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Telegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berlia",

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutfchlands.

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3.

Fernsprecher: Amt Morisplat, Nr. 151 90-151 97.

Mittwoch, den 1. März 1916.

423) 89

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Wernsprecher: Am: Morisvlas, Nr. 151 90-151 97.

Deutsche Fortschritte in der Woevre- Ebene.

Zur Tabaksteuer- Vorlage.

Uns wird geschrieben:

Nunmehr ist, was die Spatzen bereits seit Monaten von den Dächern pfiffen, Tatsache geworden, und das neue Tabak­steuerprojekt bildet einen wesentlichen Eckpfeiler der kleinen Kriegsfinanzreform. Werden die Vorlagen insgesamt wohl mit gemischten Gefühlen aufgenommen, so fordert der Plan einer weiteren Belastung des Tabaks zur Kriegszeit ganz be­sonders heftigen Widerspruch heraus. Schon die Erfahrungen bon 1909, mit ihrem spontanen Rückschlag auf Industrie und Arbeiterschaft, der sich diesmal in weit stärkerem Maße ein­stellen wird, sollten von dem Experiment abhalten, ganz ab­gesehen von den sonstigen prinzipiellen Bedenken, welche wir gegen die geplante Steuer hegen.

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Weniger als andere Industrien litt die Tabakindustrie unter der Einwirkung des Krieges, soweit Arbeitskräfte und Ab az in Frage kommen. In großem Umfange sind die Labat- und Zigarrenfabriken in ländlichen Gegenden ange­siedelt, wo eine sozial vielfach rückständige Bevölkerung namentlich weibliche Arbeitskräfte liefert. Wesentliche Lohnerhöhungen traten kaum ein. Erhebliche Mehrbelastun­gen sind den Tabakindustriellen jedenfalls nicht erwachsen, und die vordem schon recht dürftigen Löhne, namentlich der weib­lichen Beschäftigten, werden den heutigen Ansprüchen des Lebensmittelmarktes ganz und gar nicht gerecht. Auch der Umsatz ist im wesentlichen der gleiche geblieben. Ist es doch heute noch nicht möglich, die Ansprüche des Heeres auf Lieferung von Bigarren auch nur annähernd zu befriedigen, trotzdem man systematisch daran ging, die Arbeitslosen der Textilindustrie in der Zigarrenfabrikation unterzubringen.

Immer größer werden indessen die Schwierigkeiten, welche der Beschaffung der Rohstoffe entgegenstehen. Der einzige Weg, auf dem überseeischer Tabat hereinkommt, ist Holland . Die Preise für Auslandsware sind erheblich ge­stiegen, und das enorme Steigen des Guldenkurses tat das feinige, um die Vorratsbeschaffung weiter zu verteuern. Da­zu treten die Schwierigkeiten des Ueberseetransportes. Tat­sächlich sind manche Tabaksorten nicht mehr zu bekommen, und manche Fabrik sah sich genötigt, ihre Stauchtabakfabrika­tion einzustellen. Bei dieser Lage war der inländische Tabak natürlich sehr begehrt. Den Pflanzern wurde der Tabak buch­stäblich unter den Händen weggerissen, vom Felde weggekauft, Händler und Fabrikanten überboten sich, und der Tabakbauer nugte die Situation weidlich aus. Womit wieder die Wahr­heit des Sakes bewiesen ist, daß der Abschluß vom Welt­markt ob durch Zölle oder Krieg, spielt feine Rolle- sich sofort in eine Preissteigerung umsetzt.

Auch die Kautabaffabrikation ist durch die Preissteige­rungen in Mitleidenschaft gezogen.

Meldung des Großen Hauptquartiers.

Amtlich. Großes Hauptquartier, ben 29. Februar 1916.( W. Z. B.)

Westlicher Kriegsschauplat

Die verstärkte Artillerietätigkeit hielt Stellen au.

vielen

# 9 Destlich der Maas stürmten wir ein fleines Panzer­Eruente werk dicht nordwestlich des Dorfes Donaumont. feindliche Angriffsversuche in dieser Gegend wurden schou in der Entwicklung erstickt.

In der Woevre überschritten unsere Truppen Dieppe , Abaucourt, Blanzee. Sie fäuberten das ausge­dehnte Waldgebiet nordöstlich von Watronville uud Haudio­mont und nahmen in tapferem Anlauf Man henlles, sowie Champlon.

Bis gestern abend waren an nuverwundeten Ge­fangenen gezählt zweihundertachtundzwanzig Offiziere, Ferner sechzehntausendfünfhundertfünfundsiebzig Maun. wurden achtundsiebzig Geschüte, darunter viele schwere neuester Art, sechsundachtzig Maschinengewehre und unübersehbares Material als erbeutet gemeldet.

Bei der Försterei Thiaville( nordöstlich von Badonviller) wurde ein vorspringender Teil der franzö­fischen Stellung angegriffen und genommen. Eine größere Anzahl Gefangener blieb in unserer Hand.

Deftlicher und Balkan - Kriegsschauplah. Die Lage ist unverändert.

Oberste Heeresleitung.

Der österreichische Generalstabsbericht.

Wien , 29. Februar. ( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: Russischer und südöstlischer Kriegsschanplay. Nichts Neues.

Italienischer Kriegsschauplab. Gestern nachmittag war das italienische Geschütfeuer gegen Teile des Görzer Brüdentopfes und die Hochfläche von Doberdo wieder lebhafter. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: vou oefer. Feldmarschalleutnant.

losigkeit und Elend weiter Arbeiterfreise sowie eine gewaltige Mehrausgabe für die Heeresverwaltung, die enorme Mengen an Tabaffabrikaten kauft.

Der ach so abgegriffene Hinweis auf das Ausland ist ein sehr schlechter Trost, es nüßt dem Verurteilten blizwenig, wenn außer ihm auch andere gehenkt werden. Auch die Phrase, daß der Tabakkonsum ein Lurus, Tabak ein entbehrliches Ge­nußmittel sei, ist hohl genug. Gerade Regierungsfreise sollten nachgerade wissen, was der Tabak für jeden Soldaten be­

stande, uns davon zu vertreiben. Ein weiter füblich angesetzter deutscher Angriff gegen Manheulles scheiterte vollständig. Unsere Artillerie erwiderte energisch die feindliche Beschießung auf der ganzen Front. In den Vogesen beschoffen wir mehrere feind­liche Quartiere in der Gegend von Ban de Sapt.

Paris , 29. Februar.( W. T. B.) Amtlicher Bericht von Montag abend: In den Argonnen haben unsere schweren und unsere Feldbatterien ihr Feuer auf die Zugangsstraßen des Feindes gerichtet, besonders in der Gegend des Gehölzes von Cheppy. Am Morgen haben wir bei Hügel 285 eine Wine springen lassen und den Trichter besetzt. In der Gegend nördlich vou Verdun ist die Tätigkeit der beiderseitigen Artillerien noch immer sehr lebhajt, außer im Abschnitt westlich der Maas , wo ein gewisses Nachlassen der feindlichen Beschießung gemeldet wird. Die Deutschen haben im Laufe des Tages mehrere Teilangriffe versucht, die durch unser Feuer und unsere Gegenangriffe zurückgewiesen wurden. Besonders westlich des Fort Douaumont haben unsere Truppen einen Kampf Mann gegen Mann geliefert; der Gegner wurde aus einer fleinen Redoute vertrieben, in der er sich hatte einrichten Tönnen. Im Woebre find zwei Angriffe auf Fresnes vollständig gescheitert. In Lothringen hat sich unsere Artillerie sehr tätig gezeigt in den Abschnitten Reillon Domebre und Badenweiler .

Belgischer Bericht: Auf der ganzen belgischen Front gegenseitige Beschießung von geringer Heftigkeit.

Ein Befehl Joffres.

Berlin , 29. Februar.( W. T. B.) Unter den in den letzten Tagen erbeuteten Papieren befindet sich folgender Befehl: Gr. H. Du. Gen.- Stab Nr. 18 630. Geheim. 31. Jan. 1916.

Anweisung für die Oberbefehlshaber der

Heeresgruppen.

Mehrfach hat der Feind in der legten Zeit an verschiedenen Stellen unserer Front fleine örtliche Angriffe gemacht. Jedesmal hat er Erfolg gehabt und ihn behauptet. Dieser Zustand fann nicht fortdauern, ohne die Stimmung der Armee zu drücken. Ich kann nicht zulassen, daß die Zeitspanne des Abwartens, die wir durch­messen, zur Tatenlosigkeit führt. Die Führung aller Dienstgrade muß sich darauf einrichten, den deutschen Unternehmungen zuvor zukommen und sie zurückzuweisen. Das wird sich, ohne die In­fanterie allzu großen Verlusten auszusetzen, dadurch erreichen lassen, daß jedesmal die gesamte zur Verfügung stehende Artillerie( fchwere Artillerie, Feldartillerie und Grabenartillerie) unverzüglich zur Wir­fung gebracht wird, unter einem Einsatz von Munition nach Ermessen. Auf diese Weise wird der Gegenangriff gelingen können, indem er entweder sofort einfegt und dem Feind keine Zeit läßt sich einzu­richten, oder sobald als möglich, aber dann nach einer neuen und gründlichen Artillerievorbereitung. Die Anweisung vom 20. 1. 15 gibt hierzu alle notwendigen Fingerzeige.

gez. Joffre."

Französische und italienische Stimmen

über Verdun.

"

zudrückt, wo es sonst nicht geschieht. Verewigen lassen sich Noch toller sind die Zustände auf dem Rippenmarkt, was aber die heutigen Preise nicht, ohne daß die Tabakbranche für die Rauchtabaffabrikation besonders schwer ins Gewicht einen Stoß bekommt, von dem eine vollständige Erholung fällt. Pfälzer Rippen kaufte man vor dem Krieg zu etwa ausgeschlossen ist. Eine Steuer zur Kriegszeit bedeutet Bern , 28. Februar.( W. T. B.) Die Pariser Zeitungen bemühen 5 M., feine überseeische zu etwa 20 M. Heute werden für weitere Verteuerung der ohnehin unerschwinglichen Tabat- fich trampfhaft, teine Unruhe über die Schlacht bei Verdun Pfälzer Rippen 75 M., für feine 85 M. gefordert und glatt preise, bedeutet den Stuin vieler kleiner Fabrikanten, Arbeits- auffommen zu lassen. Durch alle Blätter geht die Version, daz bezahlt, dabei rechnet man mit Sicherheit darauf, daß die Douaumont von den Franzosen wiedererobert worden sei. Ja, Preise noch 100 m. erreichen. Temps" bersteigt sich sogar zu der tühnen Behauptung, daß das preußische Regiment, das anfangs in die Feste Douaumont habe einbringen können, dort jcht eingeschlossen sei, da die französische Infanterie darüber hinaus Boden gewonnen habe. Alle Kritiken Nun ist ja sattsam bekannt, daß alle Basten auf den on­beben die ungeheure Bucht des deutschen Angriffes hervor. Der fum abgewälzt werden, und das haben die Tabakindustriellen Eisenhagel, der über die Werte niedergegangen sei, sei der fürchter­denn auch ausgiebig getan. Nauchtabak ist wiederholt auf lichste gewesen, der jemals auf ein Stückchen Erde herabgeprasselt geschlagen. Namentlich die billigeren Sorten, welche reichlich sei, sagt Oberst Rousset im" Petit Parisien". Cherfils hält Rippen enthalten, sind um 50 bis 70 Broz. in die Höhe ge­die Wahl von Verdun als Angriffspunkt für ziemlich gut, glaubt gangen, aber auch die besseren Blattsachen erfuhren durchweg deutet. aber, daß die Rückzugsoperationen nur Manöver scien, um den Breissteigerungen von 12 bis 40 Proz. Bei den Feinschnitten Feind näher heranzulocken und ihn um so sicherer zu vernichten. Marcel Hutin warnt im Echo de Paris" vor der Meinung, daß verhält es sich gleichermaßen, auch hier sind die geringeren Der französische Tagesbericht. der Feind in seinen Anstrengungen nachlassen werde. Wenn es ge­Sorten am härtesten mitgenommen. Wie Figura zeigt, ist die Pfeife des fleinen Mannes" in erster Linie die Leid- Paris, 29. Februar.( W. T. B.) Amtlicher Bericht von länge, dem Drucke noch zwei Tage standzuhalten, so würde die Wage endgültig. sich auf die Seite Frankreichs neigen. Aber schon Hutin tragende. Nicht in gleicher Strenge sette die Preiserhöhung bei Montag nachmittag. In Belgien beschoffen unsere Batterien fragt mit kritischem Zweifel: Es ist doch unmöglich, daß unser Ober­den Zigarren ein, immerhin bewegte sie sich auch hier zwischen die deutschen Einrichtungen gegenüber von Steenstraate. In der kommando keine genaue Kenntnis von dem verzweifelten Versuche 8 bis 30 Proz. der vor Kriegsausbruch üblichen Preise, wobei Champagne gelang es dem Feind in der Gegend der Farm des Feindes gehabt hat? Clémenceau schreibt 1. a., eine die billigen Sorten( bis 45-50 M.) ganz in Wegfall ge- Navariu, im Norden von Souain , durch einen Handstreich in einige bessere Vorbereitung hätte manche Opfer erspart. kommen sind. Teile unserer vorgeschobenen Linie und unseres Unterstützungs- sich erstene darüber, daß die beurlaubten Mannschaften nicht un­Für Rautabat laffen sich Preiserhöhungen zwischen 12 grabens einzubringen. In der Gegend nördlich von Verdun berzüglich an die Front zurücberufen worden seien, und zweitens, und 50 Proz. feststellen. 5- Pf.- Stengelchen und 10- Pf.- Rollen dauert die beftige Beschießung fort, besonders in dem mittleren daß keine Entlastungsoffensive, z. B. von den Engländern, an andern Der Grundton aller Stellen der Front eingeleitet worden sei. Abschnitt und in dem rechten Abschnitt gegen Norden. Auf die Kritiken ist aber die Mahnung, sich nicht beunruhigen zu lassen, son­verschwinden vielfach ganz. Ist so in erster Linie der Konsument wie stets der Cote Poivre wurde kein neuer Angriffsversuch gemacht. Gestern dern Vertrauen zu bewahren. Verdun kann eine Zertrümmering Leidtragende, so machen die Verhältnisse auch den kleineren am Abend versuchten die Deutschen wiederum mehrmals uns das des gegenwärtigen Zustandes bringen, heißt es in Rapper", diese Eristenzen das Leben sauer. Sie wissen nicht, woher den er- Dorf Douaumont zu entreißen. Ihre Anstrengungen brachen sich darf aber, welches auch ihr Ausgang sein mag, keinesfalls unser Ver­höhten Kapitalbedarf nehmen. an dem Widerstand unserer Truppen, die auch durch die wütendsten trauen erschüttern. In diese Situation plagt die Regierung mit ihrer Angriffe nicht zum Wanten gebracht wurden. Am Fort In einem Leitartikel im Matin" heißt es u. a.: Nicht gegen den festen Platz Verdun richten die Deutschen ihre Angriffe, sondern Steuervorlage hinein. Ginge sie darauf aus, ein Gewerbe in Douaumont , das eng umschlossen bleibt, ist die Lage den Abgrund zu führen, kein Moment wäre geeigneter. Man verändert. Auf dem Gelände im Norden des Dorfes Vaug ist der gegen das Phantom eines befestigten Blazes, wie es Verdun für die täusche sich nicht: Wenn trop der gegenwärtigen Teuerung der Stampf weniger beftig. Jm Woevre nahm der Feind gestern abend und Deutschen und vielleicht auch für die Neutralen noch darstellt. Im September 1914 wäre der Zeitpunkt für einen Angriff gewesen; Konsum weniger leidet, so ist das eine vorübergehende Er. im Laufe der Nacht eine lebhaftere Haltung an. Die Eisenbahn­damals wäre eine Riesenbeute an Kanonen, Gefangenen usw. zu scheinung, die in dem Kriege wurzelt. Das Publikum findet station Eig wurde durch Angriff und Gegenangriff der beiden Gegner machen gewesen. Seit mehr als sechs Monaten aber ist Verdun ale sich heute mit manchem ab, weil es die Kriegszeit eben für genommen und wiedergenommen. Sie blieb in unserem Besiz. Alle Festung ausgeschieden. Seit so langer Zeit schon hat Douaumont einen Ausnahmezustand ansieht und gar manchmal ein Auge Angriffe gegen die Höhe 255, südöstlich von Eig, waren nicht im weder Kanonen noch Besatzung. Seit so langer Zeit schon ist die che

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