3. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 87.
Gerichts- Beitung.
vom 11. April.
Gewerbegericht.
von Genossen des Herrn
er
an,
sade
Sonntag, den 15. April 1894.
|
11. Jahrg.
mittags in der Stadt ſpazieren gefahren habe. Timin habe be- Gästen einen Artikel der„ Staatsbürger- Zeitung" zum leſen ge
"
"
-
"
"
=
"
und
funden sollen, daß sie auf ihrer Fahrt niemals in die Gegend geben habe, in welchen Ahlwardt Bauer beschuldigte, Gelder für der Oberwallstraße gekommen seien. Das Reichsgericht verden Ahlwardtfonds unterschlagen zu haben. Im übrigen habe Rammer III. Vorsitzender: Assessor Zechow. Sizung verhandlung ausreichend festgestellt worden sei, daß der Ange- rathen, ihr Geld nicht in die Zeitung zu stecken, da es auch Vorsitzender: Assessor Techow. Sigung warf heute die Revision des Angeklagten, da durch die Haupt- er Leuten, die sich bei ihm Auskunft über Bauer einholten, geGegen den Bauunternehmer Franz Reet, einer der be- flagte, welcher die Droschte Nr. 5773 fahre, an dem fraglichen nur verloren sei, weil die Zeitung nicht zu retten sei. ist fannteren Stammgäste des Gewerbegerichts, flagt der Bau- Tage durch sein rasches Fahren in der Oberwallstraße das frag- Das geschehen gegenüber einem Stammgast, den Bauer um 50 000 Mark, und dem Buchhändler Thulemann wächter Thiele auf eine Lohnentschädigung wegen unrechtmäßiger liche Unglück herbeigeführt habe. Entlassung. Die beklagte Partei hieß erst Roloff und Genossen, und den Druckereibesitzer Seidel, die Bauer um je 20000 M. an= worunter außer Franz Reetz dessen Bruder Rudolf und sein prozeß gewaschen, der sich seit Mittwoch vor dem Schöffengericht der Unterschlagung einer Sammelliste beschuldigt, was durch Schmutzige Wäsche wurde dieser Tage in einem Antisemiten pumpen wollte. Dagegen hat Bauer ihn in einer Ausschußißung Polier Roloff, der zu einer ganz besonderen Art von Bauunternehmern gehört, gemeint waren. Erst schied Roloff, Leipzig abspielt. Als Kläger stehen einander gegenüber die be- Beugen bestätigt wird. Es wird nun zu der Sache Bauer- Wesendann R. Reetz aus der Reihe der Beklagten aus. Der Verkannten antisemitischen Größen Erwin Bauer und Dr. Wesen- donc übergegangen und festgestellt, daß Dr. Wesendonck treter des Fr. Reetz wandte gegen die Klage ein, Kläger donck. In Leipzig fand die Gruppe der Deutsch - Sozialen" zuletzt Kreisschul Inspektor in Kreuznach gewesen habe aus der Baubude Beschläge verschwinden" lassen und größeren Etüzpunkt, als Anfang 1892 Herr Erwin Bauer, der mit voller Pension entlassen worden sei und zwar auf seinen hätte deshalb schon entlassen werden können. Derselbe hätte aber sich selbst den Koftortitel zugelegt hatte, in Leipzig ein kleines Antrag. Bauer hat Anfang Mai 1892 die Neue Deutsche außerdem unterschrieben, ohne Kündigung arbeiten zu wollen, Blättchen käuflich mit einer Echuldenlaft von etwa 40 000 m. Beitung" zu einem Kaufpreis von 25 000 M. und den Passiven allerdings auf einem Bettel, der ebenfalls, wahrscheinlich auf erwarb und es als„ Neue Deutsche Zeitung" erscheinen ließ. in Höhe von etwa 28 000 M. übernommen, er selbst habe von Veranlassung des Klägers, aus der Bude verschwunden sei. Zwei Diesem Zeitungsunternehmen gefellte sich Anfang 1893 ein diesem Unternehmen den Vortheil, daß er jetzt gegen 118 000 m. Zeugen des Beklagten bestätigen, daß ein Zettel vorhanden ge- zweites. Zu dieser Zeit gründete der frühere Kreis- Schulinspektor Schulden zu bezahlen habe. Er habe selbst ein Einkommen von wesen sei, auf dem sich Jeder durch Unterschrift mit dem Aus- Dr. Herm. Wefendonck in Leipzig die Anti- Korruption", die 8-10 000 m. gehabt und in die Zeitung 3912,22 m. mehr schluß der Kündigung habe einverstanden erklären müssen. Ob denn auch bald Gelegenheit hatte, die Korruption im eigenen hineingesteckt als er persönlich herausgezogen habe. Die Auflage der Kläger unterschrieben, muthmaßen sie nur daraus,„ daß sich Lager aufzudecken. Gegen Herrn Erwin Bauer hatte sich nach habe am 1. Mai 1892 3500, am 1. Juli 1893 aber 4250 Exemplare Jeder habe unterschreiben müssen". Der erst beflagt gewesene und nach eine Mißstimmung gebildet, die wohl auf die vielen gehabt, die nach den W.'schen Angriffen allerdings zurückgegangen Roloff wird hierauf als Zeuge vernommen. Auch er schiebt wie Pumpversuche seitens Bauer zurückzuführen sind. In der Nr. 47 der feien. Auch die Inferateneinnahmen seien gestiegen. Wesendond des Beklagten Fr. Reetz Vertreter dem Kläger die Schuld am Ver- Anti- Korruption" brachte Dr. Wesendonck in bezug auf Bauer beschuldigt Bauer, daß er, trotzdem er wußte, daß die Zeitung schwinden des erwähnten Reverses in die Schuhe. Zeuge be- eine fachlich gehaltene Anmerkung, worauf Bauer in der Nummer feine 100 Thaler Gewinn abwerfe, die Schulden der Zeitung in hauptet mit Bestimmtheit und erfärt sich bereit zu beschwören, vom 27. Auguſt 1893 der„ Neuen Deutschen Zeitung" antwortete einem furzen Zeitraum um 60 000 m. vermehrt und aus dem der Kläger habe in seiner Gegenwart die von diesem energisch be- und gegen W. mit Echimpireden zu Felde zog. In bezug auf Beitungsunternehmen 18 000 m. für das Privatunternehmen strittene Unterschrift geleistet. Der Kläger , ein 65jähriger, tränt. behauptete B., daß W. als Kreisschulinspektor zwangsweise Das Zwanzigste Jahrhundert" verwendet. Für Droschkenfahrten licher Mann, wirft dem Zeugen, vor ihm hintretend, vor, im pensionirt worden sei und belegte W, als auch in bezug auf den habe Bauer mehr ausgegeben als Dr. W. das ganze Jahr an Begriffe zu fein, einen Meineid zu leisten. Er, Kläger , habe Reichstags- Abgeordneten Dr. Böckel, mit diversen Kosenamen. Lebensunterhalt brauche. Er habe sich zu seinem Hochzeitstage nicht unterschrieben; wenn er hiermit die Unwahrheit sage, möge Auf diese Auslaffung hin hielt Dr. W. auch nicht hinter dem von jungen Leuten Champagner taufen lassen, nachdem er sie ihn Gott strafen und seine( erhobene) Hand verdorren lassen. Berge zurück und veröffentlichte in der Nr. 48 der Anti- Ror. erst zuvor zum Weintrinken eingeladen hatte. Sein ständiges Auch habe er nicht die Liste verbracht, noch Beschläge aus der ruption" vom 31. Auguft 1898 einen sieben Spalten langen mit Getränk foll übrigens stets Wein gewesen sein, wie er auch das Baubude entwendet. Der Kläger , welcher anscheinend Die Korruption im eigenen Lager", oder„ Erwin Bauer und Frühstück in größeren Restaurants stets eingenommen habe. Daß sehr religiös ist, ruft wiederholt für die Wahr die Neue Deutsche Zeitung" überschriebenen Artikel, in dem er er trotz dem mißlichen Stande der Zeitung für sich große Aufheit seiner Angaben das Zeugniß seines Gottes an. in bezug auf B. behauptete:„ daß B. bei den Konservativen und wendungen gemacht und schließlich auf Antrag eines Gläubigers -Der Schlossermeister Thiele, ein Neffe des Klägers, wird Nationalliberalen mehr am Platze gewesen sei, als bei den Anti- wegen Bahlung von 300 M. den Manifestationseid geleistet schärffte, heftigste, geistreichste habe. Bauer bestritt die einzelnen Angaben und behauptet, daß als Beuge gegen die Behauptung der Beklagten vernommen, daß ſemiten, daß er bald der Kläger Beschläge fortgebracht habe. Er habe sich, führt Zeuge Oppositionsmann gegen die Regierung und Caprivi war, die Behauptungen W.'s zum großen Theil unwahr und überaus, durch die Feinheit" der Firma Reetz gezwungen gesehen, und bald ihr aus der Hand fraß, wie ein zahmes Reh, bald trieben seien. Er habe die Droschken benutzen müssen, weil er sich einen schleunigen Arrest auf Baugelder u. f. w. derselben zu gegen die Konservativen eiferte und bald in Zärtlichkeit für sie an der Gicht litt, im übrigen habe er einfach bürgerlich gelebt. verschaffen und mit Hilfe des Gerichtsvollziehers Pferd und aufging, je nachdem der Wind wehte, d. h. je nachdem wie auf Im Gegentheil habe ihm W. absägen wollen, denn ihm lag die Wagen und Uhr dem Beklagten abzunehmen. Die aus der Bau- der einen oder anderen Seite ein größerer Vortheil dabei heraus- Hoffnung nahe, Reichstags- Kandidat zu werden. Von den Anbude in der Liebenwalderstraße verschwundenen Beschläge seien schaute; daß B. sich den Doktortitel anmaße, ohne ihn je er- griffen W.'s in der„ Anti- Korruption" habe er früher erfahren, denn sein Eigenthum gewesen, und da er keinen Hammerschlag für worben zu haben; daß er trok des großen Defizits der Beitung der Drucker der Anti- Korruption" habe ihm vor deren Erscheinen Reeh mehr habe machen wollen, habe er dieselben sich abgeholt, auf großem Fuße lebte und mehrere Male erklärt habe, mit einen Abzug der Korrektur gegeben und deshalb sei er auch gegen W. ohne durch den Onfel irgendwie dabei unterstützt worden weniger als 9000 M. jährlich könne er nicht auskommen; er be- scharf vorgegangen. In der weiteren Beweisaufnahme wurde zu sein. Von der abhanden gekommenen Liste mit Unter- schuldigte B. ferner des Betrugs, weil er unter Verschweigen des festgestellt, daß W. dem Maurermeister Ente einen Korrekturschriften wisse er nichts, nehme daß dieselbe mißlichen Standes der Zeitung alle Leute für das Zeitungs- abzug des Artikels der Anti- Korruption" gegeben hat, damit er bei Reetz angebrachter Junggesellen um etwa 20 000 m., einen Lehrer um die paar Vorwurf der Unterschlagung und der Bigamie ist nach den umOnkel einen Kündigungsausschluß nicht durch Unterschrift an- tausend Mark Vermögen feiner Frau und um feine Stellung fangreichen Erörterungen der Staatsanwaltschaft nicht aufrecht erkannt. Roloff beschwört seine Aussage betreffs der Unter- gebeacht, indem er ihn in die Agitation hineinzog und zu erhalten. Dagegen hat Bauer auf alle mögliche Weise Geld schrift des Klägers, worauf dieser abgewiesen wird. ihn öffentlich agitiren und sprechen ließ. Dabei aber zu verschaffen gesucht. So hat er dem Kaufmann Wohlfahrt um Der Zeuge Roloff ist derfelbe Polier, von dem wir am selbst mit dem erlangten Geld herrlich und in Freuden 600 M., einem Südfruchthändler um 100 M.,( 2 Antheilscheine 8. März berichteten, daß er, nach seiner eigenen Aus- lebte, sich Austern und Champagner gut schmecken ließ und die à 50 M., die D. in der Verhandlung B. zum halben Preise zum fage, ein Abkommen mit Rudolf Reetz dahin getroffen habe, Schulden der Zeitung um etwa 100 000 m. in 11/2 Jahren ver- Kauf anbot), den Maurermeister Ente um 1700 M., den Zudie Pusarbeiten auf dem Bau Schulstr. 11/12 in der Weise mehrte; daß B.'3 Moralität dabei Schiffbruch gelitten habe und schneider Stiller um 12 000 m. u. f. w. angepumpt, von denen zu übernehmen, daß das Zeitungsunternehmen ein Danaidenfaß sei; daß er leicht E. noch 700 M. und St. die volle Summe erhielt. Und alles er die Leute( Puzkolonnen) zur Krankenkassen und zur Unfallversicherung auf seinen Namen finnig Blanto- Afzepte gab, die er mit seiner Unterschrift versehen dies, nachdem schon am 28. Februar 1898 festgestellt worden war, als Bau- Unternehmer anmelde und auch für die hatte und deren Inhaber die Formulare mit jeder beliebigen daß die Passiven der Neuen Deutschen Zeitung" 103 057 m., die Altersversicherung derselben forge". Hierfür und für Summe ausfüllen konnte; daß B. keine geordnete Buchführung Aktiven nur 14 147 M. betrugen. Daß Bauer mit dem offiziösen Breßdas Vorhalten eines Theiles der Rüstung sollte Roloff( ebenfalls gehabt und keine Jahresbilanz gezogen habe; daß er Summen, bureau im Verkehr gestanden hat und vom Leiter desselben nach seiner eigenen Aussage) eine bestimmte Summe pro Ouadrats die für die Agitation, so z. B. von der fonservativen Partei empfangen worden sei, giebt er zu. Dagegen habe er nicht von meter But erhalten. Weiter gab Roloff damals zu, troß feiner 10 000 m., bestimmt waren, in das Zeitungsunternehmen und der fonjervativen Partei sondern von einem Herrn von Werder Bau-( Put) Unternehmerwürde mit der Annahme der seine Privatzwecke stedte; daß seine Frau mit mehreren zu feiner beliebigen Verwendung 5000 Mart erhalten. Ebensoer aber mit einer zweiten wenig habe er des materiellen Vortheils willen seine politische Buyer( der Leute") und mit der Vereinbarung Kindern in Rußland size, der Bedingungen mit denselben nichts zu thun Frau in Helgoland getraut worden fei. Echließlich heißt Stellung geändert. Die Finanzen des Blattes waren derart ungehabt zu haben. Was thut denn ein Zechpreller anders als günstig, daß selbst das Personal 20-25 Mal laufen mußte, um Diese alte Aussage lohnte es sich bei Gelegenheit des Pro- Erwin Bauer im großen, wenn er in ein Hotel geht, die feinsten sein Gehalt zu erlangen. Der Drucker des Blattes hat jezt noch zesses Thiele wider Reeh" auszugraben, weil sie außer dafür, Speisen verzehrt, Champagner dazu trinft, ohne einen Pfennig eine Forderung von 26 000 Mart. Auf dem Parteitag in Chemniz wie Schiebungen" vor sich gehen, nach für mancherlei" be in der Tasche zu haben, sich aber schließlich damit herauszulügen habe zwar die deutsch soziale Partei die Unterstützung des fucht, er habe gehofft, bei einem der Gäste des Hotels einen Blattes beschlossen, diesen Beschluß aber nie ausgeführt. Nach zeichnend ist. Pump anlegen zu können." Die Auslassungen Bauer's in der 81/2 stündiger, mit einer nur kurzen Pause unterbrochenen Ver. Rammer V. Vorsitzender: Assessor BuI3. Sigung vom Neuen deutschen Zeitung" wurden von Dr. W. in der Anti- handlung wird wegen völliger Erschöpfung Dr. W.'s die Ver 12. April. Korruption" als Produkte einer Revolverpresse und als ähnliche handlung auf Donnerstag Nachmittag 4 Uhr vertagt. Gegen Lohnentschädigungsansprüche der Echloffer R. und Leistungen des Arizona - Kickers" bezeichnet. Auf diesen Artikel Am Donnerstag Nachmittag 4 Uhr wird die Verhandlung wieder Ue. erhebt der Vertreter der beklagten Firma Echubert u. Werth antwortete wiederum Bauer in der Nummer vom 1. Sep- aufgenommen. Zu der Beschuldigung, daß Brauer Gelder, die ( Thürschließerfabrik) den Einwand des Kündigungsausschlusses. tember 1893 der„ Neuen deutschen Zeitung" und bezeichnete er er für den Ahlwardt- Fonds gesammelt, unterschlagen haben soll, Die Kläger machen hiergegen geltend, sie hätten zweimal bei der die Angriffe W.'s als unwahr, unrichtig, arg entfiellt, erfunden bemerkt der Gerichtsvorsitzende: Nach den eingehenden ErBeklagten gearbeitet, aber nur als sie das erste Mal anfingen, und erlogen. Trotzdem die Nr. 48 der Anti- Korruption" auf örterungen der Staatsanwaltschaft hat Bauer insgesammt 821,22 fei die Kündigung ausgeschlossen worden. Zwischen dem ersten Antrag Bauer's bezw. feines Rechtsanwaltes vom Amtsgericht Mart gesammelt und davon an die Frau Ahlwardt 150 Mark und zweiten Arbeitsverhältniß hätten mehrere Wochen gelegen. Leipzig furz nach deren Erscheinen konfiszirt worden war, und gesandt. Dem Polizeikommissar Müller gegenüber habe er durch Der Vertreter der Beklagten wendet darauf ein, die der Behörde dabei etwa 3-400 Exemplare der Nummer in die Vorzeigen nachgewiesen, daß er damals 626,82 m. noch im Besis Kläger hätten nur ausgesetzt. Dieselben beweisen durch Hände fielen, antwortete Dr. W. in der Nr. 49 der ,, Anti- Korruption" hatte. Für den Agitationsfonds gesammelte Gelder habe er laut Vorlegung von Arbeitsattesten in denen ihnen die vom 7. Eeptember 1893 in einem mit Nochmals die Korruption Quittung zu dem beflimmten Zwecke verwendet. Zu der BeDauer ihrer Beschäftigung und deren Art bescheinigt wird im eigenen Lager" überschriebenen Artifel, in welchem es heißt: fchuldigung, daß Brauer leichtsinnig Banto- Atzepte ausgestellt daß sie nicht ausgesetzt hatten, sondern regelrecht entlassen Aber daß so ein ausländischer Herr hier bei uns, nachdem ihm hat, erklärt W., daß solche Atzepte von B.'3 ersten Frau aus worden waren, worauf die Beklagte verurtheilt wird, die ver- der Boden des eigenen Vaterlandes wohl zu heiß unter den Rußland eingegangen sind. Bauer erklärt: Bei der Scheidung langten Entschädigungen zu zahlen. Füßen geworden, sich erkühnt, einen weithin bekannten und ge- mit seiner ersten Frau seien verschiedene Abmachungen getroffen Die Former B. und S. verlangen von der Firma Höpner achteten Schriftsteller, der fich bereits einen Namen gemacht hatte, worden. So habe er fich verpflichtet, für die Sicherung der ersten ( Kunstgießerei) Lohnentschädigungen von 54 und 40 m. wegen als Erwinchen noch die Schulbank drückte, mit seiner Unkenntniß Frau und Kinder in 30 Jahren 21 000 Rubel in jährlichen Raten unrechtmäßiger Entlassung. Der Beklagte hatte im Sühnetermin eines Besseren belehren und Vorlesungen über deutschen Stil halten von 760 Rubel zu zahlen. Für die ganze Summe habe er ausgesagt, die Entlassung sei wegen minderwerthiger Seistungen zu wollen, das ist, gelinde gesagt, echt russisch." In derselben Wechsel ausgestellt. Da aber in Rußland nur Wechsel auf ge erfolgt; er sah die seiner Meinung nach zu geringen Leistungen Nummer der ,, Anti- Korruption" war ein Erwin Bauer verhöhnendes stempelte Formulare ausgestellt werden dürfen, die in 3 Jahren der Kläger als genügenden Grund zur sofortigen Entlaffung an. Preisausschreiben" veröffentlicht. Diese Vorgänge wurden natür- verjähren, so habe er die Wechsel nur halb ausgefüllt. Wenn er Im Zermin am 12. April erschien er nicht. Die Kläger stellen lich in den weitesten Kreisen und namentlich in den Partei- Summen eingesandt habe, dann sei ihm ein solcher Wechsel einden Antrag, ein Versäumnißurtheil zu fällen und ihnen außer ineipen der Antisemiten eifrig besprochen und manches herbe gesandt worden. Wesendond hat am 1. September 1893 bei der den Klagesummen eine Entschädigung für die durch ihr Erscheinen Wort von den durch Bauer Gerupften gesprochen. Unter anderem Staatsanwaltschaft B. wegen versuchten und vollendeten Betrugs vor Gericht gehabten Versäumnisse zuzubilligen. Das Gericht foll sich auch der Restaurateur Schöpfel in Leipzig im Sinne der denunzirt. Von dieser ist das Verfahren mangels wesentlicher entschied demgemäß. W.'schen Ausführungen ausgesprochen haben. Gegen Dr. Wesen- Thatbestandsmerkmale eingestellt worden. Weiter hat W. Bauer den Vorwurf gemacht, daß er fünf Mal sein Ehrenwort ge Die Beweisaufnahme fördert folgendes: Am brochen hat. 26. November 1892 ift B. zum Kaufmann John gekommen und hat zwei 100- Rubelscheine gebracht, die er wegen des niedrigen
Seines Wissens habe sein durch ih beiseite geschafft sei. unternehmen engagirt und angepumpt habe; so habe er einen ihn B. übersende und diesen dadurch zur Flucht veranlasse. Der
-
es in dem Artikel:
" E
"
"
"
Wegen Majestätsbeleidigung war der Töpfer Albert donc als auch gegen den Restaurateur Sch. hatte B. Privatklage Hartwig aus Rottbus vom dortigen Landgericht am und diese Widerklage erhoben, und da zu beiden Prozessen die 19. Februar d. J. zu einer Gefängnißfirafe verurtheilt worden. gleiche Beweisaufnahme nothwendig ist, so wurden beide Prozesse Die von ihm eingelegte Revision wurde vom Reichsgericht verbunden und gemeinschaftlich vor dem hiesigen Schöffengericht verhandelt. Kurses nicht habe verkaufen wollen, und habe um ein Darlehn für begründet erachtet. Dasselbe erkannte auf Aufhebung Von der Polizei ist es Bauer schon vor längerer Zeit unter: von 450 M. darauf gebeten, was er auch erhielt. Anderen Tages des Urtheils und Zurückverweisung der Sache an die Borinstanz fagt worden, den Doktortitel weiter zu führen, da er hierzu keine ist B. wiedergekommen, hat die Scheine wieder geholt, um sie unter folgender Begründung: Das Landgericht hat die Ver: Berechtigung habe. Die Neue Deutsche Zeitung" ist den Weg zu verkaufen, und dabei auf Ehrenwort versichert, daß er nehmung eines Zeugen abgelehnt und als Grund der Ablehnung allen Fleisches gegangen, nachdem man furz vorher Bauer auf das Geld sofort bringen werde, wenn er die Scheine verkauft lediglich angegeben, daß die Aussage des Zeugen nur ein Urtheil einem antisemitischen Parteitage in Chemnih nicht hatte zugelassen. habe. Am 80. November hat er dann 250 M. gebracht, enthalten würde. Dies ist aber nach der konstanten Praxis des Reichsgerichts fein Grund, weshalb ein Antrag auf Zeugenver- Bu dem Prozeß, für den zwei Tage in Aussicht genommen, find während F. die 200 M. einklagen mußte. Später ist B. wieder13 Zeugen geladen worden. gekommen und habe um 200 M. zur Reise nach Salzburg ges nehmung abgelehnt werden kann. Durch weitere, in den Nrn. 49, 50 und 52 der Anti- beten. J. hat dies erst abgelehnt. Andern Tags hat er den Droschte Nr. 5773. Im Dezember v. J. passirte in der Korruption" vom 7., 14. und 28. September 1893 enthaltenen Buchdruckereibesitzer Gisert getroffen, den B. gleichfalls zum selben Oberwallstraße in Berlin ein Unglück dadurch, daß ein junges Artikel fühlte sich Bauer und durch drei Artikel in den Nummern Zweck um 200 n. angegangen ist und auch einen Wechsel in Mädchen von einer Droschke überfahren wurde und einige un- der Neuen Deutschen Zeitung" vom 9., 17. und 19. September dieser Höhe erhalten hat, den G. auch noch bei einer Firma bedeutende Verletzungen erlitt. Der Führer der Droschke, deren 1893 fühlte sich Wesendonck beleidigt und hatten Beide Klage diskontirte. Trotzdem ist B. Abends zu J. mit dem gleichen An= Nummer 5773 war, wurde in dem Kutscher Otto Hentel er- bezw. Widerklage auch wegen dieser Artikel erhoben. Es wurde liegen nochmals gekommen, hat aber nichts erhalten. Dem Buch= mittelt. Das Landgericht I in Berlin verurtheilte ihn am zunächst die Klage Bauer kontra Schöpfel verhandelt und druckereibefizer Gisert gegenüber, den er oft schon mit Wechsel14. Dezember v. J. wegen fahrlässiger Rörperverlegung zu zwei folgendes festgestellt. Nach kurzem Bekanntfein mit Sch. habe B. angelegenheiten behelligt hatte, hat B. als er wieder von E. zwei Monaten Gefängniß. In seiner gegen dieses Urtheil eingelegten zu ihm gesagt:" Bei Ihnen verkehrt ja ein tapitalfräftiges Wechsel haben wollte erklärt: Machen Sie es nur, ich gebe Revision behauptete der Angeklagte, in seiner Bertheidigung Bublifum, das kann ich gut gebrauchen." Sch. bestritt, daß er Ihnen mein Ehrenwort, die Wechsel gehen alle glatt ein." beschränkt worden zu sein. Er habe nämlich den Antrag ge- B. einen Schwindler geheißen habe, der sich durch falsche Vor- Wechsel sind aber nicht zur rechten Zeit eingelöst worden, viel. stellt gehabt, den Schneider Zimm als Zeugen zu vernehmen, spiegelung Gelb borge, ingleichen ihn der Bigamie beschuldigt zu mehr fei B. später zu ihm gekommen und habe sich deshalb ents den er an dem fraglichen Tage während des ganzen Nach. haben sein ganzes Verbrechen bestehe darin, daß er seinen schuldigt. Der Kaufmann Wohlfahrt jun. hat B. einvial Geld
"
"
Die