Die Ant
Fluß viele Leichen des Feindes. An der Dardanellenfront bei Anafarta
nahm unsere Artillerie, indem sie die bom Feinde zu Lande und zu Wasser ausgeführte ausgeführte Beschießung energisch erwiderte, die Stellungen der feindlichen Infanterie und Artillerie mit Erfolg unter Feuer. Bei Ari Burun richtete ein feindliches Torpedoboot am 4. Dezember sein Feuer nach verschiedenen Bunften. Am gleichen Tage zeit und Bombenkampf. Zwei feindliche weilig Artillerie
erfaßes sei besonders unterstrichen. Soweit die Regierung sich mit weiß es nicht. In einigen Stunden werden viele von denen, die jetzt dem Stut el Amara gegenüberliegenden Ufer befinden, sich auf dem Inhalt der Note einverstanden erkläre, soll sofort die Aufhebung hier sind, lachend voll Leben, tot sein. Ich habe vielleicht noch 8 oder ihre Schiffe zu flüchten. Zwischen Kut el Amara und Bagh der bisherigen Zwangsmaßregeln erfolgen. Ueber die Einzelheiten 10 Stunden zu leben. Sei's darum. Ich falle auf dem Schlachtfeld Stale erbeuteten wir ein unversehrtes mit Munition beladenes der notwendigen militärischen Maßnahmen, welche die Verbands- in Erfüllung meiner Pflicht, an der Spike meiner Reute und feindliches Schiff und machten einige Gefangene. Wir finden im dennoch vertraue ich auf meinen Stern. Wenn ich das Glück habe, mächte verlangen, würden die Verhandlungen beginnen. wort der Regierung werde schon heute erfolgen. durchzukommen, ist mir das Kreuz sicher. Wir sind voll Begeisterung. Die Stimmung der Mannschaft ist herrlich. Der Stoß, den wir führen, macht em Ende. All unsere Kräfte, all unser Geld steht auf dem Spiele. Wenn es glückt, ist unser Boden frei, wenn nicht, ist Hier angelangte Meldungen aus Saloniki besagen, Paris verloren. Wir verstehen es und werden siegen. daß der Vierverband infolge der Ablehnung seiner FordeHoch lebe Frankreich und uns werde der Sieg! 28. September. Wenn ich seit dem 24. nicht mehr gerungen von feiten Griechenlands ein kurzfristiges schrieben habe, fommt es daher, daß wir durch den Angriff abge Ultimatum in Athen zu überreichen beabsichtigt und stumpft waren. Mein Bataillon'(?) hat 1300 Mann bergen, at cventuell Gewaltmaßnahmen gegen Griechenland an- unter 12 Offiziere. Es sind nur noch drei von uns übrig. Man bewenden dürfte. Für diesen Fall hält man es hier nicht für sehr schlechten Stellung. Der vorbereitete Stoß ist gründlich miß- durch unser Feuer gezwungen, sich zu entfernen. Bei Sedd wenden dürfte. Für diesen Fall hält man es hier nicht für fürchtet einen feindlichen Gegenangriff. Wir befinden uns in einer Transportfchiffe wurden auf der Höhe von Ari Burun ausgeschlossen, daß sich Griechenland offen den glückt. Es ist aus. Rechts, wo alles gut geht, versucht man das Un- ul Bahr zerstörten am 4. Dezember zwei Minen, die wir vor Mittelmächten anschließt und mit Bulgarien glüd wieder gut zu machen.( 20 000 Gefangene und 70 Geschüße.) unferem rechten Flügel zur Entzündung brachten, eine feindAbmachungen über die südmazedonischen Ge- Das hindert nicht, daß der erste Angriff das Ziel nicht erreicht hat liche Gegenmine. Der Feind eröffnete darauf ein heftiges biete trifft. Damit wäre das Schicksal der Armee von und uns entfeßlich teuer zu stehen gekommen ist. Infanteriefeuer gegen diesen Flügel, warf eine Menge Bomben Das 103. und 104. Regiment haben sich geweigert, vorzugehen. und beschoß sodann zwei Stunden lang ununterbrochen unsere Saloniki besiegelt. Meine Kompagnie zählt noch 30 bon 210 Mann. Bei anderen Stellungen. An der Beschießung nahm auch ein Monitor Regimentern sieht es ähnlich aus. Ich bin todmüde. Man zermürbt uns den Kopf mit Kanonen- und ein Panzerkreuzer teil. Auf dem linken Flügel schwaches schüssen. Es ist fürchterlich. Wir halten uns taum noch aufrecht. Und Infanteriefeuer. Der Feind warf dorthin eine große Anzahl Torpedogeschosse. dennoch: Man muß. und achte meinen Gegner wegen seiner Tapferfeit, wegen seiner und Angriffe mit Erfolg fort. Der Führer eines KriegsDie deutschen Truppen sind großartig. Ich bewundere Unsere Flugzeuge ſetzten ihre Erkundungsflüge wunderbaren Disziplin, seinem Ordnungssinn, auch im feinen. flugzeuges, Leutnant v. Hansen und Beobachter v. Schiltmigen Deutschland ist sehr mächtig und hat sich so aus sich selbst geschaffen. warfen Bomben auf einen feindlichen Monitor und zwangen Das ist herrlich. ihn, sein Feuer einzustellen und sich zurückzuziehen. Im übrigen ist nichts zu melden.
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Meldungen Pariser Blätter zufolge, heißt es in einem Telegramm des, Berl. TagebL" aus Genf , wurden bereits neue Sperr maßnahmen gegen den griechischen Handel getroffen. Die englischen Behörden verhindern die Ausfuhr der griechischen Schiffe aus den englischen Häfen. Die Presse erklärt einstimmig, die Spannung zwischen Griechenland und den Bier verbandsmächten habe sich weiter zugespigt Die Hauptstütze des Widerstandes gegenüber den Forderungen der Verbündeten sei Gunaris, mit dessen feindseliger Haltung gegen die Aktion der Alliierten skulud is rechnen müsse.
Seine edelste Eigenschaft ist äußerste Geduld, Ausdauer und Beharrlichkeit, den Enderfolg zu erringen für die Größe des Landes. Ich kann keine Einzelheiten schreiben, es ist uns verboten. 7. Oktober. Ich habe schon lange nicht mehr geschrieben. Wir haben den Abschnitt gewechselt und stehen unter dem Befehl des Wir befinden uns in der ersten französischen Linie in Paris , 6. Dezember. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht Reserve. Ein deutscher Graben wird erobert und alsdann wieder von Sonntagnachmittag: Dem gestrigen Abendbericht ist verloren. Wir bejegen ein fleines Gehölz. Ich schlafe im Belt des nichts hinzuzufügen. Bataillonskommandeurs. Und dennoch! Guter Gesundheitszustand Paris , 6. Dezember. ( W. T. 3.) Amtlicher Bericht und gute Stimmung. von Sonntagabend: Im Laufe des Tages stellenweise Heftiger Kanonendonner. Die Geschüße stehen 10 Meter Hinter heftigere Artillerietätigkeit. In Belgien beschoß unsere Artillerie uns, in der Ebene, und wir werden am hellen Tage verpflegt. Ein wirksam Verbindungsgräben in der Gegend von Hetfas, wo feinds beträchtlicher Fortschritt. Man rechnet damit, daß noch ein zweiter liche Truppenbewegungen gemeldet wurden. Im Artois erwiderten bie, wie man jagt, riesig verschanzt ist! Hoffen wir, daß es glüdt! Durchbruch versucht wird in Richtung auf die Stellung bei Dontrien, unsere Batterien energiich ein heftiges Bombardement, das auf unsere Streitkräfte sind bedeutend. unsere Schüßengräben südwestlich Loos gerichtet wurde. Auf Arras mit dem Kreuz der Ehrenlegion gefielen einige Brandgranaten, ohne großen Schaden anzurichten. schmückt. Ich muß es unbedingt auch haben, noch als Leutnant. Zwischen Somme und Dise zerstörten unsere Schüßengräben- llebrigens bin ich vorgeschlagen, ebenso wie zum zweiten Streifen tampfmittel feindliche Posten nördlich Aerbecourt und eine ge-( Abzeichen des Oberleutnants), aber das dauert lang. panzerte Maschinengewehrabteilung vor Tilloloy. In der Gegend Augenblicklich geht alles gut. von Frise, des Gehölzes Saint Mard östlich von Trachleval und Hautemeuse aug Eparges wird der Minenkampf mit Vorteil für uns fortgejezt.
Vorgestern wurde
14. Oktober. Wir haben die Schüßengräben für den Winter bezogen. Die Offensive ist endgültig eingestellt. Alles in allem ist es das Eingeständnis der Unfähigkeit. Wenn wir mit 3000 Geschützen
Vom U- Bootskrieg im Mittelmeer .
Marseille , 6. Dezember. Der ( W. T. B.) Reutermeldung. Dampfer Ville d'Alger" von Tunis brachte elf gerettete Matroien eines englischen Dampfers, der torpediert wurde. Mit dem italienischen Dampfer„ Bologna " famen 16 Mann der Besatzung des torpedierten italienischen Dampfers, Trentino " an.
Italien und seine Sozialisten. Italien
dem Kabinett Salandra ihr Vertrauen ausgesprochen. Der Mit 405 gegen 48 Stimmen hat die italienische Kammer aus Nationalisten, Republikanern und Reformsozialisten gebildete Block der Kriegsfreunde hält noch zusammen, und die anderen haben, außer den offiziellen Sozialisten, noch nicht die Courage, sich in direktem Gegensatz zur Regierung zu stellen; sie beschränken sich einstweilen auf eine Kritik an Einzelheiten.
Immerhin, vom Mai bis zum Spätherbst hat sich doch mancherlei geändert, und der jüdlich- enthusiastische Beifall,
Belgischer Bericht. Die Nacht verlief ohne Zwischenfam und 2 000 000 Mann die deutsche Linie nicht durchbrechen konnten, der besonders den Reden Sonninos und des Reformisten
Das Feuer unserer Batterien unterdrückte zu wiederholten Malen Bombardementsversuche und Ansammlungen bei Dofiterte, Nieucapelle und Dudecapelle. Wir haben zwei Unterstände und zwei feindliche Laufgräben beschädigt, besonders in der Richtung Maanne fensvere und am perlée. Heute nachmittag vertrieb unsere Artillerie bei der Ferme Torstylle deutsche Arbeiter, die ein Feuer auf unsere vorgeschobenen Stellungen eröffnet hatten.
Bulgarien geht gegen uns. Griechenland hat abgeschwenkt. Es sieht unserer Landung in Saloniti( Sarrail) mit einer gewissen Gleichgültigkeit zu, die nichts Gutes voraussagt. Keine Begeisterung für die Sache der Verbündeten.
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Unser Grpeditionsforps beträgt 500 000 Mann sowohl in Voraussicht griechischer Feindseligkeit, als um Bulgarien anzugreifen. Wir belasten ein neutrales Land! Und dabei schreit man über den deutschen Einfall in Belgien !- Seien wir doch davon still! Wir sind Orientarmee. Die in dem vorhergehenden Bericht gemel- ganz gleich. Zuerst dient man seinen eigenen Vorteil, wie es auch deten örtlichen Gefechte am 3. Dezember waren ziemlich lebhaft, berecht ist. Wenn wir ein wenig mehr Nutzen aus den deutschen sonders bei Kosturino, wo die Bulgaren eine unserer Stellungen be- Lehren zögen, in der Kriegskunst, in der Diplomatie, in Vorsorge schoffen und angegriffen baben und über die Cerna zurückgeworfen und Ausdauer, wäre dies viel besser, als einen Gegner zu schmähen, wiirden. Zwei Uebergangsverfuche wurden durch das Feuer unserer der uns in sehr vielem überlegen ist. Infanterie und Artillerie angehalten. Nachdem die Eerben Monastir geräumt hatten, sind gemischte österreichisch- ungarische und bulga rische Patrouillen in die Stadt eingerüdt.
Ein französisches Tagebuch.
Die nachstehenden Angaben sind dem Tagebuch eines fran
Cicotti gespendet wurde, kann nicht über den Temperaturrückgang der allgemeinen Stimmung hinwegtäuschen. Alle Versuche, Rundgebungen zu veranstalten, die sich den so trefflich arrangierten Szenen vom Frühjahr an die Seite stellen. ließen, sind kläglich gescheitert. Zwischen dem damals und dem heute liegen zu viele Enttäuschungen und zu große Mißerfolge, liegen Tod und Not, Hunger und Elend. Was als großes, buntes Speftafelstüd begann, hat sich zur ernsten Tragödie gewandelt, und nichts ist für den Wechsel der Zeiten bezeichnender, als daß man den Helden der Ausstattungs. bezeichnender, als daß man den Helden der Ausstattungskomödie vom Mai, den Dichter d'Annunzio , im Dezember im Parlament einen Narren und gar einen Zuhälter nennen durfte und damit nicht nur keine Prügel, sondern lebhaften
Der russische Generalstabsbericht. Beifall erntete.
Petersburg, 6. Dezember. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht vom 5. Dezember: An der West front sowie an der Kaukasusfront verlief der gestrige Tag ruhig.
zösischen Infanterie- Offiziers entnommen, der Mitte Oktober in der Meldung des türkischen Hauptquartiers. trösten laffen, daß auf diese Weise die Russen in Galizien
Champagne in deutsche Gefangenschaft geriet:
24. September. Wir gehen heute abend in die Schützengräben. Morgen früh, etwa uni 6 Uhr, schreiten wir zum Angriff. Unsere Streitfräfte sind ungeheuer. 76 Divisionen sind beteiligt, darunter 15 Kavallerie- Divisionen; mehr als 3000 Geschüße, darunter 350 auf unserer Front. Man schießt seit drei Tagen! Heute ist ein Höllenlärm. Sie antworten uns ein wenig, aber nicht start. Es ist merkwürdig! In weniger als 12 Stunden sind wir mitten im Stampf. Vielleicht bin ich schon eine Leiche! Oder auch nicht! Man
Woher soll die Begeisterung auch kommen? Trotz der gewaltigen Anstrengungen der Armee konnte der Kammer die Stadt Görz nicht als Angebinde überreicht werden. Seit Monaten rennen die Söhne des italienischen Volkes vergebens gegen die österreichische Isonzofront an, und nur politische Kinder werden sich durch den Hinweis Sonninos entlastet worden seien. Die Verbündeten haben leider auch feine militärischen Erfolge aufzuweisen, an denen sich die Herzen der Italiener erwärmen fönnten, und der Krieg hat bis jetzt noch nichts anderes gebracht als schwere Menschenverluste und eine böse Berrüttung der Finanzen.
Ja, und die Aussichten für die Zukunft? Was hilfts, daß das appeninische Königreich jetzt der Gedeih- und Ver
Konstantinopel, 6. Dezember. ( W. Z. B.) Amtlicher Bericht vom 5. Dezember: An der Frakfront sammelt sich der geschlagene Feind bei sut el Amara in vorher befestigten Stellungen. Unsere Truppen näherten sich am 3. Dezember Stut el Amara auf eine Entfernung von zwei Wegstunden. Indem sie den Feind von Norden und Westen bedrängen, zwingen sie die feindlichen Truppen, die sich auf naten den Rastriersaal, die Bleicherei , den Bohrmaschinensaal und blutigen Köpfen heimgesendet und dabei 400 gefangen habe. Die es die chemischen Anlagen vernichtet, heute gaben ihnen nur noch uns Berichtenden waren auch dabei gewesen und gaben ihrer einige Magazine Vernichtungsarbeit. Uebrigens waren diese Maga- Genugtuung mit lebhaften Gebärden Ausdruck. zine leer, denn die dort aufgespeicherten Papierballen haben schon längst eine entsprechende Verwendung gefunden als bombenficheres Eindedungsmaterial für Unterstände.
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In der Altstadt und Neustadt ging es so zu wie sonst, das heißt es fielen Granaten und Schrapnells ein in einer Anzahl, die das sonst übliche Maß nicht allzuweit überschritt. So behielt denn auch das Verkehrsleben fein gewöhnliches Gepräge. In den Querstraßen drückten sich die Leute auf die der Front abgewendeten Seite. Uebrigens ganz gewohnheitsmäßig und in natürlicher Anpassung an die Verhältnisse, ohne das geringste Zeichen von Furcht und Schrecken. Manche Straßen, durch die es ganz besonders zieht", sind für den Verkehr überhaupt gesperrt. Auch in den freigegebenen gibt es allenthalben lauschige Winkel, wo sich die italienischen Schrapnells besonders gern bersammeln. Ganze Häuserzeilen sind da, in denen jede Fassade mit dem Trefferbild eines Schrapnellschusses gezeichnet Kaffeehaus ist das nach unseren normalen Begriffen freilich auch ist. Fast jedes Haus hat irgendeine Beule oder ein Loch, mindestens gibt es zerbrochene Fenster. Auch in den Glastafeln der Auslagen fann man häufig Einschußlöcher sehen, die mit kleinen Blech- oder Pappscheiben verklebt sind. Die Kaufleute haben sich übrigens den Gefahren angepaßt und halten sich mit Vorliebe im toten Raum" auf. Auch sonstige Anpassungserscheinungen kann man wahrnehmen. So hat sich ein Blumengeschäft ganz ins Kriegerische verwandelt und treibt jest schrunghaften Handel mit Kriegsandenken, die aus Geschoßbestandteilen hergestellt sind.
18. November 1915. Am 13. November, an dem Tage, da die Italiener die Stadt mrit schweren Granaten bewarfen, war ich in Görz . Gefangene hatten die Beschießung vorausgejagt, ich wußte davon und wollte mir einmal ansehen, wie das ist, wenn die Italiener erlösen. Ich fam eben zurecht. Ich wäre freilich auch schon an früheren Tagen zurechtgekommen, denn man darf nicht glauben, daß Görz vor dem 13. November von der feindlichen Artillerie verschont war und just nur an diesem Tage ihren Unmut zu fühlen betam. Nur in den crsten Wochen des Krieges lebte man in Görz wie unter einem Brüdenbogen, über den die Züge hinwegdonnern. Ueber die Giebel der Häuser spann sich das Netz der Geschoßbahnen, über die Köpfe der Einwohner weg zogen die Granaten heulend, fauchend und miauend ihre Parabeln. Daran gewöhnte man sich bald, aber es währte nicht lange, da begannen einzelne Schrapnells ihre eisernen Hagelgeschosse niedergehen zu lassen, auch manche Granate fand ihren Weg in die Stadt, und wenn es um die Podgora heiß zuging, boten die Dächer den Kugelfang für die hochgehenden Fehlschüsse der Italiener . Das ging so durch Monate fast Tag für Tag und forderte Tag für Tag jeine Opfer. Natürlich lag es den JtaTienern meilenfern, die Stadt Görz beschädigen und ihre Einwohner in Gefahr bringen zu wollen. Ihre Geschoßsendungen bezogen sich nur auf die österreichischen Geschüße, die sie bald da, bald dort, bald Durch die sogenannte" Via Shrapnella" gelangte ich auf einen in einem Park, bald in einer Straße verborgen wähnten, und wenn Platz mit gänzlich verlassenen Großstadthäusern und geschlossenen dabei Häuser oder Menschenleben zu schaden kamen, so war das Kaufgewölben, deren herabgelassene Wellblechladen sich in Siebe verbloß eine bedauerliche Nebenerscheinung des großen Erlöserwertes. wandelt haben. Als ich zum menschenleeren Viertel, hinter dem die Wie ich in Gör3, durch alle Straßen und Winkel schlendernd, Podgora aufragt, niederstieg, begann sich eben das Toben des wahrnehmen konnte, haben sich die Bewohner der Stadt an dieses Artilleriekampfes zum wildesten Trommelwirbel zu steigern, die Leben am Rande der Vernichtung jo gewöhnt, wie fich Donnerschläge folgten schier ohne Zeitabstand aufeinander, von nah eine Stadtbevölkerung ettva mit einer Typhusepidemie abfindet, und fern mengten sich chaotisch in einander spielend die Schälle, bald die ja auch die normale Sterblichkeit erhöht. Wenn ich übrigens im stärksten Fortissimo, bald im zartesten Pianissimo. Ohrenvon den Bewohnern spreche, so meine ich die Zurüdgebliebenen, und zerreißend trachte es, wenn die eigenen schweren Geschüße ihr Gedas sind natürlich hauptsächlich die Besizlosen, die Proletarier. Die belfer erhoben, aber auch die Explosionsschläge der einfallenden feindBesitzenden sind in der beschossenen Stadt oder wenigstens in ihren lichen Granaten ließen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. ausgesetzteren Teilen nur noch spärlich vertreten; die anderen aber, Es zog uns zum Isonzo hinunter. Vorsichtig und schier tastend die Leidgeübten, die es in jeder Hölle aushalten, merkten am näherten wir uns dem Flusse, dessen Wellen noch immer smaragdgrün 13. November kaum recht, daß etwas Besonderes vorgehe, was sich find, trotz des vielen Blutes, mit dem die Wasser sich mengen. Der vom Längstgewohnten noch unterscheidet. Die eigentliche Bes Weg zur oberen Brücke führte zwischen Gärten, dann durch eine breite schießung nahm die Richtung hauptsächlich auf die Zufahrtsstraße Allee, die von Heden und von einzelnstehenden Häusern eingefaßt ist. aus dem Wippachtal, auf den ohnedies schon arg zerdroschenen Viele von den Häusern find traurige Ruinen, beschädigt sind Stadtteil bei der oberen Isonzobrücke, und auf die Leykam- Josefs- alle. In der Häuser- und Gartenfront find allenthalben breite taler Papierfabrik am Fuße der Podgora, nahe der Brücke zum Lücken. Die Zivilbevölkerung meidet dort die Straße. Es tam uns Kalvarienberg, an der ohnehin nicht mehr viel zu zerstören war. nur eine kleine Patrouille entgegen, die uns brühwarm die Kunde Schon in den letzten Oftobertagen hatten dort die italienischen Gra- brachte, daß man drüben frühmorgens die Italiener wieder mit
Bei der Jsonzobrüde verweilten wir nur kurze Zeit, denn es war gar nicht geheuer dort. Dort befindet sich der ärmliche Stadtteil, der völlig in Trümmern liegt. Manche Häuser sind in Schutthaufen verwandelt, anderen ist bloß das Innere ausgeweidet. Während wir zu den feindlichen Stellungen hinüberäugten, schlugen wieder Granaten in der Nähe ein, und da es auch weiter nichts zu sehen gab, traten wir bald den Rückmarsch an. Quer über die Allee zischten einige Geschosse; eines schlug flatschend auf einen Afazienstamm und blieb darin steden. Das war nur ein schwaches Tröpfchen aus dem Feuergewölf, dessen dichte Kastaden sich prasselnd über die Stellungen unserer Soldaten ergießen, aber immerhin fühlte ich mich eine halbe Stunde später im großen Stadt- Caféhause, das einst der Sammelpunkt der bürgerlichen Welt von Görg war, etwas besser geborgen. Ein angenehmes nicht. Die Glastafeln der Fenster zeigen wenigstens zwei Duzend größere oder fleinere Löcher, die mit gelben Blechplatten berbedt find. Zulegt geschah es am 23. Oftober, daß eine Granate mitten durch das Lokal spazierte und durch die hinteren Räume in den Hof hinausfuhr, wo sie endlich zu zerplazen geruhte, ohne weiteres Unglück zu stiften. Der Kellner zeigte uns den Tisch, an dem vor einigen Monaten ein Offizier, als er eben eine Grenadine schlürfte, plößlich schwer verwundet zusammenbrach. Das ist beiläufig ein solches Greignis, wie anderwärts der nicht selten vorkommende Fall, daß einen alten Herrn am Kartentisch plötzlich der Schlag rührt. Ein Wiener Spießer würde sagen:" Das ist fein Kaffeehaus für mich!" Ich aber hatte mich in die Görzer Verhältnisse bereits hineingefunden und las alsbald, den tobenden Wettern, die sich draußen entluden, fast entrückt, die Arbeiterzeitung".
Beim Mittagessen im Hotel gab uns der Biffolo alle notwendigen Auskünfte über die Ereignisse der lebten Tage, über die Zahl der Getöteten sowohl jener, die durch Schrapnells, als auch jener, die durch Fliegerbomben ihr Ende gefunden hatten. Unser Gewährsmann war übrigens nur in Anbetracht seines jugendlichen Alters ein Piftolo, in Wirklichkeit aber hatte der mutige, forsche Kärtnerjunge bereits den schwindelhaften Aufstieg bis zum hohen Range des Oberfellners beendet, weil alle seine Vordermänner das Weite gesucht hatten. Von ihm erfuhren wir auch manches über die Grundstimmung dieser unglücklichen Stadt. Die Görzer sind voll des bitteren Ingrimms wider ihre Befreier". Am meisten nehmen sie es den Italienern übel, daß sie ihnen am Allerseelentag den Weg zum Friedhof mit Sperrfeuer verlegten. Das war doch der einzige Weg, der bis dahin freigeblieben war, und auch die wichtigste für eine Bevölkerung wie die von Görz die nur im Tode das findet, was thr das Reben vorläufig noch einige Beit versagt: Erlösung von den Erlösern.