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Paris , 26. Februar.( W. T. B.) Amtlicher Bericht von Freitag nachmittag. In den Argonnen unterhielten wir von vom 25. Februar.
trichter an.
finmungswechsels bez tigen und dadurch bei der Masse der Genoffen in Verruf bringen sollten. Aber dies wenig erbauliche Kapitel verjährt er Parteipolemik braucht heute um so weniger wieder aufgeblättert zu werden, als ja inzwischen das Umlernen", und zwar das Umlernen in ungleich jäherer neuem ein Feuer auf die feindlichen Werke in der Gegend des Westfront. Im Abschnitt Riga , in der Gegend südöstlich der und psychologisch rätalhafterer Form, zu einer Massen- Waldes von Cheppy. Artillerietätigkeit mit Unterbrechungen zwischen Insel Dalen , beiderseitiges Feuer. In der Nähe von Dünaburg erscheinung geworden ist, für die man heute nicht Stirnrunzeln Malancourt und dem linken Maasufer. In der Gegend nördlich wurde bei Jurt und Garbunowla das heftige Feuer von gestern und moralische Empörung, sondern hellste Anerkennung er- bon Verdun dauerte das Geschüßfeuer weniger heftig an. Der wieder aufgenommen. Südwestlich von Pinst überſtiegen unsere warten zu fönnen glaubt. Gewiß: Mehring hat einmal, vor eind richtete im Laufe der Nacht teinen Angriff gegen unsere Aufklärer das feindliche Drahthindernis, überraschten einen Bosten 35 oder 40 Jahren, feelische Schwankungen und wissenschaft- Stellungen. Wir haben nns auf der Verteidigungslinie festgefeßt und machten Gefangene. In Galizien , in der Gegend der liche Wandlungen erlebt. Aber seit mehr als 30 Jahren ist die hinter Beaumont auf den östlich von Chamoneuville und Dörfer Hladki und Worobijowska( nordwestlich Tarnopol ) und bei er feinen schwer errungenen Ueberzeugungen unwandelbar füdlich von Ornes sich hinziehenden Höhen eingerichtet wurde. Auf Michalcze dauert der Handgranatentampf um den Besitz der Sprengtreu geblieben, um fo treuer, als er feinen späteren sozialisti- der übrigen Front verlief die Nacht ruhig. ichen Standpunkt nur durch mühsame und gründliche Kämpfe Paris , 26. Februar.( W. T. B.) Amtlicher Bericht von Schwarzes Meer : Unsere Torpedoboote versenkten in der zu erringen vermochte. Und die Irrungen, denen Mehring gestern abend. In der Champagne haben wir am Vor- Gegend von Sinope vier Segler, fie zerstörten Brüden an der vor mehr als drei Dezennien vorübergehend erlegen war, mittag einen feindlichen Vorsprung füdlich von Ste. Marie- à- Py Küstenstraße und vernichteten einen Teil und zerstreuten den anderen meisen eine verblüffende Wehnlichkeit auf mit der neu atqui- angegriffen und genommen. Im Laufe des Stampfes haben wir Teil einer Kamelfarawane, die unter Bebedung einer Truppenrierten Weisheit, die uns heute von so manchem Umlerner als dreihundert Gefangene gemacht, darunter sechzehn Unteroffiziere und abteilung marschierte. Rautaius: Unsere Truppen nahmen im Sturm die Stadt funkelneue soziale Erkenntnis aufgetischt und angepriesen fünf Offiziere. In den Argonnen wirksames Zerstörungsfeuer auf Die nationalistische Voreingenommenheit, die Ver- deutsche Werke nördlich von La Harazée. In der Gegend nördJspir. Die Verfolgung des Gegners in der Gegend von Erzerum Gegne ehrung der großen Staatsinänner und Feldherrn des Bürger- ich von Verdun fiel den Tag über reichlich Schnee. Die Tätig- und Chnystala dauert an. Periien: In der Gegend von Kermanshah haben unsere tums, die reformistischen Selbsttäuschungen über den Gang feit der beiderseitigen Artillerien ist noch immer außerordentlich heftig der sozialen Entwickelung, benen wir heute bei einem Teil der auf der ganzen Front und besonders östlich der Maas, wo der Truppen den Feind aus den die Stadt Sahne( 60 kilometer nordMehrheit" begegnen, sie sind nichts anderes, als was Meh- Stampf mit gleicher Erbitterung fortgesetzt wird. Mehrere Angriffe östlich Kermanichah) beherrschenden Bergstellungen geworfen und ring in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts gegen die der Deutschen mit großen Verbänden, die mit unerhörter Heftigkeit vier Kanonen erbeutet. Unsere Truppen drangen in die Stadt geschichtsmaterialistisch und international orientierte Sozial- gegen Boibre geführt wurden, find erfolglos geblieben. Ein anderer Rach an ein( 200 Stilometer füdlich Teheran ). demokratie ausgespielt und mit dem ihn eigenen Tempera- Angriff auf unsere Stellungen im Bois Vauche wurde gleichfalls ment verfochten hat. Nur darin liegt der große Unterschied, angehalten. Weſtlich der Maas keine Infanterieaktion. In den daß Mehring damals überhaupt noch kein Sozialdemokrat im Vogesen Artillerieduell im Fech. Sinne der modern- sozialistischen Auffassung gewesen ist, daß er sich erst langsam von den Schlacken der bürgerlichen Voreingenommenheit befreien mußte, während mancher der feurigsten Borkämpfer des heurigen Umlernens sich noch vor anderthalb Jahren als fons equenter Nachfahre der Marg und Engels aufzuspielen wußte.
wird.
Belgischer Bericht. Auf der belgischen Front herrscht Ruhe.
Die englische Meldung.
London , 26. Februar.( W. T. B.) Kriegsbericht vom 25. Februar. unsere Flugzeuge führten gestern eine erfolgreiche Befchießung eines feindlichen Flugplatzes in der Nähe von Lille aus. Sämtliche Flug Seit jener Zeit inneren Sturms und Drangs, wissen- zeuge fehrten unversehrt zurüid. Heute ließ der Feind bei ricourt Fricourt schaftlicher Gärung und Klärung hat Mehring mehr denn eine Mine sprengen, ohne Schaden anzurichten. Unsere Artillerie drei Jahrzehnte lang in den Reihen des Sozialismus und zeigte sich gegen die feindlichen Schüßengräben bei dem Kanal von Marrismus ohne Wanten seinen Mann gestanden. Er war, pres nach Commines und westlich von Boesinghe tätig. wie der Verfasser dieser Zeilen vor 13 Jahren an anderer Stelle schrieb, nunmehr von allen sozialreformerischen und sonstigen Illusionen gründlich geheilt. Dazu hatten historische und ökonomische Studien seine Einsicht vertieft, seinen Horizont mächtig erweitert. Die materialiſtiſche Geschichtsauffassung war ihm kein Stein des Anstoßes mehr, sondern der festgegründete Hauptpfeiler des Sozialismus, an dem sich sein fünftiges Schaffen fruchtbar emporrankte. Mehring stellte dem Sozialismus zum zweiten Mal, und diesmal für Zeitung, daß die französischen Militärbehörden vollkommen auf die immer, seine glänzende Begabung zur Verfügung. Aber er empfing dafür vom Sozialismus ebensoviel, ja mehr: die fruchtbarste Methode historischen und sozialen Forschens, das Fundament einer macht und lichtvollen Weltanschaung. Jezt erst gelangen ihm Würfe von bleibendem Wert: seine pracht volle Lessing- Legende, seine glänzende Geschichte der deutschen Sozialdemokratie, Werke, auf die die Partei stolz sein darf und die ihren Verfasser zu einem der bedeutendsten wissen schaftlichen Repräsentantem der Partei emporhoben. Daß aber Mehring die im Laufe langer Jahrzehnte unter schwerem inneren Stampfe gewonnene theoretische Einsicht und Klarheit auch als beures Gut der Partei zu hüten sucht, ist psychologisch nur zu leicht verständlich. Das Amt des Prinzipienmächters" hat sich Mehring nicht angemaßt, es ist ihm, dem Historiker der Partei, dem Herausgeber des Nachlasses von Marg und Engels, ganz natürlich zugefallen."
Meldung der italienischen Heeresleitung.
Rom , 25. Februar.( W. T. B.) Amtlicher Bericht. Die Artillerietätigkeit auf der ganzen Front wurde durch ungünstige Witterungsverhältnisse behindert. Auf der Höhe Santa Maria ( Tolmein) überraschten in der Nacht vom 23. zum 24. während eines Schneesturmes unsere Vorposten eine feindliche Abteilung, die Schneemäntel trug und sich unseren Stellungen zu nähern versuchte. Der Gegner wurde zurückgeschlagen. Er ließ zahlreiche Tote auf dem Gelände zurück und ließ einige Gefangene in unseren Händen. Gelände zurüd und ließ einige Gefangene in unseren Händen. Meldung des türkischen Hauptquartiers.
Konstantinopel , 26. Februar.( W. T. V.) Das Hauptquartier teilt mit: Von den verschiedenen Fronten ist keine
wichtige Veränderung der Lage gemeldet worden.
Die„ Norddeutsche Allgemeine Zeitung"
gegen Wilson.
Amsterdam , 25. februar.( T. U.) Der„ Maasbode" erklärt, in der vergangenen Woche habe der militärische Mitarbeiter des Pariſer Temps" geschrieben, daß die Deutschen eine große Offensive gegen Verdun vorbereiten. Damals sei von einem Gefechte im Norden Verduns noch keine Rede gewesen. Daraus folgert nun die holländische Berlin , 26. Februar.( W. T. B.) Die„ Norddeutsche Ereignisse vorbereitet gewesen seien, die sich gestern und vorgestern II gemeine Zeitung" schreibt zum U- Bootkrieg: vor Verdun abspielten. Aber gerade das, meint der„ Maasbode", Es sind trotz der klaren Darlegung des Herrn Staatsgebe diesen Ereignissen eine besondere Bedeutung und den Verlusten sekretärs v. Jagow Zweifel entstanden, ob die Grundsäge der der Franzosen ein bezeichnendes Merkmal. Obwohl man auf das unter dem 10. Februar veröffentlichten Denkschrift über die Schlimmste gefaßt war und Gelegenheit hatte, Gegenmaßregeln zu treffen, fonnte man dem Druck des deutschen Angriffs nicht wider. Behandlung bewaffneter Kauffahrteischiffe durchgeführt werden stehen. Der Kampf auf diesem Kriegsschauplag, der einen äußerst würden. Diese Zweifel sind gänzlich unverständlich und unheftigen Charakter angenommen habe, heißt es dann weiter, lege die begründet. Es hat nie die Absicht bestanden, von den in Bedeutung der Verteidigung der Festung Verdun , dem Schlüssel der der Denkschrift angekündigten Maßnahmen abzuweichen. Die französischen Front, genügend flar. Die französischen Berichte über die Geschehnisse seien fehr verworren, vor allem der gestrige Abend- energische Führung unseres U- Bootkrieges nach den Grundbericht. Angesichts der fortdauernden Heftigkeit des Kampfes er- säten der Denkschrift wird zum angesetzten Zeitpunkt befcheinen neue Ueberraschungen nicht ausgeschlossen. Welche Straft die ginnen. Deutichen noch in der Offensive entwideln fönnen, so schließt der Die„ Norddeutsche Allgemeine Zeitung" veröffentlicht soMaasbode", das zeigen uns die Erfolge vor Verdun schon jeẞt. dann den untenstehenden vom Reuterschen Bureau ber Der Standard" schreibt: Es ist und bleibt bei der Entente Mehrings literarisches Wirken im einzelnen zu analy- beim Schwagen, Neden und Erklären; ewig die alte Leier. Während breiteten Brief des Präsidenten Wilson an den Senator Stone fieren und ein Gesamtbild seiner Persönlichkeit zu entwerfen, aber die Wortführer der Alliierten über ihre Zukunft und über den und bemerkt dazu: geht über den Rahmen eines Zeitungsartifels hinaus. Aber Endfieg" beraten, haben die Deutschen wieder einmal Taten ge- Die in der deutschen Denkschrift dargelegten es scheint uns auch erfreulicherweise noch lange nicht die Zeit zeigt, die wahrlich mehr bedeuten als ein fortwährender Wortwechsel. Grundsätze widersprechen teineswegs dem gekommen zu sein, um über seine Gesamttätigkeit ein auch noch dazu auf dem westlichen Kriegsschauplatz, auf dem die Entente Völkerrecht. Denn die in der Denkschrift veröffentnur einigermaßen abschließendes Urteil abzugeben. Noch ihre stärksten Positionen hat. Auch diese Zeitung weist auf die Erlichten Geheimbefehle der englischen Marine weisen die steht Mehring inmitten des flutenden Parteilebens. Noch flärungen des Temps" Korrespondenten hin, der erklärt habe, daß armierten englischen Handelsschiffe ausdrücklich an, sich dürfen wir auf manche wertvolle Gabe seiner Feder hoffen, man auf Ereignisse vorbereitet sei. Zum Schlusse heißt es im nicht nur zu verteidigen, sondern auch ihrerseits zum noch dürfen wir bestimmt damit rechnen, daß er als Historiker Standard", nach dem französischen Mißerfolge bei Souches sei der Angriff überzugehen, und die weiter mitgeteilten zahlreichen der Partei und einer ihrer berufensten Theoretiker kraftvoll Berlust der Franzosen bei Verdun weit empfindlicher gewesen. Es dabei mitwirken wird, das gegen den Aufruhr der Elemente fei zweifellos ein schöner Gewinn, den die Deutschen gemacht haben, Einzelfälle erweisen, daß dieser Befehl befolgt wird; solche schwer ankämpfende Parteischiff wieder in den rechten Kurs Der N. R. C." fagt in seiner Besprechung der Kämpfe: Es Schiffe hören aber nach den Grundsägen des Völkerrechts dazurückzusteuern. war ein groß angelegter Angriff, für den eine gewaltige Truppen- mit auf friedliche Handelsschiffe zu sein. Andererseits ermacht vorhanden gewesen sein muß, eine Feldschlacht, deren Ausgang scheint das Verhalten unserer Gegner ein grober Bruch des in diesem Augenblick noch nicht zu übersehen ist. Völkerrechts, da diese mit ihren Handelsschiffen Striegsatte auf
In dieser Hoffnung entbieten wir dem rüstigen Siebzigjährigen unsern Gruß.
Stille und Sturm.
Ein vor ypern verwundeter Berliner Genosse sendet uns fol gende Schilderung: Die lebten Strahlen der untergehenden Sonne kämpften mit der einbrechenden Dämmerung. Mattrosa leuchteten die Wöllchen am Himmel und die Häuser und Kathedralen der fernen Stadt pern tauchten in ein nebelhaftes Dunkel, aus dem sich nur noch ihre schwachen Konturen abhoben. Die tote Stadt sank in das Grab der Nacht.
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streckte er beide Hände hoch, als plötzlich aus dem nahen Wirtschaftsgebäude eines zerschoffenen Bauerngehöftes, in dessen Gemüse- und Obstgarten sich die verlorene Artillerieſtellung befand, ein tiefes und melodisches Brummen herübertönte.
Es war ein heiterer Abend, den wir in der Erinnerung an diese Episode verbrachten. Die Müdigkeit war keine allzu große und der majestätische Sternenhimmel Flanderns breitete sich be reits über uns. Da verstummten die Gespräche plötzlich. Wieder, Was war das? Den sofortigen Bemühungen eines Kame- wie schon so oft, wehte der Abendwind uns aus der Ferne die raden gelang es bald, die Ursache dieses Geräusches in einer Aub trauten Klänge heimatlicher Volksweisen zu. Zuerst leise, dann mit wohlgefülltem Euter zu ermitteln. Wer weiß, aus welchem mehrstimmig schwellend, tönte es sehnsüchtig über das Schlachtfeld: Grunde dies Nahrung und Kraft spendende Tier vom Feinde „ Wenn ich den Wanderer frage-." zurückgelassen wurde. Als der junge Tag die letzten Schatten der Seltsam, wie die einfache Weise unsere hartgefottenen Herzen Morgendämmerung zerteilte, tauchte zu unserem maßlosen Er- ergriff. Diese Klänge brachten uns den Heimatfrieden so greifWir hatten wieder ein tüchtiges Stüd Arbeit hinter uns. staunen eine seltsame Gruppe vor unserem Graben auf. Es waren bar nahe. Kein lautes Wort entheiligte das Feierliche des AugenWieder waren wir tagsüber um ein Beträchtliches weiter vorgerückt, die drei Mann unserer Patrouille, deren langes Ausbleiben uns blides. Und als gleich einem erſterbenden Schluchzen der Schluß: doch diesmal ohne großen Schaden. Angesichts der Tatsache, daß bereits beunruhigt hatte, und der nur mit einem mächtigen Knüppel " Ich fann nicht nach Hause, hier jeder Fußbreit Land schwere Verluste an blühendem Menschen- bewaffnete junge Engländer, welcher eine stattliche Kuh durch Hab teine Heimat mehr" feben fordert, waren wir über unser teilweise unbehindertes Vor- fürchterliche Schläge auf deren Hinterviertel zu immer größerer verhallte, rann über die braune Wange eines jungen Kameraden achen froh und beiter gestimmt. Wir besetzten eine verlassene, gut Gile antrieb. Und Gile war geboten, denn die Ankommenden waren eine Tränenperle. Er war verwaist. ausgebaute englische Stellung und beschäftigten uns nun im Sinten sich bewußt, daß mit der wachsenden Helligkeit des Tages auch Flammend stieg das Tagesgestirn im Osten auf. Noch webten der Dämmerung damit, die Deckung nach der feindlichen Seite die Gefahr vor unserem Graben wuchs. die Nebelschwaben auf der Ebene wie durchsichtige Schleier hin und frisch aufzuwerfen. Diese Arbeit war verhältnismäßig feine Die Kuh wurde in Empfang genommen und der Gefangene her. Doch in den Strahlen der Frühmorgensonne zerteilten fie schwere; wir brauchten nur von der einen Grabenseite den aufge- sicherte sich durch deren Einbringen eine gute Aufnahme, zumal fich und gewährten dem Auge einen ungehinderten Blick über das Schippten lehmigen Boden und die Sandsäcke nach der anderen er vor dem Uebersteigen unserer Deckung den hölzernen Totschläger, Feld. Vor uns lag eine flache Talſentung, die ein munterer Bach hinüber zu werfen. Zwischen den Sandsäden verstaut fanden wir jedenfalls zum Beweise, daß er feinerlei feindliche Absichten wider durchrauschte, und dahinter sanft ansteigend eine Anhöhe. In ihrer da so manche englische Konservenbüchse, so manche wohlgefüllte uns mehr hege, weit von sich schleuderte. Die Patrouille stattete Mitte zogen sich parallel zwei dünne, helle Streifen entlang: die Flasche Kognat. ihre Meldung ab und der junge Engländer wurde eingehned durch feindliche Stellung. Sonst bot die Landschaft vorn ein Bild des Dieses gefahrlose Vorrüden hatten wir der Wachfamkeit einer perfekt englisch sprechende Kameraden verhört. Befragt, wie er tiefften Friedens. Hinter uns fab es allerdings böse aus. Die unserer Patrouillen zu verdanken. Im Schuße der letzten Nacht, allein in die verlassene Stellung tomme, stellte sich das Folgende zerschossenen Kirchtürme von Fortuin und St. Julien mit den unmittelbar vor Anbruch des jungen Tages, hatte sie sich bis kurz heraus: Ruinen und verkohlten Balfen der zerstörten Häuser, umgestürzte vor die feindliche Stellung herangepirscht. Seltsamerweise störte In der Front erkrankt, wurde er zur Behandlung einem mächtige Bäume mit zerfektem Geäft boten einen traurigen Anfein Laut, kein Flintenschuß die Grabesstille, so daß sie das äußerste Lazarett hinter der Kampflinie überwiesen, aus dem er am Tage blid. Wir waren daran gewöhnt. Wo der Krieg wütet, läßt er wagte und vorsichtig über den englischen Grabenrand lugte. Der zuvor als gesund entlassen wurde. Da sein Regiment die Stellung Berstörung, Berge von Schutt und Asche und Gräber zurüd. Graben war leer. In Nacht und Nebel war der Vogel ausge- gewechselt hatte, brachte er mit dem Suchen seiner Kompagnie Die heitere Stimmung des gestrigen Abends war berflogen. flogen und hatte die Stellung geräumt. Soweit die Patrouille bis zum Abend zu. Als er dieselbe nicht fand, bekam er die Er- Die Aussicht auf jene beiden dünnen Bänder, die sich wie Zwirnsauch den Graben durchsuchte, es ließ sich fein lebendes Wesen laubnis, im schon erwähnten Artillerieunterstand zu übernachten, fäden durch das saftige Grün in der Ferne vor uns zogen, stimmte bliden. Auch eine feindliche Artillerieſtellung, die sie rekognofzierte, um am nächsten Morgen die Suche nach seinem Truppenteil wieder uns ernst und nachdenklich. Sollten diese gestürmt werden, so gab schien völlig verlassen. aufzunehmen. Hungrig und müde verkrümelte er sich in die es ein hartes Stück Arbeit. Aber hier harrte ihrer eine Ueberraschung. Im nämlichen hinterste Ecke und fiel bald in einen tiefen Schlaf. Vom uner- Puntt 8 1hr begann ein rasendes Trommelfeuer unserer Augenblid, als die Kameraden im Begriffe standen, die Stellung warteten plötzlichen Aufbruch der Truppen merkte er nichts, in Artillerie. Wir hatten den Befehl bekommen, bolle Deckung zu zu berlassen, tauchte aus dem bombensicheren Unterstand der der Haft und Gile hatte man sich auch jedenfalls seiner nicht er- nehmen, da die Gefahr bestand, daß unter Umständen die SprengArtilleristen der verschlafene Kopf eines Soldaten der englischen innert und so schlief der junge Mann fest und ahnungslos feinem stüde unserer schweren Mörser bis in unsere Stellung fliegen Territorialarmee, eines faum zwanzigjährigen Bürchschens, auf. Schicksal entgegen. Nachdem er sich überzeugt hatte, daß seinem tönnten. Es war ein fürchterliches Getöse. Die Erde zitterte und Beim Anblick der deutschen Patrouille erweiterten sich seine Augen Leben keinerlei Gefahr mehr drohe, hellten sich seine Büge zu bebte. Ich konnte es nicht unterlassen, einen Blick über den Grabenichrechaft und einem plöblichen Impulse folgend, riß er den Kolben fehends auf in dem Bewußtsein, feine Knochen für die fünftige rand zu werfen, um mich von der Wirkung unseres Bombardefeines Gewehres an die Wange. Zum Glüd bemerkten die Kame- Beit trotz der Gefangenschaft in Sicherheit zu wissen. Gr nahm ments zu überzeugen. Was ich sah, war das typische moderne raben den Vorgang und noch ehe er Zeit fand, jemand aufs Visier herzlich Abschied von uns, doch zu unserem größten Bedauern Schlachtfeld. Kein lebendes Wesen, so weit das Auge reichte, zu nehmen, sprangen sie auseinander und stürmten von verschie- mußten seine Bedeckungsmannschaften auch die Kuh mitnehmen. war zu erbliden. Aber unaufhörlich bohrten fich drüben die Grabenen Seiten auf den Unterstand zu. Der Patrouillenführer jette Diese übertrugen ihm ebenfalls bertrauensvoll die Führung des naten in den Boden. Unsere Artillerie hatte sich gut eingeschossen, ihm die Mündung des Gewehres auf die Brust, während die beiden Tieres, und als fie fich entfernten, faben wir, wie er sich mit das fonnte auch ein artilleristisch weniger geschultes Auge festanderen die Gebärde des Handhochhebens machten. Der Ueber- großem Gifer dieser Beschäftigung hingab. Ein irgendwo auf- stellen. Unmittelbar vor und hinter den Gräben wurden auf der cumpelte sah sich verloren. Im Nu warf er das Gewehr beiseite gegabelter handfester Knüppel tanzte wiederum auf dem rück- ganzen Front gewaltige schwarze Rauchtegel emporgeschleudert. und im Bogen flogen Koppel und Seitengewehr hinterher. Bitternd wärtigen Viertel des keine schnelle Gangart gewöhnten Tieres. Sunderte weißer, kreisrunder Schrapnellwölfchen standen in der
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