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die Neutralen Nahrungsmittel für ihren eigenen Verbrauch benötigen. New Jork American" meldet aus Washington Von hohen amtlichen Stellen wurde erklärt, daß England die amerikanischen Proteste wegen der Behinderung des amerikanischen Handels damit beantwortet habe, daß es beabsichtige, der Blockade einen größeren Umfang zu geben. Nach Mitteilungen, die das Staatsdepartement aus privaten Quellen im Auslande erhalten hat, wird England alle Proteste der amerikanischen Regierung ohne Berück sichtigung lassen. Dem Vernehmen nach wird Eng land einen solchen Protest nicht einmal beantworten, bis die britischen Maßnahmen, durch welche der Handel jeder Art mit Deutschland abgeschnitten werden soll, beendet sind. Sobald dies geschehen ist, wird England alle Beschwerden ablehnen. Amtliche Kreise stellen in Aussicht, daß eine solche Antwort Englands einen scharfen Notenwechsel hervorrufen wird. In ihren an Deutschland gerichteten Noten ist die amerikanische Regierung für die Freiheit der Meere ohne Einschränkung ew getreten. Die Vereinigten Staaten müssen daher, wie be merkt wurde, Englands Standpunkt nachdrück lich und endgültig cntgegeutrcten. Aus einer der britischen Botschaft nahestehenden Quelle erfuhrNew Jork American"', daß England und seine Alliierten sich nur durch die Erfordernisse der Lage bestimmen lassen werden, nicht aber durch die Stimmung im amerikanischen Publikum oder den amtlichen Kreisen Washingtons. Aus Washington meldet Associated Preß : Bei Besprechung der Aussichten auf Erklärung einer formellen Blockade Deutschlands durch die Alliierten wurde in amtlichen Kreisen vielfach der Vermutung Ausdruck gegeben, daß diese Maßnahme zum großen Teil deshalb in Aussicht genommen ist, um der Weigerung Schwedens , die Wieder ausfuhr importierter Waren nach Deutschland und Oesterreich- Ungarn zu sperren, zu begegnen. und um die Absichten amerikanischer Baum Wollproduzenten zuvorzukommen, die eine Million Ballen Baumwolle in amerikanischen Schiffen nach neutralen Häfen Nordeuropas zur Weiterver frachtung nach Deutschland versenden wollen. Soweit die Vereinigten Staaten in Betracht kommen, könnte man die Er setzung des als gänzlich ungesetzlich betrachteten gegenwärtigen Systems durch eine gesetzmäßige Blockade willkommen heißen, da dies die Streitfrage betreffend die Behandlung des als rechtmäßig anzuerkennenden neutralen Handels vereinfachen würde, doch müßte die Blockade wirksam sein und jeder Versuch, die Rechte der Kriegführenden durch Erzwingung der Theorie von der endgültigen Bestimmung zu überschreiten, würde aufS heftigste bekämpft werden.

Zum Gerücht über üie Wiederaufnahme des Kampfes durch Montenegro. Bern , 21. Januar.<W. T. B.) DieJdea Nazionale" will aus San Giovanni di Medua telegraphisch erfahren haben, der unerwartete Handstreich Montenegros sei auf die Ankunft serbischer Truppen aus Skutari unter dem Oberbefehl des Generals Martinowitsch zurück- zuführen. Dieser sei der Führer der antiösterreichischen Strömung und habe den König Nikita gezwungen, den Kurs zu ändern. Bern , 21. Januar. fW. T. B.) In Besprechung des angeblichen Abbruchs der Verhandlungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Monte« u e g r o schreibtCorriere della Sera ": Die Fassung der Kundgebung des montenegrinischen Vertreters in Rom lasse keinen Zweifel über das Endziel der wieder- aufgenommenen Operationen. Der Kampf habe zwar wieder begonnen, aber man schlage sich nun zur letzten Verteidigung, d. h. um die Räumung und den Rückzug zu erleichtern. Für Btontenegro bleibe anscheinend kein anderer Ausweg.Corriere " weist so- dann auf die UnHaltbarkeit der These von der Verteidi- aung Montenegros zu einer Reorganisation hin und schließt: Das Schicksal des Balkans entscheidet sich nicht in Montenegro ebenso wenig wie in Albanien , nur im Wardartale könnte vielleicht eine große Aktion die Lebensadern zerschneiden, die die Mittel- mächte mit dem Orient verbinden.Secolo" schreibt, die Nachricht von der Wicderauftmhme des Widerstandes Monte- negros könne nur mit Genugtuung begrüßt werden. Man müsse aber sofort hinzufügen, daß die Ankündi- gung keine Hoffnungen und Illusionen er- wecken dürfe, wie auch die Waffcnstreckung militärisch nicht von Bedeutung gewesen sei. Die Montenegriner verhehlen sich nicht, daß die letzte Verteidigung nur in einem Versuch des äußer st en Wider st andes gegen Skutari und eines geordneten Rückzuges nach Albanien bestehen könne._ der französische Tagesbericht. Paris , 2l. Januar. (W. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern nachmittag. Zwischen Oife und AiSne während der Nacht einige Patrouillengefechte in der Gegend von Puikalaine. In der Champagne zerstreute unsere Artillerie eine Proviantkolonne auf der Straße von Ville-sur-Tourbe nach Vouziers. Ein feindliches Flug- zeug warf drei Bomben auf die Vorstädte von Lunöville, ohne Schaden anzurichten. Ein anderer mußte bei Flin landen. Die beiden darin befindlichen Offiziere wurden bei Ogeviller südöstlich von Luneville zu Gefangenen gemacht. Paris , 21. Januar. fW. T. B.) Ämtlicher Bericht von gestern abend. Zwischen Somme undAvre hat unsere Artillerie beim Bahnhof ChaulmeS vom Feinde besetzte Anlagen beschossen; dies Feuer rief einen Brand und darauffolgende Explosionen hervor. Nördlich von der AiSne wurde ein« feindliche Kolonne auf der Straße nach Cerbeny unter Feuer genommen und zersteut. In der Um» gegend der Ferme Cholera richtete heftiges Feuer unserer Batterien erhebliche Schäden an den Schützengräben des Gegners an. Auf der übrigen Front Geschiitzkampf mit Unterbrechungen. Belgischer Bericht. Der Artilleriekampf ist heute weniger heftig als au den vorhergehenden Tagen wieder aufgenommen worden, besonders im Zentrum und im südlichen Teil der belgischen Front; das Feuer gegen das Gehölz bei Merken erreichte es, daß der Feind daraus flüchtete. Die englische Meldung. London , 20. Januar.<W. T. B.) Bericht aus dem britischen Hauptquartier. Gestern zwangen wir im Lanfe von vierzehn Lust- gesechten. zwei feindliche Maschinen in die deutschen Linien niederzu« gehen. Im Laufe des TageS verloren wir einen Aeroplan. Heute

ließen wir bei Fricourt eine Mine springen. Ein feindlicher Aeroplan warf am Rande eines Dorfes hinter unseren Linien drei Bomben ab. Heute ist im allgemeinen Ruhe. Weniger Artillerie seuer wie gewöhnlich. Englische Darstellung der Luftkämpfe an der Vesiftont. London , 20. Januar. (W. T. B.) Meldung des Reuterschen Bureaus. In Beantwortung einer Anfrage im Unterhauie erklärte Tennant, daß man. um die Luftgefechte an der westlichen Front richtig aukmfafien. den defensiven Cbaratter der deulschen Kampf methode in der Lust berücksichtigen müsse. Für diese An von Gs fechten seien Flugzeuge von dem Typ F o l k e r geeignet, die nichi im stände seien, lange Flüge fern von den eigenen Linien und über die britischen Linien zu unternehmen, das Hauptziel der Flugzeuge sind Aufllärungen für artilleristische Tätigkeil und in unserem Falle der Angriffskampf; danach muß die Eignung unsere» Flug zeugtyps vor allem beurteilt werden. Wenn die Deutschen zur Offensive übergingen und hinter unsere Linien kämen dann haben wir dort Flugzeuge von derselben Leistungsfähigkeit und Geschwindigkeit, wie die Fokkermaschinen. die sie zur Verteidigung hinter ihren eigenen Linien haben. Tennant wies darauf hin, daß aus den angegebenen Gründen fast alle Luftgefechte auf der deutschen Seite der Front stattfinden; deshalb erscheinen unsere Verluste an Maschinen und Fliegern, soweit sie vorkommen, äußerst groß. Die Deutschen verheimlichen immer ihre eigenen Verluste und sind imstande, mit unseren Verlusten Reklame zu machen. Wir sind aber damit zufrieden, daß unser Lufldienst in den letzten Gefechten gut abgeschnitten hat. Der rusilsihe Heeresbericht. Petersburg, 20. Januar. (W. T. B.) A m l l i ch e r r u s s i s ch e r Bericht. Westfront: In der Gegend von Dünaburg beschoß unsere Artillerie mit großem Erfolg den Gegner, der Schloßberg (S Kilometer westlich Jlluxt) von Westen her angriff. In Galizicn an der mittleren Skrypa wurden schwache feindliche Vorstotzoeriuche gegen unsere Stellungen zurückgewiesen. Nordwestlich Czernowitz bei Rarancze nahmen wir einen Teil der feindlichen Stellung. Ein Versuch des Gegners, den verlorengegangenen Teil wiederzunehmen, cheiterie trotz fünf erbitterten Gegenangriffen, die mit sehr starken Verlusten für den Feind abgeschlagen wurden. Schwarzes Meer: Am 17. 1. bei einer Unternehmung gegen die Ostküste LnatolienS versenkten unsere Zerstörer 163 Segel 'chiffe, von denen 73 Waffen an Bord hatten. 31 Mann wurden gefangen genommen, die übrigen flohen zur Küste, als unsere Zer- lörer sich näherten. Kaukasussront: Die Verfolgung der geschlagenen Mitte der türkischen Armee dauert an. Trotz der starken Kräfte und trotz der überaus schwierigen Geländeverhältnisse haben unsere Truppen ihren ersten Vorstoß zu einem völligen Erfolg zu machen verstanden Der geschlagene Feind geht aus seinen Stellungen zurück, unter großen Verlusten an Menschen und jeder Art Kriegsmaterial. Nach eben eingegangenen Meldungen haben wir die türkische Stadt Köpriköi, an der Straße nach Erzerum. genommen und dort Ge- chlltze und Artilleriemunition erbeutet und Befangene gemacht. S. M. der Zar hat die Meldung von dem Sieg über di« Türken entgegengenommen und befohlen, im Namen Seiner Majestät den tapferen kaukasischen Truppen seinen aufrichtigen, kaiserlichen Dan! auszusprechen für ihre Opserfreudigkeit und ihre Erfolge. S. M. der Zar ist gewiß, daß Ihre erprobten Truppen ihre Aufgabe weiter mit demselben Eifer und derselben Aufopferung erfüllen werden. Meldung der italienischen Heeresleitung. Rom , 21. Januar. sW. T.B.) Amtlicher Bericht vom Donnerstag. In der Nacht vom IL. zum 16. drangen Ab- teilungen unserer kühnen Schneesckiuhläufer quer über die Gletscher und durch tiefen Schnee bi« zum Gipfel des Sforzellina und zu den Quellen des Noce in einer Höhe von mehr als dreitausend Metern vor und stiegen in das obere Tal hinab, wo sie, trotzdem sie unter eindlicheS Feuer genommen wurden, durch Bomben zwei Block Häuser zerstörten, die ungefähr drei Kilometer östlich des Gipfels lagen. Sie kehrten daraus unversehrt in unsere Linien zurück. Im Lagarinatal gelang es während des 17. unseren Truppen trotz heftigen Feuers der feindlichen Artillerie,«ine Linie auf den Höhen nördlich von Mori zu besetzen. An der übrigen Front fanden Kampfbandlunge» statt, bei denen die Artillerie die Hauptrolle pielte. Ein feindliches Flugzeug erschien gestern über Udine , wurde aber durch das Feuer unserer Abwehrgeschütze vertrieben. ES warf aus großer Höhe zwei Bomben ab, die in die Umgegend der Stadt niedersielen ohne ein Opfer zu fordern oder Schaden anzurichten. Neue slusmusierungen in Italien . Bern , 21. Januar. (W. T. B.) LautSecolo" hofft man durch die neue Ausmusterung4 öOOOOO Mann ein­zuziehen._ Meldung des türkischen Hauptquartiers. Konstantinopel , 21. Januar. (35. 5t. 33.) Bericht e s Großen Hauptquartiers. An der Darda- nellenfront schleuderben ein Kreuzer und ein Monitor gestern nachmittag etwa dreißig Geschosse in die Gegend von Altschi Tepe und Tekke Burun, entfernten sich aber, als unsere Artillerie das Feuer erwiderte. Sonst nichts Neues. Englische Meldung über die mefopotamische Lage. London , 20. Januar. (SS. T. 83.) Chamberlain teilte im Unter- Haus mit, daß die britische Entsatzarmee dank der besieren WitterungSverhältnisie bis auf sieben Meilen an Kut el Smara, dicht an die Stellungen von Essin, herangekommen sei, wo es noch zu keinem Gefecht gekommen sei. Die Beratungen über die einzelnen Punkte der Militärdienstzeit wurden nach viertägiger Debatte beendet.

Vezember�Ergebnijse des V-Dootkrieges. Berlin , 21. Januar. (SS. T. 85.) Von zuständiger Stelle er- halten wir folgende Zusammenstellung der im Laufe des Monats Dezember versenkten feindlichen fahrzeuge. Sie gibt ein anschauliches Bild von der erfolg- reichen Tätigkeit der verbündeten Marinen und zeigt, welch empfind- liche Einbuhe an Handelswerten der Feind auch im verflossenen Monat zu verzeichnen bat. Es wurden versenkt: A. I m Kriegsgebiet um England L Dampfer von insgesamt 17 000 toas, darunter ein englischer Hilfskreuzer von etwa 4000 toos. ferner»St. Oswald ", engl. 8310 tons undMinistre Bernaert ", belg. 4215 tons. B. Im Mittelmeer von den Unterseebooten der Mittemächte:

' t. englisch D..Clan Macleod" 4796 Vr..A..T. Vieh- und Stück- gut nach London . 2. englisch D..Ometa" L422 Br.-R.-T. Truppentransportschiff nach Marseille . 3. englisch D..Commodore" LSLS Br.-R.-T. Truppentransportschiff nach Marseille . 4. englisch D..Helmsmuier" 400 Br.-R.-T, Zucker für England. L. griech. D,»Dlmitrios GoulandriS" 3744 Br. -R.-T. Lebensmittel für England, darunter zwei Millionen Eier. 6. englisch. D..Vena " 3229 Br.-R,-T. leer. 7. englisch D..BufiriS" 270» Br,-R.-T. Baumwolle für Hull . 8. engl sch D..Oneric" 6S35 Br,'R,-T. Salpeter nach Alexandrien , 9. japanisch D..Uasaka Maru" 12 500 Br,-Reg,-T Stückgut und Goldladungen für 2 Millionen Mark. 10. fianzösiich D,.Villa de la Cio'.at" 6378 Br.-R.-T, Engliiche Truppen. Stückgut; anaminiÄe Eiienarbeiier für Frankreich . II. englisch D..Deddo" 4552 Br.-Reg.-T. Stückgut. 12. englisch D..Clan Macfarlane " 4328 Br.-R.-T. Stückgut. 18. englisch D..Glenghle" 9400 Br.-R.-T. Baumwolle. Leinsaat für England. 14. japanisch D..Kenloku Maru' 3217 Br.-R.-T. Zucker, Kopra für London . 15. englisch Motorschiff.Abelia' 3650 Br.-R.-T. Baumwolle. Lein- saat für England. Zusammen 80 809 Br. -R.-T. C. Ferner an italienischen Fahrzeugen von öfter- reichisch-ungarischen Unterseebooten: 16. italen. D..Dante" 889 Br.-R.-T. Eisen. 17. Italien . SeglerPielro Losaro" 516 Br.-R.-T. Stückgut. 18. Italien . D..Porto Said" 5300 Br.-R-T. Stückgut. 19. italien . Wachtschiff 250 Br.-R.-T. Zusammen 6955 Br.-R.-T. Die Gesamleinbuße des Feindes beträgt nach dieser Zusammen- stellung, welche nur die aui Grund einwandfreier Feststellung er- folgten Verluste anführt. 24 Schiffe von insgeiomt 101 761 Tonnen. In Wirklichkeit ist die Schädigung des feindlichen Handels beträ»l« lich höher, weil vorläufig verläßliche Angaben über die durch Kollision, Minen, Strandungen u>w. gesunkenen Fahrzeuge noch nicht vorliegen. Soweit sich jedoch aus Presieveröffentlichungen er'ehen läßt, erhöht sich der feindliche Verlust mit Sicherheit auf wenigstens 180000 Tonnen._ Erhöhung öer Kriegsleisiungspsiicht in(desierreich-Ungarn . Wien , 20. Januar. (W. T. B.) Morgen gelangen in beiden Staaten der Monarchie gesetzliche Bestimmungen zu Verlautbarung, wodurch die bisher mit dem ö0. Lebens- jähr begrenzte persönliche Kriegs! ei st ungsp flicht bis zum 55. Lebensjahr erstreÄ wird. Diese Erwcite- rung ist dadurch notwendig geworden, daß infolge der fort- schreitenden Einberufung der neugeschaffenen Landsturm- kategorie immer zahlreichere, zu persönlichen Dienstleistungen für Kriegszwecke verpflichtete Personen zum Waffendienst herangezogen werden, für deren Ersatz unbedingt Vorsorge getroffen werden muß. ES ist vorgesorgt, daß den Interessen der herangezogenen Personen möglichst weitgehend Rechnung getragen werde. Die im Alter von über 50 Jahren Heran- gezogenen dürfen nur in außerhalb der engeren oder weiteren Kriegsgebiete liegenden Gebieten und ununterbrochen nur durch höchstens sechs Wochen in Anspruch genommen werden. Eine neuerliche Heranziehung derselben Personen kann erst nach ein- bis zweimonatiger Unterbrechung ihrer Dienstleistung erfolgen. Die für Oesterreich erlassene kaiserliche Verordnung, ebenso wie das die gleichen Bestimmungen enthaltende ungarische Gesetz haben nur für die Dauer des gegenwärtigen Krieges Wirksamkeit. Wilsons Vertrauensmann kommt nach Derlin. Berlin , 20. Januar. (W. T. B.) Vor kurzem wurde von ReuterS Bureau au» London die Nachricht in die Welt gesetzt, Oberst Hause, der Vertrauensmann des Präsidenten Wilson, halle es für überflüssig, nach Berlin zu kommen, und beschränke daher seinen Besuch auf London und Paris . Diese Nachricht ist vollständig a l s ch. Oberst House hat Austräge des Präsidenten Wilson nicht nur für die Botschafter der Ver- einigten Staaten von Amerika in London und Paris , sondern auch für den Botschafter in Berlin . Oberst House wird nach den bisher getroffenen Dispositionen Ende dieser Woche auf vier bi» fünf Tage nach Paris und dann über die Schweiz nach Berlin kommen, wo er Ende nächster Woche erwartet und vielleicht fünf bis sechs Tage verweilen wtrd. Oberst House wird Gast deS amerikanischen Botschafters Gerard sein. Allüberall Siegesreüen. Florenz , 21. Januar. (SS. T. B.) Meldung der Agenzia Gtefani. In Gegenwart de« Ministerpräsidenten hielt Kolonialmmister Martini am 20. hier eine Rede, in welcher er in der Hauptiache sagte: Die Regierung macht kein Hehl auS ihren Verpflichtungen und ihren Ab- ichten und bewahrt ihren unerschütterlichen Glaube» an den Sieg. Dieser Glaube beruht auf dem Werte der Armee und der Marine und auf der Mitarbeit de» Volkes. Dieser Glaube wird nicht gemindert werden durch unglückliche Episoden, die auf so verschiedenen Fronten unvermeidlich find. Die be- gangenen Fehler werden die Miierten lehren, in ihrer Tätig- ieit mehr Einheit und Eintracht zu zeigen und häufiger mit- einander in Verbindung zu treten. Italien kann nicht alles allein tun. ES darf seine Kräfte nicht zersplittern. Indem es seine Grenzen und seine politische und ökonomische Zukunft schützt, gewährt es der gemeinsamen Sache die beste Unterstützung. Am Schluß seiner Rede wies der Minister auf die Pflicht hin, die nationale An- eihe zu zeichnen. Mlnisteepräsident S a I a n d r a sagte beim Empfang von Dele« gationen aus ToScana , die Regierung sei sicher, richtig gehandelt zu haben, und diele Ueberzeu�ung werde sie in der Zukunft auf- rechterhalten. Der Ministerpräsident ermahnte die oberen Klassen, in allen Teilen der Bevölkerung patriotische Propaganda zu machen. Eine warnenüe französische Stimme. Bern , 21. Januar. (W. T. B.) Im Pariser.Journal" warnt Charles H u m b e r t vor der Vergeudung von Menschen- Material und fordert, daß alle Mannschaften, die an der Front nicht brauchbar oder nötig sind, in die Heimat zurückgeschickt werden. Er sagt: Das Leben wird täglich teurer, täglich wird die pro- duktive Tätigkeit des Landes schwächer. Sieht man denn nicht. daß die wirtschaftlichen Dinge eine immer bedeutendere Rolle in den Kriegsproblemen spielen? Man verlangt die Wiederauf- nähme der Geschäfte. Wie soll das möglich sein, wenn Arme und Köpfe überall mangeln? Frankreich hat für die heilige Sache der Alliierten Anstrengungen ohnegleichen gemacht, eS hat die Haupt­last des Krieges getragen und das meiste Blut vergossen. Es hat ein Recht auf Schonung. Frankreich hat niemals gezögert, wenn man ihm seine Pflichten vorgehalten hat. Denken wir jetzt auch ein wenig an diejenigen, welche man gegen uns übernommen hat. Frankreich » Blut ist nicht unerschöpflich, lassen wir ihm das wenige, was es notwendig zum Leben braucht.