mehrere deutsche Gräben nordwestlich davon weggenommen; ein heftiger Gegenstost der TeUtschett vermochte sie nicht zu verdrängen. Oestlich der Höhe 3' st 4 erhielten die Franzosen in der Nacht rntt Handgranaten einige Fortschritte. Auf dem rechten Maasufer wurde eiu zweiter Angriff der Deutschen am 26. Mai, abends 6 Uhr, gegen die der Feste Douaumont benachbarten Gräben von den Franzosen doltftändig abgeschlagen. Die Nacht war durch lebhafte Tätigkeit der beiderseitigen Artillerie in der ganzen Ee- gettd nördlich von Netdun gekennzeichnet. Von der übrigen Front ist kein Ereignis zu melden. Paris , 28. Kai.(28. S. 33.) Amtlicher Bericht vom Sonnabend äbeNd. Südlich der SontMe zerstörten Unsere Batterien durch konzentrisches Feuer mehrere feindliche Unterstände und beschädigten die Gräben. In der Champagne große Tätigkeit det beiden Artisierien in den Abschnitten von Äille sur Tourbe, TaHUre UNd Navnrin. Gegen 6 Uhr nachmittags unterNahiNen die Deutschen einen Angriff auf unsere Stekkungen westlich der Straße nach Nabarin und faßten in einigen kleinen Teilen unserer vorgeschobenen Linie Fuß, woraus sie aber durch unsere Gegen- angriffe wieder vollständig vertrieben wurden. Links der Maas Artilleriekampf und Kampf Mit GrabenkampfwetkzeUgcn im Wälde von A v o c o u r t und im Abschnitt dör Höhe 864. Südwestluh des Toten Mannes eroberten wir einige Grabenstücke � und machten an M Gefangene. Tie Zahl der von uns im Laufe unseres Angriffs auf Cümiöres geMächicn Gefangenen ist auf ungefähr Ivo gestiegen, auch zwei Maschinengewehre blieben in unserer Hand. Auf tcm rechten Ufer hält das heftige Bombardement IN der Gegend voN HaUdroMont und Douaumont an. In dem Gehölz nordwestlich des Gehöftes von ThiaumoNt machten wir tat Laufe des TagcS merkliche Fortschritte. In der Woevre gegett- seiiigcs Bombardement im Abschnitt aM Fuße der Maashöhen. Belgischer Bericht: Tie letzte Nacht war ruhtg und der heutige Tag gekennzeichnet durch gegenseitige Tätigkeit der Artil- lerie auf unserer gavzen Front die englkfche Melöung. LvttdoN, 27. Mai. (W. T. B.) Heeresbericht. Südöst- lich von Laventie wurde letzte Nacht eine feindliche Patrouille über- räscht Und auseinandergetrieben. Dabei wurde eine Ladung hoch- explosiver Stoffe zur ZerstorUUg von Drahtverhauen erbeutet. Wir bombardierten wäbtend der Nacht die feindlichen Laufgräben süd- östlich von Ncuve Chapclle und zerstörten die feindlichen Äorröte in Guillemcnt. Der Feind beschoß 6V Minuten lang die Laufgräben westlich von Fricourt heftig und bombardiert« auch dbe Laufgräben bei Serbe. Mit ließen bei Hulluch und Ouinchp fünf Minen springen. Der Feind ließ eine Mine bei Hohenzollern und ein« zweite westlich von Lafele explodieren. Tie Trichter dieser zwei MiNeU wurden von Unseren Truppen besetzt. Di« feindlich« Arttl« lerie war heute bei Suzanne, Övillers, H�bUterNe, Loos, Souchez, Bois grennier, St. Elvi und Fpern tätig. Mir beschossen die feind- lichctt Laufgräben westlich von LenS Und südöstlich von Laventis und zerstreuten Arbeiteräbteilungen östlich von Maricourt. Tie Deutschen sind in der letzten Zeit tätiger vlS gewöhnlich und gehen mit ihrer Munition verschwenderisch um.
der Sericht öer rutschen Heeresleitung. Petersburg, 28. Mai. (W. T. D.) Amtlicher Bericht v o M 27. M ä i. Westfront: Südlich der Insel Talen bewarf der Feind unsere Slellungen mit Bomben- und Minenwerfern. In der« selben Gegend beschoß gleichzeitig die deutsche Artillerie einen Stellungsabschnitt, worauf der Feind, gedeckt durch»aS starke Feuer, angriffsweise vorging. Ter Angriff wurde durch unser Feuer zum Stehen gebracht. Auf der übrigen Front Artillerie- und Infunteriefruer und bedeutungslose Patrouillenkäinpfe.
Kaukasus : Aus der Richtung Mossul machten türkische Kräfte, unterstützt durch Kurden, einen Angriff aus Serdecht zu. Durch mehrere Gegenangriffe mit dem Bajonett und durch Attacken der Kavallerie zwangen wir den Folnd zum Rückzug. Er hatte große Verluste. Meldung öer italienischen Heeresleitung. Rom , 27. Mai. (W. T. B.) Amtlicher Bericht. Am gestrigen Tage blieb die Lage Im allgemeinen unverändert. Kleine feindliche Angriffe wurden zurückgewiesen, so im Tal von Molini (Ledrotal), gegen Serravalle und gegen den Col Buole(Lagarina- tal) Und im Abschnitt von Postna, wo zwei feindliche mit Ma- schinengewehteU bewaffnete Kompagnien durch unser Feuer ver- nichtet wurden. Auf der Hochfläche von Schlegen(Aslago) war die feindliche Artillerie vom Monte Verena in lebhafter Tätigkeit. Der Kampf äuf unseren Linien östlich vom Assataf wurde gestern fortgesetzt. Im Suganertal zogen sich Unsere Truppen am Nachmittag des 2ö. in guter Ordnung von der vorgeschobenen Stellung ckm Monte Cidarone zurück. Gestern morgen griffen feindliche Kolonnen unsere Linien östlich vom Calamentotale an. llnsere tapferen Gebirgstruppen hielten sie auf, unternahmen einen Sturmangriff gegen ste, wobei sie dem Feinde sehr schwere Verluste beibrachten und etwa 100 Gefangene UUd zwei Maschinengewehre abnahmen. Im Abschnitt des Krn griff der Feind auch In der Nacht vom LS. zum 26. Mai unser« Gräben auf dem Vrstc an und konnte für einen Augenblick dort eindringen. Als aber Verstärkungen heran- kamen, wurde der Felnd nach erbittertem Gegenangriff voll- ständig zurückgeschlagen und ließ 40 Gefangene und zwei Ma- schinengewehre in unserer Hand. Artillerietätigkeit im oberen Buttale und im Abschnitt von Plava. Feindliche Wasserflugzeuge warfen Bomben auf die Lagune don Graba, ohne Menschen zu treffen oder Schaden anzurichten. Eines unserer Fleugzeugge- schwader bewarf die LebenSmIIwllager des Feinde» In Kötschach im G ailtale mit Bomben und zerstört« st«. lkadorna. Meldung des bulgarischen Hauptquartiers. Safta. 38. Mai. (W. T. B.) Sl m t l i ch e r B e r i ch t vom 27. Mai. Heute sind Abteilungen unserer im Struma- tale operierenden Truppen aus ihren Stellungen borge- drungen. Sie haben den SüdausgaNg des Engpasses von Rüpel sowie die anstoßenden Höhen östlich und westlich des Strumaflusses besetzt. Die Serben in Saloniki. MiltUnd, 28. Mai. (W. t. B.) Nach einer Meldung des „Secolo' aus Rom wird die Verschiffung der Serben noch Saloniki, die ohne Zwischenfälle erfolgte, nächsten? beendet sein. DaS reorganisierte serbische Heer zählt danach hunderttausend Mann, von denen fünfzigtausend nicht mehr felddiensffähig sind und hinter der Front arbeiten.
vom U-Sootskrieg. Berlin , 88. Mai. (W.T. 83.) Ein deutsche » ll n t e r s e e- boot hat am Vormittag des 26. Mai vor der Themsemünbung den belgischen Leichter„Volhuring" versenkt. London , 27. Mai. (28. T. B.) Lloyds meldet, daß der Dampfer„Herkules", dessen Nationalität noch nicht fesffteht, versenkt worden ist. London , 28. Mai.<W. T. B.) Lloyds meldet: Der italienische Dampfer«Morabia"(8505 Tonn«») ist im Mittelmeer tor- p e d i e r t worden und gesunken. Ein ruPschss Minensuchbot gesunken. Berlin , 23. Mai. (W. T. W) Nach Beobachtung von der nord» kurländischen Küste ist am 27. Mai nachmittags ein russisches
'Minensuchboot im westlichen Eingang des Rigaischen Meer- busens auf eine Mine gelaufen und gesunken. die amerikanische Nste wegen öer Post- beschlagnahme. Rotterdam , 27. Mai. (W. T. B.)(Ausführliche Meldung.) Der Londoner„Times" wird aus Washington telegraphiert: Die amerikanische Note erklärt nach eingehender Darlegung, daß England Und die meisten anderen Länder in ftüheren Kriegen die Unverlctzlichkeit der neutralen Postsendungen geachtet haben, daß in dem gegenwärtigen Krieg Deutschland keine Postsendung� beschlaznabmt habe, auch nicht von Schiffen kriegführender Länder. Die Note fährt fort: Die amerikanische Regierung ist der Mei» nung, daß gewisse Postsendungen, wie Effekten, Kupons und ähn- liche Wertpapiere als Handelswaren zu betrachten Und der ent- sprechenden Behandlung durch die Kriegführenden unterworfen sind. Auch Postanweisungen, Schecks und andere handelSfähtgen Papiere, die als GekdeSwert angeschen werden können, werden als Handelsware betrachtet. Briefs, Schiffspapiere, Postanweisungs. listen und andere Papiere dieser Art werde», auch wenn sie sich auf die Ein- oder Ausfuhr vom Feindesland bezichen, falls sie nicht auf ein und demselben Schiff mit der Handelsware, auf die sie sich beziehen, verfrachtet werden, als Korrespondenz betrachtet werden und Anspruch darauf haben, ünbelästigt durchgelassen zu werden. Was über dttz Wertpapiere gesägt wird, stellt gegenüst» dem ursprünglich von feiten Amerikas eingenommenen Standpunkt ein beträchtliches Entgegenkommen dar. Man glaubt infolgedessen in Washington , daß man ohne große Schwierigkeiten über den toten Punkt hinwegkommen wird, zumal England in der letzten Zeit viel getan hat, UM die Schwierigkeiten, über die geklagt wird, zu ver- mindern. Die sozialistische Paeteiopposttion in öer französtschen Kammer. Bern , 27. Mai. (W. T. B.) In der gestrigen Sitzung der ftan - zösischeu Kammer interpellierte B t a n c wegen eines Verbote» von Versammlungen, in welchem er eine einseitige Stel- lungnahme der Regierung gegenüber gewissen Arbeiterkreisen sehen wollte. Seine Tagesordnung wurde nach einer Erklärung Malvy» abgelehnt. Darauf interpellierte Ziaffin-Dugens wegen ge- wisset kürzlich gehaltener Sieden, wie sein Vorredner unter großem Lärm und häufig stürmisch unterbrochen. Er sagte u. a.t Diese Sieden sind allzu kriegerisch und dienen in keiner Weise der Sache des Friedens, sind vielmehr geeignet, den Konflikt zwischen den beiden Völkern zu verlängern, die aufeinander losgestürzt sind. Diesen Worten folgte ungeheurer Lärnt, Protestrufe und Forderungen sofortiger Wortentziehung. Nach einem Wortwechsel mit dem Präst- deuten berichtigte Redner sich dahin, er habe nicht sagen wollen, daß Frankreich sich auf Deutschland gestürzt habe, und fuhr fort: Ich habe wiederholt hebauptet, daß die Völker Irregeführt und durch mehr oder mmder schlechte Regierungen an den Abgrund geführt worden sind. Zu GreyS Interview übergehend, meinte Raffln, daß es geeignet wäre, zum Frieden zu führen. ES wäre nicht notwendig. daß in gewissen alliierten Ländern gewisse Irrtümer die Ursache einer Verlängerung deS Krieges würden. Lebhafte Protestrufe links, rechts und In der Mitte veranlaßten den Präsidenten, über die Interpel- latwn abstimmen zu lassen, die sofort verworfen wurde. Tie« ent» schlossene Eingreifen trug TeSchane! eine große Bei'allekundgebung der Kammer ein. (Wir haßdn stber den Zwikchenkall Rakftn-Ditgsns bereits tn der Ssnntagnummer berüßwt. Tie Red. d.„Barw.'s Paris, 28 Mat.(W. T. B.i(�Reldung der Aaence Sana«.) Od- gleich die Kammer keine Sitzung abhält, herrschte gestern in den Wandelgängen des Palais Bourbon docki reges Leben infolge de» Votschlages einer Anzahl Abgeordneter, die Kammer möge eine
von öer Westfront. Erlebnisse und Eindrücke/) Der Sturmgrabeii. Pioniere haben bei sinkendem Abend ans dem Hange, dielleicht fünfzig, siebzig Meter vor dem feindlichen Trahlvethau, hundert bis hundertzwanzig vor dem vom Feinde besetzten Dorf, dukch Weiße? Band die Linie festgelegt, auf der sich der Stnrmgraben entlang ziehen soll. Wenn die Nacht, dunkel und wolkenverhangen, ganz betttiedergesuliken ist, wird es für die Infanterie heißen:»An die Arbeii!" „In einer Talschlucht, wenige hundert Meter zurück, lagern die Kompagnien, die morgen das Dorf Von dieser Oette auS an- greifen utiv jetzt den Graben ausheben sollen. Roch harre» sie der letzten Slärtüng für die öedorstehettdt Ar« Veit.— Endlich kommen die Essenholer und Kaffeefaster, manche auch bepackt mit Säcken voll Brot und„Betpflegung". Gttttg stürzt sich alles auf jene Kameraden, die an Bindfäden zu- sämmsNgebunden, an Taillenhaken und in den Händen di» mit« gegebenen Feldflaschen tragen, mit Wasser oder Kaffee gefüllt. Hier vorne gibt es nichts Trinlbarrs. Und wie manchem war die Feld- flaschc, die er am Abend zuvor erhielt, schon um Mitternacht leer- geworden, so daß er an zwanzig Stunden ohne einen Tropfen blieb. Die Essenholer schimpfen. Sie hatten einen elenden Weg auf dem glitschigen, von Granatenlöchern zerwühlten Lehmboden durch dunkle Nacht bis hinten zu den weit abhaltenden Feldküchen. Tie Aussich!, nun noch vicr, fünf Stunden schanzen zu müssen, hat für sie Natürlich gar nichts Verlockendes. Die lctzien sind noch am Futtern, da tönt für die Hälfte der Lagernden das Kommando t«Fertig machen! Unten am AuSgoNg der Schlucht sammeln I" Es dauert eint Welle, bis di» Unteroistzierk»ntcn ihre Mannen beisainmen haben. Spaten und Picken werden vsrtcilt, letzt« Weisungen gegeben. Vor ollem immer wieder: Lautlose Stille, kein Licht! Abmarsch. Durch Gebüsch, über Steine und tnackende» Holz bahnt sich die Kolonne ihren Weg. Nun im Gänsemarsch sachte den Hang hinauf, da« weiße Band entlang, der Vorderste bi« an sein Ende.... Im Dorfe brennt'S. Gelbe Flammen ztivgeln hier und da empor. Von Zeit zu Zeit, wenn mit gedämpftem Krachen hier oder dort ein Balken niederfällt, eine Mauer zusammenprasselt, lodert es rot und hell hoch aus. Das Feuer ist nicht zu verachten. Den Hang, auf dem sich der Graben hinziehen soll, beleuchtet eS laum. Aber e» mutz es dem Gegner schwer machen, den Dorfrand besetzt zu halten; Gestallen, die sich vorwagen würden, müßten sich deutlich von der bellen Glut dahinter abheben. Uebler sind di« Leuchtkugeln, die hier und dort emporsteigen und auf Berg und Tal ihr fahles Licht werfen. Tann heißt eS still- stehen, bester noch, sich rechtzeitig niederwerfen,— zumal fast jedes- mal ein Dutzend Schüsse die Helligkeit durchstreifen. Zischende, gurgelnde Granaten mit ihren Explosionen singen das gewohnte Lied der KriegSnacht. Endlich hat sich die Kolonne einigermaßen richtig auf die ganze Linie de« weißen Bande« verteilt. Sicherungsposlen sind vorge- schoben. Spaten und Picken beginnen ihre Arbeit. Ein unverschämter •) Siehe Rr. 185 und Nr. 140 de«.vorwärt»'.
Boden I Schon nach dünner Lehmschtcht Stein«— Steine— Steine. Die Spaten liegen fast restlos neben den Gewehren. Klappernd schlagen die Krenzhacken in den hatten, weihen Stein, daß kleine Funken stieben. Die Unteroffiziere gehen hin und her:„Macht doch nicht so'nen Skandal ff— Sie haben gut reden. Eisen auf Stein gibt nun einmal seinen Klang. Und ewig still und stumm seine Arbett tun, geht schließlich auch nicht gut. Maitchcr Tropfen Schweiß fällt aus da« Gestein. Schon meint hier und da einer nicht mehr zu können. Der Feldwebel, der die Aussicht führt, biegt sich zu den Feiernden nieder.„Kinder, greift schon noch'mal zn l Ilm eins werden wir ja abgelöst. Schafft bis dahin, was Ihr könnt I Es ist doch Euer eigener Vorteil! In diesem Graben habt Ihr morgen bielleicht ein, zwei Stunden im feindlichen Feuer zu sitzen, ehe e« richtig losgeht. Seht zu, was Ihr machen könnt.' „Wie spät häöen wir'S denn setzt?' „Elf durch." „Lieber Himmel I Noch zwei Stunden kl" Aber die harten, mllden Hände greisen doch wieder zu; und wenn auch da? Tempo der Arbeit allmählich etwas nachmtzt, es wird doch fleißig geschafft, bi« endlich— endlich die Ablösung kommt Noch ein wenig verschlascn und mürrisch, aber doch mit frischen Kräften setzen die Neuangekommenen die Arbelt fort. Glücklicherweise stößt man hier und da, nachdem«ine gewisse Steinschicht Überwunden ist, jetzt wieder ans weichen Boden. Tie Spaten finden wieber Arbeit. Und»S ist. als schüfe die Ueber- Windung der Steinschicht vielen Müden au» plötzlich wieder neuen Mut. neue Kraft. Tiefer und tiefer wird der Graben. Hallo, Pioniere I Ein paar Offiziere und Unteroffiziere schreiten die Arbeit ab, hier noch Weisungen gebend, dort lobend oder tadelnd. Dann verteilen sie einen Teil ihrer mitgebrochtcn Mannschaften zwischen die Arbeitenden. Einige sollen an besonder« schwierigen Stellen die Arbeit am Graben zu Ende führen helfen, di« anderen mit je acht Schritt Abstand die AuSfallstnsen tn die Vorderwand deS Graben« hauen. Neue«, frisches Schaffen beginnt. Schltehltch wird sich die Infanterie vor den Pionieren auch nicht lumpen lassen. Unterdes hat der Rest der Pioniere einen anderen Austrag er- halten. Gebückt, teilweise völlig kriechend krabbeln ste den Hang weiter hinauf, dem Drahtverhau zu. Bald bört man hier und dort ein leise« Klingen, geheimnisvolles Klappern. Jetzt sind ste bei der Arbeit, daS starke Verhau von festem Stacheldrabt zu zerschneiden, möglichst breite Wege durch da« Hmder- nts zu bahne». Dt« im Graben lauschen und äugen. Werden sie drüben auch setzt noch nichl» merken und der un« heimlichen Arbeit ihren Gang lassen?... Ein paar Schüsse knattern drüben lo«. „Achlung I Au'pasten ff Manch einer greift schon nach seinem Gewehr, alleS duckt sich. Das Klirren und Klickcrn vorne am Draht verstummt auch. Aber es folgt nichts weiter. Augenscheinlich nur wieder ein paar der üblichen Postenschüsse... „Arbeiten, Kinder! La«! loS! In einer Stunde muß alles fertig sein ff Wieder schwingen die Picken, stoßen die Spaten. Hier und dort ist der Graben schon tief genug. Murrend müssen die hier Beschäf« ttgten heraus und an anderen Stellen helfen.
„Eindecken 1" Mir dunller Lehmerde und oiligestochenen Grasstücken wird da« berauSgeichaufelte Stetngeroll noch nach Mögltchiett verdeckt. Di« Eiligen stehen schon. daS Gewehr übergehängt, Spaten oder Stein- hacke über der Schulter. Im Osten schimmert e? schon feldgrau herüber. Gott wi Dank:„Abrücken I" IM Nu ist der Graben geräumt, alles tot und leer. Im Eilschritt geht's in die Schlucht zurück, zur Ruhe. Tie Schlucht. Ein malerisches Bild, diese Schlucht mlt törem Gewimmel von grauen Gestallen. Tief, mit steil, fast überall gleichmäßig abfallenden, von dürstigen Bäumen bestandenen Hängen schneidet sie durch das Gelände. Auf dem seindwärtS ttrgenden Plateau, nicht weit von ihrem Rande und diesem parallel, wacht tn halbzersckiosleuen Gräben ein« bewaffnete Wehr vor feindlichem lieberfall. Die iiatörliche Beschaffenheit de« Bodens selbst gewährt einigen Schutz gegen feindliche Artillerte. Gleicht doch diese Mulde fast einem Schützengraben, tns Hundertfache vergrößert. Es müßt« schon ein großer gusall walten, sollte eine feindlich« Granate gerade auf dem steilen Abhang platzen, der von dem seindwärtS liegenden Plateau her sich zum Grund« der Schlucht tzerniederzieht. Hier haben denn auch die Kompagnien, dl« für den bevv» stehenden Angriff herangezogen sind, ihr Lager ausgeschlagen. Welch bunter Anblick! Knie an Kut«, bald flach und lang, zum Lirgen eingerichtet, bald kürzer und tiefer, mit Sttzgelegenheit. Um vor dem aufgeworfenen Erdgeröll zu schützen, zwischendurch Geflechts aus Zweigen. Hier und da auch eine Zeltteinwand herkbergespanut oder als Windschutz aufgerichtet. Etagensörmtg steigen diese luftigin Behausungen von unten" btS dicht unter den Rand de« Plateaus hinauf. An manchen Stellen wird noch eitrig am weiteren Ausöau gearbeitet. Der ein» schippt, andere suche» Zweig» zusammen, hacken st« zurecht und verflechten sie zwischen cingetammten Pflöcken. Die meisten freilich pflegen der Ruh«. In Mäntel oder Decken — oft auch beide»— gehüllt liegen und kauern st« tn den Löchern. müde, sehr müde nach all den Strapazen und Aufregungen der letzten Tage und der Anstrenming einer durcharbeiteten Nacht, und doch zu- meist nicht eigentlich schlafend, sondern in unruhigem Äedös» sich hin- Und herwälzend. Unten auf demBoden der Schlucht werden dicletzten Vorbereitungen für den Angriff getroffen. Unterossiziere erhalten von ihren Por- gesetzten eine Instruktion. Säcke mit Handgranaten werden au«- gepackt. Minenwerftrablcilungen bauen in aller Eile noch ihre kleinen und doch lo gesährltchen Mörser«tn. die bei dem vorbereitenden Feuer helfen sollen, indem sie ihre stetlsitegenden Geschosse aus das vom Feind» besetzte Plateau schleudern. Durch den Wald, der auf der feindabwärts gelegenen Seite di« Höbe bedeckt und sich an einer Stelle auch noch tief den Hang herunterzieht, kommen einzeln, in Abständen von zehn, zwanzig Schritt, noai letzte Vcrslärftingcn. Viele schleppen Säcke mit Hand» granaten. Minen. Gott weiß was alles. Ordonnanzen, Osfiztere eilen kreuz und quer. Tos Ariilleriekeuer nimmt zu. Ganz„schwere Sachen� beginne« über die Schlucht herüberzuaurgeln. Immer mehr der Schläfer erwachen. Immer bunter Wird da» Gewimmel. Die Sonne steigt dem Mittag näher und näher, 8. N,(z)