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J>er See vornehmen, zu denen nur wirMche Kriegsschiffe de- rufen sind. Wenn der Präsident Wilson in seinem Be- richt an den Senator Stone behauptet, dasi die angekündigten Matznahmen gegen be- waffnete feindliche Handelsschiffe den ausdrücklichen Versicherungen Deutsch- lands und Oe st erreich- Ungarns   wider- sprechen, so beruht dies offenbar aufeinem Mißverständnis. Denn diese Versicherungen bezogen sich nur auf friedliche Passagier- schiffe, nicht aber auf solche, die mit ihrer Armierung Angriffszwecke verbinden. Das Mißverständnis ist anscheinend darauf zurückzuführen, daß sich die Denkschrift mit dem beigefügten Material noch nicht in den Händen der amerikanischen   Regierung befindet und daher von dem Präsidenten Wilson noch keiner Prüfung unter- zogen sein kann. Wilson über öen V-Sootskmg. Washington  , 25. Februar.(W. T. B.) Meldung des Reuterschen Bureaus. In seinem Briefe an den Se- nator Stone sagt Präsident Wilson: Die Haltung, die die Mittelmächte, wie sie angekündigt haben, in Zukunft in der Unterseebootskriegführung an- nehmen wollen, widerspricht so offenbar den ausdrücklichen Versicherungen, die sie uns jüngst gegeben haben, daß ich annehmen muß, es werden demnächst Erklärungen folgen, die ein an- deres Licht auf die Frage werfen. Aber in jedem Falle liegt unsere Aufgabe klar vor uns. Keine Nation oder Gruppe von Nationen hat das Recht, wäh- rend derDauer deS gegenwärtigen Krieges Grundsätze zu ändern oder außer Acht zu lassen, auf die sich alle Nationen zur Milderung der Schrecken und Leiden des Krieges geeinigt haben, und wenn die klaren Rechte amerikanischer Bürger etwa unglücklicherweise durch eine solche Handlung beeinträchtigt oder bestritten werden sollten, so würde die Rücksicht auf unsere Ehre uns keine Wahl inbezug auf unsere Haltung lassen. Ich kann keine Beeinträchtigung der Rechte amerikanischer Bürger nach irgendeiner Richtung zulassen. Die Ehre und die Selbstachtung un- serer Nation stehen auf dem Spiele. Wir lieben den Frieden und werden ihn um jeden Preis bewabren, außer um den Preis unserer Ehre. Unseren Mit- bürgern zu verbieten, von ihren Rechten Gebrauch zu machen. aus Furcht, wir könnten in die Lage kommen, diese Rechte für sie geltend zu machen, wäre eine tiefe Erniedri- g u n g; es wäre in der Tat eine Zustimmung zur Verletzung der Rechte der Menschheit an jedem Orte, durch jede Nation und unter jedem Vorwande. Ein freiwilliges Aufgeben unserer bisherigen stolzen Haltung als Wortführer der Gesetzlichkeit und des Rechtes mitten in den Wogen des Krieges, würde alles was wir bisher erreicht haben, bedeutungslos und wert- los machen. Wenn wir jetzt Nützlichkcitserwägungcn an die Stelle von Grundsätzen treten ließen, so wären noch weiteren Zugeständ- nissen Tür und Tor geöffnet. Man gestatte nur ein einziges Abweichen vom Rechte, und zahlreiche andere Demütigungen werden zweifellos folgen, und das ganze schöne Gebäude des Völkerrechts würde unter unseren Händen Stück für Stück ab- bröckeln. Amerika   kann nicht nachgeben, ohne seine eigene Ohn- macht einzugestehen und seine unabhängige Stellung unter den Nationen der Welt tatsächlich preiszugeben.
Luft �und fortwährend tauchten aus dem Nichts neue auf. Die Zerstörung der Gräben war furchtbar. Entsetzliche Szenen mußten da drüben sich abspielen. Und hoch über uns im blauen Aether im erhabenen Flug die Kampfflugzeuge. Jetzt antwortete auch die feindliche Artillerie. Das Gebrüll unserer Geschütze vermischte sich mit dem Donner der bei uns krepierenden Granaten und Schrapnells. Das war die Ouvertüre u dem uns bevorstehenden Sturm. Es war 11 Uhr, als wir, außer em Sturmgepäck bewaffnet mit großen Pionierspaten, aus unserem Graben hervorbrachen. Die feindliche Artillerie überschüttete uns la fit h"1 e.,nem wüienden Feuer. In das Heulen und Kracven der Getlbone mildbie siib das Geichrei und das Stöbnen der Gelroflenen. -im, im Vorwärtsstürmen, bekamen wir plötzlich von links ein rasendes Flankenfeuer. Ein einsames, an einer Wegkreuzung stehendes Gebäude, hielt der Feind noch besetzt. Sobald wir mit sbm in einer Höhe waren, hämmerten aus allen jFenstern die -bcasflnnengewehre und mähten förmlich in unseren Reihen. Wir mutzten zurück.Seitengewehr pflanzt auf!" kam das Kommando. tvie unser« Artillerie mit verblüffender Zielsicher- hert das Gebäude aufs Korn nahm. Tie links von uns liegenden Matrosen stürmten es und weiter ging's. Wir waren jetzt unmittelbar vor den feindlichen Gräben; ein furchtbarer Endkampf, ein verzweifeltes Handgemenge entspann stch an einzelnen Stellen. Es ist unmöglich, baß man sich während solcher Stunden Rechenschaft geben kann von seinen Handlungen. Der freie Wille ist gelähmt. Ein jeder steht unter dem Druck jener schrecklichen Massensuggestion, die den Gedanken an das eigene Ich vollkommen ausschaltet. Man stürmt und stürzt vor- wärts, blindlings in den Tod hinein. Man weiß, daß drüben taufende blinkender Seitengewehre auf uns warten, daß die Rohre der Verteidiger, mit denen sie den sausenden Tod zwischen uns schleudern, heiß werden vom wütenden Geknatter. Wie sich die Maschine durch einen einzigen Hebelgriff des Maschinisten in Be- wegung setzt, so stürmen auf Kommando die fleischgewordenen Maschinen vor. An Stelle der Ueberlegung tritt auwmatenhaftes Wollen und blinder Instinkt. Wenn noch«ine Spur von Denken, vom Gefühl vorhanden wäre, man müßte wahnsinnig werden in- mitten des gräßlichen Getümmels. « Von all den schrecklichen SAenen ist mir besonders eine im Gedächtnis haften geblieben. Ein englischer Soldat stand hoch- aufgerichtet auf der Deckung und feuerte mit seinem Vlaschinen- gewehr unaufhörlich in die Anstürmenden. Mit todesverachtender Kaltblütigkeit harrt« er auf seinem Posten aus. Er hätte sein Leben retten können, wenn er. wie viele seiner Kameraden, sich durch Handhochheben ergeben hätte. Erst ein Bajonettstich in die Brust machte der Zähigkeit dieses grimmigen Feindes ein Endo und noch im Sterben hielt er niedersinkend die Handgriffe seiner Waffe umklannnert. Ehre, wem Ehre gebührt! Er starb mit der Waffe in der Hand den rechten Soldatentod. Die Gräben selbst boten ein furchtbares Bild. Nur die Feder eines Zola oder der Pinsel eines Weretschagin wären imstande, das traurige Bild gänzlicher Zerstörung annähernd wiederzugeben. Die gewaltige Schlachtsvmphonie hatte ausgetobt. Es kam die Ruhe und die seelische Reaktion nach dem Sturm. Wieder sank die Abendsonne und vergoldete die Dächer der abermals um ein beträchtliches Stück näher gekommenen Stadt Dpern. Ströme von Blut hat Flanderns   Erde   hier schon getrunken. O, M.(z)
Washington  , 25. Februar.(W. T. B.) Meldung des Reuterschen Bureaus. Der Republikaner   L o d g e erklärte, daß er Wilson unter« stützen werde. Verschiedene Parteiführer im Kongreß gaben Wilson bekannt, daß alle Mitglieder des Kongresses wünschten, daß die amerikanischen   Bürger davor gewarnt werden, mit bewaffneten Handelsschiffen zu reisen. Sie versicherten ihm gleichzeitig, daß sie trachten würden, die Verhandlungen dieser Angelegenheit im Kongreß zu verhindern, solange die Verhandlungen über die.Lusilania" noch schweben. B r y a n sandte Programme an die Mitglieder des Kongresses, in denen er sich dafür einsetzt, daß die Amerikaner ge- warnt werden sollen. Senator Jones brachte eine Resolution ein, in der erklärt wird, der Senat sei der Ausfassung, daß jede Streit- frage, welche die nationale Ehre berühre, im Kongreß verhandelt werden müsse, ehe eine Entscheidung falle, und daß auch kein Ultimatum geschickt und diplomatische Beziehungen nicht abgebrochen werden dürfen, ohne daß die Angelegenheit im Kongreß vor« gelegt wird._ vom v-Sootkrieg. Marseille  , 25. Februar.<W. T. B.) Meldung der Agence HavaS. Ein Torpedoboot hat ein Boot des Segelschiffes.Rousine  " eingeschleppt, das am 23. Februar im Mittelländischen Meere von einem feindlichen Unterseeboot torpediert worden ist. In dem Boot befanden sich sechs Mann der Besatzung. Marseille  , 26. Februar.(W. T. B.) Hier ist die Nachricht von der Torpsdierung eines Dampfers eingetroffen. Es dürfte sich um den DampferW e st o o r b y" handeln. Der DampferTreverleyn" hat ein Boot mit 15 Mann angetroffen und die Insassen gerettet. Eine zweite Bootsbesatzung ist von einem unbekannten Dampfer ge- borgen worden. Nach Mitteilungen eines Mannes von der Westoorbh" wurde der Dampfer durch das Geschoß in zwei Teile zerbrochen. Marseille  , 26. Februar. i.W. T. B.) Der PostdampferV i l l e de Madrid" der Compagnie Transatlantique  , der hier eingetroffen ist, auf seiner Fahrt von einem feindlichen Unterseeboot be- schössen worden. Mit Volldampf gelang es dem Posddampfer, der zweimal getroffen wurde, aber keinen schweren Schaden erlitt, dem Unterseeboot zu entfliehen. London  , 26. Februar.(W. T. B.) f Meldung deS Reuterschen Bureaus.) Die britischen   Dampfer«D e n d b y" undT u m m e l" wurden versenkt. Fünf Ueberlebende derTummel" wurden ge­rettet, sieben werden vermißt. Das Reutersche Sureau   bestreitet. London  , 25. Februar.(W. T. B.) Reuter meldet: Die Mitteilung des Wolffschen Bureaus über den durch die Zeppeline bei ihrem letzten Besuch in Großbritannien   angerichteten Schaden ist mit Ausnabme der Vernichtung des Dampfers»Franz Fischer", eines früher deutschen   Schiffes, vollständig erfunden. lNotiz des W.T.B.: Dieses Dementi kommt nicht un- erwartet und entspricht ganz den sonstigen englischen Gepflogenheiten.) London  , 26. Februar.(W. T. B�) Reuter teilt mit, daß das gestrige Dementi der Meldung des Wolffschen Bureaus über den Luftangriff auf England amtlich war. Die Nenschenverluste durch öle letzten Aeppelin-slngriffe. London  , 26. Februar. Amtlich.(W. T. B.) Wie endgültig festgestellt wurde, sind bei dem Luftangriff am 81. Januar 164 Personen getötet oder verwundet worden. Die Zahl der geworfenen Bomben beträgt 393. Zur beschlagnahme öer deutschen   Schifte durch Portugal  . Lissabon  , 26. Februar.(W. T. B.) Kammer. Der Ministerpräsident erklärte auf eine Anfrage, daß die Beschlag- nähme der deutschen   Schiffe infolge der wirtschaftlichen Lage des Landes notwendig gewesen sei; eS seien gleichzeitig aüe Schiffe beschlagnahmt worden, um Zerstörungen vorzubeugen, von denen schwere Fälle an Bord von sieben Schiffen fest- gestellt worden seien._ Steuererhöhung in England. London  , 26. Februar.(W. T. B.) DieDaily News" teilt mit, daß die Kriegsvorlage des Schatz- k a n z l e r s binnen ungefähr fünf Wochen erwartet werden kann. Die Steuern werden ansehnlich erhöht werden. Einige Steuererhöhungen werden sofort in Kraft treten, andere nach sechs Monaten.
Italienische Stimmungen. Das PariserNasche Slowo" veröffentlicht einen interessanten Stimmungsbericht aus Rom  , dem wir folgendes entnehmen: Ihre Unzufriedenheit mit dem hoffnungslosen Zustand der militärischen Operationen übertragen die Radikalen, die R e- publikaner und die S o z i a l r e f o r m i st e n auf die innere Politik der Regierung. Die letztere gibt hierzu genügend Anlaß so- wohl durch ihre Desorganisation wie durch die polizeiliche Willkür und noch mehr durch die Willkür der Zensur. Die Freimaurer  beschuldigen die Regierung der Unterstützung der Klerikalen. Am unzufriedensten jedoch sind die Nationalisten, die zum Krieg getrieben haben: Sie hätten gern einengroßen" Krieg in breitem Umfange gesehen, während sich die Regierung auf einenkleinen" Krieg beschränkt, der keinerlei Perspektiven eröffnet... Was die Volksmaffen und vor allem die Arbeitermassen be- trifft, so war in ihnen von Anbeginn an kein« Kviegsbegeisterung zu sehen. Dies gestattete unter anderem der sozialistischen   Partei als Ganzes, auf dem internationalen Standpunkt zu bleiben. Gegenwärtig sind von chauvinistischen Tendenzen(in den Volks- Massen) nur geringe Spuren zurückgeblieben. Di« Nationalisten wagen es nicht, in wirklichen Volksversammlungen aufzutreten. Der abenteuerlicheErfolg" des Renegaten Mussolini   erwies sich, wie zu erwarten war, als eine Seifenblase. Von Arbeitern, die in der Bewegung stehen, halten nur noch einige kompromittierte Syndikalisten die Verbindung mit ihm aufrecht. Es ist interessant, daß der internationale Flügel der Syndikalisten in Mailand  , wo Mussolini   den meisten Erfolg hatte, sich in letzter Zeit sehr dem Avanti" genähert hat. DieAllgemeine Konföderation der Arbeit" verhält sich ungeachtet ihrer internationalen Tendenzen in diesen Fragen sehr vorsichtig. So schließt sie sich beispielsweise der Zimmerwalder Konferenz nicht offiziell an, und zwar aus Oppor- wmtätsgründen internationalen Charakters um die Wieder­herstellung der Verbindungen mit den Gewerkschaftsorgamsationen aller Länder nicht zu erschweren. Unter diesen Umständen ist es erklärlich, daß der entschiedenere Flügel der Syndikalisten zum
'.Avansi" tendiert, als dem ideellen Mittelpunkt aller revolutio- näven Elemente der italienischen Arbeiterklasse. Was denAvanti" betrifft, so zeigt die Haltung ihm gegen- über unmittelbar den Umschwung der Stimmungen in den Massen. Bei Beginn des europäischen   Krieges stieg die Auflage des Avanti" zu der hier unerhörten Höhe von 86 666 Exemplaren. Allein das brennende Interesse an den Kriegsereignissen sank all­mählich. Als Italien   in den Krieg eintrat, begannen schlimme Verfolgungen der Partei und des Wattes, Ausschreitungen der Zensur usw. Die Auflage desAvanti" sank auf 28 066 Exemplare. Dann setzte aber ein systematischer Aufschwuirg ein. Gegenwärtig wird das Blatt in 40 000 Exemplaren vertrieben, wobei berücksichtigt werden muß, daß der Vertrieb des Blattes in zwölf Provinzen, in denen der Kriegszustand erklärt ist, verboten ist. Die Geldsammlungen unter den Arbeitern zur Unterstützung des Avanti" gehen fortlaufend vor sich. Die Zimmerwalder Konferenz genießt in der italie- nischen Arbeiterklasse eine ungeheuere Popularität und hat die Partei außerordentlich belebt. Die Arbeiter sind stolz auf die führende Rolle, die den italienischen Sozialisten bei der Wieder- Herstellung der internationalen Verbindungen zuteil geworden ist. Von Interesse ist es hervorzuheben, daß Genosse M o r g a r i wegen seiner aktiven Teilnahme an der Tätigkeit zur Wiederherstellung der Internationale mehrere Tausend Kollektiv- und Einzelschreiben mit Sympathieerklärungen erhalten hat. Ein sehr starkes Wachs- tum ist tn der sozialistffchen Jugendorganisation zu ver- zeichnen. Ueberhaupt ist ein allseitiger starker Zustrom zur Partei erkennbar. Und einige Genossen schütteln besorgt den Kopf vor Furcht, daß wir in der nächsten Zeit z u stark werden könnten. Schon ohnedies haben zwei Reformsozialisten(Giacomo Fervi und Lucci) in der letzten Session gemeinsam mit unserer Fraktion ab- gestimmt. Einige Worte über die Fraktion. Als die italienische Regierung die offenkundige Neigung zeigte, ihre ifteuttalität preis­zugeben, zweifelten viele, ob unsere Fraktion als Ganzes ihre revolutionäre Stellung beibehalten würde und ob ihr rechter Flügel nicht vom nationalistischen Strom fortgerissen werden könnte. Die Fraktion hat aber diese Prüfung ehrenvoll über» standen und jetzt ist die Gefahr selbst weit hinter uns geblieben: Die Stimmung'der Massen ist derart, daß selbst jene Abgeordneten, die geneigt sind, eher mit den Wählern als mit der Partei zu rechnen, keinen Anlaß haben können, dem Patriotismus Konzessio» nen zu machen. Im Gegenteil... Welchen Charakter trägt nun aber die Unzufriedenheit in den Arbeitermassen? Welche Formen kann sie in nächster Zukunft an- nehmen? Diese Fragen sind nicht leicht zu beantworten. Infolge der Desorganisation des Wirtschaftslebens hat die Teuerung einen ungeheuerlichen Umfang angenommen. Allein ein krasses Massenelend, ein Hunger wenigstens nach italienischem Maßstabe ist n i ch t vorhanden. Die Industriearbeiter arbeiten für die Bedürfnisse des Krieges. In den Dörfern nährt man sich von den Borratsvesten... Die Frauen der Mobilisierten bekommen vom Staat ihre 00 Centesimi pro Tag, woflir 28 Mil- lionen Lire monatlich verausgabt werden. So lebt man dahin und wartet. Die Unzufriedenheit ist sehr groß; diejenigen jedoch, die dieser Unzufriedenheit entschlossen Ausdruck geben könnten, die aktivsten Elemente'des Landes, siird jetzt an der Front. Sie werden aber zurückkehren. In welcher Berfassung? Wann? Das ist schwer zu erraten. Zweifellos aber ist, daß der Krieg Bedingungen vorbereitet, die den Herrschenden nicht wenig schlaflose Nächte ver» Ursachen."_ W
Italiens Sperre gegen deutsche waren. Mailand  , 25. Februar.(W. T. B.) Laut. C o rr i e r e d e l l a Sera" hat die Perwallung der italienischen   SlaatSbabnen den schweizerischen Bebölden mitgeteilt, daß die italienischen Zollbehörden angewiesen sind, aus Deutschland   kommende Waren, auch wenn pe auf schweizerischen Bahnstationen aufgegeben sind, zu konfiszieren. Sozialistische Kriegsgegner in Kanada  . Wie»Labor Leader" mitteilt, ist die Haltung der kanadischen Sozialisten von Anfang an entschieden kriegSseindlich geweien. Die zlvei Parteiblätter»Forward" und»Western Clanoir bemühen sich unausgesetzt, die Friedensbewegung zu stärlen.
Letzte Nachrichten. Der Beirat für Volksernährung. A m t l ich. Berlin  , 26. Februar.(W. T. B.) In der heutigen Beiratssitzung für Volksernährung wurde die be- vorstehende Regelung des Verkehrs mit Rohfetten bei gewerb- lichen Schlachtungen von Rindvieh und Schafen behufs �ör- derung der Margarineerzeugung erörtert. Sodann wurde die Stickstoffrage und die Preisgestaltung für Rindvieh und sur Rind- und Hammelfleisch besprochen. Schließlich wurden dem Beirat regierungsseitige Maßnahnien über die Kartoffel- Versorgung bekanntgegeben.
Der Rückzug der Italiener von Durazzo  . Bern  , 26. Februar.(W. T. B.) Die Agenzia Stefani verbreitet eine Mitteilung über die beendigte Zurückziehung der ser- bischen, montenegrinischen und albanischen Truppen und sagt weiter: Da mit der Abreise der albanischen Regierung von Durazzo   die Räumungsarbeiten beendigt waren, trat die dorthin entsandte Brigade  gemäß dem vereinbarten Plan den Rückzug an. Die Einschiffung ging unter dem Schutze der italienischen Schiffe glatt von stalten.
Beschlagnahme holländischer Post. Haag, 26. Februar.  (W. T. B.) Die Briefpost des Dampfers Orange", der am 12. von Amsterdam   abfuhr, mußte mit Ausnahm: der für Kapstadt   und Singapore   bestimmten Säcke in England aus- geschifft werden._
Rumänische Auseinandersehungen. Bukarest  , 25. Februar.(W. T. B.) Senat. Senator Gre- destianu entwickelte seine Interpellation über die deutsche Propa- ganda und rief die Heiterkeit des Hauses durch folgende Bemerkung hervor:Wenn die Regierung zur Aufrechterhaltung der Ordnung nicht jähig ist, so möge sie uns ihren Platz überlassen!" Minister- Präsident Bratiauu erwiderte: Der Porredner macht es sich sehr einfach: er behandelt jeden als Verräter, der nicht seiner Meinung ist. Ich antwortete dem Vorredner, wie Oberst Odepescu meinem Vater im Jahre 1848 antwortete:Wenn Sie wollen, daß die Ord- nung nicht gestört werde, ziehen Sie Ihre Manifestanten zurück; ich werde dann das Militär zurückziehen. Solange ich am Ruder sein werde, werde ich nicht dulden, daß die Straße an Stelle der Regie- rung Maßregeln für die Aufrechterhaltung der Ordnung ergreist." DieJndependane Roumaine" erfährt, daß die Tagung der Kammern, die verfassungsmäßig Ende Februar geschlossen werden soll, bis zum 15. März verlängert werden wird,