?rupps fest ia Hmib ieä Führers bleiben, bis der letzte Sieges- ichlag geschehen inrd die Verfolgung eingeleitet ist. Trotz alledem ■'er bleibt der Angriff eine furchtbar schwere und blutige Sache, e nur von einer Infanterie ersten Ranges durchgeführt werden :ann. In dieser Weise geschah der Angriff auf Verdun ; im Laufe des l und üb. Februar drangen wir in die erste Linie südlich Eon- '. nvoye und Äzamies ein und eroberten mit dem rechten Flügel die i örfer Brabant, Haumont, Samogneux an der Maas . Am folgen- rrn Tage gliederten sich die Erfolge der Mitte und des linken rltigels durch die Eroberung der Gehöfte CotslettS, Marmont, >l hambrette, des audgodehnten Waldes von Caures, der Dörfer becmmont uns L rnes an, letzteres schon am östlichen Fuß der Maas - 'dhcn gelegen. Schon dieser Tag steigerte die Zahl unserer Ge- ■ ngenen auf fast 10 000, während der Bericht des Hauptquartiers aber unsere eigenen Verluste die Wendung gebraucht: sie„blieben rträglich". Auch mn-?>. sehen wir Mitte und linken Flügel� in stegreichem Vorgehen nach Süden; letzterer erstürmte die Panzer- feste Touauinont u-.id die zu beiden Seiten liegenden Anschluß- verke. Die Mille aber nahm das hochgelegene Dorf Louvemont :nd die Höhen südwestlich davon. Gleichzeitig geriet, von Norden w bedroht, die gegen Osten gerichtete französische Front in der ibeirc, nicht weit vom Ocnain-Fluß(Etain) ins Wanken uud de- mnn gegen die DlaaShöhen und die ständigen Werke der Festung Dn abzubauen. Unsere Truppen folgten dicht auf. Mit der Fort- -ahme des hoch und beherrschend gelegenen Forts Douaumont war >:c äußerste, ireit vorgeschobene Novdoftecke des Fortgürtels in unsere Hand gefallen. Am 20. mch 27. Februar erschöpften sich die Franzose» in Gegenangriffen gegen diesen wichtigen Punkt, sie schätzten also seinen Verlust offenbar sehr hoch ein. Während dieser Kämpfe orang aber nun unser rechter(westlicher) Flügel, der etivas zurück- geblieben war, seinerseits vor und säuberte an diesem Tage und un 27. Februar die große Schleife der Maas , 8 Kilometer nord- restlich der Stadt Verdun , mit den Dörfern Champnouville und d!mp vom Gegner. Die Zahl der Gefangenen stieg auf 15 000 Mann. Am Abend des 27. Februar hatten die Deutschen den Höhenzug nördlich des Dorfes Bras , das Gehölz nordöstlich des Dorfes, den Wald Hardaumont, östlich des Fort Douaumont , in ihren Besitz ge- ommeu und also einen Ttefenraum von 10 Kilometer kämpfend in ihre Gewalt gebracht. Von Osten waren sie hart an den Fuß der Maashöhen vorgerückt und hatten an einzelnen Punkten den Kampf um sie begonnen. Die Franzosen waren auf eine starke Höhen- itellung zurückgewichen und hatten nunmehr den geschlossenen Ring der ständigen Werte um Verdun mehr oder weniger dicht hinter -ich. Ter Kampf ist noch im Gange. Die Franzofen trösten sich damit, daß selbst eine Forwcchme der Festung Verdun noch nicht einen endgültigen Durchbruch ihrer Schlachtlinie bedeutet, die sich zwischen Maas und Argonnen von neuem in einer verkürzten Front zusammenschließen werde. Inwieweit sich eine solche Hoffnung— den Fall von Vevdun vorausgesetzt— verwirklichen kann, wird natürlich von dem Zustand abhängen, in dem sich das französische Heer ani Ende der Kämpfe befinden wird. Inzwischen dürfen wir nicht daran vorübergehen, daß sich die deutschen Truppen am 27. Februar auch in der Champagne beider- ieitS der Straße Souain-Somme-Py zu einem größeren siegreichen .schlag in Bewegung gesetzt haben, und daß die Artilleriekämpfe an vielen Stellen der Westfront eine große Heftigkeit erreicht haben. Man wird doch wohl den nächsten Tagen mit einiger Spannung entgegensehen dürfen._(z) Me!öung öe? italienischen Heeresleitung. Rom , 1. März.(W. T. B.) Amtlicher Bericht vom Mittwoch. Unsere Abteilungen überwanden große Gelände- 'chwicrigkeiten und ungünstige Witterungsverhältnisse, dehnten ihre Stellungen wesitich vom Massiv der Mannolata aus und befestigten sie. In der Gegend deS Monte Nero warfen kühne Patrouillen, die mr Erkundung gegen die feindlichen Linien am Mrzli Vrh vor- geschickt worden waren, Handbomben in diese und beunruhigten sie. Die Ariillerietätigkeit war besonders heftig in der Gegend von Görz. Der Feind beschoß mehrere bewohnte Häuser, richtete jedoch nur Wenig Schaden an und tötete niemand. Unsere Artillerie beschoß 'eindliche UnterkunftSräume, Truppen, die sich auf dem Marsche befanden, Beobachtungsposten usw. mit offenbar gutem Erfolg. Cadorna.
Melöuug öes türkijchen Hauptquartiers. Koustantiuopel, 2. März.(ÜB. T. B.) Das Haupt- quartier teilt mit: Von den verschiedenen Fronten sind keine wichtigen Veränderungen zu melden.
deutsches Marineflugzeug über öer eng- tischen Küfle. London , 1. März. Amtlich.(23. T. B.) Ein deutsches Marine- itugzeug überflog heute abend einen Teil der Südostküste und warf mehrere Bomben ab. Militärischer Schaden wurde nicht angerichtet. Ein Kind im Alter von 9 Monaten soll getötet worden sein. vom v-Lootkrieg. London , 2. März.(W.T.B.) Lloyds meldet: Der Minen- s u ch e r»Au R ev vir" wurde von einem deutschen Unterseeboot torpediert. Die Besatzung wurde gerettet. Der russische Dampfer.Alexander Wentzel" wurde versenkt. 18 Mann find ertrunken, 11 wurden gerettet. London , 2. März.(W. T. B.).Lloyds� meldet aus Lowestost: Die Besatzungen der Fischersahrzeuge.Travose',.llryon', „Relianee* und.Harold* wurden gelandet. Die Schiffe wurden in der Nordsee versenkt. Das italienische Segelschiff .Elisa" wurde versenkt. Vis beschlagnahmten deutschen Schiffe in Italien . Bern , 2. März.(W. T. B.) Dem. T e m p S* zufolge find von 37 deutschen Dampfern, die in italienischen Häfen interniert waren, drei unbrauchbar, die anderen werden von Italien verwendet. Neun versehen die Schiffahrt zwischen Italien und England, achtzehn mit den Vereinigten Staaten . Englische Erklärung über die Sewaffnung öer tzanöelsjchiffe. London , 2. März.(W. T. B.) � Das Reuterscho Bureau ist zu der Erklärung ermächtigt, daß die englische Ansicht be- treffeud Handelsschiffe und Unterseeboots immer die folgende gewesen sei: Zu Verteidigungszwecken bewaffnete Handels- schiffe dürfen auf Unterseeboote oder irgendwelche andere Kriegsschiffe nicht feuern, außer zur Selbstverteidigung. � Die Deutschen haben die Bedeutung einer Stelle in einem Schrift- stück, das sie an Bord eines von ihnen versenkten Transport- Schiffes genommen haben, dahin verdreht, daß Handelsschiffe Wetzungen hätten, die Offensive zu ergreisen. Dem ist nicht
so, die betreffende Stelle, welche das Maximum der Eni- fernung, jenseits welcher den Handelsschiffen geraten wird, nicht zu feuern, muß im Zusammenhang mit einer anderen Stelle gelesen werden, die es vollkommen klar macht, daß Handelsschiffe nicht angreifen dürfen, wenn das Unterseeboot nicht unmittelbar feindselige Absichten an den Tag legt. Wilsons Politik unö öer Kongreß. Washington , 2. März.(W. T. B.) Präsident Wilson hatte eine lange Unterredung mit den Führern der demokratischen Partei in beiden Häusern des Kongresses. Es wurde keine amtliche Mitteilung darüber ge- macht, aber aus guter Quelle wird gemeldet, daß der Präsi- dent darauf bestand, daß der Kongreß über den ein- gebrachten Antrag, die Amerikaner vor Reisen auf bewaffneten feindlichenHandels- schiffen zu w a r n e u. abstimme. Man glaubt, daß Wilson die Zusicherung hat, daß die republikanische Minderheit im Repräsentantenhause helfen wird, diesen Antrag zu Fall zu bringen. Es scheint, daß die Demokraten eine solche Ab- stimmung dadurch verhindern wollen, daß sie eine Abstimmung über eine Art Vertrauensvotum für Wilsons Polilit gegenüber Deutschland heraufbeschwören. Aber die Republi- kaner würden dafür schwer zu haben sein, und man glaubt, daß Wilson selbst darauf bestehen wird, daß über den u r- sprünglichen Antrag abgestimmt wird. Washington , 2. März.(W. T. B.) Staatssekretär L a» s i n g hat an den Botschafter Gerard in Berlin ein Kabeltelegramm ge- richtet, in dem er am Mitteilung ersucht, mit welchem Schiff der Anhang zur dentschen Denkschrift über den Unter- seebootkrieg abgesandt worden sei»ad wann ihr Eintreffen m Amerika erwartet werben könne. Amsterdam , 2. März.(W. T. B.) Einem hiesigen Blatte zufolge erfährt die.Times" aus Washington : Wilsons plötzlich« For- derung, daß der Kongreß über die auswärtige Politik beraten und der Regierung in der Frage des Reifens von Amerikanern auf bewaffneten Handelsschiffen sein Vertrauen aus- sprechen solle, habe im Kongreß Aufsehen erregt. Viele Kongreß- Mitglieder fänden das Auftreten des Präsidenten klug und energisch. Die Presse und die Republikaner unterstützten den Präsidenten, und die Demokraten würden ihn auch nicht im Stich lassen können, ohne in die Karle» der deutschen Botschaft zu spielen. Man glaubt, daß die Stellung Wilsons stärker geworben sei.
IrieöensreKen im Unterhaus. In der englischen Press« finden wir nun ausführlichere Be- richte über die llnterhausdedatte vom 23. Februar. Zur Ver- Handlung stand die zweite Lesung der Vorlage über die konsolidierte Schuld. Der erste Redner war Genosse Philipp S n o w d e n. Ein baldiger Friede notwendig. Der Redner begann nnt der Erklärung, daß er und seine Ge- sinnungsfreunde sich die Frage stellten, ob die verlangten unge- Heuren Kriegsausgaben nicht vermieden und andere Mittel für einen baldigen, befriedigenden und ehrenhaften Frieden gefunden werden könnten: Das Volk dieses Landes hat den Krieg niemals gewünscht und, abgesehen von de» wilden törichten Eisenfressern oder ein paar unwissenden und selbstsüchtigen Jndi- viduen, wünscht dieses Land kein anderes Ende des Krieges als eines, das getanes Unrecht gut macht und, soweit die? möglich, Bürgschaften gegen seine Wiederholung gibt. Der einzige Unter- schied zwischen jenen, die für einen Vorschlag auf Eröffnung von Friedensverhandlungen eintreten und jenen, die dagegen find, be- steht darin, daß, während beide Teile ehrlich eine schleunige und erfolgreiche Beendigung des Krieges ersehnen, die Fürsprecher un- mittelbarer Verhandlungen glauben, daß jetzt ein« größer« Mög- lichkeit ihres Gelingens vorhanden ist, als wenn der Krieg in der Hoffnung fortgesetzt wird, daß der schließliche Sieg uns instand setzen würde, dem Besiegten die Bedingungen zu diktieren.— Snowden ist vollkommen überzeugt, daß ein b e f r i e- digendev Frieden jetzt geschlossen werden kann und daß die Sch wierigkeiten, die Bedingungen eine? ge- rechten Abkommens wachsen, je länger der Krieg dauert. Er will, daß keine Möglichkeit außer acht gelassen werde, zwecklose Menschenopfer zu vermeiden. DerBlick auf die Tatsachen. Wer könnte heute mit Bestimmtheit behaupten, daß eine der streitenden Armeen emen entscheidenden Sieg erfechten müsse? Die Tatsache, daß nach 18 Kriegsmonaten die militärische Lage für die Alliierten so ungünstig ist, beweist nicht, daß ein ent- scheidender Sieg unmöglich ist, aber in einer Frage wie dieser, wo Millionen Menschenleben auf dem Spiel stehen und da? Schicksal Europas entschieden werden soll, ist eS ein Verbrechen, den Selbst- betrug zu begünstigen. Kein Mensch mit einem intelligenten und leidenschaftlichen Urteil wird einen vernünftigen Grund für die Hoffnung eines niederschmetternden Sieges nennen können. Seit 15 Monaten stehen die zwei großen Armeen einander in einer tat- sächlich gleichbleibenden, unannehmbaren Position gegenüber. Hätten wir eine überwältigend« Ueberlegenheit an Menschen und Munition, wäre es möglich, über den toten Punkt hinwegzukommen, aber nur mit einer furchtbaren Aufopferung von Menschenleben. Wenn die Regierung und die Nation nach einem weiteren Jahr, nach einer weiteren Million von Verlusten und weiteren zwei- tausend Millionen der Nationalschuld den toten Punkt noch immer nicht überwunden sehen wird, wird sie immer noch dabei bleiben, den unbequemen Tatsachen nicht ins Auge zu sehen uud es abzu- lehnen, andere Mittel zur Beendigung des Krieges unter Friedens- bedingungen, die Daner versprechen, zu suchen? Nun spricht man jetzt mehr von der wirtschaftlichen S r s ch ö p f u n g der Zentralmächte. Aber bis die Zeit kommt, wo der Feind infolge der wirtschaftlichen Erschöpfung zusammenbrechen wird, wird jeder andere Kämpfende tatsächlich in derselben Lage sein. Unsere Verbündeten werden heute nur durch finan- zielle und materielle Hilfe, die wir ibnen leisten können, im Feld gehalten.(Hört I hört!) Ein Erschöpsungskrieg wäre so lang und kostspielig, daß er alle kriegführenden Nationen finanziell und kom- merziell zugrunde gerichtet zurücklassen würde. Das wäre die schlimmste Form eines unentschiedenen Frie- d e n s, da dauernder Haß, Vergeltungsdurst und Entschlossenheit, die Militärpartei in der deutschen Nation wieder einzusetzen, die Folge wäre. Aber wenn auch die Alliierten über Deutschland mili- tärisch oder durch ökonomische Erschöpfung siegten, was würde ihnen das helfen, die Ziele, für di« sie in den Krieg gezogen sind, zu verwirklichen? Würde die Niederwerfung Deutschlands die guten Beziehungen zwischen den verschiedenen Ländern Europas herstellen, die notwendig sind, wenn ein ähnlicher Krieg verhütet werden soll? Die unbarmherzige Niederwerfung Deutschlands wäre die allerschlimmst« Vorbe- reitung für einen gerechte» und diruernde»
Frieden. Reden, wie die neuliche von Lord Roseber h, tvori» es hieß, daß der Krieg bis zum vollständigen Ruin Deutschlands (Zustimmung!) fortgesetzt werden müsse ober die von Herrn R u n c i m a n, worin er sagte, daß wir nach dem Krieg zusehen müßten, daß Teuffchlaud sein Haupt nicht wieder erhebe(erneute Zustimmung), tragen mehr als irgend etwas anderes zur Vor- längerung des Krieges bei und kosten unserem Lande tausende Menschenleben und Millionen an Geld. Die Lehren des Krieg?. Die Lehre des Kriegs wird sein, daß der Militarismus diskreditiert wird. Ein unentschiedenes Ende in dem Sinn, daß all« kriegführenden Mächte die Nichtigkeit der militärischen Gewalt merken, wäre die sicherste Bürgschaft gegen eine Wieder- holung. Solange die Nationen diese Lehre nicht begriffen haben, sehe ich keine Hoffnung auf den europäischen Frieden. Die Sozialdemokratie als Friedensmacht. Vierzig Jahre lang hat die deutsche Sozialdemo- k r a t i e gegen den Militarismus gekämpft, und die sicherste Grundlage des künstigen Friedens liegt in der Mitwirkung der großen deutschen Demokratie.— Snowden verliest eine Reibe von Ausführungen aus Artikeln aus der deutschen Parteipresse, um den wachsenden Wunsch nach Friedensunterhandlungen zu zeigen. Ter Friedenswunsch ist aber nicht auf die Sozialdemokratie allein beschränkt, er ist im Volk allgemein verbreitet. Dieser Wunsch ist durch kein Gefühl der Niederlage befördert. Er ist der Tatsache zu danken, daß die Unverwundbarksit Deutschlands gegen Angriffe von außen durch die Erfahrung des Kriegs bewiesen ist. Es liegen so genügende Gründe vor. um zu glauben, daß der Augenblick da ist, die Hand auszustrecken und zu verhandeln. Eine solche Tat würde von den schwergeprüften Völkern der verbündeten Länder willkommen geheißen werden und die deutsche Sozialdemokratie in ihren Bemühungen zugunsten eines ehrenhaften und befriedigenden Friedens ermutigen. Snowden erklärte zum Schluß, daß ihm die Thronrede und die Antwort, die ihm Asquith im Dezember gegeben habe, daß die ver- bündeten Regierungen jeden ernsten FriedenSborschlag, der von Neutralen oder von den Feinden komme, in Erwägung ziehen würde, Hoffnung gebe. Der Ministerpräsident möge nun den weiteren Schritt tun, seiner Sprache größere Bestimmtheit zu geben: Keine Nation ist in einer so starken Stellung wie wir, um den ersten Schritt zu tum Und wenn sie den Schritt tut, wird sie ihre Größe zeigem Sie hat darum«in Recht, von der Regierung genauere Erklärungen über ihre Friedensbedinguugen zu fordern D i e Rede Tuevelhans. Der folgende Redner, der Radikale Trevelyan, sprach gleich- falls sehr entschiedem Ja, die«Times* erklären, seine Rede sei «viel weniger politisch gewesen als di« Snowdens, da sie eine perverse zärtliche Empfänglichkeit für deutsche Empfindungen ge- zeigt habe. Auch Trevelyan forderte, daß die Regierung den ersten Schritt tue. Di« Friedensfrage könne diskutiert lverden, ohne Furcht für die Einigkeit der Nation. Der britische Ministerpräsident wi« der deutsche Reichskanzler hätten ihre Bereitschaft zu Verhandlungen erklärt, aber keiner wolle den ersten Schritt tun, aus Furcht, schwach zu erscheinen. Aber es wäre weit eher eine Bekundung des Selbstvertrauens, zu Deutschland zu sagen:«Die? sind unsere Friedensbedingungen. Wenn ihr sie zurückweist, werden wir den Krieg in der Gewißheit unserer Unbesiegbarkeit fortsetzem* Trevelyan protestierte gegen den Brief MaftermanS, einer an der Verantwortlich. keit der Regierung teilhabenden Persönlichkeit, an den «Daily Chronicle*, wo von der Zuweisung des linken Rhein - users an Frankreich die Rede war. Wie stimme das zur Erklärung Eourchills, daß«S nach dem Krieg«kein neues Elsaß-Lothringen * geben solle? Solche Artikel müssen in Deutschland die unglückselig- sten Mißverständnisse über die Absichten der verbündeten Regie- rungen hervorrufen. Wir stimmen alle überein, daß Deutschland Frieden nur«rlangen kann, wenn«S auf seine Eroberungs- und Angriffspolitik verzichtet, aber ebensowenig haben wir Aussicht auf Frieden, solange Deutschland überzeugt ist, daß wir eine Politik der Eroberung und de? Angriffs betr«idem— Nach dem Frieden ivird der Militarismus überall harte Zeiten habem Deutschland kann jetzt weiter kämpfen, wenn es sich um seine nationale Existenz handelt, aber wenn der Frieden kommt. wird keine Nation imstande sein, Rüstungen aus •einem Bankerott aufzubauen. Nach Asquith , der den beiden Friedensrednern erwiderte, kam noch ein Friedensfreund zum Wort, der Radikals Ponfonby. der ebenfalls den Gedanken einer Eroberungspolitik auf das schärfste zurückwies: Die Fürsprecher der Zerstücke. lung Deutschlands wirken tatsächlich fiir die Verlängerung deS Krieges. Die Politik des aggressiven Militarismus heißt Annexion, und wenn wir diese zu Fall bringen, so auch jene. Aber glauben Sie nicht, daß«in Land den militärischen Geist in einem anderen ausrotten kann. Wenn der Krieg weiterdauert, sind drei Möglick- leiten vorhanden: Entweder wird unsere Position weniger stark. oder sie bleibt di- gleiche, oder si« wird besser. Im letzten Fall könnten wir unS dazu verleiten lassen, über die Grenzen der Ge. rechtigkeit hinauszugehen, und ein gedemütigtes Deutschland wäre einig im Entschluß zur Vergeltung. Es herrscht ein viel stärkerer Wunsch nach Frieden, als viele Leute denken, und wenn die Regierung darauf besteht, den Krieg fort. zusetzen, wird sie den Grund zu einem heftigen und unzügelbarcn Konflikt legen— aber nicht zu einem Konflikt zwischen verschiede- nen Nationen, sondern zwischen dem Volk in den Nationen und seinen Herrschern. In der Diskussion sprachen noch zwei AvSeiterparieilcr: Walsk, der erklärte, daß die Friedensreden ihm keine Hoffnung gegeben hätten. Die verlesenen Reichstagsceden gäben� nur die Meinung eines Fünftels der organisatorischen» deutschen Sozialisien wieder(?), und vielleicht seien die Reden in der Uebersetzung noch entstellt wiedergegeben. Wer auch im anderen Fall hätten die Reden keinen praktischen Wert, solange Deutschland als Nation über den anderen stehen wolle. Solange Deutschland nicht sein moralisches Unrecht eingestehe, dürfe von Frieden keine Sprach- fein. Der jetzige Krieg sei die edelste Handlung, der eine Nation fähig sei. Nur ein Paar bedeutungslose Jndwiduen. die nicht zählten, seien anderer Meinung...- S tan ton, der Nachfolger Keir Hardies im Wahlkreis Mer- thyde-Tydril, hielt es gar für nötig,-im Namen der Arbeiter- klaffe" gegen die friedcnSsreundlichen Reden zu protestieren— od«: wenigstens im Namen von— ausgerechnet— 93 Proz. der Llroeiter- schaft. Es sei zu arg. daß eS Leuten erlaubt fei, solche Acuße- rungen in diesem HauS zu tun! Das Geblökedieserfeisten Lämmer hätte ihm weh« getan. Sie seien Freunde jedes and«- ren Landes, nur nicht d«S eigenen. Man müßte diesen Leuten Mundschlösser oder Maulkörbe anlegen dürfen. Sie brüteten Hoch- verrat! Und für diese Gemeinheiten gegen einige der besten Männer des Parlaments bekam der saubere.Arbeitervertreter" Beifall!(r).