östlich des Waldes von Malancourt leicht fortschreiten konnten. Bei der Höhe 304 und in der Gegend des Waldes don BourruS heftiges Geschützfeuer. Osstlich der Maas und in der Woevre war die Artillerietätigkeir zeitweilig aussetzend. In der Nacht vom 19. zum 20. März warfen unsere Kampfflugzeuge fünsundzwnazig Geschosse auf den Bahnhof von Dun an der Maas , wo bedeutende Truppen» bewegungen gemeldet worden waren. Alle Geschosse trafen genau ihr Ziel. Am Morgen des 20. Marz muhte cinS unserer Jagdflugzeuge in der Gegend von Verdun niedergehen. Sin fcind- liches Flugzeug fiel in unsere Linien. Belgischer Bericht: Am Tage des 20. März war die Artlllericlätigkeit ziemlich groß. Während der letzten Nacht warfen englische, französische und belgische Flugzeuge Bomben auf das Flug- seid von Houttavc. Die englische Meldung. London , 21. März. sW. T. B.) Amtlicher Bericht vom Montag: Bclrächtliche Artillerietätiglcit beiderseits in der Gegend von Loos, der Hohenzollernschanze und nördlich Dpern. Nahe Boesiughe nahm der Feind heule nach heftiger Beschiegung einen Bombeniocrferposten, den wir jedoch sofort zurückeroberten.
Der rusilsche Kriegsbericht. Petersburg, 2l. März.<W. T.®.) Amtlicher Bericht vom 20. März. Westfront: In der Gegend deS Kanger-Sees versuchte eine deutsche Abteilung in unsere Linien einzudringen, wurde aber durch Feuer zerstreut. In der Gegend südlich von Di'uiaburg kam cS in einzelnen Ab- schuineu zu heftigen Artillerie- und Jnfanteriekänivfen. Feindliche Angriffe südlich des Tryswjaty-Tees wurden abgeschlagen. In der Gegend östlich von Tivereisch lS Kilometer) nahmen wir im Sturm das Dorf Wclikojc Selo. In der Gegend südlich Tweretsch schlugen wir feindliche Angriffe zurück und erbeuteten zwei Maschinengewehre. Zwischen dem Narocz- und Wiszniew-See besetzten unsere Truppen nach Kampf das Dorf Zanaroeze(südlich vom Narocz-See) und einen Teil der scindlichen Gräben bei dem Dorfe Ostrowlany(östlich vom Wiszniew-See). In G a l i z i e n am Dujester nahmen unsere Truppen nach Artillerievorbereitung durch einen kräftigen Sloh die Gräben und den Brückenkopf östlich von dem Dorfe Michalcze(4 Kilometer West» lich UScieko). Kaukasusfroni: Die Versuche der Türken, an mehreren Lrten in der Äüslengegeud vorzugehen, wurden durch unser Feuer vom Land und von der See her vereitelt. Bei der weiteren Ver- folgung deZ Feinde« nahmen unsere Truppen wieder einige türkische Offiziere und mehr als 150 KskariS gefangen und erbeuteten Maschinengewehre.
Meldung der italienischen Heeresleitung. ltiom, 20. März.(W. T. B.) Amtlicher Heeresbericht. An der ganzen Front herrschte wachsende Tätigkeit der Artillerie, die besondere Heftigkeit im Suganatal und am mittleren Jsonzo erreichte. Von diesen beiden Abschnitten wird das Eintreffen von Infanterie- und Artillerieverstärkungen beim Feinde gemeldet. Im Laufe des 18. März machte der Gegner kleine Angriffsversuche gegen unsere Stellungen auf dem Berge Lllo(?) im Suganatale, die glatt abgewiesen wurden. Heftigere Kämpfe entwickelten sich am mittleren Jsonzo in der Nacht vom 13. auf den 19. und am folgenden Tage. Unsere Truppen nahmen dem Feinde wieder einen Teil der Gräben ab, die er auf den Höhen von Santa Maria besetzt hatte, und schlugen seine neuerlichen Angriffe gegen unsere Stellungen südlich von Cigini und gegen Selo ab. Als jedes weitere Vorrücken des Gegners so gut wie glatt angehalten war, nahmen wir einen Teil unserer vorgeschobenen Stellungen, die mit der Höhe Santa Maria in Verbindung standen, in einer Ausdehnung von etwa 500 Meter zurück, um uns dein Wirkungsbereich der neuen feindlichen Batterien zu entziehen. Ter Stellungswechsel vollzog sich in Ruhe ohne irgendeinen Druck von Seiten des Gegners. Auf dem Sabotino versuchte der Feind in gleicher Weise unsere Stellungen bei Cresta anzugreifen, wurde aber sogleich zurückgeschlagen. Aus dem Karst verlief der Tag ruhig. Caöorna über öle Schwierigkeiten öer (pffensive. Paris , 21. März.(W. T. B.) Cadorna sagte zu einem Mit- arbeiter des. P« t i t I o u r n a l', der mit ihm reiste: Unsere Offensive wird in energischer und heftiger Weise an der einzigen Front wieder aufgenommen werden, an der wir gegenwärtig handeln können. Aber es ist notwendig, daß d a s Wetter dies gestattet. Gegenwärtig sind die Lawinen, welche häufig die Soldaten begraben, unser schrecklichster Feind.
Melöung öes türkischen Hauptquartiers. Konstantinopel , 20. März.(W. T. B.) DaS Hauptquartier meldet: An der I r a k f r o n t hat sich die Lage nicht verändert. An der kaukasischen Front ist kein wesentliches Er- eignis eingetreten, abgesehen von Plänkeleien zwischen Er- kundungsabteilungen. Am 19. März schleuderte am Nachmittag ein Torpedo- boot und abends ein Kreuzer Bomben in die Umgegend von Sedd ul Bahr und Tele Burun, ohne eine Wirkung damit zu erzielen. Die Schiffe zogen sich dann zurück. An der Front im A e m e n rückte eine englische Abteilung mit zwei Maschinengewehren in der Richtung auf Elsaile nördlich von Scheikh OSman vor. Sie wurde durch unsere Truppe, die ihm entgegengeschickt war. angegriffen. Der Feind ffoh unter Znrücklassung von 20 Toten und Verwundeten und 9 getöteten Pferden nach Scheikh Osman. Die Russen in 3spahan. Kopenhagen , 21. März.(W. T. B.) Wie die Peters- burger Telegraphen-Agentur meldet, haben die Russen am 19. März I s p a h a n eingenommen.
Dienstverweigerung hollänüischer Seeleute. Amsterdam , 21. März.(W. T B.) Wie au» Rotterdam berichtet wird, haben die dortigen Seeleute beschlossen, sich nicht anmustern zu lassen, solange die Re- gierung nicht entsprechende Maßregeln znm Schutze der Schiffe ergriffen hat. Als solche Schutz- maßregeln werden gefordert die Begleitung durch Kriegsschiffe, ferner daß vor jedem ein» und ausfahrenden Schiff ein Minensucher fahre, und daß der Kurs um Schottland genommen werden soll. Heute wird die Leitung der SeemannSvereinigung Volharding eine Audienz beim Minister des Innern haben. Der Batavier Dampfer, welcher gestern abend hätie nach London abgehen sollen, ist nicht ausgefahren; die Besatzung wollte nur dann fahren, wenn der Dampfer eskortiert würde.
Wirkungen Ses Militarismus in Englanö. Man kann nicht sagen, daß sich die Dienstpflicht in England großer Beliebtheit erfreut, und die neue Slnkündigung Lord Derbiis im Oberhouse, daß er eine?luSdehnung der Bestimmungen des Militärdienstgesetzes wünsche, werden nicht dazu beitragen, sie populärer zu machen. Lord Derbys Pläne gehen kurz gesagt dahin, alle unverheirateten Männer bis zum Alier von 31 Jahren in das Heer einzustellen, auch diejenigen, die in den sogenannten „bevorzugten" Industrien tätig sind, es sei denn, daß sie in der Beschäftigung, für die sie reklamiert werden, schon vor dem 15. August 1915 tätig waren. Diese Bestimmungen sollen nicht für die Munitionsarbeiter gelten, und Reklamationen aus per- sönlichen Gründen sollen immer zugelassen sein. Erst wenn man mit den Einberufungen so weit gehe, werde»die Regierung alle jtfie Männer erhalten, die sie braucht". Tie englische Presse äußert sich über diese neue Idee nicht gerade erfreut, aber einige Zeitungen glauben, eine gesetzliche Fest- legung des Gedankens desbalb begrüßen zu sollen, weil man dann testen Boden unter den Füßen babe, und die Regierung gebunden sei. Erhalte sie alle Männer, die Lord Derby jetzt verlangt, so dürfe sie dann keine neuen Forderungen mehr erbeben. Boraus- setzung soll allerdings sein, daß die Ausnahmegesuche der Un- verheirateten, die vollständig für arbeilsunfähige Verwandte zu sorgen haben, in anderer Weise geprüft werden, als es bisher ge- schehen ist.— Diese Bemerkung läßt darauf schließen, daß die Entscheidungen der Militärtribunale bisher nicht immer als gerecht und zweckentsprechend empfunden worden sind, und in der Tat, verfolgt man die englische Presse aufmerksam, so wird diese Auf- fassuna immer wieder bestätigt. Selbst ein dienstpflichtfreund- liches Tory-Blatt erklärte vor kurzem,«daß das Gesetz des Landes von Beamten zuschanden geritten wird— eine Art von Militaris- mus und Preußentum, die das Land ablehnen wird, zu dulden". Jetzt wird wahr, was schon während der Debatten über die Dienst- Pflicht verschiedentlich gesagt wurde, daß ministerielle Verfprechun- gen zwar eine schöne Sache sind, daß aber die Gerichte und die Tribunale sich nur an das zu halten brauchen, was klar und unzweideutig im Gesetz gesagt ist. Für sie existieren die Ver- pflichtungen der Minister nicht. i'lbrr die Militärtribunale sind noch weiter gegangen. Sie haben sich selbst über gesetzliche Bestimmungen hinweggesetzt, um zu ihrem Ziel, möglichst viele Männer in das Heer einzugliedern und sie unter die Militärgcsetze zu bringen, zu gelangen. Das Parlament hatte entschieden, daß alle Männer, die sich nach dem 14. August 1915 stellten und als untauglich aus Gesundheitirück- sichten zurückgewiesen würden, von diesem Zeitpunkt an vollkommen von der Dienstpflicht befreit sein sollten. Damals wurde diese Bestimmung vom KriegSamt durch Mr. Amery lebhaft bekämpft, aber die Regierung sowohl wie das Parlament wiese» den Vorschlag des Herrn Amery, daß alle als untauglich erklärten Leute sich später neuen Ilntersuchungcn unterziehen sollten, zurück. Walter Long erklärte, daß niemand diejenigen, die sich freiwillig gestellt hätten und zurückgewiesen worden seien, als Drückeberger bezeichnen könnte. Tie militärischen Behörden waren damit nicht zufrieden, und die liberale„Nation" meint jetzt, sie hätten von vornherein nicht die Absicht gehabt,»einer so nebensächlichen Sache wie einer Parkamentsakte zu gehorchen". An dem Tag, der dem Jnkraft- treten des Gesetzes folgte, erließ bereits ein Major Lucas in Ccrrdiff in der Presse eine Instruktion, daß alle diejenigen, die wegen Untauglichkeit zurückgewiesen seien, sich wieder stellen müßten. Ter Abgeordnete Thomas, der mit Hundertein von Briefen in dieser Angelegenheit bombardiert wurde, verlangte vom Ilnterstaatssekretär für den Krieg eine offizielle Erklärung und diese Erklärung— bestätigte die Notwendigkeit eines Vorgehens in der Art des Majors Lucas. Tie Folge waren heftige Proteste im ganzen Lande und eine erregte Debatte im Parlament, aus der bereits die Rede von Sir John Simon und anderen bekannt geworden sind. Es stellte sich dabei heraus, daß Leute, die sogar zweimal als untauglich be- zeichnet worden waren, sich ein drittes Mal melden mußten und dnnn ohne jede Urnersuchung als lauglich angenommen wurden. Bei anderen wurden die ärztlichen Atteste(die von Aerzlen der Militärtribunale unter der Terbykampaane ausgestellt waren) als wertkose Papierfetzen zerrissen. Einem Plann wurde das„Zurück- gewiesen" auf seinem Attest einfach überstempelt mit»Ange- nommen", und zwar wurde er zu Schreibarbeiten kommandiert. »Das geschieht nicht in Zabern , in Deutschland "— tust „Nation " erregt—„da? geschieht in Hcnnvstead, in England." Männer, die auf einem Auge blind sind, werden für bureaudienst» tauglich erklärt. Andere, oie für eine große Familie sorgen müssen, obwohl nicht verheiratet, in die Armee eingereiht, während sie nach dem Gesetz Anspruch auf Zurückstellung hatten.... Das Volk ist noch nicht durch jahrzehntelange Gewöhnung fatalistisch geworden und nimmt die Dinge nicht in Ruhe hin, wie sie kommen. Es lehnt sich gegen die Nichtbeachtung der gesetz- lichcn Vorschriften ebenso scharf auf wie gegen die schikanöse Aus- legung in vielen Fällen, und cS scheint uns nicht sehr glaubhaft, daß das Dienstpslichtgesetz angenommen worden wäre, hätte man vorher die Erfahrung besessen, die man jetzt in der kurzen Zeit gewonnen bat. Das einzige Gute, daS durch das scharfe Vor» gehen der Militärbehörden bewirkt wird, ist, daß die Menschen er- wachen, ist ein Ilnpopulärwerdcn des Krieges auch in England. Davor fürchten sich natürlich gewisse Kreise in England, denn je mehr sich die Volksmeinung gegen die Dienstpflicht und gegen den Krieg richlct, desto schlechter wird auch die Stellung oerer, die für ihn mitverantworilich sind, und die die Militarisierung Englands unterstützt haben. Die„unpopuläre" Unabhängige Ar- beiterpartei dagegen, die sich dem Militarismus in der schärfsten Weise Ividersetzt hat, gewinnt zusehends an Sympathien. Eine EntWickelung, die nur natürlich ist, die ober von den Mitgliedern der Arbeiterpartei und ihren Ministermitgliedern nicht voraus- gesehen, sondern bestritten wurde.
Partei und Ueberzeugung. In einer Erörterung der Freihandelsfrage und ihrer Beziehungen zu dem gegenwärtigen Kabinett und den maßgebenden Politikern beider Parteien führt der. E c o n o m i st" vom 23. 2. fol- gendeS aus: In der Politik fordern Vertrauen und Ehrlichkeit, Beständigkeit und Gerechtigkeit, daß öffentliche Maßnahmen von hervor- ragender Wichtigkeit, wie der Schutzzoll oder der Wehrzwang, nicht von politischen Renegaten abgetan werden sollten, d. h. von Leuten, die während ihrer Amtstätigkeit zu gegenteiliger Meinung bekehrt wurden. Da nun die Freihändler zehn Jahre lang im Amte gewesen sind, wobei der Freihandel der Grundstein ihrer politischen Stellung war, so bliebe ihnen, träten sie zu einer anderen Anschauung über, nicht wohl etwas anderes übrig, als ihre Aufrichtigkeit und Unintereffierlheit dadurch zu beweisen, daß sie sich für einen angemessenen Zeitraum vom Amte zurückziehen und den Vorkämpfern und Predigern des Zolltarifdogmas gestatten, endlich die Frucht ihrer Mühen zu ernten. „Wenn Minister, die ihr Amt seit etwa zehn Jahren innehaben, so an ihrem Platze kleben, daß sie, um ihn nicht zu verlieren, einer nach dem anderen unter einem politischen Waffenstillstand die Haupt- sätzc ihres politischen Glaubens abschwören, so ist es tatsächlich an der Zeit, zu fragen, ob eZ einen Zweck hat. den Namen der Sekte überhaupt noch beizubehalten"... Die Partei war in der Tai und sollte sein nicht das Instrument„politischen Lasters, sondern politischer Ehrlichkeit und.
Tugend". Die Partei hält die Politiker bei einer bestimmten Ueberzeugung, sie gibt ihnen ihr Amt. und sie sollte daher darauf bestehen, daß sie ihr Amt verlassen, wenn Vertrauen und Ehre dies verlangen. Diese Ansicht wird von 30 unter den 33 Vorstandsmitgliedern der H a n d e l z k a m m e r in Manchester geteilt, deren Denkschrift über den Freihandel und deren starkes Festhalten an diesem Grundsatz denjenigen Kollegen von Mr. Asquith besonders veintich sein wird, die in der Freelrade Union Vorstandsmitglieder waren und wahrscheinlich noch sind. Man könnte fragen, ob das Land nicht durch eine Reihe von Desertionen gewinnen würde, die allerdings aus der liberalen Partei ein Wrack machen würden. Kann der Krieg gewonnen werden, in- dem 100 000 Mann zum Heeresdienst im Ausland gezwungen und Schutzzölle auf die Einiuhr gelegt werden, so braucht sich sicher nie- inand zu beklagen. Die Antwort ist sehr einfach: über Schutzzölle und Wehrzwang herrschen noch heute, wie dies stets der Fall war, weit auseinandergehende Meinungen. Sind unter den liberalen Regierungsmitgliedern einige, di? sich ehrlich zu der An- schaumig bekehren ließen, daß der eine dieser politischen Wege dazu helfen werde, den Krieg zu gewinnen, so ist klar, was sie zu tun haben.„Sie können sagen, wenn sie da? müssen, daß sie ihr altes Dogma nur während des Krieges ins Kühlhaus legen, und daß, nachdem der Krieg vorüber ist, die alten Glaubensartikel des frei- willigen Heeresdienstes, der freien Meinungsäußerung und des Freihandels daraus so frisch und eßbar wie je für den Verbrauch durch die Wähler hervorgeholt werden können." Gewiß muß das Land vor der Partei kommen. Andererseits muß man aber fordern, daß Prinzipientreue über das Festkleben am Amte gehen sollte. Man sollte nicht von Asquith und dem Freihandel sage» können, was über Sir Robert Peel und den Schutzzoll von seiner Partei gesagt wurde:„Wix nahmen ihn als Führer, um den Triumph des Freibandcls zu vollenden, und nun müssen wir dessen Untergang erleben." Weiter beklagt der„Economist ", daß jetzt, anstatt daß man unter der Koalitionsregierung einen politischen Waffenstillstand hätte, die Liberalen dicht bor einem Verrat ständc�i. Die Freihändler glauben. daß ihre eigenen Führer nocli einen Schritt weiter gehen wollen, um ihre Tory-Kollegen in guter Stimmung zu erhalten. Einige hervorragende Männer der liberalen Partei erheben allerdings furchtlos lauten Widerspruch— wie beispielsweise Sir George Fordham, der damit seinen Rückirilt von seiner Mitgliedschaft in der Liberal Association in Cambridge begründete.„Wir hoffen und glauben"— so schreibt der „Economist "— daß es im ganzen Lande Taufende von mutigen Männern wie Sir George Fordham gibt, die ihr Bestes tun werden, um zu verhindern, daß etwas, was sie für einen nationalen und wirtschaftlichen Niedergang halten, durch ein politisches Manöver herbeigesührt wird." Ein nüchternes Urteil öer Morningpoft". London , 20. März.(W. T. B.) Die„ M o r n i n g p o st" schreibt im Leitartikel über die Rede des deutschen Schatz- sekretärS Helfferich, man brauche nicht alles, was Helfferich ge- sagt habe, für bare Münze nehmen, sollte seine Rede aber auch nicht als reine Prahlerei auffassen. Wir selbst haben uns niemals Illusionen über die Stärke Deutschlands gemacht. Wenn unsere Politiker verächtlich von einer Nation sprachen, die von Pferdefleisch und Abfällen lebt, so fürchteten wir, dah solch eine. wahnsinnige Unwissenheit ihren gerechten Lohn ernten würde. Seit dem Beginn des Krieges scheinen sich unsere Politiker in den Glauben eingewiegt zu haben, daß Deutschland am Rande des Zusammenbruches stände. Das Blatt führt dann weiter aus. wie die deutsche Wirtschaftspolitik, die seit bO Jahren die Produktion des Landes systematisch entwickelte, und die den Staat in Verbindung mit den Produzenten erhielt, dazu bei- getragen habe, daß Deutschland im Kriege für seine Ausgaben eine vollwertige Leistung erhielt, während in England eine unsinnige Verschwendung herrsche. wirtschaftliche ßrieöensvorbereitung. Wien , 20. März.(W. T. B.) Um Stockungen und imnisie des Wirtschaftslebens aller Art zu vermeiden, die einstellen müßten, wenn bei Wiederkehr regelmäßiger Ver- Hältnisse das gegenwärtig geltende Privatrecht noch in Kraft stünde, erließ die Regierung heute mit Kaiserlicher Verordnung eine Novelle zum allgemeinen Bürgerlichen Gesetz- b u ch. Dringlich waren in besonderem Maße Bestimmungen, welche die Wirkung von unerwünschten Erscheinungen des Wirtschaftslebens verhüten oder doch abschwächen sollen, wie sie die Nückverwandlung der Kriegsindustrien in Friedens- betriebe, das zu erwartende Einströmen fremder Rohstoffe und Erzeugnisse, das Emporschnellen des Angebots von Arbeits- kräften, die Eröffnung neuer Handelswege und die große Zu- nähme der Gütererzeugung mit sich bringen werden.(Diese W. T. B.-Meldung sagt nichts über die Art der Vorbereitung auf die wirtschaftliche Friedensarbeit. Anm. der Red. des „Vorwärts.")_ Trübe /Aussichten. Die französische Presse wendet sich immer häufiger der Erörte» rung der sozial-ökonomischen Aussichten zu, die sich nach dem Kriege für Frankreich eröffnen. Hierbei werden die Stimmen, die auf irgendein Wunder hofften, immer seltener und mehr und mehr kommt in den Betrachtungen der französischen Nationalökonomen eine objektive Würdigung der jetzigen Situation und der Kriegsfolgen zum Durchbruch. Recht lehrreich ist in dieser Beziehung ein'Artikel von De Streel im Februarheft der„Revue de Paris".„Wir würden," schreibt er,„in einen tiefen Fehler verfallen, wollten wir annehmen, daß der bevorstehende Friedensvertrag das letzte Blatt in der jetzt durchlebten Epoche bilden würde. In dem Augenblick, wo der Krieg zu Ende ist, werden alle kriegführenden Mächte die zer- 'törten Reichtümer wiederherstellen und Vorbereitungen treffen müssen, um die ungeheure Last zu tragen, die als unvermeidlicke Folge deS Krieges eintreten wird. Dieser neue Kampf wird nicht wegen Territorien geführt werden, von ihm wird aber die ganze Zukunft der Nation abhängen, und die Nation, die in diesem Kampf besiegt sein wird, wird zur Lage eines Kleinstaates degradiert sein." Um die Bedeutung dieser Worte besonders hervorzuheben, führt De Streel eine Reihe Tatsachen an. Schon vor dem Kriege war die wirtschaftliche Lage Frankreichs keineswegs so glänzend, wie es einige darzustellen suchen. Der Nationalreichtum Frankreichs vermehrte sich langsamer als in anderen Ländern. Zahlreiche Anzeichen spracben dafür, daß mit Ausnahme der Montanindustrie die Aktivität des Landes infolge Mangels an Unterstützung und Zutrauen im Ab- nehmen begriffen war. Der Krieg könne diese Situation nur ver- chlechtsrn. Das Land sei verarmt, sein Nationalreichtmn habe eine tiefe.Wunde davongetragen.