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Sifiitic'f-itcm unb sine Kälte bort mehr als 20 Grad Reaumnr. Di« Truppen dringen in dem tiefen Schnee weiter vor. P e r f i e n: In der Gegend von Hamadan   ist der Feind in Richtung Nehabend zurückgeworfen.
Nlelüung öer italienischen Heeresleitung. Rom  , 5, Februar.(23. T. B.) Amtlicher Kriegs- v e r i ch t. Im Suganatal fanden zwischen Ronccgno und Tor- cegno kleine Zusammenstöße statt; der Gegner wurde zurück- getrieben und ließ einige Gefangene in unserer Hand. In dem Abschnitt von Tolmein griff der Feind bei Anbruch des 4. Februar unsere Stellungen bei Santa Maria an. Obgleich dichter Nebel die Tätigkeit der Artillerie bebindert hatte, wurde er infolge schien- niger Ankunft unserer Unterstützungstruppen zurückgewiesen und erlitt empfindliche Verluste. Auf der Podgora, westlich von Görz, versuchte der Feind in der Nacht zum 4. Februar zweimal, sich urtseren Stellungen zu nähern. Bei seinem zweiten Versuch machten unsere Truppen einen Gegenangriff, trieben ihn in die Flucht und nahmen ihm auch etnige Gefangene ab.
die türkische   tzauptquartiersmelöung. Konstantinopel  , 6. Februar.  (W. T. B.) Amtlicher Bericht des Hauptquartiers vo n g e st e r n. An der I r a k f r o n t bei Felahie leichter Artillerie- und In- fanteriekampf. Bei.st u t e I Am a r a keine Veränderung. Am 3. Februar haben ein Torpedoboot und ein Kreuzer am breiten Eingang der Dardanellen einige Bomben gegen Tekke Burun und Sedd ul Bahr geschleudert und sich dann zurückgezogen. Nichts von Bedeutung auf den übrigen Fronten. die Kämpfe in Mesopotamien  . London  , 6. Februar.  (W. T. 58.)(Reutermeldung.) Der Be­richterstatter der britischen Presse in Basra   meldet vom 2. Fe- bruar: Tie Regenperiode ist vorüber, der Schlamm trocknet. Das Entsatzungskorps ist in guter Verfaffung und befindet sich jetzt im Lager. Das Wetter kann mit dem des Winters von 1014 in Frankreich   verglichen werden. Die Truppen haben in dem ilachen Lande, wo sie dem Gewehrfeuer auf 2000 Aards ausgesetzt oaren, mit besonderen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt, solange iie vorgingen. Jetzt, seitdem die Vorwärtsbewegung eingestellt ist, iind die Verhältnisse denen in Frankreich   ähnlich. Die Kämpfe beschränken sich atif Scharmützel und Artilleriefeuer.
politische Kritik in Englanü. Die radikale englische   WochenschriftNation" schreibt: Seit Ausbruch des Krieges hat sich das moralische Verhält- nis zwischen der Regierung und dem Volk geändert. Mehr und mehr handelt die erstere als Zwangsinstrument, immer weniger wird das letztere von den herrschenden Klassen ins Vertrauen gezogen. Wir haben die Maßgebenden.immer und immer wieder vor den Folgen gewarnt, die ihre Weigerung, die Nation als Einheit zu behandeln, haben muß, und diese Folgen werden jetzt offenbar, wo das Parlament, die Presse und die öffentlichen Freiheiten des Sprechens und Handelns immer mehr einer Koalition unterworfen werden, die selbst keine Macht von Gesinnungen, sondern eine Konvenienzehe zwischen Menschen, die der öffentlichen Prinzipien bar smd und Denkgewohnheiten darstellt. Die allerältesten Rechte der- schivtnden, ohne Aufsehen und Kritik. Einfiat"(es ge- sch-'he") der militärischen Macht kann jetzt einen britischen Untertan ins Gefängnis werfen und dort ohne Untersuchung festhalten. Eine Zeitung in einem von heftiger Agitation er- füllten Jndustriezentrmii kann dauernd unterdrückt werden, tueil sie die Wahrheit über die Rede eines Ministers in Wen- düngen sagt, die für seine Ohren zu rauh sind. Die Zensur
Romain Rolland  . Romain Rolland   vevdie-nt es, daß man auch in Deutschland  seiner in den Tagen gedenkt, da er leinen SO. Geburtstag feiert. Ter Briefwechsel allerdings, den er im Anfang des Krieges mit Gerhart Hauptmann   fiihrte, hat manchen befremdet. Bon dem Dichter des«Jean Ebriswph", dieses zehnbandigen Rmuans, dem die Idee von der Verschmelzung deutschen und französischen   Geistes zugrunde liegt, hätte man mehr Verständnis erwartet. Wer dte folgenden Monate find für Rolland   die Quelle neuer ZSahrheits- erkenntnis geworden. In seinen Anschauungen vom Krieg ent- sernte er sich immer mehr von seinen französischen Genossen, die sich leichtentflcmimt dem hetzerischen Chauvinismus Frankreichs   nt Sie Arme geworfen hatten und alles verwarfen und verdammten, was deutsch   war. Rolland   aber suchte die SLohrheit zu erkennen und, obwohl er Franzose ist. menschlich neutral zu denken..Ein gcotzfs Volk." sagt er in seinem neuesten Buche, au dessus de la mc-kV(Jenseits des Handgemenges),hat nicht nur seine Grenzen zu verteidigen, sondern auch seinen Geist. Man muß ihn bewahren vor Ungerechtigkeit, vor Hallunzinationen, vor den Lügen und Tor- hciten,"die in solchen Zeiten entstehen. Jeder hat seinen Dienst. Tie Soldaten haben die Erde zu verteidigen, die Männer des Ge- Mitkens den Gckxrnken." Aber seine Landsleute sind nicht mit ihm zu frieden. Sie werfen ihm Feigheit vor, weil er in Genf   sitzt und trotz des Krieges mit seinen vielen deutschen   Freunden in Fühlung bleibt; ja er wird von Frankreich   auch gelegentlich beschimpft, als war er beinahe in Deutscher  , und dies alles, weil er allerdings den Einschlag deutscher Kultur in seinem Lebenswerk auch während des gegen- märtigen Verleumdungsfeldzuges seiner LandSleute nicht der- leugnen kann.... Einige Daten aus Rollands Leben mögen zeigen, wieviel er vom BogrNii seiner dichterischen Entwickelung an dem Zusammen- hange mit deutscher Kunst und Kultur verdankt. Der Dichter, �der am 29. Januar 1863 in Clamep geboren wurde, wurde Schüler Renan s und widmete fich zunächst hauptsächlich musikgeschichtlichen Swdien, als deren Frucht eine meisterliche Beethoven-Biographie zu nennen ist. Von seinem dichterischen Schaffen erfuhr die Qeffenilichkeit lange nichts. Eine lange Freundschaft mit Ma Krida von Mevsenbug, der verehrungSwürdigen Verfasserin der«Memoiren einer Joea kistin" undEin Lebensabend" brachte ihn mit deutscher Kultur in nähere 58erbindung. ImLebensabend" spricht Mal- wida von Meysenbug in der begeistertsten Art von Rolland  , mit dem sie in Rom   zur gleichen Zeit innigsten nnd freundschaftlichsten Ge- dankenauStausch pflegte, als sie mit Donna Laura Minghetti, der Schwiegermutter des Fürsten Bülow, in engerer Freundschaft lebte. In jener Zeit entstand in Rolland   die Grundlage zum «Jean Christoph", dieser Gestalt, die eine Bereinigung ftanzösi- scheu nnd deutschen   Wesens und Geistes in sich schließt. Dieser, vor drei oder vier Jahren abgeschlossene Roman gründet« Rollands Namen, der ursprünglich in Deutschland   lautern Klang hatte als in Rollands eigener Heimat. Jetzt lebt der Dichter in Genf  , wo er auch m der Praxis, als Mitarbeiter der Gefangenen fürsorg« des Roten Kreuzes, seine Idee von der Verbrüderung der Menschheit betätigt.
sttzk ßev Vnckse auf Bern   Kopf un5 beHandel! sie fetli mti Unterdrückung, teils mit Liebkosung. Ueber diesen Zwangs- Handlungen thront eine Negierung, die sich vor der Kritik durch das einfache Mittel freihält, daß sie die eine Gruppe der Kritiker in sich aufnimmt und die andere entwaffnet. In diesem ungleichen Haushalt ist die Reaktion die wahre Herrin. Der Liberalismus hat das Holz zu spalten und das Wasser zu tragen. Der wahre Cherakter der Nation wird unterminiert oder herabgesetzt. Nach der Ueberzeugung von Millionen unserer Männer führen wir einen Krieg für die Freiheit. Aber die Frei- heit wird notwendig immer mehr an Geltung unter einem System der Operationen und der Politik verlieren, worin das Militär die absolute Herrschaft über die Situation hat, seine extremsten Forderungen unangefochten durchsetzt und die Einwände liberaler Minister im Interesse einer vernünf- tigen und das Gleichgewichst haltenden Berücksichtigung unserer dreifachen Verantwortlichkeit gegenüber den Ver&ün- Beten entweder verneint oder umgangen werden. Das Par- lament hat auf diese vitalen Entscheidungen und Tendenzen nicht mehr Macht oder kritischen Einfluß als die ängstliche und entmannte Presse. Zurückhaltung und Schweigsamkeit mag in Stunden wie den jetzigen nötig sein, aber nicht ein totaler Verzicht auf Gedanken und Vorstellungen über den Krieg, über seine Förderung, seinen Zweck und sein Ende." Wie man sieht, finden sich die radikalen Elemente des englischen Liberalismus mit der Einschränkung der bürger- lichen Freiheitsrechte im Krieg nicht so leicht ab. Sie scheinen auch nicht, den mannigfachen geschichtlichen Erfahrungen zum Trotz, den Krieg als Vorbereitung zu einer freiheitlichen Aera anzusehen. Interessant für nicht englische Leser ist aber auch zu sehen, was man in England unter einem System, das die dortigen Liberalen als unfrei betrachten, noch alles sagen darf. Zord Rothschilds   Ahnungen. Aus Amsterdam   wird uns geschrieben: Am 30. Januar sprach(wie durch W. T. B. bereits kurz gemeldet wurde) Lord Rothschild in der Jahresversammlung des unionisti- scheu Vereins von Ahlesbury. Er erklärte, daß eines der schwie- rigsten Probleme nach dem Kriege die Arbeiterfrage sein werde. Ein bedeutender Teil der Arbeiterschaft habe seine Löhne von 35 bis 45 Schilling wöchentlich plötzlich auf 5 bis 15 Pfund erhöht. Sehr viel« von diesen Leuten würden es hart finden, auf ihre alten Löhne zurückzukommen. Die ernste Gefahr, die daraus drohe, müßte nicht nur von der Regierung, sondern auch von allen politischen Verbänden des Landes ins Auge gefaßt werden, denn wenn im Augenblick des Friedens kein Hilfsmittel vorbe- reitet sei, würde man mit Streiks nicht auf gewerkschaft- licher Basis, sondern mit einer Serie Streiks von Individuen gegen die Verringerung ihres Lohnes zu hin bekommen. Die undiszipli- nierten Streiks seien aber bekanntlich schwieriger zu behandeln als die organisierter Arbeiter. Die Sorge für die Verwundeten und Kriegskrüppel sowie für die Beschäftigung der heimkehrenden Krieger werde sicher groß sein, aber sie werde ein Kinderspiel gegenüber der Aufgabe sein, die Unzufriedenheit über die plötzliche und notwendig plötzliche Verringerung der Löhne eines großen Teils der Arbeiter zu bekämpfen. Die Besorgnisse des Lord Rothschild könnten übertrieben er- scheinen, wenn er nichts anderes gemeint hätte, als was er gesagt hat. Wenn der Friedensschluß die ungeheure Produktion von Mu- nition und anderem Kriegsmaterial verringern und ihr Tempo verlangsamen wird, so wird das Schwinden von außerordentlich günstigen Lohnbedingungen in einer begrenzten Zahl von Be- trieben, die bei sehr viel härter gewordenen Arbeitsbedingungen jetzt einem nicht allzu großen Teil der Lohnarbeiter zugute- komme«(die Wochen löhn« von 15 Pfund gehören natürlich der Phantasie des Lords an), noch zu keiner allgemeinen nationalen Gefahr werden. Vor einem Streik dieser privilegierten Arbeiter, für die sich indes in vielen Fällen gar keine Gelegenheit zum Streiken finden wird, weil in der Munitwnsindustrie viel wemger
Flugblätter au öle deutsche Jugend. Die Berliner   Freie Studentenschaft   gibt bei Eugen DiederichS.  Flugblätter an die deutsche Jugend" heraus, von denen bisher zwei Reihen, im ganzen zwölf Schriften, erschienen sind. Bei ihrem verhältnismäßig niederem Preis<das Stück 10 Pf« bei 50 Exemplaren 8 Pf.> enthalten sie in zusagender äußerer Auf- machung kurze aber geschlossene Abschnitte aus den Meisterwerken heute noch unverwirNichter Denker der gesamten Kulmrwelt. Ihr Ziel liegt darin,.die über allen» Wechsel erbabene Einsicht zu er- zeugen", und der in ihrem Wesen bildsamen Jugend Richtlinie und Haltepunkt in dem Wirrwarr heutiger Geschehniste zu sein Aus der eisten Reihe seien als Schriftsteller, denen die Auszüge entnommen sind, genannt: Fichte, Plato  , Schleiermacher  . Die zweite Reihe, die erst vor kurzem erschienen ist. enthält; Jean aul: Vom gelobten Lande des Menschengeschlechts, John uSkin: Die Adern des Reichtums. Leo Tolstoi  : Besinnet euch!. Sören Kierkegaard  : Was man so einen Christen nennt, Voltaire  : Vom KriegSrecht, und Ludolf Wienbarg  : Dem jungen Deutschland  . Eine dritte Reihe von gleicher Tendenz ist in unmittelbarer Vorbereitung.
vas Haremsgemach als Solüatenquartler. Frist Fooken, der den Feldzug in Mazedonien   mitgemacht hat, schildert eine Einquartierung im Harem: AuS geräuschvoller Stadt führt der Weg in die stille Einsamkeit eines abseits der Landstraße zwischen den Bergen versteckt liegenden Dörfchens. Schweren Trittes und leicht gebeugt unter der Last des Tornisters stapfen wir von der Höhe hrnab ins Tal den merk- würdigen Wohnstätten zu. die unser Auge dort unten erblickt und die unS Herberge sein sollen für eine Nacht. Wir befinden uns einem Gemeinwesen gegenüber, das fast ausschließlich Türken zu seinen Bewobnern zählt. Kleine, von serbtsch-bulgaritcher Bauart durch einen Oberstock sich unterscheidende Häuser aus Holz und Lehnt erregen unsere AusmerklamleU insbesondere durch den Umstand, daß sie jeweils ring« von einer h hen Mauer umzogen find, so daß das Dorf in seiner Gesamtheit den Eindruck einer kleinen altertümlichen Festung macht. Ein türkischer Kleinbauer öffnet mir und einigen Kameraden daS hölzerne Tor in der Mauer zu seiner Bebausung und sübrt uns unter freundlichen Worten der Begrüßung über seine Schwelte. Er weiß bereits, um woS eS sich handelt: müde deutsche Krieger, die Verbündeten deS OsmanenreicheS, wollen ein Nachtlager. Und er hat sein Bestes getan, unS würdig aufzunehmen. Er geleitet uns eine leichte Stiege empor über eine offene, bolzgeländerte Allane und stößt zur Linken die Tür zu einem Zimmerchen auf, in das wir eintreten, und wo wir es uns alsbald bequem machen. Im engen Kamin brennt ein lustiges Feuer, dessen Unter- Haltung unser freundlicher Wirt fich besonders angelegen fein läßt Durch zwei kleme vergitterte Fensterchen schauen von fern die Gipfel des Berglandes zu uns herein. Eine schlichte hölzerne Ruhebank lehnt an die Wand, niedrige, dreibeinige Schemelchen bilden die Sitzgelegenheit. Ein Tisch fehlt, aber in der Ecke steht ein groß- mäckttiger Webstuhl, in dessen Gestänge ein halbfertiger bunter Teppich hängt, daß e« aussteht, als sei die webende Hand mitten m der Arbeit gestört worden.... ES wird uns klar, wir befinden
ArLeiiSgelegenheik sein wird, brauchte sich die englische Regierung ebensowenig zu fürchten wie vor einer Revolution der ja quch plötzlich in schlechtere Bedingungen versetzten Erzieler von kapiia- listischen Kriegsgewinnen. Aber in Wahrheit fürchtet natürlich Lord Rothschild die viel größeren Massen, die während des Krieges eine oft mit der Teuerung nicht schritthallende mäßige Lohn- erhöhung errungen haben und die sich natürlich zur Wehr setzen werden, wenn die Unternehmer versuchen werden, gesteigerte Steuerlasten aus ihre Schullern abzuwälzen. Hierbei wird es aber mit-individuellen" Aktionen nicht abgehen und wenn Lord Rothschild wirklich gewerkschaftliche, organisierte Streiks vorzieht, mag er sich getrösten. Daß er aber heute schon den Staat und die polltischen Parteien zur Rüstung für diesen Augenblick auf- fordert, zeigt deullich an, daß jene englischen Arbeiter, die im Wehr- Pflichtgesetz vor allem den Keim des i n d u st r i e l l e n Dienst- zwanges bekämpft haben, gar keinen schlechten Instinkt hatten. Denn was können staatliche Vorkehrungen gegen Streiks, die zur Verhinderung der Lohnverminderung begonnen werden, anderes bedeuten? Wenn die Macht der organisierten Arbeiterschaft die von Lord Rothschild bedrohten.Individuen" nicht schützt, die seier- lichen Versprechungen der Minister von heute werden es nicht ver- mögen. Kriegswahlen in Rumänien  . Bei den von uns bereits gemeldeten Nachwahlen in Rumänien  haben am 23. Januar in der Stichwabl die Liberalen den Sieg davongetragen. ES handelte sich um die Besitzung dreier Mandate. die durch den Tod zweier Abgeordneten und eines Senators frei geworden waren. In zwei Wahlbezirken, in G a l a tz und Caracal, stellten nun die Interventionisten ihre Kandidaten gegen die Liberalen aus und verliehen dem Wahllampf, der ohnehin einen scharf ausgep'.ägten Charakter trug, durch die Hineintrogung der Kriegs- und NeutralitätSfrage eine eminente politische Bedeutung. Schon die Ausstellung der ungarländtschen Rumänen, deS Pfarrers L u c a c i und des Dichter« G o g a durch die vereiniglen konservativen Parteien als Kandidaten für die rumänische Kammer, verlieh dem Wablkampf einen demonstrativen Charakter und weckte die interventionistischen Leidenschaften zugunsten der Rumänen Siebenbürgens  . DieS bewirkte aber auch zu gleicher Zeit, daß die Frage: Krieg oder Neutralität? in ihrem ganzen Umfange aufgerollt und sowett«S das schmähliche Wahlrecht zuließ vor die Ent- scheibung der Bevölkerung gestellt wurde. Unsere Partei hatte obwohl die Wahlentrechtung der Ar- beiter jeden unmittelbaren Erfolg von vornherein auSs-dloß im Wahlbezirk Galatz   den Genossen Dr. RaiowSki als Kandidaten aufgestellt. Der Hauptzweck unserer Partei war eine Propaganda für daS allgemeine Wahlrecht und gegen den Krieg. Während des WahlkampfeS   verdoppelte fich die Zahl der in der Partei eingeschriebenen Hafenarbeiter. Zugleich aber fand die kriegsfeindllche Propaganda unserer Partei auch in weilen Kreisen des BürgertumS lebhaftes Echo und zwang die in die Enge ge- triebenen bürgerlichen Kandidaten außer dem Pfarrer Lucaci kandidierten noch ein Liberaler und ein Konservativer der Marghi- lomanschen Richtung fich ebenfalls als Kriegsgegner zu erklären. An Stimmen entfielen auf den Genossen Rakowsky von insgesamt 2505 abgegebenen Stimmen 109 ein für die rumänischen Ver- hältnisse intmerhin beträchtliches Resultat. Nachdem die Hauptwahlen am 16. Januar zu keinem Ergebnis gefübrt halten, wurden für den 23. Januar Stichwahlen zwischen den Liberalen und den Interventionisten angesetzt. Di« Sozialisten proklamierten Stimmenthaltung, die Konservativen Marghilomanscber Richtung unterstützten die Liberalen, und das Ergebnis war eine völlige Niederlage der Interventionisten, die um einem eventuellen Stimmenrückgang vorzubeugen kurz vor der Stichwahl ihre Kandidaturen zurückzogen. Wilson über üie Haltung Amerikas  . New Jork  , 5. Februar.(Durch Funkspruch vom Vertreter von Wolffs Telegraphischem Bureau.) Präsident Wilson charakterisierte die Haltung der Vereinigten Staat em
uns im All-rbeiligsten des Hausherrn: im Haremsgemach l Der liebcnS- würdige Türke, der auch sonst alle« nur Erdenkliche zu unterer Be­quemlichkeit ersann, hatte in der Tat da» Zimmer. daS seinen drei Frauen als Wohnung diente, ausräumen lassen und e» für ein« Nacht als Solvatenquartier eingerichtet. Die eigentlichen Herrinnen des Raumes, die wir übrigens nur flüchtig und tief verscvleiert zu Gesicht bekamen, hatten mit einer dunklen, unscheinbaren Stube vor- lieb genommen. Eine kleine Falltür im Fußboden deS Frauen­ge mackeS führte in das Erdgeswoß hinab, wo die drei Erwäblteu unseres Wirte» die Nacht vet brachten. Er selbst schlief in rührender Bescheidenheit vor unserer Tür auf Stroh. Als am frühen Morgen in der Dämmerung der Weckruf erging. bedurfte es einiger Zeit, ehe man fich in die Wirklichkeit zurückfand. Schlaftrunken rieb ich mir die Augen und schaute verwundert auf die hübschen kleinen Gitterfensterchen. Dort draußen hockte frierend ein Vöalein und zwitscherte verlangend, als warte es daraus, daß eine weiße Frauenhand ihm Körner streue. Statt ihrer aber erblickte es hinter dem Gitter ein bärbeißiges Kriegergrficht. Da zuckle es zu« sammen und flatterte erschreckt davon...
f Kasper Putschenelle im 5elüe. DaS Kasperspielen an der Front scheint ziemlich allgemein der- breitet zu sein, und sogar die in London   er'cheinenden.Jllustrated War News"(Jllnstrierte Kriegsneuigkeiten) haben einige Bilder deutscher Kasperaufführungen gebracht. In einem Briefe, den die in Hamburg   erscheinenden.Mitteilungen aus dem Ouickborn" bekannt machen, berichtet ein Feldgrauer recht lustig, wie er, der als humorvoller.Hamburger Jung bekannte, von Kameraden und Vorgesetzten mit.preußischem Druck' bestimmt wurde, einen Unter« balrungsabend durch eine Kaspervorstellung zu bereichern, wie er dann aus den abgeholzten Wäldern im Kampfgebrete sich geeignete Stücke Pappelholz gesucht und daraus Kasperpuppen geschnitten bäite..In einigen Stunden hotte ich zwei wirklich gute Köpfe mit dem Taschen- messer ausgeschnitten. Auch die Anzüge und Kopfbedeckungen babe ich zugei'chnilten und genäht. Mit einem Worte: es war alles einigermaßen dem St. Paulianer Kasper nachgeahmt. Rur   eine Glocke war nicht aufzutreiben, daher bediente ich mich, um Skandal zu Anfang zu machen, einer Trommel mit Stöcken und eines roten Kochtopideckels. Wunderbarer Lärm I Das Programm war io weit abgespielt. Die Nr. 11 wurde angesteckt. Kaiper sollte kommen. Das Händeklatschen begann enorm. Nicht mir meine gemeinen Eoldaien klatschten unaufbörltch. nein, auch die Vorgesetzten schlugen kräftig mit drein. Ich konnte die Gemeinde gar nicht zur Ruh« bringen, trotz deS Trommellärms nicht. Wie aber Kasper Rülcmüt seine Stasi auf den Viihnenschimmel zeigte und die Snnnne er­icholl:.Sünd ji all' dor?', da war ein Halloh. Ich glaube, wäre mein geliebtes Hamburg   nicht so weit von hier entfernt, Sie hätten da« KriegSgeheul gehört I DaS Stück selbst:.Ich bin ein alter Feldhusar"(.Watt siggt hee. bee, is'n ollen Pleil- husor?") gelaugte mit derben, aber zotenfreien Witzen zur Auf- führung. Ich bin nickit in Stimmung, heute zu übertreiben, da wir wieder seit gestern im Graben sind, wo die bösen Granaten und Minen so manchem treuen Kameraden da« Leben nehmen, aber ich möchte fast bebaupten. daß meine Kameraden Essen und Trinken vergaßen, so lange ich in der au« grünen Zeltbahnen hergestellten Bude saß und iuuner wettere DörnjeS vom Stapel ließ...