Nr. 64.

Abonnements- Bedingungen:

bonnements Preis pränumerando: Bierteljährl 3,30 ML, nonatt. 1.10 MRI, wöchentlich 25 Big. frei ins Haus Einzelne Sumner 5 Big. Sonntags nummer mit illustrierter Sonntags Beilage, Die Neue Welt 10% fg. Bost bonnement: 1,10 Mart pro Monat Eingetragen in die Bost Bettungs Breislifte Unter Kreuzband für Deutschland und Desterreich Ungarn 2.50 Mart, für das übrige Ausland 4 Mart pro Monat. Bostabonnements nehmen an: Belgien , Dänemart, Holland , Italien , Luxemburg . Bortugal, Rumänien , Schweden und die Schweiz

Eridelat tägid.

6

Vorwärts

Berliner Volksblaff.

83. Jahrgang.

Die Interflons- Gebühr beträgt für die fechsgespaltene Rolonel geile oder deren Raum 60 fg., für bolitische und gemertschaftliche Bereins und Bersammlungs- Anzeigen 80 Big. Kleine Anzeigen", das fettgebrudte Bort 20 Big.( zulässig 2 fettgedruckte Borte), jedes weitere Wort 10$ fg. Stellengesuche und Schäfftellenan zeigen bas erste Bort 10 fg. jedes weitere Wort 5 Bfg. Worte über 15 Buch. staben zählen für zwei Worte. Inferate für bie nächste Numiner müssen bis 5 the nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition t bis 7 1hr abends geöffnet

Telegramm- Moreffe: Sozialdemokrat Berllo".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands .

Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3.

Fernsprecher: Amt Morisplah, Nr. 151 90-151 97.

Sonntag, den 5. März 1916.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Nerusprecher: Amt Wioritplag, Nr. 151 90-151 97.

Heftige franzöſiſche Angriffe auf Dorf Douaumont abgeschlagen.

Meldung des Großen Hauptquartiers.

Amtlich. Großes Hauptquartier, den 4. März 1916.( W. T. B.)

Weftlicher Kriegsschauplah.

Die Kämpfe füdöstlich von peru find vorläufig zum Stillstand gekommen. Die von uns vor dem 14. Februar gehaltene Stellung ist fest in unserer Hand, das„ Bastion" dem Feinde verblieben.

Die lebhaften Fenerkämpfe in der Champagne dauerten auch gestern an.

In den Argonnen scheiterte ein schwächerer feind­licher Angriff.

Beiderseits der Maas verstärkten die Franzosen ihre Artillerietätigkeit und griffen nach bedeutender Steigerung ihres Feners das Dorf Donaumont und unsere an­schließenden Linien au. Sie wurden, teilweise im Nah­fampf, unter großen Verlusten zurückgeschlagen und ver­loren außerdem wieder über 1000 anverwundete Gefangene. Nach den bei den Aufräumungsarbeiten der Kampffelder bisher gemachten Feststellungen erhöht sich die Bente ans den Gefechten seit dem 22. Februar um siebenunddreißig Geschütze, fünfundsiebzig Maschinengewehre auf hundert­fünfzehn Geschüte, hunderte inundsechzig

Maschinengewehre.

Bei Obersept( nordwestlich von Pfirt) versuchte der Feind vergebens die ihm am 13. Februar genommenen Stellungen zurückzuerobern. Sein erster Stoß gelangte mit Teilen bis in unsere Gräben, die durch Gegenangriff sofort wieder gesäubert wurden. Unser Sperrfener ließ eine Wiederholung des Angriffs unr teilweise zur Ent­wicklung kommen. Unter Einbuße von vielen Toten und Verwundeten sowie von über achtzig Gefangenen mußte sich der Gegner auf seine Stellung zurückziehen.

Deftlicher Kriegsschauplak.

In einem kleineren Gefechte wurden die Russen ans ihren Stellungen bei Alsjewitschi( nordwestlich von Barano­ witschi ) geworfen.

Unverändert.

Balkan - Kriegsschauplay.

Oberste Heeresleitung.

Der österreichische Generalftabsbericht.

Wien , 4. März.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplas.

Im Gebiete von Dubno versuchten die Russen gestern früh das linke Jtwa- Ufer zu gewinnen; sie wurden abgeschlagen.

Der französische Tagesbericht.

Die in der feindlichen Breffe immer wiederkehrende Nachricht von einer großen und glücklich fortschreitenden russischen Offensive am Dujestr und bei Czernowin, ist selbstverständlich völlig un­wahr. Unsere Front hat dort seit einem halben Jahre keinerlei Henderung erfahren.

Italienischer Kriegsschauplas. Reine besonderen Ereignisse.

Südöstlicher Kriegsschauplak. Unverändert ruhig. Wie nunmehr festgestellt, wurden bei Durazzo 34 italienische Gefchüße und 11 400 Gewehre erbeutet. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: Bu sefer, Feldmarschalleutnant.

"

Die Erfolge der„ Möwe".

Amtlich. Berlin , 4. März.( W.T.B.) S. M. S. Möwe", Kommandant Korvettenkapitän Burggraf und Graf zu Dohna- Schlodien, ist heute nach mehr­monatlicher erfolgreicher Kreuzfahrt mit vier englischen Offizieren, neunundzwanzig englischen Seesoldaten und Matrosen, hundertsechsundsechzig Köpfen feindlicher Dampfer­besatzungen- darunter handertdrei Jndern- als Gefangenen fowie einer Million Mark in Goldbarren in einem heimischen Hafen eingelaufen.

體

-

Das Schiff hat folgende feindliche Dampfer aufgebracht und zum größten Teil versenkt, zum kleineren als Prisen nach nentralen Häfen gesandt: Corbridge", 3687 Brutto- Registertonnen, englisch . Author", 3496 Brutto- Registertonnen, englisch . Trader", 3608 Brutto- Registertonnen, euglisch. Ariadne ", 3035 Brutto- Registertonnen, englisch . Dromonby",

"

"

P

"

"

-

"

3627 Brutto- Registertennen, englisch .„ Farring­ford", 3146 Brutto- Registertonnen, englisch.-„ Clan Mactavish", 5816 Brutto- Registertonnen, englisch . Appam", 7781 Brutto- Registertonnen, englisch . Westburn", 3300 Brutto- Registertonnen, englisch . " Horace", 3335 Brutto- Registertonnen, englisch.- Fla. menco", 4629 Brutto- Registertonnen, englisch.-„ Edin­ burgh "( Segelschiff), 1473 Brutto- Registertonnen, englisch . " Sazon Prince", 3471 Brutto- Registertonnen, englisch . Maroni ", 3109 Brutto- Registertounen, fran­zösisch.& ngembarg", 4322 Brutto- Registertonnen, belgisch.

-

"

S. M. S. Möwe" hat ferner an mehreren Stellen der feindlichen Rüste Minen gelegt, denen n. a. das englische Schlachtschiff, Edward VII. " zum Opfer gefallen ist.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Eine alte Steuervorlage

im neuen Gewande.

Das Berliner Tageblatt" zitiert aus unserem Artifel Unannehmbar" zur Tabalsteuervorlage und fügt dann hinzu: Da der Vorwärts" nicht das Organ ber Mehrheit der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion ist, wird abzuwarten fein, trie diese jich zur Vorlage stellt. Diese in der bürgerlichen Bresse, stereotype, aber feineswegs geistreiche Phrase, wird fachlich durch einen in der Parteipresse beröffentlichten Artikel des Genossen Moltenbuhr erledigt. Der Artifel lautet:

Ms es bekannt wurde, daß man im Reichsschakamt mit der Ausarbeitung von Steuerplänen beschäftigt sei, fonnte man mit Sicherheit annehmen, daß auch irgendein Zabat­steuergesetz im neuen Steuerbündel sein werde. Man konnte fogar eine Anzahl Säße aus der Begründung vorher angeben. Solche Voraussagung war möglich), weil die deutschen Steuer­technifer nach einer bestimmten Schablone arbeiten. Sch habe früher einmal bei der Beratung eines Tabaksteuergesetzes Sarauf hingewiesen, daß es einst Aerzte gab, die in dem Tabar ein Heilmittel sahen und bald jede Krankheit mit Tabat furieren wollten. Diese Aerzte sind meist von ihrem Aber­glauben zurückgekommen. Anders ist es mit den Steuer­erfindern im Reichsschazamt. Ein Steuerbukett zur Heilung franfer Finanzen erscheint ihnen nicht vollständig, wenn nicht ein Tabaffteuergesezentwurf dabei ist.

Stets enthält auch die Beründung den Passus, daß in anderen Ländern auf den Kopf der Bevölkerung ein erheb Itch größerer Steuerbetrag entfällt als in Deutsch­ land . Dieses Argument wird nach Bismarcks Vorbild seit 1874 ständig wiederholt. Auch der neue Reichsschatsekretär bedient sich dieses Beweises, indem er sagt, daß in Deutsch . land auf den Kopf der Bevölkerung 2,73 M., in Frankreich aber 7,68 M. aus Erträgen der Tabaksteuer in die Staats­taffe fließen. Im Neichsschazamt übersieht man absichtlich, daß die für Deutschland angegebenen Beträge nur die Erträge aus Tabakzoll, Labat- und Zigaretten­steuer enthalten. enthalten. In Frankreich stedt außerdem der Da ganze Kapitalgewinn aus der Fabrikation darin. ein solcher Gewinn in Frankreich nicht vorhanden ist, müßte man in Deutschland die Steuern hinzurechnen, die Tabaffabrikanten und Händler als Einkommensteuer, Gewerbe­steuer usw. an Staat und Gemeinden zahlen. Auch der Teil, der von den Ladenbesizern aufgebracht wird, um den Anteil an Grund- und Gebäudesteuern aufzubringen. Würde man alle Steuererträge, die in Deutschland aus Tabaffabrikation und Handel in Staats- und Gemeindekassen fließen, mit hinzu­rechnen, so würde der Steuerertrag den Erträgnissen in Monopol. ländern erheblich näher kommen.

Bei allen Tabafsteuervorlagen kehren die alten be tannten Begründungen wieder. Immer wird ver­fichert, daß Tabat tein Nahrungsmittel, sondern ein entbehr­liches Genußmittel ist. Diese Eigenschaft teilt freilich der Tabak mit vielen anderen Dingen, die darum doch nicht gleich Erfolgin die Luft gesprengt. In der Gegend nördlich von Berbun zu Steuerobjetten außersehen werden. Die Steuerted niter wird sehr heftig bei dem Dorfe Douaumont gekämpft. Bir sehen aber immer nur auf den Verbraucher, sie blicken halten den oberen Teil des Hügels, auf dessen Nordhang sich das Dorf aber nie auf den Teil unseres Volfes, den der Tabak Paris , 4. März.( W. 2. B.) Amtlicher Bericht von befindet. Ein von uns eingeleiteter lebhafter Gegenangriff ließ uns das fein Genußmittel, sondern Rohstoff für die Ausübung ihres gestern nachmittag. In der Gegend nördlich von Verdun Gelände am unmittelbaren Ausgang des Dorfes wiedergewinnen. Gewerbes ist. Dieser Teil unserer Volkswirtschaft ist nicht hielt das Artilleriefeuer und die Angriffe des Feindes während des Die Beschießung ist andauernd sehr heftig westlich und östlich der gering. Nach den Gewerbezählungen waren in der Tabat­ganzen gestrigen Abends mit verstärkter Heftigkeit im Dorfe Maas, sowie im oebre. Unsere Artillerie vereinigt ihr Feuer fabritation: Douaumont an. Nach mehreren vergeblichen Verfuchen, die mit auf die Sammelpunkte bes Feindes, besonders in der Nähe von Beschäftigts furchtbaren Berlusten für die Deutschen zurüdgeschlagen wurden, Beaumont, wo eine auf dem Marsch befindliche Kolonne versprengt Personen 113 896 gelang es dem Feind, in bas Dorf Douaumont wurde. Im Oberelsaß haben wir östlich von Seppois angegriffen 158 080 einzubringen, wo der erbitterte Kampf fortdauert. Ein wenig und mehrere Stüde deutscher Schüßengräben auf dem rechten fer 203 224 weiter östlich wurde das Dorf Vaug ungefähr zur selben Zeit an des großen Latae(?) genommen. Ein feindlicher Gegenangriff hat gegriffen. Die nordwärts gerichteten Angriffe brachen sich in unserem uns nicht aus dem eroberten Gelände vertreiben können. Flieger- Hierzu noch der Handel mit Tabat und Zigarren. In dieser Sperrfeuer und im Feuer der Maschinengewehre. Der Feind mußte unteroffizier Navarre hat gestern in der Gegend von Douaumont Branche gab es 1907 22612 Betriebe mit 37 007 beschäftigten sich zurückziehen und ließ in unseren Drahtnegen zahlreiche Leichen sein sechstes deutsches Flugzeug, Typus Albatros, abgeschoffen, das Personen. liegen. Jm Woebre gab es gestern am späten Abend und wäh- in unseren Linien niederfiel. Die Flieger sind verwundet und zu Die Zeit von 1882 bis 1907 war eine Zeit ruhiger Ent. rend der Nacht andauernd heftige Befchießung, die jedoch durch unser Gefangenen gemacht worden. Sperrfeuer angehalten wurde. Der Feind konnte nicht aus seinen Gräben vorbrechen. Westlich von der Maas Tätigkeit der feindlichen Artillerie in den Gegenden von Malancourt und Haucourt. In Lothringen wurde ein schwacher Angriff in der Gegend südlich vom Walde von Barroh durch Gewehrfeuer und Granaten zersprengt.

Belgischer Bericht: Der Tag ist auf der Front rubig verlaufen mit Ausnahme in der Gegend von Steenstraate, wo leb­haft mit Bomben gekämpft wurde.

Die englische Meldung.

1883

1895

1907

Betriebe 15226 19 857 25 470

wicklung. Die 1879 eingetretene Zoll- und Steuererhöhung wurde dadurch ausgeglichen, daß man fast den ganzen Steuerertrag den Arbeitern vom Lohn abzog. Dann trat 1906 das Zigarettensteuergesetz in Straft. Sonst blieb die Tabatindustrie von neuen Steuern verschont. Neben den hier genannten Personen kommen noch zahllose andere Arbeiter, die bei der Herstellung von Etiketten, Zigarrenkisten, bei der Herstellung von Formen usw. beschäftigt waren, in Betracht.

Baris, 4. März.( W. T. B.) Amtlicher Bericht von London , 4. März.( W. T. B.) Bericht des englischen Freitag abend. In Belgien haben wir feindliche Lager in der Gegend von Langemard beschossen. Nördlich der Aisne wurde eine Hauptquartiers bom 2. März: Wir brachten in der Näbe Für alle diese Personen ist der Tabat nicht das berühmte, ent­starke Patrouille, die einen fleinen Poften angriff, mit Verlusten die Trichter, von denen einer den Hauptminenschacht des Feindes was für den Müller das Getreide und für den Bäcker das starte Patrouille, die einen fleinen Boften angriff, mit Verlusten des Hohenzollernwerkes fünf Minen zur Entzündung und besetzten behrliche Genußmittel, sondern für sie ist der Zabat dasselbe, zurückgeschlagen. Unsere Artillerie richtete ein vernichtendes Feuer enthielt. Ein feindlicher Bombenangriff wurde abgewiesen. Am auf deutsche Arbeiten östlich von Neuville und südlich von Berry stanal von Ypern nach Comines wurden gestern befestigte Stellungen Mehl ist, nämlich unentbehrlicher Rohstoff. au Bac. In den Argonnen hat sich unsere Artillerie tätig gezeigt eingenommen, darunter ein Stück feindlichen Schüßengrabens in und die feindlichen Linien bei Fille Morte und im Gehölz von einer Ausdehnung von etwa zweihundert Yards. Die Zahl der Gewerbe wirken, das sollte von den Steuertechnikern Cheppy beschossen. Wir haben bei St. Hubert eine Duetschmine mit Gefangenen beläuft si jest auf 5 Offiziere und 249 Mann auch in Betracht gezogen werden. Dben habe ich schon er

Wie aber Steuern auf Tabat auf die Arbeiter im