Dolitische Weberlicht. feinen„ Memoiren"" wird man gewiß eine üppige Fülle die Innungen für eine veraltete Einrichtung, welche
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fanntlich auch den Kulturkampf" nicht angefangen. In Jabgelehnt werden müssen. Herr v. Hertling erklärt Berlin , den 23. April. solcher Wahrheiten" finden.- durch die Entwickelung der modernen Zeit vollständig Bundesrath. In der heutigen Sigung des Bundes- Ferienkoloniales. Auch in Deutschland haben wir überholt sei; die Gegenwart lasse sich nicht in die raths wurde der von dem Abgeordneten Schröder im Kolonien, wenn auch nur Ferien kolonien, aber den Schablone veralteter Organisationen hineinzwängen; Reichstage eingebrachte Entwurf eines Gesetzes betreffend folonialen Charakter haben sie doch auch und vor allem die dafür sei die Entwickelung der Industrie zu weit vor die Abänderung des Allgemeinen Deutschen Handelsgesetz- koloniale Schneidigkeit". Bei einem Preßprozeß gegen die geschritten, welche auch die Einführung des Befähigungsbuchs dem Ausschuß für Handel und Verkehr und dem Wurzener Zeitung" wurde vorigen Donnerstag vor dem nachweises unmöglich mache. Das Handwerk könne sich jenigen für Justizwesen überwiesen. Der Gesezentwurf Landgericht Leipzig folgender Thatbestand festgestellt, der durch Selbsthilfe, durch Assoziation sehr gut vor dem Unterwegen Abänderung des Gesetzes, betreffend die Erhebung zur Anklage geführt hatte: gang bewahren, der Staat könne aber nicht die Aufgabe von Reichsstempel- Abgaben, wurde in der von dem Reichstage beschlossenen Fassung angenommen. Der Gesetzentwurf betreffend die Kontrolle des Reichshaushalts, des Landeshaushalts von Elsaß- Lothringen und des Haushalts der Schuhgebiete für die Etatsjahre 1892/93 und 1893/94 wird dem Kaiser zur Vollziehung vorgelegt werden.-
Zu einem Geständniß, das dem nationalliberalen Blatt gewiß nachträglich sehr fatal sein wird, hat das Leipziger Tageblatt " sich in seiner heutigen Nummer durch feine heillose Angst vor der Sozialdemokratie fortreißen laffen. Es ist heute Geburtstag des Königs von Sachsen , und die sächsischen Nationalliberalen, die weiland 1866 mit Bismard und seinen Leuten sich gegen den Bestand des sächsischen Staates und für die Absetzung der sächsischen Königsfamilie verschworen hatten, suchen durch überschwängliche Servilität bei solchen Gelegenheiten die damaligen Sünden vergessen zu machen. In seinem heutigen Leitartikel zu Königs Geburtstag" trieft das Leipziger Tageblatt " förmlich von Loyalität, deren Werth der Adressat sicherlich am besten zu schätzen in der Lage ist. Allein ohne die obligate Reverenz nach Friedrichsruh und ohne Denunziation gegen die Sozialdemokratie geht es natürlich nicht ab, und da sagt denn das nationalliberale Musterblatt u. a.:
Wir Sachsen forgen uns um das Reich mehr, als das Reich um uns zu sorgen braucht. Mächtiger zwar als anderwärts erhebt infolge unserer Erwerbs verhältnisse die Partei des Umsturzes das Haupt
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Am 20. September war ein Bataillon des 101. Regiment haben, eine veraltete Institution der Gütererzeugung und nach dem Bahnhof in Döbeln marschirt und zwar hielt die Vertheilung aufrecht zu erhalten. Truppe auf dem Geleife der Pferdebahn. Es war um die Das Bemerkenswerthefte an der Rede war, daß die Mittagsstunde. Da fam von der Stadt her ein Pferdebahn- Kammer der Reichsräthe einstimmig den Anträgen des wagen, der gleichfalls nach dem Bahnhofe fuhr und von vielen Freiherrn von Hertling beitrat. Es ist dies ein schwerer Fahrgästen besetzt war, die mit den bereits angekommenen Schlag für die Innungszöpfe. Mittagszügen befördert sein wollten. Der Pferdebahnkutscher tlingelte start, um die Freigebung des Geleises zu erwirken. Zur Nachwahl in Pinneberg Elmshorn . Graf Die Soldaten rückten denn auch nach links zu, denn die Moltke scheint in der parlamentarischen Thätigkeit ein Haar Straße war völlig breit genug, um das Ausweichen zu er gefunden zu haben. Nach den Hamburger Nachrichten" möglichen. So hätte der Kutscher neben der Truppe vorbei verzichtet er auf eine Neuwahl. Die Nationalliberalen fabren lönnen, wenn nicht plöhlich ein Offizier das Kommando wollen den Landtags Abgeordneten, Margarinefabrikanten gegeben hätte:" Vordermann nehmen." Die nach links ausgewichenen Soldaten mußten nunmehr wieder auf das Geleis Mohr- Bahrenfeld aufstellen. Da die Konservativen und treten, der Pferdebahnwagen war in den Zug eingefeilt. Ein Antisemiten den nationalliberalen Kandidaten kaum unterauf dem Borderperron stehender Fahrgast trieb jedoch den stützen werden und auch die beiden freifinnigen Gruppen Kutscher an, er solle nur weiterfahren, er der Fahrgast- Kandidaten aufstellen dürften, so ist auf eine starke Stimmenwerde die Verantwortung dafür tragen. Als der Kutscher zersplitterung im Wahlkreise zu rechnen.- dieser Weisung folgen wollte, sprang der Lieutenant v. Egidy, der vor dem Wagen neben der Truppe marschirte, Die Sozialdemokraten im bayerischen Landtag hinzu, griff dem Pferde in die Bügel und riß brachten lehthin zur Sprache, daß wiederholt Angeklagten zu Boden. Der schon erwähnte Fahr Straflisten zur Laft gelegt wurden, die irrthümlich, gaft sprang nun vom Perron herunter und riß das vielleicht durch Namensverwechselung, in ihren Personalatt Pferd wieder in die Höhe. Lieutenant v. Egidy wandte sich gelangt waren. Vollmar wollte, das Verlesen der Strafnun gegen den Kutscher und wollte ihm die Beitsche listen sollte ganz unterbleiben. Der Minister widersprach aus der Hand reißen. Natürlich hielt der Mann seine diesem Vorschlag als erst recht bedenklich, da sich dann der Peitsche fest. Da zog v. Egidy feinen Säbel und
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fagte: Wenn Sie nicht sofort halten, te dhe Angeklagte nicht gegen unrichtige Straflisten vertheidigen ich Sie nieber." Dabei fchlug er den Kutscher tönnte. Die Straflisten tönne der Richter beim Strafmit dem Säbel auf den Arm, sodaß der ausmaß nicht außer Berücksichtigung laffen.- Mann die Peitsche los ließ, die nunmehr der Lieutenant v. Egidy ergriff und im weiten Bogen in den Straßengraben warf. Jetzt tam der an der Spize des Zuges befindliche Bataillonskommandeur mit vier Mann hinzu und arretirte ben Fahrgast, der den Kutscher zum Weiter fahren angetrieben hatte. Damit war der Sturm im Glase Wasser erledigt.
Der Rest des Geschwafels hat kein Interesse für uns. Was die Sorgen um das Reich" des bismarckwüthigen Organs für Schweinsknöchel und Klöse betrifft, so können wir fie bei dem Zustand und Gebahren ihres Gözen sehr wohl begreifen, und auch mitempfinden. Daß aber ein Das Döbelner Amtsblatt" veröffentlichte diese Blatt, welches der Sozialdemokratie seit 30 Jahren Tag Details, und unser Wurzener Parteiorgan druckte den, eine für Tag jede Existenzberechtigung abspricht, sie für das scharfe Kritik enthaltenden Bericht des Amtsblattes ab, und bübische Produkt einiger bübischen Demagogen erklärt, in fügte noch die Bemerkung hinzu: nicht der Fahrgast, sonseinem Schrecken mit Grimm über die Fortschritte der Sozial- dern der Lieutenant hätte aufgehoben werden müssen. demokratie der Wahrheit die Ehre giebt, eine derartige Merkwürdiger oder auch nicht merkwürdiger Weise wurde Schwäche hätten wir dem„ Leipziger Tageblatt " wirklich nicht das" Döbelner Amtsblatt", wohl aber die Wurzener nicht zugetraut. Infolge unserer Erwerbs Beitung" angeklagt. Die Gerichtsverhandlung ergab die oerhältnisse" erhebt die Partei des Umsturzes das Stichtigkeit der erzählten Thatsachen. Aus Haupt. Die Erwerbsverhältnisse", das heißt das Wesen und formellen Gründen( weil infolge Redaktionswechsels bie Auswüchse der tapitalistischen Gesellschaft 3. die Anwesenheit eines Redakteurs bei Herstellung der be ordnung haben die Partei des Umsturzes" geschaffen treffenden Nummer nicht nachzuweisen war) erfolgte Freibas heißt die Sozialdemokratie, deren Ziel es ist, solchen sprechung von der Anklage der Beleidigung und nur Veroernunftwidrigen, ungerechten und unmenschlichen„ Erwerbs- urtheilung zu einer geringfügigen Ordnungsstrafe. oerhältnissen" ein Ende zu machen.
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Doch was wird aus dem hoffnungsvollen Lieutenant werden?
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Ein Bravourstück der zweiten hessischen Kammer. Ein bürgerliches Blatt bringt folgende Meldung:„ Darm stadt , 19. April. Die zweite Kammer der Landstände" beschloß gestern folgende Adresse an unser Herrscherpaar: Allerdurchlauchtigster Großherzog! Allergnädigster Großherzog und Herr! Allerdurchlauchtigste Großherzogin! Allergnädigste Großherzogin und Frau!
Frohbewegten Herzens wagen es die Vertreter der Zweiten Kammer der Stände dem Throne Em. Königlichen Hoheiten zu nahen und Allerhöchstdenfelben die innigsten Glückwünsche zu dem überaus freudigen und glückverheißenden Ehebündnisse allerunterthänigst darzubringen.
Geruhen Ew. Königlichen Hoheiten unsere ehra erbietigsten Glückwünsche Allergnädigst entgegenzunehmen und belieben Allerhöchstdieselben Sich versichert zu halten, daß der innigfte und aufrichtigste Wunsch des in unwandelbarer Treue und Anhänglichkeit mit dem angeftammten Fürstenhause verbundenen Heffenvolkes darauf gerichtet ist, daß dem Herzensbunde Ew. Hoheiten Glück und Heil ersprießen und Gott der Allmächtige ihn aum Segen Allerhöchst deren Hauses und des ganzen Landes gereichen lassen möge. In tiefster Ehrfurcht verharrt
Mit anderen Worten, das„ Tageblatt" ist im Herzen ganz einer Meinung mit uns. Es hat nur ge In Disziplinar Untersuchung ist, wie aus Kamerun Ew. Königliche Hoheiten heuchelt, als es seinen Lesern vorschwäßte und es gemeldet wird, der Verfasser des unlängst in der„ Neuen allerunterthänigst treugehorsamste geschah mindestens tausendmal daß die Sozialdemokratie deutschen Revue" veröffentlichten Kameruner Tagebuches 8 weite Kammer der Stände. feine Existenzberechtigung habe und an den elenden„ Er wegen der Schilderung der Soldateumeuterei auf Befehl Selbstverständlich haben die sozialdemokratis werbsbedingungen" schuld sei. Und es weiß sehr gut, daß des Auswärtigen Amtes gezogen worden. Im Interesse fchen Mitglieder der zweiten hessischen Kammer diese von es sich umgekehrt verhält, und daß die Erwerbsverhält eines objektiven Verfahrens läge es wohl, Biese Unter Speichelleckerei überfließende Adresse nicht unterzeichnet. aisse" die sozialdemokratische Bewegung geschaffen haben.suchung nicht in[ Kamerun , wo die Beschuldigten leicht Das Machwert rührt vielmehr lediglich von den nationalDer Poltergeift der alten Raketenkiste hat beim Richter sein könnten, sondern in Berlin zu führen. liberalen, freisinnigen, ultramontanen und antisemitischen Besuch der 27 wein- und mannesseligen Reichstags- Abge- Was sagt Herr Viehl und die anderen Jnnungs. Abgeordneten her. Die belle alliance( schöne Gesellschaft) ordneten natürlich wieder tüchtig rumort. In den alten, brüder dazu? In der bayerischen Neichsrathskammer er dieser Tröpfe hat offenbar das schöne Wort Schiller's von Kohl, den er bei dieser Gelegenheit aufwärmte, brachte er flärte der frühere Reichstags- Abgeordnete v. Hertling, der dem Männer stolz vor Königsthronen" aur ein neues Bröckchen" Babheit", nämlich daß er nie- von der Zentrumspartei für einen hervorragenden Sozial: gründlich vergessen.- mals gesagt habe, er wolle die Nationalliberalen bei den politiker gehalten wird, daß die Zentrumsanträge auf Der Ersatz für das Sozialistengeset in ElfastWahlen von 1878 an die Wand drücken". Er hat be- 3wangsinnung und Befähigungsnachweis
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Lothringen . Aus dem Reichslande wird uns geschrieben: Die Herausgabe einer neuen sozialdemokratis Entfernt von dem Gewühle der Menschen, forderte der um die Ecke tölpelte, mein Mädchen plöglich stille schwieg, Bollswacht" ist durch den Bezirkspräsidenten in Colmar schen Zeitung unter dem Titel„ Elsaß- Lothringische Anblick der hilflos Verlassenen, vielleicht Ohnmächtigen, ihren Finger auf meinen Mund legte, und sich in den tiefsten verboten worden. Zu einem solchen Berbot hat das mein Mitleid auf. Ich trat zu ihr; erstaunt, ein föst Schatten des Vorsprungs zurückzog. Esther! Esther! wo Bezirkspräsidium als solches tein gefeßliches Recht, lich geschmücktes Mädchen zu finden, dem hnur der steckst Du denn?" rief der ungebetene Gast mit rather wider- da es zur Gründung einer Zeitung nach Hinterlegung der Schrecken die Kraft versagt hatte, weiter zu gehen;... licher Stimme, in der ich gleich die des Buben erkannte, der Kaution und nach vorgeschriebener Anmeldung einer Ge= entzückt zugleich in der festlich Geputzten die zu erkennen, die mich auf dem Turniere beleidigt hatte. Nun juckte es in nehmigung nicht bedarf. Es ist daher der Beschon so lang in meiner Seele lebte. Wir waren beide nur der Faust, aber ich bezwang mich, und gestattete es, daß die ich werde weg gegen dieses Borgehen der Behörde einallzusehr betroffen, und kaum fonnte ich die Worte stam. Gerufene sich völlig hinter mir verbarg. Der rothtöpfige geschlagen worden. meln: Mein schönes Kind, wie kommst Du hierher in diesen Knecht starrte mich einen Augenblick an, wich aber auf Das Bezirkspräsidium von Colmar hat einem Gewändern? hier ist doch Deine Stelle nicht!" Dmein rauhes:„ Wer geht da?" schen zurück und näherte rau en Gesangverein in Mülhausen die Herr," versetzte sie hierauf schüchtern und demüthig:" Bürnt sich dem Gewühle der Löschenden, immer den Namen des Genehmigung versagt. mir nicht. Das Entsetzen mag mich entschuldigen, wenn ich Mädchens rufend. Wir schlüpften alsdann in die menschen- In Straßburg wurden neuerdings BeitungsUnziemliches gethan. Wir feierten den Sabbath, der geleere Straße und gelangten unter freundlichem Kosen an austräger des Offenbacher Volksfreund" durch die cabe heute eingegangen, geschmückt mit unserem Köstlichen, Esthers Haus. Die Schatten des Hausgangs nahmen Bolizei belästigt. als die Feuergluth entstand. Mein Vater und Großvater uns auf. Hier fragte mich Esther, ob sie mich wiedersehen wurden aus dem Hause geriffen, und mit Schlägen zum werde. Bald zum letzten Male, antwortete ich und vertraute Gründung eines Arbeiter. Wahlvereins Straß Das Bezirkspräsidium von Straßburg hat der Löschen angetrieben. Die Angst vermochte mich, ihnen zu ihr, ohne meinen Namen genannt zu haben, wie ich zum burg zum dritten Mal die Genehmigung versagt. folgen, doch verlor ich sie aus den Augen, und fant hier Dienste des Altars bestimmt sei. Sie feufzte tief, faßte Beschwerde ist eingelegt.- halb ohnmächtig zur Erde."- Während dieser erläutern sich jedoch bald. Als Priester dürft Ihr Euch nicht verden Rede hatte ich mich nicht abwenden können von der ehelichen, nicht wahr?" fragte fic lebhaft. Kopfschüttelnd hohen Schönheit, die hier, in abenteuerlichen Pracht schwieg ich., dann ist's recht!" sprach sie: Dann bleibt gewändern, wie sie wohl nur das Morgenland erfunden, Ihr mein Gebieter, und ich Eure Magd, wenn uns auch vom fernen Gluthschein zauberisch beleuchtet, der Reize höchfte weite Länder trennen. Dann werde ich nicht sterben vor bem Bewunderer verrieth. Die funkelnden Ketten und Arm- Gram, Euch an der Seite einer geliebten Hausfrau zu bänder, das Geschmeide im Saare, der Perlengürtel tonnten wissen." Wie kannst Du meiner ferner gebenken," fragte die Herrliche nicht schöner machen, aber zu einer jener Feen- ich meiner? des Priesters eines Glaubens, den Du föniginnen verklären, von denen die Minnedichter fingen, hafsfest?" Denket das nicht," antwortete fie:„ Ich hasse und die schon oft das Glück eines Sterblichen begründet nicht Gure Lehre, nicht Euren Messiah." Wenn auch haben sollen. Wie hold bist Du!" flüsterte ich der das wäre," fuhr ich fort: so wird es, fürchte ich, Sünde Lieblichen ins Dhr, und stürmisch klopfte mein Herz, da sie sein, wenn ich Dein Bild bewahre, das der Verleugnenzüchtig und leise antwortete:" Niemand begehre ich zu geben?"" Ist das eine Sünde," erwiderte sie schnell, fo fallen, denn Euch mein Herr."- Herr? fragte ich mit tommt zurück, wenn Ihr Priester seid, und tauft mich. An leisem Vorwurf; Herr? warum nicht Freund? Ich schmiegte Eurer Hand gehe ich gern in Euer Himmelreich, ohne das fie in meinen bebenden Arm, fie entzog sich aber demselben ewige Jerusalem zu schauen. Aber freilich," setzte sie und füßte meine Hand. Nicht so," sprach sie, Freund stockend hinzu:" freilich müßte das erst geschehen, wenn der dürft Ihr mir nicht sein, wohl darf ich Euch jedoch meinen Vater todt sein wird, und der Altvater Jochai. Denn es Herrn nennen, dem ich zu eigen sein muß für und für." würde ihnen das Herz brechen, und ich möchte sie gerne in Du mußt," versetzte ich lächelnd; warum? der Grund?" Frieden dahinscheiden sehen." Dieser ungeheuchelte BeNun brückte sie meine Hand an ihren Busen, an ihre weis einer reinen Seele zog meine Lippen an die ihrigen. Stirne, dann von neuem an den Mund, und ich meinte, Der erfte und der letzte Kuß ward zwischen uns gewechselt. fie würde meine Finger versengen mit dem glühenden Herannahendes Geräusch scheuchte mich aus dem Hause, Hauche ihrer Lippen. Befremdet ob solch leidenschaftlichem und nimmer habe ich seitdem die Reizende gesehen. Oft Thun richtete ich das Mädchen ernst auf und sagte zu ihr trabte ich durch die Gasse, nimmer ließ ihr holdes Bild sich im selben Tone: nicht wolle es fich länger ziemen, mit mehr schauen, und mein Schicksal riß mich von dannen, ihr auf freier Straße zu fosen; ich sei bereit, sie nach Hause ohue mir das Glück des Lebewohls zu gönnen."
zu geleiten." Sie wollte das nicht zugeben, und wir hatten
ben Streit nicht beigelegt, als eine lange grobe Gestalt
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( Fortsetzung folgt.)
Eine Ausdehnung der Sonntagsruhe faßt die österreichische Regierung ins Auge. Die Sonntagsruhe ist in Desterreich schon seit neun Jahren gesetzlich geregelt und zur Zeit wird sie dort weit mehr eingehalten, als das in Deutschland noch immer nur auf dem Papier stehende Gesetz anordnet.
Agrarfozialistisches aus Ungarn . Aus Klausen . burg in Siebenbürgen erhält das Depeschenbureau Herold folgende seltsame Meldung:
Die sozialistische Bewegung in der hiesigen Gegend nimmt gefahrdrohende Dimensionen an. In Hodmero: Basarhely feiern 6000 Arbeiter. Die unzufriedenen Elemente arbeiteten bereits einen Theilungsplan über die Felder und Häuser der besigenden Klassen aus. Die Bemühungen der Behörden, die Bewegung zu unterdrücken, bleiben erfolglos. Jm Abgeordnetenhause soll ein Antrag auf Verhängung des Ausnahmezustandes eingebracht werden.
An dieser Darstellung scheint sehr viel übertrieben zu fein, denn das Wolff'sche Bureau, dessen Mittheilungen im wesentlichen mit Privatdepeschen der Abendblätter übereinstimmiten, theilt das Folgende mit:
Pest. 23. April. In Hodmező- Basarhely nahm die Polizei am Sonnabend bei einem sozialistischen Arbeiterführer eine Haussuchung vor und beschlagnahmte Korrespondenzen und Sigungsprotokolle. Der Arbeiterführer Rovars, welcher am Sonnabend die Rückgabe der beschlagnabunten Schriften verlangt hatte, drang gestern früh an der Spize von mehreren hundert Menschen gegen das Stadthaus vor und verlangte die Herausgabe der Schriften. Die Polizei verhaftete Rovars und drängte die Menge zurück, welche die
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