Nr. 21.- 33. Jahrg.
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Sonnabend, den 22. Januar 1916.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morisplak, Nr. 151 90-151 97.
Englands neue Blockadepläne.
Preiserhöhungen für Kartoffeln| Meldung des Großen Hauptquartiers. Sandel ber uffchlag, den ber Großhandel heute int Betrage
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und Gemüse.
Von Robert Schmidt, M. d. R.
Für zwei wichtige Nahrungsmittel, die für die ärmere Bevölkerung heute mehr denn je von großer Bedeutung sind, für Kartoffeln und Gemüse, haben wir leider wieder mit einer Preiserhöhung zu rechnen. Wie durch die Verhandlungen im Reichstag schon bekannt geworden ist, sowie auch in Erörterungen der Tagespresse, war es der Reichstartoffelstelle nicht möglich, die notwendigen Mengen Kartoffeln in den Städten zur Verfügung zu stellen. Die Organisation hat hier vollständig versagt, oder richtiger, die Organisation der Reichskartoffelstelle hat im Lande nicht die nötige Unterstützung Unterstützung gefunden, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Das ist um so eigentümlicher, wenn man berücksichtigt, daß wir eine Kartoffelernte von mindestens 50 bis 52 Millionen Tonnen zu verzeichnen haben, aus der für die menschliche Nahrung nur ein Bedarf von rund 12 Millionen Tonnen zu decken ist. Von diesen 12 Millionen Tonnen Verbrauch scheidet aber, der eigene Verbrauch der Landwirte aus, da sie ihren Bedarf allein decken. Es bleiben im Höchstfall für die städtische Bevölkerung etwa 8 Millionen Tonnen übrig. Das ganze Jämmerliche der Organisation in der Kartoffelversorgung tritt uns entgegen, wenn man erwägt, daß es nicht möglich gewesen ist, von einem Bestand von 50 bis 52 Millionen Tonnen 8 Millionen Tonnen, die heute auch noch nicht voll gebraucht werden, da es sich hier um die Berechnung des Bedarfes bis zur nächsten Ernte handelt, für die menschliche Ernährung sicherzustellen.
Amtlich. Großes Hauptquartier, den 21. Januar 1916.( W. Z. B.)
Weftlicher Kriegsschauplas. Reine besonderen Ereignisse.
Deftlicher Kriegsschauplah.
Auf der Front zwischen Piust und Czartorysk wurden Vorstöße schwacher russischer Abteilungen leicht abgewiesen. Balkan - Kriegsschanplay.
Nichts Neues.
Oberste Seeresleitung.
Der österreichische Generalftabsbericht.
Wien , 21. Januar. ( W. Z. B.) Amtlich wird verlautbart: Wien , 21. Januar 1916.
Russischer Kriegsschauplah.
Der Eindruck der großen Verluste, die der Feind am 19. in den Kämpfen bei Toporous und Bojan erlitten hat, zwang ihm gestern eine Kampfpause auf. Es herrschte hier, wie in allen anderen Teilen der Nordwestfront von zeitweiligen Geschüttämpfen abgesehen verhältnismäßig Ruhe.
Ein ruffisches Flugzeuggeschwader überflog das Gebiet füböftlich von Brzbzany und warf Bomben ab. Diese richteten teinerlei Schaden an.
Italienischer Kriegsschauplak.
Gestern nachmittag standen unsere Stellungen auf dem Gipfel und den Hängen des Col di Lana zwei Stunden lang unter Trommelfeuer. Auch Son Pauses( nördlich Beutelstein) wurde sehr heftig beschossen. An den übrigen Fronten ging die Artillerietätigkeit nicht über das gewöhnliche Maß hinaus. Südöstlicher Kriegsschauplatz.
Reine besonderen Ereignisse.
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wurden für Weißtohl, so ergibt sich, daß in Friedenszeiten im bon 4 bis 5 M. beansprucht, nie als Großhandelspreis für das Gesamtprodukt in Erscheinung getreten ist. Alle diese Manipulationen geschehen, ohne daß die Berliner Stadtverwaltung sich gemüßigt sieht, dem Unwesen zu steuern, und auch die Preisprüfungsstelle versagt gegenüber diesem Unfug vollständig. Die Regierung ist aber bereits von den Händlern, den städtischen Verwaltungen und Produzenten so bearbeitet, daß sie sich, wie es heißt, der Erkenntnis nicht entziehen kann, daß die Preise zu niedrig sind. So stehen wir vor einer Höchstpreispolitik, die das Aufwärts im Handel mitmacht. Der Konsument, in dessen Interesse die Höchst. preise eigentlich wirken wollten, verspürt von der preis brückenden Tendenz nichts. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die gegenwärtigen Höchstpreise gegenüber den Preisen unter normalen Verhältnissen um 100 Broz. höher sind. Und trok dem weitere Erhöhungen. Daß die Bevölkerung die in Ausficht genommene Maßnahme nicht als notwendig anerkennen wird, können wir der Regierung heute schon sagen. Die Unzufriedenheit über die Preistreiberei auf dem Lebensmittelmartt ist so start in der Bevölkerung verbreitet, daß die Regierung allen Anlaß hätte, nicht durch unt begründete Preisherauffezung die Inzufriedenheit noch mehr zu steigern.
London , 20. Januar. ( W. T. B.) Neutermeldung. Dep Zegt des Antrages, eine energisere Blodabe durch zuführen, der Mittwoch im Unterhause eingebracht werden wird, lautet folgendermaßen: Da dieses Haus davon Kenntnis erhielt, daß in neutralen Ländern, die an feindliches Ge biet grenzen, große Mengen Waren, welche der Feind für die Fortsetzung des Krieges benötigt, eingeführt werden, fordert es die Regierung auf, die Blodade sp wirtungsvoll wie möglich auszugestalten, ohne badurch die normale Einfuhr der Neutralen für ben Bedarf im Jnlanbe zu beeinträchtigen. Melbourne , 20. Januar. ( W. T. B.) Reutermelonng. Eine Belanntmachung berbietet jebe Ausfuhr nach ben
Wie nun berichtet wird, haben in einer Tagung der Landwirtschaftskammern diese Korporationen sich bereit erklärt, die Kartoffelversorgung sicherzustellen, aber das Begehren gestellt, die Preise zu erhöhen. Die preußische Regierung will auf dieses Anerbieten eingehen. Es erscheint aber fraglich, ob die Versorgung das Wichtigste der Aufgabe der Landwirtschaftskammer war, oder die Erlangung höherer Preise. Die Preiserhöhung wird damit begründet, daß in diesem Jahre die Kartoffeln wenig haltbar sind und deshalb die Landwirte große Verluste zu tragen haben. Dem- p gegenüber wäre hervorzuheben, daß unter normalen Preise bringt uns weder Erleichterung auf dem Kartoffelmarkt, Verhältnissen in Rücksicht auf die immerhin schon sehr noch ist die Maßnahme berechtigt; denn jede Preiserhöhung hohen Preise diese Verluste auch getragen werden müssen. beschwert den heute schon schwer belasteten Haushalt der ärmeren nie berlanben. Die Verluste sind schon reichlich gedeckt durch die weit über Familie.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: bon Hoefer, Feldmarschalleutnant.
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die Durchschnittspreise der Vorjahre gehenden Höchstpreise. Zu den Erhöhungen der Startoffelpreise gefellt sich als New York , 20. Januar. ( Durch Funkspruch bom Die Höchstpreise stehen gegenwärtig 10 bis 15 M. pro Tonne zweite Maßnahme die Erhöhung der Gemüsepreise. Vertreter des W. Z. B.) New Yort World" über dem normalen Preis der letzten Jahre. Wie die Re- Die Preise werden erhöht, bevor die Höchstpreise der Bundes- meldet aus Washington: Auf Grund der Berichte, die gierung diese Maßnahme begründen will, ist unklar. Ins- ratsverordnung im Kleinhandel überhaupt durchgeführt find. Oberst House dem Präsidenten Wilson übermittelt hat, ist die besondere wenn man bedenkt, daß im Dezember vorigen Die Gemeindeverwaltungen der Großstädte haben die Preise Regierung zu der Ueberzeugung gelangt, daß in wenigen Jahres wiederholt von Regierungsstellen erflärt für zu niedrig gehalten und deshalb von dem Recht, Höchst- Tagen von London eine Bekanntmachung ergehen wurde: die Landwirte haben nicht damit zu preise festzusehen, feinen Gebrauch gemacht. Von den Händ- wird, welche die britischen Kabinettserlaffe auf rechnen, daß wie im Vorjahre 8uschläge zu lern ist von Anfang an start gegen die Höchstpreise Stellung hebt, die Bloda de Deutschlands durch die Flotten den Kartoffelpreisen gewährt werden. Das genommen und sie sind von den Produzenten dabei eifrig unter- der Altierten erklärt und tundgibt, daß man Mittel finden Zurückhalten der Kartoffeln, in der Hoffnung, höhere Breise fügt worden. Es ist bekannt geworden, daß sehr viele Händler werde, der Versorgung mit Vorräten ein Ende zu erhalten, sei deshalb zwecklos. Es würden also mithin in dem Augenblick, wo die Höchstpreise bekanntgegeben wurden, zu machen, deren Beförderung nach Deutsch . diejenigen, die auf die Erklärung der Regierung keinen Wert ihre Kaufabschlüsse rückgängig machten, obwohl dafür fein Anlaß land und Desterreich- Ungarn neutrale Länder gelegt haben und sich mehr auf den Einfluß ihrer Freunde vorlag. Denn die Höchstpreise griffen auch auf laufende Ver- heimlicherweise zugelassen hätten. England ist geſtügt haben, recht behalten. Ihre Zurüdhaltung träge ein. Diese Manipulation geschah nur zu dem Zwed, entschlossen, wenn man die Ansichten amtlicher Kreise über diesen in der Kartoffelabgabe wird belohnt durch um den Einbrud zu erweden, mit diesen Höchstpreisen tann Bunft sich zu eigen machen will, die Verantwortung teilweise auf höhere Preise, diejenigen, die der Erder Markt nicht beschickt werden. Sodann wurde mit sehr viel feine Alliierten abzuwälzen, so daß Frankreich , Italien , Ruß flärung der Regierung Glauben beimaßen, Lärm auseinandergesezt, daß das ausländische Gemüse unter land und Belgien einen Teil des Tadels zu tragen haben sind die Benachteiligten; denn sie gaben diese Höchstpreise nicht gestellt werden könnte, weil es im werden, den man im Rongreß erwartet, falls die neue die Kartoffeln zu den geltenden Höchst- Ausland erheblich teurer eingekauft werden müßte. Be- Blockade nicht die Billigung der amerika. preisen a b. merkenswert ist, daß bei der sehr günstigen Ernte für Weiß- nischen Regierung findet und ernstlich das
Die
Nach
Das Unbegründete dieser Anforderung erhellt auch daraus, und Rottohl im Inland auf einmal in der Berliner Geschäft der amerikanischen Verfrachter be. daß in der Budgetkommission des Reichstages im Dezember Markthalle ein außerordentlich geringes Angebot in- hindert. Wie es heißt, ist sich England darüber klar gevorigen Jahres von landwirtschaftlichen Vertretern offen erländischer Ware in die Erscheinung trat. Das Angebot worden, daß man in Amerita hauptsächlich mit Frankreich flärt wurde: die Preise für Kartoffeln seien zwar nicht hoch, war so gering, daß in den Marktnotierungen am 11., und Belgien Mitgefühl hat, und daß dies Mitgefühl dazu aber doch so, daß die Landwirtschaft damit 12. und 13. Januar für inländischen Weißkohl keine Preis- ausgenugt werden kann, die feindliche Stimmung auszugleichen, austommen fönne, und schließlich müsse die Landwirt- notierungen gemacht werden konnten. Nur ausländischer Kohl die gegen die britische Regierung erweckt worden ist. schaft im Interesse der Volfsernährung von höheren Anwar im Preise von 6 bis 7,50 M. pro Zentner zu haben. amerikanische Regierung würde schr überrascht sein, wenn sprüchen absehen. Man muß sich fragen, wird die Preis- Man geht wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß sich in nicht alle Ententemächte gleichlautende Erklärungen dahin erhöhung für Kartoffeln überhaupt den Zwed erfüllen, der Berliner Markthalle der Kohl schnell zum ausländischen abgeben sollten, daß eine Blockade verhängt und durch den man hofft damit zu verbinden: daß der Markt mehr umgewandelt hat. Bemerkenswert ist aber, daß die in den gewaltsame Mittel aufrecht erhalten werden soll. beschickt wird? Dder wird nicht im Gegensag aufs neue legten Tagen wieder bekanntgegebenen Notierungen für in- hier eingegangenen Mitteilungen hat das britische Auswärtige die Hoffnung belebt, wenn die Kartoffeln noch einige ländischen Weißfohl von 6,50 bis 7,50 m. der Zentner Amt Material gesammelt, um zu zeigen, daß Deutsche Zeit zurückgehalten werden, wird abermals die Regierung ge- schwanken. Da wir für inländischen Stohl einen Produzenten- Lieferungsverträge auf amerikanische Produkte abgeschlossen zivungen werden, die Preise zu erhöhen? Zu unserem großen preis von 2,50 M. haben, der Großhandel also den Zentner haben, bevor diese noch die Warenspeicher in New York verBedauern wird in der Höchstpreispolitik von der Regierung Weißtohl für 2,50 Mart ab Verladestation eingekauft hat, so lassen hatten. Abgesehen von der Erklärung, durch welche die immer wieder der verkehrte Standpunkt eingenommen, durch bleibt ihm für jeden Zentner ein Betrag von 4 bis 5 Mart tatsächliche Blockade Deutschlands bekanntgegeben wird, wird hohe Preise die Marktlage zu bessern, während bei einem zur Dedung der Spesen und feines Gewinns. Der Großhandel England, wie man erwartet, die Forderung stellen, daß eine Produtt, das wir genügend zur Verfügung haben, es sich nur hat selbst vor einiger Zeit für Berlin einen Ausschlag zu dem scharfe Sperre auf alle Sendungen gelegt darum handelt, mit dem Höchstpreis die Beschlag- Produzentenpreis von 1,75 M. für genügend erachtet. Es wird, die für Englands Feinde bestimmt sind nahme, oder wie es in der Bundesratsverordnung heißt, ergibt sich also nach diesen Preisnotierungen ein Zuschlag oder aber, daß andernfalls sich auch die Neutralen selbst der den Abgabezwang stritte durchzuführen. Geschieht das, so ist vom Großhandel, der unerhört hoch bezeichnet werden muß. Blockade unterwerfen, die nur gelegentlich unterbrochen werden die Kartoffelversorgung durchaus gelöst. Das Herauffezen der Berücksichtigt man die Preise, die zu Friedenszeiten gezahlt wird, wenn die britischen Behörden der Ansicht sind, daß
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