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Mr. 334. 32. Jahrgang.

Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Die Lebensmittelversorgung

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Sonnabend, 4. Dezember 1915.

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die Preise nicht nach Angebot und Nachfrage bemessen werden. Hier Landwirtschaftsminister die Interessen der Landwirtschaft wahr. muß das System der Höchstpreise einsehen, die aber nicht so hoch nimmt, so erfüllt er damit nur seine Pflicht. Den Gemeinden war sein dürfen, daß sie sich Wucherpreisen nähern. Mit der Regelung die Möglichkeit geboten, den Kartoffelhandel zu monopolisieren.- der Brotversorgung hat sich das Volk rasch abgefunden; hätte Abg. Giesberts( 3.): Es kann nicht verkannt werden, daß die vor der Haushaltskommission des Reichstags. man nur auf den anderen Gebieten auch so gearbeitet! Dabei be- Lebenshaltung weiter Kreise ungemein gelitten hat, und das macht ( Sitzung vom 3. Dezember.) steht ein großer Unterschied zwischen den Brotpreisen in den ein- das Durchhalten doch recht schwer. Wir müssen jetzt endlich einmal Staatssekretär Delbrück macht zunächst eine Reihe vertrau- zelnen Orten. Hier liegt die Schuld bei den Großmühlen, die es zu praktischen Ergebnissen kommen. Der Staatssekretär möge ein licher Mitteilungen. Die sachgemäße Regelung der Lebensmittel- verstanden haben, sich enorme Gewinne zu verschaffen. Dem Ver- mal offen erklären, welche Stellen in Preußen Schwierigkeiten ge versorgung ist vielleicht die wichtigste Frage, die ihrer Lösung harrt. langen der Zuckerfabriken nach höheren Preisen muß mit macht haben. Welche Instanzen haben versagt? Vertenernd haben Die öffentliche Kritik hat im Ausland falsche Vermutungen aus- aller Schärfe entgegengetreten werden. Die Regelung der Kartoffel- die Kartoffelhändler gewirkt, die für die Vermittelung viel zu hohe gelöst und Verbitterung unter den einzelnen Ständen in Deutsch- versorgung hat bewiesen, daß man sich nicht auf das" freie Spiel der Gewinne eingestrichen haben. Im westlichen Industriegebiet war die Kräfte" verlassen darf. Die hohen Preise der Kartoffeltrockenprä- Kalamität besonders schlimm. Staatssekretär Delbrüd erklärt, land geschaffen. Wucher mag vorgekommen sein, aber diese Fälle parate reizen dazu an, die Kartoffeln dem Markte zu entziehen. Von daß an den Schwierigkeiten ein Einzelner nicht schuld ist, daß hier waren die Ausnahmen. Die Schwierigkeit einer befriedigenden einem Mangel an Schweinen kann momentan keine Rede sein, aber die vielmehr eine ganze Menge Momente zusammenwirken. Ausdrück­Lösung liegt in der Sache selbst. Im Ausland liegen die Verhält­nisse feineswegs günstig, muß man doch jetzt selbst in England dem Schweine werden aus spekulativen Gründen vom Markte fern- lich könne er feststellen, daß er bei den Verbündeten Regierungen nie Unterstaatssekretär Michaelis ver­Gedanken der Einführung der fleischlosen Tage nähertreten. Be- gehalten. Die Zentraleinkaufsgesellschaft hat verteuernd gewirkt. auf Widerstand gestoßen sei. Wir müssen Fleisch- und Fettkarten haben; die fleischlosen teidigt den von Abg. Giesberts angegriffenen Entschluß der preu­sonders bedenklich scheinen die Dinge in den Großstädten Ruß- Tage genügen nicht, denn die besitzende Klasse kann sich vorher mit Biſchen Regierung, 100 Millionen Mart für Futtermittel aufzu­lands zu liegen. Demgegenüber erscheint die Situation in Deutsch Fleisch versorgen. Das Beschlagnahmerecht für Viah und Fleisch wenden, um den Schweinemästern Futtermittel zu billigem Preis zu land geradezu günstig, denn Mangel an Nahrungsmitteln be­Die Mäster müssen dafür jeden Monat 125 000 fcite steht nicht. Die Steigerung der Kosten der Lebenshaltung seit muß ungesäumt geschaffen werden, denn eine Rationierung ist nur verschaffen. Abg. Ausbruch des Krieges beträgt höchstens 58 Proz. Das entspricht möglich, wenn die Vorräte nicht zurückgehalten werden können. Das Schweine zu den Höchstpreisen auf den Markt bringen. der Steigerung in England und Frankreich . In neutralen Län- Reich muß Mittel zur Verfügung stellen, damit notwendige Nah- Dr. Quard( Soz.): Der Bundesrat hat in verschiedenen Fällen dern ist die Steigerung bei einzelnen Artikeln ebenfalls recht hoch. rungsmittel zu billigen Preisen an den minderbemittelten Teil der sehr langsam gearbeitet. Die Initiative des Reiches scheint doch Dabei besteht für alle diese Länder die Möglichkeit der Einfuhr, Bevölkerung abgegeben werden können. Die Preisprüfungs- wesentlich beeinflußt zu werden von den preußischen Ressorts. Wes­während Deutschland auf sich selbst angewiesen ist. Die Leistungen stellen sind eine nicht sonderlich geeignete Einrichtung, weil sie halb solle man Fleisch und Fett nicht nach Art des Brotes verteilen der Landwirtschaft, die mit Schwierigkeiten aller Art zu kämpfen auf die Gutachten der Interessenten angewiesen sind. Nur ein können. Das Generalfommando in Oberbayern hat die Butter- und mit Milchversorgung in vorbildlicher Weise gelöst. In der Kartoffelver­hatte, verdienen vollste Anerkennung. Wir haben an Fleisch und weitgehendes Beschlagnahmerecht kann Besserung schaffen Getreide alles, was wir brauchen; Mangel besteht in den Artikeln, dem Schrei nach dem wirtschaftlichen Diktator ist nichts getan. Der sorgung konnte man lange überhaupt zu keinen festen Entschlüssen auf deren teilweise Einfuhr wir stets angewiesen waren, die aber Fehler liegt darin, daß der Reichstag beim Erlaß der Bundes- kommen. Die Militärverwaltung fennt für ihren Bedarf solche Rück­nicht ausschlaggebend find. Bei den Preisen ist aber immer zu be- ratsverordnungen nicht mitwirken kann. Die Not der Massen er- sichten, wie sie geübt worden sind, nicht; sie greift rücksichtslos zu. achten, daß die Produktionsfreudigkeit nicht unterbunden werden fordert sofortige Abhilfe; diese Abhilfe erwartet das Volk vom Die gleiche Entschiedenheit muß vom Reichsamt des Innern verlangt werden, wenn es sich um die Versorgung des Volkes mit Lebensmitteln darf. Mit dem Zwang allein ist nichts zu erreichen. Redner geht Reichstag . handelt. Staatssekretär Delbrück bemerkt, es werde erwogen, dann auf die Vorwürfe ein, die der Regierung gemacht worden Abg. Graf Schwerin- 2öwit unterstreicht die Fest­find. Gewiß find manche Verordnungen spät gekommen, das ist stellung, daß unser wirtschaftliches Durchkommen nicht in Frage den bayerischen Molkereien die Pflicht aufzuerlegen, ihre überschüssige Produktion den anderen Gebieten zuzuführen. aber zurüdzuführen auf die umfangreichen Vorarbeiten, die in steht. Es muß aber dafür gesorgt werden, daß die Lebensmittel- Produktion den anderen Gebieten zuzuführen. jedem einzelnen Fall nötig sind. Höchstpreise bedeuten nur dann erzeugung keinen Rüdgang erfährt. Redner bespricht die Unzu­eine befriedigende Lösung, wenn entweder die Möglichkeit der Be- länglichkeit der Statistik über die Anbauflächen, die aber doch einen schlagnahme oder die Rationierung des Verbrauchs gegeben ist. Rückgang des Anbaues erkennen lasse. Daraus könne man die Der Staatssekretär bespricht dann die Regelung der Kartoffel- Schwierigkeiten erkennen, unter denen die Landwirtschaft leidet. frage, die ganz besondere Schwierigkeiten zeitigte. Es kann zu Hier müsse die Preisfestseßung eine Grenze finden, denn teuere gegeben werden, daß es besser gewesen wäre, die Höchstpreise Lebensmittel sind noch immer besser als keine. Für die Versorgung früher festzusehen. Die Regelung der Butterfrage wurde gehemmt der minderbemittelten Klassen einzutreten, ist die Aufgabe des durch die plößlich eingetretenen anormalen Verhältnisse auf dem Reiches. Die Landwirte erkennen die Pflicht an, aus dem Boden Buttermarkt. In der nächsten Zeit dürften die Schwierigkeiten herauszuholen, was herausgeholt werden kann. Wenn bei Land­beseitigt sein. Die Einfuhr von Futtermitteln ist besonders er- wirten die Ausgaben nicht gestiegen sind, dann meist deshalb, weil schwert worden durch private Händler. Auch auf diesem Gebiete ist keine Futtermittel gekauft werden konnten. Eine Erhöhung des jezt eine befriedigende Regelung erfolgt. Den Schweinemästern Ertrages ist aber völlig ausgeschlossen. Die Schweinemast z. B. werden genügend Futtermittel zur Verfügung egstellt, die dafür habe sich enorm verteuert, nicht minder die Milcherzeugung. Daß Schweine zu bestimmten Preisen auf den Markt bringen müssen. die Produktionskosten gestiegen sind, kann nicht bestritten werden, Die neugeschaffenen Organisationen haben sich eingelebt, und es der Ausgleich muß in den Preisen gesucht werden, sonst geht die wieder umlaufende Gerücht von einer in Aussicht stehenden darf sicher erwartet werden, daß sie nunmehr gut funktionieren. Produktion zurück. Wenn nicht anders, müssen zu diesem Zwed Verlängerung der gefeßlichen Behrpflicht Die ganze Frage der Lebensmittelversorgung ist so ungemein tom- öffentliche Mittel zur Verfügung gestellt werden. Mit der Be- entbehrt der Begründung. pliziert, daß es gar nicht vermieden werden kann, daß der einzelne schlagnahme kann man das Ülebel nicht beseitigen. In der Kar­geschädigt wird; über all dem aber muß das Wohl des Ganzen toffelversorgung hat man den Fehler gemacht, daß man neben stehen. Höchstpreisen die teilweise Beschlagnahme anordnete und dann nicht genügend Wagen zum Abtransport stellte, so daß große Kartoffel­mengen verdarben.

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Die Beratung wird Sonnabend fortgesetzt.

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Mehrere bürgerliche Blätter berichten, daß der sozialdemokratische Abgeordnete( Genoffe Wurm) zunächst erklärte, daß das Resultat des ersten Kriegsjahres verhältnismäßig gut war, da eine allzu große Preistreiberei im Durchschnitt nicht wahrzunehmen war. Wie uns Genosse Wurm mitteilt, ist dieser Bericht absolut unrichtig.

Politische Uebersicht.

Keine Verlängerung der Wehrpflicht. Berlin , 3. Dezember. ( W. T. B.)

Vom Reichstag.

Das gegenwärtig

Abg. Wurm bestreitet, daß die Kritik nachteilige Folgen haben Die nächste Sigung des Reichstag 8 wird, wie müsse. Das Ausland ist über die Verhältnisse in Deutschland in­bürgerliche Blätter berichten, am Donnerstag, den formiert. Die Sozialdemokraten haben nie bestritten, daß wir in Deutschland genügend Nahrungsmittel haben. Das Volk empfindet Abg. Hoch( Soz.): Das Bild, das hier entworfen worden ist, 9. Dezember stattfinden. Der Ausschuß für den Reichs­die herrschende Teuerung schwer, einer Aufhebung" durch die mahnt uns zu großer Vorsicht, denn es kann keinem Zweifel haushalt wird bis zum 8. d. Mts. seine Beratungen be­Presse bedarf es dazu nicht. Daß die Maßnahmen der Regierung unterliegen, daß ein Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion endet haben. Der Reichstanzler wird sofort zu Be­nur tastend und zögernd erfolgten, die unzureichende Art der Ver- sehr bedenklich wäre. Für uns kommt es darauf an, der ärmeren ginn der Sitzung das Wort ergreifen. Der Reichstag wird ordnungen, haben die Teuerung verschärft. Hätte man die öffent- Bevölkerung zu ermöglichen, die Nahrungsmittel laufen zu können. fich spätestens am 15. d. Mts. bis Mitte März ber­liche Stritit nicht fast unmöglich gemacht, dann hätte sich mancher Weite Kreise unseres Volkes haben schwer zu kämpfen, das sollte tagen und zwischen dem 9. und 15. d. Mts. vier bis fünf Fehler vermeiden lassen. Die Landwirte haben ihre Produkte die Regierung beachten. Nicht Reden und Zeitungsartikel wirken zurückgehalten in der Erwartung höherer Höchstpreise. Die Deffent- aufreizend, sondern die bitteren Tatsachen. Es ist unflug in Sigungen abhalten, um das vorliegende Material zu berab lichkeit ist sich darüber klar, daß der preußische Einfluß auf die höchstem Maße, der öffentlichen Erörterung des Notstandes schieden. Die sozialdemokratische Interpellation dürfte Maßnahmen der Regierung der Lebensmittelversorgung nicht Schwierigkeiten in den Weg zu legen. Wir alle sind bestrebt, am 11. d. Mts. zur Beratung kommen. Die bürger­günstig waren. Redner weist darauf hin, daß die Landwirte vielfach unsere Pflicht zu erfüllen, deshalb muß alles getan werden, die lichen Parteien sind übereingekommen, nur fürze erst gegwungen werden mußten, ihre Vorräte herauszugeben. Wir Quelle der Unzufriedenheit zu verstopfen. Man kann von der Re- Erklärungen zu diesem Thema abzugeben. Wie ver­bestreiten nicht, daß viel geschehen ist, aber noch mehr ist unter- gierung nicht verlangen, daß sie Lebensmittel beschafft, die nicht zu lautet, wird sich die Regierung auf eine kurze, genau präzi­Tassen worden. Das ist kein Trost für uns, daß auch im Ausland haben sind, aber das muß verlangt werden, daß die vorhandenen sierte Antwort beschränken. Teuerung herrscht. Für die Wirkung der Teuerung gibt Rebner Lebensmittel gerecht verteilt werden. Redner kritisiert dann ein­zahlenmäßige Belege, die erkennen lassen, daß der Lebensunterhalt gehend die Mißgriffe, die in der Kartoffelfrage gemacht wurden. Auf um mehr als 100 Broz. berteuert worden ist. Den maßgebenden die Großhändler wird viel zu viel Rücksicht genommen. Die Höchst­Stellen kann der Vorwurf nicht erspart bleiben, daß sie auch im preise hätten mit fallender Tendenz festgesetzt werden müſſen, dann zweiten Striegsjahr feine befriedigenden Maßnahmen getroffen wäre der Grund für die Zurückhaltung der Startoffelvorräte in Fort - auch in den Stuttgarter bürgerlichen Kollegien nunmehr eine be­haben. Die Preistreibereien durch Schieber" und ähnliche Ele- fall gekommen. Der Einfluß des preußischen Landwirtschafts­mente hätten vermieden werden müssen. Von einsichtsvollen ministers kann nur ausgeschaltet werden, wenn das Volf seine Mei­Großgrundbesißern wird offen zugegeben, daß die Produktions- nung frei aussprechen tann.- Staatssekretär Delbrüd stellt fest, Lasten der Landwirtschaft auch nicht annähernd so gestiegen sind, daß der Schweiz eine relativ minimale Menge Kartoffeln im Aus­wie das von anderer Seite behauptet wird. In Kriegszeiten dürfen

Jm Panzerzug an die Doberdofront.

Zum Parteikonflikt in Württemberg. Der Lotal- Anzeiger" meldet:

Nach dem Vorgange im württembergischen Landtage hat sich

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Geichüzrohr offen hielte. Dori aber hatte ich mir ein Bläschen er- schläft?

fondere Fraktion der radikalen Sozialdemokraten unter der Bezeich nung Sozialistische Vereinigung" gebildet. Vier Radikal. iozialdemokraten teilten dem Oberbürgermeister mit, daß sie sich jetzt tausch gegen andere Artikel überlassen wurde. Wenn der preußische zur Gründung einer selbständigen Vereinigung gezwungen geſehen Lokomotive des Zuges die Spitze bildet, eine breite Scharte für das Gewehr. Andere schichten lautlos Steine und Sandsäcke. Wer aber Geschüzrohr offen hielte. Dori aber hatte ich mir ein Pläßchen er schläft? Nur ein Zug dieses ganzen ungarischen Bataillons, denn obert und hockte unmittelbar neben dem auf eingeschraubter die Nacht ist hier Tag und der Tag ist Nacht und der Freitag ist Von Hugo Schulz ( Wien ). Lafette ruhenden Geschüß, deffen rundes Maul sich bräuend über den Diensttag und der Sonntag ist Diensttag und jeder Tag ist Dienst den 18. November 1915. Rand der Scharte hebt, in voller Bereitschaft, Tod und Verderben tag schon seit vielen Monaten". Also sprach der Oberstleutnant, der Der 17. November war an der Jiongofront, wo es jetzt immer zu speien. Durch den Schliz des Panzerschildes nun fonnte ich ins dieien Frontabschnitt befehligt und der auf die Nachricht von unserem heiß berging, entschieden ein schwächerer" Tag Auch der Freie blicken und Uebersicht gewinnen. Besuch herbeigefommen war, um uns gastlich zu empfangen. Um­Hoefersche Bericht stellte das fest. Wir fonnten es schon an dem Klirrend und icheppernd" wie fallendes Blechgeschirr rollte der ständlicher berichteten es uns die bärtigen Krieger. Ihr Leben Rhythmus des Kanonendonners erkennen und an den sekundenlangen Zug über die Schienen. Von Zeit zu Zeit ipürte man einen beftigen ist Stampf. Todesbereitschaft, Mübial und Arbeit. Pausen, die zwischen den einzelnen Ausfeuerlagen flafften. Der Ruck. Langsam und bedächtig ging die Fahrt. Berichossene Häuser In den Reserveſtellungen nicht anders als in der Schwarmlinie. Infanteriekampf hielt sich dort, wo er nicht ganz aussette, in den tauchten auf und befundeten, daß die Front nicht mehr fern iei. Niemals Ruhe, selten Ablösung. Ein wenig Schlaf bei Tage, aber Maßen des langiamen und lebhaften" Plänfierfeuers der Hier und da ein Wachtposten mit aufgepflanztem Bajonett, der dem nur dann, wenn nicht gefämpft wird. Auch ein warmes Mahl gibt älteren Egerzierreglements. In der Nacht, die diesem Tage Buge neugierig nachblickt. es nur nächtlicherweile, bei Tag begnügt man sich mit Speck. Wurst folgte, gelangte ich in unsere Infanterieſtellungen auf dem Doberdo Wir sind am Ziele. Vor uns flafft wie ein Höllenschlund die und Käse. Es ist ein furchtbares Leben hier auf dem nackten Karsts plateau. Als die Sonne blutrot ins Meer fant, und den Himmels- Deffnung eines Felieneinschnittes, durch dessen dunkle Tiefen felfen und die bärtigen Männer erzählen mit Ingrimm von ihren rand mit glühendem Purpur färbte, befand ich mich noch im warmen, magische Richter buichen. Ein Feuerschein umglost die ichwarzen Qualen. Diefer Ingrimm hält aber die Richtung auf den Feind. wohligen Gebege einer Großstadt, und als die mondbeglänzte Nacht Wände mit ichimmerndem Purpur. Stimmengewirr dringt ans Seltsame Höhlenbauten bekam ich in diesen Stellungen zuin eben erst recht begann ibre Zauber zu spinnen, war ich bereits dort, wo Ohr. Es iſt, als wenn man zu Ali Babas 40 Räubern täme. Bei erſtenmal zu sehen, jene bombensicheren Kavernen, die die technischa das Getriebe unseres Kulturlebens sein gräßlichstes Wideripiel hat. näherem Zusehen aber entpuppen sich die dunklen Schatten, die dort Parade find gegen die aus dem Positionsfrieg hervorgewachsene Dieie jähe llebersiedelung aus umfriedetem Behagen in die wilden berumgeistern, als dalmatiniche Landsturmmänner, die hier eine be­neue Angriffstaktik der Artillerie. Vor dem Trommelfeuer zieht Klüfte des Jammertals erfolgte in feltsamer Fahrt. Ein Panzerzug queme Unterkunft gefunden haben. Der Höhlenzauber löst sich auf man sich in dieie Kasematten zurüd und bleibt darin, bereit, fofort nahm mich und meine Gefährten mit an die Front. Wir machten in das Schichten von Holz, Fässern, Kisten und in das Braten von hinauszuspringen, sowie sich das Hagelwetter verzogen hat. Die uns, als wir darin Plaz nahmen, auf allerlei Grufeliges gefaßt und Speck und Kartoffeln. Wir durchschritten das Felsterrain und gelangten schwersten Eisenhämmer, die Cadorna niedersaufen läßt, gerfplittern ein paar italienische Granatensendungen standen ausdrücklich auf dem ins Freie. Nun zu Fuß weiter durch eine Reihe anderer Durchläfie, wo- wirkungslos auf den Felsendächern diefer Unterkünfte. In zwei Programm. Indes verlief die Sache durchaus harmlos. Die ita- rauf wir den Bahnförper verließen, um uns nun über steinige Pfade Schichten arbeiten die Sappeure, von außen aber dringt nur ein lienische Artillerie scheint diese Gelegenheit zur Munitionsverschwen- bis in die vorderste Stellung zu schlängeln. Nur im Flüstertone ganz leises Bochen ane Ohr, faft lautlos scheint sich da die mensch­bung nicht wahrgenommen zu haben, und auch der Bahntörper war durften wir sprechen. Patrouillen, die uns begegneten, huichten Liche Arbeit in die Felsfundamente diefes Starstbodens einzuwühlen. nirgends beschädigt, so daß es nicht einmal die Sensation einer lautlos vorüber. Es war mäuschenstill vor uns, nur hier und da Schlimm genug für uns Soldaten", sagt der Oberstleutnant, ist Entgleisung gab. Es ging gar nicht abenteuerlich zu, aber die her einige Laute wie das Fallen von Segeln. Da hatten sich ein paar bieies Starstgelände. Aber hier ist es nicht einmal am schlimmsten, fömmlichen romantischen Schauer blieben darum nicht aus. Die Schiffe gelöst. Rechts von uns aber war ein lebhaftes Gepläntel denn hier hat Mutter Erde, wenn auch kein Fleisch, so wenigstens helle Wondnacht barg doch manche Möglichkeit in ihrem Schoße im Gange, deffen Schall auf seltsame Art das starre Schweigen der Haut auf den Knochen. Böier ist es noch in der Herzegowina, und zeichnete überdies geipenstische Schattenbilder. Auf den Karst Natur durchbrachen. Es war wie das Brodeln von siedendem Del. wo überall ihr nacktes Knochengerippe zutage tritt, und wir haben höhen glänzte frischer Schnee, das Meer lag schwarz und Zeitweilig dröhnte auch dumpf ein Kanonenschlag dazwischen. Ebe es noch immer gut im Vergleich zu den Kameraden an der monte­starr in der Tiefe, in der Ferne stiegen über dunklen Höhen- ich mich dessen versah, waren wir mitten in den Stellungen. Wir negrinischen Grenze. tämmen grellgrüne Leuchtkugeln auf, nahe der flachen Seüste in der stießen förmlich mit der Nase auf die ungefügen zyklopischen Stein­

Gegend der Zionzomündung loderte die Flammensäule einer Feuers. wälle und mit Sandsäcken gefütterten Deckungen, die so ganz anders Wir fahen dann noch die Reserveſtellungen, die rauhen Schlaf­brunst, die ein großes Gehöft in Aiche zu legen schien. Es war ausiehen als die rechtschaffenen Schüßengräben und anderen Erd- unterkünfte der Mannschaft, in denen Defen stehen und deren Vorzug eigentlich nicht leicht, dies alles wahrzunehmen, denn ein Panzer- bauten, die der Spaten formt. Da müssen die Spitzhacke, der es ist, gegen das feindliche Feuer völlig gedeckt zu fein, traten zug unterscheidet sich von einem Aussichtswagen beträchtlich. Man Meißel und der Schotterschlägel dem Spaten zu Hilfe tommen. fchließlich noch in die dürftige Blockhütte des Oberleutnants, um mit hockt da in einem stahlumfleideten Käfig auf einer Munitionskiste Aus einem Unterstand dringt schwacher Lichtschimmer. Ein Offizier ihm und feinen Offizieren noch ein Weilchen zu plaudern. Bald und macht sich recht dünn, um den Soldaten, denen der ausgesparte empfängt uns, und es entſpinnt sich eine Unterhaltung im Flüster- aber mahnte der Kommandant des Panzerzuges zum Aufbruch und Raum nur zweckdienliche Bewegung gestattet, nicht im Wege zu ſein. tone. Das ist so vorgeschrieben, denn die Stille der Nacht wir gingen, als die Mitternacht schon näher zog. den Weg zurück, Alles starrt von eisernen Dingen, von Waffen, Werkzeugen, trägt jedes Wort zu den feindlichen Stellungen hinüber den wir gekommen waren. Noch immer tobte im Nebenabschnitt Maschinen und Sprengstoffbehältern. Eine Glühbirne spendet spär und verursacht dort Unruhe, die sich alsbald in heftiges das Gefecht. Noch immer brodelte das Plänklerfeuer wie siedendes liches Licht wie ein Grubenlämpchen, und auch dieses zarte Fünfchen Geschieße umfeßt. Sonst find die drüben ja jetzt Del, stodte manchmal und ging in ein langfames Einzelfeuer über. erlischt während der Fahrt, sowie fich der Zug dem Beobachtungs - feit einiger Beit vor diesem Frontabschnitt rubig, obgleich man nicht Das hörte sich dann wieder so an, wie wenn in der Ferne eine bereich des Feindes nähert. Alle Luten find mit stählernen wiffen fann, was die flare Mondnacht noch bringen wird. Jeden Regelpartie im Gange wäre. Schiebern verschloffen und es gäbe teine Fenster in die Außenwelt, falls ist man in diesen Stellungen scharf auf der Hut. Dunkle Aber auch die schwächeren" Tage und Nächte fordern am Isonzo wenn nicht die Geschüßtuppel, die anstatt der in die Mitte gerückten Schatten fauern geduct an den Brüstungen hinter dem angeschlagenen ihre Menschenopfer. Hüben und drüben.