fiüjii auS: SJ Hai sich zunächst Larum gehandelt, eve��ilellÄt Entwaffnung der englischen, französischen und serbischen Truppen vorzubeugen, ferner darum, den Gebrauch der Eisenbahnen deS Salonitier Netzes wiederzugewinnen, deren Benutzung durch die Versammlung griechischer Streitkräfte um Saloniki teiljveise aus- geschaltet war. Drittens hanoelte eS sich darum, daß diese An- saunnlung griechischer Streitkräfte um Saloniki einer vernünftigen Verteilung auf verschiedene Punkte der Grenze Platz machte. In betreff dieser drei Punkte bat Skuludis günstige Antworten erteilt. In bezug auf den letzten Punkt hat Skuludis mehr als Worte gegeben, zumal die AuSeinanderziehung der Truppen bereits begonnen hat. Man brauche das er- reichte Ergebnis nicht aufzubauschen, eS scheine indessen an- nehmbar. Recht interessant ist nun in diesem Zusammenhang, was über die bevorstehende Intervention Italiens am Balkan gemeldet wird. Laut dem obenerwähnten Bericht des„Verl . Tagebl." ist der italienische Ministerrat zu dem Schlüsse gelangt, daß durch das Aachgeben Griechenlands die Lage für die Entente erheblich ge- bessert sei und daß die Entente nunmehr mit Beihilfe Italiens den Bulgaren und Deutschen entscheidende Schläge versetzen könne. Endlich erwog der Ministerrat die unerivünschte Möglichkeit, viel- mehr Wahrscheinlichkeit einer österreichisch -deutschen Besetzung Albaniens , welche Italien mit großer Sorge erfülle. Allein die Entente habe die Sachlage bereits ins Auge gefaßt und im Einverständnis mit Italien Ab- Wehrmatzregeln getroffen. Zumal Italien habe alles Interesse, der neuen Gefahr zu begegnen. Ter„Corriere della Sera " äußert sich indeffen über die Haltung Griechenlands sehr skeptisch. Er meint, Griechenland lauere nur auf eine gute Gelegenheit, um der naiven Entente in den Rücken zu fallen. Die Lage öer Ententetruppen auf üem Dalkan Rotterdam, 26. November. Der militärische Mitarbeiter des „Nicuwe Rotterdamiche Courant" kommt in einem längeren Artikel zu folgendem Ergebnis:„Die Ententelruppcn haben auf den Lauf der Ereignisse, die zur Unterwerfung Serbiens geführt haben, keinen Einfluß von einiger Bedeutung ausüben können. Der zweite Akt deS Balkandram as fängt jetzt an. Schon haben die Ententelruppen heftigen Angriffen die Slirn zu bieteu. Wir fürchten denn auch für sie, daß der Titel dieses zweiten Akte» nicht fein wird „Zurückeroberung der Bahn nach Konstantinopel", sondern. Die Ver- lreibung deS Ententeheeres". Frankfurt a. M., 27. November. Der„Franks. Ztg." wird aus Athen gemeldet: Aus Saloniki vom 25. datierten, verspätet vor- tiegenden Nachrichten zufolge verschlechterte sich die Lage der Verbündeten auf der Wardarfront, namentlich zwischen Gradoke und Weles, wo sie ernste Verluste erlitten haben. Der Transport Verwundeter nach Saloniki dauerl seit einigen Tagen ununterbrochen an. Die Verbündeten brachten auch ihre Baracken au» MudroS zurück, die nahe dem kleinen Kap Karaburnn aufgestellt wurden. Fortgesetzt gehen frische Truppen nach der Front ab, die sich nach griechi- scheu Angaben schon auf über 60 000 Mann belaufen. Tagtäglich treffen neue Truppeir in Saloniki ein, die alle nach Gewgeli. Mi- roflscha und Krivolak geschickt werden. Die Verbündeten erhielten große Ouantitäten Mehl. Der Messagerie-Dampfer„Karnak" brachte wieder viel Kriegsmaterial. französischer fliegerangriff auf Strumitza. Paris , 27. November. (W. T. B.)«Petit Parisien" meldet aus Saloniki: Französische Flugzeuggeschwader beleglen die bulgarische Stadt Slrumitza, wo sich große Vorrüre sowie erhebliche Truppen- ansammlugen befinden, mit Bomben. Kitchener in Rom . Lern, 27. November.<23. T. 33.) Wie Mailänder Blätter aus Rom melden, begab sich Lord Kitchener heute früh in Be- gleitung des engltlcken Botschafter» nach dem Palazzo Braschi, wo er vom Ministerpräsidenten Salandra empfangen wurde. Darauf sprach er auf der Consulta vor und hatte dort eine lange Unter- redung mit dem Minister de» Aeußern Sonnino. Mittags wurde in
Vr englischen Botschaft zu Ehren KitchenerS ein Frühstück gegeben, an dem auch Kriegsminister Zupelli, Unterstaalssetrelär des' Krieges Elia, Kolonialminister Martini u. a. leitnahmen. Nachmittags er- schien der Unlerchef des Generalstabes Porro in der englischen Bol- ichafl und verblieb mit Kitchener in langem Gespräch. Später er- stattete Lord Kitchener der französischen Botschaft einen Besuch ab.
Der französische Tagesbericht. Pari?, 27. November.(W. T. 83.) Amtlicher Bericht von gestern nachmittag. Dre Nach! war auf der ganzen Front ruhig. In den Bogesen fiel reichlich Schnee, hauptsächlich in der Gegend von Feckt und Tour. Paris , 27. November. (W. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern abend. Tagsüber zeitweise unterbrochene« Geschütz- fever an der ganzen Front. Lebhafter wurde die Tätigkeit der Artillerie in den Argonnen , wo unsere Batterien vor allem ein deutsches Munitionsdepot in der Gegend von Fille Morle in die Luit sprengteu. Im Abschnitt von Courle Cbausiöe fanden Kämpfe mit Granaten stall. Wir vertrieben den Feind auS einem Minen- trichter, den wir besetzten. Belgischer Bericht. Ziemlich heftiges Bombardement vor Scheewege nördlich Dixmuiden und östlich St. Jogues Cappelle. Die belgischen Batterien unterhielten ein kräftiges Feuer. frenchs Melüung. London , 27. November. (W. T. B.) Meldung des Reuterstfien Bureaus. Feldmarschall F r e n ch meldet: Unsere Artillerie beschoß in den letzten vier Tagen die feindlichen Schützengräben mit Erfolg. Sie zerstörte Drahtverhaue und Brustwehren. Der Feind antwortete nur schwach. Die Minenarbeit wurde in den letzten Tagen auf beiden Seilen regelmäßig fortgesetzt. Einsiellung ües französischenIahrgangs 1917 Paris , 27. November. Nach dem„Petit Parisien" hat die Heereskommission der Kammer die Einstellung deS Jahrgangs 1917 auf den 15. Dezember angenommen. Wahrscheinlich werde die Kammer sehr bald die Vorlage der Regierung auf die Tages- ordnung stellen. General Galliens werde alsdann Erklärungen ab- geben, die nicht nur die Einstellung deS Jahrgangs 1917, sondern auch die Auffrischung der CadreS und die Versetzung der Offiziere der Intendanz und anderer Spezialdienste des HeereS zu ihrer eigentlichen Waffe betreffen werden.
Der rusilsche Generalsiabsbericht. Petersburg, 27. November. lW. T. B.) A m t l i ch e r r u s s i« scher Bericht vom 26. November. Der Kampf in der Gegend der Meierei Bersemünde wurde gestern den ganzen Tag ohne Er- folg für den einen oder den anderen Teil fortgesetzt. Gegen abend nahm der Kampf an Heftigket ab. In dem Gefecht bei dem Dorfe Minzjuny(8 Kilometer nördlich Widiy, 45 Kilometer südlich Dana- bürg) besetzten unsere Truppen daS Gehölz im Süden des Dorfes. Auf den Frontabschnitten vom Rigaer Busen bis zum Prypec und am Slyr herrscht Ruhe. In der Gegend westlich Olyka<35 Kilo- meter östlich Luck zwischen Rowno und Luck) versuchte der Feind vorzugehen, aber in seiner Entwicklung bedroht, zog er sich in seine AuLgangstellung zurück. Sein Versuch, gegen das Dorf Janowka nordöstlich Buczacz vorzudringen, war auch erfolglos. Auf den anderen Froutabichnitlen im Süden von Czartorysk und auf dem galizischen Kriegsschauplatz herrscht Ruhe. Im Kaukasus keine Veränderung._ Melüung öer italienischen Heeresleitung. Rom , 26. November.<B. T. B.) Amtlicher Bericht. Im Tal von Concei griff der Feind am 24. November abends unsere Stellungen auf dem Monte VieS nordwestlich des Bezzecca- beckenS an. Der durch ein heftiges Artilleriefeuer vorbereitete An- griff wurde abgeschlagen. Auf den Höhen nordwestlich Görz ging die Aktion gestern weiter. Die wiederholten hartnäckigen Gegen-
Ein Runöblick auf öas Schlachtfeld am Ifonzo. Von Hugo Schulz -Wien . 15. November. Am 12. November wurde es offenkundig, daß die heftigen Käurpfe. die sich entlang der ganzen Jsonzofront an, 10. und 11. entsponnen hatten, kein bloßer Nachhall der dritten Görzer Schlacht waren, sondern daß sich Cadorna nach rascher Umioechselung der verbrauchten gegen frische Kräfte zu einem vierten General, tnrm entschlossen habe. Dieser Entschluß war wohl von Erwägungen be- stimmt, wie sie dem Spieler eigen sind, der mit immmer neuen und immer erhöhten Einsätzen daL Glück zu zwingen sucht. Mehr als bunderttausend Mann hinzuopfern, ohne dafür auch nur einen Schritt dem Ziele näher zu rücken, ist ja wirklich keine Kleinigkeit, und es ist zu begreifen, daß der anfänglich so vorsichtige und zurück- haltende Feldherr, der heute vergebens seine schwersten Hämmer nieder, änfen läßt, bei solcher Bilanz allmählich in die va banque- Stimmung hineingeraten mußte. Mögen nun iwch etliche Dutzend Bataillone zu Schlacke verdrennen, noch einige Divisionen in Scherben gehen, schließlich muß man es doch zwingen, weil Italien iwch einigermaßen aus dem Bollen schöpfen kann, während den rnaledctto Todesco(verfluchten Deutschen ) drüben selbst bei relativ geringen Verlusten allmählich dock der Atem ausgehen muh. Und mag sich auch Brandung nm Brandung an seinen Dämmen brechen, unterspült werden sie dock», und einmal werden sie doch dem immer erneuten Wogenschtvall erliegen. Diese Gedankengänge haben wohl auch auf die Richtung, die die italienischen Angrisse seit Ansang November überwiegend nehmen, bestimmend gewirkt und ihnen ein Ziel gegeben, in dein sich deutlich ausdrückt, daß eS nun mehr um den S ch c i n als um das Sein geht. Früher träumte Cadorna von völliger Niederrinaung des Gegners und Durchbrechen unserer Jfonzostellung. Seine vauptangriffe wechselten rasch ihre Richtung. denn er erwartete wohl, daß sich doch irgendwo eine Pforte auftun würde, die kein Gegendruck mehr schließen könne, und daß unsere ÄebirgSitellungen mit ihren Querverbindungen ein rasche» Ver- schieben der Reserven nicht begünstigen. Er machte da die Rechnung ohne den Wirt, aber innnerhin war da» strategische Mathematik, Seit Anfang November jedoch scheint SalandraS Bedürfnis nach einem Achtungserfolg allein n«ch die Rechenmethoden des italieni - schen Hauptquartiers zu bestimmen, und deshalb geht es seither nicht mehr auf das Ganze, sondern bloß aus Görz . Daß der 3Sesitz vcn Görz nur politische und nicht die mindeste strategische Be- deutung hat, daß er, selbst wenn man den Oesterreichcrn auch noch den beherrschenden Monte San Michele entreißen könnte, keine weiteren Fortschritte in dieser Richtung verbürgen würde, daß ein Eindringen ins Wippach-Tal offenkundig gleichbedeutend wäre mit einem Gassenlaufen zwischen Geschützen und Maschinengewehren: dieS alles ist denen drüben wohl völlig klar. Aber Görz ist doch wenigstens etwas, und bisher hat man nichts.— Die vierte Jsonzoschlacht ist offenkundig eine Schlacht um Görz . aber gleichwohl hat sich da» heiße Ringen, das im Görzer Abschnitt oie wildester« Kräfte entfesselt bat, auf die ganze Front fortgesetzt. Das konnte ich deutlich sehen, als ich am 12. November von einer gegen das Wippach-Tal absetzenden Randkupp? deS Doberdo - Plateaus lieberblick fast über da» ganze Schlachtfeld gvtvann. Früh-
morgens waren wir aufgestiegen, begleitet von den Donnerschlägen, die mit verschiedener Schallstärke aus nah und fern ans Ohr drangen. Ter Himmel hatte sich wieder umwölkt und verdüstert, aber die feindlichen Flieger waren rege am Werke. Ich sah, wie eine Bombe aus einen Fesselballon niederging; aber sie ging vorbei. was ja bei dieser Bombeliwerferei zum Glück die Regel ist. Durch Kiefergestrüpp und über Wiesenhalden, die mit Steinen besät waren, erreichten wir unser Ziel, freundlich empfangen vmn Herrn dieser Höhe, einem Artillerie-Reserveoffizier, der dort mit dem Fernrohr Auslug hält und seine Beobachtungen durch den Soldaten, der mit der Musd)el am Ohr starr und mibeweglich neben ihm hockt, mit genauer Zeitangabe talwärts Weitergoben läßt. Soeben hat er Wichtiges wahrgenommen, was sich weit drüben in der Ebene ab- spielte. Ein langer Eisenbahnzug ist in Cervignano eingefahren. Seit einer halben Stunde schon der zweite. Ueberhaupt scheint dieser gewissenhafte Beobachter mit den Vorgängen jenseits des Jsonzo in regster Fühlung zu sein und die Herren drüben jedes Mal, wenn sie die Köpfe zusammenstecken, förmlich zu belauschen. Er entdeckt auch alsbald, daß unser Erscheinen aus kahler Berge»- höhe dort Austnerksamkeit erregt hat und daß man die Bedeutung unserer Anwesenheit zu überschätzen scheint. Wir entschließen uns daher, rasch durch entsprechendes Niederducken aus der Sicht des Feindes zu verschwinden; denn der Besuch eines Fliegers oder gar einer Schiffsgranate von 30,5 Zentimeter Kaliber erweckt noch pcrnlichere Empfindungen als der eines Gerichtsvollstreckers. Ich sah in die Runde. Was sich vor meinem Blick auftat, war ein vollständiges Panorama der Jsonzoschlacht vom Meere bis nach Plava. Ein Panorama von erhabener Schönheit müßte es sein, wenn sich der Sinn jetzt auf das Schöne, das die Natur hier in reicher Fülle darbietet, richten könnte. Stahlgrau schimmert das Meer, dessen Ufer sich mit seinen Bogenlinien in die Flachküste zwischen dem Jsonzo und den Lagunen von Grado einzeichnen. Zur Linken gleitet das Äuge Über die versteinerten Wälle der öden Karstsläche, deren schlammiger Felsgrund zwischen braunen Büschen und dunkelgrünen Zwergkiefern überall deutlich zutage tritt, bis hin zu den breiten Buckeln des Monte Cosich, die die nach Süden vorgeschobenen Bastionen dieser natürlichen Festung bilden. Vor uns baut sich der heißumstrittene San Michele auf, wie aus verwitterten Quadern, in deren Ritzen das Moos wuchert; darüber hinweg aber senkt sich der Blick auf die weite Ebene, die sich hinter den scharf vom Horizont absetzenden Vlateaurändern bis tief ins Venezianische hinein lockend auftut. Vom Jsonzo ist nur ein kurzes Stück sichtbar, im Dickicht des Gartengeländes von Görz zwischen dem Kastellberg und der Podg»ra verschwinlwt das Silberband und weiter hinauf sieht man noch hinter den isteiEhalden des Monte Sabotino die Pforte des wilden Engtales, durch das sich der schau- mende Fluß winden muß, um dann mit breitem Schwall ins Flach- land hinauszutreten. In paradiesischer Anmut liegt Görz da, herbst- lich lodert es aus dem Wippachtal heraus, aus den Gipfeln der Jurischen Alpen funkelt der Neuschnee; aber was gilt jetzt alle diese Schönheit einem Auge, das in diesem wunderbaren Bilde nur die Umritzlinien der Front sucht. Mag der Schnee noch so hell in den Felskaren zwischen den grauen zackigen Graten des Monte Canin blinken, so ist doch jetzt die Podgora interessanter, obgleich sie nur ein niedriger rundlicher Hügel ist. Wie hat sie sich doch verändert seit den schönen Maientagen, da ihr dichtes, üppiges Waldkleid in frischem Laubschmuck prangte. Nur ein paar Bäumchen ragen noch entlang der kahlen Kammlime auf und der Berg steht aus wie ein
angriffe deS FeindeS, die beständig abgewiesen wurden, hinderten unsere Truppen nicht daran, den Besitz der gewonnenen Stellungen zu befestigen und sie stufenweise auszubauen. Auf dem Karst wurde der Kampf gestern längs des Geländes. daS van den Nardabbängen des Monte San Michele nach dem Jsonzo abfällt, zwischen Peteano und Boschini heftiger. Vom Feinde nach einem plötzlichen Angriff gewonnen, wurde eS von den unseren schnell wiedererobert. Es blieb schließlich in unserem festen Besitz. Wir haben dem Feinde 40 Ge- sangene abgenommen._ Cadorna. Meldung des türkischen Hauptquartiers. Koostautioopel» 27. November. (W. T. B.) Das Haupt- quartier teilt mit: An der I r a k f r o n t wurden die starken feindlichen Kräfte, die, wie im gestrigen Bericht gemeldet, mit ungeheueren Verlusten unsere vorgeschobenen Stellungen westlich von Kut el Ammara besetzt hatten, durch unseren kräftigen Gegen- angriff besiegt und mußten sich in Unordnung gegen Süden zurülfruziehen. Unsere Truppen verfolgen den Feind. An der K a u k a s u s f r o n t warfen wir in der Gegend von Van einen von einem Teil der feindlichen Kräfte unter- nommenen Angriff zurück und brachten dem Feinde Verluste bei. Weiter nördlich nichts Wichtiges außer Scharmützeln zwischen den Patrouillen. An der Dardanellenfront die gewöhnlichen örtlichen Feuergefechte. Insbesondere bei Sedd ul Bahr dauert der äußerst heftige Kampf mit Artillerie und Bomben fort. Bei Anafarta beschossen einige feindliche Linienschiffe und Monitore eine Zeit lang wirkungslos unsere Stellungen. Unsere Artillerie erwiderte und traf einen Monitor, der sich vom Ufer entfernte. Bei Ari Burun besetzten wir am W. November morgens durch einen Ueberfall einen großen Teil der feindlichen Schützengräben. Unsere Artillerie traf ein feindliches Transportschiff, das sich der Landungsstelle bei Ari Burun zu nähern suchte, und zwang es, sich vom Ufer zurückzuziehen. Wir zersprengten auch feindliche Truppen in der Umgebung der Landungsstelle. Bei Sedd ul Bahr ließ der Feind vor unserem linken und vor unserem rechten Flügel drei Minen springen, ohne eine Wirkung zu erzielen. Zwei davon trafen im Rückschlag den Feind selbst.
Ein üeutsches Dementi. Berlin , 27. November. (W. T. B.) Mr erfahren von zu- ständiger Stelle: Die in der ausländischen Presse und im Poldhn-Bericht vom 27. November gebrachte Nachricht, daß nach Petersburger Meldungen der kleine Kreuzer „Frauenlob" durch ein verbündetes Unter- seeboot zum Sinken gebracht sei, ist ebenso aus d e r L u f t gegriffen, wie die vor einigen Tagen ge- brachte Nachricht von der Versenkung eines Dreitausend- Tonnen-Kreuzers durch russische Torpedoboote. Die v-Doot- Tätigkeit in üer(Dsisee und im Mittelmeer . Berlin , 27. November.<W. T. B.) In der Ententepresse ist in der letzten Zeit viel über die Erfolge des englischen E-BoatkriegeS in der Ostsee gesprochen worden, demgegenüber der U-Baatskrieg der Mittemächte im Mittelländischen Meer nicht der ErwMnung wert sei. Eine Zuscrmmenstellung ergibt für die Zeit vom 1. bis 15. Na- veurber folgendes Bild: 1. In der Ostsee ist nur der Dampfer„S u o m i" mit 1016 Tonnen versenkt worden. 2. Demgegenüber sind im Mittelmeer nach den bis jetzt vor- liegenden Preffenachrichten in derselben Zeit 27 Schiffe mit 112 082 Tonnen vernichtet worden. Liste der im Mittelmeer in der Zeit vom 1. bis 15. Novem- ber 1915 durch E-Boote der Mittemächte versenkten feindlichen Handelsschiffe(nach Preffemeldungen):
gerupftes Huhn, in dessen nacktevi Leib noch ein paar Flaumfeder« chen steckengeblieben sind. Das Rupfen geht aber weiter, wie die weißen Rauchbälle, die zu Dutzenden über der Bergsilhouette schweben, deutlich bezeugen. Unser Aussichtspunkt bot mir das, was ich suchte, mit über- laschender Vollständigkeit. Ich glaube kaum, daß sich noch irgendwo die vielfach gebrochenen und verkrümmten Linien einer breiten Schlachtfront so unmittelbar aus dem Landschastsbild gewinnen lassen wie hier. Sie zeichnen sich so scharf in daS Panorama ein, daß kaum noch ein orientiere rrder Blick auf die Karte möglich ist. Unsere Frontlinie, die anfänglich bloß auf hinhaltenden Wider- stand berechnet war und deren Preiö�ebung den Feind kaum ein paar Schritte seinem Ziele näher brächte, ist gleichwohl in schier starrköpfiger UnVeränderlichkeit bis heute dieselbe geblie» b e n. Sie wird«S auch ferner bleiben, denn die Verteidiger dieser Stellungen gönnen dem Feinde nicht einmal einen Scheinerfolg. Hätte ich übrigens je gezweifelt, daß die Dämme, die im Mai gegen die seindliche Invasion ausgerichtet wurden, heute noch lückenlos in unserer Hand sind, so hätte der Feind selbst meine Zweifel zer- streut. Er war eben am Werte, den Verlauf unserer Stellungen mit einer Feuerpalisade scharf und deutlich zu markieren. Die Blitz- funken der Einschläge, die gewaltigen braunen Sprengfontänen der Ekrasitgeschosse. die in eines zusammenfließenden Rauchfahnen de» verziehenden Granatengewölkes kennzeichneten bis zum Monte Sabotino jeden Frontabschnitt auf das genaueste. Unsere Artillerie hingegen, die mit gleichem Eiser funkte, zog ihre höllischen Feuer- striche über die italienischen Stellungen, deren Linienführung ftch uns dadurch ebenso deutlich enthüllte. Die Artillerietätigkeit war auf beiden Seiten überaus lebhaft, aber das richtige Trommelfeuer war das noch nicht. Unser Beobachter, der hier oben im Laufe der Monate ein feiner Kenner der artilleristischen Vernichtungskunst geworden ist, fand an den Leistungen der italienischen Artillerie manches auszusetzen. �Besonders einen bestimmten Batterrekom- Mandanten dort drüben, der absolut nichts lernen will, würde er einfach davonjagen.... Ich für meine Person stand dem höllischen Gebelfer der Italiener durchaus nicht so kritisch gegenüber wie der Artillerist und dacht« auf Münchnerisch:„Mir war S gnua." DaS Bewußtsein, daß sich unsere Soldaten mit der Zeit auch dem bösesten Trommelfeuer angepatzt und vielfach sogar ganz bombensicher ein- baut haben, hatte viel Tröstliches, aber der Anblick der jäh empor- schnellenden und in graue Fetzen zerflatternden Rauchmassen, die all- mählich insbesondere den Ata nie San Michele mit dichten Schleiern aus Qualm und Dampf verhängten, war gleichwohl erschütternd. Nur den Artilleriekampf konnten wir beobachten, das ferne Ameifengekribbel der Menschen, die dann später, als die Geschütze plötzlich verstummten, in wildestem Ringen den in bitteren Stun- den der Beschießung und des Eisenhagels aufgespeicherten In- grimm schreiend entluden, entzog sich unseren Blicken. Erst im Tale erhielt ich spärliche Kunde vom sieghaften Verlauf dieser schrecklichen Kämpfe, die das Jsonzugslände zum Tale des ent- fetzlichsten Jammers machen, die alle urmenschlichen Triebs und die heißesten Leidenschaften entfesseln, die Zorn und Leid, Wut und Schinerz, heldischen Opfevinut und wildeste Verzweiflung wirr durcheinandermengen, so daß man sie nie in ein Bild wird fassen können, das ihre Wesenszüge getreulich wiedergibt. Gewisse äußere Merkmale, die diesen Jsonzokämpfen ein besonder? charakteristische» Gepräge geben, werde ich in einem folgenden Artikel aufzuzeigen suchen.