der das Zuschnüren besorgt, und der. der es sich gefallen laßt. Erduldet ein Mensch ruhig, daß ein anderer ihm die Kehle zuschnürt, nun so beweist daS freilich noch nicht, daß er über- Haupt nicht mehr lebensfähig war, wohl aber, daß er zu schwach, zu kraftlos war, um den Angreifer abzuwehren und ihm daS Kehlezuschnüren zu versalzen. Und dasselbe gilt von der Internationale. Wenn der Krieg ihr gleich ohne eigent- liche Gegenwehr die Kehle zuzuschnüren vermochte, dann muß sie doch wohl im ganzen ein recht schwächliches, unWiderstands- jähiges Gebilde gewesen fem. Und der„nationalistische Geist*? Nun, wenn Kautskys Ansicht richtig wäre, daß das Funktionieren der zweiten Jnter- nationale tatsächlich an diesem Geist gescheitert sei, so könnte daraus sicherlich nicht geschlossen werden, daß diese Jnter- nationale eine widerstandsfähige Organisation gewesen ist. Dann hat vielmehr Max Adler mit seinem vorhin zitierten Ausspruch völlig recht, daß trotz ihres nahezu fünfundzwanzig- jährigen Bestehens die zweite Internationale sich noch immer nicht zu einer wirklichen Internationale zu entwickeln vermocht hätte, sondern die nationalen Interessen und Aufgaben dort eine„unübersteigbare Schranke" geblieben wären, wo„sie einem internationalen Bedürfnis entgegenzutreten schienen*. 3. Damit kommen wir zur dritten Streitftage:„Ist es angebracht, die Internationale möglichst bald wieder in der alten Weise zu rekonstruieren, oder ist eS politisch vernünftiger, sie in anderer festerer Weise wieder aufzubauen, selbst wenn solcher Neuaufbau eine längere Zeit erfordern sollte V Glaubt KautSky tatsächlich, daß in der neuen imperiali- stischen Entwicklungsperiode, der wir entgegengehen, keine kriegerischen Konflikte zwischen den Großstaaten mehr aus- brechen können und der sogenannte„nationalistische Geist* nach dem Kriege einfach wieder verduftet? Wenn nicht, meint er dann, daß der in alter Weise wieder hergestellte Bau der Internationale sich gegen neue Stürme widerstandsfähiger er- weisen werde? Jedenfalls liegt die Folgerung viel näher, daß selbst, wenn der verlangte schnelle Wiederaufbau gelingen sollte— was nach meiner Ansicht noch recht fraglich ist— der mühsam wieder zusammengefügte, verschmierte und verputzte Bau noch viel schwächlicher und baufälliger sein werde, als vor dem Kriege. Es gehört schon ein ungemein starker Glaube dazu, anzunehmen, die durch den Krieg geweckten Gegensätze würden alSbald spurlos wieder verschwinden! Freilich ein solcher Neuaufbau der Internationale auf festerem Fundament und mit veränderter Struktur erfordert — das gebe ich Kautsky offen zu— eine längere Bauzeit. Er läßt sich nicht so leicht Hochwerfen, wie eine einfache Wieder- Herstellung der zweiten Internationale. Tatsächlich bildet diese Frage den wichtigsten Streitpunkt zwischen Kautsky und mir. Als Beispiel möchte ich nochmals auf das Bild vom umgewehten Haus zurückgreifen. Der eine Architekt erklärt:„Versuchen wir, das Haus möglichst schnell aufs neue hochzuwerfen, damit eS bald wieder bewohnt werden kann; wenn es sich nachher wiederum als zu schwach gebaut erweisen sollte, lassen sich ja vielleicht einige Stützen an- bringen." Der andere sagt:„Da mache ich nicht mit; das Haus muß einen viel sicheren Unterbau haben, sonst fällt es nächstens wieder zusammen. Solcher Bau erfordert zwar längere Zeit, dafür ist dann aber auch nachher das Haus um so widerstandsfähiger." Das ist der wirkliche Unterschied zwischen unseren Auf- sasiungen. Heinrich Cunow . Einige Schlußworte. Wenn ich auf Cunows Entgegnung noch antworte, ge- schieht es nur. um die Diskussion zu ihrem Ausgangspunkte zurückzuführen, von dem sie Cunow gänzlich abgelenkt hat. Er betitelt seine Replik:„Um was handelt es sich?" Sie spricht aber von dem, um was es sich nicht handelt. In seinem ersten Artikel wendete sich Cunow gegen die Zimnierwalder Konferenz und im Anschluß daran erklärte er jeden Versuch, noch während des Krieges die Internationale zu gemeinsamer Friedensarbeit zu vereinigen, für aussichtslos. Er sagt: .Die Internationale hat nicht nur, wie eS gewöhnlich heißt. versagt, sie ist völlig zusammengebrochen, und eS ist ein ganz vergebliches Bemühen, eine aussichis« lose Sisyphusarbeit, die versprengten Bruchteile wieder zusammenkitten zu wollen, zumal jetzt im Toben des Weltkrieges.* Was Cunow will, ist also nichts anderes, als daß wir aufhören sollen, an der Verständigung der sozialistischen Par- Wien während des Krieges zu arbeiten. Das heißt, er will den wichtigsten Teil unserer Friedensarbeit entmutigen und lähmen. Darum handelt es sich und das gibt unserer Diskussion ihre praktische Bedeutung. Wir dürfen sie getrost abbrechen, denn in ihrem ganzen Verlaufe hat Cunow auch nicht die geringste Tatsache vorgebracht, die bewiese, daß eine Ver- ständigung innerhalb der Internationale jetzt völlig aus- geschlossen sei und daß es noch ein anderes inneres Hindernis ihres erneuten Funktionierens gebe, als den nationalistischen Geist innerhalb einiger Teile der sozialistischen Parteien. Dessen Ueberwindung ist freilich eine unerläßliche Vor- bedingung der Wiederbelebung der Internationale. Er hofft, unsere Aufmerksamkeit von dieser dringenden Aufgabe dadurch ablenken zu können, daß er uns nach dem Krieg in noch nicht absehbarer Zeit das Erstehen einer stärkeren Internationale verspricht und Aussprüche anderer Genossen vorbringt, die auch eine solche fordern. Ich bin stets bereit und bereit gewesen, der Erstarkung der Internationale zu dienen, aber vage Aussichten auf ihre spätere Erstarkung dürfen uns nicht davon abhalten, unsere ganze Kraft für ihre so dringend nötige Wiederbelebung in der Gegenwart einzusetzen. Ueberraschend ist in CuuowS letzter Entgegnung nur eine Behauptung: Die,„zur heutigen politischen Verwirrung und den jetzigen Parteistreitigkeiten in der deutschen Sozialdemo- kratie hat wesentlich die Unzulänglichkeit der Kautskyschen Theoretik. besonders nach dem Tode von Engels, beigetragen." Nach dem Tode von Engels— daS ist so ungefähr der Zeitpunkt, in dem Cunow sich mir anschloß, um in der„poli- tischen Verwirrung* und den„Parteistreitigkeiten" bis zum Kriege in engster Gemeinschaft und Uebereinstimmung mit mir zu arbeiten. Wenn er jetzt meine„Theoretik" für unzuläng- lich erklärt, ist nur zweierlei möglich: entweder hat ihm der Krieg plötzlich die Erkenntnis gebracht, daß sein eigenes früheres Wirken unzulänglich gewesen ist und bloß Verwirrung gestiftet hat. Oder er hat seit jeher meine Unzulänglichkeit erkannt, aber aus äußer- lichen Gründen es vorgezogen, nichts davon merken zu lassen und jahrzehntelang mir zur Sefte zu stehen. Erst seitdem
jene Richtung, zu der ich gehöre, in der Minorität zu sein scheint, hält er eS für geraten, meine theoretische Unzuläng- lichkeit zu proklamieren. Ich überlaffe es Cunow, zu wählen, welche der beiden Deutungen seiner Erkenntnis meiner Unzulänglichkeit er vor- zieht. K. Kautsky . »» « Wir halten damit die Aussprache über dieses Thema, dessen gründliche Erörterung ja doch einer späteren Zeit vorbehalten bleiben muß, für abgescklossen. Die Red. d.„Vorwärts*.
der bulgarische Kriegsbericht. Sofia , 24. November. (W. T. B.) Amtlicher Be- r i ch t über die Operationen vom 22. Die Kämpfe dauern in der Ebene von Kosiovo an. Wir erbeuteten sechs Schnellfeuer- Haubitzen und zwei Schnellfeuerfeldgeschütze sowie eine Menge Munition und Kriegsmaterial und machten eine große Anzahl Gefangene. Auf den übrigen Fronten keine Veränderung. Französische Gefangene erzählen, Offiziere haften ihnen ver- sichert, daß sich in der bulgarischen Armee aus Menschenfressern zusammengesetzte Truppen befänden. Am 19. d. Mts. brachten unsere Truppen von drei Feredschik überfliegenden feindlichen Wasserflugzeugen eins zum Absturz, daS zwischen den Armen der unteren Maritza niederfiel, wo es verbrannte. die Verzweiflungskämpfe üer Serben. London , 23. November. (W. T. B.) Der„Daily Tele- graph* erfährt aus Saloniki vom 22. November: Ein ser- bischer Stabsoffizier, der am 15. d. Mts. vom Amselfeld hier einftaf, gab eine schreckliche Schilderung von den dort herrschenden Zuständen. Die Bevölkerung Altserbiens, die dort Zuflucht gesucht habe, leide furcht- bare Not; die meisten seien obdachlos und ohne ent- sprechende Kleidung für das rauhe Winterwetter. Hunderte von Ochsen und Pferden gingen infolge des herrschenden Futtermangels ein; ihre verwesenden Leichen lägen auf den Feldern herum. Der Weg nach Albanien komme für die Flüchtlinge kaum noch in Betracht. Die ganze Gegend sei durch die Menschen, die ftüher durchkamen, aller Vorräte ent- bläßt worden. Auch der R ü ckzug nach Montenegro sei ihnen abgeschnitten, denn dort seien infolge der Abschließung des Hafens von Antivari die Lebensmittel sehr knapp. Die Lage der serbischen Truppen, welche die Zugänge zum Amselfeld verteidigen, sei hauptsächlich infolge der umfassenden Bewegung der Bulgaren äußerst gefährlich. Saloniki , 24. November. (W. T. B.) Ein« serbische Depesche vom 22. November meldet über die Lage der serbischen Armee bei Mona st ir: Neye Ver- stärkungen kommen auS Gosttvar, Kitchewo, Dibra und Ochrida an. Geschütze und Munition aus Salo - niki. Die Serben halten den Südwesten von Prilep und Stellungen bei Prilipek, Krotchewo und Brod. Kriegs- minister B o j o w i t s ch organisiert in Saloniki die Entsendung zahlreicher dort angehäufter Proviantmengen, die über Monastir nach Serbien gesandt werden sollen. Der serbische Verkehrs- minister befindet sich in Monastir , um ihn bei dieser Aufgabe zu unterstützen. die italienifthe Expedition nach Mbaniea. Paris , 24. November. sT 11.) Die französische Presse kündigt an, daß Italien sich endlich entschlossen habe, Truppen in Albanien zu landen, und zwar zunächst 50(XX) Mann unter dem Oberbefehl des Generals Ameglio, die in Valona oder Durazzo bereits ausgeschifft oder schon unterwegs sein sollen. Die Verlegenheiten der Entente in Griechenland . Wie die Turiner „Stampa*, das Organ Giolittis erfährt, soll der Bierverband folgende Forderungen an Griechenland gestellt haben: I.Demobilisierung; 2. Entfernung der griechischen Truppen von der Grenze; 3. Bollständige Altionsfreiheit deS Entente- Heeres; 4. Verpflichtung, die serbischen Truppen bei einem etwaigen Grenzübertritt nicht zu entwaffnen; S. Verpflichtung, daS Entente- Heer niemals anzugreifen. Nach derselben Meldung will die griechische Regierung auf alle Punkt« mit Aus- nahm« des ersten eingehen; dies dürfte der Entente ge- nügen, da eS dieser vor allem um die Sicherung deS LandungSheeres zu tun sei. Stellt man diese Nachricht mit den, meist aus italienischer Quelle stammenden, Nachrichten über die Unterhandlungen KitchenerS in Athen zusammen, so gewinnt man den Eindruck, daß die Entente- mächte zwar mit allen ihren Forderungen nicht durchgedrungen find, daß aber immerhin der Boden für ein vorläufiges Abkommen zwischen Griechenland und der Entente gefunden worden ist. Damit dürste wohl im Zusammenhang stehen, daß das englische Aus- wältige Amt— entgegen der Reuter-Meldung vom LS. d. M. über die Verhängung einer Blockade über Griechenland — nunmehr er- klärt:„Keine griechischen Schiffe werden beschlag- nahmt oder in Häfen des vereinigten Königreichs zurück- gehalten. Keine Blockade wurde eingeleitet oder ist in Kraft." Scheint e» demnach, daß die griechische Krise in den letzten Tagen viel von ihrer Schärfe verloren hat, so zeigt andererseits die Tatsache, daß die französische Senatskommission für auswärtige Angelegenheiten der Regierung deutlich zu verstehen gegeben hat, die Zurückziehung der Truppen aus Salo - niki fei nicht nur ratsam, sondern unvermeidlich ge- worden, wie wenig man in den Kreisen der Ententediplo- matte dem Frieden mit Griechenland haut Ausschlaggebend sind hier natürlich die militärisch-strategischen Erwägungen. Je mehr die deutsch -österreichischen und bulgarischen Truppen sich den Grenzen Neu-Griechenlands nähern, wächst bei der Entente die Besorgnis, daß die französisch-britische Landungsarmee in und bei Saloniki den Gegnern nicht stand zu halten vermöchte und die Gefahr eine« Um- soll» Griechenland » auftauchte. Hieraus erklärt sich der Nachdruck. mit dem einerseits die Demobilisierung der griechischen Armee. andererseits die Zusicherung gefordert wird, daß das griechische Heer Widerstand leiste bei einer Verfolgung flüchtender serbischer Truppen auf griechische« Gebiet. Daß die griechische Regierung sich mit einer Demobilisation einVerständen erklärt, erscheint uns vorläufig ausgeschlossen. Noch unwahrscheinlicher erscheint un» die Befriedigung der zweiten Forderung, denn wenn die griechische Regierung, nach« dem sie von einer Entwaffnung flüchtender Serben absehen sollte, sich der Verfolgung der Serben auf griechische« Gebiet widersetzt, tritt sie tatsächlich an der Seite der Entente in den Kampf gegen die Zentralmächte, was nach der jetzigen militärischen und politischen Sachlage als ausgeschloffen gelten kann. «
Athen , 23. November. (W.T.B.) Nach einer amtlichen Mit« teilung haben die Gesandten des VierverbandeS heute einen gemeinsamen Schritt unternommen, der die Frage der alliierten Truppen in Mazedonien zum Gegenstande hatte. Der Schritt trug einen freundschaftlichen Charokier. London , 23. November. (W. T. B.) Der Athener Korrespondent der„Daily Mail" hatte eine Unterredung mft dem Justizminister Rhallis, in der der Minister dem Korrespondenten zufolge u. a. sagte. daß, wenn britische, französische oder serbische Truppen die griechische Grenze überschreiten sollten, kein Versuch unternommen Wersen würde, sie zu ent- w a f f n e n. Griechenland würde binnen 24 Stunden ab- rüsten, wenn die Truppen der Entente Saloniki verließen. Der Minister klagte über die Haltung der britischen Regierung und erklärte, das einzige, was Griechenland verlange, sei Frieden; aber Großbritannien wolle es dazu zwingen, Krieg zu führen und es aushungern. Der Korrespondent der „Daily Mall" bemerkt hierzu noch, es werde ihm täglich deullicher, daß der ganze Zustand mit dem einen Worte Angst ausgedrückt werden könne. London , 24. November. (W. T. B.) In seiner Unter- redung mit einem Verfteter der„Daily Mail" am 18. d. Mts. sagte der griechische Minister Rhallis. wie ergänzend gemeldet wird: Wir werden vierundzwanzig Stunden, nachdem die Alliierten Saloniki verlassen haben, demobilisieren. In zornigem Tone sagte der Minister: Die brftische Regierung und die britische Presse haben eine schändliche Haltung gegen uns eingenommen. Ihr seid infam (wörtlich: vous etes des infames). Das einzige, was wir wollen, ist Frieden, und Ihr wollt uns in einen Krieg hineinzwingen, Ihr wollt uns ver- hungern lassen. Der Minister zeigte dem Vertreter der„Daily Mail" eine Abbildung in der Zeitschrift L'Jllustration aus dem griechisch-bulgarischen Bandenkriege und sagte:„Ihr wollt, daß wir dasselbe wieder aushalten; Ihr wollt, daß wir zu Hilfe kommen, während kein englischer Soldat in Serbien sein Blut vergossen hat und kaum ein englisches Ge- wehr abgefeuert worden ist. Die englische Regierung will, nachdem sie Fehler auf Fehler. Verzug auf Verzug gehäuft hat, daß wir eintreten und sterben, während Ihr nur ein paar Tausend Mann Truppen habt, um uns zu unterstützen. Wir wollen kein zweites Belgien oder Serbien werden. Meinungsverflhieüenheiten über üas Salkanabenteuer. Als Briand bei der Bildung seines Kabinetts an dem alten Clemenceau vorüberging, tröstete Gustave Hervs den Empfindlichen mit der Bemerkung, er sei und bleibe der nicht beamtete Mini st er der öffentlichen Meinung. Heute schon will aber HervS den„Tiger ", wie Clemenceau in Frankreich genannt wird, von diesem ehrenvollen Posten wieder entfernen, und zwar deshalb, well er eine von der seines ehemaligen Bewunderers stark abweichende Meinung über die Zweckmäßigkeit der Balkanexpcdition hat. Clemenceau steht kurz gesagt auf dem Standpunkt, es bleibe den Alliierten nichts anderes übrig, als ihre Truppen in Saloniki wieder einzuschiffen und sie auf den französischen Kriegsschauplatz zu werfen, und allem Anschein nach hat er für diese Auffassung auch die Mehrhett der Senatskommission für die Auswärtigen Angelegenheiten gewonnen. Gegen diesen Vorschlag wettert Hervs mtt all dem ihm zur Verfügung stehenden Temperament. .Aber icki will noch glauben", so ruft er au«,„daß wir nicht so tief gesunken find, wie e» sich, m einem Augenblick der Be- stürzung, Senatoren einbilden, die allzu impulsiv oder zu leicht von den umstrickenden Behauptungen des glänzendsten ihrer KommissionSpräsidenten verführt sind. Eh« sie Saloniki aufgibt, wird unsere Regierung lieber Serbien räumen, und Sarrail und dem General Munro befehlen, sich in Saloniki zu befesttgen, unter dem Schutz der Kanonen unserer Mittelmeerflotte, müßten sie auch über den Bauch der griechischen Armee hinweggehen I* Das sind sehr klangvolle Worte, aber Clemenceau und seine Freunde verweisen auf die harten Tatsachen: Serbien aufs höchste gefährdet. Griechenland nicht willens, einzugreifen, Rumänien unsicher, und bei der Gelegenheit werden dann auch allerlei Geheimnisse der auswärtigen Polittk enthüllt Vor allem das, daß D e l c a s s s ein Gegner der Balkanexpedition gewesen sei, sobald die Zurückhaltung Griechenlands fest- gestanden habe, und daß sein Abschied eben mtt dieser Met- nungsverschiedenheit zusammenhänge. Die Franzosen müssen sich nun untereinander einig werden, weffen Rat sie folgen wollen. Es wäre für die Verbündeten eine gewaltige moralische Niederlage, wenn sie sich jetzt ge- nötigt sehen, auf daS Unternehmen am Balkan zu verzichten; aber das Fiasko wird nicht geringer sein, wenn schließlich ihre Truppen geschlagen oder im besten Fall zur Ohnmacht in Saloniki verurteilt werden. Einstweilen steht nur das eine fest, daß Delcass« kein toter Mann ist Seine Stunde kann schon sehr bald wiederkehren. Der französische Tagesbericht. Pari«, 24. November.<W. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern abend. Ruhe auf der ganzen Front, wo der Nebel die Tätigkeit unserer Artillerie hemmte. Unsere Batterien brachten die feindliche Artillerie schnell zum Schweigen, als diese versuchte, unsere Schützengräben in der Gegend von Roclincourt, unsere Stellungen zwischen der Aisne und den Argonnen und ebenso in der Gegend de« Priesterwaldes zu zerstören. In den Argonnen nördlich von Honyette und im Wald« von Malancourt fanden ewige Minenexplofionen ohne Jnfanterietättgkeit statt. Belgischer Bericht: Schwach« Tättgkeit der feindliche« Artillerie, die einige Geschosie auf unsere vorgeschobenen Stellunge« und ewige Punkte unserer Front schleuderte. Unsere Artillerie zer- streute zahlreiche feindliche Lrbeitergruppen und beschoß die feind« lichen Stellungen. Orientarmee: Räch den Zusammenstößen am fg. und 20. November auf dem linken User der Czerna verging der 21. November ohne Gefecht w dieser Gegend und ebenso w dem Abschnitt von Strumitza. Churchill als Major an üer Irout. Smperda«, 24. November. (W. T. B.) Einem hiesigen Blatt zufolge teilt der Korrespondent der.„TimeS" beim englischen Haupt« quartier mit, daß Churchill den Gardegrenadieren als Major zu« geteilt sei und bereit« Dienst im Schützengraben getan habe.