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licher Schiffe gesichert werde. Alle Arbeiter in den Werften müßien! überzeugt werden, daß alle ihre Zeit und Arbeitskraft unerläßlich sei, um den Krieg zu gewinnen. Eine Minderheit der Arbeiter vertrödele noch immer zu viel Zeit.

fönnte.

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Krieg und Profit.

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Eine nichtoffizielle neutrale Friedenskonferenz in Stockholm  .

Das Berliner Tageblatt" brachte in seiner gestrigen Morgen­nummer folgenden, ihm aus Stockholm   telegraphisch   übermittelten ufruf:

Amerikanische   Studenten und Militarismus. ber utopie aufgeprägt haben. Wir sind jedoch überzeugt, daß

f) Abrüstung.

Die prinzipielle Zustimmung der Vertragsmächte des kommen den Präliminarfriedens zur Schaffung einer internationalen Rechts­ordnung wird die Grundlage bilden, auf der durch ein zwischen­staatliches Uebereinkommen die Frage der Abrüstung gelöst und die Welt von einem ungeheueren Alp und von einer Taivinenartig anwachsenden Verschuldung befreit werden kann.

P

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g) Allgemeiner Staatentongreß. Wie die uiesten amerikanischen   Blätter von Ende März mel­Die Schwierigkeiten, die sich aus der gegenwärtigen Konfli ben, haben die Friedensgerüchte aus Europa   eine sehr nervöse Au die Regierungen, Parlamente und Völker Stimmung unter den Spekulanten in Wall- Street  ( wichtigste gration ergeben, berühren nicht nur die kriegführenden Völker, jie der kriegführenden Länder! Geschäftsstraße in New York  ) hervorgerufen. In der amerikanischen   Eine Konferenz, bestehend aus den Delegierten von sechs neu- ziehen die ganze Welt in Mitleidenschaft. Die Welt hat daher bürgerlichen Presse wird aus diesem Anlaß flipp und klar ausgetralen Ländern, Dänemark  , Holland  , Norwegen  , auch ein natürliches Mitsprecherrecht bei der Lösung der durch den prochen, daß der Ausbruch des Weltkrieges eine große Geschäftskrise Schweden  , Schweiz   und Vereinigten Staaten von Amerika Strieg atut gewordenen Fragen. Die Schaffung einer zwischen­ist in Stockholm   zusammengetreten, um für einen baldigen staatlichen Organisation ist ohne Mitwirkung der neutralen in den Bereinigten Staaten verhütet habe. Vor Ausbruch des Frieden zu arbeiten, für einen Frieden, der auf jenen Grundsäßen Völker nicht denkbar. Es soll daher ein allgemeiner Staaten Krieges im August 1914 sei die amerikanische   Geschäftslage eine bes Rechts und der Menschlichkeit aufgebaut sein soll, die allein fongreß einberufen werden, der sich aber nicht bloß mit den aus derart schlechte gewesen, daß man das schlimmste befürchtete. Eine einen dauerhaften Frieden gewährleisten. Die Konferenz hat diesem Kriege resultierenden Fragen zu befassen haben wird. Auch schlimme Strife, wenn nicht eine Banit, war im Anzuge, die zwar bei keinen offiziellen Charakter, sie vertritt keine Re- Probleme wie das der politischen und geistigen Freiheit für Völker bei Kriegsausbruch etwas verschärft, aber bald milder wurde, sobald gierung, fie äußert die bescheidene Ansicht Privater. Sie ver- von besonderer Nationalität, die mit anderen Nationen vereinigt Europa   von den Vereinigten Staaten   Kriegsmaterial, Nahrungs- förpert jedoch die Sehnsucht und den guten Willen von jenen find, haben für die künftige Aufrechterhaltung des Friedens, wenn­mittel und sonstige Waren in Hülle und Fülle verlangte. Damit Millionen in der ganzen zibilisierten Welt, die nicht müßig zu gleich nicht in direttem Staufalzusammenhang mit dem gegenwärti begann für die Vereinigten Staaten der industrielle Aufschwung und sehen können, wie alle Schrecknisse des Krieges uneingeschränkt gen Kriege stehend, fundamentale Bedeutung. Der Kongreß sollte pie großkapitalistische Prosperität. Nun sprechen aber die Sach- weiterdauern. Ihre Mitglieder, die als Privatpersonen daher auch dazu prinzipiell Stellung nehmen. durch keine gouvernementalen Rücksichten gebunden sind, sind der Es ist vorstehend der Versuch gemacht worden, den Krieg walter der großkapitaliſtiſchen Interessen in der Presse bereits offen Ansicht, daß alles getan werden muß, um die Besprechung der führenden die Möglichkeit eines friedlichen Ausgleichs und einer die Befürchtung aus, daß der Friedensschluß in Europa   zu einem die Befürchtung aus, daß der Friedensschluß in Europa   zu einem Friedensfrage in Gang zu bringen und solchergestalt allmählich Wiederverknüpfung der internationalen Bande, die durch diesen plöhlichen Rüdschlag in der amerikanischen   Industrie und zu die Striegführenden auf einer vernünftigen Diskussions- brudermörderischen Krieg zerrissen worden sind, aufzuzeigen. Was schweren Erschütterungen des gesamten Geschäftslebens führen grundlage zusammenzuführen. Durch tausend Kanäle find der auch die letzte Lösung sein mag, die wachsende Hoffnung der Welt Konferenz Aeußerungen zugekommen, die in eindrucksvoller Weise liegt in der Beseitigung der internationalen Anarchie und der Herr­Es gibt also noch Menschenfreunde- und wohl nicht nur jen zeigen, wie eine längere Fortsetzung des Krieges den Ruin aller fchaft von Recht und Gesez auch in den zwischenstaat­feits des Ozeans die mit Zittern und Bangen dem Ende des bedeuten müßte. Da man aber auf beiden Seiten den uners lichen Beziehungen. Die neutrale Konferenz glaubt daher bölfermordenden Krieges entgegenschen, der Ströme blutigen Goldes schütterlichen Glauben hegt, daß nur ein vollständiger und end- der berechtigten Hoffnung Ausdrud geben zu können, daß mit dem in ihre Taschen geleitet hat. gültiger Sieg den dauerhaften Frieden bringen fönne, so werden Ende dieses Krieges durch versöhnende Bedingungen und durch die immer neue entfeßliche Opfer für ein Ziel gebracht, dem die grau- Schaffung einer internationalen Rechtsordnung der Grund zu jamen Erfahrungen dieses Krieges von vornherein den Stempel einem dauerhaften Frieden für die Menschheit gelegt werden wird. zu Ostern 1916. Neutrale Konferenz, Stockholm  ." schon jetzt eine Verständigung zwischen den kriegführenden New Yort, 31. März 1916.( Eig. Ber.) Die Militaristen, die Ländern erreichbar ist, wenn gewisse universelle Grund­zurzeit in den Vereinigten Staaten   ungewöhnliche Anstrengungen fäße, die nicht ungestraft verlegt werden können, und die unab machen, das Volt für ihre Ideen zu gewinnen, haben ihr Augen hängig vom militärischen Ausgang des Krieges Beachtung bean mert namentlich auf die Schulen gerichtet, in die sie den militäri- spruchen, als Diskussionsbasis dienen. Die dringendste Aufgabe schen Geist zu verpflanzen suchen. Die Herzen wiffen genau, daß einer neutralen Konferenz liegt daher darin, die universellen es schwer fallen wird, den alten Amerikanern mit ihren ein- Grundsätze und konkreten Borschläge aufzustellen, die auch bei den Kriegführenden auf allgemeine Zustimmung sollten rechnen können gewurzelten antimonarchischen und antimilitaristischen Gefühlen und die eine sichere Grundlage für einen gerechten und dauerhaften neue Stunfistücke beizubringen. Sie ſetzen daher ihre Hoffnung Frieden bilden würde- für einen Frieden, der nicht nur die An­auf die Jugend, deren Geist noch bildungsfähig ist. In Schulen sprüche der kämpfenden Nationen befriedigen, sondern auch das und Universitäten halten redegewandte Militärs mit Einwilligung Wohl der Menschheit als solcher fördern müßte. Die neutrale der Schulverwaltung Vorträge vor Kindern und Jünglingen, um Konferens will nicht versuchen, alle Möglichkeiten eines befriedigen­diese von der Notwendigkeit der Aufrüftung und den förperlichen den Ausgleichs aufzuzeigen; fie verzichtet auch darauf, einen Plan und sittlichen Vorteilen des militärischen Dienstes zu überzeugen. zur Schaffung einer vollkommenen Weltordnung zu entwickeln. Aber fie möchte hervorheben, daß das allgemeine Verlangen der Mensch­Der Hauptwanderredner der Militaristen ist der Generalmajor heit nach einem Frieden, der die Welt vor der Wiederkehr einer Leonard Wood  , ein Buienfreund Theodore Roosevelts, der gestern im berartigen Katastrophe sicherstellt, der Felsen sein muß, auf den New Yorker City College einen Vortrag vor den Studenten hielt. Der fünftige Friebe aufzubauen ist; indem die Konferens diese Ein. Wood ist ein treuer Echildknappe Roosevelts, den die Trustmagnaten, gabe den Regierungen, Barlamenten und den Wölfern ber frieg wenn nicht alle Zeichen täuschen, zu ihrem Kandidaten bei der kom führenden Länder zur Besprechung und Behandlung unterbreitet, menden Präsidentschaftswahl erforen haben. Die Argumente, deren hofft sie, daß keine formellen Bedenken eine wohlwollende Prüfung fich der Generalmajor bediente, spiegelten benn auch treulich die Ge- sowohl durch die Behörden als durch das Bolt, dem jene vorstehen, danken und Absichten der finanzkapitalistischen Kreise wider. So verhindern werden. meinte er, daß die Rüstungen notwendig feien, weil unser unge Heurer Reichtum, unser tapfer vorwärts dringender Handel, unsere überseeischen Besitzungen den Neid anderer Nationen erregen müssen und zwar von Nationen, die für einen Angriffskrieg gut gerüstet find. Der Mangel amerikanischer Rüstungsbereitschaft wird diese geradezu dazu herausfordern, die Vereinigten Staaten anzugreifen." Das City College wird meist von unbemittelten Studenten, den Kindern von Arbeitern besucht, von denen viele wie ihre Eltern der fozialistischen Bewegung angehören. Die sozialistischen   Elemente inter   den Studenten wandten sich energisch gegen einen Plan der Universitätsbehörden, den militärischen Drill in die Anstalt einzu­führen und erließen vor dem Besuche des Generalmajors einen

Aufruf.

a) Selbstbestimmungsrecht der Nationen. Die neuere Geschichte enthält lehrreiche Beispiele für die Tatsache, daß Annegionen, die gegen den Willen des betreffenden Voltes durch­geführt wurden, den Steim zu fünftigen Befreiungstriegen in fich tragen. Es sollte daher die Anerkennung dieses Grundsages als wesentliche Voraussetzung für eine befriedigende Lösung des gegen wärtigen internationalen Konflikts betrachtet werden: es soll keine Gebietsübertragung gegen den Willen der betreffenden Bevölkerung stattfinden. Den Nationen ist das Recht der Selbstbestimmung zuzuerkennen. In Anwendung dieses Grundsaßes jowie im Hinblick darauf, daß es schwierig sein dürfte, eine Verständigung zwischen den beiden kriegführenden Gruppen auf einer anderen Basis herbeizuführen, ist vor allem au berlangen:

1. daß Belgien   wiederhergestellt werde, gleicher­weise ist zu fordern: 2. daß die beschten französischen   Provinzen zurüderstattet werden; 3. daß die elsaß  - lothringische Frage in Wieber­erwägung gezogen werde;

Das Anschlagen dieses Aufrufs rief bei den Universitäts­behörden nicht wenig Bestürzung hervor, und man beeilte sich, in der Versammlung des Generalmajors Wood   für genügend Detektive und Herauswerfer zu forgen. Die Versammlung verlief jedoch ohne große Störung, und der vorher arrangierte Beifall fezte an allen Buntten richtig ein. Nach der Veranstaltung fam es jedoch zu stürmischen Szenen zwischen den Gruppen der Studenten. Die Opposition scheint auf die Behörden einen Eindruck gemacht zu haben, denn sie erklärten nachher, daß der langt in seiner weiteren Anwendung: militärische Kursus nur als fakultatives Fach gedacht sei. Die tapi­talistische Presse ist durch die Demonstration auf die sozialistische Organisation der Studenten aufmertsam gemacht worden und fragt erstaunt, wie man in einer öffentlichen Anstalt überhaupt so etwas

bulben könne.

Der Kampf gegen den Militarismus, der immer mehr zur un­mittelbaren Hauptaufgabe der Sozialistischen Partei Ameritas wird, verändert zusehends zusehends die Haltung der kapitalistischen  Barteien gegenüber unserer Partei. Bisher haben sich unsere Gegner noch einigermaßen tolerant gezeigt; fie betrachteten die junge Partei noch nicht als einen ernst zu nehmenden politischen Feind. Seitdem aber die Sozialistische Partei aggreffiv anti­militaristisch geworden ist( was am flarsten daraus hervorgeht, daß die Mitglieder bei der letzten Irabftimmung zwei entschiedene Gegner des Militarismus zu ihren Bannerträgern bei der nächsten Präsi dentschaftswahl erwählt haben), regnet es Beschimpfungen und Verwünschungen..

( z)

Ein russisch  - japanisches Abkommen? Wie dem Lokal- Anzeiger" aus Stockholm   gedrahtet wird, meldet die japanische Zeitung, Nitschi Nitschi":

4. daß die Mächte die 11 nabhängigkeit Serbiens   und Montenegros   gewährleisten. Der Grundsatz des Selbstbestimmungsrechts der Nationen ver­5. die Lösung der polnischen Frage durch Anerkennung der Wiedervereinigung Bolens in Form eines unabhängigen Staates;

8. die Lösung verschiedener nationaler Fragen auf dem Balkan   und in der osiatischen Türkei   durch internationales Uebereinkommen.

Im Abendblatt bemerkt das B. T." hierzu: " Im heutigen Morgenblatt haben wir ein Manifest der so genannten Neutralen Konfereng" in Stockholm  , die in erster Lime von den Mitgliedern der Ford Expedition veranstaltet ist, wiedergegeben. Dieses Manifest stellt eine Reihe von Bedin­gungen" auf, die nach Ansicht seiner Verfasser bei einem Friedens schlusse maßgebend sein müßten. Es drückt, wie besonders erklärt wird, die bescheidene Ansicht Privater" aus, ist aber nicht allein aus diesem Grunde keine geeignete Grundlage für ernsthafte Diskussionen. Die Forderung, daß die elfaẞ- lothringische rage in Wiedererwägung gezogen werde", genügt, unt dem Schriftstück die erstrebte Bedeutung zu nehmen, denn daß auf deutscher Seite niemand an eine Wiedererwägung" denkt, braucht man ja wohl nicht erst zu betonen. Auch der Punkt Grenz­und Gebietsveränderungen zwischen Italien  und Oesterreich, soweit als möglich unter Berücksichtigung des Rationalitätenprinzips", fann, angesichts der österreichisch  - italie­nischen Kriegslage, nicht ernst genommen werden, und aus der ganzen Fassung des Manifestes ergibt sich, troß der Bemerkungen über Polen  , die Rückgabe der deutschen Kolonien usw., der Ein­bruck, daß seine Urheber vor allem Beifall bei den Westmächten, bei scheint sich auch einem Teil der Konferenzteilnehmer aufzudrängen, England, Frankreich   und Italien  , gesucht haben. Diese Erkenntnis wie aus folgendem Privat Telegramm sich ergibt: b. Stockholm  , 20. April.

Polititen" meldet, baß innerhalb der Ford Konfe renz Uneinigteit hinsichtlich des gestern an die Regie rungen abgegebenen Manifestes entstanden sei. Gin Leil ber Mitglieder wollte das Manifest nicht unterzeichnen. Viele skandinavische Mitglieder hätten die Absicht, aus der Ford- Konferenz auszutreten. In Stockholm   wird allge­mein das Gerücht verbreitet, daß Ford in Stockholm   eine täg­liche friedensaktivistische 3eitung herausgeben wolle. Sie führe den Namen" Sturmglode". Der Redakteur steht, wie seinerseits mitgeteilt, wegen Hochvervats unter Anklage. Das Ford- Konferenz- Manifest, das Anspruch auf Unparteilichkeit er­hebt, verlangt unter anderem die Internationalisierung der Dent Dardanellen, ohne dabei dasselbe von Gibraltar  , Suezkanal   und dem Banamatanal zu verlangen. Der hier, in dem Telegramm, zuletzt erwähnte Punkt gehört in der Tat gleichfalls zu den Eigentümlichkeiten, die für den Cha­vatter der Veranstaltung bezeichnend find. Es wird erklärt," gc­wisse Wasserstraßen" münten internationalisiert werden, und dann heißt es weiter: zum Beispiel der Dardanellen und des Bos­ porus  ". Warum zum Beispiel" nicht auch gewisse" Wasser­straßen, die von England und Amerika   beherrscht werden?"

Letzte Nachrichten.

Die Stimme eines serbischen   Sozialisten. Berlin  , 20. April.  ( W. T. B.) Die Berner Tag­6. Grenz und Gebietsberänderungen zwischen va ch t" veröffentlicht auszugsweise den vierten Bericht, den Kom talien und Oesterreich, soweit als möglich unter Be- die Internationale sozialistische rüdsichtigung des Nationalitätenprinzips; mission in Bern   im Auftrage der Zimmerwalder 7. die Autonomie Armeniens   unter internationaler Sonferenz über die internationalen sozialistischen   Be­Garantie; ziehungen herausgibt. In dieser Veröffentlichung führt der serbische sozialistische Vertreter Kaplerobitsch über Serbiens   Rolle im Kriege u. a. aus: Die Entente gab Ser­ bien   preis, so daß es ganz zu grunde ging. Sie bemühte sich, ihre Haut und ihre Interessen zu retten, die ihr weit wich­tiger sind als die Wohlfahrt des serbischen   Volkes und dessen nationale Bestrebungen. Serbien   wurde auf schreckliche Weise hintergangen. Der große füdslawische Staat ist nur ein schöner Traum, mit dem die Entente die serbische Bour­geoisie geschickt einschläferte. Diese hat zusammen mit dem Serrscherhaus, der Regierung und dem Parlament das ganze Schicksal des Landes auf die russische Karte gesezt und wurde damit ein Knecht Rußlands  . Wie Rußland   aufspielte, so tanzte das unglückliche Serbien  . Dabei hielt Paris   den Beutel, Serbien   war in Wahrheit der finanzielle Vafall Frankreichs  .

b) Recht aller gänder auf freie ökonomische Entwickelung.

Der wirtschaftliche Antagonismus zwischen verschiedenen Böl fern wird von der öffentlichen Meinung als eine der Ursachen des gegenwärtigen Krieges bezeichnet. Es geht daraus die dringende Notwendigkeit freier wirtschaftlicher Entwickelungsmöglichkeiten für alle Bölfer ohne meist begünstigung des einen oder anderen herpor. Als wichtigste Schritte in dieser Richtung sind zu

verlangen:

1. Die Anerkennung des Grundsatzes der offenen Tür in den Kolonien, Protettoraten und Interessensphären. 2. Die Internationalisation von gewissen Wasser straßen, zum Beispiel der Dardanellen und des Bo3­porus In Anwendung desselben Grundfabes ist ferner zu verlangen: 8. Daß die deutschen Kolonien zurüderstattet ober

werden.

4. Daz Deutschlands Bugang zum nahen Osten c) Freiheit der Meere.

Zwischen Rußland   und Japan   ist ein wichtiger Staatsvertrag geschlossen worden. Rußland   tritt Japan   die chinesische  Bahn östlich Charbin ab, verwandelt Wladiwostok   in einen Handelshafen und verpflichtet sich, seine Kriegsstügpuntte folonialer Austausch mit befriedigenden Kompenfationen zugesichert in Ostasien   aufzugeben. Japan   übernimmt dafür mit feinen gesamten industriellen Kräften die Munitions­verforgung Rußlands  . Rußland   bewilligt ferner Japan   gewährleistet wird. bandelspolitische Vergünstigungen im östlichen Sibirien   und in der Mandschurei  . Japan   und Rußland berpflichten fich au gegenseitiger Anerkennung ihrer Stellung in Ser Mongolei   und Mandschurei. Rußland   erkennt auch das ja- Meere praktische Gestalt verleihen. banische Recht an, im Interesse der Aufrechterhaltung der Ruhe in China   einzugreifen, ohne die Integrität des Himmlischen Reiches angutaften. Falls eine dritte Macht eingreift, muß Rußland  unbedingt Japan   unterstützen.

Ein internationales Uebereinkommen soll dem Grundsatz der besichtigen. Zunächst hat unter Beteiligung von Vertretern der deut

d) Parlamentarische Kontrolle der aus. wärtigen Politik

d

e) 3 wischenstaatliche Organisation.

Reise Roter- Kreuz- Schwestern in russische   Gefangenenlager. Berlin  , 20. April.  ( W. T. B.) Eine Anzahl Schwestern des deutschen  , österreichischen und des ungarischen Roten Kreuzes, die in Begleitung von Delegierten des dänischen Roten Kreuzes die deutschen   Kriegs- und Zivilgefangenen in Rußland  besuchen sollen, sind in Berlin   eingetroffen, um auf Anregung der deutschen   Heeresverwaltung vor dem noch nicht feststehenden Zeit­punkt der Abreise nach Rußland   einige deutsche   Gefangenenlager zu schen und österreichischen Rote- Kreuz- Vereinigungen eine Besprechung über die für die Reife in Rußland   maßgebenden Gesichtspunkte statt gefunden. Dabei wurde auch der Mitwirkung des russi­fchen Noten Kreuzes an der Durchführung der Reise nach Rußland   gedacht und in diesem Zusammenhang dem Bedauern Aus brud gegeben, baß Mitglieder des Roten Kreuzes bei der Versenkung des russischen Dampfers Portugal  " verunglückt find. Kämpfe der Spanier in Marokko  . Baris  , 20. April.  ( W. T. B.)" Temps" meldet aus Tanger  :

Eine wirksame parlamentarische Kontrolle der auswärtigen Politit ist in den einzelnen Staaten einzuführen, damit Geheim­Wenn diese Nachricht, was wir vorläufig noch bezweifeln, verträge und geheime Diplomatie die vitalsten Interessen der Völker zutrifft, so bedeutet das nichts weniger als die Abdan- nicht länger gefährden können. tung Rußlands   im fernen Östen und und die un­umwundene Anerkennung der wirtschaftlichen und politischen Für die Aufrechterhaltung ungestörter Beziehungen der Völker Die spanischen Streitkräfte, die von Larasch und Arzila aufgebrochen Borherrschaft Japans   in Ostasien  . Man kann gespannt sein, zueinander ist die Schaffung einer auf Recht und Gesetz gestützten sind, um sich mit denen von Tetuan   bei Fonduk ain Djedid zu ver­ob Rußland fich   wirklich zu einem so folgenschweren Schritt zwischenstaatlichen Organisation, die alle Streitigkeiten einem fried- einigen, find am 15. April bis Uled Tlata vorgerüdt. Sie stießen entschlossen hat, der eine Umwälzung der gesamten politischen lichen Verfahren unterwirft, unerläßlich. Soll diese Rechtsordnung unterwegs auf ernstlichen Widerstand der dortigen Stämme. In Verhältnisse im fernen Osten nach sich ziehen müßte. in absehbarer Zukunft verwirklicht werden können, so hat schon der den Kämpfen hatten die Spanier 20 Tote, meist Eingeborene. Ca tommende Friedensvertrag im Prinzip die Schaffung einer inter  - wurden mit den Stämmen Verhandlungen eingeleitet. In der Gegend nationalen Rechtsordnung zu poftulieren. von Tanger   herrscht Ruhe,