Nr. 341. 32. Jahrgang.
Aus Groß- Berlin.
Der Armenetat für 1916.
schläge der Aerztekammer abgelehnt und den Armenärzten sowie den Milchkarten in Reinickendorf. städtischen Schulärzten und den Aerzten des städtischen Rettungs- Der Gemeindevorstand veröffentlicht eine Verordnung zur Regewesens die Versorgung der Kriegerfamilien gegen ein Figum an- lung des Verkehrs mit Milch. Um den für die Ernährung von getragen. Die Schul- und Rettungsärzte haben kürzlich das An Kindern und Kranken notwendigen Bedarf sicher zu stellen, werden erbieten der Stadt abgelehnt. In der letzten Sigung der Armen- Milchtarten eingeführt, die vom Montag, den 18. Dezember ab In der letzten Sigung der Armendirektion stand der ärzte kam es zu lebhaften Grörterungen. Es wurde ausgeführt, daß täglich beim Einwohnermeldeamt( Polizeibureau im Rathaus) ausgegeben werden. Danach können für Kinder bis zu 2 Jahren Armenetat zur Beratung. Unsere Genossen erhoben Beschwerde die durch den Magistrat gebotene Bahlung bei weitem zu gering sei i Biter und von 2 bis 4 Jahren täglich 3 Liter entnommen werden. darüber, daß seit drei Monaten keine Sigung stattgefunden-0,75 M. pro Stopf und Jahr gegen 5 M. bei den Krankenkassen Krante erhalten das ihnen vom Arzt verordnete Quantum. Der Bedarf habe; der Herr Vorsitzende Stadtrat Doflein scheine die Ver- und daß für die ständig wachsende Zahl der Kriegsteilnehmer- ist bis spätestens am Freitag jeder Woche bei den Milchverkäufern waltung im Dezernatswege zu erledigen. Sämtliche Mit- angehörigen zu wenig Aerzte zur Verfügung stehen würden. anzumelden und hat für drei Wochen Gültigkeit. Auf Verlangen ist glieder des Direktoriums hätten den dringenden Wunsch, Nach stundenlanger zum Teil erregter Debatte gelangte die den Anmeldenden vom Händler eine Bescheinigung über die An namentlich jetzt in der schweren Zeit mitzuarbeiten, um die Versammlung gleichfalls zu einer ablehnenden Entscheidung, unter meldung zu verabfolgen. Die Milchhändler und Molkereibesiger Not von unserer armen Bevölkerung fernzuhalten. Annahme folgenden Antrages:„ Die Berliner Armenärzte sehen sich dürfen für die gegen Milchkarte verabfolgte Milch keinen höheren Stadtrat Doflein erklärte, daß er die Mitglieder nicht aus triftigen Gründen und auch mit Rücksicht auf ihre Kollegen Preis fordern, als für die an ihre übrigen Kunden abgegebene Milch. ausschalten wolle; es habe in der Tat wenig Stoff vor- nicht in der Lage, das Anerbieten des Magistrats, die Behandlung Die bestellte Milch braucht vom Milchhändler nicht bis gelegen; beispielsweise seien seit Monaten keinerlei Be- der Striegsteilnehmerfamilien gegen ein Firum oder Bauschale zu über neun Uhr vormittags zur Verfügung der Besteller gehalten schwerden über Beschlüsse der Kreisversammlungen ein- führen, anzunehmen; sie bitten vielmehr den Magistrat, mit der werden, für die Molkereibetriebe besteht die gleiche Vergegangen. Durch die Kreissigungen werde eben der Direktion Aerztekammer in Verhandlungen auf neuer Grundlage einzutreten. pflichtung für die Morgenmilch nur bis 8 Uhr früh, für die Mittagsein groß Teil Arbeit abgenommen. Bei der großen Arbeitslast Das gegenwärtig bestehende Provisorium, das die Behandlung der milch bis 2 Uhr nachmittags und für die Abendmilch bis 7 Ühr der einzelnen Magistratsmitglieder hätten sich auch die Erkrankten zu den Mindestiägen der Gebührenordnung sicherstellt, soll abends. regelmäßigen Sizungen nicht abhalten lassen. Es würde bis zum 1. Januar 1916 gelten." jedoch alles geschehen, um die regelmäßige Sigung wieder aufzunehmen.
Wer Butter haben will, muß selber gehen. Aus unserem Leserfreise gehen uns lebhafte Klagen darüber zu, daß Kindern, die zum Bei der Beratung des Etats selbst wurde die Höhe der Einholen fortgeſchidt find, in einer ganzen Reihe von Butter Einnahmen bemängelt. Die Erstattungen von Angehörigen geschäften Butter nicht verabfolgt wird. Welcher Grund zu dieser und anderen Gemeinden sind während des letzten Kriegs- Maßnahme vorliegt, ist uns nicht befannt; von vielen Arbeiterfrauen, jahres erheblich zurückgegangen. Es wurde daher beschlossen, die ihre Zeit nicht mit Warten vertröbeln fönnen und ihre Kinder zum statt 1 Million nur 900 000 m. als Einnahme einzustellen. Einholen schicken, wird die Zurückweisung der Kinder in Butterläden Die Zahl der Almosenempfänger ist trotz Abnahme der sehr schwer empfunden. Bevölkerung fortdauernd im Steigen begriffen. Es werden zurzeit über 87 000 Personen laufend unterstüßt. In den Etat wurden hierfür 8 240 000 m. eingestellt; 240 000 Dt. mehr wie
im Vorjahre.
Bei den Pflegegeldern regten unsere Genossen an, den Höchstsatz von 10 M. für ein Kind, der ohne Genehmigung durch die Kommission gewährt werden kann, höher festzusehen. Der Vorsigende erklärte, daß eine Notwendigkeit hierzu nicht vorliege, denn es würden jezt schon höhere Beträge gezahlt. Wo die Kommissionen höhere Beträge bewilligt hätten, ſeien diese immer genehmigt worden. Die Zahl der Pflegefinder fei auf 12 500 zurückgegangen, es wurde der gleiche Betrag wie im Vorjahre, 1 450 000 m., angenommen.
Drei Arbeiter von einer Lokomotive überfahren. Ein schweres Unglück, bei dem eine Person getötet und zwei andere schwer verletzt wurden, hat sich gestern abend auf der Bahn strecke zwischen dem Lehrter Bahnhof und dem Bahnhof Putlib
straße zugetragen. Mehrere Arbeiter gingen dort auf den Rangier gleisen in der Richtung nach dem Bahnhof Putlikstraße zu. Auf demselben Geleise tam hinter ihnen eine Lokomotive mit mehreren Rangierwagen gefahren. Auf die Warnungssignale hin sprangen Die Arbeiter zur Seite. Drei von ihnen konnten sich aber nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen. Sie wurden gefaßt und zu Boden geschleudert. Während der eine sofort tot liegen blieb, wurden die anderen schwer verletzt und nach dem Krankenhaus gebracht.
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Volksunterhaltungsabend der Stadt Schöneberg .
Die Stadtgemeinde veranstaltet am Sonntag, den 12. Dezember, nachmittags 4 Uhr, in der Aula der Hohenzollernschule, Belziger Straße 48/53, ihren 3. Boltsunterhaltungsabend. Der Eintrittspreis beträgt 30 Pf. Das Programm besteht aus einem Konzert, bei dent mitwirken werden: Käte Herrig, Mitglied der Königl. Oper; Alice Flingel, Rezitation; Ilie Doepner, Violoncello ; am Klavier: Professor Hummel, Piroska Herefi- Budapest und Dtto Bake.
Friedrichshagen . Heute, Sonnabend, von 8 Uhr vormittags an findet auf dem hiesigen Güterbahnhof der Verkauf von weiß kohl durch die Gemeinde statt. Das Pfund wird zum Preise von 6 Pf. abgegeben.
Bücher und Jugendschriftenverkauf. Für das bevorstehende Weihnachtsfest tönnen Bücher, Jugendschriften und Spiele auch vom Bureau des Neuköllner Wahlvereins, Neckarstr. 8, bezogen werden. Die Verkaufszeit ist von 9-12 und von 3-7 Uhr.
Gerichtszeitung.
Belagerungszustand und Fahrlässigkeit.
Das Reichsgericht bestätigte am Donnerstag die Freisprechung einer russischen Arbeiterin.
Das Landgericht Nordhausen hatte am 11. August die Arbeiterin Franziska Wiskup von der Anklage eines Vergehens gegen das Belagerungsgefez freigesprochen. Durch eine Verfügung des stellvertretenden kommandierenden Generals des 4. Armeekorps war den ruffischen Arbeitern verboten, ohne Genehmigung der Orts
Die Extraunterstügungen sind in legter Zeit erheblich Kleine Nachrichten. Beim Spielen in der Küche tödlich verzurückgegangen. Ein großer Teil der bedürftigen alten Leute unglückt ist das drei Jahre alte Söhnchen Julius des Arbeiters werde jetzt durch die Kriegsfürsorge versorgt. Während noch Underweit aus der Marstraße in Schöneberg . Frau A. wusch in der Küche im Januar 1915 über 200 000 m. gezahlt wurden, ist der im Januar 1915 über 200 000 m. gezahlt wurden, ist der ihrer Wohnung kleine Wäsche. Hierbei waren die jüngsten ihrer Betrag auf rund 100 000 M. im September zurückgegangen. acht Kinder um sie herum. Als sie nun einen großen Topf mit Beschlossen wurde, nur 12 Millionen Mark oder rund fochendem Wasser vom Herd nahm und auf den Fußboden stellte, polizeibehörde ihre Dienststelle und den Bereich des betreffenden 400 000 m. weniger wie im Vorjahre in den Etat auf- fiel der fleine Julius so unglücklich hinein, daß er sich am ganzen Bolizeireviers zu verlassen. Troßdem hatte die Angeklagte, die zunehmen. Störper verbrühte. Im Kaiser- und Kaiserin- Friedrich- Krankenhaus Russin ist, ihre Arbeitsstätte ohne Erlaubnis verlassen. Sie hatte erlag der Verunglückte seinen Verlegungen. Für ungefähr sich damit entschuldigt, daß sie von der Verordnung feine Kenntnis Mark Gänse erbeuteten Einbrecher in der ber- gehabt habe. Das Gericht hat als erwiesen angesehen, daß der 1000 gangenen Nacht in einer Schlächterei in Chausseestraße. Angeklagten jene Verordnung auch nicht infolge ihrer eigenen Fahr Die Gänse waren alle geschlachtet und zum größten Teil auch äifigkeit unbekannt geblieben war und hat deshalb ein Verschulden schon gerupft. Außer den ganzen Tieren nahmen die Täter, die ihre nicht für vorliegend erachtet und die Angeklagte freigesprochen. DaBeute ohne Zweifel mit einem Handwagen weggeschafft haben, auch gegen hatte die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt. Da das noch 30 Pfund Gänseschmalz mit. Ein unbeilbares Leiden hat Landgericht nach genauer Prüfung die Fahrlässigkeit der Angeklagten den 57 Jahre alten Omnibusschaffner Paul Reintober aus der verneint hatte, verwarf das Reichsgericht die Revision. Reichenberger Straße 11/12 zum Selbstmord veranlaßt. In einem Anfalle von Schwermut erhängte er sich in seiner Stube am Bettpfosten. Als seine Frau ihn auffand, war er schon tot.
Der Betrag für Kur- und Verpflegungskosten ist um 156 000 m. ermäßigt. Es wurde mitgeteilt, daß die Privatfrankenhäuser nur wenige Pläge frei hätten, da sie zu Lazarettzwecken benutzt würden. Die städtischen Krankenhäuser würden mehr wie bisher für die arme Bevölkerung bereit gestellt.
Für die Kuren in Heim- und Heilstätten sollen vom Magiftrat 200 000 M. besonders angefordert werden, damit die Inanspruchnahme der Heimstätten nicht als Armenpflege angesehen werde.
Soldatenbeleidigung.
Eine Anklage wegen Beleidigung des deutschen und Zu lebhaften Debatten kam es noch bei Festsetzung der Im Klindworth- Scharwenka- Konservatorium in der Genthiner preußischen Heeres wurde gestern vor der 4. Strafkammer des Entschädigung für die Kommissionsvorsteher. Ein Teil der Straße 11 stürzte sich am Freitag nachmittags die in dem ge- Randgerichts I Berlin gegen den Schlosser Maaß verhandelt. nannten Konservatorium als Privatsekretärin tätige dreißigjährige Vorsteher steht im Felde und die Stellvertreter müssen die Arbeit Jiabella Zeiler, Wilhelmsaue 7 in Wilmersdorf wohnhaft, aus einem Der Angeklagte hatte im August d. J. in angefneiptem Zustand ausführen. Es wurde beantragt, diesen ebenfalls eine Ent- Fenster des dritten Stockwerks auf den gepflasterten Hof hinab. mit einem Bekannten über den Strieg gesprochen und dabei beleidi schädigung von 25 M. zu bewilligen. Stadtrat Doflein wandte mit schweren inneren und äußeren Verlegungen wurde die Z., nach- aende Aeußerungen über die deutschen Soldaten in Belgien gemacht. sich gegen den Antrag, da hierdurch der ehrenamtliche dem ihr ein hinzugerufener Arzt die erste Hilfe geleistet hatte, nach Ein Gast, der an demselben Tisch mit ihm saß und die Bemerkungen Charakter verloren gehe. Die Entschädigung würde nur für dem Urban- Krantenhause gebracht, wo sie in sehr bedenklichem Bu börte, rief einen Schutzmann, der Maaß festnahm. Maaß wurde die Wohnung des Vorstehers, nicht aber für die Arbeit ge- stande daniederliegt. Eine Kindesleiche wurde im Keller des darauf verhaftet und erhielt eine Anklage wegen Beleidigung des zahlt. Es wurde erwidert, daß es mit den Wohnungsverhält- Hauses Kanonierstr. 7 gefunden. Sie war nur in Beitungspapier deutschen und preußischen Heeres. Der stellvertretende Kriegsminister eingewickelt und wurde nach dem Schauhause gebracht. Das Kind hatte nämlich inzwischen auf Antrag des Staatsanwalts Strafantrag nissen der Vorsteher zum Teil schlecht bestellt ſei; eine ganze hat nach den vorläufigen Feststellungen etwa 8-10 Tage gelebt. gegen Maaß gestellt. Zahl der Herren hätten kein besonderes Sprechzimmer. Eine Die Ermittelungen nach der Mutter hatten noch keinen Erfolg. Entschädigung von 25 M. raube och nicht den ehrenamtVermißt. Musketier Max Lewin aus Berlin , Reserve- Infanterielichen Charakter, denn das Bousteheramt bringe viel Regiment 208, wird seit dem 3. November d. J. vermißt. Angehörige Arbeit und Aerger mit sich. Fast einstimmig beschloß von weiteren Bermißten desselben Regiments werden um Angabe die Direktion, auch den Stellvertretern eine Entschädigung ihrer Adresse gebeten von J. Lewin, Berlin NO, Prenzlauer Allee 230. von 25 M. auf Antrag zu bewilligen. Trotzdem erklärte der Vorsigende, daß er den Antrag beim Magistrat nicht befürworten würde.
Die Einnahmen betragen rund 1000 000 Mart, die Ausgaben 14 200 000 Mart, so daß ein Zuschuß von 13 200 000 Mart erforderlich bleibt oder 200 000 Mart weniger wie im Vorjahre. Ein Antrag, die Versorgung der armen Bevölkerung mit Schuhen und Stiefeln in eigener Regie zu bewirken, wurde bis nach Beendigung des Krieges zurückgestellt, da dies zurzeit nicht durchführbar sei.
Die Wursthöchstpreise.
Der Staatsanwalt beantragte ein Jahr Gefängnis. Das Gericht unter Vorsitz des Landgerichtsdirektors Lieber er=
tannte auf neun Monate Gefängnis.
Aus aller Welt.
Massenvergiftungen durch Methylalkohol. In zwölf Gemeinden des Marmaroser Komitats in Ungarn sind in den letzten Tagen infolge Genusses von Methylalkohol 68 Personen gestorben und 18 schwer erkrankt. Alle Branntweinschänken des Komitats Der gefälschte Branntwein soll in wurden behördlich gesperrt. Budapest angetauft worden sein.
Der Verkauf von Lebensmitteln durch die Gemeinde erfolgt bis auf weiteres im Verkaufsraum, Friedrichstr. 60, Hof rechts. CB werden dort am Montag, Mittwoch und Sonnabend jeder Woche, vormittags von 10-12 ühr verkauft in Doien von 500 Gramm: Thüringer Rotwurst für 1,75 M., Sülze für 1,60 m. und Schweine Ein jugendlicher Raubmörder. In Eutingen ( Württemberg ) fondensierte Milch, die Dose 65 Pf. und gekochter Speck in Dosen eine Frau, die sich in ihrem Hause allein mit einem Enkelkind schmorfleisch für 1,50 M. Das Pfund Kunstspeisefett foſtet 2,60 W., hat am Mittwoch der 18 Jahre alte Friseurgehilfe ildenbrand a 7 Pfund, je Dose 16,80 M., im Aufschnitt das Pfund 2,80 M. aufhielt, überfallen und ihr zehn Messerstiche in den Reis fostet pro Pfund 55 Pf. und Kartoffelmehl das Pfund 30 Pf. Stopf beigebracht. Auch das Enteltind hat er erstochen. Die Abgabe von Reis und Speck( dänischer Karbonaden- Dann erbrach er sämtliche Käſten usw. und beraubte sie ihres Ins In der gestrigen Magistratssigung wurde eingehend über die zum Preise von 2,45 M. das Pfund) erfolgt nur balts. Um seine Tat zu verwischen, zündete er aus und Festsetzung der Wursthöchstpreise im Kleinhandel auf Grund der gegen Berechtigungsfarten in den durch Aushang kenntlich ge- Scheuer an. Der Landwehrmannschaft ist es am DonnerstagVorschläge des Fachausschusses der Preisprüfungsstelle beraten. Es machten Verkaufsstellen. Die Karten werden im Ratskeller, links wurde beschlossen, diese Vorschläge nochmals einer besonderen vom Eingang verabfolgt, und zwar für die Einwohner mit dem Prüfung zu unterziehen, ob nicht bei den wichtigsten Wurstarten noch eine weitere Herabsetzung der Höchstpreise tunlich erscheint. Unserer Meinung nach muß eine erhebliche Herabsetzung der vom Fachausschuß vorgeschlagenen Preise für alle Wurstforten erfolgen und zwar mit aller Beschleunigung.
Lieferung von Schlachtschweinen.
abend gelungen, den Mörder und Brandstifter festzunehmen.
Mord an einer Kellnerin. Ein schauriger Fund wurde in einem Buchstaben A- H Montag, den 13. Dez., von 9-12 Uhr vorm., für die mit I- 0 Dienstag, den 14. Dez., bon 9-12 Uhr vorm., und Gehölz an der Marienthaler Straße in Hagenau i. Is. gemacht. für die von R- Z Mittwoch, den 15. Dez., von 9-12 Uhr vorm. Man fand dort die Leiche eines etwa 25jährigen Die verfügbaren Bestände werden verteilt und beträgt die Höchst- Mädchens, das durch mehrere Messerstiche getötet worden war. menge pro Kopf der Bevölkerung 3 Pfund Reis und Es wurde festgestellt, daß es sich um die unverehelichte Emma Christ½ Pfund Speck. Auf die Zuweisung weiterer Mengen Reis fann mann aus Mülhausen handelt, die sich als Kellnerin in der während der Dauer des Krieges gar nicht mehr, auf die von Spec legten Zeit in Hagenau aufhielt. Der Täter ist der 27 Jahre alte bis auf weiteres nicht gerechnet werden Gier werden jetzt zum Verlassen worden sein und ist jetzt flüchtig. Anscheinend liegt ein Schuhmacher Such; er soll erst fürzlich aus dem Arbeitshause entDie von der Gemeinde beschafften fauf gebracht, der Preis für frische Gier ist auf 18 Bf., für Kalleier Rachealt vor. auf 17 Pf. pro Stück feſtgeſetzt.
Aus dem Rathause wird berichtet: Der Magistrat Berlin hat in seiner gestrigen Sigung einem Vertrage zwischen der Staatsregierung und einer landwirtschaftlichen Genoffenschaft zugestimmt, inhalts dessen die Genossenschaft, welche an den Futterlieferungen Die Ausgabe von Breßfohlen erfolgt am zweiten und vierten der Zentralgetreidestellen teilnimmt, sich verpflichtet, in den ersten Mittwoch im Monat von 2-5 Uhr im Kaiser- Wilhelm- Garten. Monaten des fünftigen Jabres laufend eine größere Anzahl von Kriegerfrauen und Unterstüßungsempfänger, welche im Befige von Auch andere Schlachtschweinen nach Berlin zu liefern. Zuweisungsfarten sind, zahlen per 100 Stüd 1 m. Einwohner, welche glaubhaft nachweisen können, daß es ihnen nicht gelungen ist, im freien Handel Kohlen zu beschaffen, tönnen in be fchränktem Maße berücksichtigt werden. Jedoch zahlen diese den Tagespreis, zurzeit 1,30 M. pro 100 Stüď. Ueber die Verteilung der zu erwartenden Bohnen und Erbsen wird besondere Verfügung ergeben.
Die ärztliche Versorgung der Familien von Kriegsteilnehmern
Verlustlisten.
Die Verlustliste Nr. 401 der preußischen Armee enthält Verluste folgender Truppen:
Generalkommando des 41. Reservekorps. Etappen- Inspektion der 11. Armee. Militär- Gouvernement Mons.
beschäftigte in einer außerordentlichen Sigung den Verein der Berliner Infanterie usw.: Stäbe der 25. und 103. Jnf.- Div., der 21. Armenärzte. Wie bereits mitgeteilt, haben die von der Stadt Berlin und 24. Ref.- Div., der Inf.- Div. Beckmann, der 1. und 74. Inf.angestellten Armenärzte, welche anthalb Jahre lang die Behandlung Für eine etwa in der Gemeinde eintretende Kartoffelnot ist da Brig . sowie der 86. Res.- Inf.- Brig. Garde: 1., 2., 4. und 5. Gardeder Angehörigen von Kriegsteilnehmern ohne befondere Bezahlung durch Vorsorge getroffen, daß etwa 700 Bentner Kartoffeln ein- Reg. 3. F.( ersteres j. Gren.- Reg. Nr. 9 und Ref.- Juf.- Reg. Nr. 116); führten, ihre darauf bezügliche Zusage neuerdings zurückgezogen und gemietet sind, die zu gegebener Zeit an die Einwohner abgegeben 6. und 7. Garde- Inf.- Reg.; 1. und 2. Garde- Res.- Reg.; Gardewerden. Da es auch hier trog vieler Mühe nicht gelungen ist, den Gren.- Regimenter Alexander, Franz, Elisabeth( f. auch Gren.- Neg. dafür gestimmt, daß die Behandlung nach dem Grundsatz der freien Bedarf der Einwohner an Fett und Speck auf eine längere Zeit Nr. 9), Augusta und Nr. 5; Garde- Jäger- und Garde- Res.- JägerAerztewahl der gesamten Berliner Aerzteschaft übertragen sicher zu stellen, ist der Ausschuß nunmehr zu dem Beschluß ge- Batl.; Garde- Schüßen- Batl. Lehr- Juf.- Reg. Gren., bezw. Juf., werde. Die Aerztekammer hat entsprechende Verhandlungen mit tommen, frisches Fleisch zu kaufen und bei einem größeren Schweine- bezw. Füs.- Regimenter Nr. 1, 4, 6, 9 bis einschl. 13, 17, 19( s. Res.der Stadt Berlin eingeleitet. Die Stadt hat aber die Vorlauftrieb die Bereitung von Sped in eigene Regie zu nehmen. Inf. Reg. Nr. 116), 21, 28, 24( 1. Inf. Reg. v. Quibow), 25, 27