ES würde uns zu weit führen, auf die Ursache der jaso seltsamen Thatfache einzugehen, wie eS zu erklären ist. daßin Landstrichen, über welche die Natur die Fülle ihrer Gabenin verschwenderischer Huld ausgestreut hat, die Bevölkerungihrer großen Mehrheit nach darbt und hungert, die Erklärungist ja auch von der Geschichte bereits übernommen. Wasfrühere Jahrhunderte gesündigt haben, muß von der lebendenGeneration gebüßt werden, um so mehr, als die gegenwärtigeRegierung sich derselben Unterlassungssünden schuldig gemachthat, wie ihre Vorgängerinnen. Spanien ist nun einmal dasklassische Land der Mißregierungen, eine Initiative zu sozialenReformen hat auch die gegenwärtige Regierung sorgfältigvermieden, sie hat Millionen für die Expedition nachMarokko ausgegeben, um dem spanischen Nationalstolzund Größenwahn ein Opfer zu bringen, sie hat aber kein Geldfür die nothwendigen landwirthschastlichen Meliorationen,durch welche weite Gebiete dem wirthschaftlichen Verfall ent-zogen worden könnten. Auch in Spanien gilt das Wort I.ati-funclis. perdidere rem publicam, der Großgrundbesitz absorbirtdie besten Kräfte des Landes, er drückt die bäuerlichen Besitzerimmer tiefer hinab und man kann wohl behaupten, daß diespanischen Grandseigneurs für ihre sozialen Pflichten nochweit weniger Verständniß haben als die italischen.Die Cortes sind von. Parteiungen durchwühlt und zersetzt,ohne Interesse für die sozialen Fragen, nurdarauf bedacht, ihren Parteigenossen und Freunden dieKrippen des Staates zu verschaffen, dieKöniain-Regentin ist zweifellos eine von den bestenAbsichten beseelte Frau, deren Gefühl durch die Leiden derarmen Bevölkerungsklassen lebhast erregt wird, allein sie istohnmächtig und nicht in der Lage, die Initiative zu einerPolitik zu ergreifen, von der allein eine nachhaltige Besserungder Verhältnisse erhofft werden könnte. Vergebens sieht mansich auch in den Parteien nach einem Staatsmanne um, welcherhierzu befähigt wäre. In der republikanischen Partei, dienicht ohne geheimes Vergnügen das Wachsen der Unzufrieden-heit sieht, weil sie daraus eine Förderung ihrer Bestrebungenglaubt erwarten zu dürfen, ist eben so wenig Jemand vor-Händen wie bei den Konservativen. Unter diesen Umständenkann es allerdings nicht Wunder nehmen, daß man in denKreisen der europäischen Politiker über die weitere Ent-wicklung Spaniens und seiner Verhältnisse sehr pessimistischdenkt, es ist gar nicht abzusehen, auf welche Weise das Landdem wirthschaftlichen Ruin auf die Dauer entgehen soll.Der Schilderung haben wir nichts hinzuzufügen, undauch die Kritik, welche das deutsche Bourgeoisblatt an diespanische Bourgeoisregierung legt, ermangelt nicht derSchärfe.Falsch ist, daß die Sozialisten in Spanien sich„vonden Anarchisten kaum unterscheiden". Spanien ist dasjenigeromanische Land, in welchem die Scheidung sich am erstenvollzogen hat, und aufs gründlichste.Die Moral für uns Deutsche aber ist: sorgen wirdafür, daß Deutschland kein Adelsparadies werde!—Die portugiesischen Wahle». Resultate über dasErgebniß der Wahlen, die am Sonnabend stattgefundenhaben, liegen noch nicht vor.—Aus dem politischen Wettertvinkel der Türkeiwird über Cettinje, der Hauptstadt Montenegro's, gemeldet:Von Skutari sind mehrere Bataillone Infanterie und11 Geschütze nach der montenegrinischen Grenze gesandt worden,woselbst auch der Gouverneur erwartet wird. SämmtlicheHäupter der albanesischen Stämme sind abgesetzt und durchandere Persönlichkeiten ersetzt worden.Die türkische Regierung scheint demnach den zwischenAlbanesen und Montenegrinern schwebenden Konflikt durchEntfaltung militärischer Autorität gegen die Albanesenfriedlich beilegen zu wollen.—Z?«rlKtne»lksveviihko.Abgeordnetenhaus.50. Sitzung vom 16. April 18S4, 11 Uhr.Am Miuistertische: Graf zu Eulenburg.v. Heyden,Bosse. Miquel und Konimissarien.Die dritte Berathung des Staatshaushalts-Etatsfür 1334/9» wird sortgesetzt beim Spezialetat des Ministe-r i u m s d e S Innern.Abg. Rickert(Frf. Vgg.) fragt, aus welcher Grundlage dieWahlstatistik der„Statistischen Korrespondenz' beruht, ob sienach Regierungsbezirken, Provinzen oder für den ganzen Staataufgenommen sei. Am besten wäre eine Statistik nach Wahl-kreijen.Minister Graf Enlenburg: Die Statistik ist durch Zähl-karten in allen Urwahlbezirkcn aufgenommen, kann also in aus-gedehntestem Maße bearbeitet werden. Zunächst werden weitereVeröffentlichungen in der.Etat. Korr.' erfolgen und später eineumfassende Veröffentlichung in den bekannten Heften des Stati-stischen Amtes.Abg. v. Pappenheim sk.) empfiehlt eine gesetzlich, Regelungder Verpflegtingsslationen. für welche die Mittel infolge der Auf-Hebung der lex Huene sich vermindert haben; ferner müsse ein«reichsgesetzlich« Einschränkung der Vagabondage eintreten.Minister Graf Eulenbnrg: In den letzte» 12 Jahre» habensich die Verpflcgungsstationen erheblich vermehrt; sie wurdenmeist von de» Kreisen unterhalten. In eine kritische Lage sindsie dadurch gekommen, daß vie Kreise, welche an einer Wander-straße eine solche Station-inrid,teten, sich fragten, ivarum sieallein zu Gunsten anderer Kreise die Station unterhalten sollten.In anderen Staaten ist eine gesetzliche Regelung eingetreten, dieand) bei uns in Betracht zn ziehen wäre.Abg. Tzschoppe(sk.) spricht seine Befriedigung über die inAussicht gestellte gesetzliche Regelung des VerpflegnngsstationS.wesens ans; dadurch werde auch eine einheitliche Gestaltung derStationen und deren Ausbildung zur Wanderarbeilsstätte erreid>lwerden können. Die Regelung müßte aber bald erfolgen, dennsonst verfallen die Verpflegungsstationen.Abg. Rickert bittet um eine beschleunigte Veröffentlichungder Wahlstatistik für die einzelnen Wahlkreise.Abg. Schreiber(fk.) spricht sich gegen eine gesetzliche Rege-lung des Verpflcgungsstationswesens aus, weil dadurch dieVagabondage vermehrt würde.Abg. von Eyner«(ntl.) hofft, daß dagegen das GesetzVorsorge treffen würde.Abg. von Schalscha(Z.) spricht sich gegen eine gesetzlicheRegelung des VerpflegungSstatisnswesens aus, welches den Ge-meinden und der Privatwohlthätigkeit überlassen werden inüsse.Minister Graf Eulenbiirg: Diese Sache kann nicht derPrivatwohlthätigkeit überlassen werden. Die Einrichtungen sindmeist von den sireisen getroffen worden, da sie nicht blos der Ge-meinde zu gute kommen, wo sie eingerickitet sind.Beim Etat der landwirthschastlichen Berwal-t u n g richtetAbg Graf Kauitz die Aufmerksamkeit der Regierung,namentlich des Eisenbahn-Ministers auf eine Eingabe ostpreußischerLandwirthe wegen Ermäßigung der Getreide- Frachttarife.Russisches Getreide werde zu Ausnabmetarifen gefahren, währenddie preußischen Landwirthe die normalen Tarife von doppelterHöhe entrichten müssen. Früher bestand die Vorschrift, daß dasrussische Getreide überseeisch exportirt werden mußte. Diese Be-schränkuiig ist jetzt weggefallen; das russische Getreide tritt inKönigsberg in den sreien Verlehr. Tie ostpreußische Landwirth-schaft verliert den Absatz in Königsberg an die Konsumenten undan die Mühlen. Eine noch weitere Herabsetzung der russischenFrachttarife würde eine Herabsetzung auch der preußischen Tarifemit sich bringen. Zeitweillig hat die russische Regierung, um dasGetreide zur Aussuhr zu bringen, die Tarife auf den viertenTheil der preußischen Normaltarife herabgesetzt. Redner bittetden Landwirthschasts-Minister, diese Disparität zu beseitigen sichzu bemühen.Minister von Heyden: Der bestehende Zustand ist aller«dings ein unerfreulicher. Die Erwägungen über seine Beseitigung,die nicht so einfach ist, sind noch nicht abgeschlossen. Die Sachewird nicht aus den Augen verloren werden. Die Aufhebung desIdentitätsnachweises muß in ihren, anscheinend günstigen Wir-kungen noch abgewartet werden.Auf eine Anregung des Abg. Knebel(natl.) erklärt derMinister von Heyden, daß eine allgemeine Amnestie für Forst-frevel, die infolge des Futtermangels begangen sind, nicht inAussicht genommen sei; die Regierungspräsidenten seien auf-gefordert worden, die Begnadigungsgesuche schleunigst vorzulegen;aber zur Einreichung solcher Gesuche können sie nicht auf-fordern.Beim Etat des Kultusministeriums kommt Abg.Ieyffardt-Magdeburg(natl.) auf das Hilfslehrerwesen an denhöheren Lehranstalten zurück; er bleibt bei seiner Behauptung,daß an öl Anstalten 2—11 Hilfslehrer als vollbeschäftigte Kräfteverwendet würden.Geh. Oberfinanzrath Germar erklärt, daß an keiner Staat?-anstalt Hilfslehrer in so ausgedehntem Maße beschäftigt würden.Abg. Motty(Pole) empfiehlt die Einrichtung eines Unter-richts in der juristischen Propädeutik an den Gymnasien.Um 4 Uhr wird die weitere Berathung bis Dienstag11 Uhr vertagt. Außerdem iNovelle zum hannoverschen Wohn-gesetze und Kaligesetz.VsrlmnsnkscifMes.Die Tabaksteuer-Kommission trat am Montag zn einerSitzung zusammen. Wer erwartet hatte, daß die Tabak-Fabrikat-steuer in einer Sitzung abgelehnt und in den Orkus hinabgestoßenwerden würde, hatte die Rechnung ohne die Regierungsvertreterund deren Freunde gemacht. In der heutigen Sitzung ergriffals erster Redner der Staatssekretär Graf v. Posadowsky dasWort, um in' einer längeren Rede den Beweis zu führen, daßDeutschland in Zukunft höhere Einnahmen haben muß. um diebeständig steigenden Ausgaben decken zu können. Er rechneteaus, daß, abgesehen von der zu erwartenden Erhöhung desMilitärsetats, die Ausgaben um 7 630 000 M. steigen werden.während bei den Einnahmen nur eine Steigerung von 835 000 M.zu erwarten ist. Er sprach von der Branntweinsteuer, derZuckersteuer, der Stempelsteuer und deren zukünftigen Erträg-nissen; aber von der Tabaksteuer sagte er nur, daß dreRegierung auf diese nicht verzichten könne. Lang war die Rededes Herrn Staatssekretärs, aber sie reichte nicht aus, um eineSitzung auszufüllen, diese Wirkung wollte ihr Herr v. Stummgeben; er beantragte, die Sitzung jetzt abzubrechen, den Staats-sekretär zu ersuchen, seine Rede drucken zu lasten und erst dannmit der Berathung fortzufahren, wenn die Rede gedruckt vorliege.Richter sprach gegen den Antrag und führte aus, daß derweck, welcher mit diesem Antrag erreicht werden solle, dochar liegt. Die Regierung will nicht, daß in dieser Session«ineAblehnung der Eteuervorlage erfolgt und sucht nun eine Be-schlußsassung zu verhindern.Singer wies darauf hin, daß die gedrückte Rede desStaatssekretärs in der vorliegenden Frage zum mindesten über-flüssig sei. Wenn auch noch so gut nachgewiesen werde,daß die Regierung mit den Einnahmen die Ausgaben nichtdecken könne, so sei damit noch keineswegs bewiesen, daß dieTabaksteuer angenommen werden müsse. Diese Steuer sei ver-werflich, gleichviel wie der Etat sich in den nächsten Jahren ge-staltet.Die Freunde der Vorlage ergriffen nun der Reihe nach dasWort und dehnten dadurch die Geschästsordnungs-Debatte bis11>/2 Uhr aus.Zur Sache selbst führt v. Bennigsen auS, daß so lange,als an eine höhere Besteuerung des Bieres nicht herangegangenwird, man den Tabak als vorzügliches Steuerobjekt in Betradztziehen muß. Es fragt sich nur, welche Steuerform man wählt,um die höheren Erträge zu erzielen. Das Monopol ist in Deutsch-land uidzt durchführbar. Auf unüberwindlichen Widerstand wirddas englische System stoße». Am Annehmbarsten erscheinedaher die Fabritalsteuer. Ob die in der Vorlage vorgeschlagenenSätze die richtigen sind und ob die einzelnen Bestininlungen desGesetzes immer das Rechte treffen, könne ma» erst im Laufe derDiskussion feststellen.G e s ch e r will die Jnlandsteuer von 45 M. beibehalten.für ausländische» Blättertabak einen Zoll von 45 M. für denDoppelzentner und außerdem mindestens 60 pCt. vom Werthals Steuer erheben. Für ausländische Fabrikate ivill er mindestens100 pCt. vom Werth erheben.Audi G a m p hält ein» lange Rede für die Vorlage. Erkennt einen Fabrikanten, welcher gesagt haben soll, daß zährliih»och 10—12 Millionen Mark mehr aus dem Tabak heraus-geschlagen werden können.Hierauf wird die Debatte bis Dienstag 10 Uhr Morgensvertagt.peu'komclrkmckikim.Militärboykott. Die Militärbehörden in Brandenburg fahren fort, Wirthe und sonstige Geschäftsleute zuboykottire». Bis jetzt sind bereits 55 Lokale sür die Soldatengesperrt. Nach dein Grundsatz. Wurst wider Wurst, veröffentlichtdie„Brandenburger Zeitung" nun 52 Lokale, in welcher ihrBlatt ausliegt, und fordert die Parteigenossen auf, diese zu be-rucksichtigen. Wir werden nun sehen, wer den längsten Athei»hat, die Militärbehörde oder die Sozialdemokraten. Damit aberdieser ernsten Sache der Humor nicht fehle, macht jetzt ein Pfand-leiher in Brandenburg bekannt, daß bei ihm die„BrandenburgerZeiiung', der„Wahre Jacob' und noch verschiedene anderesozialistische Schriften öffentlich auslicgen und daß er sich darübersehr wundere, daß dem bei ihm gerade sehr zahlreich verkehrendenMilitär der Besuch seines Geschäfts nicht verboten werde.„Schärfere Haudhabuna" der Gesetze in Sachsen. DieA in t s h a u p t in a n n s ch a f t P i r n a hat eine Bekanntmachungerlassen, in der sie darauf ausmerksain macht, daß sie in Zukunftbei Vereinsvergnügungen nur dann Eutree zu erheben gestattenwill, wenn die ganze Brutto-Einnahme zn wohlthätigen Zweckenverwandt wird oder aber als Netto-Ertrag eine ansehnlicheSumme garantirt, nach Befinden vor Beginn der Festlichkeithiyterlegt wird. Die Arbeiter werde» sich natürlich auch damitabzusiiiden wisse».*Genosse Dr. Ellenbogen in Wien war von, Bezirks-gericht zu einen, Monat Arrest verurtheilt worden, weil er i»einer Versainmlimg das Parlament beleidigt haben sollte. Gleich-zeitig wurde Genosse Schrammel, der in jener Versammlungden Borsitz geführt, von» Staatsanwalt angeklagt, weil er dieinkriminirte Aeußerung ungerügt hatte passiren lassen.Schramme! wurde aber freigesprocheu. Die hiergegeneingelegte Berufung des �Staatsanwalts� wurde verworse».Rew-Dork, 3. Avril. Zu' der in meinen letzten Berichtenbehandelten Frage des„ß 10" hat nun die hiesige Sektion dersozialistischen Arbeiterpartei Stellung genommen und mit großerMajorität eine Resolution beschlossen, worin sie sich für dieHaltung des„Vorwärts" erklärt. Es ist infolge dessen diePolemik über diese Angelegenheit seitens der„Bolkszeitung" ein-gestellt worden. Es sei nun noch, als zum Thema gehörig, einerDiskusston Erwähnung gethan, welche vor kurzem in der hiesigenCentral Labor Union über einen Antrag auf selbständige politischeAktion stattgefunden hat; man kann sich daraus einen ungesährenBegriff machen, welches Zerrbild jene Aktion in solchenHänden werden müßte. Das bekannte Waschweib Weißmannerklärte, er wolle nichts mit„Partei'politik zu thun haben; auchseien für einen kräftigen Kern einer politischen Arbeiterbewegung„nicht genügend Leute' vorhanden. Archibald, ein vor wenigenJahren aus England eingewanderter Tapezirer. welcher aberschon binnen kurzer Zeit so„boodlefest" war, wie nur einer deralten politischen Drahtzieher, meinte, eine politische Arbeiterparteikönne wohl erfolgreich sein, doch müsse sie„sehr vorsichtig" zuWerke gehen! Delegat Kelly traut der Geschichte nicht recht, weil dieArbeiter zu uneinig seien; ein anderer, Harris, hat kein Zutrauen zuden amerikanischen Arbeitern; er habe welche gesehen, derenAhnen im Revolutionskrieg gekämpft, die bei den Wahlen ihreStimme sür zwei Dollars verkauften. Nur«in Redner, Conclin,hatte keine derartigen„Kinkerlitzchen'(wie sich der verstorbeneGenosse Dietzgen auszudrücken pflegte) vorzubringen und erklärte,man solle die Arbeiter politisch einigen, dann würden sie auchauf ökonomischem Gebiet zusammenhalten. Die Angelegenheitwurde schließlich— mit 15 gegen 14 Stimmen— zurückgelegt.Oskar Reeb«, weldzer sich gleich seinen gewesenen Leidens-geführten seit Entlassung aus der Haft nicht viel am öffentlichenLeben betheiligt, ist kürzlich als Festredner bei der Kommune-feier in Milwaukee entschieden für die sozialistische Taktik ein-getreten. Er ermahnte am Schluß seiner Rede die Arbeiter, denStimmkasten richtig zu benutzen, so lange ihnen dieses Rechtbleibe. Bis zu der Zeit, wo die Kapitalisten den Arbeiterndieses Recht nehmen würden, werde hoffentlich das Kind, das1371 sein« Bluttaufe erhalten, bis zur Reife gelangt sein: diesoziale Revolution.„Den, Sozialismus gehört die Zukunft."»Polizeiliches, Gerichtliches»e.Auch ein Verbrechen. Der Expedient der„Branden-burger Zeitung" in Zeh den ick erhielt einen polizeilichenStrafbefehl von 15 Mark, weil er das furchtbare Verbrechen sichzu Säiuldm hatte kommen lassen, das betreffende Blatt durcheinen Schulknaben austragen zu lassen. Aber nicht etwa wegenUebertretung der Gewerbe- Ordnung(unbefugte Beschäftigungjugendlicher Arbeiter), nein, sondern weil die BrandenburgerZeitung eine die„össentliche Ordnling störende Schrift" ist unddem Jungen Gelegenheit gegeben war, sie, zu lesen. Und dasmuß gerochen werden.Saztoks Asbevstchk.Achtnua! Metallarbeiter!Am 14. April sind 84 ungestempelte Listen für die streiken-den Former in Keula, und zwar die Nummern 307—340, ver-loren gegange», ebenso 5 bereits gezeichnete Listen.Sollten dieselben irgendwo auftauchen, so sind dieselben an-zuhalten und an den Unterzeichneten abzuliefern.Otto Naether,Vertrauensmann der Berliner Metallarbeiter,Berlin N., Anklamer-Straße 44.Sichtung! Konditoren, Pfefferküchler und ver-wandler Berufsgenossen. An» heutigen Abend Z,/»Uhr sindet bei E e e f e l d t, Grenadierstraße, eine Versammlungstatt, in welcher der Verbandsvorsitzende Kollege V ö l k e l-Hamburg über„unsere wirthschaflliche Laae" referireu wird.Kollegen! Diese Versammlung ist eine äußerst wichtigeund ersuchen wir Euch, recht zahlreich an derselben sich zu be-theiligen. I. A.: H a a s e, Schulzendorferstr. 4.Holzarbeiter-Vcrvand. Die laut Beschluß der an Osternin hiesiger Stadt tagenden Konferenz der bayerischen Zahlstellendiesseits des Rheines des deutschen Holzarbeiter-Verbandes ge-gründete Agitationskommission mit dem Sitze Nürnberg hat sichnunmehr konstituirt und sind alle Zuschriften an G. Scheiderer,Schreiner, Maxthorgraben 3a, alle Geldsendungen an F. Falkner.Drechsler. Praterstr. 20, zu richten.200 streikende Bildhauergehilfe» sammelten sich amSonntag vor der Wohnung des Genossenschaftsvorstandes inWien, um zu demonstriren. Ausschreitungen sind nicht vor-gekommen.Die Bergleute von MonS veranstalteten am vergangenenSonntage eine Manifestation zum Andenken an ihre beiI e m a p p e ß im vorigen Jahre erschossenen Kameraden. DieKundgebung, zu der sich gegen 4000 Personen eingesunden hatten,verlies in ruhigster Weise.Arbeitseinstellungen in Rußland. In Rostow amDon(Südrußland) haben, zuverlässigen Meldungen zufolge, un-gcsähr 1800 Arbeiter der Werkstätten der Wladikawkas-Eisenbahndie Arbeit niedergelegt, weil ihnen ihre Forderungen nach Er-höhung des Arbeitslohnes, Verminderung der Geldstrafen u. f. w.nicht gewährl wurden. Da das donische Kosakengebiet derMilitärverwaltung untersteht, ist die Anaelegenheir dem Kriegs-minister und dem Jnstizminister zur Untersuchung übergeben. DieArbeiter verhalten sich vollständig ruhig. Auch in Charkow undin Kolomna haben sich Arbeiterbeivegungen gezeigt, ohne jedochgrößere» Umsang anzilnehmen.WitternngSübersicht vom 10. April.Witternng in Deutschland am 1«. Slpril, 8 Uhr Morgens.Bei fallendem Barometer haben die südlichen Winde anStärke etwas zugenommen und allgemein eine weitere, ziemlichbedeutende Erwärmung herbeigeführt. In Berlin stieg dasTherillometer gestern Nachmittag über 20 Grad Celsius; heuteMorgen zeigt es hier wie in Karlsruhe und Wiesbaden bereits13 Grad an den übrigen Stationen zwischen 10 und 12 GradCelsius. Das Wetter ist in, Nordosten, bis zur Elbe hin. trockenund größtcntheils heiter, im Westen und Süden trübe; im oberenRheingebiet und in Westfalen finden Regenfälle statt.BerlinerWetterbureau.Wetter-Prognose für Dienstag, den 17. April 1804.Etwas kühleres, ziemlich trübes Wetter mit Regenfällen undmäßigen bis frischen südwestlichen Winden.Berliner Wetterbureau.