klärung der Entente, da� die von den Alliierten besetzten Teile des Königreiches später zurückgegeben werden und für den angerichteten Schaden angemessene Vergütungssummen gezahlt werden würden, habe die Regierung von den sreundschastlichen Absichten der Entente überzeugt.— Tie„Times" meldet noch, daß die Verbündeten von Griechenland nicht verlangen, daß es seine Neu- tralität aufgebe. Italien und Griechenland . "Tie Würfel sind gefallen",' schreibt der Korrespondent der "Aeucil Zürcher Zeitung" unter dem t8. d. M. ans Rom.„Die italienische Expedition nach dem Balkan ist eine beschlossene Sache und wird mit Hochdruck vorbereitet." Spätere Aachrichten und Presseäußerungen bestätigen diese Mitteilung. So berichtet der Amsterdamer Korrespondent der„Boss. Ztg." unter dein 21. d. M., ASqmih habe von Kitchener einen Bericht empfangen, daß die italienische Heeresleitung und die Negierung sich zur Mit- Wirkung an dem Balkanunternehmen bereit erklärt Hadem Sehr bestimmt klingen die Aeußerungen der französischen Presse, in der das Problem der italienischen Jnterveniion auf dem Balkan mehr und mehr in den Bordergrund der Betrachtungen tritt.„Maiin", „Petit Journal",„Figaro" sprechen von der italienischen Jnter- vcution als einer beschlossenen Tatsache,„Journal de Debais" und «Echo de Paris" äußern sich zurückhaltender, gemeinsam ist aber allen diesen Presseäußerungen der Hinweis auf die ungeheure Ge- fähr du ng der Entente und speziell Italiens auf dem Balkan und an der Adria , wenn Italien das Schicksal Salonikis außer acht lassen sollte. Sehr symptomatisch sind in diesem Zusammenhang fern« die. innerpolitischen Vorgänge in Italien . Am 20. d. M. verkündete der Justizminister Orlando in einer Rede, Italien habe be. sondere, schwerwiegende Interessen am Balkan wahrzunehmen. Zwei Tage darauf kam die Meldung, Italien sei dem Abkommen der übrigen Enteniemächte, keinen Sonder- frieden zu schließen, beigetreten. Zu gleicher Zeit wurde die von den Interventionisten betriebene Aktion zugunsten einer offiziellen Kriegserklärung an Deutschland auf eine viel breitere Basis gestellt. Die Zensur duldet nun offen den Feldzug, den ein groß« Teil der italienischen Presse zugunsten der Kriegserklärung an Deutschland führt. Roch überraschender ist der plötzliche Umschwung der Oiolitti-Presse oder dock, wenigstens der„Tribnna", die sich bis jetzt entschieden gegen eine Erweiterung dcS Krieges ausgesprochen hat. Ties alles sind Symptome, die mit der offenbar bald bevorstehend«« Intervention Italiens auf dem Balkan zusammenhängen. Ter Eharaktcr dieser Intervention ist freilich noch in Dunkel gehüllt. Nachdem neuerdings Verstärkungen in V a l o n a, dem wichtigsten Hafen an der Italien gegenüberliegenden albanischen Küste, gelandet wurden und die Presse ein unmittelbares Eingreifen in?l l b a n i e n angekündigt hatte, trat der Mailänder„Torriere dclla Sera" in einem sichilich inspirierten Artikel der Expedition nach Albanien wegen ihrer ungeheuren Schwierigkeiten entgegen. Einer Landung in Novdalbamcn,. führte das Blatt aus, stehe der Mangel guter Häfen und die Gefahr gegnerischer An- griffe von der Land- und Seeseite entgegen. In Südalbanten eignete sich Wohl Valona zur Landung großer Truppenkräft«, aber der Durchmarsch durch Albanien selbst wäre infolge der parallel zur Küste laufenden unwirtschaftlichen Gebirgszüge, der wenigen und dazu schlecht unterhaltenen Straßen und Saumpfade mit nahezu unüberwindlichen Schwierigkeiten verknüpft. Aus Schritt und Tritt geriete da? Landungskorps in Gefahr« von- feindlichen Kräften angegriffen zu werden, und an, vielen Stellen.genügten wenige Mann, um großen Einheiten den Dürchniarfch zu ver- wehren. Dazu bedürfe es eines ganzen Heeres, um die rückwärtigen Verbindungen sicherzustellen und die Proviantmengen heranzuschaffen. von der vorläufigen Unmöglichkeit de» Transportes größerer Geschütze ganz zu schweigen. Zu diesen Schwierigkeiten gesellten sich noch die politischen Bedenken. Das ohne- hin auf Italien eifersüchtige Griechenland dürfte di«Gelegenheit als willkommenen Anlaß benützien, seine albanesischen Interessen für bedroht zn erklären. Der noch weiter südlich gelegene Weg ckanti-Ouaranta-Janina-Monaftir komme aus demselben Grunde noch weniger in Betracht; zudem biete sich, wenn Italien wirklich an der Balkanexpedition teilnehmen wolle, ein bequemerer Weg als diese 284 Kilometer lange Strecke: der Seeweg über Saloniki . Der Anschluß Italiens an die gemeinsame Aktion gewähre außerdem den Vorteil der verminderten Bedrohung der Vierverbandstruppen durch Griechenland , eine gswaltige Truppen- konzentration auf einem Frontsektor und eine Massen-Offensive, die am ehesten den Erfolg garantiere. Besonders interessant ist angestchts der jetzigen Lag« der En- tcnte auf dem Balkan der Hinweis de? Mailänder BlatdeS auf die schwerwiegenden Folgen einer italienischen Expedition nach Süd- akbanien für die Haltung Griechenlands . Solange die Ententemächte noch nicht alle Hoffnung aufgegeben haben, sich die freundschaftliche Neutralität Griechenlands zn sichern, sind sie ge- nötigt, die Appetite Italien? in Albanien , wo bekanntlich die An- spräche Griechenlands und Italiens am heftigsten zusammen- prallen, zu zügeln. Die griechischen Truppenkonzentrationen in Berat , nicht weit von Valona und Turazzo, sprechen in dieser Beziehung eine beredte Sprache. Andererseits sieht sich Italien aufs äußerste bedroht durch die Möglichkeit eines Vordringens Bulgariens bis zur Adria , das seine Hoffnungen auf die Be- herrschung dieses Meeres vollends in Trümmern schlagen würde. Deshalb betrachten die italienischen Politiker, unabhängig, von allem anderen, cZ im Interesse Italiens liegend, dem französisch- britischen.LandungskorpS in Saloniki zur Hilfe zu kommen. Hier. zu kommt Wohl auch noch die Eifersucht und das tiefe Mißtrauen zu Griechenland , auf dessen anhaltende Neutralität man namentlich in Italien keine großen Hoffnungen fetzt. Vielmehr wird gerade hier seit Wochen mit großer Bestimmtheit behauptet, es bestehe ein «e heim er Vertrag zlvischen Griechenland und Bul - garten, und an die Meldung des griechischen offiziösen Blattes „Neon Nsiy ", gemäß dem deutsch -bulgarischen Abkommen würden nicht die Bulgaren , sondern die Deutschen eventuell in Monastir , die Hauptstadt Mazedoniens , einziehen, knüpft ein so einflußreiches Blatt wie die„Tribuns" die vielsagende Bemerkung, es sei selbstverständlich, daß, wenn die Deutschen sich zn Herren Monastirs machen, sie sich dieser Stadt als ein verlocken- des Anerbieten gegenüber Griechenland bedienen tnürden. Eine Ueberfülls von Vertrauen zur Neutralität Griechen- lands herrscht demnach in den leitenden Kreisen Italien ? nicht.
der französische Tagesbericht. Paris , 25. November. (SB. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern nachmittag. Vom Verlauf« der Nacht ist nichts zu melden, außer dem gewähnlichen Artilleriekampf. Nur in den Argonnen dauern die Minenkäinpfe an, wobei wir im Vorteil sind. Im Abschnitt von Bolante sprengten wir einen kleinen deutschen Posten in die Luft. In den Boges«« scheiterte ein versuch, einen unserer Posten nordösttich von TelleS für Plaine zu nehmen, völlig.
Paris , 25. November. sW. T. B.) Amtlicher Berich t von gestern abend. Der Vormittag verlief ruhig auf der ge- samten Front, außer im Woevre, im Bois Bruis, wo der Feind er- gebnislos einige Bomben mit erstickenden Gasen sctileuderis, ferner abgesehen von einer Beschießung de» Bahnhofs von Ärras mit etwa 50 Granaten und abgesehen von der Gegend von Loos und Souchez. Schwächere« Artilleriefeuer bei SoisionS und in der Champagne, ziemlich lebhafte» in de» Abschnitten von Flirey und Reillon sowie in den Bogesen an der Tete de Faux und am Hartmamisweiler- köpf, Ueberall erwiderten unsere Bauerien erfolgreich und behielten die Oberhand. Belgischer Bericht: Die Nacht verlief ruhig. Während des Tageö beiderseits lebhafte Artillcrietätigkeit. Unsere Batterien zerstreuten Arbeiter, beschossen feindliche Schützengräben und Be- obachlungsposten und bekämpften energisch die feindlichen Batlerien. Diese beschossen besonders de» Abschnitt zwischen Dixmuiden und Nieuport sowie den Abschnitt zwischen Noordschote"und Steen- straeie.
Der russische Generalsiabsbericht. Petersburg, 25. November. (W. T. B.) A m t l i ch e r B e r i ch t vom 24. November. Air der Front bei Riga im Westen des Kanger Gees(nordöstlich Tuckum) versuchten die Deutschen im Lause des Tageö von neuem, sich auS den Engen zu entwickeln.— Vor der äußersten Südspitze der Insel Daten griffen die Deutschen gestern morgen an und besetzten das Gehöft Berscmiinde. Unsere Truppen, durch herbeigeeilte Reserven unterstützt, machten einen Gegenangriff und besetzten Bersemünde von neuem. An dem- selben Tage gab einer unserer neuanfgestellten littauischen Truppenteile, indem er den Feind ungestüm angriff, wiederum Beweise von- soldatischem Mut und hoher Tapferkeit. Auf dem linken Ufer der Düna nördlich von Jlluxt besetzten wir nach einem Kampf da» Geböft Janopol<4 Kilometer südöstlich Dwenten an der Düna ). Unterhalb Dünaburg Artilleriefelier. Durch unser Feuer hielten wir den deutschen Gegenangriff im Norden dcS Sweniensees auf die Schützengräben auf, welche wir den Deutschen kurz vorher genommen hatten.— Auf den übrigen Frontabschnitten vom Rigaer Busen bis zum Prypet herrscht Ruhe.— Auf dem linken Ufer des Styr in der Gegend de» Dorfes Nowe Podczerenicze snordwcstlich de» Schnitt- Punktes der Bahn Kowel— Sarny mit dem Styr) erbitterte Schar- mützel. Der Kampf bei dem Dorf KoSlince(nördlich CzartorySk) wird fortgesetzt. Auf der übrigen Front im Süden und im Kaukasus keine Veränderung. Ein rujsischer Armeebefehl. Die Wahrheit oller unterer Berichte über die Greueltaten der russischen Armee im eigenen Lande wird voll und ganz bestätigt durch den nachstehenden Erlaß de» Oberkommandos der russischeil Südweslfroiit an den Kommandierenden der 11. Armee. Der Befehl wurde bei einem Offizier gefunden, der durch Truppen der Süd- armee gefangen genommen war: Telegramm an den Kommandierenden der 11. Armee. Ich verlautbare hiermit zwecks strengster Durchführung das nach- folgende Telegramm des GcneralstabSchef» seiner Kaiserl. Hoheit: „So. Majestät der Kaiser laßt Ihnen mitteilen, daß an die Ohren Seiner Hoheit zahlreiche Klagen verschiedener Klassen der Bevölkerung der Kriegsschauplätze über das Verhalten der Truppen gedrungen find, besonder» aber, daß gewisse Militärpersonen d i e Bevölkerung mißhandeln, nicht selten rauben und oft ihr Gut durch Feuer vernichten, obzwar die kriegerische Lage keines- fall» dazu Anlaß gibt. Der frühere oberste Feldherr hat mehrmals Befehle und Instruktionen verlautbart, die eine innere Reorgani- sierung des Heeres, das Beseitigen von Raub und Brandstifterei im Auge hatten. Trotzdem ist der Kaiser mit Kummer erfüllt, daß bisher alle diese Erlasse ihren Zweck nicht erreicht haben, daß sich immer noch Individuen finde», die sich mit Taten brandmarken, welche ein Fleck für die ganze russische Armee sind. Zu solchen Taten neigen vor allem Mannschaften der im R>ü cken der Armeeft ehen- den Formationen oder solche, die sich von ihrem Truppenkörper losgetrennt haben, selbständig Kam- mandierte oder an» verschiedenen Gründen Beurlaubte. Sc. Majestät ordnet an, keine Mittel zu unter- lassen, um die strengste Disziplin einzuführen. die strengsten Strafen bei Versprengten, Maro- deuren, Räubern und Brandstiftern anzu- Iv enden. Das von Sr. Majestät gezeigte Ziel soll um jeden Preis erreicht werden; aus den Eisenbahnen und öffentlichen Straßen, die von der Front führen. sollen Offiziere mit genügend starken Abteilungen Wache halten, um alle von ihren Truppenkörpern Entlaufenen festzunehmen. Dieselben sollen als abschreckendes Beispiel strengstens bestraft werden. Se. Majestät befiehlt allen Höhergestelllen, besonder» aber Truppenkommaitdanten, ihre volle Aufmerksamkeit auf dieses Uebel zu lenken, da» sich in der Armee so eingebürgert hat. Nur der größte Eiter und Ausdauer, die größte Strenge der Vorgesetzten und die strengsten Strafen bei den Schuldigen können diesen Umtrieben, die die völlig begründeten Klagen über das Militär hervorrufen, ein Ende machen. Je mehr das Uebel um sich gegriffen hat, um so strengere Disziplin muß in der Truppe gehalten werden, umso un- erbitllicher die Strenge de» Kommandanten; nur die Erhaltung der inneren Ordnung kann uns dein Ziel näher bringen. Se. Majestät der Kaiser hat angeordnet, den Stand des Offizier- korp» durch Abkommandierung nicht mehr zu schwächen. Die Stäbe, Kommanden und militärischen Verwaltungen sollen die bereits Abkommandierten in ihre Truppenteile rückverletzen. Se. Majestät hat den festen Glauben, daß die Kommandanten aller Grade ihren Untergebenen ans Herz legen werden, welche Bedeutung die Ordnung für da» Heer besitzt, daß sie den Aus- schreuungeii gegen die Bevölkerung ein Ende machen werden, un- nütze Brandstifiereien, Vernichten von Fabriken, Werkstätten und Raubanfälle strengstens verfolgen, sowie alle Marodeure und Ver- brecher, die sich von ihrer Truppe losgetrennt und ihre Soldaten- Pflicht vergessen haben, rücksichtslos strafen werden. 13058 A l e k s i j e w, 1932 Iwanow. An den Kommandierenden de« XXII Armeekorps. Laut Befehl des Armeekommandanten bitte ich Euer Exzellenz dem Armeekommandanten zwecks tatkräftiger Einschreitung einen genauen Bericht erstatten zu tvollen. unter welchen Umständen der Besitz de» Herrn B o w a r S k i in Ostrom verbrannt wurde, welcher Truppenteil dort gestanden ist, sowie alle», was Sie bisher in dieser Richtung getan haben. Gleichzeitig befahl der Armee- koinmandant, in dieser Sache die strengste Untersuchung einzuleiten. Unterschrieben: Chef des Gcneralstabe» der 11. Armee. GL. Sckischkcwitsch. Für den Chef der Etappen- und Jntendanwr-Abteilung. Oberst Tscherewin. 1S./29. Sept. 1915. Nr. 6764. Für den Kanzleidirektor: Oberstlt. Satschenkow. Die Kopie bestätigt: Für den älteren Adjutanten der 3. finnk. Schützen-Division Oberlt. Solowiew. An den Kommandanten des 9. finnl. Schützen-Regt».: Der Divisionskommandant befahl die Untersuchung und tat- kräftige Amtshandlung in Angelegenheit de» Herrn BowarSki, dessen Besitz verbrannt wurde, einzuleiten und einen Bericht an den Kommandanten der 11. Armee zu erstatten. Für den GeneralstabSches der 3. finnl. Sch. Division Hauptmann R. Für den älteren Adjutanten Ober!. Solowiew. Nr. 2779. 16./29. September 1915. Die Kopie der Kopie bestätigt: RegtZ.-Adjutant de» 9. finnl. Schützen-Regiment». StabS-Kapitän Jstowliew(W. T. B)
Meldung der italienischen Heeresleitung. Rom , 25. November. (W. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern: In der Nacht vom 22. zum 23. und am darauffolgenden Tage versuchte der Feind durch Ueberiälle und durch Gewaltslreiche einige der von uns eroberten wichtigen Stellungen zurückzugewinnen. Solche Unternehmungen, die immer von heftigem Artilleriefeuer ein- geleitet und begleitet waren, wurden am C o l d i L a n a, im Abschnitte von Zagora und auf den Höhen nordöstlich von Oslavija ausgeführt. Alle Angriffe wurden unier großen Verlusten für den Feind abgewiesen, der auf der Höhe 133 mehr als 300 Leichen zurückließ. Unsere unermüdliche Angriffsiätigkeit auf dem Karst wurde gestern von einem alänzenden Erfolg iin Abschnitte des Monte Sa» Michele gekrönt. Es wurden weite und tiefe Schützengräben zwischen dem vierten Gipfel deS Berges und der Kirche von Sa» Martina erobert, die Besatzung wurde umzingelt und ein großer Teil davdn gefangen genommen. Sofort entfesselte der Feind ein Gewitter von ArtillNiegeschossen aller Kaliber gegen die verlorenen Stellungen an unserer ganzen Front. Unsere Artillerie richlote ein schnelles und genaues Feuer auf die feindlichen Kolonnen und zerstreute sie. Wir nahmen 514 Mann, darunter zahlreiche Offiziere, gefangen und «rbeutelen eine große Menge Lebsnsmiltel, Munition und Kriegs- Material. Feindliche Flieger warten Bomben auf Arsiero, wo sie leichten Schaden verursachllii, und auf Ala, wo sie vier Soldaten verletzten. Eines unserer Flugzeuggeschwader warf Bomben auf das feindliche Flugield von Aijovizza, sowie auf ein anderes, das bei Aiduisina angelegt wird, auf die Bahnhofe von Vogersio, Aidusstna, Reiffenberg und San Daniele. Trotz des gewöhnlichen Feuers der Abwehrkanonen kehrten unsere Fahrzeuge unbeschädigt zurück. C a d o r n a.
von der Daröanellenfront. Konstantinopel , 24. November. (W. T. B.) Das Haupt- quartier meldet: Auf der Dardanellenfront außer zeitweisen Artillerie- und Aombenkämpfen nichts Wichtiges. Von den jibrigen Fronten ist nichts zu melden. Kämpfe bei Lagdad. London , 24. November. (W. T. B.) Meldung deö Reuterschen Bureaus. Das indische Amt teilt mit: Britische Truppen eroberten nach einem heftigen Gefechts, welches den ganzen Tag dauerte, am Montag die türkische Stellung bei Ktesiphon , achtzehn Meilen von Bagdad . Sie nahmen acht- hundert Mann gefangen und erbeuteten viele Waffen und AusrüstungSgegenstände. Die Engländer verloren zweitausend Mann an Toten und Verwundeten. In der Nacht vom 23. auf den 24. November wurden Gegenangriffe der Türken erfolgreich zurückgeschlagen. Die Engländer mußten sich jedoch heute wegen Wassermangel zum Flusse zurückziehen, der drei oder vier Meilen unterhalb der eroberten Stellungen liegt. russische Nachricht. Berlin » 25. November. (W. T. B.) Wie wir von zu- ständiger Seite erfahren, ist die in der ausländischen Presse verbreitete Nachricht, daß ein deutscher Kreuzer von dreitausend Tonnen Größe und zweihundert Mami Besatzung durch russische Torpedoboote zum Sinken gebracht worden sei, völlig frei er- funden._____ Die französischen Lehrer für den frieden. Di«„Franks. Zeitung." zitiert folgend« Mitteilung des„Labour- Leader": Das zunehmende Verlange» nach Frieden in Frank- reich wird sehr gut durch den Kongreß der Schullehrer- verein'igUug wiedergegeben. Die Sektion der Charente dieser Vereinigung erließ kürzlich ein Manifest, in dem das Werk der Verteidigung Frankreichs und Belgiens zwar hochgestellt, ain Schluß aber gesagt wurde:„Genug des Blutvergießen»". Auf dem Kongreß wurde deutlich, daß die Delegierten der Pariser Vereinigung für die Fortsetzung des Krieges stimniten, die Provinzialabgeordneten aber zugunsten de» Charcnle-Manifestes. Ter Antrag der Pariser Ver« einigung wurde abgelehnt. Die Delegierten des„Allgemeinen Arbeiterbundes" wurden gebeten, dringende Schritte zu unternehmen, um sofort die Arbeilervereinigungen der neutralen und kriegsühren- den Nationen aufzufordern, eine Grundlage für den Frieden aus- zuarbeiten, der die Völkerrechte sichern sollte. Der Kongreß bat auch alle seine Mitglieder, die der französischen sozialistischen Partei an- gehören, eine Propaganda auszuüben, um die Partei und ihre Presse zu beeinflussen, alle Energie in der angegebenen Richtung aufzu» wenden. lEs handelt sich hier um den an den„Allgemeinen Arbeiterbund" angeschlossenen Lehrerverband, dem der größere Teil der französischen Lehrer angehört.
Keine unnütze Seelenfolter. In Nr. 225 des„Vorwärts" brachten wir eine Zuilhrist eine» im Westen kämpfenden Genossen, in der das Los der belgischen und französischen Familien, die sich in dem besetzten Gebiet befinden, beilagt wurde, weil sie mit ihren Angehörigen, die im Dienste der einen oder anderen Armee stehen, nicht in Verbindung treten können. Der Verfasser dieses Brieses macht darauf aufmerksam, daß aus militärischen Gründe» ein direkter Verkehr zwischen den Interessierten nicht möglich sei, daß ober eine in neutralem Laude sich befindliche Agentur in dieser Richtung große Dienste leisten könne- Hierzu schreibt uns die Abteilung für Kriegsgefangene dcS Internationalen Roten Kreuzes in Genf : Solch' eine Organisation ist bereits gegründet Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz rn Gens hat nicht bis heute gemattet, um sich dieser Sachlage anzunehmen. Mit Hilfe der französischen und belgischen Kriegömiuisrerien, der Roten Kreuze der kriegführenden Länder, der verschiedenen Komitees, die mit Ge- nehmigung der deutschen Behörden in den großen Städten Belgien » fungieren, ist es der Genfer Fnternatlonalen Agentur für Krieg»- gefangene möglich geworden, die Anfragen der Familien in Belgien und in de» besetzten Gebieten in Frankreich zu sammeln, und die HeereZangehörigen, über die man sich beunruhigt, in den Depots und Hospitälern Frankreichs und Englands zu suchen. DaS Resultat unserer Nachforschungen haben wir den Anfragenden dann mitge- teilt. Dieser letzte Teil unserer Täligkeit ist der schwierigste und wird noch oft durch die Hemmungen erschwert, welche der Post- verkehr mit Zivilisten in einer großen Anzahl Orlschaflen erleidet. Den französiichen und belgischen Familien der besetzien Gebiete wird von den deutschen Kommandanten erlaubt, nach Genf zu schreiben. Dagegen stoßen wir auf die größten Hindernisse, um unsere Antworten auf diese Anfragen nach den oben erwähnlen Gegenden gelangen zu lassen. Mebrerc Platzkommandanten haben unsere Schivierigkeiten vollkommen begriffen und dem Roten Kreuz i» Gens erlaubt, sich ihrer Vermittelung zu bedienen. Es ericheint daher äußerst wünschenswert, daß die deutsche Regierung diesen Be- ziehungen ihren Beistand zusichert, indem sie dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz Mittel zur Verfügung stellt, durch welche eS ermöglicht würde, die erzielten Auskünfte in die kleinsten Orte Belgiens und der besetzten Gebiete gelangen zu lassen. Da» Internationale Komitee vom Roten Kreuz ist sich der Ver- antworlung voll bewußt, welche e» gegenüber den kriegführenden Mächten übernommen hat und trifft alle Vorsichtsmaßregeln, um durch seine Tätigkeit den Verkehr politischer und militärtscher Nach- richten nicht zu beeinträchtigen.