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Die vierte Kriegsanleihe. Die von dem Reichstag bewilligten Kriegskredite werden jetzt von der Regierung als vierte Kriegsanleihe eingefordert. Die Regierung hat sich diesmal zu einer Ausgabe der Anleihe in zwei verschiedenen Formen entschlossen. Neben fünf- Prozentigen Schuldverschreibungen gibt sie •IVsprozentige Reichsschatzanweisungen aus. Der Z e i ch n u n g s p r e i s für die Reichsschatzanweisungen, die in den Jahren 1923 bis 1932 durch Auslosung getilgt werden sollen, beträgt 95 Proz., für die fünfprozentige Reichsanleihe, die bis 1924 unkündbar ist, 98,50 Proz. Schon• die beiden ersten Kriegsanleihen hatten die Doppelform der Schatzanweisung und Schuldverschreibungen gebracht. Bei der dritten Anleihe wurde das Doppelangebot unterbrochen, um jetzt wieder aufgenommen zu werden. Die neue Reichsanleihe wird um ein halbes Prozent billiger ab- gegeben als die dritte Kriegsanleihe. Das soll den Zeichnern einen Ausgleich bieten für die um ein halbes Jahr kürzere Geltungsdauer der neuen Anleihe, die bis zum 1. Oktober 1924 unkündbar ist. Die Zeichnungsfrist für die Anleihen ist vom 4. bis 22. März festgesetzt worden. Die Zeichnung kann, wie bisher, bei sämtlichen Banken, Sparkassen, Lebensversicherungs- gcsellschaftcn, Kreditgenossenschaften erfolgen. Zeichnungen auf die fünfprozentige Reichsanleihe nimmt auch die Post an allen Schaltern entgegen. Zeichnungen bei der Post müssen bis zum 18. April voll eingezahlt werden. An anderer Stelle vollzogene Zeichnungen können in Teilzahlungen(über deren Termine ebenso wie über die anderen Bedingungen ein Inserat im heutigen Anzeigenteil unterrichtet) erledigt werden, müssen aber bis zum 20. Juli d. I. voll eingezahlt sein. Die Stückelung der Reichsschatzanweisungen und Reichs- anleihe ist wiederum auf kleine Sparer zugeschnitten. Es können bereits Beträge von 100 Mark gezeichnet werden. Für die Zeit zwischen dem Zahlungstage und dem Beginn der Verzinsung(1. Juli 1916) werden dem Zeichner Stückzinsen vergütet. Bei Eintragungen der Reichsanleihebeträge in das Reichsschuldbuch ist der Zeichnungskurs um 20 Pf. für je 100 M. billiger als bei den gewöhnlichen Stücken. Zugleich übernimmt das Reich die Verwahrung des Guthabens und die Uebcrsendung der Zinsen. Allen Zeichnenden der Anleihe und Schatzanweisungen gewährt die Reichsbank kostenfreie Aufbewahrung und Verwaltung der Scheine bis zum 1. Oktober 1917. Eine Begrenzung der Anleihehöhe findet wie bei der dritten Kriegsanleihe auch diesmal nicht statt. ** « Kriegsanleihe und Bonifikationen. Die Frage, ob die Vermittelungsstellen der Kriegsanleihen von der Vergütung, die sie als Entgelt für ihre Dienste bei der Unterbringung der Anleihen erhalteü, einen Teil an ihre Zeichner Wetter- geben dürfen, hat bei der letzten Kriegsanleihe zu Meimmgs- Verschiedenheiten geführt und Verstimmungen hervorgerufen. Es galt bisher allgemein als zulässig, daß nicht nur an Weitervcrmittler/ sondern auch an große Vermögensverwal- tungen ein Teil der Vergütung weitergegeben werden dürfe- War dies bei den gewöhnlichen Friedensanleihen unbedenk- lich, so ist anläßlich der Kriegsanleihen von verschiedenen Seiten darauf hingewiesen worden, daß bei einer derartigen allgemeinen Volksanleihe eine verschiedenartige Behandlung der Zeichner zu vermeiden sei und es sich nicht rechtfertigen lasse, den großen Zeichnern günstigere Bedingungen als den kleinen zu gewähren. Die zuständigen Behörden haben die Berechtigung dieser Gründe anerkennen müssen und beschlossen, bei der bevorstehenden vierten Kriegsanleihe den Ver- mittlungsstellen jede Weitergabe der Vergütung außer an be- rufsmäßige Vermittler von Effektengeschäften strengstens zu untersagen. Es wird also kein Zeichner, auch nicht der größte, die vierte Kriegsanleihe unter dem amtlich festgesetzten und öffentlich bekanntgemachten Kurse erhalten, eine Anordnung, die ohne jeden Zweifel bei allen billig denkenden Zeichnern Verständnis und Zustimmung finden wird. Das koalitionsrecht öer Eisenbahnarbeiter. Die Tta a t s ha u s ha l t s ko m m i ss i o n des preußi- schen Abgeordnetenhauses nahm am Montag die Be- rawng des Eisenbahnetats vor. Aus den Verhandlungen sind be- sonders wichtig die Behandlung der Frage der Reichseisenbahnen. Die bürgerlichen Parteien, mit Ausnahme der Fortschrittlichen Volkspartei , find gegen Reichseisenbahnen. Der Minister erklärte, daß jetzt Preußen in Eisenbahnsachen die Führung besitze. Es sei im allgemeinen bereits das geschaffen auf freiwilliger Grundlage, was die Reichseisenbahnen erreichen könnten. Wir hätten in Deutsch - land Tariseinheit, einen Zusammenschluß auf dem Gebiete des Wagenwesens und verschiedene andere Einrichtungen, denen sich sämtliche bundcsstaatliche Eisenbahnverwaltungen angeschlossen hätten. Wenn morgen die Einheit als Reichseisenbahn eingeführt würde, würde kein Fahrgast es merken. Die jetzigen Verhältnisse hätten in keiner Beziehung wesentliche Mängel aufzuweisen, ins» besondere seien sämtliche Bundesstaaten mit dem jetzigen Zustande zufrieden. Wenn Preußen in Tariffragen selbständig vorgegangen sei durch Ausnahmetarife usw., seien die anderen Bundesstaaten ge- folgt. Der führende Einfluß Preußens würde, wenn die Eisen- bahnen auf das Reich übergingen, vollständig fortfallen. DaS Reich könnte die Eisenbahnen auch nur mit finanziellen Opfern übernehmen; es müßte eine Entschädigung der Bundesstaaten ein- treten, was wieder zu einer Erhöhung der Tarifsätze führen würde. Die schnellfahrenden Züge in Norddeutschland, die jetzt Preußen allein einlege, würden gleiche Forderungen in anderen Gegenden Deutschlands wachrufen, und eine Reichseisenbahnverwaltung wäre nicht in der Lage, sich diesen Anforderungen zu entziehen, wodurch die Wirtschaftlichkeit des ganzen Unternehmens bedeutend leide. Ein zweiter wichtiger Punkt, der zur Verhandlung kam, war das Koalitionsrecht für die Eisenbahner. Der sozialdemokratische Vertreter wies auf seine Darlegungen bei der Beratung des Eisenbahnetats im vorigen Jahre hin. Damals habe der Minister erklärt, daß er eine grundsätzliche Entscheidung darüber, ob die Eisenbahnarbeiter der sozialdemokratischen Partei und den Gewerkschaften angehören könnten, während des Kriegs
nicht treffen könne. Es ist aber mit Wirkung vom 1. Januar eine neue Arbeiterdienstordnung eingeführt worden, in der die Be- schränkung der Arbeiter gemildert wurde. Es fit den Arbeitern die Teilnahme an sozialdemokratischen Vereinen nicht mehr ver- boten. Die Bestimmung in der Dienstordnung lautet: „Auch außerhalb des Dienstes hat der Arbeiter sich achtbar und ehrenhaft zu führen und von der Teilnahme an ordnungs- feindlichen Bestrebungen, Vereinen und Ver» sammlungen fernzuhalten. Vereinen oder Verbänden, die die A r b e i t s e i n st e l I u n g als zulässiges Kampfmittel erachten oder unterstützen, darf er nicht angehören." Damit sind die Gewerkschaften, die den Streik als zu- lässiges Kampfmittel nicht ausgeschlossen haben, aus den Eisen- bahnbetrieben ausgeschlossen. Der sozialdemokratische Ver- treter wies aus die hohe Leistungsfähigkeit der Gewerkschaften hin und betonte insbesondere, daß auch von der Reichsregierung die segensreiche Wirkung der Gewerkschaften anerkannt worden ist, und daß, um sie in ihrer Tätigkeit weiter zu entwickeln, das Ver- einsgesetz zu ihren Gunsten geändert werden soll. Es gehe nicht an, die Eisenbahnarbeiter unter ein Ausnahmerecht zu stellen.— Der M i n i st e r antwortete, daß er in Anbetracht der Haltung, die die Sozialdemokratie während des Krieges eingenommen habe, keine Veranlassung habe, Sozialdeuwlraten aus dem Betrieb aus- zuschließen. Insofern habe er den veränderten Verhältnissen Rech- nnng getragen. Es sei aber nicht angängig, die Teilnahme an Organisationen, die einen Verkehrsstrcik beabsichtige«, den Arbeitern freizugeben. Es kämen da eine ganze Rech?, wirtschaftlicher, die Gesamtheit berührender Interessen in Frage. Wenn auch eine Gewerkschaft, deren segensreiche Tätigkeit er gar nicht bestreiten wolle, für ihre Mitglieder ans das Streikrecht nicht verzichte, so müsse er doch verlangen, daß dieser Verzicht ausdrücklich für die Mitglieder, die im Eisenbahnbetrieb beschäffigt find, ausgesprochen wird.— Von den Konservativen und Freikonserva- t i V e n wurde den Darlegungen des Ministers unumwunden bei- gepslichtet. Ein konservativer Redner erklärte, daß er der Meinung sei, der Minister sei in der Zulassung von Arbeitern, die der Sozialdemokratie angehören, schon viel zu weit gegangen.— Der fortschrittliche Redner und die National liberalen stellten sich auf den Standpunkt, daß ei« Streikrecht den im Eisen- bahnbetrieb beschäftigten Arbeiteru nicht gegeben werden könne. — Der sozialdemokratische Redner stellte fest, daß nach den Ausführungen des Ministers der Zugehörigkeit von Eisen- bahnern zu Gewerkschaften nichts im Wege stehe, sofern die Ge- werkschasten die besonderen Pflichten der staatlichen Verkehrsan- stalten anerkennen. Er könne sagen, daß es nicht die Absicht der Gewerkschaften sei, Streiks im Eisenbahnbetrieb herbeizu- führen, sondern sie würden die auf Vertretung der Interessen der Eisenbahnarbeiter und Bediensteten gerichtete Tätigkeit so gestalten, daß etwa entstehende Differenzen ohne Gefährdung des Betriebs durch Verhandlungen ihre Erledigung finden.— Der Minister meinte, daß er unter allen Umständen darauf bestehen müsse, daß die Gewerkschaften in ihren Statuten das Streikrecht für die Eisen- bahnarbeiter ausschließen. Von den WO 000 beschäftigten Arbeitern seien etwa 160 000 organisiert. Er könne nicht anerkenne«, daß das Koalitionsrecht nennenswert beeinträchtigt sei. Gegenüber den Organisationen, die jetzt im Eisenbahnbetrieb zulässig seien, würde es ein Unrecht sein, wenn sie gegenüber den Gewerkschaften inso- fern benachteiligt würden, als sie die geforderte Erklärung schon abgegeben hätten. Er stelle es deshalb den Gewerkschaften anHeim, ihrerseits zu beschließen, daß fi« ans Streik? im Eisenbahnbetrieb verzichten, dann stehe der Zulassung der Gewerkschaften nicht das geringste im Wege._
Mus öer Partei. Gluckliche Zeitgenoffen. In der neuesten Ausgabe der I. K. schüttet wieder ein- mal Genosse HngoPoetzsch die Schalen seines Zornes über die Redaktion des„Vorwärts" anS. Angetan hat es ihm wieder einmal unsere Objektivität. Wir lehnen es ab, uns mit Genossen Poetzsch über den Begriff Objektivität auseinanderzusetzen. Er liefert ja selbst mit seinem Gezeter gegen alle, die seine nach allem anderen als nach sozialdemokratischen Gesichtspunkten orientierten Anschauungen nicht teilen, ein lehrreiches Beispiel für den Begriff Objektivität. Aber Genosse Poetzsch ist uns gegenüber immerhin im Vorteil. Wir sind nämlich ebenso wenig in der Lage, sachlich auf seine neuesten Anrempelungen einzugehen, wie es den Genossen 51 a u t s k y und B e r n st e i n möglich ist, auf die letzte Erklärung des Genossen S ch e i d e ni a n n zu antworten. Die Poetzsch, Scheidemann« tutti quanti sind eben glückliche Zeitgenossen. Sie brauchen bei ihren schriftstellerischen Er- güssen ihres Herzens Drang nicht zu zügeln, sintemalen sie recht starke Bundesgenossen haben, die ihrem Widerpart die Antwort unmöglich machen.___
Stellungnahme zur Fraktionshaltung. In einer am Sonntag, 27. Februar, stattgehabte«, sehr zahlreich besuchten Kreiskonferenz des Wahlkreises Calau -Luckau , die sich mit der Stellung der Fraktion zu den Kriegskrediten beschäffigte, wurde nach einem Referat des Abgeordneten des Kreises, Genossen Wels, dem eine längere Aussprache folgte, e i n st i m m i g fol- gende Resolution angenommen: „Die Konserenz billigt das Verhalten der Mehrheit der Fraktion und verurteilt entschieden das Vorgehen der 20 Opponenten, das im höchsten Maße geeignet ist, die Aktionsfähigkeit der Partei lahmzu- legen und die Einheit der Partei zu gefährden." Die dänische Parteipreffe. Wie auf der Landeskonferenz der dänischen Parteipresse mit- geteilt wurde, verfügt die dänische Partei zurzeit über 46 Blätter, wovon 13 Hauptblätler sind und eines ein Wochenblatt. Die Partei- presse nahm im verlaufenen Jahre an Abonnenten bedeutend zu, sie zählt jetzt deren 131066. Die Einkünfte der gesamten Parteipresse beliefen sich im Jahre 101b auf 2 065 183 Kronen. Am Jahresschluß wurden von ihr im ganzen 1014 Personen beschäftigt. Die Haltung der Parteipresse wurde einstimmig gutgeheißen.
A«S dem Gefängnis eutlasse« wurde am Freitag der Genosse Hüneke in Bremen , der wegen Verbreitung verbotener Schriften 0 Monate Gefängnis zu verbüßen hatte. Auf dem Wege der bedingten Begnadigung hat man ihm 14 Tage von der Strafe erlassen, da er einem Gestellungsbefehl Folge leisten mußte.__(z)
Mus Industrie unö Handel. Kriegsgcwinne. Die Delmenhorst er Linoleumfabrik(Ankeimarke) schüttet wie im Vorjahre 14 Proz. Dividende aus. Die Zentralheiz ii ngswerke A.-G. in Hannover erhöhen ihre Dividende von 6 aus 16 Proz. Die Emil Schmölder Spiiincrei- A.-G. in Rheydt erhöhte ihren Reingewinn von 10 740 auf 255 770 M., woraus zehn Prozent(i. B. 0 Proz.) Dividende verteilt werden.
Die A.-G. Neptun, Schiffswerft und Maschinenfabrik in Rostock erzielte trotz erhöhter Abschreibungen einen Neingewinn von 300 800 M., gegen 232 800 M. im Vorjahr. Die Dividende beträgt wiederum 6 Prozent. Die Baumwollspinnerei Unterhailsen verdoppelt ihre Dividende von 6 auf 12 Prozent. Die A.-G. für Kammgarn-Spinnerei und Bleicherei vorm. Bauer u. Co. in Röhrsdorf erhöht die Dividende von 10 auf 15 Prozent. Die Bremen -Vesigheimer Oelfabriken zahlen wie im Vorjahre 18 Proz. Dividende. Die Rheinische Gerbstoff- und F ar b h o Iz- Extrakt« Fabrik Gebr. Müller A.-G. in Benrath a. Rh. erhöht die Dividende von 16 aus 25 Proz. Der Bruttogewinn stieg von 0,73 auf 1,24 Millionen Mark. Die Pomona Diamanten-Gesellschzft zahlt eine Dividende von 45 Proz. Die Mechanische Seiler Warenfabrik Bamberg Akt.-Ges. schlägt sür das Geschäftsjahr 1015 eine Dividende von 17 Proz.(i. V. 14 Proz.) vor, der höchste Satz seit 30jährigem Be- stehen des Unternehmens. Die Rheinische Metallwaren- und Maschinen« fabrik in Düsseldorf , die, wie bereits gemeldet, an Dividende 13 Proz. für die Vorzugsaktien und 11 Proz. für die Stammältien ausschüttet, teilt über die Geschäftslage mit:„Unsere sämilichen Weile waren während des ganzen Geschäftsjahres angestrengt in Tätigkeit und es ist uns möglich gewesen, für die Verteidigung des Vater- landes Kriegsmaterial in einem Umfange, wie nie zuvor, zur Ablieferung zu bringen. Der Auffichtsrat der Dampf-Kornbrennerei und Preßhefe- Fabriken Aktiengesellschaften vorm. Heinr. Helbing schlägt eine Dividende von zwanzig Prozent gegen sechzehn Prozent im Vorjahre vor. Die Dividende der Norddeutschen Spritwerlc wird ebenfalls mit zwanzig Prozent gegen sechzehn Prozent im Vorjahre vorgeschlagen. Der AuffichtSrat der Bremer Wollkämmerei schlägt eine Dividende von achtzehn Prozent für das abgelaufene Geschäfts- jähr vor. Bei der Kammgarnspinnerei z« Leipzig stieg der Reingewinn von 260 415 M. auf 426 700 M. Die Dividende wird auf 10 Proz. bemessen gegen 6 Proz. i. V. Die Kammgarnspinnerei Wernshausen A.-G. in Niederschmalkalden erhöht die Dividende der Stammaktien von 3 auf 10 Prozent, die Dividende der Vorzugsaktien von 0 auf 11 Prozent. Die Vereinigten Filzfabriken in Giengen zahlen 7 Prozent Dividende(im Vorjahre 0 Prozent). Die Baumwollspinnerei am Stadtbach in Augsburg verdoppelte ihren Reingewinn(1,3 Millionen Mark gegen 0,5 Millionen Mark). Die Dividende wird von 10 auf 14 Proz. erhöht. �_• Beim Stahlwerk Mannheim stieg der Betriebsgewinn von 0.18 auf 2,06 Millionen Mark. Als Reingewinn verblieben 077 600 M.(gegen 48 150 M.j. Die Dividende wird auf 20 Proz. bemessen, während im Borjahre nichts gezahlt wurde.
Kriegsgewinue in Oesterreich . Die Oesterreichischen Berg« und Hüttenwerke werden voraussichtlich etwa 13 Prozent gegen 12� Prozent im Vorjahr Dividende verteilen. Die RossitzerVergban-Gesellschast wird 5 Prozent gegen 0 Prozent im Vorjahr Dividende verteilen. Die Ungarische Textilindustrie A.-G. weist ein- schließlich Vortrag einen Reingewinn von 3 205 103 Kronen(im Vor- jähr 2110 221 Kronen) auf. Als Dividende werden wie im Bvejahr 12 Prozent— 48 Kronen verteilt.
Englische Rccderei-Dibidcndcn. „Times" vom 21. Februar meldet: Die Moor-Linie, an deren Spitze das Parlamentsmitglied Walter R u n c i m a n(Vater des englischen Handelsministers) siebt, weist einen Reingewinn von 374 074 Pftmd Sterling aus. Nachdem an verschiedene Reservefonds 250 000 Pfund Sterling überwiesen und die Vorzugsaktien verzinst worden sind, gelangen 25 v. H. Dividende auf die ge- wöhnlichen Aktien zur Verteilung. Eine große Anzahl der Schiffe der Gesellschaft war bM. ist von der Regierung requiriert. Die Dwidcnde auf die gewöhmichcm Aktien im Vorjahre betrug 12 K vom Hundert. Die Cairn-Linie verzeichnet den Rekordgcwinn von 162 680 Pfund Sterling. Sie schlägt eine Dividende von 10 v. H. vor, ferner einen Bonus von 4 Schilling per Aktie, so daß sich eine Gesamtdividende von 30 v. H. frei von der Einkommensteuer, er- gibt._(Z) Tagung des öranöenburgischen provinziallandtages. Der Brandenburgische Provinziallandtag, der am Sonntag zu- samuiengetveten war und sich konstituiert hatte— zum Vorsitzenden wunde, wie-in früheren Fahren, Graf Arnim Boitzenburg, zu feinem Stellvertreter der Oberbürgermeister K oe l z e- Spandau gewählt—, erledigte in zwei Sitzungen, am Montag und Diens- tag, fast seine sämllichen Aufgaben für die diesjährige Tagung. Unter den Vorlagen der Montagssitzung vevdieiit besondere Beachtung der Etat der Provinzial-Lebensversicherungsanstalt Branden- bürg, die erst seit zwei Jahren besteht. Das erste Jahr schloß mit einem Versicherungsbestand von 3122 Anträgen über 10,1 Millionen Mark, wozu im Kriogsjahr 1015 nur 510 Antröge mit 0,0 Millionen Mark hinzugekommen sind. Nach Ausbruch des Krieges ist der Zu- gang an Anträgen naturgemäß erheblich zurückgegangen, im zweiten Halbjahr 1015 hat er sich indessen wieder gehoben, und es scheint, als wenn es auch weiter so bleiben wird. Interessant sind die aus dem Zweige der Volksversichernng im Verwaltungsbericht ange- führten Zahlen. Danach wurden von sämtlichen öffentlichen Lebens- Versicherungsanstalten in diesen Zweig bisher zusammen 20 Mil» lionen Mark Antragssuinme eingebracht, von der„Deutschen Volksversicherung, A.-G." in den Jahren 1013/14(für 1015 liegen noch keine Zahlen vor) 16 335 000 Mark, von der„Volksfürsorge" seit dem Jahre 1013 bis zum 1. Oktober 1015 35 136 493 Mark. Besonders erwähnt wird, daß bei der„Volksfürsorge" das Neugeschäft von rund 10,5 Millionen im Jahre 1014 auf nur 1,8 im Jahre 1015 zurückgegangen fit. Uns will scheinen, daß das Resultat au- gesichts der Kriegslage ein durchaus beachtenswertes und erfreu- liches ist— hat doch die Provinzialanstalt in sämtlichen Zweigen ihrer Geschäftsbeträge im Jahre 1015 nur einen Zuwachs von OL Millionen Mark an Anträgen aufzuweisen. Der Etat, der in Einnahme und Ausgabe 607 500 Mark be- trägt, 110 000 weniger als im Vorjahre, wurde debattelos ge- nehmigt. Dasselbe war auch in der Dienstagssitzung mit dem Haupt- etat der Fall, der in Einnahme und Ausgabe mit 21 065 100 M. abschließt, nur rund 160 000 M. mehr als der vorjährige Etat. Be- merkenswert ist hier vor allem, daß trotz des Rückganges des