mH größter veschltimkgung BetotrH werden, und auch sonst die Durch- führung der neuen Bestimmungen zu überwachen, insbesondere dafür zu sorgen, daß Bedarfs» und Ueberschutzbezirke mit größter Gewissenbaftigkeit die Beschaffung und Versorgung nach den Bor- schriften der neuen Verordnungen durchführen. Während in den Be- darfsgebieten der Handel bei der Verteilung der Borräte als Lagerhalter oder als Kommissionär beschäftigt werden kann, muff in den Ueber schuff bezirken der Absatz über die Grenze des Kom- munalverbandes hinaus behördlich geregelt und insoweir die freie Betätigung des Handels ausgeschaltet werden. Die Re- gelung durch die Kommunalverbände ist im Einvernehmen mit den neu errichteten Provinzialkartoffel stellen lAusfübrungs- onweisung vom 10. Februar) nach Weisung der Oberpräsidenten.vor- zunehmen, um Unstimmigkeiten und Stockungen in der Kartoffel- Lieferung nach Möglichkeit zu vermeiden.... Die neuen Provinzialkartoffel st eilen werden ihre Arbeit nicht erst am 16. März, sondern schon jetzt aufnehmen. Die Provinzialstellen werden die Erledigungen der Lieferungen in den einzelnen Kommunalverbänden zu bewirken, im Bedarfsfalle die Lieserungen auf andere, weniger überlastete Kreise zu verteilen haben, kurz, das Ankaufs- und Lieferungsgeschäft bis zur letzten Station organisieren. Die Provinzialkartoffelstelle befriedigt die Bedarfsverbände innerhalb einer Provinz selbstverständlich aus den Ueberschutzkreisen dieser Provinz; erst wo das nicht möglich ist. überweist die Reichskartoffelstelle den angemeldeten Fehlbedarf der Provinzialkartoffelstelle einer Ueberschutz Provinz. Vom 16. März ab wird die Versorgung sich etwa wie folgt abspielen: Die Reichskartoffelstelle wird auf Grund der bis zum 10. März eingehenden Bedarfsanmeldungen einen Verteilung s- Plan aufftellen. der den angemeldeten Fehlbedarf auf die Ueber- schutzprovinzen umlegt. Den Ueberschutzprovinzen wird bis zum 16. März von der Reichskartoffelstelle eine Ausstellung übersandt, aus der ersichtlich ist. wieviel der einzelne Kommunal- verband an Kartoffeln zu liefern hat. Auch hier werden die Bedarfsanmeldungen zunächst aus Ueberschußverbänden derselben Provinz gedeckt. Die Bedarfsverbände er- ballen von der Reichskartoffelstelle Nachricht, von welcher Provinzial- kartoffelstelle ihr Fehlbedarf gedeckt werden wird. Die Ueberschutz- verbände werden von der Provinzialkartoffelstelle benachrichtigt, welche Mengen und an welche Bedarfsverbände sie zu liefern haben. Die Provinzialkartoffelftellen überwachen im einzelnen die Ausführung der Auflage; die GeichäftSabwickelung voll- zieht sich im übrigen direkt zwischen Ueberschutzverband und Fehlbedarfsverband in der Weise, dasz der Ueberschutzverband durch den von ihm herangezogenen Handel und nur durch diesen(unter Ausschaltung aller fremden Händler), für den Ankauf sorgt, während der Bedarfsverband lediglich die angekauften Mengen ab- nimmt. Selbständig seinen Fehlbedarf durch An- kauf zu decken, ist der Bedarfsverband nicht be- fu gl. Um keine Stockungen in der Zuweisung von Speisekartoffeln für die nächste Zeit eintreten zu lassen, stellen die Provinzialkartoffel- stellen schon jetzt in den Ueberschutzkreisen Kartoffelmengen sicher, über die die Reichskartoffelstelle bei gemeldetem Notfall sofort verfügen kann. Die hier mitgeteilten, von den Behörden aufgestellten Grundsätze beziehen sich lediglich auf den Ankauf von Speisekartoffeln. Zum Ankauf von Fabrikkarloffeln über die gesetzlichen Höchstpreise hinaus sind die.Teka' bezw. die ihr angeschlossenen Trocknereien und Stärkefabriken sowie der Verband deutscher Pretzhefciabrikanten besonders ermächligt worden. Die Bedarfsdeckung erfolgt durch frei- händigen Ankauf, jedoch nur im Einvernehmen mit den zuständigen Landräten. Die Heeres- und Marineverwaltung endlich wird auf Grund der von dem ReichSlanzler erteilten Ermächtigung bis zum 16. März Kartoffeln freihändig ein- kaufen, ebenfalls unter Bermittelung der Landräte; a b 16. März geschieht die Bedarfsdeckung für Heeres- und Marinezwecke eben- falls durch die Reichskartoffelstelle auf dem Wege der Umlegung. Für Saatkaroffeln gilt die BundeSratSverordnung vom 6. Januar, wodurch die Höchstpreise für Saatkartoffeln auf- gehoben worden sind. Bei den schlechten Erfahrungen, die im vergangenen Jahre mit den Ausnahmebestimmungen für Saat- kartoffeln gemacht sind— die HöchstpreiSbestimmungen wurden da- durch vielfach umgangen— sind in dieser Verordnung scharfe Kon- trollbestimmungen vorgesehen. Die Landräte haben sich bezüglich des Einkaufes und Handels von Saatkartoffeln in ihren Kreisen eine scharfe Kontrolle zu sichern, und mit aller Schärfe da einzugreifen, wo der Handel mit Saatkartoffeln etwa zum Zwecke der Umgehung der HöchstpreiSbestimmungen für Speiselartoffeln benutzt werden sollte. »•
Die neue Kartoffelverordnung. Auf Grund der ZZ 1, 2 10 der Bekanntmachung über die Re- gelung der Kartoffelpreise vom 28. Oktober 1916(Reichs-Gefetzbl. S. 711) wird folgendes bestimmt: I. Vom 16. März 1910 ab beträgt der Höchstpreis für Kartoffeln beim Verkauf durch den Karwffeterzeuger im Großhandel für die Tonne: Mark in den preußischen Provinzen Ostpreußen , West- Preußen , Posen, Schlesien , Pommern , Branden- b u r g, im Stadtkreis B e r l i n, in den Großherzog- tümern Mecklenburg- Schwerin , Mecklenburg- Strelitz 90(66)' in der preußischen Provinz Sachsen , im Kreise Herr- schaft Schmalkalden , im Königreich Sachsen, im Groß- Herzogtum Sachsen ohne die Enklave Osthenn a. Rhön , im Kreise Blankenburg , im Amte Calvörde , in den Herzogtümern Sachsen-Meiningen , Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg und Gotha ohne die Enklave Amt Königsberg i. Pr., Anhalt , in den Fürstentümeri» Schwarzburg-Sondershausen , Schwarzburg-Rudolstadt , Reutz ä. L.. Reuß j. L............92(67); in den preußischen Provinzen Schleswig-Holstein » Hannover , Westfalen ohne den Regierungsbezirk Arns- berg und den Kreis Recklinghausen , im Kreise Graf- schaft Schäumburg, im Großherzogtum Oldenburg ohne das Fürstentum Birkenfeld, im Herzogtum Braun- schweig ohne den Kreis Blankenburg und das Amt Talvörde. in den Fürstentümern Waldeck , Schaum- burg-Livpe, Lippe, Lübeck . Bremen und Hamburg .. 94 89); in den übrigen Teilen des Deutschen Reiches.. 96(61). II. Beginnend mit dem 16. April 1916 erhöhen sich am 16. jeden Monats, letztmalig am 16. Juni, die Preise für die Tonne um 6 M. III. Bei der Festsetzung der Kleinhandelshöch st preise werden die Gemeinden keiner Beschränkung unterivorfen. Die aus § 4 der BekcHinimachung über die Regelung der Kartoffelpreife vom 28. Oktober 1915(Retchs-Gefetzbl. S. 711) sich ergebende Verpflich- tung der Gemeinden zur Festsetzung vou Höchstpreisen bleibt uu- berührt. IV. Die in Abschnitt I festgesetzten Höchstpreis« gelten nicht für Frühkartoffeln au» der Ernte 1916. Der Preis für den Doppelzentner inländischer Frühkartoffeln darf beim Berkauf durch den Erzeuger 20 M. nicht übersteigen. Als Frühkartoffeln
•) Wir haben die im Oktober 1916 festgesetzten Preise in Klammern neben die jetzigen Höchstpreise gestellt. Red. d.„Vorwärts",
gelten Kartoffeln, die bor dem 16. August 1916 geliefert werden. Die Gemeinden find zur Festsetzung von Kleinhandelshöchstpreiseii für Frühkartoffeln(§ 4 der Bekanntmachung über die Regelung frer Kartoffelpreise vom 28. Oktober 1915— Reichs-Gesetzbl. S. 711—) berechtigt, aber nicht verpflichtet. V. Die Bekanntmachung über die Festsetzung der Höchstpreise für Kartoffeln und die Preisstellung für den Weiterverkauf vom 28. Oktober 1916(RcichZ-Gefetzbl. S. 709) tritt mit dem Ablauf de» 14. März 1916 außer Kraft. VI. Tiefe Bestimmung tritt mit dem 16. März 1916 in Kraft. Amtlich. Berlin , 2. März.(W. T. B.) In Ergänzung in bisherigen scharfen Bestimmungen gegen Kartoffel- e r z e u g e r,.die es auf die Enteignung ankommen lassen, hat der Bundesrat beschlossen, daß bei der Enteignung von Kartoffeln der nach den bestehenden Gesetzcsvorschriften festzusetzende Uebernahmepreis um 30 Mark für die Tonne zu kürzen sei.
/tos Groß-öerlin. Unsere Schlächterfrau. Alle klagen, vor allem aber die Schlächterfraucn. Alle haben es unerträglich ichMer. Keine verdient. Jede setzt zu und— existiert doch. Leicht wird es die eine und die andere nicht haben, aber der Schlächterfrau au der nächsten Ecke geht es gewiß nicht gut. Der Annen. Die stöhnt und klöhnt und räsoniert für drei. Zu Anfang des Krieges, als sie noch nicht Grund genug hatte, über schlechten Geschäftsgang und schlechten Verdienst zu klagen, diskutierte sie mit jedem, der in den Laden kam, über die Kriegsereignisse. Sie schwang das Hackebeil und Reden, daß es seine Art hatte. Oh, das war amüsant. Ich erschien, um sie reden zu hören, öfter mal in ihrem Laden und kaufte Fleisch oder Wurst. Die Lebensmittel wurden knapper, stiegen immer mehr im Preise, und im Volke und in der Presse wollten die Klagen über Preistreibereien gar nicht mehr verstummen. Unserer lieben Schlächterfrau laareu nun die Operationen zu Wasser und zu Land zu Wurst geworden. Man murrte und schimpfte über die hohen Fleischpreise. Man tadelte die Schlächter. Tadelte sie immer wieder, die Bedauernswerten. Unsere Schläch- terfrau interessierte sich nur noch für das„dämliche Gerede und Geschreibsle" über die Teuerung und die Maßnahmen, die allenthalben wider diese getroffen wurden. Sie ärgerte sich — ohne jedoch an Unrfang und Gewicht abzunehmen— die Schwindsucht über die Angriffe gegen die Ehre des Schlächterstandes. Sie begann der Kundschaft ihre Meinung zu sagen, und sagt sie ihr inuner noch. Di« Fleischpreise steigen unausgesetzt, und sie zeigt der Kundschaft obendrein, daß sie nicht auf den Mund gefallen ist. Gestern war ich wieder einmal in ihrem Laden und hörte, wie sie den „Weibern Bcscheed stoßt". Breit stand sie da, wie'n Mann, und schraubte immer wieder au den engen Manschetten ihrer Bluse.„Rur Schtoeinefleeesch möchten sie alle koofcn," sagte sie.„Tel gloobe ich. Und was det annere Fleesch is, det schmeckt keen nicht mehr. Heut früh ham sie mer bald den Laden gestürmt. Reene varrückt is det Weisvolk jetzt. Eene paar Pfund städtisches Schweinefleisch Hab' ich gehabt. Jeprügelt haben sie sich bald drum. Eene Olle wollte mehr als ecn halbes Pfund haben,'nen Schutzmann wollte sie holen. Na holen Sie doch een. Hab' ich gesagt..Immer holen sie een. Der kann mir ooch nicht, wenn ich nicht will. Ten Buckel können sie langrutschen. Alle. Ueberhaupt ham Sie gar tcene Ahnung nicht, was wir bei det städtische Schweine- fleisch drusfzahlcn. Det glooben Sie nicht. Bares Jetd setzen wir bei zu. Ich kann es Ihnen vorrechnen. Haarkleen. Jawoll. Ich verkoofe es bloß, damit die Kundschaft den juten Willen sieht. Und was in die ollen Zeitungen steht von Preistreibereien, det ist allen» Mumpitz. Überhaupt was der„Vorwärts" ist, der weeß schon gar nicht, wie und wo es lang geht. Wenn mir die Stänkerei zu ville wird, mach' ich den Laden zu. Jawoll. det mach' ich. Zu der- dienen ist ja doch nischt mehr. Aber lassen Sie man den Krieg noch een Jahr lang gehn. Betteln wird denn die Kundschaft um een Stücke Fleesch ." Und sie krönte die furcht- bare Prophezeiung mit eineni satanischen Grinsen ihres breiten, gar nicht schönen Mundes. Es kochte in mir. Aber ich beherrschte mich. Den Appetit auf ihre Ware freilich hatte ich verloren. Ich ging hinaus und werde den Laden nicht mehr betreten.
Tie Stadt Berlin als Arbeitgeber. In der gegenwärtig«, teuren Zeit sind naturgemäß die Löhne der Arbeiter gestiegen, und fast allgemein haben die Arbeitgeber auch der durch die teuren Verihältnisse bedingten Steigerung der Löhne Rechnung getragen, nur bei der Stadt Berlin scheint die Sache nicht überall durchgeführt zu sein, so werden beispielsweise in der Zentrale Buch Schlosser beschäftigt, die von der Heeresver- waltung zur Arbeit für die Stadt Berlin beurlaubt sind, die sage und schreibe 46 Pf. Stundenlohn erhalten. Für die Schloffer ist es ja sehr schwierig, wenn sie sich damit nicht einverstanden erklären, dann müssen sie wieder zur Truppe zurück, und deshalb, trotzdem sie wissen, daß bei den Löhnen jetzt nicht im entferntesten auszu- kommen ist, sind sie durch die ungünstigen Verhältnisse dazu ver- anlaßt._ Raubüberfall im Geschäftskeller. Von zwei maskierten Räubern überfallen wurde spät abends der 24 Jahre alte Eierhändler Pinkus Wolkenfeld in der Meinen Hamburger Straße 17. Wolkenseld war um ö8/« Uhr in seinem Keller am Hofe noch dabei, eingegangene Eier zu sortieren. Die Kellertür war nicht verschlossen. Plötzlich sah er sich zwei Männern gegenüber, die das Gesicht maskenartig, bald mit schwarzen Tüchern verbunden halten. Der Mann halte gar nicht bemerkt, wie sie ein- getreten waren. Einer derselben sprang ihm sofort an die Kehle und versuchte, ihm den Mund zuzuhalten. Wolkenfeld wehrte sich und biß dem Angreifer im Ringkampfe einen Finger blutig. Bor Schmerz ließ der Räuber ihn los und er rief jetzt um Hilfe. Unterdessen hatte der zweite Eindringling sich eines Ueberziehers bemächtigt, den Woken- seld mit einer Briestasche, die 600 M. in Papiergeld enthielt, an der Wand aufgehängt hatte. Als die Hilferuse erschallten, lietz er seinen Spietzgeiellen im Stich und ergriff mit seiner Beute die Flucht. Jetzt kamen aber schon Leute dazu, der Räuber warf seine Beute wieder weg und entkam.� Der andere wurde fest- genommen.— Beide halten Wolkenfeld schon länger beobachtet und den Plan, ihn zu überfallen und zu berauben, von langer Hand vorbereitet. Der Raub gelang jedoch nicht. Der Ueberüehcr wurde bald wiedergefunden und enthielt noch die Brieftasche mit dem Geld«. Wolkenfeld blieb, von einigen unbedeutende» Haut- abschürfungen am Gesicht und am Munde abgesehen, unverletzt.
Wegen fortgesetzter Gutcrdiebstähle wurden vou der Kriminal- Polizei 21 Personen verhaftet, 12 Hehler, darunter drei Schankwirte, und 9 Diebe. 11 Mann wurden wegen Fluchtverdachts oder Ber- dunkelungSgefahr in Untersuchungshaft behalte», die anderen vor» läusig wieder auf freien Fuß gesetzt. Gegen alle hat die Staats-
anwaltschaft l das Strafverfahren eingeleitet. ES handelt sich um Gauner, die— teilweise unter Mißbrauch gestohlener Papiere— Stellungen als Kutscher annahmen und um ihre Hehler. Große Mengen von veruntreuten Waren tourden von der Kriminalpolizei wieder herbeigeschafft und den VcrsicherungSgesellschaslcn, die für den Schaden aufzukommen hatten, ausgehändigt. Zirkus Busch bietet seinen Besuchern ein neues Programm. Arn fesselndsten ist von den neu engagierten Kunstkräften der Eni- fesselungskünstler Herr E l w i n o. Er ist keiner jener Leute, die einen durch dem Impresario einstudierten Trick schämig hinter einem Vorhang verbergen, sondern er produziert sich in aller Oeffcutlich- keit und läßt jede» sehen, wie er sich befreit. Das nutzt nun freilich dem Zuschauer wenig, wenn er auch einmal, wie Elwino allabendlich, mit Polizeifesseln, einer Zwangsjacke. einem chinesischen Panzer und ähnlichen lieblichen Erfindnngcn zur Menschenknebeluug Bekanntschaft machen sollte. Denn jeder ist lein Schlangenmensch, wie Elwino es ist. Geht es bei ihm nicht so, dann geht es eben anders. Kann er einiger hinder- licher Ketten und Schlösser wegen die gefesselte Linke mit der ebenso gehinderten Rechten nicht erreichen, so langt er sie vielleicht mit dem rechten Fuß über die linke Schulter. Auch aus einem mit Stetten und Schlonern versicherten Paket befreit er sich, wobei uns eigentlich die Art, wie er sich einpacken läßt, beinahe noch mehr im- poniert, als seine Befreiung. Das ganze Paket ist nicht größer als das, in dem wir in längst vergangenen Zeiten zu Weihnachten die traditionelle fette Gans geschickt erhielten. Zum Schluß entwinde: er sich seiner Fesseln auch noch im gefüllten Bassin des Zirkus. — Außer Elwino sind neu Elise Martens, der lebende Pfeiler, die vier Renellos am fliegenden Reck und da» von Frl. Botoni gerittene Riesenpferd„Goliath".— Die Pantomime„Ein Wintcrinärchen" hat sich ihre Zugkraft erhalten._ /tos öen Gemeinöen. Gcmeindetvahlergebnis in Steglitz . Bei der am Mittwoch vollzogenen Gemeindewahl wurde folgendes Resultat erzielt: Im 1. Bezirk der III. Klasse wurde Genosse Fritz Hamburg ohne Gegenkandidaten mit 73 Stimmen wiedergewählt, während im 2. Bezirk die bürgerlichen Kandidaten Häusler und Wincklcr sogar mit nur 34 Stimmen ihre Mandate „erobern" konnten. Gegenkandidaten waren auch dort nicht aus- gestellt worden._
Zur Gemeindcvertreterwahl in Lübars-Waidmannslust. Sonntag, den 6. März, findet die Wahl für die dritte Ab- t e i l u n g statt. Wegen Mangel an einem Kandidaten, der ein Hausbesitzer sein muß, ist eine Beteiligung unserer Partei nicht möglich. Die Genossen werden daher aufgefordert, sich der Stimme zu enthalten._
Stellungnahme zur Verbreitung der„Fackel". Eine Mitgliederversammlung des Spandauer WahlvereinZ beschäftigte sich mit der Verbreitung der„Fackel" als Gratisbeilage des„Vorwärts". Es kam unzweideutig zum Ausdruck,_ daß die „Fackel" als AgitationSorgan für die Landbevölkerung bestimmt sei, aber in ihrer heutigen einseitigen Schreibweise zugunsten der Politik der Froklionsmehrheit unmöglich vom Provin-iialvorstand� dazu be- nutzt werden darf, auf Kosten der Parleikass« für diese Politik Propaganda zu machen. Der Kreisvorstand hat beschlossen, gegen die Verbreitung der„Fackel" im Kreise Einspruch zu erheben, da dieselbe lediglich als Organ für die Landbevölkerung benutzt werden darf. Der Krcisvorstand ist ferner der Auffassung, die„Fackel" solle vorläufig überhaupt nicht erscheinen, damit das dafür geopferte Geld nach dem Kriege zu den bevorstehenden schweren Wahlkämpfen ver- wendet werden kann. Mit diesem Beschluß des Kreisvorstandes erklärte sich die Versammlung einverstanden.
Gegen die Ueberschreitung der Wursthöchstpreise. Der P a n k o w e r Amtsvorsteher wendet sich mit nachstehender Bekanntmachung gegen die Ueberschreitung der Höchstpreise für Wurst: Es scheinen über die Höchstpreise für Schweinefleisch und Schweinefleischwaren in Geschäftskreisen noch vielfach Unklarheiten zu Herrichen. Indem ich erneut auf meine diesbezügliche Vekanntmachung aufmerksam mache, weise ich besonders darauf hin, daß außer den in dieser Bekanntmachung aufgeführten Wurstsorten für keine Wurst der Preis von 2,90 M. pro Pfund überschritten werden darf und Zuwiderhandlungen mit Gefängnis oder mit Geldstrafe geahndet werden. Es wäre wünschenswert, wenn auch andere Groß-Berliner Ge- meinden sich energisch gegen die vielfach beobachtete Ueberschreitung der Höchstpreise wenden würden.
Kunstabend der Stadtgemeinde Neukölln. Donnerstag, den 9. März 1916, abends Z'/z Uhr, veranstaliet die Stadlgemeinde in der Aula der Realschule, Boddinstr. 34—41, einen volkstümlichen Liederabend mit dem königl. Kammersänger Ernst Kraus , dem ersten Tenor unserer königl. Hofbühne, unter Mit- Wirkung von Professor Mayer-Mahr. Herr Kraus bringt neben Liedern von Levy, Strauß und Hulter den Monolog und das Liebes- lied des Siegmund aus der Oper„Die Walküre " vou 3t, Wagner zu Gehör, während Herr Professor Mayer-Mahr eigene Kompositionen vortragen wird. Eintrittskarten zu 60 Pf. für Saalplätze und zu 30 Pf. für Balkonplätze sind in den VorwärtSexpeditioncn, Neckarstraße 3 und Sicgfriedstr. 27 erhältlich.
/tos aller West. Einschränkung der Zeitungen in Ungar». Das Amtsblatt in Budapest veröffentlicht eine RegierungS- Verordnung über die Anmeldepflicht und Sperre der Bestände an Rotationszeitungspapier zur Sicherung des Papier - bedarfs der Zeitungen. In-der Verordnung wird der Hoch st umfang der Seiten an Text und Inseraten bestimmt. Der Textumfang darf bei 6-Heller-BIätteru tvöchentlich nicht mehr als 49 Seiten und bei 12-Heller-Blätterir nicht mehr als 98 Seiten betragen. Bei den übrigen Blättern ist hierfür der Um- fang der zweiten Woche des Februar maßgebend. Der Umfang der Annoncen darf 65 Prozent der Annoncen im Monat März 1914 nicht übersteigen. Die Verordnung tritt am 3. März in Kraft. Die Lawinengefahr in Tirol. Eine Meldung auS Innsbruck berichtet über ein Lawineirunglück im D o l o m i t e n g c b i e t, wobei eine aus zehn Mann bestehende Arbeitergruppe von niedergehenden Schneemassen überrascht wurden. Fünf Mann wurden verletzt geborgen, einer ist tot, vier werden noch vermißt.— Ferner wird aus Spital am T h h r n gemeldet, daß der Student Erich Müller, der eine Fußtour auf die Hoch- alp unternahm und nicht zurückgekehrt war, von einer Rettungs- gesellschaft oberhalb des Hochalmsattels mit einer Verwun» düng an der Schläfe tot äilfgäfunden wurde. Carmen Sylva gestorben. Die Konigin-Witwe Elisabeth von Ru- mäinen ist Donnerstaavormittag nach längerem Krankenlager ge- storben. Unter dem Namen Carnren Shlva hat die für Kunst und Literatur empfängliche Königin eine Reihe von Dichtungen und Romans veröffentlicht, die mehr gllte Absichten als Können ver- raten. Sie hat uns auch mancherlei aus der rumänischen Literatur erschlossen. Zugzusammenstoß. Aus M a i n z wird gemeldet: In N i e d e r- scheid/ Strecke Gießen— Betzdorf , stießen z w c i G ü t c r z ü g e zu-