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unternahmen die Deutschen   im Anschlüsse an Minenexplosionen und heftige Beschiehung einen Angriff auf einen Teil der Front westlich der Straße von Arras   nach LenS  (in der Gegend von Neuville» Saint-Baast). Der Feind konnte auf einer Front von mehreren lOO Metern in unsere Schützengraben erster Linie eindringen. Unsere sofort unternommenen Gegenangriffe brachen die Be- mühungen des Feindes und warfen ihn aus dem besetzten Gebiet wieder hinaus, von dem er am Nachmittag nur noch 200 Meter bei einem vorgeschobenen Schützengraben, der einen Borshrung vor unseren Linien bildet. besetzt hielt. Unser Sperrfeuer und da? Feuer unserer Maschinen- gewehre fügten den Deutschen   beträchtliche Verluste zu. Zwischen SoiffonS und ReimS   beschädigten unsere Schützengrabenkanonen stark die feindlichen Anlagen der Cholerafarm und auf der Hochfläche von Aauclerc und sprengten ein Munitionslager östlich von Reims   in die Luft. In der Champagne   beschädigte unsere Artillerie ernstlich die teindlichen Schützengräben in der Gegend von Maison« de Cham- pagne. Im Laufe des 23. bombardierten zwei Gruppen Flieger, insgesamt 24 Flugzeuge, den Bahnhof und die Kasernen von Metz  . >30 Granaten wurden auf die bezeichneten Ziele geworfen. Die Bomben werfenden Flieger waren von zwei Schutzgeschtvadern be- gleitet, deren Piloten feindlichen Flugzeugen zehn Kämpfe lieferten. Die Flugzeuge wurden auf dem ganzen Wege heftig beschossen, kehrten aber unbeschädigt zurück, mit Ausnahme eines einzigen, das südöstlich von Metz zur Landung gezwungen wurde. Belgischer Bericht. Es ist nichts zu melden von der Front der belgischen Armee, abgesehen von leichter Artillerietätigkeit beiderseits. Die englische Meldung. London  , 23. Januar. sW. T. B.) Bericht auS dem britischen  Hauptquartier. General Haig meldet: Artillerietätigkeil bei Aricourt, Hulluch und Givenchl). Wir beschossen mit Erfolg Werke deS Feindes bei Monchy und Frelinghien. die englische Heeresleitung über den Luftkrieg. London  , 24. Januar.  (W. T. B.) Aus dem britischen Hauptquartier wivd vom 2t. gemeldet: Deutsche   HeereS  - berichte haben in letzter Zeit die Tötender Fokker-Aero- o l a n c uiii> ihre angeblichen Erfolge besonders hervorgehoben. Wir haben aber seit den Anfangstagen des Krieges die Initiative auf dem Gebiete des Flugwesens innegehabt und halten sie im gegenwärtigen Augenblick wirksamer aufrecht als je. Um die wirk- üche Bedeutung des verhältnismäßig geringen Erfolges deö neuesten Typs von deutschen   Flugzeugen einzuschätzen, ist eS notwendig, den großen Unterschied zwischen der Tätigkeit unseres Flugdienstes und des feindlichen zu verstehen. Während der letzten vier Wochen stiegen für jeden feindlichen A eroplan, der beobachtet wurde, fünf von uns auf. Wir unterholten einen regelrechten täglichen Auf- klärungsdienst über den deutschen   Linien und jede Bewegung der feindlichen Streitkräfte muß unserem Generalstab fast im selben Augenblick bekannt sein, wo sie stattfindet. Aus Furcht vor Bomben haben die Deutschen   ibre Depots zur Ergänzung der Vorräte sehr iveit rückwärts, was ihnen viel Extraarbeit und Uebequemlichkoiten verursacht. Die Deutschen   haben leinen regelmäßigen AufklärungS- oienst und ihre Maschinen unternehmen nur gelegentlich Flüge. Offenbar wurde es den neuesten Flugzeugen verboten, über ihre vordersten Laufgräben hinaus zu fliegen außer, wenn sie den Feind «tntcr günstigen Bedingungen in ein Gefecht verwickeln können.
Der rWsche Heeresbericht. Petersburg, 24. Januar. tW. T. B.) Amtlicher russischer Bericht vom 23. Januar ISIS. W e st f r o n t: Im Abschnitt Riga  beschoffen die Deutschen   unsere Gräben in der Nähe der von Mitau  kommenden Straße mit Gasgranaten. In der Nähe von Pulkarn, an der Straße von Baufk(6 Kilometer südlich Berscmünde), Schar- mützel mit deutschen   Abteilungen. Kaukasus  : Der eilige Rück- zug der Türken auf Erzerum   dauert an. An vielen Stellen werden noch Artilleriemunition, Telegraphenmaterial und Lebensmittel auf- gesammelt. Unsere verfolgenden Abteilungen marschieren auf mit zahlreichen erfrorenen Leichen bedeckten Wegen vor. Viele Gefangene sind noch in den besetzten Ortschaften gemacht worden. Eine unserer von der Mandschurei   nach dem Kaukasus gekommenen Abteilungen griff mit einer zugeteilten Halbeskadron drei Kom- vaguien Türken an. die ein Dorf verteidigten, töteten einen Teil und nahmen den Rest gefangen. Südlich des FlusieS Skarian �l8 Werst nördlich Dutakh) vernichteten wir eine ganze kurdische Ab- leilung. In der Gegend von MelaSgert verwickelte sich unsere Ka- vallerie in ein Gefecht mit stärleren kurdischen Kräften und nahm ihnen sechshundert Stück Vieh ab. P e r s i e n. Südöstlich Hama- dan(00 Kilometer) machte der Feind den Versuch, gegen die Enge vei Kamarchan vorzugehen, wurde aber zurückgeschlagen. Unsere Truppen besetzten die Stadt Sultanabad. Der deutsche   Konsul, der sich in der befand und eine Abteilung Rekruten, die durch ihn aus der persischen Bevölkerung ausgehoben war, floh.
Melüung üer itaUenischen Heeresleitung. Rom  , 24. Januar.  (W. T.B.) Amtlicher Bericht vom Sonntag. Auf den Abhängen des Nozzolo in Judikarien   und nördlich von Mori im Lagarinatal versuchten feindliche Abteilungen sich unseren Stellungen zu nähern, wurden aber im Gegenangriff zurückgeschlagen.'Borgo im Suganatal war von neuem da» Ziel eines Bombardements feindlicher Artillerie und eines feindlichen Flugzeuge«. Eine unserer Batterien schoß von neuem auf die Station Caldonazzo und beschädigre da» Gebäude. Unsere Infanterie- Abteilungen näherten sich den feindlichen Schützengräben bei Lagazuoi in der Falzaregozone und am Monte Piano im Hochrienz, schleuderten Bomben und brachten sie zum Einsturz. Als VergeltungSmaßregel 'ür den Angriff feindlicher Flugzeuge auf Dogna schoß eine unserer Batterien einige Granaten auf TarviS. Der Nebel behinderte die Artillerietätigkeit am Ji'onzo. Ein kleiner Angriff des Feindes im Abschnitte von Santa Maria wurde zurückgewiesen. C a d o r n a. Neue schwere Kämpfe in Mesopotamien  . London  , 23. Januar.  (W. T. B.) Das Indische Amt teilt Telegramme mit, die eS unter dem Datum de» 22. Januar vom britischen Befehlshaber in Mesopotamien   erhielt. Es wird darin gesagt, daß General Aylmer am 21. die türkische   Stellung bei Essin angriff. Den Tag über wurde heftig mit wechselndem Erfolge ge- kämpft. Elendes Wetter und strömender Regen erschwerten die Be- wegungen der Truppen außerordentlich. Die Kämpfe konnten in- folge Ueberschwemmungen am 22. nicht wieder aufgenommen werden. Aylmer besetzte eine Stellung, die 1300 DardS von den feindlichen Laufgräben entfernt ist. Dai sehr schlechte Wetter hält an. Wie gemeldet wird, sind die Verluste auf beiden Seiten sehr > ch w e r._ Englische   Prisenmannschaft in Molüe interniert. Salesund, 2t. Januar.(W. T. B.) Der Viermaster.Alonso' auS Sandetjord, mit Walsiichöl nach Südafrika  , lraf hier ein und ging nahe Aalesund   vor Anker. An Bord befanden sich ein Offizier
und fünf Matrosen als englisch  « Prisenmannschaft. Der Kapitän erklärte, er have das Schiff unterstützt vom furchtbaren Unwetter der letzten Tage, absichtlich nach Nonvegen gesührt. Der Torpedo» jäger.Draug" geht zur Bewachung der englischen Seeleute nach Moide an den Ankerplatz desAlonso* ab.
Die Kämpfe in Kamerun  . Paris  , 23. Januar.  (W. T. B.) Eine Mitteilung des Kolonial Ministeriums besagt: Die militärischen Operationen, welche von Franzosen   und Engländern zu An- fang deS Krieges begonnen wurden, um die Deutschen   aus Kamerun   zu vertreiben und diese reiche und wichtige Kolonie in die Hände der Alliierten zu bringen, nähern sich ihrem Ende. Begonnen auf einer Frontlänge von drei- tausend Kilometer verlaufen die Operationen in aufeinander abgestimmten Bewegungen derart, daß verschiedene Kolonnen, französische und englische, von verschiedenen Punkten dieser Front ausgehend, von wo aus sie zum Teil über tausend Kilometer zu durchmessen hatten, beinahe gleichzeitig in Jaunde   ankamen, nachdem sie schwere Kämpfe bestanden hatten, denn der Wider st and des Feindes war sehr hartnäckig. Obgleich Jaunde  , wo der Gouverneur sich mit dem Oberkommandierenden der Truppen und dem Stabe befand, sehr stark befestigt war, wurde dieser Platz doch geräumt, sobald der Druck der Alliierten ihn be- drohte. Die Deutschen   ziehen sich eilig südwestwärts in der Richtung auf die spanische Kolonie Ric del Muni zurück, wo- hin der deutsche Gouverneur und der Kommandeur der Schutz- truppe sich bereits geflüchtet haben sollen. Auf ihrem Rück- zuge stießen die deutschen   Kolonnen wiederholt mit einer französischen   Kolonne zusammen, welche von Duala kam und längs der Eisenbahnlinie auf Jaunde   marschierte, parallel mit einer englischen Kolonne, welche der Automobilstraße folgte; weiter nördlich erlitten die Deutschen   große Verluste bei Mangalese. Den Deutschen   gelang eS nur, den Marsch der Franzosen   und Engländer durch den großen Wald der Aequatorgegend in einem außerordentlich wechselvollen Ge- lände ein wenig aufzuhalten, aber sie entgingen der kräftigen Verfolgung nicht, welche soeben mit der Besetzung E b o l o w a s, des letzten wichtigen Punktes, den die Deutschen   noch hielten, durch die Alliierten ihr Ziel erreicht ha. General Aymerich hat den Befehl über die alliierten Truppen in Jaunde   über- nommen und sich mit dem englischen General Dopell Dagi dahin verständigt, nähere gemischte Kolonnen zur Verfolgung des Feindes in einige Gegenden deS Südens zu entsenden, wo seine letzten Abteilungen unlherirren. <kin Vorstoß Japans   gegen China  . Nachdem Japan   im Mai v. I. nur einen Teil seiner Forderungen an China   durchzusetzen vermochte,� benutzt es nun die durch die nach neueren Nachrichten allerdings aus- geschobene Kaiserwerdung Juanschikais entstandenen inne- ren Wirren zu einem neuen Vorstoß gegen dos»Reich der Mitte". Schon als die Nachricht von der Wiederaufrichtung der Monarchie in China   in die Presse drang, vertraten wir im Gegensatz zu der gesamten bürgerlichen Presse, die den .Handstreich Juanichikais frohlockend begrüßte die An- schauung, daß es sich hier um einen neuen Vorstoß des japani- schen Imperialismus handle, der die ehrgeizigen Bestrebun- gen Juanschikais unterstützt, um in China   noch fester Fuß zu fassen als bisher. In der Tat hat die japanische   Regierung die möglicherweise auch die Äufftondsbewegung in Süd- china insgeheim fördert, um gleichzeitig zwei Eisen im Feuer zu haben dem chinesischen Gesandten in Tokio   bereits eine Note präsentiert, die nichts anderes darstellt, als«ine Zahlungsforderung für die Anerkennung der staatlichen Ilm  - wälzung in China  , deren Inhalt höchstwahrscheinlich in den geheimen Abmachungen zwischen Juanschikai und der japani- schen Regierung festgelegt worden ist. Eine kurze Inhalts- angabe dieser Note wurde bereits dieser Tage telegraphisch gemeldet. Ihren genaueren Wortlaut entnehmen wir der PetersburgerRetfch" vom 13. Januar, die. auf Grund der Angaben der ostasiatrschen Presse, folgende 7 Punkte der jopa- nischen Note mitteilt: 1. Die chinesische Regierung verpflichtet sich, japanische Ratgeber in politischen, militänschen und finanziellen An- gelegenheiten anzustellen. 2. Auf chinesischem Boden ist die Erwerbung von Lände- reien für den Bau japanischer Krankenhäuser, Tempel und Schulen gestattet. 3. In den Gebietsteilen Chinas  , in denen Japan   es als notwendig anerkennt, wird eine gemeinsame japanisch-chine- sische Pollzeiverwaltung eingeführt. 4. Die Japaner errichten in China   ein Arsenal   unter E'sch-chinesischer Verwaltung, wobei sie Experten aus einladen und von dort auch die nötigen Materialien sen dürfen. Ein bestimmter Teil der Ausrüstung und Bewaffnung der Armee wird in Japan   gekauft. 5. Die Japaner erhalten die Konzession für den Bau dreier Eisenbahnlinien in der südlichen Hälfte Chinas  . 6. In Anbetracht der natürlichen Verbindung zwischen der Provinz Fudsjan und der Insel Formosa wie auch der Verpflichtung Chinas  , die Provinz Fudsjan keiner Macht ab- zutreten, ist China   verpflichtet, sich mit Japan   vorher zu ver- ständigen, falls es erforderlich sein sollte, in den Eisenbahnen, Bergwerken und Hasenanlagen dieser Provinz ausländisches Kapital anzulegen. 7. Den japanischen Geistlichen wird gestattet, ihre Lehren im ganzen chinesischen Reiche frei zu predigen. Alle diese Forderungen waren bereits in dem japanischen Ultimatum vom Mai v. I. enthalten und wurden nur deshalb zurückgezog�.., weil ein Konflikt mit China   auszubrechen drohte, dem Wohl auch England und die Vereinigten Staaten nicht untätig gegenübergestanden wären. Nun erhebt Japan   aufs neue diese Forderungen, die auf eineKoreanisierung" Chinas   hinauslaufen. Damit nicht genug, verlangt die japanische   Regierung, nach den Worten der ostasiatischen Presse, in einer Ergänzungsnote unter anderem, daß China   sich an den künftigen Friedensverhund- lungen nicht beteilige und den Schutz seiner Jntweisen Ja- pan übertrage. Damit soll wohl abgesehen von allen vrak- tischen Erwägungen das Abhängigkeitsverhä'lt- n i s Chinas   von Japan   vollends zum Ausdruck ge- bracht werden. Wie sehr dieser neue Vorstoß Japans   in China   Konflikte mit den europäischen   Großmächten, vor allem mit Engtand, das im Jangtsetal vorherrschend ist. heraufzubeschwören droht, geht aus einer Aeußerung der Londoner  Nation" hervor, die das Vordringen Japans   als ein politisches Problem be- zeichnet, dasfast ebenso, ernst ist wie die ge-
samien Probleme bieseS Krieges". Weiter treibt dieses Blatt: »Niemand wird Japan   seinen Anspruch auf Einslutz in China  und«inen bedeutenden Anteil an der wirtschaftlichen Entwickelunq des Landes bestreiten wollen. Aber dieser Einfluß ist bereits durch die Angliederung von Korea   und Japans   vorherrschende Stellung in der Mandschurei   anerkannt worden. Wenn Japan   darüber hin- ausgeht und in da? eigentliche China   einzudringen versucht, dann werden unsere Vertragsverpflichtungen zur A uf r e ch t e r h a l t u ng einer wirklichen chinesischen Unabhängigkeit wieder zur wichtigen Frage. ebenso unser wirtschaftliches Interesse an der Aufrechterhaltung der offenen Tür. Auch wenn Japan   nicht formell als Schutzmachl in Peking   auftritt und keine Vorzugszölle für sich beansprucht, so würde doch ein bloßes Monopol von Konzessionen eigentlich ganz China  in seine Gewalt bringen. Zur Abwehr dieser Folgen gibt es nur zwei Möglichkeiten: einerseits die Abgrenzung von Einfluß- sphären-, etwa derart, daß Rußland   von Norden und Westen, Frankreich von Süden au» vordringt und wir unsere alten An- spräche auf das Jangtsetal aufrechterhalten, während der Rest von China   an Japan   fallen würde. Die Folgen aber würden sein: eine heftige Opposition gerade deS europafreundlichen Elements in China   und die Gefahr don Meinungsverschiedenheiten unter den europäischen   Mächten, ferner eine Politik der Schutz- oder Vor- zugSzölle. die mit allen Freihandelsgrundsätzen in schärfstem Wider- spruch steht. Der andere Ausweg wäre ein ehrlicher Versuch, die Ausbeutung der Naturkräfte in China   zu internationalisieren, etwa so, daß daS ganze Eisenbahnsystem und die gesamten Bergwerks- interessen vereinigt und den verschiedenen Gruppen europäischer Finanzinteresse» ein bestimmter Anteil daran zugewiesen wird. Augenblicklich mutz unsere Diplomatie unter allen Um st än den danach streben, solange der Kr ieg dauert, jede fremde Einmischung in chine.» sische Angelegenheiten hintanzuhalten." Deutlich spricht aus den Worten des Lonboner Blattes die Besorgnis, daß die Interessen des euroväischen Handels und noch mehr die Interessen der europäischen   Finanz durch die Monopolstellung Japans   in China   stark gefährdet werden könnten. Es ist aber bereits eine nicht mehr wegzuleugnende Tatsache geworden, daß der europäische   Krieg die Stellung der europäischen   Mächte in den zukunftsreichen Gebieten des fernen Ostens so sehr erschüttert und die Stellung Japans  so stark gefestigt hat, daß keine Lamentationen der Presse und keine Drohungen der Diplomatie diese Dinge aus der Welt zu schaffen vermögen._ Japanische Dlätter gegen Englanü. New Kork, 21. Januar.  (Durch Funkspruch von dem Privattorrespo ii deuten des W. T. B.) Der Hearstiche Internationale Nachrtchtendienst meldet aus Tokio  : Mit großer Erbitterung wird in einem Teil der Tokioter   Preise ein F e l d z u g gegen das englisch  -japanische Bündnis geführt. Wenn diese Angriffe auch einen gewissen Grad von deuischsreundlichen Sympatien, die in gewissen japanischen Kreisen herrschen, widerspiegeln, sind sie doch haiipiiächlich durch das Empfinden inspirien, daß England einer vollliändigen Durchführung der japainichen Politik China   gegenüber im Wege sieht. Keine amtliche Stimme hat sich erhoben, um diese Angriffe gegen England, nicht einmal die erbittertsten unter ihnen, zu beantworten. Das Blatt»Damato Shimbun" erklärt in einer Reihe von Artikeln, betitelt:Eine Botschasl an England", daß der Verlauf des Krieges das japanische Volk vollständig ent- täuscht hat, welches erwartete, daß der Kamps innerhalb einiger Monate vorüber lein würde. Obgleich Japan   Mitglied des großen Bündnisses ist, erklärt der Chefredakteur desgamato" offen, daß die Ententemächte diese» Krieg verlieren, und jagt, daß selbst wenn der Konflikt unentschieden enden sollte. Japan   und England nicht imstande sein werden, in steundschaftlichen Beziehunaen zu ver- bleiben. Japan   wie Deutschland  (?) befinden sich in der Zwangs- läge, noch Expansionen zu streben. Deshalb ist Englands traditionelle Politik, die gegenwärtigen Verbältnisse ausrecht zu er­kalten, für Japan   unvorteilhaft. Das englisch  -japanische Bündnis hat Japan   zum Verteidiger von Englands Interessen in Indien   ge­macht. Als der Vertrag erneuert wurde, sagte sich England von jeder Verantwortung loS, im Falle Japan   und die Vereinigten Staaten   zum Kriege kommen würden.Aamato" führt weiter aus, daß die Deutschen   stärker geworden waren, als eS England lieb war. und daß England begonnen hat, die japanische Expansion in Indien  , China   und der Südsee zu befürchten. Die Schluß- folgerung deS Chefredakteurs des.j[)amato" ist. daß der Krieg enden wird, indem eine der alliierten Nationen sich vom Londoner   Abkommen zurückziehen wird.Maniato" deutet an. daß eS noch dem Kriege zu einer Annäherung zwischen Deutich- land und Rußland   kommen wird und befürwortet ein Bündnis zwischen Rußland  . Deutschland   und Japan  , aus der Grundlage, daß Deutschland   und Rußland   freie Hand in Westasien und Indien   be- kommen und Japan   in China  . Aamato veröffentlicht eine Rundfrage. an der viele hervorragende Persönlichkeiten sich beteiligt haben. Als erster äußert sich der Präsident des Abgeordnetenhauses Schimada in einem vorsichtigen Aussatz, dessen Hauptpunkt ist. daß der Kieg zu Japans   Gunsten enden wird, weil er die europäischen   Mächte er- schöpfen wird. Opposition gegen Juanschikai! Amsterdam  , 24. Januar.  (W. T. B.) Ein hiesiges Blatt meldet au« London  : Wie dieTimes" aus Peking   erfährt, würden für die monarchistische Bewegung lächerliche Mittel an- gewendet, um den Eindruck hervorzuruien, daß sie wirklich eine Aeußerung de» Volkswillens sei. Nur einige amtliche Personen, die daran interessiert seien, unterstützten sie, während viele insgeheim dagegen arbeiteten. Einige von Juanschikais besten Freunden hätten ihn im Stich gelassen, da sie mit seinem Vorgehen nicht einver- standen gewesen seien. Alle gutgesinnten Chinesen feien mit seiner Haltung unzufrieden. ES werde allgemein verurteilt, daß der Präsident seine persönlickie Macht ausbreiten wolle, während in der Reichsregierung sehr viel Korruption herrsche, wa» seine ganze Sorg- falt in Anspruch nehmen sollte. Wahlen zum schwedischen Geheimen Musschuß. Stockholm  , 24. Januar.  (W. T. B.) Der Reichstag wählte zwölf Mitglieder des Geheimen Ausschusses. Die Rechte wählte aus der ersten Kammer vier Vertreter, darunter Tryzger und Kjellen, aus der zweiten Kammer zwei, darunter Lindmann. Die freisinnige Partei wählte aus der ersten Kammer zwei Vertreter, darunter den früheren Minister Alfred Peterson, aus der zwesten Kammer einen, nämlich Professor Eden aus Upsala. Die sozialdemokrattsche Gruppe wählte aus der Zwesten   Kammer drei Vertreter, darunter B r a n t i n g. Norwegisches Dementi. Kristiania  , 24. Januar.  (W. T. B.) Zu der Meldung des Wiener Berichterstatters eines Berliner   Blattes, wonach die drei skandinavischen M i n i st o r des Aeußern im Februar in Stockholm   zusammenkommen würden, um Gegenmaßnahmen aus Anlaß der Verschär- fung der englischen Blockade zu besprechen, erklärt das Norwegische Telegraphenbureau, daß der norwegischen Regierung von einer solchen Zusammenkunft nichts bekannt sei.