Einzelbild herunterladen
 

Der Hinweis auf den Panamaskandal ist hinfällig. Die Nüß- feitigung der Kontrolle der Fahrkarten während der Fahrt Jahren stattgehabten dritten Arbeitertages. Stärker denn je waren lichkeit des Antrags kann nicht bestritten werden; die Regie- von den Trittbrettern aus, die viele Dpfer gefordert hat, und auf dem diesjährigen Arbeitertag die Genoffen vom Schwarzwald  rung wird dann um so entschiedener bereit sein, uns ein Börsen- um die Verhinderung der Hinterziehung von Fahrgeldern. vertreten. Noch vor ein paar Jahren gab es auf dem Schwarz­gesez vorzulegen. Abg. Fuchs( 3.): Die Debatten waren für die begeisterten wald feine Sozialdemokraten; mit dem Vordringen der Industrie Nachdem noch die Abgg. Dr. Hahn und Graf Kani, Anhänger der Eisenbahnverftaatlichung sehr belehrend; es haben auch die Genossen planmäßig ihre Saat gefät und froh­fowie nochmals die Abgg. v. HeyI, v. Euny, Barth, zeigt sich, daß die Eisenbahnen immer mehr eine finanzielle locken jezt über ihr Aufgehen. Vor ein paar Jahren wurde, wo Bachem und Stumm sich zur Sache geäußert, wird die Einrichtung geworden sind. Wenn uns die Mittel zu sich ein sozialdemokratischer Agitator zeigte, dieser aus dem Dorfe Diskussion geschlossen. fulturellen Aufgaben fehlen, liegt das daran, daß einer gefestigten Organisation auf dem Schwarzwald  " reden, die of bis zur britten er wird zurückgezogen. Die Abstimmung Nichtbewilligung von Steuern, sondern nicht an der gejagt, heute konnte der Berichterstatter auf dem Parteitag von Militärforderungen alle Mittel in Anspruch nehmen. Mit den da in sämmtlichen Orten gut fituirte Mitgliedschaften bestehen." Militärbewillungen müsse endlich einmal Halt gemacht Ueber diese Thatsache jammert natürlich die bürgerliche werden. Wenn die Perronsperre die gefährliche Fahrkarten- Presse. So schreibt z. B. der Schwarzwälder": fontrolle beseitigen solle, so sei nichts dagegen einzuwenden, nur folle man dabei bedenken, daß manche der älteren Bahnhöfe für die Sperre nicht recht geeignet seien.

bleibt Lesung vorbehalten.

Schluß 6 Uhr. Nächste Sigung Montag Sigung Montag 1 Uhr. ( Handelsvertrag mit Uruguay  , Abkommen mit der Schweiz  wegen gegenseitigen Marken- und Musterschußes, Novelle zum Wiehseuchengeset.)

Abgeordnetenhaus.

43. Sigung vom 7. April 1894. 11 Uhr. Am Ministertische: Thielen, Miquel und Kom­miffarien.

=

"

Wie Dafen ragen noch die erwähnten Wahlbezirke hervor, in denen die Sozialdemokratie noch keinen Fuß gefaßt. Auf fie richten sich jetzt die Agitationspläne der Genossen. Diese Hinter­wäldler, Hozzen und Odenwäldler zu sozialisiren und organisiren, wurde auf dem Arbeitertag zwar als schwierigste, aber auch die vornehmste Aufgabe" bezeichnet. Und in puncto Organisation pflegen die Genossen Wort zu halten."

"

Ganz recht! Und nicht nur Wort werden sie halten, sondern sie werden auch Erfolg haben, der antikollektivistische Bauern schädel" wird dem sozialistischen   Gifte doch erliegen.

Tokales:

559 196

Abg. Hansen( ft.) bemängelt es, daß die Rückfahrkarten nach Berlin   einen Tag länger gelten, als die von Berlin  . Minister Thielen: Die Rückfahrkarten nach Berlin   gelten deshalb einen Tag länger, weil die Reisenden in Berlin   meist Die Berathung des Spezialetats der Eisenbahn- Ber- Geschäfte abzuwideln haben, wozu fie mehr Beit gebrauchen. Die waltung wird fortgefeht beim Einnahmetitel: Aus dem Verkürzung der Geltungsdauer würde vielfache Beschwerden her­Personenverkehr 249 000 000 M. Abg. Brömel be- vorrufen. antragt die Erhöhung dieser Position um 2 300 000. Unter Ablehnung des Antrages Brömel werden die Ein­Abg. Graf Limburg Stirum  ( t.): Wozu soll die Frei- nahmen aus dem Personenverkehr genehmigt. zügigkeit verschärft werden durch den billigen Eisenbahnverkehr? Eine Petition des Dr. Dronte aus Trier   wegen Einführung In bezug auf die Tarifreform nehme ich einen Standpunkt zehntägiger Rückfahr- Karten wird durch Uebergang zur Tages Die Vertrauensperson für den 2. Wahlkreis, Heinrich einden Herr Brömel als ultrareaktionär bezeichnen ordnung erledigt, nachdem auf Anregung des Abg. Broemel wird. Die Regierung muß Mehreinnahmen beschaffen. Das der Minister Thielen erklärt hat, daß er über die in Süd- Wörner, wohnt, wie wir nachträglich zu der vor einigen fann fie bei den Tarifen, ohne das Haus zu fragen. deutschland   eingeführten zehntägigen Karten dem Hause Mit- Tagen veröffentlichten Liste noch mitzutheilen haben, Dieffenbach. Die Regierung follte die Tarife jest nicht ermäßigen, sondern theilung machen werde, da er als Chef der Reichs- Eisenbahn- ftraße 29, Laden. alle Begünstigungen und Ermäßigungen aufheben.( Lachen links verwaltung diese Karten aus Ronkurrenzrücksichten dort auch ein­und Heiterkeit am Ministertische.) Das wird einen großen Lärm geführt habe. machen, aber meine Freunde werden den Herrn Minister unter­ftüßen. Graf Ranig meinte, er habe in ein Wespennest gegriffen. Ich glaube, die Wespen werden summen, aber nicht stechen, und der Minister würde auch gut thun, wenn er unverzagt seinem Vorgänger nachahmen wollte, der das Wort vom Giftbaum sprach, was ihm sehr übel genommen wurde. D

Abg. v. Veltheim( t.) schließt sich den Ausführungen des Grafen Kanit an. Die Vororte Berlins   würden von Sozial­demokraten, von Arbeitern bevölfert, wodurch den Gemeinden große Laften für Armenpflege und für die Schule erwachsen, während allein die Stadt Berlin   den Vortheil von diesen Arbeitskräften bat. Deshalb sträubt sich die Stadt Berlin   auch so sehr gegen die Eingemeindung. Die Verhältnisse würden noch schlimmer werden, wenn die Tarife nach dem Wunsch des Abg. Brömel noch mehr ermäßigt würden.

Finanzminister Miquel: Das Finanzministerium steht in bezug auf die Veranschlagung der Einnahmen ähnlich wie der Landtag. Es hat aber nie gewagt und würde nie wagen, dem Reffortminister gegenüber eine Steigerung der Einnahmen, die er nach genauer Prüfung aller Verhältnisse vorgeschlagen hat, zu ver­langen. Wir sagen uns in unserer Bescheidenheit, daß wir garnicht im stande find, diese Dinge beffer zu beurtheilen als der Refiortminister. Wenn der Landtag vor die Frage gestellt wird, 25-30 pCt. Bu schläge zur Einkommensteuer zu erheben oder die Tarife zu er höhen zur Vermehrung der Einnahmen, ohne dem Publikum große Inzuträglichkeiten zu bereiten, so weiß ich nicht, wofür der Land­tag sich entscheiden wird. Jedenfalls wird man sich jetzt hüten muffen, eine Tarifreform durchzuführen, welche die große Gefahr einer Verschlechterung der Finanzen mit sich bringt. Der National­ökonom Rafallowick hat nachgewiesen an der Hand der Ermäßi gungen der französischen   Eisenbahnen, daß die Ausgaben noch viel mehr gestiegen sind als die Einnahmen. Ich bitte also um Ablehnung des Antrags Brömel.

Der Fabrikbefizer Budweg und Genossen in Waidmannsluft und der Amts- und Gemeinde- Vorsteher Brunow   in Tegel   bitten um Vergrößerung des Stettiner Bahnhofs zum Zwecke der Auf nahme des Nordbahn- Berkehrs. Die Kommission beantragt mit Rücksicht auf die in der Angelegenheit schwebenden Erwägungen zur Tagesordnung überzugehen.

Der Antrag wird angenommen. Eine Petition wegen Um bau des Bahnhofes Charlottenburg wird durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt.

Die Interpellation Arendt wegen der Neuprägung von Silbermünzen wird zurückgezogen infolge der Verhandlungen des Reichstages und wegen der guten Aussichten, welche die Silber enquete eröffne.

Schluß nach 4 Uhr. Nächste Sizung Montag 11 Uhr. ( Fortfehung der Berathung des Eisenbahnetats.)

Parteinachrichten.

Militärisches. Bei der Kontrollversammlung in Saalfeld  hat der militärische Borgefeßte es für nöthig befunden, mit her­vorgehobener Stimme zu erklären:

" Das Abfingen sozialdemokratischer Lieder, das Sprechen über fozialdemokratische Angelegenheiten oder das Lesen sozial demokratischer Zeitungen am heutigen Tage bis Nachts 12 Uhr, ist verboten und wird bei event. Anzeige mit vierzehn Tagen Gefängniß bestraft."-Nur das sozialdemokratische Denken und Fühlen konnte der schneidige Herr nicht verbieten- leider!

"

*

19

Die Lokalfommission bringt zur Kenntniß der Partei­genoffen, daß sämmtliche Wirthe auf Gesundbrunnen   sich verpflichtet haben, ihre Lokale zu sozialdemokratischen Bersamm lungen abzugeben. Zur Freigabe des Feenpalastes theilt die Lokalkommission mit, daß an stelle des bisherigen Verwalters ein neuer Defonom getreten ist, der sich sofort mit der Lokal fommission in Einvernehmen gesezt hat. Die Adresse des Vor sitzenden der Lokalkommission, H. Gumpel, ist jetzt Wein­straße 31.

einem Verhör vor dem Amtsgericht sich weigerte, eidliche Aushäuser meint gute, sagen über Redaktionsangelegenheiten zu machen. Schritte, um seine Haftentlassung zu bewirken, sind bereits gethan.

Abg. Hammacher( natl.): Die Ermäßigung der niedrigen Tarife für Steinkohle ist die reichste Quelle der Eisenbahn­Ueberschüsse.( Eehr richtig! links.) Die preußischen Staats. Ueber den glänzenden Verlauf einer von Münchener  bahnen liefern im Gegensatz zu anderen Staatsbahnen neben der Parteigenossen in Schlierjee abgehaltenen Berjamm­Berzinsung des Anlagefapitals 2 pet. Unternehmergewinn, nicht wegen der fparfamen Verwaltung, sondern weil in Preußen die Steinkohlenproduktion den Eisenbahnen die großen Frachten von Maffenartifeln zuführt. Auch in bezug auf den Lokalverkehr hat die Ermäßigung der Tarife eine finanzielle Bedeutung; beshalb Tönnen wir der Regierung nicht entgegentreten, wenn sie diesen Verkehr fördert, wofür auch soziale Gründe sprechen.

"

"

Noch einmal die Gemeinde Einkommenſtener. Die Er höhung der Gemeinde- Einkommensteuer von 85 auf 105 pet. der Normal- Steuerfäße und der gleichzeitige Erlaß dieser Steuer für Einkommen bis 900 m. geben der National- Zeitung" Ver­anlassung, sich eingehender mit der städtischen Finanzpolitik zu beschäftigen, um auf eine richtige Behandlung der Besteuerungs­frage für das nächste Etatsjahr hinzuwirken". Sie hält die Befreiung der fleinen Einkommen von der Steuer für ungerechtfertigt, zumal da auch Wohnungen bis 200 M. miethssteuerfrei feien. Wir haben kürzlich( in Nr. 77) an der Hand einer amtlichen Aeußerung des Berliner  Magistrates selber gezeigt, daß viele fleine Leute der Vortheile der Miethssteuer- Befreiung bezw. Ermäßigung that­fächlich ganz oder theilweise verlustig gehen. Die National Beitung" meint jedoch, in Berlin   sei die große Menge überhaupt von Kommunallaften frei, und diese seien ausschließlich den Mittelflaffen und der kleinen Bahl reicher Leute aufgebürdet. Der Staat thue das nicht, obwohl auch er die kleinen Einkommen von direkten Steuern frei lasse. Er erhebe wenigstens in dirette Steuern. Daffelbe folle die Kommune thun, in der noch mehr ale im Staate das Prinzip von Leistung und Gegenleistung In Zwangshaft wurde in Magdeburg   Genosse Hugo Bau- Geltung haben müsse. Der größte Theil der kommunalen tomme doch gerade den müller, Redakteur der Volksstimme" genommen, weil er bei Aufwendungen für Volksschule, Armenpflege und Kranken­Unbemittelten ริน das Blatt. leider wahr; denn natürlich sind es nicht Reiche, die ihre Kinder Das Lettere ist am Ende in die Gemeindeschule schicken und sich in ungemüthlichen Strantenhäusern verflegen laffen müssen. Aber die National­Beitung" unterläßt hinzuzufügen, daß es in Berlin   auch noch lung bringt die Münchener Post" einen Bericht, den wir, da er 20 städtische höhere Schulen giebt, die von den Kindern der uns auch für weitere Kreise interessant erscheint, im Auszuge Reichen besucht werden, und daß die Stadt für jedes dieser hier wiedergeben: Es war die erste sozialdemokratische Ber- Rinder weit über doppelt so viel zuschießen muß, als für ein jammlung, welche jemals in der Gegend, wie überhaupt im Gemeindeschultind. Das Kapitalistenblatt verschweigt ferner, daß Reichen bewohnten Stadttheilen ganzen Bezirksamt abgehalten worden ist und sie hat sich, wie in den vorwiegend von Dies überhaupt mit allen Versammlungen im Hochlande der Fall die Straßen beffer beleuchtet sind und häufiger besprengt ift, zu einem wahren Erfolge für unsere Sache gestaltet. Wir haben und gereinigt werden als in den ärmeren, daß die Kanali Finanzminister Miquel verwahrt sich dagegen, daß er gegen gewiß- so heißt es im besagten Blatte- viele Versammlungen ge- fation dort eher durchgeführt wurde und den Bewohnern jede Tarifänderung sich ausgesprochen habe, er habe selbst die sehen, aber faum jemals eine, m der auch die entlegensten Winkel, fo- länger zu gute tomint als hier u. f. w. Alles das muß in Staffeltarife gut geheißen. Man hr auf die Post verwiesen. weit man nur überhaupt hören fonnte, so massenhaft besetzt Betracht gezogen werden, wenn man die Frage erörtern will, Das Postpacket zu 50 Pf. ohne Rüdsicht auf die Entfernung waren. Der Saal mochte vielleicht 300 Menschen fassen. Aber ob die Reichen für ihre in Geld gezahlten Steuern weniger an wäre unmöglich, wenn die Eisenbahnen die Post nicht unentgelt- Hunderte hörten noch durch eine Thür aus dem Nebensaal, viele den Einrichtungen der Kommune theithaben als die Armen. lich fahren müßten; man fann 22 Millionen herauswirthschaften, Hunderte aber durch die großen ausgehängten Fenster vom Freien Selbst wenn man das Krämerprinzip Leistung und Gegen­wenn die preußischen Eisenbahnen allein für 23 Millionen Mart aus zu. Die Zahl der Versammlungsbesucher, welche in dem kleinen leiſtung" so peinlich durchgeführt haben will, wie es die Frachten leisten. Einer richtigen Normirung, auch einer den Dorfe zusammengeströmt waren, mochte wohl nicht viel weniger National- Beitung" möchte, wird man bei genauer Betrachtung Berkehr und die Einnahmen vermehrenden Ermäßigung der als neunhundert betragen. Zahlreich waren Bergleute aus Hausham   zugeben müssen, daß die" Benachtheiligung der Reichen so Tarife fich entgegenzusetzen, habe die Finanzverwaltung feinen erschienen, meistens Kleinhäusler und Söhne von solchen. So be groß nicht ist. Aber die Armen steuern ja, wie an dieser Stelle Anlap. stand die Versammlung, wie ein einziger Blick auf die kräftigen, oft genug gezeigt worden ist, gar nicht in erster Linie mit Abg. Brömel( frf. Vg.): Tie Ausführungen des Grafen frischen, zum größten Theil in der Volkstracht erschienenen ihrem Geldbeutel, sondern mit ihrer Arbeitstraft. Wer schafft Ranit habe er als reaktionär agrarische bezeichnet, denn Männergestalten zeigte, zu mindestens neun Behnteln aus den Reichthum, den der Staat und auch die Kommune und reaktionär sei es, der Freizügigkeit mit hohen Eisenbahntarijen Bauern, was Behörden und Gegner zweifellos am meisten besteuert, der Arbeiter ober der Unternehmer? Als ob nicht entgegen zu treten, und daß dies im Interesse der landwirthschaft- wurmen wird. Ueber die Nede des Genossen Vollmar haben das Gedeihen von Gewerbe und Industrie einer Stadt oder lichen Unternehmer geschehe, set agrarisch. Die Agrarier müssen wir nicht nothwendig, weiter zu berichten. Sie war in feiner eines Landes und damit der Wohlstand und die Steuerkraft weit den Erfinder der Lokomotive doch eigentlich als einen ganz befannten voltsthümlichen Art gehalten, welche in Sprache, Ge mehr von der Geschicklichkeit und Intelligenz der Arbeiterschaft niederträchtigen Rerl betrachten. Wenn die Anwendung der dankengang und Bildern sich unmittelbar an die Dent- und Ge- als von dem Unternehmungsgeist des Kapitalisten abhinge! Wenn Elektrizität die Transportkosten herabseßt, dann müßten die fühlsweise des Bauern wendet und darum den unmittelbarsten die National- Zeitung" den Dienst beim Militär als eine Staats­Agrarier doch eigentlich gegen solche teuflischen Erfindungen die Eindruck auf denselben macht; in Schliersee   gewann die Sache last anführt, die jeder, auch der Wermste zu leisten habe, so er­Gefeßgebung in Bewegung jezen( Heiterkeit). Das Agrarierthum dadurch noch eine besondere Farbe, daß Vollmar in der Gegend blicken wir in dem Dienst durch Arbeit einen Beitrag zu den Davon will natürlich zeigt sich also als direkt kulturfeindlich.( Lachen rechts.) Gewisse zu Hause ist und ein nicht geringer Theil der Anwesenden ihn aus öffentlichen Laften, im Staat wie in der Kommune, den leider Gemeinden werden durch den Zuzug von Arbeitern benachtheiligt; der Jugend kannte. Seine Ausführungen wurden mit einem jubeln nicht jeder zu leiſten braucht. Besteuerung auch der kleinen Eins aber die Abhilfen dagegen liegen auf anderem Gebiete als auf den Beifall begrüßt, in den sich auch nicht eine Stimme des das Rapitalistenblatt nicht wissen. Es schlägt, dem der Eisenbahntarise. Der Eisenbahnminister hat die An- Widerspruches mengte. Nach dem Referenten trat in der Dis- einer direkten griffe des Grafen Kanis sehr leicht genommen; er hat sich ein- fussion ein Mann auf, den sein Unstern zu der denkbar ungünstigsten fonimen wenigstens bei Unverheiratheten, indirekte verstanden erklärt mit seinen sozialpolitischen Anschauungen. Beit nach Schliersee   geführt hatte. Es war der Antisemit Wengg Kommunalabgaben vor, in erster Linie eine Biersteuer und Aber damit hat er den Gegnern des Verkehrs noch nicht genug aus München  , aber schon seine doktrinäre, wissenschaftlich sein daneben eine Luftbarkeitssteuer. Der Steuerzahler könne dann gethan. Graf Limburg   hat eine Erhöhung der Personen tarife follende Art des Redens voll schwülstig aufgebauten Perioden durch Gestaltung des Verbrauches das Maß der Steuer seinen verlangt. Der Finanzminister meinte, nicht jede Tarif- und gesuchten Literaturhinweisen wenig nach dem Geschmack persönlichen Verhältnissen anpassen; will sagen: dem Un­aber eine Einnahmevermehrung; ermäßigung bringe es der Zuhörerschaft, so verdarb sich der Unglücksmann seine bemittelten soll es unverwehrt bleiben, eventuell gänzlich auf den ist ebenfo ein Röhlerglaube, daß jede Tariferhöhung Cache noch völlig durch die Großschnauzigkeit und unverschämt Genuß des verthenerten Bieres und auf die Betheiligung an den Mehreinnahmen mit sich bringt. mit sich bringt. Diesem Köhlerglauben beit, mit der er sowohl die Sozialdemokratie als jeden aus vertheuerten Luftbarkeiten zu verzichten. Die Luftbarkeitssteuer fcheint aber Graf Limburg Stirum   zu huldigen.( Heiterkeit.) der Versammlung angriff, der mit einem Wort oder einer würde vielleicht auch die Reichen mittreffen, obwohl diese bei der Zwei Drittel der Ginnahmen beziehen die Eisenbahnen aus dem Bewegung seine Zweifel an des Redners Unfehlbarkeit und Er Geräumigkeit ihrer Wohnungen sich meist au Hause amüsiren eine Art, welche ja jedem Besucher anti- tönnen. Aber die Biersteuer würde außer der Arbeiter­noch Waffenverkehr der dritten und vierten Klasse; bei der zweiten habenheit verrieth eine Art, welche ja jedem Besucher anti- tönnen. den sogenannten Mitelstand" treffen, das Blatt mit Klaffe wird nichts verdient, bei der ersten wird Geld zugegeben. semitischer Versammlungen zur Genüge befannt ist, die aber lasse nur einzutreten behauptet. Nach Dann ist aber nicht zu vergessen, daß im Kriege das Volk im niemand weniger verträgt, als der altbayerische Bauer. Der für den Bortheil ist, welches das leistungsfähigste Eisenbahnnetz hat. Das Widerspruch wurde immer lauter und mehrmals so allgemein diesen Vorschlägen fagt der treffliche Steuerfünstler noch: tann aber nur durch große Leistungsfähigkeit im Frieden erreicht und lärmend, daß es allen Kraftaufwandes des Vorfißenden, Die Gerechtigkeit foll nach wie vor unser Steuerwesen leiten." Genoffen Schmitt aus München  , bedurfte, um die Versammlung Vielleicht sagt er es sogar in gutem Glauben. Nach kapitaliji­Aba. Gerlich( ff.): Für eine teuflische Erfindung halten zu beruhigen und die vom Ueberwachenden in Aussicht gestellte fchen Grundsätzen fann natürlich nur die Geldsteuer als wirt­wir die Eisenbahnen nicht; wir wollen von ihr Vortheil haben Auflösung derselben zu vermeiden. Als Wengg sein Sprüchlein liche Steuer angesehen werden. Und wenn man dann nach durch billige Frachten, aber wir wollen nicht zu gunsten der beendet hatte, tam das Gericht über ihn. Der mitanwesende dem ebenfalls fapitalistischen Grundsage, daß Leistung und großen Städte das platte Land entvölkern. Robprodukte mag Genoffe Grillenberger ergriff das Wort zur Entgegnung, welche Gegenleistung womöglich einander die Waage halten müssen, man so billig als möglich fahren, aber nicht Personen. Die für den Judenfresser geradezu zerschmetternd war. Das fühlte die Theilnahme der verschiedenen Bevölkerungsklassen au zu dem Resultate kommen, Leute, welche nach Berlin   lommen, hätten frische Luft und die Versammlung so sehr, daß sie die Ausführungen des Redners den staatlichen und kommunalen Einrichtungen betrachtet, Sonnenschein in den Provinzen viel bequemer als in den Berliner   unausgesetzt mit Beifall begleitete. Mit Hochrufen auf die Sache dann muß man allerdings Bororten. Warum sollen gerade in den reichsten Landestheilen die des Volkes und der Sozialdemokratie zerstreute sich die Menge bas ber Artikelschreiber der National- Zeitung" gewonnen hat. Tarife am billigsten sein? Auf dem Lande kann man wegen und schritt gruppenweise den heimathlichen Dörfern, Weilern Thatsächlich ist eine wirklich gerechte Vertheilung der öffent­der geringen Zahl der Züge von den Arbeiterwochenkarten 2c. und Einödhöfen zu; viele hatten noch stundenweit nach der lichen Lasten in einer fapitalistisch geordneten" Gesellschaft feinen Gebrauch machen. Vom Ressortstandpunkte aus sei die Tegernseer Höhe, der Gegend hinter dem Romberg u. f. w. zu überhaupt unmöglich. Arnähernd gerecht wäre es etwa, wenn Tarifpolitik vielleicht richtig; aber fie lasse die Solidarität der wandern. Der großartige Verlauf der Versammlung wird nicht alle indirekten Steuern auf nnthwendige Verbrauchsartikel, wozu verfehlen, im freidenkenden Hochländer Bolt seine Früchte zu auch die Wohnung gehört, beseitigt, die Unbemittelten, au denen tonservativen Anschauungen vermissen. auch ein großer Theil des Mittelstandes" gehört, von allen direkten Steuern befreit und diese allein von den Bemittelten aufgebracht würden. Sie würden sie schon ertragen tönnen. Berechtigter Stolz muß die Brust unserer Stadtväter schwellen, wenn sie die Zensur lesen, welche der Kaiser von Defterreich dem Wiener Gemeinderath ertheilt hat. Nach dem Berl. Tagebl." fagte der Kaiser zum Stadtrath Schneibehan. " Im Wiener Gemeinderath wird zu viel geredet, es sollte mehr

werden.

$

-

*

Abg. v. Pappenheim  ( fons.) schließt sich den Ausführungen zeitigen! des Grajen Ranig vollständig an. Der stete Fortschritt der Sozialdemokratie auf dem Abg. vom Rath( natl.) tommt auf die Perronsperre zu sprechen, die er an sich für berechtigt hält, die er aber nicht zu Schwarzwalde konnte auf dem letzten badischen Arbeitertag von allen Berichterstattern konstatirt werden. Mit Ausnahme weit getrieben sehen möchte. zweier Bezirke im dritten und vierzehnten Wahlkreis- hat die Landesorganisation überall im Lande festen Fuß gefaßt. Ihr gehören zur Zeit 42 Vereine an gegen 29 jur Zeit des vor drei

Minister Thielen: Die Perronsperre ist feit finanzielles Geschäft für die Eisenbahn, denn sie wird noch nicht einmal auf die Kosten der Sperre tommen. Es handelte sich um die Be

-

"

"