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pflichtigen befindet. Die Schazanweisungen oder Schuldverschreibungen der Kriegsanleihe werden nicht als solche besteuert, vielmehr fommt es lediglich darauf an, wie das Vermögen und das Einkommen des Steuerpflichtigen überhaupt sich während der Kriegszeit gestaltet haben. Ein Vorzug ist aber für die fünfprozentigen Reichsschatz­anweisungen und fünfprozentigen Schuldverschreibungen einschließlich der Schuldbuchforderungen insofern vorgesehen, als sie bei der Ent­richtung der Kriegsgewinnsteuer zum Nennwert an Zahlungsstatt an­genommen werden sollen.

Krieg und Presse.

Mitte Februar hat auch die Neue Würzburger Zeitung", im Jahre 1803 als Fränkische Staats- und Gelehrtenzeitung" ge= gründet, die älteste Tageszeitung Würzburgs, ihr Erscheinen ein­gestellt, nachdem ihr das Würzburger Tagblatt"( früher Journal") des Landtagsabgeordneten Karl Köhl bereits am 1. Juli 1915 voraus­gegangen ist.

Die Mehrheitsverhältnisse in Lippe. Bei der Landtagswahl im 7. lippeichen Wahlkreise wurde an Stelle des verstorbenen nationalliberalen Abgeordneten Schmidt der konservative Kandidat Meggermeister Korte mit 133 gegen 123 Stimmen gewählt. Damit geht die absolute Mehrheit im Landtage von der Linken zur Rechten über.

Zuschläge zur Erbschaftssteuer.

Der

Ausbau des städtischen Straßenbahnsystems. Mehr noch als bei der Großen Berliner Straßenbahn hat sich

durch erhebliche Beschränkung der Zahl der ausgegebenen Zusak- 1 Pflanzenmehl enthielt, setzten sich hinauf und fuhren davon. farten folgen. Den Bäckern durfte demgemäß nur ein entsprechend Wagen war mit einem achtjährigen Wallach bespannt. geminderter Mehlbetrag zugeteilt werden. Sie mußten ihren Be­trieb hierauf einstellen, eine Notwendigkeit, die sich, wie anerkannt werden muß, nicht immer leicht erfüllen ließ, zumal das gesetzlich vorgeschriebene Streckungsmittel für sie nicht immer in genügendem Maße erreichbar war, auch die Ausgiebigkeit des der Krieg bei den städtischen Straßenbahnen, die erst kurze Zeit be­Mehls von ihnen bemängelt wurde. Wie immer werden auch trieben werden, fühlbar gemacht. Das bedeutend jüngere Personal hier die Uebergangsschwierigkeiten bald überwunden sein. Es wurde zum allergrößten Teil eingezogen und mußte durch ungeübte wird vor allen Dingen für die Bäcker darauf ankommen, die Personen, darunter Frauen ersetzt werden. Die sogenannten Süd­ihnen überwiesene Mehlmenge so gleichmäßig zu verteilen, daß linien mußten gänzlich eingestellt werden. Trotzdem hat sich der sie bis zum Schluß der Austeilungsperiode mit dem Mehl reichen. Verkehr auf den verbliebenen Strecken ausgezeichnet entwickelt, sodaß Den Interessen der Kriegerfrauen widmet die Verwaltung in die Verwaltung bemüht ist, ihn nicht nur voll aufrecht zu erhalten, ständiger Fühlung mit der Bäckerinnung besondere Aufmertjom­

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Salatölersatz.

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feit. Auch steht zur Zeit die Frage zur Prüfung, ob nicht für die sondern in diesem Jahre wesentlich auszudehnen. Brotherstellung durch Ersparung bei andern Gebäck- Die Einnahmen aus Fahrgeldern haben im vergangenen Jahre die forten Mehl gewonnen werden kann." Höhe von rund 3,3 Millionen Mark erreicht. Es ist dies ein Er­Plausibel klingt uns- offen gestanden diefer Ergebnis, daß volle Befriedigung erwedt. Für das kommende Rechnungs­flärungsversuch des Magistrats in feiner Weise. Die Zu- jahr wird mit einer Fahrgeldeinnahme von rund 3 680 000 m. ge teilung des Mehls soll sich nach den dafür geltenden Be- rechnet. Es sollen nämlich nach der bevorstehenden Jubetriebnahme des ihnen eingereichten Brotfartenabschnitte richten. Bei der Ver- werden. Zu diesem Zwed soll ein Großer Ring" mit einer stimmungen bei den einzelnen Bäckern nach der Zahl der von Lindentunnels sämtliche Linien im vollen Umfange betrieben kleinerung der Brotration mußte deswegen den Bäckern für Wagenfolge von mindestens zehn Minuten eingerichtet werden, der die erste Woche nach der Neueinteilung nicht ein Defizit ent- das Rudolf- Virchow- Krankenhaus mit der Warſchauer Brücke, dem stehen, sondern ein Ueberschuß an Mehl verbleiben. Die Er- Hermannplay in Neukölln, dem Anhalter Bahnhof . Moabit usw. flärung des Magiftrats läßt aber die Deutung zu, daß man verbindet. Ein zweiter Ring: Ostring" soll zur Verbindung des Denn Landtage des Fürstentums Lippe ist eine neue Steuer- den Bäckern das Mehlquantum ohne Rücksicht auf die ab- Stettiner Bahnhofs mit dem Görliger, Warschauer- Straßen- Bahn­gelieferten Brotkartenabschnitte gefürzt hat. Das mußte hof, dem Hermannplag- Unter den Linden usw. dienen. Der dritte vorlage zugegangen, die einen 25prozentigen Zuschlag zu der nach natürlich zu Unzuträglichkeiten führen, da die Wirkung der Ring:" Westring" führt vom Gesundbrunnen direkt nach dem Stettiner den Vorschriften des Reichserbschaftssteuergesetzes veranlagten Erb­ schafts - und Schenkungssteuer für Landeszwede vorsteht. In der borgenommenen Verfürzung der Nation an verschiedenen Bahnhof, durch den Lindentunnel weiter am Potsdamer Bahnhof schafts- und Schenkungssteuer für Landeszwecke vorsieht. In der Stellen durchaus verschieden war und sich in ihren Einzel- vorbei, nach Moabit , zum Rudolf- Virchow- Krankenhaus, nach dem Begründung der Vorlage heißt es u. a., daß es nach dem Reichs- heiten faum im voraus übersehen ließ. Jedenfalls bedarf der Gesundbrunnen . Dazu tommt als vierte Linie die Ver nach dem zu erheben. Verschiedene Bundesstaaten hätten von der Befugnis Borten ist da wahrlich nichts getan. erbschaftssteuergesetze den Bundesstaaten ja überlassen sei, Buschläge gegenwärtige Zustand dringend der Aenderung. Mit bloßen bindung vom Kreuzberg durch den Lindentunnel Gesundbrunnen bis zur Ostseestraße an der Prenzlauer Allee. bereits Gebrauch gemacht, und auch Lippe könne bei der ungünstigen Die letzte Linie ist die vom Oskarplag ausgehende. Finanzlage nicht darauf verzichten. Sie berührt ebenfalls den Gesundbrunnen , den Stettiner Bahnhof, unterfährt den Lindentunnel, kreuzt die Königgräger Straße beim So anerkennenswert das Bestreben ist, für Stoffe, die bisher Anhalter Bahnhof und endet am Kreuzberg . Mit der Großen etwa aus dem Auslande bezogen wurden, Ersatz zu schaffen, so liegt doch auch die Gefahr nahe, daß gerade dort, wo ein solcher Eriaz- Berliner Straßenbahn und der Berliner Elektrischen Straßenbahn stoff sicherlich entbehrlich ist, die augenblidlich günstige Lage dazu find Vereinbarungen über Anschlußbetriebe vereinbart worden, benutzt wird, den Geldbeutel des lieben Mitbürgers überflüssiger- ähnlich den mit der Hochbahn bestehenden, die das Umsteigen er Wie Dr. Alpers in der Pharmazeutischen leichtern. Solche bestehen auf den Anschlußbetrieben nach der Vor furzent hat die finnische Partei ausführliche statistische weise zu erleichtern. Angaben über den Stand der Parteibewegung in Finnland ver- 3eitung" ausführt, stellt ein trasses Beispiel wertloser Kriegs- Christiania, Bornholmer und Wisbyer Straße, fowie ferner auf der öffentlicht." Finljandstaja Gajeta", das offizielle Organ der ruffi- erfindungen ein sogenannter Salatölerfaz dar, der an vielen Orten Anschlußbetriebsstrede Moabit- Tiergarten- Lützowstraße" für den schen Regierung in Helsingfors , entnimmt diesem Bericht folgendes: aufgetaucht ist. Das Erzeugnis ist für 1,40-1,60 Mr. das Liter im Großen Ring". Der Betrieb für diese Strecken kann natürlich erst Kleinhandel verkauft worden. Es stellte eine frisch gepreßtem werden, weil es jetzt noch an Jm Juni 1914 belief sich die Zahl der Parteimitglieder auf ebensoviel wie im Juni 1913, zum Jahresschluß jedoch wies die Mohnöl ähnlich sehende, mit Teerfarbstoff gelb gefärbte wässerige Bagen, die erst nach dem Kriege geliefert werden können und an Lösung eines gallertartigen Stoffes dar und enthielt Bartci mit ihren 51 520 Mitgliedern einen Abgang von zirka Nach den Personal mangelt. 1500 Mitgliedern gegenüber dem Vorjahre auf. Gin Fünftel 98,6 Proz. Waffer nebst 1,4 Proz. Trodenmasse. der Mitgliederzahl entfiel auf die weiblichen Mitglieder, während untersuchungen ist es klar, daß diese Zubereitung Salatöl nicht er­sezen kann. Ihr Nährwert ist etwa dem einer einprozentigen die Einteilung der Mitglieder nach ihrem Wohnort die für Sinn wässerigen Pflanzenschleim- oder Stärkelösung zu vergleichen. land charakteristische Tatsache zeigte, dak drei Biertel( 37 708) Salatöl hat einen mindestens 200mal höheren Nährwert. quf das flache Land und nur ein Viertel der Mitglieder ( 13802) auf die Städte entfielen. Bon den Wahlkreisen stand Preis von 1,40-1,60 M. für das Liter wird also im wesentlichen sendet an die Bureaus großer Firmen Angebote folgenden Inhalts Njuland mit 8906 Mitgliedern an erster und Wiborg mit 7070 Mit- für 986 Kubitzentimeter Wasser bezahlt. Eine Stostprobe von damit gliedern an zweiter Stelle. Infolge Arbeitslosigkeit waren 1900 zubereiteten Salaten ergab, daß sie ihren Geschmack lediglich sonstigen Zutaten verdanken und daß der sogenannte Salatölerfaz darin nur Mitglieder von der Zahlung der Mitgliederbeiträge befreit. durch seinen eigenartigen, wenig angenehmen Geruch und Geschmac wirkte, der aber durchaus nicht fettartig war. Es ist lediglich das lartige Aussehen, das der Salatölerfaz mit dem Salatöl gemein­jam hat.

Aus der Partei.

Aus der finnischen Sozialdemokratie.

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Der

Billige Sprotten!

Eine Firma in Altona - Ottensen , Spezial- Sprottenräucherei, ver­

P. T. Ich biete Ihnen an: Feinste Kieler Sprotten frisch geräuchert

die ca. 2 Pfund- Kiste mit M. 1,35 usw.

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Die Partei bestand im Jahre 1914 aus 1554 Verbänden. Außer dem wirkten Hand in Hand mit der Partei 637 Gewerkschaftsver­bände, denen 18-388 politisch organisierte und nur 4134 unorgani­und will damit den Eindruck eines für den Käufer besonders vorteil fierte Mitglieder angehörten. Ferner wirkten als Unterabteilungen der Partei 40 Verbände der Zwergpächter"( Landarbeiter), 95 Berkehrsstörungen im großen Umfange fowie Pferdeverluste durch haften Angebotes hervorrufen. Wie vorteilhaft allerdings nur für den Verkäufer der Bezug der offerierten Ware ist, das Jugendverbände, 101 Frauenverbände und 30 sonstige Vereine. Die Parteiverbände besaßen im Jahre 1914 890 Häuser, deren Fallen und Betriebseinschränkungen wurden gestern in größerer Wert sich auf 8% Millionen Marf belief. Ferner waren etwa zwei Bahl infolge des unerwarteten andauernden Schneefalls gemeldet. möge der nachstehende Fall illustrieren: Infolge eines solchen auch an ein Bureau gelangten Angebotes Der Schnee tvar naß und setzte sich überall leicht fest. Die Hufe Millionen an Barbeständen vorhanden, denen eine Schuldsumme der Pferde, die Schienen, die Beichen und lebergänge bilden eine bestellten dort Angestellte zur Probe fünf solcher ca. 2- Pfund- Kiſten bon etwa 4 Millionen gegenüberstand. so Die Verbände hielten im Verlauf des Jahres 12 700 Berjamm- feste Masse. Staum gereinigt, waren sie gleich wieder voll. Die und zahlten dafür einschließlich Porto und Bestellgeld 7,50 M. Die lungen ab und veranstalteten ferner 1400 Wolfsversammlungen Omnibusse, Rollwagen und schweren Fuhriverte fonnten nur mühsam gelieferte Ware war nicht schlechter, aber auch nicht besser als die in lungen ab und veranstalteten ferner 1400 Volksversammlungen vorwärts, obgleich sie Vorspann benutten. Die Landleute, die hiesigen Warenhäusern geführte, aber sie war enorm viel teurer; Mittwochs zur Stadt kommen, sind zum allergrößten Teil aus- denn das Gewicht der einzelnen Kisten betrug nur 700-800 Gramm Interessant ist die berufliche Gliederung der Parteimitglieder. Zur Partei gehörten: 17 565 Industriearbeiter, 6358 Bauarbeiter, geblieben. Die Feuerwehr wurde ununterbrochen in Anspruch ge- brutto( nicht, wie die Firma anbietet, ca. 1000 Gramm). Die leere nommen, um gestürzte Pferde aufzurichten. Die Eisenbahnzüge 11 604 Bandarbeiter und 3wergpächter", 10 552 diverse Arbeiter, famen mit größeren Verspätungen hier an. Um die Hauptstraßen Stifte wog allein schon 250-260 Gramm, so daß jede Kiste nur wie Forstarbeiter, Hafenarbeiter, Eisenbahner, Handwerker usw. vom Schnee zu reinigen, wurden von der städtischen Straßen- tnapp 1 Pfund Ware enthielt, wofür die Bezieher 1,50 M. bezahlen Ferner gehörten der Partei 4326 berufslose Personen, meist weib- reinigung 55 Schneepflüge in Betrieb gesezt. Schneeschipper waren durften, während der Tagespreis in den Warenhäusern für 1 Pfund gibt sich ein Bestand von 46,4 Proz. Industrie und Bauarbeitern nirgends zu haben, weder beim Arbeitsnachweis noch auf den

und Demonstrationen.

ticben 22,5 Proz. Landarbeitern. Dies sind die beiden stärksten Gruppen in der Partei. Hierbei haben die Industriearbeiter nur in 6 Wahlbezirken die Mehrheit; in allen übrigen Bezirken stchen die Bandarbeiter in den Parteiverbänden prozentual an crster Stelle.

vom Sturm verschontes Eiland ab. Möge ihm diese Ruhe auch weiter beschieden sein.

Aus Groß- Berlin.

Depots.

An Entkräftung gestorben.

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ausgewogene Sprotten 90 Pf. bis 1 M. betrug. Die Hinein­

gefallenen hatten demnach dafür, daß sie den Anpreisungen dieser Firma Bertrauen schenkten, die Ware um 50 Proz. zu teuer be zahlt. Auf eine Reklamation antwortete die Firma ausweichend, und auf erneuten Hinweis, daß die Betroffenen sich stark benach. teiligt fühlen, schweigt sie sich aus.

Möge diese Darstellung andere vor gleichen Erfahrungen bes wahren.

Seit Oftober v. J. wohnte in der Reichenberger Str. 154 im ersten Stod des Quergebäudes eine Frau Affelt mit einem jest Soweit das Zahlenmaterial des Parteiberichtes für das Jahr 7 Monate alten Kinde. Ihr Mann, der Streckenarbeiter bei der 1914. Der Krieg hat hierin nur geringe Verschiebungen hinein Hochbahn war, befindet sich seit November in französischer Gefangen getragen, da die Finnländer bekanntlich nicht zur Armee einge- ichaft. Die Hausbewohner, mit denen die Frau nicht verkehrte, zogen werden dürfen. Freilich haben sich auch in Finland Bro- beschwerten sich wiederholt beim Wirt, daß das Kind so viel und Zu dem rätselhaften Selbstmord des Schneiderlehrlings Artur duktionseinschränkungen, Teuerung, polizeiliche Repreffalien laut schreie. Sie hatte darauf dem Wirt gegenüber nur die Ant- Neumann wird uns geschrieben: Leider fonnte nicht festgestellt drückend bemerkbar gemacht und eine gewisse Zunahme der Auswort: der Junge solle eine starke Lunge bekommen. Die Frau werden, was den jungen Mann, der bis vor kurzem auch in der wanderung bewirkt. Im allgemeinen jedoch hebt fich das erhielt außer der Kriegsunterstügung von der Hochbahn 30 M. im freien Jugendbewegung eifrig tätig war und sich dort allgemeiner kleine Finnland auf dem Hintergrund des Weltbrandes wie ein Monat. Ihre Großmutter, die in der Nähe von Berlin eine fleine Achtung erfreute, in den Tod getrieben hat. Zivar wird das eine Besitzung hat, brachte ihr öfter Startoffeln, Kohlrüben und der- oder andere Gerücht verbreitet, aber etwas Bestimmtes über die Ursachen des Selbstmordes ist nicht zu erfahren. Wir bitten daher gleichen Nahrungsmittel. Seit Januar d. J. aber kam sie alle die, die etwas Näheres darüber wissen, besonders die Freunde nicht mehr, wie die Haus befizer meinen, weil fie fich und Bekannten des N., die in der letzten Zeit mit ihm zusammen mit der Entelin aus irgendeinem Grunde überworfen habe. Frau waren, ihre Wahrnehmungen dem umgehend Jugend­Affelt hatte sonst nur noch Umgang mit einer Frau, die niemand ietretariat, Berlin SW. 68, Lindenstr. 3, IV. Hof 3 Treppen im Hause kannte. Sie ging mit ihrem Kinde nie aus. Sei Sonn-( Geschäftszeit 9-5 Uhr, Mittwochs und Freitags 9-1 und abends abend sah man sie überhaupt nicht mehr. Die Zeitunger. blieben 6-8 Uhr) mitzuteilen. Seit etwa acht Tagen macht sich in Berlin eine Erfeit jenem Tage im Kasten steden. Der Austräger machte jetzt den fcheinung bemerkbar, die ganz offenbar auf einen Organisations- Birt darauf aufmerksam. Als daraufhin die Polizei öffnete, fand mangel zurückzuführen ist, obgleich jede der etwa in Frage man die Frau im Bette liegen. Vor einem Schrank, der neben dem tommenden Stellen die Verantwortung dafür von sich abzu- Bette steht, lag in einem Storbe, der auf einem Stuble stand, das wälzen sucht. Die Hausfrauen können das für ihren Haus- Kind. Es war tot. Die Frau sagte nur, daß fie Hunger habe, halt vorgesehene Quantum an Brot an der gewohnten weiter gab sie feine Aufklärung. Sie trant gierig Milch, die die Stelle nicht mehr erhalten. Der Versuch, an anderer Nachbarn brachten und dazu Zwieback. Sie war sehr schwach und Stelle Brot zu erhalten, schlug in vielen Fällen deswegen wurde nach dem Krankenhauſe in der Gitschiner Straße gebracht. Das fehl, weil eine Anzahl Bäder gegen ihre alte Kundschaft die Kind ist nach der vorläufigen Feststellung an Entkräftung gestorben Riicficht übten, diese zuerst zu versorgen und für sie Brot zu In der Wohnung fand man noch 3 M. und eine nicht verbrauchte reservieren. Schlimm erging es unter diesen Umständen dann Brotkarte von der vergangenen Woche. folchen Leuten, die infolge eines Umzuges den Geschäftsleuten

Mängel in der Brotversorgung.

* noch nicht als Stunden bekannt waren. Und es fehlt nicht Zu dem Raubmordversuch in der Kleinen Hamburger Str. 17, viel, daß auch vor den Brotläden sich mit der Zeit ähnliche über den wir vor acht Tagen berichteten, erfahren wir, daß jezi Ansammlungen aufftauten, wie wir sie vor den Butterläden leider schon gewohnt sind. Vom Magistrat der Stadt Berlin erhalten wir aus diesem Anlaß folgende Zuschrift:

Beim Verkauf von Brotkarten wurde ein Händler Willi D5II ertappt. Ein Kriminalbeamter, der Schankwirtschaften beobachtete, fah, wie ein Gast dem anderen geheimnisvoll etwas anbot. Er stellte fest, daß er Brotkarten verhandelte und verhaftete den Mann. Dieser gibt an, daß er die Karten von einem unbekannten manne für 30 Pf. gekauft habe. Er verkaufte sie für 50 Pf. das Stüd weiter. Die Karten stammen aus Diebstählen, die bei meh­reren Brotkommissionen in der letzten Zeit verübt worden sind. So wurden bei einer Kommission aus einem verschlossenen Schranke 300 Starten entwendet. Ob Döll bei diesen Diebstählen auch be teiligt gewesen ist, oder für die Diebe den Hehler spielt, ist noch nicht aufgeklärt.

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Der Kalfsteinbruch Rüdersdorf bildet viele Jahre hindurch für den Staat und die Stadt Berlin eine gute regelmäßig fließende Einnahmequelle. Der Bruch gehörte bekanntlich der Stadt Berlin auch der zweite Täter ermittelt und festgenommen wurde. Auf dem bezw. Kölln. Ueber die Eigentumsverhältniffe entstand später ein bezeichneten Grundstück überfielen vor 8 Tagen furz vor 10 Uhr sehr langwieriger Prozeß, der mit einem Vergleich endete. Berlin abends zwei mastierte Männer den Gierhändler Pintus, um ihn zu begnügte sich mit einem Sechstel der Reineinnahmen und überließ berauben. Der eine, ein 19 Jahre alter wohnungsloser Arbeits- dem Staate in einem Sozietätsvertrage den Abbau und die Aus­buriche Richard Engel, wurde fofort festgenommen. Der andere beute des gesamten umfangreichen Stallstein- und Gipslagers. Jm An einigen Stellen glaubt man die Beobachtung gemacht zu ergriff die Flucht und entlam. Die Kriminalpolizei ermittelte, daß bergangenen Jahre ist nun ein Verlust auf dem Betriebe entstanden, haben, daß in einzelnen Bäckereien Berlins ein gewisser Mehl der Entflohene ein 27 Jahre alter ebenfalls wohnungsloser Seizer der sich auf etwa 970 m. beläuft. Für 1916 rechnet man mit einem mangel fich zeige. Diese Erscheinung wird im Zusammenhang mit Mag Schilling, und daß dieser der Haupttäter war. Schilling ver Verlustanteil von rund 20 700 m., wovon Berlin zunächst die Hälfte Organisationsfragen gebracht und daran die Frage geknüpft, ſtand es bisher, sich allen Nachforschungen zu entziehen. Auf die übernommen hat. Die Einnahmen früherer Jabre stellten sich auf warum nach bielmonatlichem Funktionieren der Meblverteilung Dauer aber mußte er doch bestimmt damit rechnen, daß 16-20 000 M., fogar noch höher. Der Rückgang ist auf die un­jett Schwierigkeiten entstehen. Die Frage ist in der Tat berech ihn finden und ergreifen werde. Deshalb beichloß er, günstige Lage des Baumarktes zurückzuführen." tigt, denn es haben die Schwierigkeiten, soweit sie an einzelnen Berlin zu verlassen und zu versuchen, über die österreichische Grenze Stellen aufgetaucht sein sollten, mit irgendwelchen Organisations, mängeln an Reichs- oder kommunalen Stellen nichts zu tun. Es zu kommen. Als er gestern abfahren wollte, fiel er auf dem Bahn- die jedermann zu unentgeltlicher Benutzung offensteht, ist im Monat handelt sich vielmehr um Uebergangsschwierigkeiten, die hof einigen Leuten aus dem Publikum auf, die feine Berionen­Sie teilten ihre Wahr­erfahrungsgemäß bei einer Benderung der Wirtschaftslage leider beschreibung in der Zeitung gelesen hatten. unvermeidlich sind. Bekanntlich hat die Reichsgetreidestelle den nehmung der Polizei mit, und diese nahm den Verdächtigen fest. bei Beginn des Erntejahres erhöhten Kopfiah nicht beibehalten, Für 5000 M. Mehl erbeuteten Warendiebe gestern in der bielmehr sich zu einer herabseßung entschlossen. Dem mußte man Linienstraße. Sie sahen vor dem Theater der Freien Volfsbühne in Groß- Berlin durch Verminderung der Gebädportion und einen Wagen stehen, der für 5000 M. Weizen, Roggen und

man

Die öffentliche Bibliothek und Leſchalle, SO, Adalbertstraße 41, Februar von 6989 Personen besucht worden. In der Ausleihbibliothek wurden 4070 Bände unterhaltende und belehrende Literatur nach Haufe verliehen. In der Lesehalle liegen zurzeit 542 Zeitungen und Das Institut ist werk­Beitschriften jeder Art und Richtung aus. täglich von 51/ 2-10 Uhr abends, Sonntags von 9-1 und 3-6 Uhr geöffnet.