in unseren Linien zu Boden kommen. Man ist ohne Nachricht von einigen, die in die feindliche Zone entführt worden sind.
Paris , 8. Mai. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern abend. Auf dem linken Ufer der Maas folgte der außerordentlich heftigen Beschießung, die ohne Pause seit zwei Tagen in der Gegend der Höhe 304 andauert, heute ein starker deutscher Angriff auf unsere Front givischen der Höhe 804 und bem, Toten Mann". Er wurde auf allen Teilen mit ernsten Verlusten zurückgewiesen, die dem Feinde durch unsere Maschinengewehre und das Feuer unserer Batterien zugefügt wurden, welche fräftig die deutschen Linien beschießen. Auf dem rechten Ufer unternahmen die Deutschen nach heftiger Artillerievorbereitung mehrere aufeinanderfolgende Angriffe auf unsere Gräben zwischen dem Walde von Haudromont und dem Fort Douaumont . Auf dem westlichen Teile dieser Front faßte der feindliche Angriff in einer Breite von etwa 500 Meter in Teilen unserer ersten Linie Fuß. Im Zentrum und Osten dieser Front wurden alle Angriffe zum Scheitern gebracht. Jm Woevre- Gebiet starke Tätigkeit der Artillerie in den Abschnitten am Fuße der Maashöhen. Kein Ereignis von Bedeutung ist von der übrigen Front zu melden, außer der üblichen Artillerietätigkeit.
In Belgien schwächer Artilleriekampf im Abschnitte von Digmuiden, wo unsere Geschütze Frachttähne im Kanal von Handzeme beschossen.
Die englische Meldung.
London , 7. Mai. ( W. T. B.) aig berichtet: Heute nacht und am Tage beiderseitige Artillerietätigkeit in der Gegend von Marriccourt, Therpval, Arras , Loos und Ypern .
Französische Kommando- Verschiebungen.
Paris , 8. Mai. ( W. T. B.) Temps" teilt mit: General Betain ist zum Oberbefehlshaber der Armeen des Zentrums ernannt worden; diese umfassen den Abschnitt von Soissons bis Verdun einschließlich. General Nivelle ist als Nachfolger des Generals Betain an die Spige der Spezialarmee von Verdun getreten.
--
Der russische Kriegsbericht.
-
Petersburg, 8. Mai .( W. T. B.) Amtlicher Bericht bom Sonntag, 7. Mai. Weft front: Bei dem Bahnhof Kockenhusen, östlich von Friedrichstadt , beschoß die feindliche Artillerie einen unserer Züge. Galizien : Bei dem Dorfe Jazlowiec( 12,5 Rilometer süblich Buczacz) tamen wir etwas vorwärts. Saukasus: Jm Küstenabschnitt wiefen bereits unsere Vorhuten einen türkischen Angriff leicht ab. Nachdem wir in der Richtung auf Bagdad die be festigten Punkte der Stellung von Sermalferind genommen hatten, gingen die Türfen unter beträchtlichen Verlusten und in großer Eile nach Süden zurüd. Sie ließen ein großes Zeltlager und eine Menge Material auf dem Blaze. Feststellungen ergaben, daß wir bei der Einnahme von Trapezunt 8 Küstengeschüge auf Laffetten, fechszöllige ( 15 Zentimeter) Geschütze, ein Feldgeschütz, mehr als tausend Gewehre, dreiundfünfzig Artillerie- Monitionswagen, Trains, Fahrzeuge und anderes wichtiges Striegsgerät erbeutet haben.
Meldung der italienischen Heeresleitung.
Nom, 8. Mai .( W. T. V.) Amtlicher Bericht vom Sonntag. Die Artillerietätigkeit war ziemlich Heftig im Abschnitte von Plava, wo der Feind eine unserer Saniteinätsrichtungen beschoß. Auf der Höhe des Sabotino trafen unsere wohlgezielten Schüsse mehrere Male eine befestigte Stellung des Feindes. Kleine für uns günstige Infanteriegefechte fanden in der Gegend der MarmoIata, im Wisdendetal und auf dent Vodil( Monte Mero) statt. Sonst lein Ereignis von Bedeutung.
Meldung des Großen Hauptquartiers.
Amtlich. Großes Hauptquartier, den 8. Mai 1916.( W. Z. B.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
Die in den letzten Tagen auf dem linken Maasufer in der Hauptsache durch tapfere Pommern unter großen Schwierigkeiten, aber mit mäßigen Berinsten durchgeführten Operationen haben Erfolg gehabt. Trok hartnädigster Gegenwehr und wütender Gegenstöße des Feindes wurde das ganze Grabensystem am Nordhaug der Höhe 304 genommen und unsere Linie bis auf die Höhe selbst vorgeschoben. Der Gegner hat außerordentlich schwere blutige Verluste erlitten, so daß an unverwundeten Gefangenen nur 40 Offiziere und 1280 Mann in unsere Hände fielen. Auch bei Entlastungsvorstößen gegen unsere Stellungen am Westhang des Toten Mann" wurde er mit starker Einbuße überall abgewiesen.
"
Auf dem Ostufer entspannen sich beiderseits des Gehöftes Thianmont erbitterte Gefechte, in denen der Feind östlich des Gehöftes unseren Truppen nuter anderen Neger entgegenwarf. Ihr Angriff brach mit Verlust von 300 Gefangenen zusammen.
Bei den geschilderten Kämpfen wurden weitere frische französische Truppen festgestellt. Hiernach hat der Feind im Mansgebiet nunmehr, wenn man die nach voller Wiederauffüllung zum zweiten Male eingesetten Teile mitzählt, die Kräfte von 51 Divisionen aufgewendet und damit reichlich das Doppelte der auf unserer Seite, der des Angreifers, bisher in den Kampf geführten Truppen. Von der übrigen Front find außer geglüdten Patrouillenunternehmungen, so in der Gegend von Thiepval und Flirey, keine besonderen Ereignisse zu berichten.
Zwei franzöfifche Doppeldecker stürzten nach Flagkampf über der Cote de Froide Terre brennend ab.
Deftlicher und Balkan - Kriegsschauplak. Die Lage ist im allgemeinen unverändert.
Oberste Heeresleitung.
Der öfferreichische Generalstabsbericht.
Wien , 8. Mai .( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: Russischer und südöstlicher Kriegsschauplay. Keine besonderen Ereignisse.
Italienischer Kriegsschauplab.
Einzelne Teile des Görzer Brückenkopfes und der Raum von Eau Mertino standen gestern zeitweise unter lebhaftem Geschützfeuer. Westlich der Kirche dieses Ortes wurde ein Teil ber feindlichen Stellung durch eine mächtige Minensprengung zerAm Nordftört; die Italiener erlitten hierbei große Berlufte. hang des Monte San Michele nahmen unsere Truppen einen Meinen feindlichen Stügpunkt. Unsere Flieger warfen auf das gegnerische Lager bei Chiopris( südöstlich von Cormons) zahlreiche Bomben ab. In mehreren Abschnitten der Tiroler Oft front und bei Niva kam es zu lebhafteren Artillerickämpfen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. Hoefer, Feldmarschalleutnant,
Vom U- Boot- Krieg.
"
Horten, 8. Mai .( W. T. B.) Meldung des Norwegischen Telegraphenbureaus. Der Dampfer Rondane" von Kristiania landete gestern die acht Mann starfe Besagung von dem Göteborger Schooner„ Harald", welcher am Freitag von einem deutschen U- Boot torpediert wurde. Die Mannschaft befam fünfzehn Minuten Zeit, um in die Boote zu geben; weil aber die See stürmisch war, bat fie, in das U- Boot aufgenommen zu werden, was geschah. Epäter wurde die Mannschaft an Bord des norwegischen Dampfers gebracht.
Toulon , 8. Mai .( W. T. B.) Meldung der Agence Havas. Der Dampfer Doufalla" ist gestern hier eingetroffen. Er war unterwegs von einem Unterseeboot angegriffen worden, aber durch) Fahren im Bid- Back dem Torpedo entgangen, der einen Meter entfernt am Steuer vorbeiging. Vont Doulalla" wurben, als das Periskop des Unterseebootes sichtbar wurde, mehrere Kanonenschüsse auf dieses abgegeben, die ihr Ziel irafen.
Sozialistische Konferenz im Haag.
Bern , 8. Mai .( W. T. B.) Temps" zufolge teilt das Internationale Sozialistische Bureau im Haag mit, daß daselbst am 26. Juni eine parlamentarische Konferenz von Abgeordneten der sozialistischen und der Arbeiterparteien der neutralen Staaten stattfinden wird.
Streik französischer Textilarbeiter.
Bern , 8. Mai .( W. T. B.) Wie" Temps" aus Gre noble meldet, haben die We bereiarbeiterin Vienne den Generalstreit beschlossen. Der Ausstand ist allgemein. Die Arbeiterschaft fordert Lohnerhöhungen.
Gefahr und Nugen der Zensur.
Jm Deubre" vom 1. Mai schreibt Albert Mathicz, Brofeffor an der Universität Besançon: Angeblich um die heilige Einigfeit zu schützen, die sie schließlich in Gefahr bringen wird, übt die Zenfur eine unerträgliche Inquisition gegen alle, die sich nicht willig der preußischen Vorschrift, nicht au räfonnieren, beugen. Für ihre Mißgriffe ist Herr Jules Gautier nicht verantwortlich. Er ist unfähig, eine Initiative zu ergreifen, die ihm nicht befohlen ist. Wenn er sich gegen die unschuldigsten Phrasen ereifert, so erscheint er mir weniger lächerlich als Herr Clemenceau vor den weißen Spalten des Homme enchaîné". Lächerlich ist der frühere Ministerpräsident, der sich seit 21 Monaten so behandeln läßt, ohne darüber jemals im Parlament zu flagen. Ein einziger Barlamentsbeschluß würde die Zensur wieder in das Nichts zurüdwerfen.
In einem demokratischen Staate sind in Wahrheit immer dic Ermählten des Volfes verantwortlich. Die unsern haben nicht be griffen, daß vielleicht unsere einzige Ueberlegenheit über den Feind in diefer Freiheit bestand, die sie in der besten Absicht der heiligen Einigkeit geopfert haben.
Wie kann man nicht sehen, daß die Zensur notwendig, gegen die Form der Regierung gleichgültig macht? Die Zensur ist das Barometer der öffentlichen Stimmung. Wenn sie nachsichtig ist, so fühlen sich die Regierenden des Morgen sicher. Wenn sie da gegen blind darauf los schneidet, so ist die Verdüsterung des politischen Horizonts der Grund. Der einzige Nußen, den ich an der Bensur anerkenne, liegt darin, mich genau über die Strömungen in den amtlichen Kreisen zu unterrichten. Herr Gautier ist in der Politik der Prophet der Zeit.
Der Kampf gegen den Wucher in Rumänien .
Wie das Zürcher„ Voltsrecht" mitteilt, ist der Sekretär der rumänischen sozialdemokratischen Partei, Genosse Marinescu, berhaftet und zu vierzehn Tagen Gefängnis berurteilt worden. Es ist dies die Antwort, die die rumänische Regierung dem Bol! auf feinen Schreinas Brat gibt. Die Verhaftung Marinescus bedeutet nämlich nichts Geringeres als eine direkte Unterfügung ber Lebensmitteltucherer und Spefulanten, gegen die er in rüdfichisLofer Schärfe den Kampf geführt hatte. Obwohl Rumänien ein
Bericht des türkischen Hauptquartiers. Konstantinopel , 8. Mai .( W. T. B.) Bericht des los die Umgebung von Sedd ul Bahr mit 40 Geschossen.| Agrarland ist, leidet das Volk unter einer großen Teuerung, Hauptquartiers bom Sonntag: Eins unserer Flugzeuge traf durch zwei Bomben den feind die einzig durch die Wucherer und Spekulanten erzeugt
Von der Frak- und Rautasusfront ist nichts Itchen Streuzer, der in Rauch eingehüllt, die hohe See gewann. wurde. Anstatt daß die Regierung diesen Leuten das Wichtiges zu melden. Am 6. Mat warfen zwei feindliche Am Gestade der Insel Keusten eröffneten ein Monitor, ein Handwerk legt, ist sie mit ihnen unter einer Dede. Ob sie aber Flugzeuge 10 Bomben auf ein im Roten Meer bei Altfabath Torpedoboot und zwei feindliche Flugzeuge ihr Feuer gegen mit ihrem Vorgehen gegen die Führer unserer Pattei, die allein den kreuzendes Schiff und verletzten einen Soldaten leicht. Auf einige Küstenpunkte. Sie wurden aber infolge der Erwiderung Kampf gegen die Wucherer aufgenommen hat, diefen zu unterdrücken der Höhe von Jmbros bewarfen ein Monitor und ein Streuzer, unserer Artillerie gezwungen, das Feuer einzustellen. Der vermag, ist eine andere Frage. Sulegt wird auch das arme ausunterstützt durch die Beobachtungen von Flugzeugen, wirfungs- Monitor und das feindliche Torpedoboot wurden getroffen.
Ein Berliner Genoffe, der an dem Feldzug gegen die Serben teilnahm und dort verwundet wurde, sendet uns seine Eindrücke und Erlebnisse aus diesen Balfanlämpfen:
Jus serbische Land.
Einige Wochen lagen tvit in Südungarn, der kommenden Befehle harrend. Wir wurden eingekleidet und vorbereitet für den Gebirgstrieg, der und, sa wit fast alle brandenburgische Tiefland Bewohner waren, besonders schwer erichten Egerattien und Marsch übungen in die ungarischen Berge füllten die Zeit aus. Endlich
tani der Tag des Abrückens.
und begrüßte uns durch einige weittragende Schüsse. Links und rechts von uns schien ein heißer Kampf entbrannt zu sein. Eine lange, breite Talmulde lag vor uns; durch fie mußten wir, um an ben Feind zu fommen; wir boten ihm also ein sicheres 8iel. Doch unsere Artillerie ließ sein Feuer nicht zur vollen Geltung fommen. Sprungweises Vorgehen, wobei wir das Gelände möglichst aus nüßten, brachte uns dem Feinde immer näher. Immer mehr belamen wir das Feuer zu spüren. Wenn unsere Artillerie aussette, überschüttete uns ein Regen von Geschossen. Wir hatten schon manchen Werluft. Doch weiter ging es. Die Artillerie verstummte ganz. Die Stellung schien sturmreif au sein. Wir glaubten auch schon den Befehl zu hören; doch siehe da, das feindliche Feuer ließ nach, es hörte ganz auf. Der Feind war geflohen.
Befreit atmeten wir auf. Ohne eigentlichen Kampf, nur durch Immer näher fanten wir der Donau , bis sie endlich, ein breiter filbriger Streifen, vor uns lag. Noch einmal aßen wir auf ver- bereinzeltes Feuern hatten wir die erste Stellung genommen. Frei bündetem Boden. Die ersten serbischen Kanonen sandten uns ihre lich, ohne die Artillerie hätten wir einen schweren Stand gehabt. Doch weiter, hieß es, den Serben nach. Berberbenbringenden Grüße; doch fle verfehlten meist ihr giel, denn Mühselig feuchten wir den steilen Berg hinan, uns an jedem wir Ingen ungesehen in einer Schlucht. Nur das Stadtchen rechtsfeinen Geiträuch festhaltend, damit wir nicht rüdlings hinuntervon uns wurde getroffen. Der Himmel schten uns günstig. Regen- follerten. Endlich famen wir oben an. Ob wir diese Söhe hätten wollen famen und machten die Lust dick und undurchdringlich. stürmen fönnen? Wir dampften wie die Pferde, die Beine gitterNoch eine Stunde Marsch. und wir standen am Ufer der Donau . Drüben lag Serbien . Trobig, als wollten sie den Einblic ten. Die ferbische Stellung lag vor uns. Es war fein Graben; ein Haufen Schutt, dazwischen Leichen, zerfekte Körperteile, let versagen, schoben die Berge fich en das Ufer heran, nur hier und dungsstüde usw. Gin paar verwundete Gerben globten uns ängstlich da einen schmalen Pfad zum Aufstieg laffend. Das war unser oder apathisch an. Für sie war der Krieg zu Ende. Wann ist er's Ziel. Immer tiefer sant die Sonne. für uns? Man schien uns brüben nicht bemerkt zu haben. Ueber ein Das war der erste Steg in Serbien . Es war dasselbe Bils Eisenbahngleis schritten wir den großen Donaufrachtdampfern zu, wie in Polen , im Westen und überall, wo Strieg Verwüstung und die unferer Aufnahme harrten. Inzwischen kam die Nacht. Unsere Elend schafft. Vor meinen Augen steht die vergewaltigte Menschheit Scheinwerfer blendeten bom hohen Vergesgipfel Binüber gum und ihre zertretene Kultur. Feinde. Der Dampfer war voll; langsam prustend stleg er ab. Hat uns der Feind bemerkt? Ein gutgezielter Schuß und wir wären nicht mehr. Granaten sausen über uns hinweg. Unsere antworteten; boch schienen sie den Feind nach links abzulenten. In einer Einbuchtung legten wir an. Befehle wurden lelse abgegeben. " Kompagnieweise antreten!"
Auf der Verfolgung.
Eine eine Ruhepause, und weiter ging es, bent fliehenden Feinde nach. Zwar hatte sich der Himmel geflärt, aber nach ein paar Stunden Marsch schwebten graue, düstere Wolfen über unseren Wir waren auf ferbischem Roden. Wie wirds uns ergehen? äuptern. Bald hatte der Stegen unsere Kleidung durchnäßt. Eine Werben wir die Seimat noch einmal wiedersehen und wann? Das trübe Stimmung bemächtigte fich aller. Dide Lehmfrujten er waren wohl die Gedanken, bie alle beschäftigten. Noch einmal wurschwerten das Laufen, der Schlamm sprigte uns ins Gesicht, bebedie den wie leise vom Gruppenführer berlesen, ob alle zur Stelle feien. Dann wurde mit der Taschenlaterne ein Pfab gesucht und vorsichtig, so leise es irgend ging, ging es dem Feinde entgegen.
Das erste Gefecht.
Am Bergbang, dem Feinde abgewendet, hatten wir uns eingegraben. Noch lagen vir in Reserve. Zwei Tage sollten wir Ruhe haben. Ein herbstlicher Dauerregen sette ein und überschwemmte unfere friebliche Höhlenwohnung, so daß wir lieber der Höhle entflohen. Doch auch draußen war es nicht besser; wo wir hintraten, glitschten wir aus. Da kam endlich der Befehl zum Fertigmachen. Wir sollten nach vorn. Pochenden Herzens traten wir an. Heute sollten wir zum erstenmal dent als tapfer bekannten Striegevolt, den Serben, gegenübertreten.
Wir hatten den Berg erflommen. Lints und rechts die Donau . Wir standen also auf einer ferbischen Halbinsel. Drüben lag Ungarn . Der Tag brach an. Drüben auf dem Gipfel lag der Feind
unsere Kleidung, jo daß uns ein humorvoller Berliner Kamerab mit gefleckten Lehmaffen, denen die Zungen aus den Hälsen hängen, verglich. Mühsam nur ging es vorwärts. Alle paar Minuten lag einer der Kameraden im Schlamm; ein Lachen begleitete sein Unglück, wenn er sich wieder emporgerafft hatte. Von früh bis Abend wanderten wir fo. Auf einem hochge. Tegenen Maisfelde machten wir schließlich Salt. Hungrig wollten wir über unsere Mundvorräte herfallen, da kam das Kommando: Deckung nehmen und fofort eingraben, daß der Feind uns hier nicht entdeckt." Wie wir erfuhren, hatten wir die linke Flante zu sichern und den Feind umgangen, daher auch der lange Marsch. Beicht war das nicht. Von Landstraßen ist hier keine Rebe. Ueber durchweichte Maisfelder, über wilde Schluchten und Berge auf engen Pfaden, durch Sümpfe und Wälder, manchmal auf allen Bieren, geht es vorwärts.
gebeutete rumänische Bolt sehen werden.
( z) wir durften nicht ruhen, durften uns noch nicht stärken. Grit mußten wir uns eingegraben haben. Da kam die erfreuliche Kunde, daß es um 1 1hr warmes Essen und Kaffee geben sollte. Mit neuem Eifer ging's ans Wert, unt sobald als möglich zuhen zu können. Einige Stunden vergingen in emfiger Tätigkeit. Der Regen hatte längst aufgehört, und der Mond blingelte hin und wieder auf unfere von hohen Maisstauden verdeckte Stellung. Viele lagen schon im tiefen Schlaf, nur hier und da tlang noch ein Spaten, den letzten Stich zu tun. Die Wachen allein lugten scharf ins Weite. Cine tiefe Schlucht lag vor uns. Gespenstisch bewegte der scharfe Wind Strauch und Baum hin und her. Es wurde 1, 2 und 3 Uhr. Nichts von Verpflegung zu merken. Der erste Schlaf war vorüber und der Hunger machte sich verstärkt bemerkbar. Der geringe Brotborrat war von den meisten schon aufgegehrt. Das Herankommen der Bagage schien unmöglich su jein. In großen Stochtisten, auf Maul ssel oder Gebirgspferde geladen, mußte alles mühsam herangeschleppt werden. Es schien, als wenn auch heut die Menschen wieder mehr geleistet hatten als diese Tiere. Der Siegen fette wieder ein, es wurde Worgen, die Verpflegung famt nicht. Nur ber Feind be merite uns und fandte statt bes erwarteten Staffees einige Granaten und Schrapnells herüber. Ein verdammt schlechter Tausch.„ Sofort volle Deckung nehmen," scholl bas Kommando.
Es war bereits sechs Uhr. Da hieß es endlich, der Staffee fommt. Effen gab es nicht. Von jeder Gruppe sollte ein Mann hinunter und den Lebensweder holen. Eine gute Stunde verging, che sie zurückkamen. Der Kaffee tvar talt, und wir, die wir voru lagen, gingen leer aus, denn er war inzwischen alle geworden. Mit einem Fluch griffen wir au einem Stüd troden kommtgbrot, das heißt, tver noch etwas hatte. Aber schon hieß es:" Fertigmachen", und welter ging es, dem Feinde nach.
Gin herrlicher Tag brach an. Klar und heiß schien die Sonne herab. Dasselbe Spiel wie gestern. Ein mühseliger Marsch, fein Gifen, kein Wasser, nirgends ein Onell zu entdeden. Das leste Stüd Brot, der lekte Schlud Staffee war schon längst verschwunden. Immer häufiger mußten wir vor Erschöpfung Rajt machen. Ausgehungert wie wir waren, fauten wir Maisförner und biffen in türbisse, die hier zahlreich wachsen. Verschiedene nahmen ihre Becher und schöpften bas schmusige Wasser aus den Rinnjalen und Woberpfügen, bie fich in den Wagen- oder Fußspuren gesammelt hatten. Es war zwar verboten, doch es fab ja niemand.
Bis gegen Abend ging es so fort, dann konnten wir endlich Raft machen. Es war auch die höchste Zeit, denn ohne jede Berpflegung wären wir wohl faum noch eine Stunde weiter gekommen. Dies fchienen auch die Vorgesehten einzusehen, die auch erschöpit waren. Nun lagen wir am Waldeingang, vor uns ein Dorf, und Harrten, bis die Bagage heran war. In der Nacht bekamen wir endlich Effen und Trinten. Einzelne waren nicht ohne Gefahr ins Dorf gegangen und brachten Wein, Eler, Sühner, Schmalz und allerlei zum Essen angeschleppt. Nachher hörten wir, daß wir hier einen ganzen Tag in Reserve verwellen würden. Schnell ein paar Beilen nach Hause geschrieben.
2irjäubern ein Dorf.
Manches Ermunterungsworts des Führers bedurfte es, um Die Serben waren wieder mal zurüdgetrieben und hatten sich uns wieder anzufeuern. Die Dunkelheit war angebrochen, Doch auf der ersten Anhöhe hinter dem Dorfe feitgefeßt. Ga lag aljo