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rung widerfekt haben, durch die Erfahrungen des Krieges babon be die Genosse Hirsch ins Feld führte; lehnte das Haus gegen tebertretung an die Geschäftsstelle bes Biehhandets Berbandes lehrt zeigen, daß es unbedingt notwendig ist, den Gemeinden zu die Stimmen der Sozialdemokraten und der Polen   die Anträge( Berlin   W. 62, Schillstr. 10) fofort zu melden. helfen.( Sehr richtig! links.) ab. Ueber unsere endgültige Stellung hatte sich unser Redner Für die Resolutionen, die sich gegen die Erschließung neuer Ein- die Entscheidung borbehalten, er ließ aber deutlich genug nahmequellen für das Reich durch direkte Besteuerung von Vermögen durchblicken, daß eine demokratische Partei dem Staate so oder Einkommen wenden, können wir nicht stimmen. Wenn im

der

Am Mittwoch soll der noch vorhandene Stoff auf gearbeitet werden.

Die Verteilung der Nahrungsmittel zwischen Stadt und Land.

bayrischen Landtag eine solche Resolution angenommen ist, so be- lange feine neuen Steuern bewilligen fönne, wie dieser noch Unter dieser Ueberschrift wird in der nächsten Kummer der weist das nicht, daß sie gut ist. Wir werden sie genau so wie meine Millionen zur Bekämpfung der Sozialdemokraten, der Polen   Sozialen Praris" von Prof. Paul Elzbacher ein Auffag erscheinen, in Freunde im bayrischen Landtag ablehnen, denn wir erbliden darin und der Dänen übrig habe. Mit Schärfe wandte sich Ge- bem auf eine bisher fast gar nicht beachtete ungerechte Bevorzugung einen erneuten Versuch, das Reich auf den Weg der indirekten Benosse Hirsch weiter gegen die von der Kommission beantragte der ländlichen Bevölkerung gegenüber den Städtern hinsichtlich der steuerung zu drängen.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Resolution, die sich gegen direkte Reichssteuern richtet; den Versorgung mit Nahrungsmitteln hingewiesen wird. Herr v. Hassel hat auch keinen Zweifel darüber gelassen, daß das die konservativen Redner, der sich bei der Begründung dieser Der Verfasser geht von der Tatsache aus, daß nach dem legten Absicht der Antragsteller iſt. Herr v. Hassel hat sich auf einen är. Resolution u. a. auf den bekannten Artikel von Kolb in den Jahresbericht der Landesversicherungsanstalt für Brandenburg   die tifel meines Parteifreundes Kolb bezogen. Wenn Kolb schreibt: Indirekte Reichssteuern sind für das Reich jest absolut unentbehr- Soz. Monatsh." berufen hatte, fertigte er mit dem Hinweis große Mehrheit der Invalidenrentenbewilligungen durch Ent­lich, die Forderung, alle indirekten Steuern aufzuheben und durch darauf ab, daß es sich hier um die Aeußerung eines fräftung und Blutarmut der Rentenempfänger notwendig geworden direkte zu ersetzen, ist eine Utopie", so ist das die Ansicht eines einzelnen Genossen handle, daß aber das Erfurter Pro- zugunsten der Minderbemittelten durch Rationierungskarten den find. Das an sich richtige Bestreben, den wohlhabenden Städtern einzelnen Sozialdemokraten.( Sehr wahr! bei den Sozialdem.) gramm, auf Grund dessen die sozialdemokratischen Landtags- übermäßigen Verbrauch unmöglich zu machen, hat wirtschaftlich keine Die sozialdemokratische Landtagsfraktion ist jedenfalls vollständig fraktion gewählt sei, und das ihr als Richtschnur zu dienen große Bedeutung. Die Zahl der Wohlhabenden ist im Verhältnis einmütig darin, daß wir indirekte Steuern entsprechend dem Erfurter habe, darüber anders denke. zu gering, als daß sie selbst bei überreichlicher Ernährung den Parteiprogramm abzulehnen haben.( Sehr richtig! bei den Sozial­Die Resolution selbst wurde gegen die Stimmen der ge- großen Massen viel entziehen tönnten. 1914 hatte Preußen 41 Mill. demokraten.) Nicht Aeußerungen einzelner Sozialdemokraten, fon- famten Linten angenommen. Weiter gelangte zur Annahme Einwohner, unter ihnen machten diejenigen, die ein Einkommen von dern allein das Programm, auf Grund dessen wir gewählt sind, ist für uns maßgebend.( Sehr wahr eine Resolution, die die Uebertragung des Vorsizes in den 3000 m. oder mehr bersteuerten, mit ihren Familien nur drei Millionen aus. Sind in einer Großstadt mit 300 000 Einwohnern bei den Sozialdemokraten.) Wir fordern gerade im Gegensatz zu Veranlagungskommissionen in den Bezirken mit weniger ein reichlich Nahrungsmittel vorhanden, so schadet es nichts, wenn der Resolution der Kommission einen Ausbau der direkten Steuern fachen Verhältnissen an besondere Kommissionen im Hauptamt 10 000 28ohlhabende schwelgen; fehlt es einer solchen Großstadt an auch durch das Reich, weil wir die direkten Steuern für die einzig wünscht, eine Resolution, die sogleich nach Beendigung des Nahrungsmitteln, so hilft es wenig, wenn diefe 10 000 fich gleich und allein gerechten halten. Und daß das Reich die Möglichkeit hat, Strieges eine Vorlage über Abänderung des Kommunal- den übrigen einschränken. Ungleich wichtiger als eine richtige die direkten Steuern noch erheblicher auszubauen, wird Ihnen abgabengesezes fordert, und eine Zentrumsresolution betr. Verteilung der Nahrungsmittel zwischen Reich und Arm ist ihre hoffentlich flar werden durch die Anträge, die meine Freunde im weiteren Ausbau des Kinderprivilegs. Dagegen wurden die richtige Verteilung zwischen Stadt und Land. Nach der Zählung Reichstag   zu den dort jetzt zur Beratung stehenden Steuer sozialdemokratischen Anträge auf Heraufrüdung der Grenze von 1910 wohnten von den 65 Millionen Menschen, die damals das Man hat gesagt, durch zu hohe direkte Steuern werde die Affumulation des steuerfreien Einkommens und auf Beseitigung des§ 23 Deutsche Reich hatte, 33 Millionen in Gemeinden mit weniger als 5000 Einwohnern, 32 Millionen in größeren Gemeinden. Wenn in Es stimmten nur einer Stadt von 300 000 Einwohnern 10 000 Wohlhabende zuviel schwächt. Dieser Grund ist längst durch die Erfahrung widerlegt. Sozialdemokraten, Polen  , Fortschrittler und ein Teil essen, ist dies für die 290 000 Unbemittelten ziemlich bedeutungslos. des Kapitals gehindert und der Unternehmungsgeist dadurch ge- des Einkommensteuergesetes abgelehnt. ( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Wo soll denn die Grenze Nationalliberalen dafür. Wenn dagegen 33 Millionen Menschen mehr als nötig essen, so muß fein, von der ab der Unternehmungsgeist geschwächt wird, wenn die bei den 82 Millionen in den größeren Städten notwendig Mangel Steuer zu hoch ist? Daß der Unternehmungsgeist geschwächt wird die Folge sein." deshalb, weil man 8 Proz. Steuern auf dem Altar des Water­Bei der Untersuchung der Frage, ob denn wirklich diese Un landes opfern soll, glaube ich sicher nicht, noch dazu, wo bon gleichmäßigkeit der Nahrungsmittelverteilung besteht, kommt Prof. 8 Prozent 3 Prozent ausdrücklich eine Kriegssteuer sind. Elzbacher zu der Feststellung, daß der Landwirt zunächst einmal Täuschen wir uns darüber nicht: die Resolution bebeutet Bei der Besprechung der wirtschaftlichen Maßnahmen betonte feinen eigenen Bedarf sicherstellt. Als unangenehme Seite der den Versuch, die Lasten des Krieges zum größten Teil wieder der Minister des Innern v. Homberg  , die hessische Regierung habe Höchstpreise bezeichnet er, daß der Bauer in diesem Bestreben auf die Masse der Bevölkerung abzuwälzen.( Sehr richtig! bei den der Erhöhung der Kartoffelpreise im Einbernehmen mit der Land- fogar bestärkt wird. Zum anderen hat die Landbevölkerung Sozialdemokraten.) Einer Handvoll Produzenten zu wirtschaftskammer widerraten. Für sie sei die Erhöhung der aber auch mehr als sonst Mittel zum guten Leben. ,, Aus liebe follen die rieger, wenn fie aus den Kartoffelpreise überraschend gekommen. Die Gründe des den Die Gründe des den Berichten ländlicher Kreditgenossenschaften geht hervor, notwendigsten Lebensmittel unerschwinglich hohe wichtig gewesen sein. Auf die Aeußerungen des Abg. Ulrich( Soz.) Zandwirt aber reichlich Geld, so fällt für ihn ein Antrieb Schüzengräben heimkehren, noch weiter für die Reichstanzlers hierfür feien ihr nicht bekannt, müßten aber wohl daß ihnen während des Krieges viel größere Summen zu fließen als in der vorausgegangenen Friedenszeit. Hat der Breise zahlen. Das ist der Dant, über die Neuorientierung, erklärte der Minister, mit Rüdficht auf fort, seine Erzeugnisse zu verkaufen, und er wird infolgedessen besser leben. Hierher gehört ganz besonders der reichliche Genuß von den Sie unseren Striegern abstatten.( Sehr wahr! bei ben Sozial- den Burgfrieden sich dazu nicht eingehend äußern zu können. Der Minister fagte dabei u. a.: Dem Wunsche des Abgeord Schweinefleisch." Das ergibt sich aus folgender Ueberlegung: Die demokraten.) So wills Preußen, und Sie hoffen, Ihren Willen dem neten Ulrich, daß sich die Regierung schon jetzt über eine etwa be- Verminderung des Schweinebestandes betrug nur etwa 20 Proz. Reichstag und den Bundesrat aufzuzwingen. Wir hoffen aber, daß abfichtigte Neuregelung der innerpolitischen Ver- Die Zufuhr von Schweinen und Schweinefleischwaren nach den nicht der Wille des Preußischen Abgeordnetenhauses   in dieser Frage hältnisse äußern möge, glaube ich mit Rücksicht auf den Burg größeren Städten hat sich viel mehr vermindert. Weniger die maßgebend sein wird, sondern der Wille der geseggebenden Körper- frieden, dessen Aufrechterhaltung uns doch allen gleichermaßen am Gewichtsverringerung oder die Bedürfnisse des Heeres als vielmehr schaften des Reiches, und wir sind der festen Zuversicht, daß der Herzen liegt, nicht entsprechen zu können. Die großherzogliche Regie der stärkere Fleischberzehr der Landbevölkerung sind die Ursache. Reichstag   Ihnen einen Strich durch die Rechnung machen wird. rung ist sich wohl bewußt, daß alle Deutschen   ohne Unterschied der Partei Schließlich werden die Städter noch durch Mästung der Schweine ( Beifall bei den Sozialdemokraten.) mit hingebender Opferwilligkeit Gut und Blut eingesetzt haben im zum größten Teil mit Stoffen, die zur menschlichen Ernährung ge­Dienste des Vaterlandes, und sie wird nicht anstehen, die von ihr ge- eignet sind, und von dem die Hälfte im Schweine verloren geht, machten Erfahrungen auch nach dem Striege auf politische Gebietem benachteiligt. entsprechend zu verwerten. Daraus erklärt sich zur Genüge, daß die Zugehörigkeit zu einer bestehenden politischen Partei im allgemeinen ungleiche Behandlung in staatsbürgerlicher Beziehung nicht begründen tann. Wir hegen das Vertrauen, daß insbesondere die sozial bemokratische Partei in Hessen   ihre während des Krieges betätigte vaterländische Gesinnung beibehalten und daß sie auch ferner zum Wohle des Vaterlandes mitzuarbeiten bereit sein wird. Unter biefer Voraussetzung entfällt jeder Anlaß, ihre Anhänger im Gemeindeamt nicht zu bestätigen.

Abg. Frhr. v. Zedlik( f.):

Wir hoffen, daß die von dem Vorrebner bekämpfte Resolution von dem Hause mit großer Mehrheit angenommen wird.

Damit schließt die Debatte. Das Gefes wird nach den Kommissionsbeschlüssen angenommen, ebenso die Resolution der Kommission; die Resolution auf Einführung von Hauptamtlichen Beranlagungsfommissaren gegen die Stimmen der Konservativen. Die Anträge der Sozialdemokraten werden ab Damit ist die Tagesordnung erledigt.

gelehnt.

Nächste Sigung: Mittwoch 11 hr.( Anträge, fleinere Bor­Tagen.)

Abg. Ströbel( Soz.) fragt an, wie es mit seiner Beschwerde über die gestrige Wortentziehung stehe. Präsident Graf Schwerin  - Löwis: Eine Beschwerde über Rufe zur Sache gibt es nach der Geschäftsordnung nicht. Ich werbe Ihnen eine schriftliche Antwort erteilen. Schluß 32 Uhr.

Politische Uebersicht.

Die Frage der ,, Nenorientierung" in Heffen.

Mit dieser Feststellung soll unseren Landwirten fein Vorwurf gemacht werden. Der einzelne Mensch ist sich in der Regel nicht bewußt, was fein Handeln in Verbindung mit dem gleichen Handeln vieler anderer für die Gesamtheit bedeutet." Es muß einmal darauf hingewiesen werden, daß die gegenwärtige Notlage in den Städten nicht darauf beruht, daß es dem deutschen   Volke an Nahrungsmitteln gebricht, sondern darauf, daß diese nicht richtig zwischen Stadt und Land verteilt sind. Es muß alles Erdentliche geschehen, um diesen llebelstand, der burch die bisherigen Maß­nahmen nicht verhindert, sondern gesteigert worden ist, schnell und mit Entschiedenheit zu bekämpfen."

Ueberschreitung der Höchstpreise allerwärts. Der vor furzem gegründete Brandenburg  - Berliner   Viehhandels­Verband flüchtet bereits in die Deffentlichkett, um dem Wucher und Kommunale Maßnahmen zur Nahrungsmittelversorgung. der Gesetzesübertretung entgegenzutreten. Er teilt in den rechts- Die Stadtgemeinde Straßburg i. E., die in der Milch­stehenden Blättern- der Post", der Täglichen Rundschau" usw.versorgung und Milchbeschaffung schon früher vorgegangen ist, hat mit, daß, täglich Anzeigen aus der Provinz Brandenburg   ein jetzt aus städtischen Mitteln mit einem Kostenaufwand von rund laufen, wonach Händler wie auch Fleischer die festgesezten Höchst 112 000 m. eine Wurstfabrik und Fleischhalle eröffnet. Es sollen in preise für Kinder und Schweine überschreiten oder in irgendeiner dieser Fabrik die Fleischvorräte, die in den städtischen Gefrierhallen Form( Stallgelder, Fuhrlöhne usw.) den Viehverkäufern Zuwendungen eingelagert sind, zur Verarbeitung gelangen. zufommen lassen, die eine Ueberschreitung der Höchstpreise enthalten. Der Magistrat der Stadt Passau   beschloß, in eigener Regie Das Abgeordnetenhaus hat am Dienstag nach Außerdem find einige Landwirte und andere Personen angezeigt die Rinderschlachtungen aufzunehmen und das Fleisch unter dem debatteloser Erledigung des Entwurfs eines Fischereigefeges worden, die fich mit Vieheinkäufen für Händler und Fleischer ab­in zweiter Lesung die Steuerborlagen beraten. Die geben." fozialdemokratische Fraktion hatte ihre in der Kommission ge- Gegen alle angezeigten Personen sei das Strafverfahren ein­stellten, dort aber abgelehnten Anträge auf Freilassung der geleitet worden; ihnen stehen Gefängnisstrafen bis zu einem Jahr Einkommen unter 6500 M. von neuen Zuschlägen und stärkere oder Geldstrafen bis au 10 000 M. in Aussicht, außerdem Bekannt Heranziehung der ganz hohen Einkommen und der Vermögen gabe des Urteils und Entziehung der Konzession. Am Schluß der aufs neue eingebracht; aber trotz der durchschlagenden Gründe, Bekanntmachung ersucht der Verband dringend darum, jede

Die preußischen Steuerzuschläge.

Nichtrussisches Rußland.

Oftpressequartier, 13. März 1916.

Selbstfostenpreis an die Familien der Kriegsfürsorge zu verkaufen. Ferner beabsichtigt der Magistrat an den fleischlosen Tagen Seefische auf den Märkten abzugeben. Der Passauer   Magistrat hat weiterhin beschlossen, allwöchentlich Höchstpreise für den Fleischverkauf in den Schlächterläden festzusetzen. Diese werden von einer amtlich ein­gefeßten Kommission aus den Bieheinkaufspreisen nach dem Schlacht­gewicht berechnet, die gleichfalls allwöchentlich festgelegt werden. gesett lebendig zu erhalten. Berücksichtigt man das ganze Gebiet nicht gefroren, die Eisdede am Unterlauf des Dnjestr   hält 80 Tage, bei russischer Volksstämme, die Rußland   im Westen und Süden unter- Stijet 100 Tage, die Weichsel   hat eine ebenso lange Gefrierzeit wie jocht hat, dann ergibt sich eine Fläche von über 1 Million Quadrat- der Dnjestr  , der Njemen hat bei Kowno   100 Tage tragendes Eis, die filometer mit rund 60 Millionen Einwohnern. Düna   an ihrem Unterlauf jedoch 120 Tage. Zum Vergleich sei noch angeführt, daß die Mostiva bei Moskau   während 140 Tagen, die Newa bei Petersburg 147 Tage unter der Eisdede verschwindet.

Soweit man bisher nach dem Osten vorgedrungen ift, amei Er Das eroberte westliche Rußland   sticht besonders durch seinen Scheinungen drängen sich immer von neuem als charakteristisch für Waldreichtum hervor. Von der gesamten Bodenfläche sind z. B. das bejezte Gebiet dem Beobachter auf: die Großräumigkeit und das Wald: in Kurland   27, in den Gouvernements Wilna   24, Minsk   38, Fehlen einer russischen Bevölkerung. Obwohl die deutsche Grenze dagegen in Bessarabien   nur 6 Proz. In dem einen Teil Polens  , Sunderte von Kilometern hinter uns liegt, haben wir das eigentliche Kurland  , Litauen   und Weißrußland   umfassenden Gebiet wohnen in Gernrußland noch nicht erreicht. Alles östlich der schwarzweißen Süden bis zur Ostsee   sich vorschiebend vorwiegend Litauer, zum Teil Grenzpfähle ist geräumig. Die Riefenwälder, oft öde, reizlose Feld Polen  , im Norden Deutsche   und Letten, im Osten Weißruffen; in landschaften, an denen man filometerweit vorbeifährt, ohne ein Haus, den Städten start mit Juden durchsetzt. In manchen Städten bilden ohne einen Menschen zu sehen, scheinen in die Unendlichkeit hinein- die Juden die Hälfte und mehr der Bevölkerung. Außer der Ge­zuwachsen. Die nicht ausgebauten Straßen und Wege sind vielfach räumigkeit findet man wenig Einheitliches. Steppe, Sumpf, Wald, 8 bis 4mal so breit als die Straßen in Deutschland  , ausgedehnte guter Aderboden, Sandfläche, Lehm, Wasserreichtum und ver- stärkste russische Festung an der Ostfront. Hier überschreitet die von Höfe, großräumige Zimmer findet man überall. Trotzdem wohnt die arbeitende Bevölkerung in den Städten in engen dumpfen, von der Licht und Luftzufuhr abgesperrten Behausungen. Die ländliche Bes bölferung hauft zumeist sehr zerstreut in vereinzelt stehenden Hüttchen. Der Holzbau primitivfter Art herrscht vor, nur in Aur land sah ich ein Hervortreten der Steinhäuſer.

Die Düna  , deren unterer Rauf die Frontscheide zwischen den russischen und deutschen   Truppen bildet, entspringt auf dem mittel­russischen Plateau, sie gehört mit ihrer 85 000 Quadratkilometer großen Fläche zu den mittleren Strömen Rußlands  . Ihr zunächst füdsüdwestlich gerichteter Lauf wendet sich bei Witebst( Weißrußland  ) mestnordwestlich. Nachdem sie die westrussische Seeplatte passiert hat, fließt sie mit einer starken Wendung nach Norden in die baltische Ebene hinein. In diesem Flußwinkel Niegt Dünaburg, jetzt wohl die Wien   und Berlin   über Warschau   und Ehdtkuhnen- Wilna- Düna burg nach Petersburg führende Bahn den Fluß. Auch die Bahn Smolenst- Riga geht an dieser Stelle über die Düna  . Die südlich vorgelagerte Seenplatte und die ausgedehnten Sümpfe ſeben dem Vormarsch der Angreifer große Hindernisse entgegen. Der Ueber­gang fände in der Düna   selbst wohl keine unüberwindlichen Schwie rigkeiten, aber der Fluß würde, namentlich bei starkem Eisgang, die rückwärtige Verbindung erheblich stören und den Nachschub er­schweren. Man konnte die Stadt zusammenschießen, aber damit wäre Wert.

durftetes Feld wechseln in bunter Folge. So wenig einheitlich wie das Volf unter russischer Herrschaft und wie die Bodengestaltung ist auch die Temperatur. Rußland   ist in Wirklichkeit kein Koloß aus einem Guß, sondern ein Gemengsel von Dußenden sprachlich und ethnographisch verschiedener Völfer. Ein Land mit teils fast tropischer und mit polarer Temperatur. Ein Land mit großen Strömen und Allein die sechs Gouvernements Kurland, Kotono, Wilna  , Minet, unzähligen fleinen Flüssen, mit Seen, Tiefebenen, Gebirgsketten und Grodno  , Suwalti umspannen eine Fläche von rund 250 000 Quadrat Höhenzügen, ein Land mit schlechten Verkehrsverhältnissen und vielen filometer mit über 10 Millionen Einwohnern. Die mittlere Volts Analphabeten. Am günstigsten liegen die Verhältnisse in Kurland.  dichte auf 1 Quadratkilometer beträgt demnach 40 gegen nur 25 im Hier sind ungefähr 75 Broz. der Einwohner des Lesens kundig. sie nicht eingenommen und die Zerstörung hat keinen strategischen Kernrußland. Das bisher besezte Gebiet gehört nicht zum eigent Im Gouvernement Kowno über 40 Proz., im Gouvernement lichen Rußland; seine Bewohner sind keine Russen, sondern unter Suwalfi etwas weniger. Dagegen ist der größte Teil der Weiß- Die Stärke der Festung liegt nicht in mächtigen Bastionen und worfene Bölfer, die Rußland   wohl mit einer russischen Tünche hat russen in diese Kunst noch nicht eingedrungen, nicht viel besser steht 3ementtürmen, sondern in einem Kilometer breiten nehartig überziehen, aber nicht hat aufsaugen fönnen, weber sprachlich noch es in dieser Beziehung bei den Litauern. ausgebauten Schüßengrabengürtel. Die Photographie dieses Gürtels national vollständig russifiziert hat. Die von jeher beliebte russische Die bisher üblichen Vorstellungen von der grimmigen Strenge aus der Vogelperspektive zeigt ein Gewirr von fleinen Graden und Anebelungs- und Unterdrückungspolitik, Sprachverbote und oftrobierte des russischen Winters sind für das besetzte Gebiet nicht zutreffend. Teicht geschwungenen Strichelchen. Danach könnte man auf eine Un­russische Schulen haben die Selbständigkeitsbestrebungen der ge- Jm allgemeinen ist hier die Temperatur von der oftpreußischen nicht zahl systemlos ausgeworfener, ganz willfürlich angelegter Gräben Inebelten Völferschaften nicht zu erstiden vermocht. Unter Duldung wesentlich verschieden. Die tiefste Wintertemperatur hat nicht etwa schließen. Bei näherem Zuschauen läßt sich jedoch leicht erkennen, daß schwerer Verfolgung und Verhängung schwerer Strafen, troß Drang der Norden( Kurland), sondern ein Teil der Ukraine  , Kijew 6,2 der eine Graben stets von mehreren anderen Gräben flankiert werden 8,3 Grad, Jekaterinoslaw falierung aller Art, fämpften fie unabläßlich für ihre Muttersprache Grad, Charkow  7,4 Grad im fann. Der Angreifer kann sich keiner Stellung nähern, ohne nicht und ihre eigene Kultur. Zuweilen machte die unter dem Druck der Januarmittel, gegen 5 Grad in Mitau   und 5,6 Grad in Wilna  . von links und rechts befeuert werden zu können. Bei dieser Anlage Berhältnisse gesammelte Energie, die aufgespeicherte Empörung sich in Weiter nach Osten nimmt die Strenge des Winters schnell zu. Ob- haben die Russen wieder ihre Kunst in der Technik des Schützen­Aufständen Luft, die jedoch immer wieder blutig unterdrückt wurden. wohl jedoch Westrußland, Litauen   und Kurland   erträgliche Tempe- grabenbaues bewiesen. Mit schweren Geſchüßen ist gegen die meist In den erwähnten Gouvernements, die nur einen Teil der von Ruß-| raturen auftveisen, macht sich hier der Winter empfindlicher be- in Sand ausgehobenen Gräben nicht viel auszurichten; hier sind land zusammengeschacherten und zusammengeraubten Länder dar merkbar als in der südlichen Ukraine   mit strengerer Kälte. Hier hat andere Mittel notwendig als im Westen, falls einmal nach den stellen, war der Prozentsaz der Russen verschwindend klein. In nämlich der Winter eine fürzere Dauer, der Schneefall ist gering und Plänen der obersten Heeresleitung die Front noch weiter nach dem Bolen z. B. zählte man unter je hundert der Bevölkerung nur drei, oft schon im März jetzt bei trockenen Winden eine warme Frühlings- Often verschoben werden sollte. Die Verhältnisse zeigen deutlich in Kurland  , Litauen   und Weißrußland   nur vier Ruffen. Und das temperatur ein. Im Gebiet unseres linken Flügels bis zum Rigaschen genug, daß die deutschen   Truppen am linken Flügel der Front des waren überwiegend von der russischen Regierung in diese Gebiete Meerbusen hält die niedrige Temperatur bei reichlichen Schneefällen Krieges Beschwernisse sattsam zu koſten haben, wenn auch der berpflanzte Beamte, Organe der Russifizierungspolitik, die das Bolt länger an und feuchte Winde steigern die Unannehmlichkeit der Fröste. Heeresbericht seit langer Zeit von der Ostfront fast täglich meldet: vielfach schifanierten, die sich wie Blutegel an ihm bolsogen und ihr als Maßstab für die Dauer des Winters mag hier die Gefrierzeit eine wesentlichen Veränderungen!" gut Teil dazu beitrugen, Abneigung und Haß gegen Rußland   fort einiger Flüsse dienen. Der Dnjestr   ist im allgemeinen 70 Tage zu

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Düwell, Kriegsberichterstatter.