Ergebnis de ? Angriffes waren 24 000 Gefangene tmd 172 Geschütze, eine sehr große Beute und ein herber Verlust für die Italiener. Bisher riefen ihre Freunde dringend nach ihrer Hilfe, jetzt wenden sie selbst sich bereits suchend um, wer ihnen Unterstützung leihen möchte. Aber Joffre hat selbst seine Kräfte bis zum äußersten an- gespannt, und die Engländer? Wenn die helfen könnten oder wollten, wäre Joffre noch immer der Nächste dazu. Das ist denn freilich kein Zeitpunkt, um Feste zu feiern, fon- dern um Einkehr zu halten.(z)
Der französische Tagesbericht. Paris , 24. Mai.<W. T. B.) Amtlicher Bericht von Mittwoch nachmittag. In der Champagne versuchten die Deutschen mit Hilfe eines Gasangriffes unsere Linien in der Gegend westlich von Ravarin zu erreichen. Sperrfeuer warf sie in ihre Gräben zurück. Auf dem linken Ufer der Maas versuchten die Deutsiben im Laufe der Nacht eine kräftige Offensive östlich des.Toten Mannes". Nach einem Kampfe Mann gegen Mann drang der Feind um den Preis bedeutender Opfer in das Dorf Cumieres und einen unserer Gräben unmittelbar westlich davon ein. Aus neucingetroffenen Nachrichten gebt hervor, daß die in der Gegend am.Toten Mann" seit dem 21. Mai eingesetzten feindlichen Streit- kräste mehr als drei Divisionen betragen. Rechts der Maas folgten Wrlilleriekämpfe und Angriffe einander mit der gleichen Heftigkeit in der Gegend von Haudromont und Douaumont. Trotz der Er- bitterung eines Feindes, der Menschenleben einsetzt, ohne sie zu zählen, gelang es ihm nur an einigen Punkten östlich des Forts Fuß zu fasten. Alle gegen unsere Stellungen im Westen des Forts und in demselben gerichteten Angriffe wurden durch unser Feuer gebrochen. In der Woevre Bombardement m den Abschnitten von Eix und Moulainville. Paris , 25. Mai. (53. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern abend. Auf dem linken Maasufer haben die Infanterie- kämpfe östlich vom Toten Mann angedauert. Wiederholt hat unser Artilleriefeuer den Feind aufgehalten, welcher aus dem Dorfe Cumieres vorzubrechen versuchte. Im Laufe des Nachmittags hat uns ein lebhafter Gegenangriff unserer Truppen zur Wiedereinnähme der Gräben am Südrande des Dorfes verholfen. Auf dem rechten Maasufer bat sich die Heftigkeit des Feuergefechts in der Gegend der Feste Douaumont verdoppelt, in welche der Feind sich ganz besonders verbisten hat; wütende Angriffe mit zwei neuerdings an dieser Front angelangten bayerischen Divisionen sind einander den ganzen Tag hindurch gefolgt. Nach mehreren vergeblichen Versuchen und ungeheuren Verlusten hat der Feind eS erreicht, die Trümmer der Feste wieder zu besetzen, deren unmittelbare Zugänge unsere Truppen halten. Ein gleichzeitiger Versuch, unsere Stellungen im Cailleite-Walde zu überflügeln, ist in unserem Sperrfeuer und unserem Jnfanteriefeuer vollständig gescheitert. Von der übrigen Front ist kein Ereignis von Wichtigkeit zu melden. Belgischer Bericht: Beiderseitiges schwaches Geschütz- fever in der Gegend von Dixmuiden, wo wir ein zerstörendes Feuer auf deutsche Verteidigungsanlagen unterhalten haben. Die englisihe Meldung. London , 24. Mai. (W. T. B.) Amtlicher Bericht. Die Lage auf dem Rücken von Vimy ist unverändert. Kleine englische Abteiluv gen stießen vorwärts in einem Kampfe von Mann gegen Mann. Sckweres gegenseitiges Artilleriefeuer auf beiden Seiten des Souchezfluffes._ Der russische Kriegsbericht. Petersburg, 25. Mai. (W. T. B.) Amtlicher Bericht vom IS. Mai. Westfront: In der Gegend der Insel Dalcn versuchten die Deutschen unsere vorgeschobenen Gräben an- zugreifen, wurden aber durch Feuer mit erheblichen Verlusten zurück- geworfen.— In der Gegend von Baszlyki nördlich de§ Bahnhofs von Olyka wurden unsere Aufklärer durch eine österreichische Feld- wache angegriffen, machten aber einen Gegenangriff mit Hand- granaten und zwangen den Feind zur Flucht.— Auf der übrigen Front vom Rigaischen Meerbusen bis zur rumänischen Grenze ist die Lage unverändert.— KaukasuLfront: Nichts von Bedeutung zu melden. Eine neue russische Offensive! Kopenhagen , 25. Mai. (W. T. B.) In den letzten drei Tagen ist wieder einmal jede Post aus Rußland ausgeblieben. Auch die amtliche telegraphische Berichterstattung hat in der letzten Zeit alle Mitteilungen über die innere politische Lage in Rußland beschränkt auf Nachrichten allgemeiner Art. nämlich auf die Wiedergabe von Unterredungen mit den französischen Ministern Viviani und Thomas, die jetzt in Rußland weilten. In Kreisen der hiesigen russischen Kolonie wird diese vorübergehende Verkehrsabschneidung von der Außenwelt mit wichtigen Ereignissen in Rußland in Verbindung ge- bracht. Viele Anzeichen deuten darauf hin, daß große Truppenmassen nach dem nördlichen Teil der Westfront geschafft wurden. Es sei nicht unwahrscheinlich, daß diese Truppenverstärkungen eine neue russische Offensive einleiten._ Meldung der italienischen Heeresleitung. Rom , 25. Mai. (W. T. B.) Amtlicher Bericht vom Mittwoch. Im Lagarinatal am gestrigen Nachmittag heftiges Bombardement gegen unsere ganze Front auf beiden Ufern der Etsch . Eine feindliche Abteilung, die in kleinen Gruppen von Lizzana gegen Marco vorzugehen versuchte, wurde durch das Feuer unserer Artillerie aufgehalten. Ein Angriff längs des Brandtales (Ballarsa) in Richtung auf Monte di Mezzo wurde durch unsere Truppen angehalten. Zwischen den Tälern deL Terragnolo und des Astico das gewöhnliche Bombarde- ment. Die Räumung deS oberen Beckens von Posina und deS Llftico ist jetzt regelrecht voll- zogen. Die Truppen verschanzen sich auf einer geschützten Linie de« Beckens von Arsiero. Die Geschütze, die nicht mit zurück« genommen werden konnten, wurden zerstört. Zwischen dem Astico und der Brenta unternahm der Feind gestern einen starken Druck gegen unsere Stellungen im östlichen Astatale. Im Suganer- tale ging gestern der Rückzug unserer Truppen auf die Hauptwider st andslinie, der am 22. Mai begonnen hat, langsam und in guter Ordnung weiter vorsich. In Carnien heftiges Artillerieduell im oberen Buttale. Auf der übrigen Front kein wichtiges Ereignis. Feind- liche Flieger warfen Bomben auf die Bahnhöfe in Carnien. Sie forderten leine Menschenopfer und verursachten nur einigen Sach« schaden._ Dericht öes türkischen Hauptquartiers. Konstantiuopel, 24. Mai. (W. T. B.) Amtlicher Bericht. An der I r a k f r o n t keine Veränderung. Die russischen Streitkräfte, deren Vormarsch in der Richtung Kasri Schirin auf Kankin(Hanikin?) gemeldet worden war, sind gezwungen worden, ihr Vordringen in der Gegend der Grenze einzustellen. In einem Gefecht mit russischen Abteilungen, die an der persischen Grenze gerade nördlich von Suleimanieh bemerkt worden waren, brachten wir diesen einen Verlust von mehr als 200 Mann bei.
An der K a u k a s u s f r o n t auf dem rechten Flügel im Abschnitt von Bitlis unbedeutende Patrouillengefechte. Im Zentrum und auf dem linken Flügel wurden Ueberfalls- versuche des Feindes gegen unsere Vorhutstellungen in der Nacht zum 23. Mai mühelos abgewehrt. An der Halbinsel Gallipoli wurde ein Torpedoboot, welches sich Kütschük-Kemilli zu nähern versuchte, durch unser Geschützfcuer in die Flucht gejagt. Eines unserer Wasserflugzeuge warf auf einem Fluge in der Richtung auf Jmbros erfolgreich Bomben auf einen Monitor, den es im Hafen von Kephalo bemerkt hatte, auf die Einrichtungen im Hafen und auf Flugzeugschuppen und rief dort einen Brand hervor, welcher genau festgestellt wurde. Auf den anderen Fronten keine Veränderung.
Meldung öes bulgarischen Hauptquartiers. Sofia , 24. Mai. (W. T. B.) Bericht des Haupt- quartiers über die Lage auf dem mazedonischen Kriegs- schauplatz. Seit zwei Monaten haben die englisch -französischen Truppen begonnen, das befestigte Lager von Saloniki zu ver- lassen und sich unserer Grenze zu nähern. Die Hauptstreit- kräfte der Engländer und Franzosen sind im Wardartal ausgestellt und breiten sich ostwärts über Dova Tepe bis zum Strumatal und westwärts über die Gegend von Subotsko und von Vodena bis nach Lenne (Florina) aus. Ein Teil der wiederhergestellten serbi- schen Armee ist schon in Saloniki gelandet. Seit einem Monat ungefähr herrscht fast täglich Geschützfeuer an der Front Doiran— Gewgheli, aber die Engländer und Franzosen haben bis jetzt noch an keiner Stelle die Grenze überschritten. Vorgestern wurde eine französische Aufklärungsabteilung von unseren Patrouillen im Dorfe Gornigarbale unter Feuer genommen. Die Reiter ergriffen die Flucht und ließen ihre Pferde im Stich, die von unseren Soldaten eingefangen wurden. Lebhaste Scharmützel am Varöar. Bcru, 26. Mai. (W. T. B.) Der Mailänder»Secolo" meldet aus Saloniki , daß rechts des Wardar zahlreiche und sehr lebhafte Scharmützel und links des Wardar heftige Ar- tilleriekämpfe stattgefunden haben. ES fei aber nicht anzunehmen, daß eine umfasfoide und entscheidend« Aktion in nächster Zeit bevorstehe._ vom U-Hootskrleg. Bern , 25. Mai. (W. T. B.)„TempS" meldet aus Madrid , daß in Barcelona die Besatzung der Brigg.H e r m i n i a" landete, die vou einem Tauchboot auf der Fahrt nach Baltimore versenkt wurde. Anmerkung des W. T. B.: Eine Brigg.Hevmrnia" steht nicht in Lloyds Register. London , 25. Mai. (W. T. B.) Lloyd? meldet: Der italienische Dampfer.Teresa" wurde von einem U-Boot beschädigt, der Dampfer.Washington "(281g Tonnen) von einem U-Boot versenkt. Zur Versenkung öes Dampfers �Langel!". Kristiania , 24. Mai. (W. T. B.) Das deutsche AuS- wärtige Amt hat der norwegischen Gesandtschaft in Berlin mit- geteilt, daß die dienstlichen Berichte sämtlicher UnterseebootSkomman- danten keinen Anhaltspunkt dafür ergeben, daß der n o r- wegische Dampfer.Langel!" von einem deutschen Unterseeboot versenkt worden sei. Ein V-Soot überfahren. Berlin , 25. Mai. (W. T. B.) Der schwedische Dampfer.An- germanland" hatte am 23. Mai in der Nähe von Svartkluppe ein plötzlich vor seinem Bug auftauchendes U-Boot überfahren, das nicht wieder auftauchte und nach Ansicht der Besatzung deS Dampfers gesunken ist. Von schwedischer Seite wird es als aus- geschloffen bezeichnet, daß es sich dabei um ein schwedisches Unterseeboot gehandelt habe. Von zuständiger Stelle erfahren wir, daß ein deutsch «? Unterseeboot ebenfalls nicht in Frage kommt,
Eine Erklärung Nikitas. Bordeaux , 25. Mai. (W. T. B.) Meldung der Agence HabaS. Der König von Montenegro hat an den montenegrinischen Minister- Präsidenten Radowitsch folgenden Brief gerichtet: Herr Präsident I Um zu vermeiden, daß der Aufenthalt meines SohneS, des Prinzen Mirko, in Wien , der sich nach Blättermetdungen wegen seiner Er- krankung dort zur Pflege aufhält, in übler Weise ausgelegt werde, erachte ich es für notwendig, den Regierungen unserer mächtigen Alliierten durch Vermittlung ihrer bei uns beglaubigten Vertreter zur Kenntnis zu bringen, daß ich sehr entschieden diese Reise miß- billige und streng jedes etwaige Vorgehen verdamme, welches dahin zielen würde, Montenegro unseren Feinden gegenüber zu verpflichten. Wollen Sie überdies erklären, daß Prinz Mirko kraft unserer Ver« faffungsgcsetze und besonders des Artikels 16 unserer Ver- fassung keinen offiziellen Rang bekleidet und keinerlei gesetzmäßigen Einfluß in Montenegro auszuüben vermag. Ueberdies hören die in Montenegro verbliebenen Minister nach der Bildung deS neuen Kabinetts auf, zur Regierung zu ge- hören. Uebrigens hatten sie vor meiner Abreise von mir keine der Vollmachten erhalten, die in dem oben erwähnten Artikel 16 ange- führt sind. Sie kehren jetzt in den Rahmen einfacher Beamter unseres teuren Vaterlandes zurück, das mit der Hilfe Gottes und unserer tapferen und ruhmreichen Verbündeten bald den Augen« blick seiner so sehr erhofften Wiedererstehung herankommen sehen wird. Tennant über öie Dehanölung englischer Gefangener in Deutfchlanö. Loudo», 24. Mai. (W. T. B.) Meldung des Reuterschen Bureau? Unterhaus. Major Whaler fragte den Kriegsuntersekretär Tennant. ob er in Anbetracht der gemeldeten Knappheit an Fleisch und anderen Nahrungsmitteln in Deutschland eine Erklärung über die den britischen Kriegsgefangenen in Deutsch - l a n d verabreichten täglichen Rationen abgeben könne. Tennant antwortete: Am 3. Mai habe ich gesagt, daß das Maß der Rationen für die britischen Gefangenen in Deutschland in sehr freigebiger Weise durchgeführt worden sei. Seitdem habe ich weitere Nachrichten von zurückgekehrten Gefangenen erhalten, welche zeigen, daß das Maß in der Praxis nicht zur Ausführung kommt, was für die Gefangenen ernste Folgen hat. Ich bin dahin unter« richtet, daß, wenn nicht die von England gesandten Pakete mit Lebensmitteln wären, die Gefangene» in vielen Fällen hungern
würden. Man sollte in der Absendung von Unterstützungen an die Gefangenen nicht nachlassen. Oberst Burn schlug Vergeltungsmaßnahmen an den deutschen Gefangenen in England vor in Anbetracht der brutalen und grau- samen Art, in der die englischen Gefangenen in Deutschland be- handelt würden.(Hört I hört)> Tennant forderte das Haus auf, sehr ernstlich zu bedenken, welche Wirkung durch ein solches Verfahren hervorgerufen werden würde. Selbst wenn die Deutschen die englischen Gefangenen in der Weise behandelten, so könne man daraus nicht folgern, daß man in England ebenso handeln solle. Aus eine andere Anfrage antwortete der Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt Lord R o b e r t C e c i l, seines Wissens hätten fast alle Parete die Gefangenen erreicht, aber die Frage müsse mit großer Besorgnis tm Auge behalten werden, da er nicht wisse was sich in der Zukunft ereignen könnte. Der Prozeß gegen Eafement. London , 25. Mai. (W. T. B.) Die große Jury hat die Entscheidung des Polizeirichters, daß gegen Casement das Hauptverfahren eröffnet werden soll, bestätigt. Als Termin der Verhandlung wurde der 26. Juni festgesetzt. Lohnbewegung in Lancashire . Mit überwältigender Mehrheit haben die Arbeiter, dem„Eco- nomist" vom 13. Mai zufolge, die Forderung der Gewerkvereins» sührer nach einer Lohnerhöhung gutgeheißen. Da die Arbeitgeber sich ablehnend verhalten, werden Aufforderungen zur ArbeitScin- stellung ergehen, und dann würden die Spinncreirn am 27. Mai stillstehen. Das Blatt hält ein untätiges Abwarten der Regierung für unwahrscheinlich und erwartet ein Eingreifen deS Handelsamts, das den Arbeitern wohl außer der bereits erreichten Kriegszulage von 5 Proz. eine weitere Erhöhung um 5 Proz, sichern würde. Ein neuer Streik in Frankreich . Im»Populaire du Centre" berichtet Genossin Marcelle C a p y, daß in V i e n n e im Departement I s ö r e ein großer Streik der Weberinnen ausgebrochen sei, der sich würdig dem vor Wochen siegreich ausgefochtenen Lohnkampfe der Pariser Schneiderinnen anschließe. Da die Unternehmer von Vienne den hundertfach berechtigten Forderungen der Arbeiterinnen nicht ent- sprechen wollen, legten diese auf einmal und einhellig die Arbeit nieder. Es sei zu erwarten, daß auch diese Arbeiterinnen ihren Kampf mit einem vollen Erfolg gekrönt sehen werden. Die seit einiger Zeit sich häufenden Klagen der Arbeiterinnen der französischen Munitionsindustrie haben den Unterftaatsfekrelär für Artillerie und Munition, Albert Thomas , veranlaßt, eine Unter- suchung über ihre Arbeitsverhältnisse zu veranstalten. Amerika unö England. Washington , 24. Mai. (Funkspruch vom Vertreter des W. T. 23.) Der Senatsausschuß für auswärtige Angelegenheiten sprach sich zu- gunsten des Antrages des Senators Korn aus, in dem der Staats- sekretär aufgefordert wird, eine Untersuchung über die Sicherheit der amerikanischen Bürger in den unter dem Kriegsgesetz stehenden Bezirken Irlands einzu- leiten. Der Ausschuß befürwortete ferner die Annahme des Antrages des Senators Hitchcock, den Staatssekretär zu ersuchen, den Senat über die Haltung der britischen Regierung betreffend die Verschiffung von Lebensmitteln für die Bevölkerung Polens zu unterrichten. Der Antrag fragt, ob England die Sendung von Le- bensmitteln für Polen seitens der Vereinigten Staaten über neu- trale Häfen gestatten würde. Hitchcock beabsichtigt, die Bewilligung von zwei Millionen Dollar für die Unterstützung Polens zu fordern, wenn der Weg für das zu unternehmende Werk freigemacht werden kann. New Jork , 23. Mai. (Funkspruch des Vevtreters von W. T. B.) Mit Bezug auf die zu erwartende amerikanische Note gegen die britische Einmischung in die Post, heißt es in einer Blättermeldung aus Washington : Seitdem die deutsche Regierung ihre Zustimmung zu der amerikanischen Auffassung über die Unters eebootkriegführung zum Ausdruck gebracht hat, besteht eine wachsende Strömung für ein kräftiges Vorgehen gegen England. Das britische Vorgehen in Irland hat diese Strömung beträchtlich gestärkt. Besonders aber erkennt die Regierung in Washington , daß der Vorwurf, sie bewahre nicht eine gleichmäßige Neutralität, in der Tat in weiten Kreisen der Vereinigten Staaten Glauben finden würde, wenn nicht Schritte gegen die britischen Gesetzwidrigkeiten unternommen werden. Die Note wegen der Post ist ein vorläufiger Schritt. Späterhin mögen weitere Entwickelungen in der Streit- frage über die Blockade kommen. Amtliche Kreise bezeichnen die Note als stark. New Uork, 23. Mai. (Funkspruch deS Vertreters von 23. T. 23.) Associated Preß berichtet aus Washington : Der spanische Botschafter hat mit dem Hilfssekretär Phillips im Staatsdepartement über Mög- lichkeiten, die Sendungen des Roten Kreuzes nach Deutschland hineinzubringen, beraten. Spanien will mit den Vereinigten Staaten zusammen vorgehen, um zu versuchen, die Zu- lassung der Sendungen zu erreichen unter einem Modus, der ihre bestimmungsgemäße Verwendung sicherstellt. Amtliche Stellen im Staatsdepartement erklärten, sie glaubten, daß diese Schiffsladungen schließlich die Erlaubnis«rhalten würden, nach Deutschland zu ge- langen, und es wurde darauf hingewiesen, daß eine Mitteilung über diese Frage m einigen Tagen erfolgen könnte. Ueberreichung einer amerikanischen Note an England und Frankreich . Washington , 25. Mai. (W. T. B.) Meldung des Reuter- schen Bureaus. Das Staatsdepartement hat gestern dem britischen und dem französischen Botschafter eine identische Note überreicht, in der die Vorstellungen gegen die An- Haltung der rechtsmäßigen amerikanischen Post durch Großbritannien und Frankreich wiederholt werden. Die Mexikaner fordern Räumung ihres Landes. New Uork, 24. Mai. (W. T. B.) Meldung des Reuterschen Bureaus. Dem Korrespondenten des.New Aork America' in Stadt Mexiko zufolge, hat die mexikanische Negierung eine Note an die Vereinigten Staaten gerichtet, in der sie zum letzten Male den Rückzug der amerikanischen Truppen fordert. Die Note erklärt, wie der Korrespondent meldet, die fortgesetzte Anwesenheit einer so großen ausländischen Streitmacht aus mexikanischem Boden berühre die Ehre und Souveränität Mexikos . Die Mexikaner wollten keinen Krieg, aber das ganze Land sei bereit, für seine Rechte zu kämpfen. In Washington herrscht be- trächtliche Sorge über einen Bericht, daß Carranza dreißigtausend Mann zur Berfügung VillaS auSgesandt habe anstatt zehntausend, wie ausgemacht war.