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Abg. Dr. Spahn( 3.):
Abg. Haase( Soz.):
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Abg. Landsberg( Soz.):
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nuns
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Präsident
Es ist richtig, daß in der eröffneten Debatte zunächst mir das Wort erteilt werden sollte, und daß dann Herr Abg. Spahn eine Erklärung für alle bürgerlichen Parteien abgeben wollte. Ich habe darin eine Verletzung der Geschäftsordnung erblicken müssen. Wenn einmal die Besprechung einer Interpellation beschlossen worden ist, so versteht es sich von selbst, daß sie den Bestimmungen der Geschäftsordnung unterliegt. Und danach war, nachdem ein Redner meiner Partei die Interpellation begründet hatte, zunächst ein Redner
der übrigen Parteien an der Reihe das Wort zu nehmen. Aber auch aus sachlichen Gründen mußte ich über den Beschluß der Mehrheitsparteien erstaunt sein. Wir sind doch nicht hierher ge= tommen, um Monologe zu hören, meine Freunde und ich, wir haben gemeinsame Sorgen, es liegt uns doch die Zukunft unseres Baterlandes am Herzen. Sollten wir dieser gemeinsamen Sorge nicht in einer geordneten fachlichen Aussprache Ausdruck geben? ( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Aus diesen Gründen habe ich mich an die Herren gewandt, ich habe ihnen Vorstellungen gemacht und sie gebeten, fie möchten es bei der Geschäftsordnung lassen.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Um mein Ziel zu
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zunächst
hingewiesen. Der tatsächlichen militärischen Sachlage entsprechen Völker bedrohen oder unterjochen wollen. Wir führen diesen uns des Parlaments vertreten haben( Sehr richtig! bei den Sozialdiese Kriegsziele der feindlichen Regierung sehr wenig. Es hieße aber, aufgezwungenen Kampf allein um den Schuß unseres Lebens| demokraten), ganz abgesehen von den weitergehenden wichtigeren die Situation verkennen, wenn ich diese Aeußerungen der feindlichen und unserer Freiheit.( Lebhafter Beifall.) Für die deutsche Re politischen Fragen, die dabei in Frage stehen. Herr Payer hat gegen Minister nur als Bluff ansehen und nicht ernst nehmen würde. Die gierung ist dieser Kampf das, was er von Anfang an war und meinen Freund Landsberg den Vorwurf erhoben, daß er nicht das Lage ist doch so: unter der Protektion der Regierungen find die woran sie in allen ihren Kundgebungen unverändert festgehalten wort habe ergreifen wollen zu einer Zeit, wo die Mehrheitsparteien Völker unserer Feinde von Anfang an durch die fabrikmäßige Her- hat: ein Verteidigungstrieg des deutschen Volkes. Dieser stellung und Verbreitung von Lügennachrichten aller Art über die Krieg darf nur mit einem Frieden beendet werden, der nach mensch es ihm geben wollten, nämlich vor dem Redner der Mehrheitsparteien. Wirklichkeit getäuscht und mit einem unauslöschlichen Haß gegen uns lichem Ermessen uns die Sicherheit gegen seine Wieder der eine Vertrauensfundgebung für die Reichsregierung berlesen erfüllt worden.( Sehr richtig!) Nun sieht man, daß mit all dem sich kehr bietet. Darin find wir alle einig, das ist unsere Stärke hat. Diese Umstellung der Stednerliste, die die Herren ron den feine Siege erfechten lassen, ja man hat reichlich militärische und und dabei soll es bleiben.( Stürmischer langanhaltender Beifall Mehrheitsparteien vornehmen wollten, ist es ja gerade, welche meinen diplomatische Niederlagen erlitten. Hekatomben sind geopfert worden! und Händeklatschen im Haus und auf den Tribünen.) Parteigenossen Landsberg veranlaßt hat, es abzulehnen, in der von Man kann es den Völkern nicht mehr verbergen, daß wir weit in Auf Antrag des Abg. Haase( Soz.) beschließt das Haus ein- ihnen gewünschten Reihenfolge zu sprechen, denn das widerspricht Feindesland stehen, daß wir den Weg nach Südosten geöffnet haben, stimmig die Besprechung der Interpellation. jebem parlamentarischen Brauch und jedem Sinn einer Interund daß wir sehr wertvolle Faustpfänder in der Hand haben. Aber Das ceterum censeo, daß Deutschland vernichtet werden soll, ist pellation.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Nach allem trotzdem nicht aufgegeben worden. Man hat sich so fest darauf ver- Im Namen der sämtlichen Mitglieder dieses Hohen Sauses mit parlamentarischen Brauch begründen eine Interpellation die Parteien, bissen, daß man davon nicht mehr loskommt.( Sehr richtig!) Und Ausnahme der Interpellanten habe ich folgende Erklärung die sie eingebracht haben. Nachher haben alle Parteien das deshalb müssen weitere Hunderttausende auf die Schlachtbank geführt abzugeben: Recht zu antworten auf die Antwort des Regierungsvertreters und werden. Als neuestes Reizmittel zur Aufstachelung blinder Kriegs- Die Beendigung dieses uns aufgedrungenen Krieges wünschen zwar war die Praxis bisher die, daß erst sämtliche anderen Parteien tut gilt die Hoffnung auf den Erschöpfungskrieg. Daß auch wir. Wir blicken dabei voll Bewunderung und Dankbarkeit sprachen und daß dann zum Schluß die Partei des Interpellanten unsere Lebensmittel reichen, daß es nur darauf ankommt, sie richtig auf den ununterbrochenen Siegeszug aller unserer Truppen, die in zu Wort fommt, ganz abgesehen davon, daß eventuell noch eine zu verteilen, darüber sind wir auch mit der Partei des Vorredners Gemeinschaft mit unseren tapferen österreichisch- ungarischen, bul- zweite Serie von Rednern aller Parteien das Wort erhält. Weil einig.( Lebhaftes Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Gin Gegarischen und türkischen Verbündeten von Erfolg zu Erfolg schreiten, Sie es aber verhindern wollen, daß überhaupt unser Redner das biet von Arras bis Mesopotamien tann wirtschaftlich nicht erdrückt ihre ruhmreichen Fahnen weit in Feindesland hineingetragen und werden.( Lebhafte Zustimmung.) Wenn die Hoffnungen auf einen foeben das serbische Heer zertrümmert haben. Wir vertrauen auf Fazit aus der Debatte ziehen könnte, deshalb haben Sie diese UmMangel an Lebensmittel bei uns unsere Feinde enttäuschen sollten, diese unbeugjame, allen Angriffen unserer Feinde gewachsene und stellung vornehmen wollen. Und als das nicht gelungen ist, da dann hoffen sie auf unseren Mangel an Rohstoffen. überlegene Stellung unserer Heere in Ost und West, die uns mit haben Sie dem Redner unserer Partei, der den Anspruch auf das Wir sind auf eine lange Kriegsdauer mit allem Möglichen ver- unseren Verbündeten den vollen Erfolg des Krieges berbürgen. von Ihnen allen anerkannte Recht ausüben wollte, sehen.( Hört! hört!) Eine ganze Reihe von Rohstoffen, die wir( Lebhafter Beifall.) Wir blicken auf die nicht zu erschütternde mehr das Wort entzogen und einen schnöden Rechtsbruch bevor dem Kriege nur aus dem Auslande bezogen, tönnen wir jetzt wirtschaftliche und finanzielle Kraft unseres Volkes und Landes, gangen.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten. selbst herstellen.( Bravo !) Die dazu erforderlichen Fabriken die uns Ernährung und Rüstung ausreichend sichert. Mögen Große Unruhe Bet den anderen Parteien. find im Betrieb.( Erneutes Bravo!) Bon Metallen hat man unsere Feinde sich erneut zum Ausharren im Kriege verschwören, Dr. Kaempf ruft den Redner zur Ordnung.) Nach diesem eben vom gemeint, daß Kupfer einmal knapp werden könnte. Wenn wir wir warten in voller Einigkeit, mit ruhiger Entschloffenheit und aber auf das bereits verarbeitete, aber ersehbare Supfer zurüd- lassen Sie mich einfügen: in Gottvertrauen die Stunde ab, die Herrn Präsidenten unterstrichenen Vorgang hat er selber einer greifen, dann reichen wir für viele Jahre.( Bravo!) Wolle und Friedensverhandlungen ermöglicht, bei denen für die Dauer Partei aus dem Hause das Wort zur Geschäftsordnung abgeschnitten Baumwolle haben wir in Belgien und Polen in großen Massen die militärischen, wirtschaftlichen, finanziellen und sich dadurch zum Mitschuldigen der Mehrheit gemacht.( Lebhafte gefunden. Baumwolle bekommen wir jetzt auch über die Donau . und politischen Interessen Deutschlands im Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Und das geschieht in dieser Mit dem Gummi halten wir Haus. Wir stellen jetzt mit Erfolg ganzen Umfang und mit allen Mitteln einschließlich Zeit, wo Sie alle damit renommiert haben, daß das tünstlichen Gummi her. Aber wenn er einmal knapp werden der dazu erforderlichen Gebietserwerbungen gewahrt werden deutsche Volk einmütig sei. In dieser Zeit treten follie, glaubt denn jemand im Ernst, uns wegen bes Mangels an müffen.( Lebhafter wiederholter Beifall und Händeklatschen bei Sie das Recht mit Füßen.( Große Unruhe.) Sie haben Gummi vernichten zu können?( Große Heiterfeit). Und nun die den bürgerlichen Parteien.) Erschöpfung an Menschen! Der Abg. Scheidemann hat sehr Präsident Dr. Kaempf teilt mit, daß ein von den Führern uns, die größte Partei vergewaltigt, die Partei, die in diefem zutreffend darauf hingewiesen, daß die Geschichte dieses Krieges fämtlicher bürgerlichen Parteien unterzeichneter Schlußantrag Augenblick nicht nur ihre 4 Millionen Wähler hinter sich hat, sondern gelehrt habe, daß es auf die Zahl allein nicht ankommt. Ganz un- eingelaufen ist. aller Wahrscheinlichkeit nach die große Mehrheit des Volkes.( Leb-, erfindlich ist, wie Frankreich , dasselbe Frankreich , das den Jahr- Der Antrag wird von sämtlichen bürgerlichen Mitgliedern des hafte Bustimmung bei den Sozialdemokraten.) gang 1916 zum größten Teil schon eingesetzt hat, von der Er- Hauses unterstützt. Als der Präsident über den Antrag abstimmen schöpfung des deutschen Menschenmaterials sprechen tann.( Sehr lassen will, meldet sich Abg. Haase( Soz.) zur Geschäftsordnung. richtig!) Wir sind mit der Heranziehung der Dienstpflichtigen Der Präsident erklärt, daß er ihm in diesem Augenblick das Wort Lange nicht soweit gegangen, auch nicht wie Frankreich , das die nicht geben könne.( Unruhe bei den Sozialdemokraten, fortgesette Wehrpflicht über das 45. Lebensjahr ausgedehnt hat.( Hört! Rufe:" Bur Geschäftsordnung!" Mehrere Minuten lang herrschte hört!) Bei der uns noch zur Verfügung stehenden im Hause starker Lärm. Es scheint, als ob der Präsident den AnZahl an Wehrpflichtigen denken wir nicht daran, trag zur Abstimmung stellt und ihn für angenommen erklärt, zu die Grenzen weiter zu ziehen.( Hört! hört!) Unsere Ver- verstehen ist aber nichts.) Iuste sind nicht nur relativ, sondern auch absolut geringer als die Präsident Dr. Kaempf: Nachdem der Antrag angenommen ist, franzöfifchen Verluste. Wir haben 30 Millionen Einwohner mehr können Sie das Wort zur Geschäftsordnung erhalten.( Burufe als Frankreich . Unsere Verluste, wenngleich geringer als die fran- bei den Sozialdemokraten: Vergewaltigung!) zösischen Verluste, sind uns unendlich schmerzlich. Herr Briand hat der französischen Frauen, ihrer Tränen und ihrer Tapferkeit gedacht. Glaubt jemand, daß die deutschen Frauen nicht ebenso M. H., der Antrag auf Schluß der Debatte ist, wie ich festtapfer sind, ihr Vaterland nicht ebenso heiß lieben? Unsere Feinde stelle, nicht angenommen!( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) sollen versuchen, uns zu vernichten. Wenn wir um Haus und Der Antrag auf Schluß der Debatte war nach dem Geiste unserer Hof kämpfen, geht uns der Atem nicht aus.( Stürmischer Beifall.) Geschäftsordnung und nach der Praxis unseres Hauses unzulässig Wohin der gegen uns geschürte Haß führt, das sieht man mit( Erneute Zustimmung bei den Sozialdemokraten), und der Herr Schaudern an dem Baralong- Fall.( Sehr wahr! zurufe: Gine Präsident als Hüter der Geschäftsordnung und als Beschüßer einer Schande für England!) Die Besatzung eines englischen Kriegs- Minorität, die hier vergewaltigt werden sollte( Lebhafter schiffes hat in abscheulichster Weise die hilflofe Mannschaft eines Beifall bei den Sozialdemokraten), hatte die Pflicht, sofort zu erdeutschen U- Bootes ermordet.( Stürm. Pfuirufe.) Diese gräßliche Mordtat ist von der englischen Presse völlig totgeschwiegen worden. Klären, daß er die Abstimmung über diesen Antrag nicht zuläßt. Ob aus Scham? Wir wissen es nicht. Auf den Geist ihrer Marine sind( Erneute Zustimmung.) erreichen, habe ich mich darauf habe ich ein Anrecht die Engländer immer sehr stolz gewesen. Wie wollen sie diese M. H., dem Wesen der Interpellation entspricht es, daß die aus der Rednerliste streichen lassen.( hört! hört!) Herr Abgräßliche Mordtat verantworten, diefen feigen talten Mord an Interpellanten in einem Schlußworte das Ergebnis der ganzen geordneter Spahn nahm dann Rücksprache mit den Führern der wehrlosen und hilflosen deutschen Matrosen?( Sehr gut!) Sie wird Debatte zusammenzufaffen die Möglichkeit haben.( Lebhafte Bu- übrigen Parteien und teilte mir als Ergebnis mit, daß es für alle Beiten für die englische Marine ein untilgbarer Schand- stimmung bei den Sozialdemokraten.) Haben die Herren denn gar bei dem Beschlusse bleibe.( hört! hört! bei den Sozialdemo fleck bleiben.( Lebhafte Zustimmung.) Ich habe diesen Fall heraus- nicht überlegt, was es für einen Eindruck in unserem Volte traten.) Darauf bin ich, da mir nichts anderes übrig blieb, gegriffen, obwohl man in der englischen Presse noch manches eng( Stürmischer Beifall bei den Sozialdemokraten) und in der ganzen fofort auf die Tribüne gegangen und habe mich wieder zum Wort lische Zeugnis für das Vorhandensein eines ähnlichen Geistes findet.( Sört! hört!) Ich erinnere nur an die Berichte des Daily Welt machen muß, wenn Sie in diesem Augenblick gegen die gemeldet. Herr Payer sagt, niemand bedauere mehr als er, daß Chronicle" aus dem englischen Hauptquartier, in denen die Lust jenigen, welche der tiefsten Sehnsucht unseres Voltes ich nicht zu Wort gekommen bin. Ja, weshalb haben Sie denn den der englischen Soldaten an der Hinschlachtung der Deutschen in und der gesamten Welt Ausdruck geben, mit terroristischen Schlußantrag angenommen?( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) so scheußlicher Weise dargestellt und verherrlicht worden ist, daß ich Mitteln vorgehen?( Wiederholter lebhafter Beifall bei den Sozial- Dieses Bedauern kann ich wirklich nicht hoch bewerten. Es ist hier mich scheue, folche Worte auch nur in den Mund zu nehmen.( Leb- demokraten.) offensichtlich ein Versehen im Bureau vorgekommen und dieses Berhaftes Hört! hört!) Bei unseren Truppen ist die Tötung des Gegners wahrlich kein Scherz und kein Sport, wir verschmähen solche meinen, vielbeutigen Aeußerungen des Herrn und ich haben einem ehrenvollen Frieden dienen wollen, wir haben M. H., gerade nach den unbestimmten, allgesehen haben Sie ausgenutzt. Was ist die Folge? Meine Freunde niedrige Gesinnung.( Sehr wahr!) Unsere Truppen tun ihre Pflicht Reichskanzlers und nach den letzten Worten des Herrn die Einigkeit des deutschen Volkes unterstreichen und bekräftigen als Träger menschlicher Kultur, und sie sind darum gerade brave Spahn ist es notwendig, daß unser Volt und die Welt erfahren, wollen, und Sie haben da einen Riß hineingebracht.( Sehr gut! Soldaten und gute Deutsche.( Lebhafte Zustimmung. Der Reichstanzler spricht die folgenden Säße in großer Erregung): Wenn ein- baß nicht etwa der gesamte Reichstag mit diesen Ausfüh- und lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) mal die Geschichte über die Schuld an diesem ungeheuerlichsten aller rungen einverstanden ist.( Beifall bei den Sozialdemokraten.) Abg. Scheidemann : Kriege und seiner Dauer geschrieben wird, dann wird sie das ent- Nein, meine Herren, ich erkläre für meine Person, daß ich febliche Unheil aufbeden, das Haß, Verstellung und Unkenntnis die Gemeinschaft mit den Anschauungen, die hier zum Aus- Berstöße gegen die Geschäftsordnung des Hauses find öfter angerichtet haben.( Sehr richtig!) Solange diese Verstridung von brud gekommen sind, mit aller Entschiedenheit ab- vorgefommen. Darin sehe ich nicht das schlimmste. Das schlimmste Schulb und Unkenntnis bei den feindlichen Machthabern besteht lehne( Stürmischer Beifall und Händeklatschen bei den Sozial- ist überhaupt das ganze Verfahren der Mehrheit.( Sehr richtig! und ihre Geistesverfassung die feindlichen Wölfer beherrscht, demokraten), und ich weiß mich eins darin mit der überwältigenden bei den Sozialdemokraten.) Ich finde es nehmen Sie es mir wäre ein Friedensangebot von unserer Seite eine Torheit, Mehrheit unseres Volkes.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) nicht übel geradezu unerhört, daß das Verhalten der Herren, die so verfahren sind, ein so kurzsichtiges gewesen ist.( Sehr gut! bei die den Krieg nicht verkürzen, sondern berlängern würde!( Lebhafte Widerspruch.) Zustimmung bei den bürgerlichen Parteien.) Damit müssen wir Meine Herren, wollen Sie denn wirklich, daß aus diesem Ge- den Sozialdemokraten.) Das können Sie gar nicht verantworten. rechnen. Mit Friedensäußerungen von unserer Seite fommen wir mezel, das ja alle bedauert haben( Wiederholte Rufe: Zur Ge-( Erneute Zustimmung bei den Soz.) Ich darf daran erinnern, daß nicht vorwärts, und vor allem, wir kommen nicht zu Ende.( Erneute schäftsordnung!), schließlich als Ergebnis herauskommt ein Europa , es früher vorgekommen ist, daß die Partei, die interpelliert hatte, Zustimmung b. d. bürgl. Parteien. Abg. Liebknecht : Eroberungs- das einen Trümmerhaufen bildet( Sehr richtig! b. d. Sozialdemo- zum Schluß nicht mehr zu Wort lam. Das wurde im ganzen Hause als ein pläne! Bachen.) Friedensangebote unserer Feinde, die der Würbe und Sicherheit des Deutschen Reiches entsprechen ich wiederhole Erneute Rufe: Zur Geschäftsordnung!), durchtränkt von großer Mißstand empfunden, wir haben uns deshalb vor vielen es immer wieder- find wir allezeit bereit, zu diskutieren. In dem Tränen und Blut?! Wir verlangen eine Absage an Jahren einmütig dahin verständigt, daß unter allen Umständen selbst bollen Bewußtsein unserer unbestreitbaren und unerschütterlichen alle Groberungspläne( Zustimmung. Beifall b. d. Sozial- auf die Gefahr hin, daß eine kleinere Partei mal ausgeschaltet wird glänzenden militärischen Erfolge lehnen wir jede Verantwortung demokraten), von welcher Seite sie auch fommen und in welcher in der Debatte, daß jedenfalls die Partei, die die Interpellation bes für die Fortsetzung des Unheils ab.( Lebh. Bustimmung.) Es soll Form sie sich auch äußern. Wir wollen den Frieden!( Die letzten gründet hat, zum Schluß das Wort erhält.( Sehr wahr! bei den nicht heißen, daß wir den Krieg auch nur um einen Tag verlängert Worte des Redners gehen in dem einsetzenden stürmischen Beifall Sozialdemokraten.) Das war bisher ganz selbstverständlich. Ich haben, weil wir noch dieses oder jenes& aust pf and dazu er- und Händeklatschen der Sozialdemokraten verloren. traue Ihnen so viel Einsicht zu, daß Sie jetzt wenigstens einsehen, obern wollten. In meinen früheren Reben habe ich unsere allge- ruhe im übrigen Teile des Hauses.) was Sie angerichtet haben, aber das kann mir und meinen Freunden meinen Kriegsziele auseinandergesetzt. Ich kann auch heute richt jetzt nichts mehr nüßen. Ich erhebe jedenfalls den schärfsten Protest auf Einzelheiten eingehen. Ich kann nicht sagen, welche Garantien die kaiserliche Regierung z. B. in der belgischen Frage fordern gegen das hier angewandte Verfahren.( Lebhafte Zustimmung bei Ich begreife nicht die Erregung; was der Abg. Haase ausge- den Sozialdemokraten.) wird, welche Machtgrundlagen fie für diese Garantie für notwendig führt hat, wäre zutreffend, wenn nicht ein Umstand, den er nicht erachtet. Aber eines sollen sich unsere Feinde selbst sagen: Je Abg. Bassermann( natl.): länger und verbitterter fie diesen Krieg gegen berücksichtigt hat, sehr schwer in die Wagschale fiele. Es ist denen, ung führen, um so mehr wachsen unsere Garantien, die wir die den Schlußantrag unterzeichnet haben, nicht eingefallen, den fordern müssen.( Stürmische Zustimmung im Hause und Hände- Interpellanten das Wort abzuschneiden.( Widerspruch bei den flatschen auf den Tribünen.) Wenn unsere Feinde für alle Zu- Sozialdemokraten.) Hätte Herr Landsberg das Wort ergriffen, Reihenfolge gehandelt. Das Mißverständnis bedauere ich lebhaft, funft eine Kluft zwischen Deutschland und der übrigen Welt auf- so wäre das niemandem lieber gewesen als uns. Bedanken Sie sich und ich glaube, auch die Herren von den anderen Parteien bedauern richten wollen, dann sollen sie sich nicht wundern, daß auch wir bei denen, die diese lebhafte Szene herbeigeführt haben. Wenn es, aber wir haben es nicht verschuldet. Von einem schnöden Bruch unsere Zukunft danach einrichten.( Erneute lebhafte Zustimmung es Ihnen in erster Linie darum zu tun gewesen wäre, auf die Aus- der Geschäftsordnung fann gar keine Rede sein. Ein Schlußwort und Händeklatschen im Haus und auf den Tribünen.) Weder im führungen des Reichskanzlers zu antworten, dann hätte es dazu ist berstattet bei Initiativanträgen, bei Interpellationen kennt unsere Often noch im Westen dürfen unsere Feinde von heute über Einfallstore verfügen, durch die sie uns von morgen ab erneut und unserer Erklärung nicht bedurft. Wir hatten Herrn Landsberg Debatte erst die Vertreter der größten Fraktion zu Wort gekommen, Geschäftsordnung ein Schlußwort nicht. Wiederholt sind in der schärfer als bisher bedrohen können.( Wiederholter Beifall und anheimgestellt, sofort nach dem Reichskanzler zu reden, das hat er und die Sozialdemokratie ist die größte Fraktion des Hauses. Händeklatschen.) Es ist ja bekannt, daß Frankreich seine Anleihen abgelehnt. Seinen Wunsch, nach dem Abg. Spahn zu reden, haben an Rußland nur unter der ausdrücklichen Bedingung gegeben hat, wir abgelehnt.( Buruf bei den Sozialdemokraten: Das ist eben die Abg. Schulk( Rpt.): daß Rußland seine polnischen Festungen und Eisenbahnen gegen Bergewaltigung!) Sie haben das Recht zu sprechen.( Buruf bei uns ausbaut, und ebenso ist es bekannt, daß England und Frank- den Sozialdemokraten: Wenn Sie es wollen!) Das verkürzen wir reich Belgien als Aufmarschgebiet gegen uns betrachteten. Dagegen Ihnen nicht. Und wir haben ein Recht zu schweigen, wenn wir es müssen wir uns politisch und militärisch und auch wirtschaftlich im Interesse des Vaterlandes für besser halten. Nur durch Ihren fichern.( Sehr wahr!) Was dazu nötig ist, muß erreicht werden. ( Stürmischer wiederholter Beifall und Händeflatschen im Saas Gigensinn ist es dahin gekommen.( Beifall bei den bürgerlichen und auf den Tribünen. Protestrufe des Abg. Dr. Liebknech t.) Parteien, Widerspruch bei den Sozialdemokraten.) Ich denke, es gibt im deutschen Vaterlande niemanden, der nicht diesen Zielen zustrebt. Welche Mittel zu diesem Zwed nötig sind, darüber müssen wir uns die Entscheidung vorbehalten. Wie ich Ich begreife nicht, daß ein liberaler Abgeordneter, der Prä schon am 19. August gesagt habe: wir sind es nicht, die die kleinen sident eines Parlaments ist, nicht versteht, daß wir hier das Recht
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fraten.
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Abg. v. Payer( Vp.):
Abg. Ledebour( Soz.):
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Große Un
Von einer Absicht, dem Abgeordneten Landsberg das Wort nicht zu geben, war bei den bürgerlichen Parteien absolut nicht die Rede. ( Lachen bei den Sozialdemokraten.) Es hat sich lediglich um die
Uns trifft auch nicht ein Funken von Schuld.( Gelächter bei den Sozialdemokraten.) Daß die Herren Sozialdemokraten als stärkste Partei den ersten Redner zu stellen haben, ist durch Uebung des Reichstags festgestellt und wir haben uns nur an diese Uebung gehalten. Sie sind schuld, wenn Sie von dieser Uebung abweichen wollen. Nachdem uns nun aber Herr Landsberg erklärt hat, daß er bereit gewesen ist, als erster zu sprechen und daß durch ein Versehen die ausreichend schnelle Mitteilung an den Herrn Präfidenten unterblieben ist, habe ich für meine Person nichts dagegen einzuwenden, wenn Herr Landsberg hier zur Sache spricht. Ich stelle also den Antrag, daß der Herr Präsident das Haus befragt,