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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernivrecher: Ami Morisolas, Nr. 151 90-151 97.
Donnerstag, den 13. Januar 1916.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Ferniprecher: Amt Morizola, Nr. 151 90-151 97.
Meldung des Großen Hauptquartiers.
Amtlich. Großes Hauptquartier, den 12. Januar 1916.( W. T. B.)
Weftlicher Kriegsschauplaş.
Nordöstlich von Le Mesnil in der Champagne griffen die Franzosen unsere Stellung in einer Breite von etwa 1000 Meter an. Der Angriff zerschellte. Der Feind suchte eiligst unter unserem wirksamen Fener in seine Gräben zurückzugelangen. Eine Wiederholung des Angriffs wurde durch unser Artilleriefeuer verhindert. In der südlichen Umwallung von Lille flog gestern früh das in einer Rasematte untergebrachte Munitions. lager eines Pionierparks in die Luft. Die wurden angrenzenden Straßen natürlich in sehr erheblichem Umfange in Mitleidenschaft zogen. Die Rettungsarbeiten haben bis gestern abend zur Bergung von 70 toten und 40 schwerverletten Einwohnern geführt. Die Bewohnerschaft der Stadt glaubt das Unglück auf einen englischen Anschlag zurückführen zu müssen. Die für einige Zeit aus der Nähe des Bahnhofs Soissons entfernten Note- Kreuz- Flaggen wurden gestern bei unserer ernenten Beschießung der Bahnanlagen wieder gehißt.
Deftlicher Kriegsschauplah.
Bei Tenenfeld( südwestlich von Jllagt) brach ein russischer Augriff verlustreich vor unserer Stellung zusammen. Nörd-: lich von Kosciuchuowka warf ein Streiffommando russische Vortruppen auf ihre Hauptstellung zurüd.
Nichts Nenes.
Balkankriegsschauplas.
sum sisu sol Oberste Heeresleitung.
Der österreichische Generalstabsbericht.
Wien , 12. Januar. ( W. T. 8.) Amtlich wird ver lautbart: Wien 12. Januar 1916.
Russischer Kriegsschauplas.
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Das Schlachtfeld an der beffarabischen Grenze bildete auch gestern wieder den Schauplas erbitterter
Der montenegrinische Bericht.
Rämpfe. Kurz nach Mittag begann der Feind unsere Stellungen mit Artilleriefeuer zu überschütten. Drei Stunden sputer sezte er den ersten Infanterieangriff an. Fünfmal hintereinander und um 10 Uhr abends ein sechstes Mal versuchten feine tiefgegliederten Angriffskolonnen in unsere Linien einzu brechen. Immer war es vergebens. Unterstützt von der trefflich wirkenden Artillerie schlugen die tapferen Verteidiger alle Angriffe ab. Der Rückzug des Gegners wurde mitunter zur regel. lofen Flucht. Seine Verluste find groß. Vor einem Bataillonsabschnitt lagen achthundert tote Ruffen. Das nordmährische Infanterie- Regiment Nr. 93 und die Honved- Regimenter Nr. 30 und 307 haben sich besonders hervorgetan. Sonst im Nordosten Stellenweise Geplänfel.
Italienischer Kriegsschauplas.
Die Lage ist unverändert. In den Abschnitten von Riva, Flitsch und Tolmein sowie vor dem Görzer Brückenkopf war die Artillerietätigkeit stellenweise wieder lebhafter. Vor dem Südteil des Tolmeiner Brückentopfes wurde ein feindlicher Angriffsversuch abgewiesen. Im Görzischen belegten unsere Flieger italienische Lager mit Bomben.
Wod Südöstlicher Kriegsschauplay.
Unfere Offensive gegen die Montenegriner schreitet erfolgreich vorwärts. Eine Kolonne hat unter Kämpfen die Höhen westlich und nordwestlich von Cetinje genommen. Die über den Lovcen vordringenden L. und f. Truppen trieben den Feind über Njegufi zurüd. Auch die östlich von Crahovac jenseits der Grenze emporragenden Höhen sind in unserem Besitz. Die gegen Grahovo entsandten Streitfräfte haben sich nach fiebenzigstündigem Kämpfen der Felshöhen südöstlich und nordwestlich von diesem Orte bemächtigt. Die Zahl der nach gestriger Meldung an der montenegrinischen Südwestgrenze erbeuteten Geschüße erhöhte sich auf zweinndvierzig. Im Nordostwinkel Montenegros wurden nun auch die Höhen südlich von Berane erstürmt. Desterreichisch ungarische Abteilungen vertrieben im Berein mit Albanern die Reste serbischer Truppenverbände aus Dugain westlich von Jpet.
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Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. oefer, Feldmarschalleutnant.
Ereignisse zur See.
Am 11. nachmittags hat ein Geschwader von Seeflugzeugen in Rimini die Munitions- und die Schwefelfabrik, Bahnhof und Abwehrbatterie mit verheerendem Erfolg mit Bomben belegt. Tros des heftigen Feuers mehrerer Abwehrgeschüße sind alle Flugzeuge unbeschädigt zurückgefehrt.
Sofia , 12. Januar. ( T. U.) Wie aus Athen gemeldet wird, Cetinje , 11. Januar. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht läßt die griechische Regierung die mißliche Lage der Entente jet Wir warfen den Feind mit schweren Verlusten besonders in der Ge- nicht unausgenügt. Griechenland verlangt mun einen Vorschuß auf gend von Berane und in der Richtung auf Rugovo zurüd, wo die die neue griechische Anleihe und fordert die Aufhebung der Blodie Gegner fich nach beftigem Kampfe zurückzogen. Bir eroberten zwei fehen werden kann. Diese Umstände sowie die wiederholten Zusagen rung der griechischen Stilste, damit das Land mit Lebensmitteln verMaschinengewebre. An der berzegowinischen Front wiefen wir alle Englands und Frankreichs , daß sie auch in Zukunft die griechische Borstöße zurüd. Wir eroberten die Stellung Kout zurüd, wo wir Souveränität beachten und die mazedonischen Interessen verteidigen uns aber nicht bebaupten fonnten. Der Kampf wird mit Erbitterung werden, bestärkt die griechische Regierung noch mehr in dem festen fortgeießt. Entschluß, auch weiterhin die Neutralität zu bewahren.
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Danilovgrad
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Tastellashua
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beichäftigt sich mit der neuen österreichischen Offensive
gegen Montenegro und der
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berges und bebauert, daß Stoliv auch dieser neue Erfolg der Feinde dem lüdenbaften. Vorgeben der Alliierten zu verdanten fei, welche Defterreich- Ungarn ungestört ein
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San Giovanni di Medu Slitari& otarica
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neues Kampfgebiet wählen ließen. Perzagno
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Unter Hinweis auf die Bichtig Tendo teit des Lovcenberges für die österreichisch ungarische Marinebafis Cattaro erinnert der Secolo" daran, daß dreißig Jabre lang ein Hauptpunkt im Programm der ita. lieniiden Ballanpoliti!
der gewefen fet, daß der Lovcen im Befiz bon Montenegro fei. Das Blatt fragt, was Jtalien für den Lovcen und Montenegro getan habe, das Silfe erbeten babe, und schließt: Die Tatsache, daß der Angriff auf die Marinebafts Cattaro der veralteten montenegrinifchen Artillerie zugewiesen worden ist, bedeutet beinahe Hochberrat.
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Die Landtagssession.
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Am Donnerstag tritt der preußische Landtag zu einer neuen Kriegstagung zusammen, einer Tagung von voraussichtlich nur kurzer Dauer, aber deshalb doch unter Umständen von großer Bedeutung. Handelt es sich auch, soweit eine positive gefeggeberische Tätigkeit in Frage kommit, nur um die Erledigung des Etats und einiger weniger eng mit dem Kriegszustande zusammenhängender und aus diesem geborener Auf gaben, so wird doch die Tagung auch in rein politischer Be ziehung die früheren Kriegstagungen an Bedeutung weit über treffen.
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Wie durch die Veröffentlichungen der bürgerlichen Breffe befannt geworden ist, hält die Regierung endlich die Zeit für gekommen, sich etwas näher über die Richtlinien ihrer Neuorientierung der inneren Politik zu äußern und vor allem den Schleier von dem Geheimnis ihrer Wahlrechtsreformabsichten zu lüften. Auch uns ist von zuverlässiger Seite mitgeteilt, daß sie ihre Stelling zur Wahlreform darlegen tvill. Fest jedoch steht δας eine, daß fie ant die Einbringung einer Vorlage, so lange der Krieg anhält, nicht Standpunkt, denkt. Die Regierung steht nach wie daß alles vermieden werden müsse, was die innerpolitischen Gegensäge nach außen hin in Erscheinung treten lassen könnte. und daß dazu in erster Linie die Wahlrechtsfrage gehört, darüber dürfte nirgends ein Zweifel obwalten. In dieser Beziehung hat keine Partei„ umgelernt", wenn wir uns ein mal dieses landläufigen Ausdrucks bedienen wollen. Höchstens ist bei gewissen rechtsstehenden Politikern der Widerstand gegen demokratische Reformen im Wachsen begriffen. Zum Beweis dafür brauchen wir nur an die bekannten Artikel und sonstigen Auslassungen des freifonservativen Abgeordneten Freiherrn v. 8edliß zu erinnern.
Die sozialdemokratische Fraktion hat mit unveränderter Energie die Beseitigung des Dreiflaffenivahlsystems und seinen Ersat durch das allgemeine gleiche, direkte und geheime Wahlrecht gefordert. Bebauerlicherweise stand sie allein, aber das hat sie nicht gehindert, immer und immer wieder ihren Standpuntt zu betonen. Wie richtig ihr Vorgehen gewefen ist, das ersieht man gerade daraus, daß die Regierung, die sich bisher in Schweigen ge hüllt und jede Antwort verweigert hat, sich jest genötigt fieht, aus ihrer Reserve herauszutreten.
Wir sind die legten, die verkennen, ein tote großer Schrift von der Ankündigung bis zur Einbringung einer Vorlage ist, ganz zu schweigen davon, daß ja auch die Einbringung noch lange nicht gleichbedeutend ist mit der Verabschiedung. Die parlamentarische Geschichte der letzten, so feierlich verheißenen und so kläglich gescheiterten Vorlage spricht Bände, wir messen auch der Ankündigung im jezigen Moment keine große Bedeutung bei, aber daß die Regierung sich wenigstens zu diefeat einen Entgegenkommen entschlossen hat, das ist eine Be stätigung der Richtigkeit des Vorgehens unserer Landtagsfraktion und fest zugleich diejenigen unserer Parteigenossen ins Unrecht, die es der Fraktion verübelt haben, daß sie eine ganz selbstverständliche Pflicht erfüllt hat.
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Beit mehr als an der Reform des Bahlrechts liegt der Regierung an der Schaffung neuer Einnahme. quellen. Wenn auch der neue Etat in Einnahme und Ausgabe sich das Gleichgewicht hält, so schließt doch das Rechnungsjahr 1914 mit einem Defizit ab, zu dessen Deckung die Finanzverwaltung des Betrages von rund 100 Millionen Mark bedarf. Diese Summe soll durch besondere Zuschläge zu den direkten Staatssteuern aufgebracht werden, ein Verfahren, gegen das sich grundsätzlich auch von unserem Standpunkte aus nichts einwenden läßt. Allerdings würden wir es lieber sehen, die Regierung würde sich einer bon sozialen Gesichtspunkten ausgehenden Reformt unferes Staatsganzen und Kommunalsteuersystems entschließen. Von der Notwendigkeit einer Reform ist sie selbst durchdrungen, doch will sie auch damit bis nach dem Striege warten, weil hier, wo es sich um den Geldbeutel dreht, dic Geister besonders heftig aufeinanderplaten und der Burgfriede in die Brüche gehen könnte. Deshalb begnügt sie sich vor läufig mit einer Erhöhung der an fich rohen Steuerzuschläge, läßt aber im übrigen alles beim alten. Sozial kann man eine solche Maßnahme nicht nennen, denn sie läuft darauf hinaus, daß auch die geringen Einkommen von 1200 M. an mit einer Kriegssteuer belegt werden, obwohl doch jedes Kind sich fagen muß, daß man angesichts der gewaltigen, Steigerung der Lebensmittelpreise von rechts wegen die Grenze des steuerfreien Existenzminimums ganz erheblich hinaufrüden müßte. Aber daran ist leider nicht zu denken, die Gefahr einer weiteren Belastung auch der kleinen Einkommen läßt sich faum abwenden. Dem gegenüber bedeutet eine Verdoppelung der Zuschläge für die hohen Einkommen und für die Vermögen so gut wie gar nichts, im Gegenteil, wenn man die