Nr. 109.
33. Jahrgang.
Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Aus der Partei.
Stellungnahme zur Fraktionsspaltung.
In einer Besprechung des Vorstandes und der Vertrauensleute bon Reuß j. 2., die von 75 Personen besucht war, wurde zu den Parteistreitigkeiten Stellung genommen. Nach langer Aussprache wurde folgende Resolution angenommen:
„ Die Konferenz ist mit der Haltung ihres Vertreters im Reichstage, Genossen Wurm, einverstanden. Sie wiederholt ihren Beschluß vom 16. Januar d. J.,„ daß der Minderheit der Reichstagsfraktion das Recht zustehen muß, ihre Meinung im Reichstage zum Ausdruck zu bringen", und erklärt, daß das Vorgehen der Minderheit, die sich zur Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen hat, durch das Verhalten der
wehr war.
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gezahlten Summe ist die neue JInanspruchnahme der Darlehuskassen für die Zwecke der vierten Kriegsanleihe geringfügig, im ganzen find es 7,2 Millionen Mark, die die Darlehnskassen herzugeben hatten, so daß jetzt 146,9 Millionen Mark für die Zwecke der vierten riegsanleihe ausgeliehen sind. In der neuen Woche dürfte sich diese Zahl steigern, da bei den Pflichteinzahlungen eher als bei den freiwilligen Einzahlungen die Mitwirkung der Darlehnskassen in Anspruch genommen werden wird.
Aus Groß- Berlin. Eingemeindung.
Die Nachricht, daß die Gemeindevertretungen von Pankow , Mehrheit erzwungen wurde und ein Akt unvermeidlicher Not- Weißensee und Heinersdorf in ihrer nächsten Sigung sich mit Die Konferenz erwartet von den Parteigenossen, daß sie nach wie Anträgen beschäftigen wollen, die drei Vorortgemeinden zu bor treu zur Parteiorganisation halten und die en deiner Stadtgemeinde zusammen zu legen, hat das öffentliche gültige Entscheidung über die Streitfragen dem Partei- Interesse erneut auf die Frage des Verhältnisses der Stadt tag überlassen.
Wieder eine Ente zerstört.
Genosse Haase schreibt der„ Breslauer Volts wacht": Die Nachricht, daß mein Sohn mit meiner Genehmigung Kriegsfreiwilliger geworden sei, ist unrichtig. Mein Sohn war im August 1914 militär- und gestellungspflichtig. Sein Eintritt in das Heer bing nicht von meinem Willen oder von meiner Genehmigung ab." Aus Industrie und Handel.
Wir
ewigen.
Mittwoch, 19. April 1916.
ablehnend verhalten, wiewohl sie damals schon die besondere NotTage der Vorortgemeinden ausdrücklich anerkannt hat. Anscheinend strebt sie zur Entlastung der Vorortgemeinden die Vereinheitlichung gewisser fommunaler Verwaltungszweige, wie des Schul- und des Armentesens, für Groß- Berlin an. Zu diesem Zwecke sollen auf gemeinschaftlicher finanzieller Grundlage neue Verbände geschaffen werden. Es ist verständlich, wenn Berlin sich nach den üblen Erfahrungen mit dem bestehenden Zweckverbande gegen solche Organis sationen, die zur Zertrümmerung seiner Selbstverwaltung führen würden, scheut. Berlin will nicht bloß der gebende, sondern auch der empfangende Teil sein. Wenn aber schlechterdings dieser Weg ohne Vergewaltigung Berlins nicht gangbar ist, warum streubt sich die Staatsregierung gegen den Eingemeindungsgedanken, bei dem alle Beteiligten auf die Kosten kommen? Irgend welche sachlichen Gründe für die Stellungnahme der Regierung sind nicht erkennbar. Man sagt, daß es politische Kreise gebe, in denen ein festgewurzeltes traditionelles Uebelwollen gegen die Stadt Berlin beſtehe. Es wäre ein Unrecht, wenn man gegen die Staatsregierung die Beschuldigung erheben wollte, daß sie sich mit solcher Auffassung identifiziere. Wenn aber wirklich das Vorurteil gegen Berlin bei irgend welchen mitwirkenden Instanzen abfärben sollte, sollte der große Krieg nicht auch solches Vorurteil beseitigt und dem ungeheuer volkstümlichen und wirtschaftlich gesunden Gedanken der Eingemeindung endlich Eingang verschafft haben?
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Gerädert.
Berlin zu den Vororten gelenkt. Schon in Friedenszeiten stellte es sich je länger je mehr heraus, daß der gegenwärtige Zustand der kommunalen Zerrissenheit Groß- Berlins nur zum Schaden des gesamten Groß- Berlins war. Eine Abhilfe tat dringend not. Der Weg ist ganz klar vorgezeichnet. Die Lösung kann nur in einer großzügigen Eingemeindung was wir und viele unserer parteigenössischen Vertreter in den Soweit Herr Pinkus. Seine Darlegungen bestätigen, der Vororte nach Berlin liegen. Die Vorteile sind für alle Gemeinden so augenfällig, daß es ganz unverständlich ist, den Vorortgemeinden- auch unsere Vertreter im Gemeindeparlabisherigen Zustand zum Schaden der Gemeinden zu ver- ment Reinickendorf wiederholt gefordert haben. Nur durch eine großzügige Eingemeindung kann ein wirklich einheitliches Groß- Berlin geschaffen werden! Der Krieg hat deutlich gezeigt, wie notwendig es war, Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken. Eine Zusammenlegung einiger Gemeinden löst die Frage bestimmte Maßnahmen auf dem Gebiete der Volksernährung Dem Geschäftsbericht für das abgelaufene Jahr, dessen wichtigste und auf vielen anderen Gebieten gemeinsam mit den Vor- nicht, erschwert sie vielmehr nur noch mehr. Zahlen von uns bereits veröffentlicht wurden, entnehmen wir fol- orten zu treffen und es ist der bündigste Beweis geliefert gende Ausführungen: Unsere, wie die uns nahestehenden Werke worden, daß es unumgänglich notwendig war im Interesse Mehr Schweinefleisch. waren bis zur Grenze ihrer Leistungsfäbigfeit be- der Groß- Berliner Bevölkerung so zu verfahren, wie ge- Bommerichen Vieh- Verwertungsgesellschaft geschloffen hat, setzt den Der Vertrag, den die Stadt Berlin vor einiger Zeit mit der schäftigt; der Umsatz bat infolgedessen ein Vielfaches unseres Aktienfapitals erreicht. Der Reingewinn beläuft sich nach Ab- schehen. Diese Maßnahmen würden noch schneller und ein- Pommerschen Vieh- Verwertungsgesellschaft geschlossen hat, setzt den schreibung aller im Berichtsjahre ausgeführten Neuanlagen sowie heitlicher wie geschehen erfolgt sein, wenn eine einheitliche Magistrat in die Lage, die Zahl der städtischen Ausweisfarten für nach Rückstellung eines angemessenen Betrages für Kriegsgewinn- Verwaltung schon vorhanden gewesen wäre. Dazu kommt den Bezug von Schweinefleisch zugunsten der minderbemittelten Befteuer auf 12 487 781 M. einschließlich des vorjährigen Gewinn- die immer schlechter werdende finanzielle Lage der Ge- völkerung erneut zu erhöhen. Die Erhöhung, welche die Zahl der vortrages von 753 947 M. und gestattet uns, eine Dividende meinden, die nach einem engen Zusammenschluß mit Berlin Ausweiskarten von 440 000 auf etwa 500 000 steigert, tritt noch in von 30 Proz. in Vorschlag zu bringen. Die wesentliche Ver- geradezu schreit. dieser Woche in Kraft, so daß schon vor den Osterfeiertagen die ermehrung der Werte des Effetten, Beteiligungs- und In der Nummer vom Dienstagmorgen der„ Vossischen weiterte Bezugsmöglichkeit geschaffen ist; zugleich ist die Zahl der Hypothekenkontos erklärt sich insbesondere durch unsere Be- Zeitung" beschäftigt sich der Gemeindevertreter Pintus- Verkaufsstellen von 200 auf 250 vermehrt worden. Eine weitere teiligung an der Zeichnung der Kriegsanleihe und durch die Ueber- Reinickendorf in einem Artikel erneut mit der Frage der Vermehrung der Verkaufsſtellen ſteht bevor. nahme der Aktien aus der Kapitalvermehrung der Waffenfabrit Eingemeindung. In sehr sachverständiger Weise schildert Herr Vorsicht vor Taschendieben! Mauser. Die in den früheren Berichten erwähnten Rückstellungen auf ausländische Beteiligungen und Forderungen sowie für Liefe- Pinkus die Lage der Vorortgemeinden. Er sagt u. a.: In letzter Zeit mehren sich die Fälle, daß bestimmte Perrungsgarantien blieben unverändert. Sie sind gleich der KriegsIm laufenden Jahre ist die Verlegenheit der Gemeinden be- sonen in den Markthallen sich an Frauen herandrängen, unt gewinnsteuerreserve in den Kreditoren enthalten. Die Debitoren sonders groß; der mit greifbarer Wahrscheinlichkeit zu erwartende enthalten unser Bankguthaben in Höhe von rund 16 800 000 Ausfall an Einkommensteuer, die Verödung des Grundstücks- sie zu bestehlen. Die Spitzhuben benutzen die Gelegenheit, Mart. Das Vermögen unserer Beamtenpensionskasse betrug am marktes, der durch die Aufnahmen von Anleihen für die Striegs- sich an Stände zu stellen, an denen zahlreiche Frauen auf Ende des Jahres 1915 3 069 302 M. Von dem Wunsche geleitet, fürsorge gesteigerte Zinsendienst haben auf den blühenden Opti- Abfertigung warten und stehlen die Portemonnaies, die manche die Leistungen dieser Kasse denjenigen der staatlichen Einrichtungen mismus der Gemeindevertretungen wie ein Reif in der Frühlings- Käuferinnen unachtsamerweise in die Manteltasche stecken. anzupassen, beantragen wir die Genehmigung für eine einmalige nacht gewirkt. So bleibt den Gemeinden nichts übrig, als zu Vorsicht ist also geboten. In der Andreashalle wurde gestern Zuwendung von 600 000 m. an die Beamtenpensionskasse. einer Steuererhöhung zu schreiten, die bei den Vorortgemeinden ein solcher Langfinger festgenommen. ichlagen weiter vor, dem Beamten- und Arbeiterunter ausschließlich auf dem Gebiete der Einkommensteuer liegen kann. stügungsfonds, welcher sich Ende 1915 auf 1488 859 M. Es ist ein tröstlicher Gedanke, daß die großen Berliner Kommunen belief und in der Folgezeit wesentlich stärkeren Anfordeden gleichen Weg beschreiten, doch ist dabei zu bedenken, daß bei rungen zu genügen haben wird, eine außerordentliche ZuEin aufregender Vorfall hat sich am Montag vormittag auf dem den großen Berliner Gemeinden immerhin noch eine Steigerung Bahnhof Jungfernheide abgespielt. Während auf dem Bahnsteig eine wendung in Höhe von 400 000 M. zu machen. Für allgemeine anderer Steuergattungen oder des Aufkommens aus den großZwecke der Kriegswohlfahrt bitten wir, der Verwaltung städtischen industriellen Unternehmungen denkbar ist. Die großen ganze Anzahl wartender Personen sich befanden, sprang plöglich, als einen Betrag von 1 Million Mark zur Verfügung stellen zu wollen. ertragreichen fommunalen industriellen Unternehmungen wie Gas der fällige Ringbahnzug herannahte, ein alter Herr, dessen aufgeregtes In der Bilanz figurieren Aktiva: Grundstücke und Gebäude mit und Elektrizität fehlen entweder in den Vorortgemeinden, oder Wesen schon vorher aufgefallen war, auf das Gleis. Che noch je7 769 105 M.( i. B. 5 886 395 M.). Effekten, Beteiligungen, Hypowo sie vorhanden sind, können sie eine lohnende Rentabilität mand zu Hilfe eilen konnte, war der Mann von den Rädern der thefen 30 249 446 M.( i. 2. 7 207 621 M.), Provisionsfonds faum erreichen, weil eine solche den in den schwachbevölkerten Vor- Maschine erfaßt und überfahren worden, da der Lokomotivführer auf 2 984 120 M.( i. B. 2323 860 M.), Debitoren 56 269 127 M.( i. V. orten fehlenden Massenkonsum zur Voraussetzung hat. Die Real so furze Entfernung den Zug natürlich nicht mehr rechtzeitig zum 62 763 826 M.), Avale 711 433 M.( i. 2. 1536 518 M.), Fabristeuern sind aber für ein Anziehen der Steuerschrauben ganz und Stehen hatte bringen können. Der Lebensmüde wurde entsetzlich lationskonto( Borräte) 14 779 220 M.( i. V. 8 621 851 M.). Passiva: gar nicht mehr geeignet, denn auf diesem Gebiete sind in den Kreditoren 60 927 386 M.( i. V. 40 054 736 M.)." Vorortgemeinden die höchsten Säße, die nach dem Gesetz in der verstümmelt und war auf der Stelle tot. In dem Verstorbenen Regel nur den Betrag von 200 Proz. der staatlich veranlagten wurde der 75jährige Rentner Theodor Dräger aus der Eisenacher Realsteuer erreichen sollen, längst überschritten on Straße 5 festgestellt, der schon seit einiger Zeit Spuren von Geistes Aus dem Gesichtspunkte, daß ein Abzug von Steuerzahlern schwäche gezeigt hatte. nach den großen Nachbarkommunen unter allen Umständen vers hütet werden muß, fönnen aber auch gegenwärtig die Vorort- Ein Aufsehen erregender Selbstmord ist jetzt halb aufgeklärt. gemeinden die Personalsteuern nicht nach ihrem wirklichen Be- Am 1. April abends sprang vor dem Hause Hallesches Ufer 14 ein dürfnis, sondern nur so erhöhen, daß die Säge zu den Steuer- Mädchen in den Landwehrkanal. Gleich darauf rief es um Hilfe. fäßen der Großstadt in einem erträglichen Verhältnis stehen. Eine Frau aus dem Publikum warf ihm ihren Regenschirm zu. Die Vororte müssen, wenn sie sich nicht tief ins eigene Das Mädchen spannte ihn auf, hielt sich so ein Weilchen über Wasser, Fleisch schneiden wollen, mit Berlin konkurrenzfähig bleiben. ging aber dann doch unter und ertrant, bevor wirksame Hilfe ge Man kann es deshalb den Landgemeinden nicht verdenken, bracht werden konnte. Erst am Montag fand man vor dem Hause 34 wenn sie es vorziehen, ihren Etat zu schminken. ehe sie die Leiche der Selbstmörderin. Jetzt erkannte die Zimmerwirtin sich entschließen, eine Politik der Selbstvernichtung zu treiben. Frau 2. in der Toten ihre Mieterin, deren Name ihr aber bisher Es ist aber allen Kennern der Verhältnisse klar, daß es noch nicht bekannt gewesen war. Es wurde festgestellt, daß es sich auf diesem Wege nicht weitergeht. Den Landgemeinden ist um eine Jenny Reichert handelt, die von Dresden aus als vermißt bereits im Vorjahre und ebenso in diesem Jahre zu ihrer Ent- gesucht wurde. lastung durch das Entgegenkommen ihrer Gläubiger gestattet Ein seltener Unfall hat sich am gestrigen Dienstag vormittag in worden, die Zurücklegung der jährlichen Tilgungsraten für ihre Neukölln ereignet. Gegen 8 Uhr morgens wurden vom GüterbahnAnleihen, die aus laufenden Einnahmen aufzubringen sind, auszu hof Neukölln mehrere mit Eisenteilen schwer beladene Eisenbahnwagen setzen. Was soll werden, wenn bei Eintritt geordneter Verhältnisse auf das Anschlußgleis der Maschinenfabrit Gottschalk u. Michaelis in neben gesteigertem laufenden Bedarf die Schuldentilgung wieder der Köllnischen Allee 11 rangiert, um nach dem Fabrikgrundstück beaufzunehmen ist? Kein ernstzunehmender Kommunalpolitiker darf fördert zu werden. Als der lezte dieser Wagen die Weiche passierte, glauben, daß dann noch mit den großen Berliner Kommunen bei sprang diese um und der Wagen entgleiste. Er stieß mit großer den Steuerzuschlägen auch nur annähernd Schritt gehalten werden Wucht gegen das Fabrikhintergebäude und zertrümmerte den Hauptfann. Und woher sollen die Landgemeinden die Mittel nehmen, um stüßpfeiler, so daß das erste Stockwerk sich fenkte und einzustürzen den aus der Kriegsnot erwachsenden Fürsorgepflichten gerecht zu drohte. Glücklicherweise hatten die dort tätigen Arbeiter und Anwerden? Wie sollen fie alle sonstigen großen Stulturaufgaben, gestellten die Arbeitsräume gerade verlassen und sich zum Frühstück die im eigenen Interesse und dem der Weltstadt den Vororten zu- nach der Kantine und nach dem Hofe begeben. Ein Glück war es fallen, erfüllen? Die Pläne für die Schnellbahnen, die dem auch, daß gerade der folossale Dampfhammer, der 200 Atmosphären Bürger der Großstadt den Wald- und Wiesengürtel" bequem hat, stillstand, denn andernfalls wäre der Zusammenbruch des Ge erreichbar machen sollen. fönnen aus Finanznot feine Gestaltung bäudes wohl kaum vermieden worden. An die Unfallstelle wurde finden. Die wunderschönen Bebauungspläne, die der Zweck fofort ein großes Aufgebot von Arbeitern entsandt, die dem geberband den armen Gemeinden vorschreibt, behalten ein papiernes fährdeten Gebäude neue Stützpunkte gaben und so die nächste Gefahr Dasein. Die Staatsregierung darf diese sich mit logischer beseitigten. Im Laufe des Vormittags wurden diese Stügpunkte geFolgerichtigkeit zufpigende Entwickelung der Dinge, die der nügend gesichert, so daß nach einigen Stunden der Betrieb wieder Krieg nur beschleunigt hat, nicht zuschauend betrachten, fie muß aufgenommen werden konnte. hier durch eine Veränderung der kommunalen Organisation Abhilfe schaffen....
Unter den Passiven, die mit über 60 Millionen angefeßt find, finden sich neben den Forderungen an die Gesellschaft auch die Kriegsgewinnsteuerrücklage und Rückstellungen auf ausländische Beteiligungen und Forderungen sowie für Lieferungsgarantien. Dadurch soll, wie wir gestern unter dem Titel„ Versteckte Gewinne" für die Daimler- Motoren- Gesellschaft ausführten, vor der Deffentlichkeit die Höhe der wirklichen Gewinne verheimlicht werden.
Die Deutsch - Bulgarische Vereinigung in Dresden schreibt uns: Die Bulgaren haben schon im alten serbischen Gebiet sorgfältige Untersuchungen nach verwendbaren Mineralien vorgenommen. So fanden sie große Kohlenlager zwischen der Mlawa und dem Pet, also südöstlich von Porarewa. Am Larian liegt das Dorf Dobra, bei dem sich eine Mine befindet, die jährlich etwa 25-30 Tausend Tonnen Kohle liefert. Eine weitere am Berg Mirotsch füdlich von Tekia gelegene Mine besigt, wie schon serbische Ingenieure feststellten, ein Stohlenfeld von etwa dreißig tilometer Länge. Bei Zeitschar wird seit 25 Jahren eine Kohlenmine betrieben. Sie ist durch Bahn mit der an der Donau gelegenen Stadt Radujevac verbunden, in der eine Brikettfabrik arbeitet. Die Mine lieferte jährlich 30-40 Tausend Tonnen Sohlen. Weiter finden sich solche in Rtani bei Kiajevez, die durch eine Förderbahn mit Zaitschar verbunden ist. Im Moravatale hat man in Tzidilie Kohlen zutage gefördert, freilich nur in geringem Maße. Dagegen schäßt man das Kohlenfeld von Mala Raon Refa auf 3 Kilometer Ausdehnung und auf 5 Min. Tonnen. Die Mine zu Sonieh, 22 Kilometer von der Bahnlinie Belgrad - Sofia , fördert zurzeit jährlich 120 000 Tonnen Kohle. Das Kohlenfeld von Alerinez, südlich von der Mareva, wird auf 6 Kilometer Ausdehnung geschäzt. Eine Bahn von 6 Kilometer Länge vereint es mit der Hauptlinie.
Aber Kohle ist nicht das einzige Bodenprodukt: besonders reich ist Serbin an upfer. Die Grube zu Bor hat sich bereits einen Namen gemacht. Unter bulgarischer Leitung stehend, gibt sie von jeder Tonne Kupfer außer Kupferties 20-22 Gramm reines Gold. Die Grube Kuta Dulkan umfaßt etwa 1,6 Millionen Tonnen mit 7 Proz. reinem Kupfer, die zu Maidau Pet geb. 1870-1903, 15000 Tonnen, aus denen 4350 Tonnen reines Kupfer und 270 Gramm reines Silber genommen wurden. Weiter befindet sich in Studina, südlich von Nisch Kupfer. Eisen wird im Gebirge von Kapaonik gefunden und ist auch sonst in Altserbien nicht selten. Während im 16. Jahrhundert die Gruben von Vrania und Vlassina bekannt waren, ist jetzt der Betrieb überall eingestellt.
Während bisher nur die Société Anonyme de Dobra" und die Société industrielle serbe du Timok" den Kohlenbau in rationeller Weise betrieben, wird nun wohl bald von bulgarischer Seite eine stärkere Ausnügung der serbischen Bodenschäße in Angriff genommen werden, namentlich aber dann, wenn erst durch den Friedensschluß die Rechtsverhältnisse sich geklärt haben werden. Die Angaben, die dem offiziösen Blatt ,, Echo de Bulgarie" entnommen sind, beziehen fich fast ausschließlich auf den östlichen Teil Altferbiens. Es ist nicht ausgeschlossen, daß auch der Westen noch allerlei Fundgruben beherbergt.
( z)
Auf die vierte Kriegsanleihe sind in der Berichtswoche 673,6 Millionen Mark neu eingezahlt worden, wodurch die gesamte Einzahlung auf 7563 Millionen Mark gleich 70,6 Proz. des gezeich neten Betrages sich erhöht hat. Im Vergleich mit der neu ein
Eine Lösung dieser Schwierigkeiten erblickt Herr Pinkus lediglich in der Eingemeindung, indem er schreibt:
Eine allseitig befriedigende Lösung würde diese Frage finden, wenn die Regierung den auf Eingemeindung gerichteten Bestrebungen der Vororte Folge geben würde. Berlin hat sich diesen Bestrebungen angefchloffen nicht etwa aus Gefühle politik, sondern in fluger Wahrnehmung eigener Interessen.
Geschlossene Badeanstalt.
Sweds Ausführung baulicher Aenderungen wird die Volksbade anstalt Gartenstraße von Dienstag, den 25. April 1916, ab( dritter Osterfeiertag) auf acht Tage geschlossen.
( Dftersonntag) einschließlich gefchloffen, am 24.( Dftermontag) wie Das Märkische Museum ist vom 21.( Karfreitag) ab bis 23. gewöhnlich von 10 bis 3 hr geöffnet.
Die Schulden der Landgemeinden und die Aufnahme einer Kleine Nachrichten. Beim Abspringen von einem StraßenbahnBevölkerung von geringerer Steuerkraft würden das wissen die wagen schwer verunglüdt ist gestern nachmittag ein unbekanntes Berliner Stadtväter genau von der Weltstadt als eine Last Mädchen in der Bellealliancestraße. Vor dem Hause Nr. 26 verließ wahrlich nicht verspürt werden. Einem Gemeinwesen von der un- es den Wagen während der Fahrt, fiel hin und schlug so schwer geheuer soliden Grundlage Berlins , das Schul- und Straßen auf, daß es besinnungslos liegen blieb. Die Verunglückte wurde bauten aus laufenden Einnahmen bestreiten kann, verursacht nach dem Krankenhaus am Urban gebracht und ist noch nicht wieder solcher Zuwachs keine Beschwerde. Berlin wünscht die Einge zu sich gekommen. Sie ist etwa 20-25 Jahre alt und hatte eine meindung herbei, weil es sich aus gewissen unleidlichen Zuständen Visitenkarte auf den Namen Jette Ploß in der Tasche. Anund Abhängigkeiten losreißen will, und weil der Gebietszuwachs, dauernde Krankheit veranlaßte den 28 Jahre alten verheirateten den es durch die umfangreichen Ländereien der Vorortgemeinden Maler Franz Korpick aus der Immanuelkirchstr. 14, Hand an sich erreichen würde, für seine volkswirtschaftliche Fortentwicklung von zu legen. Er schoß sich in seiner Wohnung eine Kugel in die rechte unübersehbarer Bedeutung ist. Schläfe. Im Obdach bom Tode überrascht wurde
Die Regierung hat sich jedoch vor dem Kriege allen auf Ein- gestern ein älterer Mann, dessen Persönlichkeit noch nicht verleibung der Landgemeinden gerichteten Bestrebungen gegenüber bestimmt feststeht. Beim Wecken fand man ihn tot auf