlkampf war keine Rede; fonnte auch nach Lage der Sache nicht die Rede sein. Dazu kam, daß diesmal ohne Wählerlisten gearbeitet wurde. Es wäre auch eine überflüssige Mühe gewesen, die obendrein mit hohen Kosten verknüpft gewesen wäre, Wählerlisten zu be­schaffen, da Zehntausende in den Listen stehen, die sich draußen im Felde befinden. Dieser Umstand mußte von vornherein einen starken Einfluß auf die Wahlbeteiligung ausüben. Wir mußten uns ausschließlich auf das Pflichtgefühl der Partei­genossen verlassen. Und wenn es auch bei zahlreichen Ge­nossen feines Hinweises auf ihre Pflicht bedarf, so nötigt doch Saumseligkeit und Bequemlichkeit manchen Genossen zur Ver­nachlässigung der Parteipflicht. Gestern fehlte alles, was mahnend auf die Wähler wirken konnte. Die sonst von den Wahlparteien verbreiteten Wahlaufforderungen, insbesondere die roten Zettel mit der Bezeichnung: Eilt! An einigen Stimmen hängt das Resultat! Kommen Sie sofort zur Wahl!" waren gestern verschwunden. Wenn man alle diese Umstände berücksichtigt, so ist das Stimmenergebnis recht an­nehmbar.

Nur langsam traten die Wähler an den Wahltisch. Man fonnte sich gemächlich Zeit nehmen. Nirgends Gedränge. Der Wahlvorstand konnte in aller Ruhe seines Amtes walten. Schwerer hatten es eigentlich die Blockführer, die außer der Stimmabgabe den Namen des Wählers notieren sollten, weil die Wählerliste fehlte.

Der Ausfall der Wahl war von vornherein nicht zweifel­haft. Unsere Genossen wurden in den 16 Bezirken gewählt, während im 48. Kommunalwahlbezirk der bürgerliche Kan­didat Hotelbesitzer Leis infolge der beschlossenen Stimment­haltung unserer Genossen sein Mandat behielt. Eine Aende­rung des bisherigen Besißstandes tritt nur insofern ein, als an Stelle des verstorbenen Genossen Tolksdorf Genosse Paul Hoffmann tritt, während für den verziehenden Genossen Paul Dupont Genosse Ewald kandidierte, der bereits Stadtverord­neter ist, aber in Rücksicht auf die Hausbesißerqualität im 6. Bezirk aufgestellt wurde, während Genosse Karl Hetzschold als Nichthausbesitzer im 40. Bezirk, dem bisherigen Ewald­schen, gewählt wurde.

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Es sind gewählt und haben Stimmen erhalten:

4. Kommunalwahlbezirk: Stadtverordneter Woldersky 432. 6. Kommunalwahlbezirk: Stadtverordneter Ewald 600. 10. Kommunalwahlbezirk: Landtagsabg. Paul Hoffmann 1831. 11. Kommunalwahlbezirk: Stadtverordneter Stadthagen   1729. 12. Kommunalwahlbezirk: Stadtv. Wilhelm Mann 1259. 17. Kommunalwahlbezirk: Stadtv. Paul Schneider 943. 18. Kommunalwahlbezirk: Stadtv.Wilhelm Börner 1300. 19. Kommunalwahlbezirk: Stadtverordneter B. Bruns 1129. 20. Kommunalwahlbezirk: Stadtverordneter Leo Zucht 1369. 34. Kommunalwahlbezirk: Stadtv. Johann Barthelmann 1357. 36. Kommunalwahlbezirk: Stadtverordneter Adolf Ritter 523. 39. Kommunalwahlbezirk: Stadtv. Dr. Oskar Cohn 784. 40. Kommunalwahlbezirk: Stadtv. Gewerkschaftsangestellter Karl Seßschold 1539.

43. Kommunalwahlbezirk: Stadtv. Emil Kerfin 1420. 45. Kommunalwahlbezirk: Stadtv. Dr. Kurt Rosenfeld   1154. 47. Kommunalwahlbezirk: Stadtv. Heinrich Metzke 1000. Die sozialdemokratische Fraktion im Rathause ist 45 Mit­glieder start.

Unzulässige Ablehnung von Wählern.

Im 3. Teil des 39. Bezirks lehnte der Wahlvorsteher die Stimmabgabe der zum Heeresdienst eingezogenen Wähler ab, trop­dem Protest dagegen erhoben ist, da die betreffenden nicht aktive Soldaten waren.