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ordnungen des Gesetzes ihre Pflichtmenge rechtzeitig abgestellt haben, von dem nunmehr bewilligten Buschlag nichts erhalten, während die jenigen Landwirte, welche die Ablieferung ihrer Pflichtkartoffeln ver zögert haben, davon Vorteile haben.

Beim Großhandel herrscht vielfach die Meinung, daß die Erhöhung der Höchstpreise, die dieses Jahr etwa vier Wochen früher gefommen ist wie im vorigen Jahre, anscheinend verfrüht ange ordnet worden ist. Es wird befürchtet, daß mit Rücksicht auf die geringe Spannung von 25 Pf., die zwischen den Preisen von Speise und Fabrikkartoffeln nunmehr festgelegt worden ist, Speise­tartoffeln in genügender Menge nicht zum An­gebot gelangen werden."

Die Kartoffelnot in Halle.

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Aus der Partei.

Die Internationalen in Desterreich.

Betrag zahlen physische Personen 34 147 669 m. bei 618 947 3enfiten, I nichtphysische Personen( 1842 8enfiten) 17 790 826 M. Der Gesamt­jahresbetrag in Berlin   ergibt, verglichen mit dem Vorjahr, 4 338 076 oder 7,71 Proz. weniger.

Naturgemäß weist die Einkommensteuer im ganzen wie bei faft allen Gemeinden ein niedrigeres Resultat auf wie im Vorjahr. Dennoch zeigt sich bei einigen Landkreisen( in den Regierungs­bezirken Posen  , Merseburg  , Hildesheim  , Osnabrück   und Münster  ) sowie bei 23 Städten die gegenteilige Erscheinung. Von den gün­stiger als im Vorjahr abschneidenden Städten weist Schneide­ mühl   gegenüber dem Vorjahr ein Mehr von 29,69 Proz., Münster  i. Westfalen   16,83, Effen a. th. 14,77, Stolp   i. Rom  . 14,54, Span­ dau   11,99, Beuthen   i. O.- Schl. 10,60, Oppeln   8,42, Neumünster  8,44, Posen 7,45, Riel 6,95, Stargard   i. Pom. 5,86, Mühlheim a. Rh. 4,19, Sildesheim 3,46, Neuß 3,29, Herne   3,06, Graudenz   2,63, Eis­ leben   2,21, Forst i. 2. 2,11, Redlinghausen 1,38 Proz., Celle  , Brom­ berg  , Danzig   und Halberstadt   unter 1 Proz. auf.

Berschlimmerung eines schlummernden Leidens durch Unfall. nachzuweisen, zeigt folgender Fall: Wie schwer es mitunter hält, Unfallfolgen als solche

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Chefchließung die Zahlung der Rente verweigern. Burbe aber der Anspruch auf die Rente erst fällig mit der Richtigkeits­erflärung, so ist Verjährung nicht eingetreten. Sier nach bat die Betlagte die Rentenbeträge bom Tage der Einstellung der Rente ab nazu zahlen. Daß fie dagegen die zu Unrecht gezahlte Abfindungs­fumme aufrechnen tann( 8 622 der Reichsversicherungsordnung) ift flar und wird von der Klägerin auch nicht beftritten.

Amerikanische   Arbeiterverhältnisse.

Das Vermögen und das Einkommen in den Bereinigten Staaten" Der amerikanische   Professor W. J. King hat in seinem Berke Bahlen zusammengetragen, die ein bezeichnendes Licht auf die Ver. hältnisse des amerikanischen   Proletariats werfen und beweisen, daß die soziale Lage der arbeitenden Massen dieses Landes der wirt fchaftlichen Entwidelung und des Ueberfluffes nicht beffer geworden find, sondern sich tatsächlich verschlechtert haben.

King stellt fest, daß die Löhne in den Vereinigten Staaten   in den 30 Jahren von 1880 bis 1910 um 64 Broz gestiegen

Aus aller Welt.

Noble Arbeitgeber.

Die Stadtverwaltung in Halle mußte in der Stadtverordneten versammlung zugeben, daß der Handel bei der Verforgung mit Kartoffeln völlig versagt habe. Aber erst nachdem Frauen in größerer Anzahl, Kartoffeln fordernd in das Rathaus fich begeben hatten, telegraphierte man an die Reichskartoffelstelle, daß dem Not­stand sofort abgeholfen werden müsse. Die Antwort lautete, daß ind. Der Unternehmergewinn aber ist in derselben Zeit um 235 Pro3. gestiegen, also um viermal mehr als der Sohn der 10 Waggons Kartoffeln sofort nach Halle kämen, und der nächste Arbeiter. Nun muß man aber berüdfichtigen, daß die Preise für Tag brachte wieder eine Depesche, daß weitere zehn alle Bedürfnisse in dieſen Jahren ebenfalls ganz gewaltig in die Ein Drahtwickler erlitt am 18. Juni 1912 im Betriebe dadurch Höhe gegangen sind, und die Lohnerhöhung der Arbeiter fast Waggons nach Halle dirigiert seien. Einen Teil dieser Sendungen einen Unfall, daß ihm ein ca. 200 Stilo schwerer Drahthaspel beim vollständig durch die Steigerung der Preise für die Lebenshaltung wird die Stadtverwaltung wieder selbst an die Einwohner verkaufen, Drahtwickeln gegen die rechte Seite schlug. Am 26. Juni hob der aufgezehrt wurde. In den vierzehn Jahren von 1900 bis 1914 be den andern Teil aber den Kleinhändlern zum Vertrieb überlassen, Arbeiter eine im Wege stehende Lore und verspürte dabei trug diese Steigerung der Preise für die Lebens. die schon seit Wochen keine einzige Kartoffel mehr stechenden Schmerz in der rechten Seite. Bald darauf stellte haltung allein 60 Prozent. In diesen Jahren hat zu verkaufen hatten. - So hat das energische Vorgehen sich Fieber ein. Der Verlegte mußte sich in ärztliche Be- sich die Kaufkraft der Arbeiter, wenn man die entsprechende Lohn­von Frauen zu rascher Abhilfe geführt. handlung begeben. Er wurde von mehreren Aerzten behandelt. erhöhung für diese Periode auch voll einfegt, um 18 Broz. ver­Bei einer Operation wurde der durch Giter zerstörte mindert. Dazu kommt, daß sich auch in den Bereinigten Staaten Gelenkkopf und Schenkelhals entfernt. Die Berufsgenossen- die Zahl der Personen, die in Gehalt und Lohn stehen, fortwährend schaft der Feinmechanit und Elektrotechnit lehnte vermehrt. So betrug im Jahre 1910 der Prozentsaz der Personen, den Anspruch auf Entschädigung ab, weil die Unfälle die Lohn oder Gehalt bezogen, in den Vereinigten Staaten 75 Proz. nicht erwiesen, andererseits das bestehende Hüftgelenkleiden weder der Gesamtbevölkerung. Diese 75 Broz. der Bevölkerung hatten durch einen der Unfälle hervorgerufen noch verschlimmert worden 46,9 Proz. des Gesamteinkommens; während die restlichen 25 Proz. Die Baumeistersche Korrespondenz( J. K.) versendet in einer ihrer fei. Die Genossenschaft war der Ansicht, daß das Leiden auf eine der Bevölkerung 53,1 Proz. des Gesamteinkommens der Bevölkerung legten Nummern einen umfangreichen Aufruf Die Inter  - bestehende Rückenmarkserkrankung zurückgeführt werden müsse. Auf der Vereinigten Staaten   bezogen. nationalen in Desterreich an die Internationalen erhobene Berufung holte das Oberversicherungsamt aller Länder". Dieser bedeutsame Aufruf ist bereits Anfang Groß- Berlin ein Gutachten von seinem Vertrauensarzte Dezember vorigen Jahres in der Parteipreffe erschienen. Er enthält Dr. E. ein. Diefer fam gleich den von der Berufsgenossenschaft eine Darstellung der politischen und wirtschaftlichen Zustände Defter- gehörten Aerzten zu dem Ergebnis, daß der Unfall Folgen reichs während des Krieges, schildert die Lage der österreichischen nicht hinterlaffen hätte. Das Oberversicherungsamt fam infolge. Arbeiterschaft und nimmt vom international- sozialistischen Stand- dessen zu einer abweisung der Berufung. Hervorzuheben punkt aus zu den wichtigsten Kriegsfragen Stellung. Der Aufruf verdient noch, daß der erstbehandelnde Arzt infolge des fieberhaften begrüßt die 8immerwalder Konferenz und schließt mit Zustandes des Verlegten die Diagnose Influenza" gestellt hatte. den Worten: Wir sind( in Desterreich) erst wenige, und die Auf- Gegen die Entscheidung wurde Rekurs beim Reichsver gabe ist riesengroß. Aber wir laffen uns nicht einschüchtern und sicherungsamt unter Beifügung eines Attestes des den Ver­finden Zuversicht in der Erinnerung an den Bund der Kommunisten, legten während 10 Monaten behandelnden Arztes eingelegt. Das dem die welthistorische Bewegung des Proletariats entsproß. Mag Reichsversicherungsamt vernahm den Mitarbeiter, holte eine Aeußerung man uns bekämpfen und verfolgen, unsere Sache muß dennoch siegen: der Firma über die Tätigkeit des Verlegten und forderte dann ein Denn sie töten den Geist nicht, ihr Brüder." Obergutachten von Herrn Prof. Dr. W. ein. Dieser Obergutachter tam zu dem Ergebnis, daß bei dem Verlegten ein Rückenmarksleiden bestanden hat, dieses aber durch den ersterlittenen Unfall den raschen unheilvollen Verlauf genommen hatte. Auf Grund dieses Gutachtens wurde die Genossenschaft verurteilt, dem Verlegten eine Teil­rente von 60 Broz. ab 18. September 1912 zu gewähren. Reichsversicherungsamt hielt auf Grund der Zeugenaussagen den Unfall für erwiesen. Die Knochen des Beckens und der Oberschenkel hätten allerdings infolge der Rückenmarkserkrankung verminderte Widerstandsfähigkeit beseffen, aber erst der Unfall habe den bis dahin völlig erwerbsfähigen Kläger erwerbsunfähig gemacht. Leider gelingt es nicht in allen Fällen den Nachweis des Zusammenhanges eines Leidens mit dem Unfall zu führen. Einfluß der Nichtigkeit einer Ehe auf die Unfall- Witwenrente. Geht eine Witwe, die Unfall- Witwenrente bezieht, eine Che ein, so erhält sie des Jahresarbeitsverdienstes als % Abfindung. Lebt ihr Anspruch auf Zahlung der Unfall­rente wieder auf, wenn ihre zweite Ehe für nichtig erflärt wird? Diese Frage hat das Reichsversicherungsamt in Ueber­einstimmung mit dem Oberversicherungsamt Lüneburg  bejaht.

Das Anschwellen der englischen Arbeiterpartei. Nach dem jährlichen Bericht der Arbeiterpartei beträgt, wie Evening Standard" vom 24. Januar mitteilt, die Mitgliederzahl diefer Bartei 2093 365 gegen 1607 807 im vergangenen Jahre. Die Seftion der Gewerkschaftler weist 2 053 735 Mitglieder auf, die sich auf 111 Vereine verteilen. Die sozialistischen   Verbände zählen 32 888 Mitglieder, d. i. 392 weniger als im vergangenen Jahre. Die Un­abhängige Arbeiterpartei mit einer Mitgliederzahl von 30 000, bie Gesellschaft der Fabier und der Verein der Arbeiterinnen müssen wie früher der Organisation zugezählt werden. Die Rechnungsablage zeigt einen Kreditjaldo von 15282 Pfund.

Etwas über Kritit.

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Arbeiter- Jugend.

Saloniti. Von L. Lessen.

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Vereinsamt.

Die soeben erschienene Nr. 3 des achten Jahrgangs hat u. a. folgenden Inhalt: Ein weibliches Lernjahr? Bon Quise Bieg. So ging auch er dahin...! Slizze von August Wisocki, Hamburg  . Gedicht von Friedrich Nietzsche.  - Don Quixote, feine Beit und fein Wert. Von Franz Diederich.( Schluß.) Aus dem Schnee, der die Rosen begraben. Gedicht von W. D. Soubron. Aus der Jugendbewegung. Zur wirtschaftlichen Lage.- Ein Vorschlag.

Aus Industrie und Handel.

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Eisen- und Stahlerzeugung Schottlands   unter Regierungs­aufsicht. Am 1. Januar 1916 bat, wie The Economist  " vom 8. Januar mitteilt, die englische   Regierung die gesamte Aufsicht und Berwaltung der schottischen Roheisen- Herstellung übernommen 10­wohl für die Erzeugung aller gewöhnlichen Arten wie für die Hematit- Arten. Es handelt sich um 16 verschiedene Werke, die gegenwärtig 71 Hochöfen in Betrieb haben, von denen 50 für Hematite, 21 für gewöhnliche Eisensorten bestimmt sind.

Die Stahlwerfe in Schottland   waren bereits früher unter die Serrichaft der Regierung übergegangen, so daß jetzt die gesamte Herstellung von Eisen und Stahl in Schottland   unter behördlicher leberwachung steht. Die davon Betroffenen sind sich völlig im Un flaren darüber, welche Folgen diese Maßnahmen haben werden. Inzwischen sind die Preise sämtlich niedriger geworden als vor zehn Tagen.

Daily

Ausfuhr der Vereinigten Staaten   nach Rußland  . Graphic" vom 22. Januar gibt folgende Central News"-Meldung aus New York   wieder: Die National City Bank in New York  veröffentlicht den Jahresbericht ihrer ausländischen Abteilung, aus dem hervorgeht, daß die Gesamtausfuhr der Vereinigten Staaten  nach Rußland   im vergangenen Jahre sechs mal größer war als in normalen Beiten, trotz aller Verkehrsschwierigkeiten. Sie be­trug 1915 etwa 30 000 000 fund Sterling gegen 5 400 000 Pfund Sterling im Jahre 1918. Hiervon ging etwa ein Drittel nach Wladiwostot, d. h. 10 000 Meilen via Panamalanal und weitere 6000 Meilen auf der Sibirischen Bahn. Der Rest ging fast vollständig über den Atlantischen Ozean   nach Archangelsi.

Ein zweiter Stahltrust. Die Cambria Steel Co., die Laca­wanna Co. und die Youngstown Steel u. Tube Co. haben sich zu einem zweiten Trust vereinigt, der mit einem Kapital von 250 bis 300 Millionen( ungefähr 1000 bis 1200 Millionen Mart) finanziert fein soll. Angeschlossen an den neuen Stahltrust haben sich die Newport News Shipbuilding   Co. und die New York   Shipbuil bing Co.

Schließung von Schwefelminen. Meldung des Reuterschen Bureaus. Die Times" erfährt aus Rom  , daß die Schwefel­minen auf Sizilien infolge des hohen Preises der für die Schwefelgewinnung nötigen Kohlen geschlossen wurden. Der Breis stieg auf acht Pfund Sterling die Tonne. Ungefähr 100 000 Arbeiter feiern.

Soziales.

Einkommen in Preußen.

Die dem preußischen Landtag vorgelegte Uebersicht der Ergeb nisse der Beranlagung zur Einkommensteuer für 1915 weift als Gesamtjahresbetrag der zu erhebenden Steuer einschließlich der Das sind 21 851 898 m. oder Buschläge 420 940 163 M. auf. 4,94 Proz. weniger als im Vorjahre. Von dem Gesamtjahres­betrag entfallen auf physische Personen 354 579 207 m. bei 41 036 081 Benfiten, auf nichtphysische Personen( Aktiengesellschaften usw.) 66 360 956 m. bei 12 087 Benfiten. Berlin   trägt zu dem Gesamt­jahresbetrag nicht weniger als 51 988 495 m. bei. Von diesem

Das

Die Witte H. in Harburg a. E. bezog die Unfallwitwenrente. Im Jahre 1906 ging fie mit dem Arbeiter B. eine neue Ehe ein. Diese Ehe wurde durch Urteil des Landgerichts in Stade   vom 5. Dezember 1912 für nichtig erflärt, weil es sich herausgestellt hatte, daß die erste Frau des B. noch am Leben war. Eine straf­bare Handlung wurde in der ungültigen Eheschließung nicht ge­funden.

Auf Grund der Nichtigkeitserklärung der Ehe erhob die Witwe H. durch das Arbeiter sekretariat Harburg bei der Nordwestlichen Eisen und Stahl Berufsgenossenschaft Sektion 4 in Hamburg   Anspruch auf Weiterzahlung bezw. Nachzahlung der Rente. Die Berufsgenossenschaft lehnte den Anspruch ab. Sie berief fich auf§ 1344 des Bürgerlichen Gesetz­ buches  .

Das Oberbersicherungsamt 2üneburg verurteilte die Beklagte zur Nach- und Weiterzahlung der Rente. Auch der Returs der Beklagten wurde verworfen. Die beachtenswerte Be­gründung der Entscheidung des Reichsversicherungsamtes lautet:

Trog gesteigerter Nachfrage nach Arbeitskräften in bestimmten Berufen und trop gewaltiger Preissteigerung aller Bedarfsartikel finden sich immer noch Arbeitgeber, die für die Ware Arbeitskraft noch nicht einmal den in Friedenszeiten üblichen Lohn zu zahlen geneigt sind. So finden wir z. B. in dem Anzeigenteil des Praktischen Ratgebers in Obst- und Gartenbau" das nachstehende nferat: Bur Kriegsvertretung suche zu baldigem Antritt tüchtigen

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Gemüse- und Obstgärtner ( auch Kriegsinvalide), erfahren in Frühbeet, Spargelbau im Felde. Treibhaus vorhanden. Gehalt 20 Mt. monatl. bei freier Station. Bewerb. m. Zeugn. erb. die 12

Gutsherrschaft von Seheve, Canzow bei Woldegk   i. Mecklenburg  . Auch im Gärtnerberuf fehlen jest tüchtige Kräfte, trotzdem bietet die Gutsherrschaft in Canzow einem tüchtigen Gärtner einen monatlichen Barlohn von 20 m. Vielleicht rechnet sie gar nicht anders, als daß fie dafür nur einen Kriegsinvaliden bekommt, der seine Militärrente als eine Art Lohnzuschuß zu betrachten hat. Das foll aber nach dem Willen aller, die sich mit der Unterbringung der Kriegsbeschädigten befaffen, nicht fein. Gegen eine Lohn­drückerei durch Verwendung Kriegsbeschädigter, wie sie hier vorzu­liegen scheint, haben sich alle maßgebenden Streise ausgesprochen. beschädigte zu normalen Löhnen zu beschäftigen, nur bei einem Teil Uebrigens scheint der anzuerkennende gute Wille, Kriegs­der Arbeitgeber vorhanden zu sein. Wenigftens läßt der Brief eines friegsbeschädigten Gärtners, den die Allgemeine Deutiche Gärtner- Zeitung" fürzlich veröffentlichte, darauf schließen. Der Mann schreibt darin u. a.:

Ich bin seit dem 15. April 1912 in hiesiger Schloßgärtnerei als Obergärtner tätig. Am 9. August 1914 wurde ich zum Kriegs dienst einberufen; im November 1914 durch Kopfschuß verwundet, habe ich in der Folge die Sehfraft des rechten Auges eingebüßt. Während ich im Lazarett lag, wurde mir von meiner gräf­lichen Dienst herrschaft wiederholt versichert, daß sie meine Stellung mir erhalten werde. Nachdem ich aber jetzt als dienstuntauglich entlassen worden bin und mich meiner Arbeitgeberin zur Verfügung gestelt habe, wird mir gesagt, ich foll mir andere Arbeitsgelegenheit fuchen, man habe inzwischen einen anderen Gärtner für dauernd angestellt. Ich sei ja doch nicht mehr voll arbeitsfähig. Ich habe mich daraufhin an den Herrn Grafen   selbst, der zurzeit im Felde steht, gewendet, aber eine streng abweisende Antwort erhalten. Ich darf noch solange in der Wohnung bleiben, bis ich andere Arbeit gefunden habe, soll mich aber beeilen, damit die Wohnung möglichst bald geräumt wird."

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Das in dem Briefe Gesagte steht in traffem Gegensatz zu den Versprechungen, die zum Teil in tönenden Worten den Arbeitern gemacht worden sind. Die Arbeiter wollen aber feine schön Ningende Worte, sondern Taten sehen, die ihnen allein nur nügen fönnen.

Hamster.

Das Oberbersicherungsamt hat den Anspruch mit Recht für begründet erachtet. Eine nach den§§ 1325 bis 1828 d. B. G. B.  nichtige The besteht von Anfang an nicht, sie ist, bis sie für nichtig erklärt wird, nur dem Scheine nach gültig. Dem die Nichtigkeit aussprechenden Urteile fomme nur deklaratorische Bedeutung zu, es entscheidet dahin, daß die Nichtigkeit von Anfang an bestanden hat. ( Bu vergleichen Plant, B. G. B.  , 3. Aufl., Band 4 Seite 48, Vor­In Daaden( Rheinland  ) wurden auf Veranlassung der Be bemerkungen zum dritten Titel unter II.) Im vorliegenden Falle ist hörden in mehreren Ortschaften der Bürgermeisterei bei Randleuten demnach die Ehe der Klägerin mit dem Schuhmacher B. rechtlich so aussuchungen abgehalten. Dabei wurde festgestellt, daß eine anzusehen, als ob sie überhaupt nicht geschlossen worden wäre. Daraus ganze Anzahl von Bauern große Mengen von Mehl, folgt, daß der Fall der Wiederverheiratung der Klägerin, der fraft afer und Butter verborgen gehalten hatten. Ein Gesetzes die Abfindung zur Folge haben mußte, nicht vorgelegen Bauer hatte u. a. nicht weniger als fünfzig Sad Hafer und Stroh hat, und das Recht der Klägerin auf die Hinterbliebenen- berstedt; bei anderen wurden derart große Butter und Fettmengen rente ist mithin nach wie vor begründet. Zutreffend hat auch festgestellt, daß man glauben sollte, fieben Hungerjahre ständen be­bas Oberbersicherungsamt festgestellt, daß sich die Beklagte für bor  . Gegen die Befizer der großen Borräte soll gerichtlich einge­ihre abweichende Ansicht nicht auf den§ 1344 d. B. G. B. berufen schritten werden.

fann, wonach einem Dritten gegenüber, der sich im Vertrauen auf Bei der fürzlich erfolgten Bestandsaufnahme an Brotgetreide die Gültigkeit der Ehe mit einem der Ehegatten auf ein Rechts- fand sich an vielen Orten noch verfchwiegenes" Getreide, sogar in geschäft eingelassen hat, aus der Nichtigkeit der Ehe Ein- den Gemeinden des industriellen Westens. In der fleinen Gemeinde wendungen gegen die Wirksamkeit des Rechtsgeschäfts nicht wickede des Landkreises Dortmund   wurden jetzt noch 150 Zentner entgegengehalten werden können. Denn diese Vorschrift be- Weizen und 600 Zentner Noggen mehr festgestellt, als bei der ersten schränkt sich nicht auf den rechtsgeschäftlichen Verkehr, fie bezieht Bestandsaufnahme. Jm Amte Bra del( Landkreis Dortmund  ) be­sich nicht auf den fraft des Geieges eintretenden Erwerb trägt der jetzt festgestellte höhere Bestand sogar siebentausend Zentner von Rechten.( Bu vergleichen Plant, B. G. B. a. a. D. Seite 79 Roggen mehr als im November. Es scheint, daß die Landwirte faft überall schlechte Zähler und Anmerkung 8 zu§ 1344.) Bei der Abfindung der Witwe im Falle des§ 16 Abs. 2 des Gewerbe- unfallversicherungsgesetzes handelt schlechte Schäßer sind. es sich aber nicht um ein Rechtsgeschäft im Sinne des§ 1344 Schweres Eisenbahnunglück im Rheinland  . Sonnabend vormittag d. B. G. B., sondern um eine sich unmittelbar aus dem Gesetz mit Notwendigkeit ergebende Folge der neuen Eheschließung. Die gegen 10 Uhr fuhr bei dichtem Nebel ein Eilzug, der anscheinend Beklagte fann ferner auch nicht einwenden, daß die nachzuzahlenden ein Haltefignal überfahren hatte, auf einen in der Einfahrt in Rentenbezüge teilweise verjährt feien. Gemäߧ 29 Abs. 3 der alcum( Rheinland  ) begriffenen Lazarettzug. Hierbei wurden Reichsversicherungsordnung verjährt der Anspruch auf Leistung nach den bisherigen Feststellungen ein Baifagier des Eil. der Versicherungsträger im allgemeinen in vier Jahren nach der zuges getötet, der Lokomotivführer erheblicher, der Lokomotiv­Fälligkeit. Fällig ist ein Anspruch in dem Augenblick, in welchem heizer und vier Reisende leichter verlegt. Aus den beschädigten Wagen die geschuldete Leistung vom Schuldner bewirkt werden muß( zu des 2azarett zuges wurden ein Toter und 47 Verwundete vergleichen§ 271 5. B. G. B.). Wenu nun auch im vor herausgeschafft. Wie viele hiervon schwer oder leicht verwundet, und liegenden Fall die neue Ehe als von Anfang an nichtig wie weit die Verlegungen auf den Zusammenstoß oder auf frühere anzusehen, und deshalb der Anspruch der Klägerin auf die Hinterbliebenenrente niemals erloschen gewesen ist, so konnte doch Verlegungen im Felde zurückzuführen sind, muß noch näher festgestellt die Klägerin nach§ 1329 d. B. G. B. den Anspruch so lange nicht werden. geltend machen als nicht die Nichtigkeit ihrer zweiten Ehe im Raubmorde. In dem bei Angermünde   gelegenen Dorf Wege der Nichtigkeitsflage durch richterliches Urteil festgestellt war. Günterberg wurde in der Nacht zum Sonnabend die 64 Jahre Bis dahin konnte die Beklagte gestützt auf die formell bestehende alte Gutsbesitzerin Lüder von einem früher auf ihrem Hofe be=