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Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3.
Fernsprecher: Ami Morisplas, Nr. 151 90-151 97.
Freitag, den 3. März 1916.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morikplas, Mr. 151 90-151 97.
Das englische Vorbild.
England hat schon in den Napoleonischen Kriegen die Reichen durch direkte Steuern zur Tragung der Kriegslaften herangezogen. Jm Frieden wurden die indirekten Steuern zwar borerst wieder in den Vordergrund gerüdt. Aber unter dem hydraulischen Drud der Arbeiterbewegung ist die Besteuerung des Einkommens und Vermögens im legten halben Jahrhundert ausgebaut und mächtig erhöht worden.
Darum hat fich auch jezt der englische Schazlanzler an die Borbilder hoher Kriegssteuern gehalten, die in dem Napoleonischen, im Krims und Burenfrieg gegeben wurden. Er hat nicht zuerst an Steuern auf Lebens und Genußmittel ber breiten Maffen gedacht; er hat am stärksten die Leistungsfähigsten belastet und hatte dabei fogar die Unterstügung der Konservativen.
Der englische Staatshaushalt stügt fich auch auf indirekte Steuern. Aber nicht das ist das Wesentliche, sondern daß die BeSteuerung von Einkommen und Vermögen stets schärfer wurde, die Steuern auf den Massenbedarf an Bedeutung relativ verloren. In dieser Tendenz offenbart sich die gewichtige Tatsache, daß in keinem Land die Arbeiterschaft wenn nicht als organisierte Partei, fo boch als Staffe so mächtig ist wie in England.
Nach der Frankfurter Beitung betrug das Berhältnis direkter und indirekter Steuern in den Finanzjahren( April/ März):
1877/78
1887/88
1907/08
1911/12
1914/15.
Direkte
indirekte
Meldung des Großen Hauptquartiers.
Amtlich. Großes Hauptquartier, ben 2. März 1916.( W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplag.
Die Lage hat im wesentlichen feine Nenderung er. fahren. Im ser Gebiet war der Feind mit Artillerie befonders tätig.
Auf dem öftlichen Maasufer opferten die Franzosen an der Feste Donamont abermals ihre Leute einem nutlosen Gegenangriffsversuch.
Deftlicher Kriegsschauplaz.
Auf dem nördlichen Teile der Front erreichten die Artilleriekämpfe teilweise größere Lebhaftigkeit. Kleinere Unternehmungen unserer Vorposten gegen feindliche Sicherungsabteilungen hatten Erfolg.
Nordwestlich von Mitau unterlag im Luftkampf ein russisches Flugzeug und fiel mit seinen Insassen in unsere Hand. Unsere Flieger griffen mit Erfolg die Bahnanlagen von Molodeczno an.
Nichts Neues.
Dberfte Secresleitung.
Steuern in Mil. Pf. Sterl, a 20 2. Der öfterreichische Generalstabsbericht.
5,8
15
51,4
70,2
97,78
$ 47,4
45 68,8
72 80,97
Stempelgebühren sind nebst einigen Heineren Stenern nicht Berücksichtigt. Sie ändern nichts Wesentliches.
Bien, 2. März.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: Kirgends besondere Ereignisse.
Der Stellvertreter des Chefs bes Generalfiabes: von Soefer, Feldmarschalleutnant.
Der Fortgang des Krieges
vom 21. bis 27. Februar.
Von Richard Gäb ke
Wir fahen, daß vom 22. Januar an eine sehr lebhafte Tätig teit der Deutschen auf der Westfront einfeßte. An biefem Tage, fomie am 24., 26., 28. Jamuar, am 8., 9. und 21. Februar wanbren fich ihre Angriffe gegen die Blutgetränkten Gefilde zwischen Arras und Lens, wo die Franzosen in ihrer Herbstoffensive thre Stellungen pach Often hin vorgeschoben hatten. Am 28. Jamuar ferner erstürmten unsere Truppen südlich der Somme eine ausgedehnte Grabenlinie der Franzosen , am 12. und 13. Februar warfen fie sich südlich Est. Marie à Py und nordwestlich Tahure in der Cham pagne auf die neuen Stellungen des Gegners und schoben sie qn beiden Punkten zurüd, am 14. und 19. Februar glüdten ihre Teilangriffe bei Opern und am 22. in Oberelsaß bei Heidweiler. In ganzen nahmen sie in diesen verschiedenen Kämpfen etwa 11 Milo. meter Breitenraum dem Gegner ab: im Verhältnis zu der mehr als 700 Kilometer langen Front natürlich wenig und ohne emscheidende Bedeutung für den Ausgang des Krieges. Aber der Gegner wurde dadurch an den verschiedensten Stellen seiner Sinie beunruhigt und in die Erwartung größerer Unternehmungen gejezt. Dirrch Fliegerangriffe, Minentämpfe, erhebliche Steigerung des Geschüßfeuers an mehrfachen Punkten, auch durch die Bc. schießung von Belfort mit schwerem Geschis wurde der Einbrud. der infanteristischen Tätigkeit auf den Gegner noch gesteigeni.
Dann begann am 21. februar der Kampf nördlich Verdun ; er ist noch nicht beendet, aber schon jest stellt er sich als die bei weitem größte, mit den forgfältigsten Vorbereitungen und den störfften Majjen ausgeführte Unternehmung der deutschen Heeresleitung in Westen feit den Schlachten an der ser im Oktober 1914 berans Welche Bedeutung ihm im Rahmen des Krieges zukommt, läßt fich noch nicht übersehen, während die Schlacht noch im Gange ist. Das wird natürlich von dem Endergebnis abhängen.
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wohl irre
Die Franzosen behaupten, daß sie von dem Angriff nicht überrascht worden seien. Und in der Tat hat der Eemps" vom 18. Februar bereits das Gerücht erwähnt, daß die nächste Absicht der Deutschen gegen Verdun ginge. Der französische Generaliffimus wird also ficher um die Mitte des Monats bereits Rachrichten über deutsche Vorbereitungen gehabt haben denn er ist natürlich früher Die Steuer auf Einkommen und Vermögen sowie auf ErbDer französische Tagesbericht. unterrichtet gewesen, als die Meldung in die Redaktionsstuben durchgesidert sein tann. Azu früh ist das übrigens nicht, da die schaften ist rund auf den zwanzigfachen Betrag der im Jahr 1877/78 Paris , 2. März.( W. T. B.) Amtlicher Bericht von deutschen Vorbereitungen immerhin eine gewisse Zeit beansprucht erhobenen Summe gestiegen; die indirekten Steuern haben sich nicht Mittwoch nachmittag. In der Gegend nördlich von Verdun haben. Außerdem aber scheint man in Frankreich einmal verdoppelt. Andere Zahlen illustrieren ebenso anschaulich diese fowie im Boevre ist aus dem Verlaufe der Nacht kein wichtiges Er- geführt durch die lebhaften Angriffe on anderen Banten turmer Entwidetung der Steuern: Von 1897 bis 1915 stieg der Steuersag eignis zu melden. Die Beschießung feẞte an verschiedenen Bunften noch Zweifel gehabt zu haben. In den ersten Tagen der Schlacht auf Einkommen von 200 000 m. von 3 auf 18 Proz. und auch ganz unserer Front zeitweilig aus. Awischen Regnieville und Remenau ist augenscheinlich die Armee des Generals Humbert auf ibre große Einkommen von über zwei Millionen Mart von 8 auf bille westlich von Pont- à- Mousson beschoffen wir die zweite und eigenen Sträfte angewiesen gewesen. Noch am 23. Februar häft. 34 Proz. Die Frankfurter Zeitung , die so englandfeindlich ist auf die Verbindungsstraßen des Feindes in der Gegend von Cernay . man von französischen Massentransporten aus dem Süden und dritte Linie des Gegners. Jm Elsaß Tätigkeit unserer Batterien der Tempe den Angriff nur für einen tastenden Versuch, um die Stärke des französischen Widerstandes festzustellen. Erst dann hört wie nur irgend ein Platt, muß betvundernd sagen, daß diese Giner unserer Flieger auf einem Flugzeug mit zwei Motoren Südosten Frankreichs nach Verdun ; und erst am 26. Februar he Leistungen unter allen Umständen für eine solche Entschloffenheit brachte einen feindlichen Flieger zum Absturz, der bet 2a Baffée ginnen die wütenden Gegenangriffe frischer Verstärtungen, nach des englischen Schazkanzlers auf der einen und für eine so zähne über den deutschen Schüßengräben niederfiel. Das feindliche Flug- dem das Fort Douaumont am Tage vorher in deutsche Sände gefnirschende Steuerfreudigkeit des britischen Volkes auf der anderen zeug fing beim Aufschlagen auf die Erde Feuer. fallen war. Hiernach wird man die französische Behauptung, day Seite zeugen, daß alle Prophezeiungen, es ginge nicht mehr höher, Paris , 2. März.( W. T. B.) Amtlicher Bericht vom fie nicht überrascht seien, doch mit einigen Zweifeln aufnehmen widerlegt worden sind." Mittwoch abend. In Belgien richtete unfere Artillerie im müffen. Im einzelnen Bennzeichnen sich der deutsche Angriff und seine Die englische Stegierung ist zur Fortfezung ihrer Steuerpolitit Einvernehmen mit der engliſchen Artillerie ein wirksames Feuer auf bisherigen Erfolge als ein treffliches Buſammenarbeiten einer entfchloffen. Im ersten Kriegssteuerjahr( 1914/15) stiegen Erb- Neims mußte eine auf zwei Stompagnien geschätzte feindliche Ab- Artillerie bearbeitet die vorderste Stellung des Gegners, geririm. die feindlichen Schützengräben füdöstlich von Boefinghe. Deftlich von mächtigen Geschüßmasse mit dem Sturm der Infanterie. Die schafts-, Vermögens- und Einkommensteuer von 74,6 auf 97,8 Mill. teilung, die an unfere Linie heranzukommen versuchte, unter unferem mert die Hindernisse vor feiner Front und wirft seine Gräben durch Pfund, Zölle und innere Verbrauchsabgaben dagegen nur von 75 Feuer fliehen, wobei fie Tote auf dem Gelände zurñdließ. In der ein wohlgezieltes Feuer ein. Soweit ihre Wirkung durch die Be auf 81 Millionen Pfund. Für das Finanzjahr 1915/16 erhofft man Gegend von Verdun tam es im Laufe des Tages zu feinem obachter als genügend erkannt wird, tritt die Infanterie arm Anaber einen Ertrag von 105 Min. Pfd. indirekter und 155 Min. Pfd. Infanteriegefecht. Das Artilleriefeuer des Feindes dauert westlich der griff an, während die Geschüße ein gewaltiges Sperrfeuer hinter direkter Steuern, ohne aber auch dabei stehen bleiben zu wollen. die Stellung der Franzosen werfen, um das Angreifen von Me-Schon heißt es, daß die Einnahmen durch Steuern für das ferben zu verhindern. Die Infanterie richtet sich in der neu genächste Steuerjahr 1916/17 auf 450 Mill. Pfund oder neun wonnenen Stellung ein, ordnet sich und zieht Verstärkungen heran, die Geschüße wirken bei der Abwehr feindlicher Gegenstöße mit. Feldgeschüße werden vorgezogen, Minemverfer und Maschinen Milliarden Mart geschäßt werden müssen. gewehre in den eroberten Laufgräben aufgestellt. Dann wenden fich die Geschüße der nächsten Stellung des Gegners zu, auch fie stuvmreif zu machen. Und das Spiel wiederholt sich. Natürlich gehört zu einer derartigen Durchführung des Angriffs eine sichere und dauernde Verbindung zwischen den Führern, der Infanterie und der Artillerie. Aber auch die Flugzeuggeschwader haben diesmal wirksam in den Kampf eingegriffen, indem sie bic feindliche Aufklärung gegen unsere Geschüße hinderten und diese dadurch schützten, während sie ihrerseits jenseits der feindlichen Linien schwebten und alle Falten des Geländes einzusehen, jede Batterie des Gegners festzustellen strebten. Als vierte Waffe endsich hat die technische Infanterie, die Pioniere, in der Vorbereitung des Angriffs, im Minentampfe, in der Beseitigung der letzten Hindernisse, in der Einrichtung der erstürmten Gräben eine febr. wichtige Rolle gespielt. Auf dem steten Hand- in- hand- arbeiten dieser vier Waffen beruht die Möglichkeit eines Erfolges in den furchtbaren Kämpfen unserer Tage; es gut zu regeln, wird zu einer Aufgabe des Feldheeres und feines Generalstabs, die ausschlaggebendere Bedeutung noch hat als die Wahl des besten Angriffspunktes. Nur mit den vorzüglichen Hilfsmitteln der Nachrichtenund der Befehlsübermittlung, die unsere Industrie zur Verfügung Auch der Angriff wind zu einer stellt, ist diese Aufgabe lösbar. Sache wohlüberlegter Organisation; das schwierigste dabei ist, daß diese nicht nur für die Vorbereitung des Angriffs ihr Werk tut, fondern feine Durchführung inmitten aller Schrecken und Aufregungen des Kampfes begleitet und sichert. Mehr mie je muß die
Die englische Meldung.
Maas an in dem Gebiete zwischen Malancourt und Forges und öftlich der Maas namentlich in den Gebieten von Vaug und Damloup sowie im Woebre bei unseren Gräben von Fresnes . Unsere Artillerie war auf der ganzen Front sehr tätig. Westlich von Pont- à- Mousson zerstörten unsere Schüßengraben- Geschütze deutsche Werke im PriesterAuch in England haben die Arbeiter fein Eldorado. Die Ein- wald. Unsere schwere Artillerie beschoß feindliche Anstalten in der Commensteuer ist nicht nur erhöht, das steuerfreie Existenzminimum Gegend von Thiaucourt. Jm Elsaß feuerten unsere Batterien ist auch von 3200 auf 2600 m. erniedrigt worden. Die Schutz- ziemlich lebhaft im Fecht und im Dollertal sölner find eifriger denn je und nügen nach Kräften die Hoch- Belgischer Bericht: Auf der Front der belgischen Armee gezeiten des baßwüttgen Nationalismus, um unter der Flagge des ist nichts Besonderes zu melden. Handelsvertrages gegen die Feinde indirekte Zölle einzuschmuggeln. Aber etne doppelte Tendenz charakterisiert die englische Volkswirts London , 1. März.( W. Z. B.) Englischer Bericht. Gestern schaft: die englischen Arbeiter erhalten sich die Möglichkeiten zum tam es an unferer Front zu 20 Gefechten in der Luft. Es wird beKampfe um Aufrechterhaltung und Steigerung des Lohnes und richtet, daß der Feind Verluste erlitt. Eines unserer Flugzeuge ist haben bis jetzt das Schwergewicht der steuerlichen Kriegslaft auf das von einer Erfundung nicht zurückgekehrt. Gestern nacht zerstreute Bürgertum abgewälgi. unfer Infanterie und Maschinengewehrfeuer nördlich der Somme In Breußen beträgt die Einkommen- und Vermögenssteuer auf vorzurüden versuchten. 40 Feinde, die unter dem Schuß von Artilleriefeuer aus den Gräben ben Kopf der Bevölkerung mur 11 M. Jeber Engländer zahlt 64 M. dirette Steuern. Der Wehrbeitrag als einmalige Abgabe fann nicht Der russische Heeresbericht. berücksichtigt werden. Berücksichtigt man auch die gemeindlichen und Petersburg , 2. März.( W. T. B.) Amtlicher Bericht vom firchlichen Zuschläge zu den Staatssteuern und die Verschiedenheit 1. März. Westfront: Nordwestlich Friedrichstadt und auf Dünas der deutschen und englischen Steuerverteilung an die öffentlichen burg warfen deutsche Flugzeuge Bomben ab und schoffen mit MaschinenGewalten, so bleibt doch offenbar, daß in England mehr als in gewehren. In der Gegend des Swentensees vernichteten wir einen Teil der Deutschen , die unter unferem Artilleriefeuer aus den Gräben flohen. Deutschland die steuerliche Kriegslaft auf den Leistungsfähigen ruht. Rautasus: Die Verfolgung der Türken dauert an. Bersien: In der Gegend von Kermanichab verfolgen wir den Feind weiter und erbeuteten noch zwei Geschüße.