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Gewerkschaftliches.

25 Jahre Bauarbeiterorganisation.

und ist. Am Schlusse des ersten Jahrfünfts zählte der Ver­band 4000 Mitglieder, am Schlusse des zweiten Jahrfünfts hatte sich die Zahl vervierfacht und nach fünfzehnjährigem Bestehen war sie auf 84 000 angewachsen.

Kampferfolgen, die Disziplin erschüttern und durchbrechen, nicht nur die organisatorische Einheit gefährden, sondern auch deren Seele, die Einigkeit, zerreißen und zerstören kann. Ohne lebenskräftige Einigkeit der Organisationsmitglieder im grundsäß­lichen und taktischen Wollen und Handeln, eine Einigkeit, die den ehrlichen und vernünftigen Austrag von Meinungsverschiedenheiten ganz gewiß nicht ausschließt, kann auch die Einheit der Organisation nicht bestehen.

Ich habe hier die schlimmsten Gefahren stizziert, von denen die gewerkschaftliche Organisation- gleichwie die sozialdemokratische Partei stets bedroht gewesen ist, und die gerade jetzt in der furchtbaren Zeit des Weltkrieges in einer Art und in einem Maße hervorgetreten sind wie nie zuvor. Böse Elemente sind wiederum drauf und dran, ihre demagogischen Künste und Narreteien auch auf gewerkschaftlichem Gebiete spielen zu lassen."

Und warnend ruft Karl Frohme  :

Möge sich unter den Mitgliedern des Bauarbeiterverbandes keiner finden, der so töricht ist, mit den Organisations zerstörern gemeinsame Sache zu machen! Unbeschadet des ehrlichen und ver nünftigen Austrages von Meinungsverschiedenheiten muß die Parole jedes recht und vernünftig denkenden Arbeiters lauten: Einheit und Einheitlichkeit über alles!

Und: Jedem, der daran zu rütteln wagt, den Daumen aufs Auge und das Knie auf die Brust! Die Zeit muß vorüber sein, daß Toren, Phantasten, Demagogen, gewiffenlose heroftratische Elemente mit der Arbeiterorganisation ein frebelhaftes Spiel treiben können."

Bei dem am 1. Januar 1911 erfolgten Zusammenschluß Auch die deutschen   Maurer und Bauhilfsarbeiter können beider Verbände hatte wieder einmal der Druck des wirt­in diesen Tagen das fünfundzwanzigjährige Bestehen ihrer zentralen Organisationen feiern. Am 9. April 1891 wurde schaftlichen Niederganges auf den Mitgliederstand eingewirkt: auf dem dritten Kongreß der Bau- und gewerblichen Hilfs- der Verband der Maurer konnte nur noch 170 000 und der arbeiter Deutschlands   in Halle   a. S. der Verband der Bau- Verband der Bauhilfsarbeiter noch 72 000 nachweisen. Bald arbeiter und Berufsgenossen, am 12. Mai des gleichen Jahres ging es aber wieder bergauf. Der Zusammenschluß wirkte auf dem achten Maurerkongreß in Gotha   der Zentralverband mit werbender Straft, eine zwar nur mäßige Konjunktur tat der Maurer Deutschlands   gegründet. Wenige Wochen später ein übriges; im ersten Jahre der vereinigten Organisation stieg die Mitgliederzahl im dritten Quartal auf rund 310 000. haben beide Verbände ihre Tätigkeit aufgenommen. Die Maurer und Bauhilfsarbeiter hatten für die Grün- Eine weitere Verstärkung brachte der Stuffateurverband; mit dung der Zentralverbände eine recht ungünstige Zeit gewählt. rund 10 500 Mitgliedern trat er im Frühjahr 1912 zu dem Das Jahr 1891 stand im Zeichen einer niedergehenden Kon- Deutschen   Bauarbeiterverband über. Auch die Isolierer und junktur, bis 1895 waren Jahre großer Arbeitslosigkeit im Steinholzleger hatten schon zuvor einen fleinen Zuwachs ge­Baugewerbe. Die Anziehungskraft der Verbände war bracht. Und wenn nicht wiederum die rückläufige Konjunktur denn auch in den ersten Jahren äußerst schwach. Im den gewohnten Schwachmut der Arbeiterschaft erzeugt hätte, Maurerverbande bewegte sich die Mitgliederzahl um die würde der Deutsche   Bauarbeiterverband bald das vierte Hundert­12 000, fie fant fogar auf 10 000; im Bauhilfsarbeiterverbande tausend überschritten haben. Vorläufig sollte er noch nicht so Mit 30 000 im Maurer- hoch steigen, mit 348 413 Mitgliedern erreichte er im dritten war die Bewegungsziffer 2000. berbande und 5000 im Bauhilfsarbeiterverbande hatte man Quartal 1912 seinen bisher höchsten Stand. Daß unter den Kriegswirren auch der Bauarbeiterverband im Gründungsjahre gerechnet. Bei den Maurern hatte sich in nicht zu geringem Maße gelitten hat, ist selbstverständlich. schon in dem ersten Verbandsjahre die Beitragsfrage so zu Er hat aber auch gezeigt, daß die Organisation in 25 Jahren gespitzt, daß eine Herabſegung der an sich schon äußerst ge- eine solche Kräftigung erfahren hat, daß sie auch diesem baß erstaunt sein. Wir sind sicher, daß keiner der Toren", ringfügigen Beiträge unabwendbar schien; sie wurde denn auch auf dem ersten Verbandstage( 1892) beschlossen. Ge- Sturme gewachsen ist, und daß Sicherheit dafür gegeben ist, nugt hat das freilich nicht, im Gegenteil: die Mitgliederzahl sie werde diese größte Prüfung überstehen. Es wird eine wurde noch fleiner. Das hat vielleicht dazu beigetragen, der Hauptaufgaben der Daheimgebliebenen sei, dazu. zu ihrem daß vielfache Anträge, den Beitrag noch weiter herab- Teile nach Kräften beizutragen. zusetzen, auf dem zweiten Verbandstage keine Mehrheit mehr fanden. Aber auch damit war die Krankheit nicht dem wir bei dieser kurzen Skizzierung der Verbandsgeschichte borüber. 1895 mußte ein außerordentlicher Verbandstag wiederum die Klagen über die unerschwinglichen" Beiträge gefolgt sind, ist aus Anlaß des Jubiläums als Festnummer über sich ergehen lassen. Auch der Verbandsvorstand war erschienen, die Beiträge aus den Federn verschiedener Ver­hoffnungslos geworden. Nunmehr wurden die monatlichen bandsveteranen und Funktionäre bringt. Extrabeiträge abgeschafft; der Wochenbeitrag wurde zwar auf 15 und 20 f.( letztere bei einem Lohn über M. 3,50) erhöht, die Beitragsdauer jedoch von 52 auf 40 Wochen herabgesetzt. Der Erfolg dieser Beitragsregulierung war wiederum eine Verminderung.

Nun kam die erst leise, dann immer stärker wachsende Bautätigkeit der Organisation zu Hilfe. Einige glücklich durch­geführte Streifs brachten neuen Zulauf. Am Ende feines ersten Jahrfünfts hatte der Maurerverband rund 30 000 Mit­glieder. Mit den Beiträgen lebte er freilich immer noch von der Hand in den den Mund; bei einer Einnahme von 208 216 M. betrug die Ausgabe 203 452 M. Nach einem weiteren Jahrfünft war die Mitgliederzahl auf 80 000 und nach drei Jahrfünften gar auf 190 000 gestiegen. Mit dem Wachstum der Mitgliederzahlen wuchs dann auch der Mut, die Beiträge zu erhöhen und die Leistungen des Verbandes zu vergrößern.

In dem Verband der Bauhilfsarbeiter verlief die Ent­wicklung ähnlich. Bei der Festsetzung des Beitrages haben fich die Hilfsarbeiter aber nie so ängstlich gezeigt wie die Maurer, obwohl ihr Verdienst doch erheblich niedriger war

Der Grundstein", das Drgan des Bauarbeiterverbandes,

Dem Genossen Karl Frohme   war diese Gelegenheit gerade gut genug, um seinem gepreßten Herzen u. a. in der folgenden Weise Luft zu machen:

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Freilich, diesen Elementen, den unentwegten" Partei­Theoretikern, den Jllusionspolitikern und Revolutionsromantikern hat die zentralistische Gewerkschaftsorganisation und die von ihr ausgehende und geſtüßte Arbeiterbewegung niemals Rech nung tragen, niemals Konzessionen machen fönnen; sie hat sich vielmehr zu ihnen stets im schärfsten Gegensatz sowohl wie grundsäglicher tattischer Hinsicht befunden; denn ihre Aufgabe ist unausgefeßtes, planmäßiges, gewiffen haftes, den Wirklichkeiten des Lebens genügendes praktisches Wirten im Interesse der Arbeiter. Dieses Wirken, das sich ver­zweigt in eine Unſumme von Kleinarbeit, ist ein ungemein mühe­volles und verantwortungsschweres. Wer sehen, begreifen und bernünftig urteilen kann und will, wird unterscheiden können zwischen diesem Wirken und dem radikalen" Theoretisieren, das schließlich ja jeder Hansnarr als eine Art von demagogischem Sport mühe­und verantwortungslos betreiben kann!

Zu diesem Sport gehört immer die Quertreiberei, die Hetzerei, die spekulative Erregung von Mißtrauen gegen die Führer und deren Verdächtigung und Beschimpfung. Fünfzigjährige Erfahrung in der Arbeiterbewegung, auf die ich zurückblicken fann, lehrt, in welchem Maße dieses Unwesen die unerläßliche Voraussetzung von

Die Bauarbeiter werden über diese Jubiläumsstimme

Phantasten"," Demagogen" und" gewissenlosen heroftratischen Elemente" den Geschmack befigt, einen ehrlichen und ver­nünftigen Austrag von Meinungsverschiedenheiten" im Stile Karl Frohmes vorzunehmen. Der Stil ist der Mensch! Berlin   und Umgegend.

Die Gehaltsbewegung der A. E. G.- Angestellten. Ueber die Gehaltsbewegung der A. E. G.- Angestellten wird uns geschrieben: Jm unmittelbaren Anschluß an die von den ver­einigten Angestelltenverbänden veranstaltete Kundgebung in den Germaniajälen" hat die A. E. G.- Direktion der Tagespresse eine Mitteilung über die von ihr nunmehr bewilligte Erhöhung der Teuerung zulagen gemacht. Diefe Darstellung bedarf insofern einer Ergänzung, als ein Teil der am schlechtesten bezahlten, nämlich die mit wöchentlicher Entlohnung tätigen Angestellten von jeder Teuerungszulage ausgeschaltet worden sind. Aber auch einschließlich der Teuerungszuschläge kann das Einkommen weiter Kreise des A. E. G.- Personals feineswegs als den heutigen Lebenskosten ent­sprechend angesehen werden. Die gewünschten Verhandlungen mit den Organisationen hat die Direktion auch nach der zweiten von rund 1800 A. E. G.- Angestellten besuchten Betriebsversammlung mit der lakonischen Antwort abgelehnt, daß fie ihrem früheren Schreiben in dieser Frage nichts hinzuzufügen habe".. Die Vers bände haben sich nunmehr mit der zuständigen Militärbehörde in Verbindung gesezt.

Eingegangene Druckschriften.

Das Erwachen. Ein Münchener Roman bis zum Jahre 1848. Von J. Ruederer. 6 M., geb. 7,50 M. Süddeutsche Monatshefte, München  .

Große Handkarte von Aegypten   und den übrigen Nilländern. 2 M. Die weltpolitische und weltwirtschaftliche Zukunft von Desterreich- Ungarn. Von Dr. F. Heiderich. 1,50 M. E. Hölzel, Wien  , Luisengasse 5.

Karte von Belgien   und Nordfrankreich. Blatt 2: Lille  - Arras  . Blatt 13: Verdun  . Einzelblatt 50 Pf. Frandy, Stuttgart  .

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Berantw, Redakt.: Alfred Wielevy, Neukölln. Inicratenteil verantw. Th. Glode, Berlin  . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Sierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl