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Gewerksthastliches. öerlin und Umgegend. Vorsicht bei der Berufswahl« Unter der Svitzmarke.Am Scheidewege' bringen BerNner Lokalblätter folgende verlockende Ankündigungen: .Die Wahl des Berufes für ihre die SÄule demnächst verlassenden Söhne und Mündel mag mrzeit vielen Eltern und Bormündern gross Sorge bereiten. Manwe Beruie bieien den jungen Leuien für die Zukunft wenig Gewähr auf ein gutes und sicheres Forlkommen. Darum ist es für die Lehrlinge dringend geboten, sich einem Beruie iUMuwenden, bei dessen Erlernung keine Gefahr besteht, künfiig auf längere oder kürzere Zeit stellen» und erwerbslos zu werden. Ein solcher gute Aus- sichten bielender Beruf ist ohne Zweifel das Buchdruckgewerbe. ES kann daher Eltern und Vormündern nur anempfohlen werden, die Knaben einer tariftreuen Buchdruckerei Grofc-BerlmS als Schriftsetzer- oder Druckerlehrling zuzuführen.' Das ist ein ziemlich starkes Stück, was sich hier zweifellos die Geschäftsstelle des Vereins der Berliner Buwdruckereibesitzer leistet. Die momentane Knappheil an Personal, veruriacbt durch die vielen Einberuiungen zum Militär benutzt die Geschäftsstelle dazu, um dem Publikum klar zu machen, wie wünschenswert es ist, ihre Söhne Buchdrucker wcrden zu lassen. Wie liegen denn die Dinge in Wirklichkeit. Es ist seit Jahren staiistisch festgestellt, dost gerade im Buchdruckgewerbe stets die größte Arbeitslosigkeit vorhanden ist Die im Jahre 1913 von dem Berliner Gauvorstand ausgenommene Slatistik gibt darüber folgenden Aiifschlutz: Der Mitgliederbestand betrug in diesem Jahre durchschnittlich IL 193, da- von waren im Turchichnitt arbeilslos 006 oder 7,49 Prozent. Die Arbeitslosigkeit trat bei 486ö Mitgliedern IL 281 mal ein, im einzelnen bis zu 29 mal. Im Durchschnitt kamen auf jeden Arbeits- losen 1913 2,48 Fälle von Arbeitslosigkeit mit je 23.77 Tagen. Von der Arbeitslosigkeit betroffen wurden 1913 49,11 Proz. aller Mitglieder. Die Gesamtzahl der arbeitslosen Tage 1913 betrug 288 939. Bei einer Verteilung der arbeitslosen Tage aus sämtliche Mitglieder s12 193>, ergeben sich pro Mitglied 23,89 Tage. Dabei muß berücksichtigt werden, daß daS Fahr 1913 für das Ber - liner Buchdruckgewerbe kein Jahr ungünstiger Konjunktur war! Und angesichts solcher tieftraurigen Erwerbsverhältnisse wagt die Geschäftsstelle zu sagen, eS bestehe bei Erlernung des Buchdruck- gewerbes»keine Gefahr, künftig für längere oder kürzere Zeit stellen- oder erwerbslos zu werden'. DaS heißt das Publikum direkt irre- führen. Solchen Behauptungen gegenüber besteht alle Veranlassung. das Publikum aus die im Buchdruckgewerbe wirklich bestehenden Arbeitsverhältnisse aufmerksam zu machen. Wir haben eS uns immer zur Aufgabe gemacht gehabt, zur Wahl bestimmter Berufe weder aufzumuniern, noch einer solchen anzuraten. Wenn aber eine Propa- ganda wie die oben gekennzeichnete, zur Irreführung des Publikums strhrt, können wir nicht unleriaffen, dieser Irreführung entgegenzu- treten. deutsches Neich. Erhöhte Teuerungszulage im Bremer Braugewerbe. Die Bremer Braucrsozietäl sowie die Bremer Unionbrauerei er- höhten die monatliche Teuerungszulage für verheiratete männliche Arbeiter von 12 M. aus 16 M.. für unverheiratete männliche von über 16 Jahren sowie sür Arbeiterinnen von 8 M. auf 19 M.. für die jugendlichen Arbeiter von unter 16 Jahren von 6 M. auf 8 M., und zwar vom 1. Februar ab zuerst zahlbar am ersten Lohn- zahlungstage im März. Ausland. Zur Beendigung des Kampfes im schwetzertfch« Kithographiegewerbe. Mit dem Zugeständnis einer Verkürzung der wöchentlichen Ar- beitszeit um eine halbe Stunde, von bl'/z auf auf 51 Stunden. durch die Lithographiebesitzer ist der Konflikt im Lilhographiegewerbe beendigt und die Arbeit am 28. Februar wieder aufgenommen worden. In seinen Betrachtungen über die abgeschlosiene Bewegung konstatiert der.Senefelder'. daß der.Berufsordnung' sTarisverlrag) selbst von keiner der beiden Parteien ernstlich Opposition gemacht wurde und daß es keine Sieger und Besiegten und darum auch nicht die Ge- fühle der Ueberhebung aus der einen und diejenigen der Erbitterung aui der anderen Seile gibt, Gefühle, welche daS Zusammenarbeiten derjenigen erschweren, die letzten EndeS doch aufeinander angewie,en sind: die Gehilfen und die Prinzipale. So besteht auf beiden Serien Befriedigung darüber, daß ein langer und verbitternder Kampf der- mieden werden konnte.

EewerkschaftNche Fortschritte ia der Schweiz . Sehr gut bewähn hat sich die mit dem 1. Juli vollzogene Ber- schmelzung des Verbandes der Lebens- und Genutzmittetarbeiter mit dem Verbände der Handels- und Transportarbeiter in der seither verflossenen kurzen Zeil eine« halben Jahres. Bei der Verschmelzung zählte der neue gemeinsame Verband der Handels- und Transport- und Lebensmittelarbeiter 4577 Mitglieder, Ende 1915 aber 5452, um 875 mehr. An dieser erfreulichen Mitgliederzunahme des Verbandes sind beide Geschlechter beteiligt, indem die Zahl der männlichen Mit- glieder um 288 auf 8563. die der weiblichen Mitglieder um 587 auf 1889 stieg, wobei es sich meistens um Bureau- und Handelsangestellte handelt. Gegenwärtig zählt der Verband rund 6999 Mitglieder. Da seither auch erfolgreiche Bewegungen für Lohnerhöhungen und Teuerungszulagen durchgeführt wurden, namentlich für Handels- angestellte und Tabakarbeiter lletztere stehen gegenwärtig im Kanton Aarau noch in der Lohnbewegung), so bat die Verschmelzung der beiden Verbände für alle Leterltgten bereits die besten Früchte ge« zeitigt._ Mus der Partei. DieI. K." und die Sorge um die Existenz der Partei. Die Unabhängige Arbeiterpartei hat am 29. Januar die Jahres- konferenz ihrer Organisationen Mittelenglands abgehalten. Wir haben den Originalbericht über diese Versammlung nicht zur Hand und folgen der Wiedergabe der»I. K.'(Internationalen Korre- spondenz). Danach hat sich auf der Konferenz Bruce Glasier dahin ausgesprochen, daß der Kampf gegen daS einmal be­schlossene Wehrpflichtgesetz mit k o n st i t u t i o n e l l« n Me- thoden geführt werden müsse, da eine andere Taktik die Unab- händige Arbeiterpartei zu einer ungesetzlichen Verbindung machen und zur Unterdrückung desLabour Leader' führen müsse. Die»I. K.' benutzt nun diese Aufforderung, daß die F. L. P. (Jndependent Labour Party) sich auf den Kampf mit konstitutio- nellen Mitteln beschränken solle, um den Vorwurf gegen die deutsche Sozialdemokratie zu entkräften,»daß sie aus Sorge um die Existenz der Partei ihre oppositionelle Haltung gegenüber der Regierung aufgegeben und die Ideale des Sozialismus verraten hätte". Wir müssen sagen, es gehört schon ein starker Grad von Un- verfrorenheit dazu, die Haltung der deutschen Partei in ihrer Gesamtheit mit der der Unabhängigen Arbeiterpartei in eine Linie zu stellen. Die I. L. P. will sich auf den gesetzmäßigen Kampf gegen den Tienstzwang beschränken. Sie tut das, indem sie eine riesige Agitation entfaltet in öffentlichen Ber- sammlungen, mit scharfen Flugblättern, mit der Organisierung der Dienstbefreiungsan- träge. Wann hat man dagegen bei der deutschen Gesamtpartei während des Krieges überhaupt etwas von entschiedener Opposition gesehen? Von der Möglichkeit einer Opposition mit ungesetz- l i ch e n Mitteln von feiten der Partei al» Ganzem hätte wohl auch der radikalste der Genossen nicht zu träumen gewagt. Aber viele haben allerdings von Monat zu Monat gewartet, daß sie sich zu einer selbständigen Politik, die sie in Opposition zur Regierung bringen mußte, durchringen würde. Darin find sie bitter ent- täuscht worden, und wenn die ,J. K.' jetzt die Stirn hat, auf die I. L. P. hinzuweisen, die sich doch von ganz gleichen Rücksichten leiten lasse, so ist das eine Anmaßung, die man selbst bei der»J. K.' nicht für möglich halten sollte. Geuosie Landersmissen. Unser Korrespondent in Amsterdam schreibt uns noch zum Tode des Generalsekretärs der belgischen Partei: vandersmiffen ge- hörte zu den tüchtigsten Organisatoren der belgischen Arbeiterklasse. Von Beruf Holzarbeiter, wirkte er seit seiner Jugend in der gewerk- schaftlichen und politischen Bewegung. Seine vielfache Tätigkeit war für ihn kein Hindernis, sich eine gründliche Bildung anzueignen, die im Verein mit seiner lebhaften Intelligenz ihm auch im Gemeinde- rat eine angesehene Stellung verschaffte. Eine besonders verant- wortungsvolle Rolle bat Vandersmiffen während des letzten General- streiks innegehabt. Sein früher Tod beraubt die Partei einer Arbeitskraft, die nicht so leicht zu ersetzen sein wird und einer Per- iönlichkeit, deren Spuren in der belgischen Arbeiterbewegnng unver- loren bleiben werden._ Der Stand der französischen Parteiorganisatiau. Die.Humanitö' veröffentlicht an der Spitze ihrer Nummer vom 5. März aus der Feder des Parteiiekretärs Louis Dubreuilh einen Artikel, der überschrieben ist»Der sozialistische Aufrieb' und

interessante Angaben über den gegenwärtigen Stand der französi« schen Parteiorganisalion enthält. Es heißt da: »Die Organisation unserer Partei hat sich im Laufe dieser beiden letzten Jahre glänzend manifestiert. Besser als jede andere Partei hat die unsrige die Schwierigkeilen der Stunde zu über- winden, die Mehrzahl ihrer Giuppen aufrecht und lebendig erbalten und den Zusammenhang ihrer Aktion zu wahren gewußt. Einige Ziffern mögen das beweisen. Die Partei zählte bor dem Kriege 83 Bezirks- oder Departementsföderationen, die regelmäßig funktio- nierlen. Sie zählt deren jetzt noch ebensoviele, da sich die Födera- lionen der vom Feinde besetzten Departements von selbst aus den vertriebenen oder in unbesetztes Gebiet geflohenen Mtgliedern außer« ordentlich rasch rekonslituiert haben. Die Föderationen umfaßten etwas mehr als 2999 Sektionen. Von diesen Sektionen blieben un- gefähr 1599 in Tätigkeit, Vor dem Krieg, auf dem Kongreß von AmienS , zählte die Partei 75 999 zahlende Mitglieder. Trotz der Lücken, die in ihre Reihen durch die Mobilisation gerisien wurden und trotz der absoluten Tren« nung von der Gesamtheit ihrer Organisation und ihrer Heimat, die so viele Milkämpser aus dem Norden betroffen hat. haben wir im Jahre 1915 noch an 24 699 Kameraden ihre Mitgliedskarten und Beitragsmarken liefern können. Und in diesem Jahre darüber können wir schon urteilen wird bei allen unseren Freunden der Eifer nicht geringer sein, sich um daS Banner der politischen Organisation ihrer Klasse zu scharen. Kein einziger von denen, die uns in Friedens zeiten ihr Vertrauen geschenkt haben, hat uns dieses Vertrauen entzogen, als die angstvollen und schrecklichen Stunden kamen, in denen wir noch leben. Keine Sympaibie. keine Anziebungskrasl. keinen Zulauf haben wir verloren.... Die Partei hat sich aus der Höhe der unvorher« gesehenen Aufgaben gezeigt, die ihr eine der ichrecklichsten Krisen unseres Landes auferlegt hat.' Ter 15. Jahrgang derKommunalen Praxis" liegt nunmehr abgeschlossen vor. Das jetzt fertige Register ist zumal für die Kriegsfürsorgearbeit so angelegt, daß der Band als ein auf unzählige Spezialfragen schnell anlwortendes Handbuch unenlbehrllch ist. Der Jahresband kostet gebunden 14 M., daS Abonnement des neuen Jahrganges vierteljährlich 3 M.

Mus Industrie und Handel. KriegSgewinne. Maschinen» und Armaturenfabrik vorm. E. Louis Strube-A.-G. in Magdeburg erhöhte ihren Fabrikationsgewinn auf 899 979 M.(398 861). Es verbleibt ein Ueberschutz von 259 579 M. 1914 wurde ein Ueberschuß von 15 469 M. ausge- wiesen. Aus dem Ueberschuß werden 15 Proz. Dividende gezahlt. Dem Geichüftsbericht zufolge waren die Betriebe während des ganzen Jahres in der Hauptsache für Kriegsmaterial bis zur äußersten Grenze ihrer Leistungsfähigkeit und mit Ueber- stunden beschäftigt. Der Gesamtumsatz erreichte eine Höhe, wie er seit Bestehen deS Werkes nicht zu verzeichnen war. Nach der Bilanz bat sich daS Effektenkonto von 2835 M. auf 191 697 M. er- höht. Die Bankguthaben sind von 8217 M. auf 446 321 M. ge- stiegen. Das Sachsenwerk Licht und Kraft A.-G. in Nieder- seblitz erhöhte seinen Gewinn von 1,3 auf 4L Millionen Mark. Die Dividende wird von 8«ms 18 Proz. heraufgesetzt. Abschrei- Hungen und Reserven werden ebenfalls weit reichlicher als in dem Vorjahre bemessen. Bei der Gclfcnkirchener Bergwerks-A.-G. stieg der Rohgewinn von 48Lö auf 62,97 Millionen Mark. Zu Abschreibungen werden fast 22 Millionen Mark verwandt(i. V. 15,9 Millionen Mark). Die Dividende, die im Borjahre von 11 auf 6 Proz. ermäßigt wurde, soll diesmal 8 Proz. beiragen. Der Ertrag der Montangesellschast erreicht zwar nicht ganz die Rekordziffer deS Hochkonjunkturjahres 1913, übertrifft aber sonst das Resultat aller frühereu Jahre, zum Teil sogar sehr erheblich. Die Gewinne hätten daher auch die Ausschüttung einer gleich hohen Dividende wie in den Jahren 1913 und 1912(11 bzw. 19 Proz.) gestattet. Die A.-G. für chemische Produkte vorm. Scheide- mandel in Berlin hatte im vergangenen Jahre mit einem Verlust von 8L5 Millionen Mark abgeschlossen. Diesmal verbleibt ein Rem- gewinn von 9,7 Millionen Mark, aus dem 6 Prozent Dividende ge­hst werden. Der Bruttoüberschuß stieg von IjOl auf 4,63 Millionen

zahlt tl Mark. Die Bergisch. Märkische Industrie- erhöht ihre Dividende von 6 auf 7 Prozent.

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Underberq

Boonekarnp Semper idem

oder einfach:

Underberg Die WorteUnderberg",Underberg-Boonekamp" sowie die DeviseSemper Idem" sind fflr mlcb gesetzlich geschlitzt and bflrgen für die von mir seit naheza 70 Jahren vertriebene vorzügliche QnalltüL Ws H. Underberg-Albrecht RHEINBERG(Rhld.) Gegründet 1846.

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verantw. Redakt.: Alfred Wielevv. Neukölln. Sausotcnteit verantw. Th. Glocke. Berlm. Druck u. ßetlaa: BorwärlSBuchbl. o. BerlagSauflult Paul Scnger u. Co Bevlm S W. Hierzu 2 Beilagen o. lUuerhaltuugsbk.