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Gibeint tägli

.

OSW

Vorwärts

Berliner   Volksblaff.

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Die Infertions- Gebühr

beträgt für die sechsgespaltene Kolonel. geile oder deren Raum 60 Pfg., für politische und gewerkschaftliche Vereins. und Bersammlungs- Anzeigen 80 Big. ,, Kleine Anzeigen", das fettgedruckte Bort 20 Pfg.( zulässig 2 fettgebrudte Worte), jebes weitere Wort 10 Big. Stellengesuche und Schlafstellenan zeigen das erste Wort 10 Pfg., jedes weitere Wort 5 Bfg. Worte über 15 Buch­staben zählen für zwei Worte. Inserate für die nächste Nummer müssen bis 5 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist bis 7 Uhr abends geöffnet.

Telegramm- Abreffe: Sozialdemokrat Berlin  ",

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplag, Nr. 151 90-151 97.

Sonnabend, den 4. Dezember 1915.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Wernivrecher: Amt Moritplat, Nr. 151 90-151 97.

Görz   noch immer unter schwerem Artilleriefeuer.

Wahlen und Volksabstimmungen| Meldung des Großen Hauptquartiers.

in Amerika  .

New York  , im November 1915.( Eig. Ber.) Die Zunft der Schwarzieher hat wieder einmal eine Niederlage erlitten. Troß der angeblichen Niedergefchlagenheit macht der Sozialismus beständig Fortschritte. Das haben wieder einmal die Wahlen bewiesen, die am 2. November in mehreren amerikanischen  Staaten stattfanden. In der Stadt Groß- New York   ist der Stimmen zuwachs ein ganz ansehnlicher. Im vorigen Jahre wurden hier für die sozialistischen   Kandidaten 34 554 Stimmen abgegeben; am 2. November d. J. brachten es unsere Kandidaten auf 44 512 St. Dazu gelang es uns, einen Vertreter in das Staatsparlament ( Assembly  ) zu schicken. Genosse Shiplacow, der Sekretär- Schak meister der Vereinigten Jüdischen Gewerkschaften, wurde im 23. Broklyner Distrikt gewählt und zieht als erster Sozialist New Yorks   in die Assembly zu Albany. Welche Arbeit und welchen Opfermut ein solches Resultat verkörpert, davon fann man sich nur einen Begriff machen, wenn man die Korruption, die Gewalttätig feiten, den Wahlschwindel und die Heuchelei fennt, mit denen die Tammany  - Politiker alle Opposition aus dem Feld zu schlagen suchen. Endlich ist Breiche gelegt worden, und das ermunternde Gesamt ergebnis der Wahlen wird nicht verfehlen, die Genossen zu noch größeren Anstrengungen für die im nächsten Jahre stattfindenden Präsidentschaftswahlen anzufeuern. Auch aus anderen Teilen des Staates New York   lauten die Berichte günstig. Namentlich ist die Industriestadt Schenectady   zu erwähnen, die den Genossen Dr. Lunn zum Bürgermeister und den Genossen Dr. Steinmetz zum Vorsitzenden des Stadtrats erwählt hat. Dr. Lunn war früher schon einmal Bürgermeister der Stadt, die auch den ersten sozialistischen   Vertreter ins Staatsparlament schickte, die Position aber später wieder verlor. In Schenectady   gelang es auch, verschiedene andere städtische Aemter mit Sozialisten zu besetzen. In Haverhill im Staate Massachusetts  wählten unsere Gnossen ihren Vertreter Morrill zum siebenten Male in die Legislatur.

In den Volksabstimmungen ist das Frauenstimmrecht sowohl in New York   wie in Pennsylvanien   und Massachusetts  niedergestimmt worden. Aber die Ergebnisse sind keineswegs ent mutigend. Soweit die Resultate bis jetzt bekannt sind, stimmten im Staate New York   515 659 Wähler für und 700 588 gegen das Frauenstimmrecht. In Massachusetts   stimmten 164 505 dafür und 292 155 dagegen. Im Staate Pennsylvanien   stimmten 260 577 für das Frauenstimmrecht und 316 525 dagegen. Die noch un bekannten Ergebnisse aus den entlegenen Orten dürften an dem Gesamtresultat wenig ändern. In den drei Staaten haben somit fast eine Million Wähler für das Frauenstimmrecht geftimmt. Das allein läßt erkennen, daß das Frauenstimmrecht auf dem Siegeszug begriffen ist und daß es nicht lange dauern wird, bis es auch in die tonservativen Oststaaten einziehen wird. Ueberall, wo die Sozialistische Partei start ist, haben die Frauen gut ab. geschnitten. Einige der wenigen Städte, wo das Frauenstimmrecht eine Mehrheit erzielte, war Schenectady  , eine unserer Hochburgen. Die Frauen werden daraus ersehen, in welcher Partei ihre besten Freunde zu fuchen sind. Es ist ja auch flar: die nach Befreiung strebende Klaffe und das nach bürgerlicher Gleichstellung verlangende Geschlecht müssen sich die Hände reichen.

Amtlich. Großes Hauptquartier, 3. Dezember 1915.( W. Z. B.)

Westlicher Kriegsschauplatz. Zwei feindliche Monitore beschossen wirkungslos die Gegend von Westende.

Südlich von Lombartzyde( bei Nieuport) wurde ein französischer Posten überrascht; einige Gefangene fielen in unsere Hand. Im übrigen zeigte die Gefechtstätig­keit an der Front keine Veränderung gegen die vorher­gehenden Tage.

Westlich von Roye mußte ein französischer Doppeldecker im Feuer unserer Abwehrgeschütze landen. Die Insassen, zwei Offiziere, wurden gefangen genommen.

Deftlicher Kriegsschauplah.

Auf dem größten Teil der Front hat sich nichts von Bedeutung ereignet. Bei der

Heeresgruppe des Generals v. Cinfingen überfielen unsere Truppen bei Podozerewicze am Styr ( nördlich der Eisenbahn Kowel  - Sarny  ) eine vorgeschobene russische Abteilung und nahmen 66 Mann gefangen.

Balkankriegsschauplah.

Im Gebirge südwestlich von Mitrovica   spielen sich erfolgreiche Kämpfe mit vereinzelten feindlichen Abteilungen ab. Dabei wurden gestern über 1200 Serben gefangen­genommen.

Oberste Heeresleitung.

Der öfterreichische Generalstabsbericht.

Wien  , 3. Dezember.  ( W. T. B.) Amtlich wird ver­lautbart: 3. Dezember 1915.

Russischer Kriegsschauplatz. Stellenweise Geschützkampf und Geplänkel.

Italienischer Kriegsschauplah.

Nach den wieder gänzlich mißlungenen feindlichen Angriffen der letzten Tage auf den Tolmeiner Brückenkopf und auf unsere Bergstellungen nördlich Cavon, trat gestern dort Ruhe ein. Bei Oslavija wurde heute nacht abermals ein Vorstoß der Italiener abgewiesen; ebenso scheiterten Angriffe auf den Monte San Michele und den Nordhang dieses Verges. Bei San Martino wurde eine italienische Abteilung aufgerieben, die sich mit Sandsäcken herangearbeitet hatte. Görz   stand unter besonders lebhaftem Feuer, das namentlich im Stadtinnern neuen bedeutenden Schaden verursachte.

Südöstlicher Kriegsschauplay.

Westlich und südlich von No vip azar nahmen österreichisch­ungarische Abteilungen, denen sich viele bewaffnete Mohammedaner anschlossen, vorgestern und gestern dreitausendfünf­hundert Serben gefangen. Bei den Kämpfen im Grenzgebiet zwischen Mitrovica   und Ipek griffen an unserer Seite zahlleiche Arnauten ein.

Der bulgarische Kriegsbericht.

Sofia  , 5. Dezember.  ( W. T. B.) Amtlicher Bc. richt über die Operationen am 1. Dezember: Die Lage weist heute keine Veränderung auf.

Sofia  , 8. Dezember. Der Privattorrefpondent des W. T. B. meldet: Dank der Förderung durch den König fonnte ein Teil der deutschen   Sanitätsmission fich von Sofia   nach Ulestüb begeben, um näher an der bulgarischen Front für die Pflege der Verwundeten zu sorgen. Der Chef­arzt. Stabsarzt Goldammer  , reiste voraus, um die Ein­Mit der deutschen   Kraft­richtung der Lazarette zu leiten. fahrkolonne folgten heute vier Aerzte, 53 Schwestern und ein zahlreiches Hilfspersonal. Vor der Abreise von Sofia  , welche bei 21 Grad Kälte erfolgte, besichtigte die Königin mit leb­haftestem Interesse die Ausrüstung der Expedition.

Monastir   besetzt.

Mailand  , 3. Dezember.  ( W. T. B.) Die Zeitungen melden aus Athen  : Monastir   ist am Donnerstag nach mittag 8 Uhr befekt worden.

( W. T. B.)

Mailand  , 3. Dezember.  ( Ueber Bern.) Magrini drahtet dem Secolo" unter dem 2. Desember mittags aus Florina  : Das serbische Heer hat sich heute früh aus Monastir   in der Richtung auf Resna zurückgezogen.

von

Griechisch- Mazedonien als Kriegszone: freigegeben?

und

d

Entente.

Die Verhandlungen zwischen der Entente und Griechenland  waren in den letzten Tagen wieder in ein kritisches Stadium getreten. England und Frankreich   hatten unter dem 27. November eine zweite Note an Griechenland   gerichtet, in der die freie Ver über die Bahnen fügung und die Zurückziehung der griechischen Truppen aus Griechisch Mazedonien  , die Polizei­gewalt in sämtlichen griechischen Gewässern zur Jagd auf feindliche Unterseeboote und sonstiges mehr gefordert wurde. Ileber die Auf­nahme dieser Note bei der griechischen Regierung waren bereits die übertriebensten Gerüchte im Gange. Man sprach bereits einer außerordentlichen Verschärfung der Beziehungen ber zwischen Griechenland  Im so mehr überraschte der Optimismus, welchen Sonnino in seiner Kammerrede vom 1. Dezember über Griechenlands   Haltung äußerte. Nun bestätigt eine Nachricht aus informierter diplomatischer Quelle, die der Korrespondent des Berl. Tagebl." in Sofia   unter dem 8. d. M. feinem Blatte drahtet, daß die legten Tage unstreitig eine gewisse Aufklärung der Lage gebracht haben. Unter dem Drud der gegebenen Verhältnisse habe sich Griechenland   genötigt gesehen, der Entente die Benugung aller Bahnlinien in Griechisch. Mazedonien  , also nicht nur der Linie Saloniti- Gewgheli, sondern auch der Strecken Saloniki- Monastir und Saloniki­Ottfchilar zu gestatten. Ferner habe sich Griechenland   auch dem Wunsch Frankreichs   und Englands nach freier Verfügung über die griechischen Häfen in der Aegäis  , alfo nicht nur Saloniki  , sondern auch Kawalla, nicht wider­die Die Volksabstimmung über die neue Verfassung für den Staat setzen können. Damit sei den Mächten der Entente- New York   hat mit einer zerschmetternden Niederlage diefes überaus Griechenland   gewisse Garantien dafür gaben, daß es nach Beendi gefährlichen reaktionären Machwerts geendet. Die Mehrheit dagegen gung des Krieges wieder in den ungeschmälerten Befiß seiner Gebiete beträgt nicht weniger als 540 000. Die vorgeschlagene Abschaffung gelangen foll- Griechisch Mazedonien   sozusagen des Selbstbestimmungsrechts des Volkes, die von den republikanischen als Kriegstheater überlassen. Von einer Entwaffnung Führern des Großfapitals ausgebedt worden war, war selbst den der von Serbien   auf griechisches Gebiet übertretenden englisch  - fran­republikanischen Wählern ein zu starkes Stüd. Sie stimmten fast zösischen Truppen fönne also unter diesen Umständen nicht mehr die überall dagegen. Die Republikaner   haben sonst bei den Wahlen Rede sein, und auch von einer geplanten Demobilisierung höchstens zum Verdruß der Administration Wilson nicht schlecht ab. nur insofern, als diese Truppen dadurch in ihrer Bewegungsfreiheit geschnitten. In Mafiadusetts gelang es ihnen, mit Inapper fich dieser Klüngel wohl zeitweilig zurüddrängen, aber nicht auf die etwas eingeschränkt sind, da, wie es scheine, gewiffe Grenzen bieſes Mehrheit den Gouverneur zu wählen, der einen demokratischen Dauer unterdrüden läßt. Bei der erzreaktionären Haltung der Sipp fünftigen Kriegstheaters festgelegt worden sind. Dagegen könne aber Gouverneur verdrängt. Das Ergebnis wird dem Verhalten der schaft, die bis jetzt die Stadt unter dem Namen Fusionspartei ver- Griechenland nicht gezwungen werden, seine Neutralität aufzugeben, waltet bat, tann einen das Ergebnis der städtischen Wahlen nicht sehr das heißt, die Mächte der Entente tönnen nicht in sophistischer Weise deutschen   Wähler zugeschrieben, die ihrem Unwillen gegen die Stellung der demokratischen Bundesregierung zu den krieg­Der einzige Wechsel, den diese Verschiebung der verlangen, daß ganz Griechenland   seine Neutralität mit bewaffneter führenden Parteien in Europa   Ausdrud verleihen wollten. Auch in Machtverhältnisse mit sich bringen wird, muß in der Besetzung der Hand verteidigt und sich der Verfolgung der geschlagenen englisch­anderen Staaten sollen die Deutschen   gegen die Demokraten ge- städtischen Posten gesucht werden. Alle Beamten- bom höchsten bis zum französischen   Truppen durch die Truppen der Zentralmächte auf stimmt haben. Anderseits wird auch angegeben, daß der Erfolg Nachtwächter, die so unflug waren, sich einer anderen Partei griechisches Gebiet widerseze, das die Ententemächte selbst zum bieler republikanischer Kandidaten darauf zurückzuführen ist, daß die anzuschließen, müssen jetzt den Günſtlingen der Tammany Hall   Kriegstheater gemacht haben. Demnach lann, wenn auch Ueberraschungen nicht ausgeschlossen Progressiven, die sich unter Führung Roosevelts bei den letzten Platz machen. Ueber einen Sieg der Tammany   Leute fann man Präsidentschaftswahlen von der republikanischen Partei trennten, in jedoch Genugtuung empfinden. Einer ihrer Kandidaten hat den bis- find, angenommen werden, daß die Ententemächte in gewissen Grenzen bas väterliche Haus zurückgekehrt sind. Im Staate Ohio  , wo es berigen Distriktsanwalt Perkins aufs Haupt geschlagen. Dieser über Griechisch- Mazedonien verfügen tönnen, um von dort aus sich neben Lokalwahlen um die Voltsabstimmung über Prohibition Perkins ist derselbe, der unlängst fieben Gewerkschaftler an den militärische Operationen gegen die Zentralmächte vorzubereiten, oder ( Verbot des Ausichants geistiger Getränke) handelte, stimmten die Galgen bringen wollte, um der Bourgeoisie seine Tüchtigkeit als fich mindestens eine aussichtsreiche Defensive zu sichern. Daß damit Deutschen   gegen die Demokraten, weil diese die Urheber des An- städtischer Anwalt zu beweisen. Bekanntlich scheiterte das Komplott, die Uebertragung des Krieges auch auf das Gebiet schlags auf das Bierfeidel waren. das er mit Hilfe einer Streifbrecheragentur durchzuführen gedachte. Griechisch Mazedoniens   verknüpft ist, ergibt sich aus der militärischen Situation am Balkan von selbst. Deshalb erscheint Der ruchlose Prozeß hat ihm mithin nichts genügt.

In den Wahlen zu der Stadtverwaltung New Yorks   hat die Berüchtigte Tammany Hall  , der forrupte Klub der demokratischen Politifer, einen glänzenden Sieg davongetragen. Es scheint, daß

An der Gedenkfeier, die unsere Truppen am 2. De­zember im Sandschak Novipazar und in Mitrovica   begingen, nahm die einheimische Bevölkerung begeistert teil.

wundernehmen.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. b. oefer, Feldmarschalleutnant.

D

die Nachricht des Athener   Blattes, Neon Asty", bes Drgans der Gunaris partei nicht unwahrscheinlich, wonach Deutschland   und Defter